Was ist aus diesen schönen Hoffnungen und Versprechungen geworden? Zerplatzte Seifenblasen!

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Das Bürgerthum der Städte von vereinzelten Ausnahmen ab­gesehen hat entweder, wie dies eine auszeichnende Eigenschaft der deutschen   Bourgeoisie ist, jedes Selbstgefühl, ja jedes Ehrgefühl verloren und wälzt sich behaglich in dem Moraste knechtseliger, fatalistischer Hingebung an eine Gewalt, durch die es sich in seinem Ausbeutungs­und Aussaugungsgeschäft geschützt glaubt.

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Aber und das ist die Mehrheit des Kleinbürgerthums es begreift, daß die verderblichen Folgen der wirthschaftlichen und sonstigen Politik der Reichsregierung nicht durch jämmerliche Schwächlinge ab­gewandt werden können, die mehr als ein Jahrzehnt lang durch dick und dünn mit dieser nämlichen Regierung gegangen sind, und das Unheil und die Schande haben anstiften helfen, über die sie jetzt zetern. Es begreift, daß, wenn denn einmal die Hand zur Besserung angelegt werden soll, dies auch starke Hände sein müssen, die gründliche Arbeit machen. Die kindischen Versuche Bismarck's, die kleinen Gewerbtreibenden, den Kleinen Handwerkerstand durch allerhand sozialpolitische Quacksalbereien und Taschenspielerkünfte für seine abenteuerlich- reaktionären Schwindel­experimente zu gewinnen, können, da sie die vollständigste, fast phänome­nale Unkenntniß der einfachsten wirthschaftlichen Gesetze und Vorkommnisse bekunden, nur das Gegentheil des beabsichtigten Zweckes erreichen.

Als ob es dem ,, kleinen Mann" Kredit verschaffte, wenn der Wucherer, oft leider seine letzte Hilfe, bestraft wird.

Als ob es die zermalmende Konkurrenz der Großproduktion beseitigte, wenn man auf dem Papier mittelalterliche Innungen errichtet! Innungen im Jahrhundert der Dampfmaschinen, des Wassertriebs, der Industries armeen!

Die Jnnungen, welche Herr Bismarck   schafft, sind genau so solid, wie die Dörfer, welche sein Geistesverwandter Potemkin vor hundert Jahren aus Papierkoulissen errichten ließ, um die Zarin Katharina zu täuschen. Katharina, die größte aller Monarchinnen und H-", um ihr den von Lord Byron   zuerkannten Ehrentitel zu geben, ließ sich auch durch die groteske Komödie täuschen.

Dafür, daß das deutsche Kleinbürgerthum sich nicht durch die groteske Bismard- Komödie täuschen läßt, sorgen schon die Verhältnisse mit ihrer unerbittlichen Logit, und sorgt, außer den Verhältnissen, die Plumpheit des Regisseurs.

Für ihn scheint in der That das Wort geschaffen zu sein: Quem deus perdere vult, dementat- wen Gott verderben will, den schlägt er mit Wahnsinn. Es gibt verschiedene Arten von Wahnsinn. Der Größen­wahnsinn in seinen verschiedenen Nuancen ist vielleicht die verbreitetste Art. Sie findet sich in allen Sphären menschlicher Lebensstellung, und fast unfehlbar ist dieser Krankheit verfallen, wer durch ein glückliches Zu­sammentreffen von Umständen zu unbeschränkter Macht emporgehoben wird, oder überhaupt im Besitz von unbeschränkter Macht ist. Die Krank­heit der römischen Zäsaren" eines Tiberius, eines Nero  , ist von Tacitus   und Sueton   als abschreckendes Beispiel für alle Zeiten verewigt worden.

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An diese Krankheit der Zäsaren müssen wir unwillkürlich denken, wenn wir das jüngste Treiben Bismarcks betrachten. Es ist zwar Methode darin, aber die Methode des Unfehlbarkeitsdünkels und des Wahnes der persönlichen Allmacht.

Ist die Partei, welche dem Fürsten Bismarck bei seiner gemein­schädlichen Politik die wichtigsten Hand- und Spanndienste geleistet hat, von der Nemisis ereilt und als Partei vernichtet worden, so läßt sich am Fürsten Bismarck selbst das Walten der cemesis kaum weniger deutlich erkennen.

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Die früheren Erfolge sind zu unerschöpflichen Quellen von Verlegen­heiten geworden. Der Stoß ins Herz gegen Desterreich, die Annexion von Elsaß- Lothringen   die glorreichen" Siege von 1866 und 1870/71 find in ihren Folgen zu nationalen Kalamitäten geworden, denn sie haben das siegreiche Rumpfdeutschland in Europa   isolirt und ihm eine Last von Blut- und Geldsteuern auferlegt, der es einfach nicht gewachsen ist.

Die Last ist so groß und schwillt so gewaltig an, daß sie dem Volk verheimlicht werden muß. Daher die tollen Steuerprojekte Bismarcks, die wesentlich darauf hinauslaufen, die unmittelbar zu fühlenden und zu kontrolirenden direkten Steuern durch die weit erschöpfenderen, aber in ihrer Schwere nicht so unmittelbar zum Bewußtsein kommenden indirekten Steuern zu ersetzen eine Prozedur, durch die Fürst Bismarck   nebenbei auch seinen reichen Freunden einen zu Gegendiensten ermunternden Gefallen thut.

Darum die Steuerpolitik, deren einziger Zweck es ist, das Danaiden­faß des Militärbudgets zu füllen. Mehr Geld steuern! Mehr Blutsteuern! Das ist das politische Programm Bismarcks.

Alles Andere ist blos Mittel zum Zweck, oder, gleich dem Kulturkampf, Zeitvertreib für den gedankenlosen Janhagel.

Um das Volk mit seiner Lage auszusöhnen, um den Schöpfer des Reichs" in seiner Unentbehrlichkeit zu zeigen, muß von Zeit zu Zeit ein ,, Krieg in Sicht" gebracht werden.

Handel und Industrie mögen darunter leiden, das System erheischt es. Und mit den sich steigernden Verlegenheiten steigert sich der Unfehl­barkeitsdünkel, der Wahn der persönlichen Allmacht.

Nur Einer ist fähig, der Schwierigkeiten Herr zu werden, und aus der Höhe seines Unfehlbarkeitsdünkels und Allmachtswahnes blickt dieser Eine mit souveräner Verachtung auf das gewöhnliche Menschenvolk herab und dehnt diese Verachtung sogar auf diejenigen aus, auf deren Mit­arbeiterschaft er angewiesen ist. Kein Gesetz, kein Einwurf, kein Vernunftgrund existirt für ihn. Stat pro ratione voluntas Sein Wille ist alleiniges Gesetz. Jede Oppo­sition ist eine Majestätsbeleidigung, jeder Opponnent ein persönlicher Feind.

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Wir haben gesehen, wie Camphausen und Eulenburg traktirt worden find von Kleineren gar nicht zu reden. Dank dieser Omnipotenz des Unfehlbarkeitsdünkels ist die ganze Regierungs- und Verwaltungs­maschinerie in die furchtbarste Verwirrung gebracht und trotz scheinbarer Festigkeit und militärischer Ordnung hat die Diktatur Bismarck   das Chaos, die Anarchie geschaffen. Er hat die Desorganisation organisirt.

Wäre die Sozialdemokratie vor dritthalb Jahren an's Ruder gelangt, mit der bestimmten Absicht( um Bismarckisch zu reden), Alles zu ver­unjeniren", sie hätte nicht das geleistet, was Fürst Bismarck   fertig ge­bracht hat.

Durch seinen Zunft- und Kasernensozialismus, mit dem wir uns das nächste Mal beschäftigen werden, vermehrt er blos das gâchis univer­sell" das allgemeine Durcheinander.

Genug

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er ist ausgezogen, die Sozialdemokratie zu vernichten, aber

er erwies sich als

ein Theil der Kraft,

Die stets das Böse will und stets das Gute schafft",

er ist durch das eherne Muß der Entwicklungsgesetze dahin getrieben worden, dem Sozialismus die Wege zu ebnen.

Briefe eines Achtundvierzigers.

Berlin  , im Februar. In den unlängst in der Deutschen Revue" veröffentlichten, bodenlos rohen, geradezu bestialischen Aeußerungen des Herrn von Roon hat der preußische Junter sich einmal so recht ungenirt gehen lassen und seine ganze, durch die eingepaukte Intelligenz" nur noch gemeiner gemachte Gemeinheit enthüllt.

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Es ist gut, daß nationalliberale Servilität diese Schandworte an's Licht gezogen hat damit hat sie wirklich einmal der nationalen und der liberalen( beides ohne Gänsefüßchen) Sache, d. h. der Sache des Volkes und der Freiheit, einen Dienst geleistet. Natürlich wider Willen.

Und zwar einen zwiefachen Dienst.

Die bauchrutschende Geschichtsfälschung hat seit 30 Jahren in Deutsch­ land   das Wort; und namentlich seit 1866 und mehr noch seit 1870 ist sie eifrig an der Arbeit. Die Götzen des Tages, die Gewaltmänner des Augenblicks- Erfolges werden mit einer in der Geschichte beispiellosen Verlogenheit und Speichelleckerei zu großen Männern, zu Heroen auf­gepufft und dem Volt als seine anbetungswürdigen Wohlthäter, als seine Retter aus vergangener und künftiger Noth hingestellt.

Drei Personen vor Allem sind von der bezahlten Geschichtsfälscherbande zu Nationalheiligen gemacht worden: Bismarck  , Moltke   und Roon ,, der denkende Kopf", die ausführende Hand", der Schmied des Werk­zeuges". Diesem Dreigestirn, dieser Dreieinigkeit, dieser Dreigottheit ver­danken wir, daß wir sind; vor ihr haben wir uns bewundernd, an­staunend in den Staub zu werfen.

Vergebens wäre es gewesen, so lange die patriotische Drehkrankheit die deutschen   Schädel beherrschte, dem tollen unwürdigen Treiben ent­gegenzutreten, dem ekelhaften unterzulukaffrigen Kultus zu steuern. Nun endlich fängt's an, zu tagen. Die Denkerschädel" fangen an, sich der ungewohnten Beschäftigung des Denkens wenigstens dann und wann zuzuwenden. Der denkende Kopf" hat mit seinen hypergenialen Bockssprüngen und Doktor Eisenbart- Operationen zum Glück so hart an die Denkerschädel" gestoßen, daß dieselben noch zehnmal dicker hätten sein müssen, als sie sind, wenn es sich nicht ein bischen darin hätte regen sollen.

Der denkende Kopf" ist auf dem besten Weg, sich abzuthun und ab­gethan zu werden. Und das Urtheil, das seiner nach seinem Sedan harrt, läßt sich jetzt schon ziemlich genau feststellen. Es wird das über seinen Vorgänger und sein Vorbild, den blutigen Dezembermann, ge­fällte Urtheil an Milde und Schonung gewiß nicht übertreffen.

Die ausführende Hand" alias der Schlachtendenker" oder große Schweiger", der, trotz seiner Muckerei noch relativ für den anständigsten der Sippe galt, hat sich durch seinen Brief an den berüchtigten Er- und deffenungeachtet Erz- Jesuiten Bluntschli selber die Kulturmaske abge­rissen und sich in der ganzen Rohheit und Barbarei seines Menschen­schlächter- Gewerbes hingestellt.

Und nun auch der dritte im Bunde, Roon, der Schmied des Werks zeuges" für Massenmord und Verfassungsbruch! Das sind die Gründer des deutschen Reiches beiläufig der einträglichsten Gründung der siebziger Jahre.

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Aber die letzten Enthüllungen über Roon haben noch ein weiteres Verdienst, als das, zur richtigen Beleuchtung des Kultus der Reichs­dreieinigkeit einen Beitrag geliefert zu haben. Sie haben das Verlogene des nationalliberalen Märchens, die Bismarck Roon- Moltke'sche ,, Schöpfung  " sei die Erfüllung des" Traums" der 1848er Demokratie, handgreiflich und augenfällig demonstrirt. Dortu   war ein klassischer Ver­treter der 1848er Demokratie, und Roon ein in seiner Art ebenso klas­sischer Vertreter des Reichs von 1871.

Wer wagt es, Angesichts der jetzt bekannt gewordenen Aeußerungen Roons über Dortu noch von einer Gemeinsamkeit des Denkens und Fühlens zwischen der Partei eines Dortu   und der Sippe eines Roon zu

reden?

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Nein die Demokratie, welche das in Freiheit, das heißt, von unten herauf, durch das Volk geeinte Deutschland  , die deutsche Republik erstrebte und erstrebt, hat nichts gemein mit dem junkerlichen Großpreußen, das sich deutsches Reich nennt, und nur ein versklavtes Rumpfdeutschland ist.

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Dortu   würde heute von den Schöpfern" und Vertretern dieses Blut­und Eisenreichs mit derselben Wollust gestandrechtet werden, wie vor 32 Jahren, und so wenig, wie damals, würden sie vor der kugelzer­fetzten Leiche des gemordeten Feindes und vor dem Schmerz der eben­falls ins Herz getroffenen Eltern Achtung und menschliches Rühren empfinden.

Noch einmal: es ist gut, daß die Bestialität sich voll und ganz offen­bart hat. Und es ist gut, daß die Kluft zwischen 1849 und 1871 so deutlich gezeigt worden ist.

Von Dortu   wollte ich aber noch erzählen

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und ihn Betreffendes.

Er hatte sich während dem Rückzuge der badischen Armee nach der Schweiz   zu lange in Freiburg   im Breisgau aufgehalten. Die Armee war schon voraus. Mit ihm waren verschiedene Freunde und Kameraden, darunter Näff, der badische Schullehrer, auch Gustav Struve  , Liebknecht  und Andere. Man hatte sich im Hotel Fehrenbach Rendezvous gegeben. Die preußischen Vorposter: schwärmten schon in der Nähe der Stadt und einige Bürger hatten bereits auf dem Münster   eine weiße Flagge aufgehißt. Dortu   und Näff wurden auf dem Weg nach dem genannten Hotel von Bürgern verhaftet; die Andern entkamen mit knapper Noth. Es war das in den ersten Tagen des Juli.

Dortu   und Näff wurden beide zum Tode verurtheilt und beide er­schossen. Sie starben beide heroisch. Dortu  , ein bildschöner junger Mann, schlank, mit feurigen Augen, schritt stolz und fest an die Mauer des Kirchhofs von Wiehren bei Freiburg  ; stolz und fest sah er in die Mün­dungen der Gewehre, welche sich gegen seine Brust richteten, leuchtenden Blickes und mit weithinschallender Stimme rief er: Es lebe die deutsche Republik!"

Die Musketen knallten der Mord war vollbracht.

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Die Soldaten, welche als Werkzeuge der verbrecherischen That hatten dienen müssen, waren so ergriffen, daß sie wie einer von ihnen daheim erzählt hat ,, den ganzen Tag wie frank waren und sich vor ihren Mitmenschen und vor sich selbst schämten, als ob sie Meuchelmörder wären." Die armen Teufel- sie konnten sich nicht zur intelligenten" Höhe der Bestialität eines Roon erheben. Dortu   wurde am 14. August 1849 erschossen man hatte den Fall der Festung Rastatt   abgewartet, der durch das Trugversprechen einer Amnestie beschleunigt worden war.

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Auf der Stätte, wo Dortu   sein junges Leben aushauchte, steht ein ein­facher Grabstein mit der Inschrift:

Hier ruht

Maximilian Dortu   aus Potsdam  23 Jahre alt, erschossen am 14. Aug. 1849. Mit ihm vereint

seine Eltern, deren einzige Freude und Hoffnung er war. Die Eltern, wie man sieht, sind ihm nachgefolgt. Der Gram brach ihnen das Herz.

Der Vater war bekanntlich ein hoher Justizbeamter und mit dem vorigen König von Preußen persönlich befreundet, soweit man mit Fürsten   befreundet sein kann. Er schöpfte daraus die Hoffnung auf Gnade. Ein erster Versuch blieb fruchtlos. Friedrich Wilhelm IV.   er­klärte, dem Kriegsrecht seinen Lauf lassen zu müssen. Auch ein zweiter Versuch hatte kein Resultat.

Endlich am 13. August Nachmittags gelang es den flehentlichen Bitten des Vaters und den Thränen der Mutter, den König anscheinend zu erweichen. Er sagte die Begnadigung zu.

Getröstet gehen die Eltern nach Hause. Sie tranen dem Königswort. Den Vormittag des folgenden Tages erfahren sie, daß ihr Sohn erschossen ist.­

Aber die königliche Begnadigung?

Die Depesche war richtig abgegangen, aber erst am Morgen des 14. August, als es zu spät war.

So wurde das Wort des Hohenzollern   eingelöst! auszug Ich habe das von Jemand, welcher der Familie Dortu   nahe stand und meinda es aus dem Munde des alten Dortu hatte. ginnen Es ist nothwendig, daß unsere Jugend von Zeit zu Zeit an die Ver- Wir e gangenheit erinnert werde. Erst aus der Vergangenheit lernen wir den Fabrik ganzen Ernst unserer Gegenwart.

Fritsche und Viereck in Amerika  .

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Es liegen uns nunmehr weitere Berichte über die Aufnahme und die blühen Thätigkeit der Abgesandten unserer Partei vor, aus denen hervorgeht, 3uku daß unsere in voriger Nummer ausgesprochene Vermuthung nicht zu wach optimistisch war. Wo unsere Genossen bisher aufgetreten sind, ist man ihnen überall mit größter Sympathie, ja wir können sagen mit Be Junker geisterung entgegengekommen. Die bereits erwähnte Massenversammlung repu in Irving Hall in New- York   ist glänzend verlaufen. Zur festgesetzten 3 ür Stunde", schreibt die N. Y  . Volkszeitg.", um 2 Uhr Nachmittags, war geoisie Frving Hall bereits überfüllt. Jeder Sitz und Stehplatz, alle Gänge zwischen den Sitzreihen, alle Gallerien waren so dicht besetzt, daß kein Apfel zur Erde fallen konnte, und viele Hunderte mußten umkehren, weil sie keinen Stehplatz mehr finden konnten. Eine annähernde Schäßung hoch der Anwesenden ging auf mindestens 3500 Personen im Saale   selber, bevorst darunter viele Frauen, denn auch die Außenräume waren von zu unbeqi dringenden gefüllt."

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Die Versammlung, deren Büreau aus den Bürgern R. Bartholomee, und m erster Vorsitzender, J. Ritter und Leib, zweite Vorsitzende, Bühr und Wohl Schrader, Schriftführer, bestand, wurde mit einem begeisterten dreifachen seits g Hoch auf die deutsche Sozialdemokratie eröffnet. Sodann nahm, von Der stürmischem Beifall begrüßt, Fritsche das Wort und geißelte in län blicken gerer Rede die niederträchtige Behandlung, der unsere Genossen in geht, e Deutschland   ausgesetzt sind. Am Schlusse sagte Fritsche unter Anderm, Da es und hat dafür unsern vollen Beifall, er wolle im Auslande nicht anders selbst i auftreten, als wie er sich deutschen   Arbeitern gezeigt habe, die ihn dann Cogna des Vertrauens würdigten, sie im Reichstage zu vertreten. Nicht eine schrittl gemachte Revolution, sondern eine planmäßige Revolutio Wahlb nirung führe zum Ziele, und dann würden auch die Waffen der jede M jetzigen Machthaber sich gegen dieselben kehren. So sei man in Deutsch   denselb land vorgegangen und hätte gewaltige Fortschritte gemacht. Andererseits aber verhindere man auch nicht Revolutionen durch brutale Ausnahme gesetze, ebensowenig wie man sie gewaltsam mache. Mit der Natur daß sie nothwendigkeit eines Gewitters kämen sie, es sei ihnen nicht auszuweichen, rung c wenn sie die Verhältnisse gebieten." beweis

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Nach Fritzsche sprach in englischer Sprache und in überaus packender, herzig drastischer Rede John Swinton  , Redakteur des demokratischen ganz a ,, New- Yorker Sun". Dem fnechtsseligen deutschen   Spießbürger, in Genof dessen Augen die derbe, kräftige Sprache eines freien Mannes ein Gräuel unde ist, zum Denkzettel, unseren Genossen in Deutschland   aber zur Erhebung stätten lassen wir hier einige Stellen aus Swinton's Rede folgen: zeichne

,, Unsere Pflicht als Amerikaner ist es heute, für die Ver Züchtig wirklichung amerikanischer Freiheitsideen in Deutschland   unsere Stimme vorzusi zu erheben, daß der Widerhall das Berliner   Schloß in Tag seinen Grund vesten erschüttern macht!( Stürmischer Ap Berlim plaus.), fürwahr, nicht despotische Tyrannei ist es, es ist eine Mieth bodenlose Gemeinheit, eine Gemeinheit, die das Umdrehen im währen Grabe eines A. T. Stewart sogar zur Folge haben würde.( Donnernder Steuer Beifall.) Im Namen der Liebe, die ein Jeder von Ihnen für Freiheit armen und die Befreiung der darbenden Menschheit empfindet, appellire ich an in die Sie, diese Bestrebungen nach Kräften zu unterstützen." Die Köstlic Morgenröthe einer neuen Zeit bricht heran in allen Ländern, wo es wie& Unterdrückte giebt, und wohl eher als anderswo dürften wir in Deutsch   mehr S land die leuchtenden Strahlen des Morgenrothes dieser neuen Zeit wie ge erblicken!( Donnernder Applaus.)"

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Auf Swinton folgte L. Viereck, der mit treffenden Beispielen die und m Unhaltbarkeit des in Deutschland   herrschenden vegierungssystems und müsse seine Unfähigkeit, wirksame soziale Reformen durchzuführen, erörterte. Be sonders interessant waren," schreibt die New- Yorker Volkszeitung, seine auf w Nachweise über die zunehmende Zersetzung der Hauptstüße der Dynastie, Brod des stehenden Heeres."

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Nachdem Viereck unter rauschendem Beifall geschlossen, nahm die Ver steuer sammlung einstimmig eine Resolution an, in welcher sie erklärt: " Dem Appell, den die deutsche Sozialdemokratie durch ihre Vertreter, die Fu das Mitglied des deutschen   Reichstages F. W. Fritsche und 2. Viereck, schämt an das amerikanische   Volk gerichtet hat, mit vollster und herzlichster Sym­pathie Folge zu leisten, Geldsammlungen zu veranstalten, damit die deutsche sozialdemokratische Partet genügend gerüstet sei, den Kampf gegen die freiheitsmörderischen Elemente mit Erfolg weiterzuführen, die zu diesem Zwecke von einem provisorisch gebildeten Komite der soz. Arbeiterpartei diese auszugebenden Sammellisten mit allen zu Gebote stehenden Mitteln und lange voller Energie zu vertreiben und alle Mitbürger aufzufordern, desgleichen zu thun."

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Eine sofort vorgenommene Sammlung ergab die Summe von D. 210,19 Mam ( ca. 900 Mark).

,, Die deutsche Sozialdemokratie," so schließt die New- Yorker Volksztg. ihren Bericht, darf auf den Erfolg dieser Versammlung ebenso stolz sein wie die Arbeiter und das wahrhaft freisinnige Bürgerthum unserer Stadt. Das ist das Beste, was wir von ihr sagen können, denn es ist unbestreitbar." Aehnliche Versammlungen, wie die im Vorstehenden dargestellte, fanden seitdem statt in Brooklyn   und Paterson, wo Frizzsche sprach. Zum Sonntag, den 20. Februar, war für die Westseite New- Yorks   eine weitere Massenversammlung angezeigt, über welche uns noch kein Bericht vorliegt. In Astoria sprach Viereck in einer von der dortigen Sektion der sozial tischen Arbeiterpartei arrangirten sehr gut besuchten Abendunter haltung.

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Soviel für diesmal. Wir werden in den folgenden Nummern fort fahren, unsere Leser über die Thätigkeit unserer Abgesandten möglichst burge auf dem Laufenden zu erhalten, wir können aber diesen Bericht nicht fügten schließen, ohne schon heute unseren wackeren Genossen in Amerika   unseren auf de wärmsten Dank auszusprechen für den Eifer, mit dem sie sich unserer Sache angenommen haben. Er dokumentirt in Wahrheit, wie die New Yorker Volkszeitung" schreibt, einen weiteren Fortschritt des internationalen Sozialismus.

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Sozialpolitische Rundschau.

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Die Aristokraten vom eidgen. Verein in Zürich   besprachen am Montag das Initiativbegehren um Abschaffung der unentgeltlichen Ein bürgerung. Daß dabei der Zopf stark betont wurde, ist natürlich, dafür sind die Herren ja im eidgenössischen Verein. Antiftes Finsler vergoß Thränen über die heillosen Folgen der Zwangseinbürgerung: da müsse man auch das arme Lumpenpack aufnehmen und unter den 4500 in Folge des Gesetzes in der Stadt Zürich   Eingebürgerten seien 90 Almosen genössige. das verdammte Proletariergesindel! Zum Ausbeuten ist's schon gut, aber zum Unterstützen, wenns zur Arbeit nicht mehr taugt?! Behüte! Aber warum schlagen die Herren die armen Teufel nicht todt? Dann wären sie ihnen ja aus den Augen.

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In Ballwyl( Kanton Luzern  ) stürzte ein im Bau begriffener Sodbrunnen ein und begrub einen hinabgestiegenen Arbeiter. Natürlich handelte es sich vor Allem darum, den Verschütteten schleunigst wieder 9 an