des Hochverräthers Klapka gestellt, um ihrem legitimen Herrscher im Wege der gewaltsamen Revolution den Stoß ins Herz zu geben!

Ich führe keinen Krieg gegen das französische   Volt, sagte König Wilhelm 1870 in seiner Proflamation, als er in Frank­ reich   einrückte, und trotzdem Napoleon   bei Sedan gefangen ge­nommen worden war, trotzdem die französische   Nationalregierung fich zu jeder Kriegsentschädigung bereit erklärte, setzte er den Krieg fort gegen das französische   Volk.  -

Ich werde der kirchlichen Heuchelei nach Kräften entgegen­wirken, sagte König Wilhelm bei seinem Regierungsantritt heut ist er der Hort der protestantischen Orthodoren, der schlimmsten unter allen Jesuiten  .

Aber er weiß auch, warum!

Wehe, wenn das Volk, dem Allerhöchsten Beispiel folgend, den Eidschwur nur dazu gut hält, im passenden Momente gebrochen zu werden.

sehr nahe.

Und die Gefahr lag und liegt in Deutschland  

Darum muß vor Allem dem Volk die Religion. erhalten werden. Und Wilhelm I.   läßt keine Gelegenheit vorübergehen, selbst inbrünstig zu Gott dem Allmächtigen zu flehen.

Es ist indeß nicht ganz unmöglich, daß es dem am Rande des Grabes stehenden Manne ernst ist.

Sonderbar aber muß sich sein Gebet auf jeden Fall aus­nehmen.

Wie betete doch gleich Franz Moor? " Höre mich beten, Gott im Himmel!

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Ich bin ich bin fein tein gemeiner Mörder gewesen, mein Herrgott elender Dieb gewesen, mein Herrgott! Ich habe mich nie mit Kleinigkeiten abgegeben, mein Herrgott!"

Es ist übrigens lediglich Privatsache, wie sich Kaiser Wilhelm  mit seinem Herrgott abfindet, wie aber das Volk eines Tages über ihn urtheilen wird, das ist doch eine ganz andere Frage. Wilhelm I.   hat, ob selbstständig, ob durch Bismarck   verführt, ist gleichgültig, die Aera   der Kriege aufs neue in Europa   ein­geführt. Er trägt die Hauptschuld an dem rapiden Anwachsen der Militärlaften, nicht blos des deutschen   Volkes, sondern aller europäischen   Völker, er hat nicht nur den Wohlstand seines Volkes, sondern den aller europäischen   Völker untergraben, seine Schuld ist es, daß die Existenz der freien Schweiz   bedroht ist, wie es seine Schuld ist, daß die Kriegsfurie in jedem Augen­blick über Europa   herzufallen droht!

Und wenn heute seinem Volke der Wund geknebelt ist, so halten wir, die Söhne der freien Schweiz  , es doppelt für unsere Pflicht, den vor jenem Mann friechenden Schweifweblern mit aller Energie entgegenzutreten, der systematisch betriebenen Verherrlichung des Hohenzollernhauses die geschichtliche Wahrheit entgegenzu­halten.

Der eble Johann Jacoby   rief einst Friedrich Wilhelm IV.   zu: ,, Das ist das Unglück der Könige, daß sie die Wahrheit nicht hören wollen!" Heute aber muß es heißen: Und das ist das Unglück der Völker, daß sie sich nicht einmal getrauen, den Königen die Wahrheit zu sagen.

A. H.

Das Ende Alerander des Zweiten.

Gottes Wille ist geschehen

Also bis in den März hinein war seine Herrlichkeit zu schauen;

Doch

auch in Rußland   kommt der Lenz, und auch der Newa   Blöcke thauen!

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Jhr aber wollt verschlungen sein! Freiligrath, Der Eispalast. Jetzt, Stüssi: Sieh, wie er bleich wird. jetzt tritt der Tod Ihm an das Herz die Augen sind ge brochen.

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Armgard: Seht Kinder, wie ein Wütherich verscheidet!

Schiller, Wilhelm Tell.

mit diesem Satze leitet der russische ,, Regierungsbote" die Nachricht von dem Ableben Alexander II.   ein. Wir sind Ungläubige, wir vermögen es nicht, uns bis zu solcher Höhe des gottergebenen Fatalismus emporzuschwingen, wohl aber empfinden wir beim Lesen der obigen Worte ein Gefühl innerer Genugthuung.

Feuilleton.

Das Hohenzollernideal.

Das Vorbild, welches jedem Mitgliede des Hohenzollernstammes vor­schwebt, in dessen Verehrung es erzogen wird und dessen Prinzipien es getreulich nachlebt, ist bekanntlich Friedrich II.  , der sogenannte Große. Wenn man den deutschen   Geschichtschreibern glauben dürfte, war dieser " gekrönte Philosoph" der größte und befte aller Menschen, dessen Vor bild und Beispiel allein hinreichen muß, jeden Hohenzoller zur Volks­beglückung besonders geeignet zu machen.

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Gottes Wille!

Wenn es Gottes Wille war, daß der Selbstbeherrscher aller Reußen" gewaltsam vom Leben zum Tode befördert werde, nun so muß dieser Gott sicher einen bestimmten Zweck dabei im Auge gehabt haben. Mögen die, welche jenen Satz niedergeschrieben haben, sich aus der Alternative, ob ihr Gott ein Strafgericht halten, oder ein warnendes Exempel statuiren wollte, selbst herausfinden.

Wir wollen diesen übertriebenen Lobhudeleien, diesem servilen Schweif wedeln nicht Worte der Entrüstung entgegenseßen, sondern die Erzählung nackter Thatsachen, ohne böswillige Verdrehung, aber auch ohne Be schönigung. Aus diesen Thatsachen möge Jeder selbst den Schluß ziehen, wie es mit der Moral des Urahn's und Vorbildes Wilhelms, des Mannes der Zucht und frommen Sitte, bestellt war.

Hören wir zuerst einige Thatsachen aus dem Privatleben des großen Königs".

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Gottes Wille! Nun, wenn das der Fall, so sollte man die Werk­zeuge, deren Gott   sich bedient hat, preisen und feiern, anstatt sie zu ver­folgen, sie zu mißhandeln, sie hinzurichten.

"

Wir sind Ungläubige, wir sehen nicht Gottes-, sondern nur Menschen­hand in dem Attentat" vom 13. März. Aber dieses Attentat" heißt für uns nicht die Ermordung, sondern die Hinrichtung Alexander II  . Der Tod des russischen Tyrannen ist für uns zugleich Strafgericht und warnendes Erempel.

Strafgericht? Jawohl. Alexander II.  , von seinen Schmeichlern der Befreier genannt, in Wahrheit aber der Unterdrücker, ist längst zum Tode verurtheilt worden. Mag die gesammte europäische   Reaktion heuch­terisch darüber zetern, noch nie war ein Todesurtheil so gerechtfertigt als dieses. In freventlichem Uebermuth hat Alexander II.   sich vermessen, nicht nur über den Leib, sondern auch über den Geist von Millionen und Abermillionen Menschen bestimmen zu wollen.

Keines der ihm zur Verfügung stehenden ungeheuerlichen Machtmittel hat er unbenutzt gelaffen, um den in seinem Volke vorwärtsstrebenden Geist gewaltsam zu unterdrücken. An Leib und Seele gebrochen, schmachtet heute im entlegenen Often Sibiriens   der edle Denker Tschernischewsky, im Jahre 1864 zu zehnjähriger Zwangsarbeit verurtheilt wegen aufrüh­rerischer Propaganda, begangen in seinen Schriften, d. h. in Veröffent­lichungen, welche die Zensur bereits passirt hatten und in einem ihm fälschlich untergeschobenen Entwurf einer Proklamation. Die zehn Jahre sind vorüber, aber der milde" Czar gab den bleichen Mann mit der hohen Stirn nicht frei, sondern ließ ihn immer weiter nach Osten trans­portiren, in Ortschaften, deren Bewohner die russische Sprache nicht ver­stehen, deren Klima dem Europäer sichern Tod bereitet. Und heute ist Tschernischewsky für die Wissenschaft bereits todt, mag er vielleicht noch einige Jahre fortvegetiren.

Und das Schicksal Tschernischewsky's zeigt an einem Beispiel, was die Regierung Alexander II.   an Tausenden und Abertausenden verübt. Mit den drakonischsten Strafen belegt man die friedliche Propaganda der Ideen; man umgab die studirende Jugend mit Spionen, die gefährlichen" Elemente mit Agents provokateurs. Wenn die Verbreitung einer ver­botenen Schrift schwerer bestraft wird, als der infamste Betrug im bür­gerlichen Leben, ist es da nicht ganz natürlich, daß sich der Gehetzten und Verfolgten eine bittere Verzweiflung bemächtigt, daß sie sich zunächst an den Verräthern in ihrer nächsten Umgebung, allmälig aber direkt an deren Auf­traggebern zu rächen suchen.*) Und mit ausgesuchtem Raffinement trieb Alexander II.   die vorgeschrittenen Elemente Rußlands   zu immer ver­zweifelteren Maßnahmen, um die geistige Knechtung desto rücksichtsloser ausüben zu können, bis es schließlich dahin gekommen ist, daß man einen Menschen, den neunzehnjährigen Rosowski, auf den bloßen Verdacht der Verbreitung eines Flugblattes hin aufhängte.

Friedrich wurde bekanntlich von seinem Vater erbärmlich behandelt, und als er in Folge dessen einen Fluchtversuch machte, auf die Festung Küstrin   gebracht und dort gleich einem gemeinen Verbrecher behandelt. Nur der Nachsicht seines Kerkermeisters, der menschlicher war als sein Vater, hatte er es zu verdanken, daß er sich von Zeit zu Zeit nach einem Schlosse in der Nachbarschaft, dem Wohnsitz der sehr liebenswürdigen Familie eines armen Landedelmannes, Namens Wrechs, stehlen konnte, welche alles aufbot, ihn zu erheitern. Der Baron, obgleich in den miß­lichsten Verhältnissen lebend und mit einer zahlreichen Familie gesegnet, ging so weit, durch die äußersten Einschränkungen Geldsummen bis zur Höhe von 6000 Reichsthalern aufzubringen, um damit den gefangenen, aller Mittel entblößten Prinzen zu unterstützen.

Und was that dieser, als er König geworden war? Er verstieß die ihm unbequem gewordene Familie nicht nur in Ungnade, sondern zahlte ihr auch nicht einmal einen Pfennig von dem Gelde zurück, das sie sich, um ihm seine Lage zu erleichtern, vom Munde abgedarbt hatte! Er verschanzte sich hinter dem famosen preu­ßischen Gesetze, welches alle Schulden, die von Prinzen von Geblüt kontrahirt werden, für null und nichtig erklärt. Seine Vertheidiger nennen das die Grundlage der gesunden preußischen Finanzpolitik".

Unzählige Male wurde Alexander gewarnt, er hörte nicht, immer drakonischer wurden seine Maßregeln, immer zynischer trat er die Menschenrechte in den Koth bis das Maß voll war.

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Das Urtheil ist längst gefällt am 13. März ist es nach mehreren mißglückten Versuchen endlich vollstreckt worden.

"

Wir haben keinen Grund, mit unserer Stimmung hinter dem Berge zu halten. Leidenschaftliche Gegner der Todesstrafe, haben wir die Kunde von der Hinrichtung Alexander II.   mit innerster Befrie­digung vernommen. Denn für Fürsten  , die sich von Gottes Gnaden" nennen, die sich außerhalb der bürgerlichen Gesetze deren Staaten schon die außer jeder Verantwortung sich befindet, instellen, deren Regierung Forderung nach Preß- und Versammlungsfreiheit als Verbrechen bestraft wird, gibt es keine andere Strafe als die Todesstrafe. Ihr stellt Euch höher als die übrige Menschheit, nun so müßt Ihr es Euch gefallen laffen, mit anderm Maß gemessen, mit andern Mitteln bekämpft zu werden. Alexander II  . Tod ist aber nicht nur ein Strafgericht, sondern auch ein warnendes Erempel. Drakonischere Maßregeln gegen eine auf­

Auch sonst zeigte Friedrich, daß seine maßlose Eitelkeit jedes Gefühl der Dankbarkeit in ihm erstickte. Die Schlacht bei Mollwitz, die Erfte, welche Friedrich mitmachte, und aus der er, sie verloren gebend, entfloh, wurde nur durch des Marschalls Schwerin   Geschick ge­wonnen. Dieß war Ursache genug, dem General besonders feindselig

*) Es ist vielleicht nicht unpassend, bei dieser Gelegenheit die Prokla­mation wieder abzudrucken, welche nach der Hinrichtung Mesenzows am 16. August 1878 in Petersburg   heimlich angeschlagen wurde. Sie lautete: Wir verabscheuen jeden Mord, aber wenn wir jedes gesetzlichen Mittels beraubt sind, uns des Un rechts zu erwehren und einen Verbrecher zur Strafe zu ziehen, dann bleibt uns nichts anderes übrig, als Selbsthülfe zu üben und Rächer und Richter in einer Person zu sein.

Der Bluthund Mesenzow, den heute sein Schicksal erreichte, hat Hunderte von Unschuldigen in den Tod und ins Elend gejagt und nach gemeinem Recht hundertfach den Tod verdient. Kurz, das Todesurtheil, welches über ihn gefällt und an ihm vollstreckt wurde, war ein gerechtes, wenn es auch unregelmäßig vollstreckt worden ist."( Folgt die Aufzählung der Verbrechen Mesenzow's).

entgegenzukommen, um ihn schließlich in der Schlacht bei Prag   dem gewiffen Verderben entgegenzusenden, wo er im Handgemenge fiel. Betrachten wir nun den großen König" als Staatsmann. In Allem und Jedem, was er thut, spricht sich der preußische Kasernengeist aus, den seine Nachkommen so herrlich fortgepflanzt haben.

Friedrich ist ein Freund der Wissenschaften". Er ladet Philosophen an seinen Hof und gründet eine Akademie der Wissenschaften".. Aber die Philosophen werden fortgejagt, sobald sie ihn nicht bewundern, und die Akademie gehorcht ebensogut unter seinem Kommando wie das bestdis­ziplinirte Soldatenregiment.

strebende Partei, als der russische   Czar in Anwendung gebracht, sind woh kaum denkbar, und das Resultat?

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Der Belagerungszustand ist über ganz Rußland   verhängt, ein Hee Sac von Spionen, wie es kein zweites Land auch nur annähernd aufzuweise zusamı hat, ist unausgesetzt in Thätigkeit, Verschwörungen nachzuspüren, unt Dur in seiner eigenen Hauptstadt, von der Parade kommend, umgeben vor nahme Polizisten, erreicht den mächtigsten Potentaten der Erde sein wohlver ren er dientes Schicksal. die Leb

Schergen und Schranzen mögen an seinem Grabe jammern, das be gegenü trogene und absichtlich in Unwissenheit gehaltene Volk mag seinen Tot lichen beklagen, Tausende und Abertausende dagegen, denen er den Vater, der ihn the Bruder, den Sohn, den Gatten, den Freund denen er die Tochte werbes die Schwester, die Braut hingemordet, werden aufjubeln, und ihnen stimm Die M freudig zu, was in der ganzen zivilisirten Welt noch ein Herz ha nisse m für Freiheit und Gerechtigkeit. Dem Ihr aber, die Ihr Euch die Mächtigen dieser Erde nennt, die Ihr durch vermeint im Stande zu sein, den Gang der weltgeschichtlichen Entwicke Inn  lung durch Gewaltmaßregeln und Verfolgungen aufhalten zu können Discite moniti! Lernet, Ihr seid gemahnt!

Friedrich ist ein Freund der Industrie und sucht sie auf jede mögliche Weise zu fördern, d. h. er kommandirt, Fabriken anzulegen. So kom mandirt er z. B. die Einführung der Seidenzucht in Preußen; aber die Natur ist kein preußischer Grenadier, und selbst Friedrichs Genie" kann sie nicht zwingen, in Sandfeldern Maulbeerbäume wachsen zu lassen. Friedrich versucht sich auch schon im Kasernensozialismus, der jetzt wieder aufgefrischt und als neue Waare feilgeboten wird. Die Monopole er­scheinen ihm als ein sehr probates Mittel, seine Taschen auf Kosten des Volkes zu füllen. Er findet es aber bequemer, die Monopole zu verkaufen, als sie selbst auszuüebn. So erhält das Haus Daum und Splikberg das ausschließliche Recht, Zucker zu raffiniren, unter der Bedingung, daß es ihm um sehr billigen Preis Flinten und Mützen liefert: einen andern Zweck verfolgt auch die ,, moderne" Idee des Tabak- und Zuckermonopoles nicht.

Ebenso preußisch fasernenmäßig stramm, wie in Wissenschaft und In­dustrie, wird auch in der Justiz verfahren. Die Richter haben so zu richten, wie es der König wünscht. Dies gilt nicht blos für politische, sondern auch für Privatprozesse.

Zu den Wahlen.

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Bei den nächsten Wahlen wird es sich in erster Linie um wirthschaft lung liche Fragen handeln, und zwar speziell um die sogenannte Wirthschafts nicht zu politik des Fürsten   Bismarck und Alles, was drum und dran hängt. Nachdem das Bismarc'sche Regime anderthalb Jahrzehnt lang von der auswärtigen Politik, von den Kriegen von 1864, 1866 und 1870/71 fahrung und von den Attentaten gelebt hat, ist es in Folge des Scheitern folut o der neuesten Kriegsprojekte in Folge der verheerenden Industrie- und so nati Wirthschaftskrise auf das wirthschaftliche Gebiet gedrängt werden.

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Die Politik, in welcher Bismarck bisher nur Macht fragen kannte, hat form si sich mit einemmale für ihn zu einer Magenfrage zugespitzt. Er begreift Wer daß er sich nicht am Staatsruder behaupten kann, wenn die koloffalen und fin Opfer, die er zur Durchführung seines Systems dem Volke aufzulegen gezwungen ist, nicht durch gewisse materielle Vortheile kompenfirt werden findet, welche das Volk mit diesem System aussöhnen. Eine widerspruchsvolle Die Aufgabe, wie man auf den ersten Blick sieht: mit der einen Hand nehmen, mit der andern geben.

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Es erinnert an das bekannte Schauspiel, dem man in den Gärten schon t von Frrenanstalten zu begegnen pflegt: ein Theil der Insassen gräbt mit hinaus riesigem Eifer ein Loch, das der andere mit ebenso riesigem Eifer zuzu werfen bemüht ist.

Ein Müller strengte einen Prozeß gegen seinen Gutsnachbar an und verliert den Prozeß. Stracks läuft er zum König und beklagt sich bei demselben: natürlich hat der Müller Recht. Sogleich fäßt Friedrich seinen Kanzler und die drei Richter rufen, welche die Rechtssache ent­schieden hatten. Er empfängt sie leidenschaftlich, gestattet ihnen kein Wort der Vertheidigung, nennt sie ungerechte Richter und Bösewichter und schreibt mit eigener Hand ein Urtheil zu Gunsten des Müllers- ohne den Gegner gehört zu haben. lautend auf Ersatz der Kosten und eine Entschädigungssumme, größer, als sie der Müller selbst verlangt hatte. Der Kanzler wird auf der Stelle unter den schimpflichsten Ausdrücken entlassen, obgleich die Sache gar nicht in den Bereich seiner Jurisdiktion gekommen war, die drei Richter aber wirft seine Majestät eigenhändig oder vielmehr eigenfüßig vermittelst Tritten an ihre Schienbeine eine seiner beliebtesten Me­thoden, seine Unzufriedenheit auszudrücken, zum Zimmer hin­

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aus und schickt sie auf die Festung nach Spandau  . Natürlich wagte keiner der getreuen Unterthanen auch nur das leiſeſte Murren über diese Justiz. Ein französischer Journalist aber, Linguet,

Der Unterschied ist blos der, daß Bismarck   in seiner einen Person das Lochgraben und das Lochzuwerfen besorgt.

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Und noch ein anderer Unterschied. Die Insassen jener Anstalten graben an der genau so viel aus, als sie zuschütten. Bismarck   dagegen gräbt doppelt und dreimal so viel aus, als er zuschüttet.

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Darauf beruht sogar das ganze Geheimniß seiner Wirthschafts reform".

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Er braucht Geld für die Soldaten, immer mehr Geld! Gut: das Volk muß besteuert werden. Damit es aber nicht unzufrieden überwä wird und murrt, soll es besteuert werden, ohne daß es dieses daß de Ueber merft.

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Da bieten sich denn von selbst die Zölle und indirekten Steuern dar produk Dieselben haben außer der guten Eigenschaft, daß sie nicht unmittelbar empfunden werden und sich leicht der Kontrole entziehen, auch noch die: daß hi den Herren Großgrundbesitzern und Großindustriellen sehr angenehm zu und de sein, da sie ihnen die Staatslaften größtentheils abnehmen und auf Kosten nati des Volkes die Einnahmen vermehren.

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Um das Volk vollends zu täuschen, erläßt man ihm für jede Mart, wenige die man ihm an indirekten Steuern auferlegt, etwa 20 oder 30 Pfennige an direkten Steuern und sagt ihm: Sieh', wie gut man es mit Dir meint.

Also mit Scheffeln genommen, mit 2öffeln wiedergegeben das ist Bismarck  'sche Wirthschaftspolitik.

Ist es möglich, daß ein so plumpes Taschenspielerkunststückchen dem Volk der Denker vorgespielt wird?

Es ist nicht blos möglich es ist Thatsache, und in den letzten Finanzdebatten des preußischen Abgeordnetenhauses und deutschen Reichs tags hell beleuchtet und auch offen eingestanden worden.

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Daß Fürst Bismarck   an den Erfolg solcher Taschenspielerei glaubt erklärt sich freilich blos aus seiner fabelhaften Unwissenheit in national ökonomischen Dingen. Aus mehreren seiner Aeußerungen geht deutlic hervor, daß er indirekte Steuern gar nicht für Steuer hält. Bei Zöllen ist es seiner Ansicht nach der Importeur, der den Aufschlag zahlt, bei inländischem Fabrikat ist es der Fabrikant und sich im Kaufmann. Gelegentlich der Kornzölle hat er dies wiederholt auf auch e das Positivste versichert. Gegenüber so phänomenaler Ignoranz hört Organ natürlich Alles auf.

machte den Thatbestand bekannt, aus dem hervorging, daß auf der Seite des Müllers keine Spur von Recht sei.

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Seiner Majestät Unfehlbarkeit hatte sich wieder einmal unsterblich blamirt. Was thun? Offen erklären, daß man sich geirrt hat? 3 genoff der Größe, einen gemachten Fehler einzugestehen, konnte sich des großen seine Friedrich kleinliche Eitelkeit nicht erheben. Die Sache mußte vertusch dem f werden, er mußte dafür sorgen, daß Niemand mehr von ihr spreche Dem Gegner des Müllers kommt daher unter der Hand die Weisung zu sich dem königlichen Richterspruche nicht zu fügen, der Müller aber erhäl Alle die zugesprochene Entschädigungssumme aus dem Staatssäckel natürlich mit der größten Heimlichkeit: nach acht Tagen ist die Sach Prestig glücklich vergessen und Friedrich wieder ein großer Mann. Das ist Hohenzollernjuftiz.

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und zum Schluje noch ein Streiflicht auf Friedrich II. Finanzwirth wurde schaft. Wie alle Könige und namentlich alle kriegführenden König mente brauchte er Geld viel Geld. Nicht immer aber war die genügend Menge im richtigen Augenblicke aufzutreiben. Was thut in solchen Fällen unser großer Philosoph"? Er fälscht Geld!

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viel

So befahl er auch einst seinem Sekretär Galser, fünfzehn Millioner nicht Dukaten mit einem Drittel schlechten Metalls versetzt insgeheim schlagen zu po zu lassen. Diese Summe wurde sodann dem Juden Ephraim, dessen Gnade sich Friedrich II.   gern bei solchen Gelegenheiten bediente, mit dem Auf trage übergeben, sie in Polen   in Umlauf zu setzen. Die Bolen ent deckten jedoch bald, daß man sie betrogen habe und suchten den Verlus ihren Nachbarn, den Russen zuzuschieben. Aber auch die Russen merkten den Betrug und klagten so laut, daß die Kaiſerin sich ins Mittel schlug einen die Sache untersuchen ließ und entdeckte, woher das Geld stamme. Si ließ nun das schlechte Geld in ihre Schatzkammer liefern und wechselte es gegen gute Münze. Dann aber drang sie in Friedrich, die falschen Du faten zu ihrem Nominalwerthe anzunehmen. Friedrich war wieder ein nicht, mal in fataler Situation: sollte er sich als den Fälscher bekennen? Ein König thut so etwas, gesteht es aber nicht: er läßt seinen Agenten Galfer von zu sich rufen und setzt ihm ruhig auseinander, daß er sich für seinen König opfern und sich als den Urheber des Betruges hinstellen müsse. Galser protestirt dagegen, Friedrich wird wild, versetzt ihm nach seiner Gewohn heit einige Tritte an's Schienbein und schickt ihn auf die Festung Spandau  Die fönigliche Ehre" war wieder einmal gerettet.

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Die Festung also war die ultima ratio, der letzte Grund des Hohen zollern Friedrich, wie es der Belagerungszustand der des Hohenzollern   und t Wilhelm ist. Ist dieser auch sonst ein gelehriger Schüler seine ihn d Ahns und Vorbildes, der, wie der englische   Historiker Brougham sid ausdrückt, sein Reich durch Betriebsamkeit, Betrug und Gewaltthat vo den Nachbarstaaten zusammengescharrt" hat?

Das mögen unsere deutschen   Genossen selbst entscheiden.

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