französische Regierung durch diesen Konflikt mit Tunis noch hinein-gezogen werden kann? Können nicht mit derselben gesährliche diplo-matische Verwickelungen mit verbunden sein? Wir fürchten es."„Das Volk hat sehr viel vom Kriege zu befürchten, hat alles Interesse,ihn nicht zu wollen, die Regierenden aber, die durch denselben unendlichviel gewinnen können, können ihn auch vorbereiten und provoziren. ImKriege ist man davor sicher, durch die Sozialisten in Verlegenheit gesetztzu werden, im Kriege gibt es keine soziale Frage, im Kriege endlichverblutet das Volk und wird entkräftet.„Bürger Europa's, Sozialisten aller Nationen, seid aus der Hut."Wie wohlthätig sticht dieser friedliche Gedankenaustausch zwischen ita-lienischen und französischen Sozialisten gegen die gehässige Sprache derfranzösischen und italienischen Bourgeoispresse ab! Die internatio-nale Arbeiter-Assoziation lebt, ob derWeltkongreßverboten wird oder nicht.— Aus London, 17. April, schreibt man uns: Gladstone hat,allen Verläumdungen zum Trotze, in den letzten Tagen gezeigt, welch'großer„Staatsmann" er ist. Oder ist es nicht„staatsmänuisch", sich ge-waltsam zu Konzessionen drängen zu lassen, und dann denselben eineForm zu geben, in welcher sie zum Nachtheil des die Konzession Ver-langenden, zum Bortheil des sie Gebenden ausschlägt? Ist es nicht„staatsmännisch", sich eine Konzession an Irland abringen zu lassen,welche eigentlich nichts ist, als ein neuer, infamer Diebstahlam irischen Volke? Dies und nichts Anderes ist das irischeLandgesetz. Durch dasselbe soll ein freier Bauernstand in Irland geschaffenwerden. Ein Ausschuß wird eingesetzt und demselben eine gewisse Summejährlich— ob 1 oder 10 Mill. Pfd. St. ist Herrn Gladstone gleichgiltig— vom Staate zur Verfügung gestellt; mit diesem Gelde ist den Land-lords Land abzukaufen und den bisherigen Pächtern unter der Bedingungratenweiser Abzahlung der Kaufsumme zu überlassen. Neu ist der Ge-danke nicht und auf dem Kontinent in Gestalt der Grundentlastung vielradikaler durchgeführt worden. Daß diese Grundeutlastnng dem Bauernichts genützt hat, sieht man jetzt allenthalben ein, trotzdem will HerrGladstone auf diesem Wege, nur etwas verschwommener, die irische Land-frage lösen. Die Sache steht aber heute für die Jrländer viel schlimmer,als in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts für die Bauern auf demKontinente. Die Emanzipation der Bauern auf dem Kontinente geschahzur Zeit des Aufschwunges der Bourgeoisie, wo die Landwirthschastreichlichen Absatz für ihre Produkte bei der ausblühenden Industrie fand.Heute dagegen leidet die europäische Landwirthschast gleich der Industrieunter einer jetzt bald ein Dezennium andauernden wirthschastlichen Krifis,dabei ist ihr in der amerikanischen Agrikultur ein Nebenbuhler erstanden,der ihren geschwächten Lebensfaden vollends zu zerreißen droht. Durchganz Europa geht heute eine Agrarbewegung, nur ihre Formen sind inden verschiedenen Ländern verschieden. Die irische Bewegung ist nur einTheil dieser allgemeinen Bewegung, der besonders akut auftritt in Folgedes nationalen und kirchlichen Gegensatzes und der riesigen Konzentrationdes Grundbesitzes, sowie der Armuth der Pächter, welche keinen Reserve-fonds für die schlechten Zeiten haben.» Immerhin mußte der Landlord bisher einen Theil des Schadens, dendie Landwirthschast erlitt, mittragen, denn ihr Versall äußerte sich zunächstin der Entwerthung des Grundbesitzes, der in England seit 5 Jahrenungesähr 20 Prozent seines früheren Werthes eingebüßt hat. Die ameri-kanische Konkurrenz hat aber erst begonnen, ihre Wirksamkeit zu äußern,der Werth des Grundbesitzes wird noch viel mehr sinken. Das Land,welches dem irischen Pächter heute zum bisherigen Werth Ubergeben wird,wird binnen wenigen Jahren nur mehr die Hälste dessen Werth sein.Den Großgrundbesitz Irlands durch einen Stand kleiner„freier" Grund-besitz« ersetzen, heißt daher nicht anderes, als daß die Landlords schnellnoch retten, was zu retten ist, daß sie ihren Grund und Bodenaus Kosten des irischen Volke« kapitalisiren unddieses die volle Last der Entwerthung des Grund-besitze« tragen lassen. Wir können jedoch hoffen, daß die Herreudie Rechnung ohne den Wirth gemacht haben. Die Jrländer werden denKaufpreis ebensolvenig zahlen, als sie heute denPachtzins zahlen und die wirthschaftliche Entwicklung, die zuneh-mende Konkurrenz Amerikas wird sie zwingen, schließlich dahin zu kommen,wohin auch die Länder des Kontinents kommen müssen: zum Gemein-eigenthum an Grund- und Boden, welche« um so erwünschter wird, jeentwertheter der Grund und Boden ist. Nur dieses Gemeineigenthumund die auf Grund desselben erfolgte Durchführung des kooperativen Be-triebes können die europäische Landwirthschast vor der amerikanischen Kon-kurrenz retten.Alle anderen Versuche, wären sie auch ehrlicher gemeint, als der desHerrn Gladstone, müssen natnrnothwendig scheitern. Die neueste irische Land-bill bedeutet nicht den Ausgangspunkt einer neuen Entwicklung für Jr-land, wie die englische Presse verkündet, sie ist nur eines der vielen Haus-mittelchen, durch welche die verendende Gesellschaft sich noch eine kurzeSpanne Zeit weiter zu schleppen hofft, ohne hier wie überall, ihre Aus-beuternatur verleugnen zu können. So wie die Bismarckischen„Sozial-reformen" den Zweck haben, der Masse Sand in die Augen zu streuen,zugleich aber für die Herrschenden selbst ein hübsches Stück Geld heran«-zuschlagen— Monopole sc.— so auch die Gladstone'schen„Reformen":der Unterschied ist blo« der, daß die deutschen den Charakter des Kasernen-mäßigen, die englischen den der„wirthschastlichen Freiheit" an der Stintetragen. J. S.— Gut geantwortet. Unsere rumänischen Genossen haben aufdie vorgenommenen Verhastungen russischer Sozialisten und aus die un-erhörte Maßregelung ihrer rumänischen Freunde— zwei sozialistischeProfessoren, die Gebrüder Nadejde sind abgesetzt, eine Reihe von Stil-denten von der Universität ausgeschlossen worden,— durch Verbreitungder inzwischen vollendeten Uebersetzung von Bracke's„Nieder mit denSozialdemokraten!" geantwortet. Guten Erfolg!— Anarchistisches. Louise Michel hat den Kindern des vcrur-theillen Redakteur der„Rev. soz." zur Aufmunterung eine SchachtelBonbons geschickt. Schön von ihr.Eines der Kinder hat ihr darauf in einem Dankbriefe versprochen, alleszu thun, um würdig zu werden, der Revolution zu dienen. LöblicheAbsicht.Die„Rev. soc." veröffentlicht diesen Briefwechsel.— Kindisch.Korrespondenzen.— Leipzig, 21. April. Roch immer will es nicht gelingen, diesozialdemokratischen, sozialistischen, kommunistischen, auf den Umsturz derbestehenden Staat«- und Gesellschaftsordnung gerichteten Bestrebungenauszurotten, das hat gestern wieder einmal unsere heilige Hermandad mitEntsetze» erfahren müssen, und die loyalen Bürger der„Seestadt" werdenin dem morgen erscheinenden„Leipziger Tageblatt" zu ihrem nicht geringenSchrecken lesen, daß der Staat in großer Gefahr gewesen, aus der ihnnur die todeSmuthige Tapferkeit eine«»och im zarten Alter des Polizei-dienstes stehenden Ordnungskämpsers errettete. Kein Mensch hatte eineAhnung davon gehabt; seit Monaten hatte nicht der geringste politischeVortrag die öffentliche Ruhe gestört, als von der„deutschen Fortschritts-Partei zu Leipzig" gestern Abend im großen Saale des alten Schützen-Hauses eine öffentliche Versammlung einberufen wurde mit dem HerrnReichstagsabgcordneten W ö l l m e r als Referenten. Anfangs ging allesgut. Die Leistung des Fortschrittsmänne«, der durchaus nicht de» Eindruck des gewiegten Parlamentariers machte, war sowohl in oratorischerwie in politischer Hinsicht eine nicht allzu hohe und namentlich die national-ökonomischen Anschauungen des Herrn Wöllmer waren mehr als bedenk-lich. Die Kritik des„sonst so verdienstvollen und in der auswärtigenPolitik unwiderleglich von hohen Erfolgen gekrönten" Reichskanzlers undseiner Projekte war eine recht matte, namentlich wenn man bedenkt, daßeiner größtentheils aus politisch reifen Männern bestehenden Versammlungein allgemeines Raisonnement über indirekte Steuern nicht genügt, dagegen dieses Steuersystem Lassalle ganz andere und gründlich belegte Be-weisgründe ins Feld geführt hat. Wenn der Vortrag des Fortschritts-mannes, der natürlich nicht umhin konnte, der Verdienste Schnltze-Delitzschszu gedenken, selbst unsere geringen Erwartungen nicht erfüllte, so mußtees die in der weitaus überlegenen Mehrzahl anwesenden Sozialdemokratenumsomehr freuen, einen ihrer Genossen die Rednerbllhne besteigen zu sehenund zu hören, mit welch schlagfertigen Worten Genosse Hasenkleverin kaum mehr als fünfzehn Minuten den Forlschritlmann widerlegte, deres sich und seiner Partei zur Ehre und als eine Heldenthat anrechnet,gegen das Sozialistengesetz gestimmt zu haben, während— wie GenosseHasenklever betonte— diese Herren uns früher mit Verdächtigungenüberhäuften, die genügend Veranlassung gaben, zu sagen, daß wenn dieSozialdemokraten s o schlecht, ihre Ziele so verwerflich seien, wie es dieFortschrittspartei stets behauptet hat, das Ausnahmegesetz gerechtfertigtwäre.— Verschiedene von Genossen Hasenklever an seinen„Kollegen"gerichtete Anfragen konnte letzterer nicht mehr beantworten, da der an-wesende höhere Polizeibeamte den Herrn aus dieser Fatalität dadurch be-freite, daß er die Versammlung auflöste, nachdem Genosse Hasenklever andie Anwesenden die Aufforderung gerichtet hatte, dafür zu sorgen, daßin Leipzig die Fortschrittsbäume nicht in den Himmel wachsen, und beider nächsten Reichstagswahl den Genossen Bebel zu wählen. Die Mehr-zahl der Anwesenden verließ höchst vergnügt die„geschlossene" Gesellschaft,da wir uns wieder einmal gesehen, einander die Hände gedrückt,„unter-graben" und„umgestürzt" hatten. Xav.— Eßlingen, 22. April. Unsere gute Stadt hat gestern Übend einekleine Ueberraschung erlebt. Die Bolkspartei hatte eine Volksversammlungeinberufen, in welcher Karl Mayer oen Vorsitz führte sBureauwahlfand nach bekannter volksparteilicher Gepflogenheit nicht statt) und HerrSonnemann einen politischen Vortrag zum Besten gab. Die RedeSonnemanns bewegte sich durchweg in den bekannten Bahnen, vielfachnoch matter als sonst, jedes neuen Gesichtspunktes entbehrend. I. sprachnicht so fließend wie sonst und ließ seine Zuhörer durchaus kalt. Er kamunter Anderem auch auf den Freundschaftsblind zwischen Volks- und Fort-schrittspartei zu sprechen und meinte, daß nur zwei Punkte die beiden„befreundeten Richtungen" trennten: die Stellung der Fortschrittsparteizum Kulturkampf und ihre zentralistische Tendenz. Dies Bekenntniß ver-dient uni deswillen festgenagelt zu werde», weil damit zugegeben wird,daß in allen anderen Fragen, z. B. die Militärfrage, der Stellungnahmegegenüber den Sozialisten u. s. w. beide Richtungen jetzt brüderlich miteinander wandeln. S. rühmte auch die Haltung seiner Partei und eine«Theiles der Fortschrittler gegenüber dem Windthorstschen Dynamitantrag,vergaß aber zu sagen, daß sein Parteigenosse Härle unter den Unter-Zeichnern desselben fignrirle. Nachdem der Vertreter Frankfurts unterschwachem Beifall geendet, forderte Mayer nach einigen Dankesworten andenselben zu Interpellationen auf. Bon Stuttgart war mit dem Abend-zug eine kleine Anzahl Genossen nach Eßlingen gefahren und um 0 Uhrin den Saal eingetreten, mir ihnen der gerade in Schwaben weilendeGenosse Bebel, welcher jedoch im Hinlergrunde stehen blieb, so daßseine Anwesenheit während Sonnemanns Rede nicht bemerkt ward. Alser nun auf Mayers Aufforderung sich zum Worte meldete, entstand nichtgeringe Sensation. Beim Durchschreiten des Saales nach der Tribüneward er mit rauschendem, lang sortgesetzten Beifallssturm begrüßt. DieVolksparteiler waren ganz perplex vor Schreck, denn Bebels Erscheinenmußte nothwendigerweise die ganze Sonnemanusche Bauernfängerei zuRichte machen. In seiner Rathlosigkeit ließ Mayer eine ächt volkspar-teiliche Heulmeierei vom Stapel. Er habe nur zu einem Vortrag Sonne-manns, nicht aber auch zu einer Rede Bebels eingeladen. Er könneLetzteren am Sprechen nicht hindern, allein er lehne alle Verantwortungab für die Wendung, welche die von ihm arrangirte Versammlung nehme.Seine offizielle Thcilnahme erkläre er jetzt für geendet und werde nichtlänger den Vorsitz führen. Es sei ja möglich, daß sich insgeheim Po-lizei im Saale befinde und da wolle er ausdrücklich konstaliren,daß ihn, Mayer, keinerlei Verantwortung für Bebel« Auftreten treffe»könne. Bebel werde und müsse ihm bezeugen, daß er nicht auf MayersEinladung oder Veranlassung hier sei. Diese Jeremiade des sonst sogroßprahlerischen Maulhelden hinderte Bebel nicht, das Wort zu ergreifen.Nachdem er dem furchtsamen Volksparteiler die verlangte Bestätigung vonder Tribüne herab gegeben, knüpfte er an die Sonnemaunsche Kritik derParteien an und zeigte, daß sie alle, auch die Volkspartei einbegriffen,jedoch mit Ausnahme der Sozialdemokratie, im Zustande der Zersetzungsich befänden, weil sie sämmtlich Jnteressenparteien seien. In klarem unddurchdachtem Vortrag, dem die vorher durch Sonnemann ermüdete Ver-sammlung mit gespanntester Aufmerksamkeit lauschte, schilderte Bebel nununsere sich immer mehr verschlimmernde ökonomische Lage, das allmäligeZugrundegehcn des Mittelstandes, den man vergebens durch reaktionäreund wirkungslose Gesetze, wie das Jnnungsgesetz, zn helfen suche, diestets wachsende und sich bis in die„obersten Zehntausend" erstreckendeallgemeine Unzufriedenheit, welche nur noch von einer radikalen Umwälzung Rettung erhoffe. Bismarck, durch Lothar Bucher belehrt, versteheinstinktiv diesen Zug der Zeit, daher erklären sich die krankhaften undüberstürzten Gesetzgebungspläne, mit denen er jetzt hervortrete und diesich doch nach kurzer Zeit als vergeblich erwiesen, weil das ganze SystemBismarck zu einer heilsamen ökonomischen und politischen Reform unfähigsei. Es sei kein Wunder, wenn der Kanzler bei der Erkenntniß dieserSysiPhnSaufgabe immer heftiger, immer nervöser werde. Er fühle eben,wie die Unzufriedenheit immer stärker anwachse, und wie alle seine Pallitiv-mittel ihn nicht zum Ziele brächten. Hunderttausende von Existenzen au«dem Mittelstande ständen schon aus der Scheidelinie, wo jeder Tag denZusammenbruch bringen könne. Der Aufschwung zu Anfang der siebzigerJahre sei im Volke aus'Bisinarcks Politik zurückgeführt worden, daherder damalige Enthusiasmus für den Kanzler. Jetzt aber erkenne mauallmälig, daß kein Einzelner mächtig genug sei, der ökonomischen Eni-Wicklung Gesetze vorzuschreiben. Vergebens habe man sich an die Schutz-Zollpolitik angeklammert, wie der Ertrinkende an einen Strohhalm. Dienüchterne Erkenntniß dringt durch, daß Mit Dekreten der nicht endenwollenden Krise nicht beizukommen sei und daß die jetzigen Zuständeimmer unhaltbarer werden. So weit etwa mar Bebel gekommen, alsder im Hintergrunde des Saales weilende Polizeikommissar die Ver-sammlung auf Grund des Sozialistengesetzes auflöste,„zu allgemeinerUeberraschung", wie selbst der so zahme„Schwäb. Merkur" sich ausdrückt.Bebel hatte etwa eine halbe Stunde gesprochen und mit seinen Aus-führungen einen tiefen Eindruck hervorgebracht. Schade, daß er nicht biszu Ende kann, denn der Schluß seiner Rede hätte zweifellos eine eingehendeKritik der„Volkspartei" gebracht, wozu die von Sonnemann als seineParteiparole bezeichneten drei Ziele:„Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit"die erwünschte Grundlage abgeben konnten. In gut Deutsch übersetzt heißtdie Parole nämlich: Frieden mit der Polizei und den befreundetenministeriellen„Exzellenzen", Freiheit und Gerechtigkeit, soweit sie den Volk«-parteilichen Interessen entsprechen. Der Eßlinger Polizeikommissar hatKarl Mayer und seinen Freunden diese Auseinandersetzung erspart.— Göppingen, 17. April. Hier tragen sich seit einiger Zeit Dingezu, die lebhaft an die Zeit des Faustrechls erinnern, jedoch mit demUnterschied, daß das„Recht" nur die Spitzbuben in Waffen besitzen.So schlug vor anderthalb Jahren ein verlumpter Polizeischlingel a. D.,E b e r l e, einen MUllerknecht todt, der Kerl wird nicht einmal in Unter-suchungShaft genommen, geschweige denn sonstwie verdonnert. Ein andererGrünschnabel, P f e i f l e, schlägt einer geringfügigen Beleidigung halber,die ihm ein Bekannter aus d e r M i l i t ä r z e i t zugefügt, solange mit dem Säbel ans Letzteren los, bis er Blasen an den Händenhatte, und rühmt sich dessen noch. Vor 3 Wochen prügelt wieder einAnderer, dessen Name das Drucken nicht verdient, ans einen Bürgerlos; derselbe setzt sich zur Wehre, wird aber von dem Polizisten mit derblanken Waffe so schwer verwundet, daß er wohl nie mehr vollständighergestellt werden wird. Gegen de» Bürger, Zimmermeister Schmelzer,ist Untersuchung eingeleitet worden, der uniformirte Hallunke aber wirdselbst vom volksparteilichen„Hohenstaufen" in Schutz genommen.Läge Schmelzer nicht an den erhaltenen Wunden schwer darnieder, sosäße er heute ebenso im Arrest wie seine 3 Gesellen, die ihm zu Hilfeeilen wollten.Den schon früher von mir gekennzeichneten Polizei- WachtmeisterI a u ch st e t t e r hat nun auch die Nemesis erreicht, nachdem er Jahrelang geschwindelt, denunzirt und Erpressnngsversuche gemacht hat, undzwar waren es gerade dieselben Sozialdemokraten, die er durch seinfortwährendes Denunzircn auf Monate lang hinter Schloß und Riegel'gebracht, welche seine Schwindeleien ans Licht zogen. Als somit visWirthschaft des I., der nebenbei bis über die Ohren in Schulden steckt,dem Stadtrath doch zu dick wurde, legte sich I a u ch st e t t e r, demplötzlich unheimlich wurde, in's Bett und— der ihn behandelnde Arzt.jDr. Schwarzenhölzer, findet Blutandrang nach dem Kopse. Nun,-er wird auf keinen Fall hier mehr schnüffeln. Oberstaatsanwalt PaffJsein ehemaliger Protektor, wird ihm schon ein schattiges Plätzchen an-weisen.Uebrigens wäre der Kerl längst im Zuchthaus, hätten ihm nicht derPolizeikommissär, der Rathschreiber und— nun so aufwärts, Vorschubgeleistet.Bei dieser Gelegenheit wollen wir auch konstatiren, daß der Polizei-kommiflär Allinger dem Rathschreiber Kapp verbotene sozialisti'cht!Flugblätter zu lesen gab. Letzterer hat es selbst erzählt.Am Palmsonntag fanden wiederum fünf Haussuchungen statt, und zwar!nach dem noch unverbotenen Flugblatt„Aufgepaßt." Die Esel vo«Polizisten! Glauben, man lege das Zeug zurecht, bis es den Herren paß»ihre stupiden Köpfe zur Thüre hineinzustecken! Die Flugblätter waren daund werden verbreitet werden, damit die Herren wieder herumzusturzenhaben. Ja, wenn wir so dumm wären wie unsere Verfolger!Die Behaussuchten heißen: Bracher, Geier, Holder, Brandl, Dr. Ostwald. Die Sache scheint mit der Verhaftung in Stuttgart zusammen-zuhängen.Bis die Welt dies lesen wird, find die vergebens gesuchten Flugblätterlängst— gefunden. Lob. IGenosse Sch. hat nicht zu viel versprochen. Schon in der Nacht zumOstermontag fand/ wie der„Schwäb. Merkur" entrüstet meldet,„wiezum Hohne auf die stattgehabte Haussuchung", eine umfangreiche Flug-schristenvertheilnng in Göppingen statt. Bravo! Die Red.!--Briefkastender Redaktion: F. Baldini in Verviers:„Rabotnik" ist vor mehreren Jahren eingegangen, dagegen erscheint jetzt in Genf und zwar nnregel-mäßig„Tschornii Peredjel".— M— ck in Lndn.: Ein durchgebranntenKassier bietet uns keinen Angriff gegen die Geprellten.der Expedition: R. H. Genf: Fr. 2.50 Ab. 2. Qu. erh.Basler Gen. Fr. 5.— durch O. dem Flgsd. zugewiesen. Dank!— JeanOpp. Par.: Fr. 3.— Ab. 2. Qu. und Porto-Nachzahlg. per 1. Quserh. 13 mit 17 nachges.— M. K. M.: Mk. 10.— Ab. Mai bis End-Juli erh. u. hiervon Mk. 7.— dem Flgfds. zugewiesen. Wahlflugblatt'noch nicht. Fragl. ob so Spezielles zu schaffen. Briest, mehr.— SchwsJackel: Mk. 3.— Ab. 2. Qu. erh.„La jeune Jcarie" Jcarie Corning;Iowa und die„N.-?).VlkSztg." Snin Building, können Auskunst geben.„Di-Ruinen" nur noch selten antiquarisch zu haben, hier nicht.— Wienö. fl. 12.— i Cto. 1. Qu. durch Freund erh. Alles abgeg. Ab I.Maidoppelte Ration. Schafft pünktliche Zwischenhand und mehr Adr. Lang-,samer Schritt liegt nicht an uns!— t— e Pari«: Fr. 109.65 Ab. 1 Qifcju. Schst. erh.— Carl Rothschild: Bfe. v. 14. u. 17. am 20. beautwsCh. für Mt. bestimmt, nicht Mr., 16 bringt 9. Wahrscheinl. hat sie Arb.)selbst gesenkt. Die Dummen werden eben nicht alle!— Morgenroth?Alles beachtet. B. t a n n vorläufig Nicht? berichten, da noch Werdeprozeß.!—„—x" Z.: Fr. 8.— Ab. Mai u. Juni sc. erh.— Onkel: Bf.>v21. hier und am 22. beantw. Adr. war verstümmelt. Weiteres erwartend,!— M. G. u. W. W. Luzern: Ihre Blätter gehen stets pünktl. hier ab.Reklamiren Sie sofort bei dortiger Post, dafern das Ausbleiben sich!wiederholt, denn dort hapert's. Ersatz abges. am 27./4.— v. Bismarck:Bf. v. 25./4. erh., folgen fortan 60.— F. I. Edlbr. St. Gall.: Wunschist«füllt.— A. Sch. Wyl: Bestellg. am 27./4. abgeg.— Nyhoff Arn«:hem: Fr. 2.70 für Schst. erh.— K. Tpp. Paris: Sdg. erfolgt stetsprompt. Sonderbar, daß Ihr Marder so unersättlich ist, trotzdem er dieAuswahl unter Hunderten hat.— Preßburg: Abermals Ersatz bewirk�und Gewünschtes beigelegt. Senden Sie doch„desinfizirte" Adressen.-1Brl. London: Bfe. v. 24. kreuzten sich. Fr. 2.50 D. gutgebracht für 4. Qu30. Restirt noch da« 1. Qu. 81.— H. Z. Hrg.: Mit. 2.— Ab. M-nu. Juni erh.— O. L. B. Oloe: Mk. 3.— Ab. 2. Qu. erh.- A. Ztg.!Hlg: Fr. 7.36 Ab. 1. u. 2. Qu. erh.— Sal. Unruh; Bfe v. 24. u. 264kreuzten sich. Antw. am 27. abgeg. Alles vorgemerkt. Eh. soll neue Adr.!senden.— Rosabeck: Alles v. 23. ds. enträthselt. Nr. 2 unrichtig, billeaium baldigen Aufschluß.— Egmont: 2 Bse. abgeg. Antwort!— a. d.Bekannten Brnn.: Alte Weiber und Handwerksborsch' hetzt der Phylaximmer forsch;— aber— Ersatz für„Verschwundenes" bringt 16 mit.— Agent d. Br'schen Magenpillen: Mk. 12.— für 2. Qu. erh. Leichenverbrannt. Mk. 6.— verwenden zur Pfingstwallsahrt der 400 arme»Sünder!— Rothkragen a. d. Csl.: Mk. 3.— Ab.'2. Qu. erh. Tauschbewirkt.— Schtze Bern: Fr. 5.— für Axelr. erh. Gruß!— W. Brghto»:!Mk. 3.— Porto pr. 2. Qu. erh.— Ahasverus: Mk. 4.— Ab. 1. Qu.-erh.— M-r. Dau: Mk. 12.— Ab. Marz u. April erh. PH. K. Theob._Cincinn.: Fr. 77.70 Ab. 3. u. 4. Qu. erh. Weiteres erwartet.— W. Sch.Sbg.: Fr. 3.75 Ab. 2. Quartal erh.— M. Frke. Neuchatel: Fr. 4.50�Ab. 1. Qu. erh.— fft Himmel--: Mk. 105.62 Ab. 1. Qu. u.P. K. erh. Antwort am 23. abgeg.— A. L. B.: Mk. 15.— Ab. 2. Qu.erh.— a. d. alten Bekannten: Mk. 3.— Ab. 2. Qu. erh.— E. V�Est: Mk. 3.— Ab. 2. Qu. erh. Nr. 1 nicht mehr zu schaffen.— H. T.iG. St.: M. 1.50 Ab. f. 1', Mt. erh.—»Verlag de«„Sozialdemokrat"lA. 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