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Jungen gegen die Sozialdemokratie auszunüßen sich bestrebt, Zu den prensischen Landtagswahlen. Es geht uns die nach- Jam zweiten Abend, als die Polizei nach übereinstimmendem Zeugniß ist durchaus würdig der Post". Die Sozialdemokratie folgende Mittheilung von so gut informirter Seite zu, daß wir ihre aller Augenzeugen besonders schneidig losging, auch auf dem Markt­berelendigt die Arbeiter, bringt Elend und Jammer in die Richtigkeit nicht bezweifeln können; immerhin müssen wir die Ver- plage und rief seinen Kameraden, die ein Soldat auseinandertrieb, oberschlesische Arbeiterschaft, denn- so will es die Logik der antwortung unserem Gewährsmann überlassen. Die Mittheilung zu: Neißt doch dem Lausbub' s Flintle raus". Dieses schwere Voss. 3tg."- wäre die Sozialdemokratie nicht nach Ober- besagt: Verbrechen wider die geheiligte Macht des Militarismus hat er nun schlesien gekommen, hätten die Arbeiter, wie früher, brav Mehrheitsverhältnisse des Hauses einen entscheidenden Einfluß Abs. 2 des Strafgefeßbuches zu büßen. Dieser Fall dürfte be­Es ist eine Vereinbarung im Werden begriffen, welche auf die mit vier Monaten Gefängniß, als Bergehen gegen§ 111, Zentrum gewählt, so wären Maßregelungen nicht vorhaben muß. Es handelt sich um ein Wahlbändniß zwischen weisen, daß unsere Geseze wahrlich übermäßig ausreichen, um einer gekommen. ben beiden extremsten Parteien des Hauses, den unbedachten Aeußerung wegen, die niemandem geschadet hat, einen Brutaler kann dem kapitalistischen Despotismus nicht das Konservativen und den Freisinnigen; ein Bündniß, Bürger auf Monate seiner Freiheit zu berauben.­Wort geredet werden. Nichtsnußiger kann das Streben der welches zwar nur auf einen Landestheil beschränkt ist, aber dort Darmstadt , 6. Juli. Die Darmstädter Beitung" veröffentlicht Arbeiter, fich aus Zentrumsverdummung und Fabriksflaverei wirtungen entfalten wird, welche für die Umgestaltung der Mehrheits- die Ernennung des Ministerialdirektors Dittmar zum Justizminister zu erheben, nicht verunglimpft werden. verhältnisse ausreichend sind. Bei Schluß des Landtages fehlten und des Oberbürgermeisters Küchler zum Präsidenten des Finanz 6 Stimmen gur absoluten Mehrheit; biefe 6 Stimmen find gang den beiden konservativen Gruppen mit ihren Hospitanten 2c. nur ministeriums. Ungarn .

tönnte.

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oder größtentheils zu erlangen, wenn man in der Provinz Bosen

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Wie muß einem König Stumm das Herz im Leibe lachen ob dieser Leistungen der Bossischen Zeitung". So gelehrige Schüler, die den Meister schon selbst übertreffen, bei den unter der Flagge der Einigkeit aller Deutschen " die Frei- fandte bereits Einladungen für die große Boll- Enquete. Es dürften Budapest , 5. Juli. Der Handelsminister Baron Daniel ver­., Liberalen" zu finden, hat er sich nimmer träumen lassen. finnigen dazu bringen kann, für den Konservativen an den Berathungen theilnehmen. gegen den Polen zu stimmen. Zu diesem Zwede sollen der etwa 120 Eingeladene Der württembergische Landtag hat am Dienstag seine erste freifinnigen Wolfspartei einige Mandate zugewiesen werden, damit Der ungarische Zolltarif, der vorgelegt werden soll, ist Statsperiode zu Ende geführt und ist auf unbestimmte fie aus ihrer gegenwärtigen unglücklichen Zahl 14( zu einem Antrag dem autonomen österreichisch ungarischen Zolltarif im Aufbau Zeit in die Vertagung gegangen der Landtag, der mit fo find mindestens 15 Stimmen erforderlich) herauskomme. Die Provinz ähnlich und lehnt sich an den deutschen Zolltarif an. Borwiegend großen Hoffnungen feine Thätigkeit im Jahre 1895 begann. Auf Bosen wählt 29 Abgeordnete. Von diesen waren bei den letzten Wahlen find die Rücksichten auf die ungarische Landwirthschaft und ein starker ihn kann man mit Recht das Schiller'sche Wort variiren:" In den 11 Konservative, 2 Nationalliberale, 3 Freisimmige und 13 Polen . Schutz gegen die österreichische Textilindustrie.- Ozean schifft mit tausend Masten der Landtag; still, auf gerettetem Diese 18 polnischen Mandate sollen die Beute bilden, von welcher Boot treibt in die Ferien er ein". Hervorgegangen aus einer Wahl, den Freisinnigen schon um deswillen nur sehr wenig zugewiesen Schweiz . in welcher die große Mehrzahl der Wähler sich in den wichtigsten zu werden braucht, weil ihre Entschädigung für die zu leistende Hilfe, Schweiz an Italien ausgelieferten 249 Arbeiter Zürich , 5. Juli .( Eig. Ber.) Ueber das Schicksal der von der schwebenden Fragen auf die Seite des Fortschritts gestellt wie schon jetzt feststeht, zum theil aus den nationalliberalen erfährt man, daß 241 davon, nachdem eine Anzahl derselben eine hatte, fand er eine diefer Stimmung ziemlich weit Rechnung Mandaten bestritten werden wird. Fällt ein irgendwie erheblicher Zeit lang in Como eingesperrt war, außer Berfolgung gesetzt fragende Regierung, und gleich nach Fertigung des Etats wurden Theil der 13 polnischen Mandate den Konservativen zu, so ist die wurden, während die übrigen acht wegen Zugehörig ihmi Geseze über Berfassungs, Steuer- und Verwaltungsreformen langerfehnte Mehrheit ohne Zentrum und Nationalliberale ihnen so teit zu einer revolutionären Bande, die be vorgelegt. Mit Eifer wurde die Arbeit aufgenommen, aber nur zu gut wie gesichert. Eine indirekte Bestätigung dieses Abkommens waffnet ins Königreich eindringen wollte, um bald mußte man die Beobachtung machen, daß das Bentrum, liegt in Nr. 150 der Freifinnigen Zeitung" vor. In dem Leit- die bestehende Ordnung(!) zu fürzen(!!), vom genau wie die deutsche Partei, vor den Wahlen schöne Worte machen artikel dieser Nummer, welcher sonst mit sehr großer Ent Striegsgericht in Mailand verurtheilt wurden, und zwar 2 zu je kann, aber nach den Wahlen alles daran setzt, um dem Fortschritt schiedenheit betont, daß alle Parteien zusammenstehen müssen, um 6 Monaten, 4 zu je 12 Monaten, 1 zu 15 und 1 zu 18 Monatent auf politischem und wirthschaftlichem Gebiet feine Rongeffion eine rein konservative Mehrheit zu verhindern, werden als solche Buchthaus. 28o her weiß das Kriegsgericht", fragt der Grütlianer", zu machen und unter allen Umständen jeden solchen verhindert, wo Parteien im einzelnen doch nur aufgezählt: die beiden freisinnigen welche acht in der Schweiz eine revolutionäre Gesinnung(!) nur zu vermuthen, daß die Sozialdemokratie, ja die Arbeiterklasse Gruppen, die Nationalliberalen und das Zentrum, die Polen aber hatten? Woher auch? Hat da etwa wieder die besonders saubere im allgemeinen, einen Vortheil oder ein größeres Recht erreichen nicht, und doch ist gar kein Grund einzusehen, weswegen von der politische Polizei ihre feinen Hände im Spiele?"- Waffenbrüderschaft der nichtkonservativen Parteien die Polen aus­Das zeigte sich zuerst bei der Aenderung der Bergenommen werden sollen, wenn hier nicht der Partei die Bern , 5. Juli .( Eig. Ber.) Die schweizerische Bundes­faffung in bezug auf die 8usammenfegung der beiden ände gebunden sind. In demselben Artikel wird betont, session, um sich am 24. Oftober wieder zu einer kurzen Herbstfession bersammlung schloß am Sonnabend ihre vierwöchige Sommer­Kammern. Das Volk wollte und alle Parteien versprachen eine wie wichtig es für die freisinnige Volkspartei ist, über die Zahl 14 ſeſſion, um sich am 24. Oktober wieder zu einer kurzen Herbstſeſſion zu verfammeln. Den legtern Beschluß veranlaßte die Stranten Reinigung der Abgeordnetenkammer von den Privilegirten; wer hinauszukommen. Es ist klar, daß die Freifinnige Beitung" ihre 3 versammeln. Den legtern Beschluß veranlaßte die Kranken­eine Stärkung der Ersten Kammer befürwortet hätte, wäre bei den Ausdrudsweise bereits so einrichtet, daß das konservativ- freifinnige dem Abschlusse nahe gebracht, aber und Unfallversicherung, die in der verflossenen Seffioit Wahlen sicher untergegangen. Aus der Berathung der Zweiten Kammer, Einverständniß in der Provinz Posen nicht gestört wird.- eben doch noch nicht bei welcher sich die lieblichste Harmonie zwifchen Zentrum und Erster ganz parlamentarisch erledigt wurde. Der Nationalrath hat Kammer zeigte, ist wohl die Entfernung der Privilegirten aus der Zweiten Eine Novelle zum Vereinsgesetz muß, wie die Nationalib. nicht mehr alle Differenzen, die sich mit dem Stände Rammer, aber eine sehr bedeutende Stärkung der Ersten Kammer Korresp." Hervorhebt, jedenfalls in der nächsten Session des rath infolge verschiedener Abänderungsbeschlüsse ergaben, be­herausgekommen, damit ja die ultramontane Mehrheit in der Adels- Landtags wiederum vorgelegt werden, denn der Reichskanzler rathen. Soweit die Berathung stattfand, hat er fast durch­fammer nicht verloren ging. Trotz der langen Tagung wurde aber hat am 18. Dezember 1897 im Reichstag erklärt, am 18. Dezember 1897 im Reichstag erklärt, er hege wegs den ständeräthlichen Abänderungen zugestimmt. So lehnte diese wichtigste Vorlage nicht erledigt. Sie liegt jetzt bei den auch heute noch die Hoffnung, daß eine Beseitigung des er den neuerlichen Versuch der Unternehmer und ihrer Ber­Standesherren, die werden im Spätherbst noch ihre Wünsche vor- Verbotes der Vereinsverbindungen stattfinde und daß dies bündeten, den Lohnabzug für versäumte Arbeitstage zur Prämien­bringen, so daß also mindestens noch das Jahr 1899 start angeschnitten noch vor dem Jahre 1900, also vor dem Inkraft zahlung in das Gefch hineinzubringen, mit 42 gegen 32 Stimmen werden wird, bis eine endgiltige Beschlußfaffung möglich ist. Diese treten des Bürgerlichen Gesetzbuches , der Fall sein werde. Er be ab, und damit ist diese läppische Arbeiterchilane endgiltig abgethan. Thatsache war es auch, die bei der Mehrzahl der Abgeordneten zweifle nicht, daß es vor dem Jahre 1900 zwischen der preußischen Dagegen beschloß der Nationalrath, an seinem Beſchluſse betreffend keine rechte und beim Volte gar keine Befriedigung über die ab- Regierung und dem preußischen Landtage zu einer Verständigung die Mitwirkung der Berufsverbände bei der Unfallversicherung, gelaufenene Periode aufkommen ließ. über diese Frage kommen werde. Wenn aber das Koalitionsverbot welchen der Ständerath gestrichen, festzuhalten. Festgehalten wurde Von den bei der Wahl noch weiter in den Vordergrund ge- bis zum 1. Januar 1900 aufgehoben sein soll, so muß eine darauf auch an allen Beschlüssen betreffend die finanzielle Mehr­ftellten Fragen, fand die bezüglich der Abschaffung der bezügliche Vorlage spätestens im nächsten Januar an den Landtag leistung 74 gegen 5,8 bis 5,4 millionen Franks- des Bundes Lebenslänglichkeit der Ortsvorsteher( Schultheißen ) gelangen. trotz der lebhaften Opposition des Finanzministers, Bundesraths eine Erledigung, die, gleichfalls wesentlich Dank dem Zentrum und Hauser. Gegen das Reichstags.Wahlrecht äußert sich das Deutsche ber beutschen Bartet, unterstützt von den Privilegirten, außer den Adelsblatt" unter anderem, wie folgt: Haben wir in dem durch phosphor Zündhölzchen. Danach fällt die Fabrikation von Der Nationalrath erledigte das Gefes betreffend die Schultheißen selbst, niemand im Bolle befriedigen wird. Der Landtag und durch undeutschen allgemeinen Stimmrecht. Bündhölzchen jeder Art ohne Rüdsicht auf die Arbeiterzahl und hat die Lebenslänglichkeit für die zukünftigen Schultheißen abgeschafft, die in der sich ganz naturgemäß an solches anschließenden Gesetzgebung die Ausdehnung des Betriebes unter das Fabrikgesez. Ferner jetzt amtirenden Schulzen jedoch, deren Verhalten gerade die Forde in das Horn der Herolde des Umfturzes gestoßen, dann können wir rung so ungeheuer populär gemacht hatte, sie bleiben lebenslänglich. uns nicht wundern, wenn uns das Echo in der Arbeiter- Marseillaise der Stantonsregierung, welche dieselbe jedoch erst nach Zu­bedarf es gur Bündhölzchen Fabrikation der Bewilligung Das einzige von Bedeutung, was zu einem annehmbaren Ende zurückschallt." geführt wurde, war die Steuerreform. Die vier Steuergesetze, stimmung des eidgenössischen Industriedepartements in Bern Einkommensteuer, Menderungen der Grund-, Gebäude und Gewerbe- demnächst vom preußischen Finanzminister einberufen werden, um diejenigen Bestimmungen aufzustellen, welche mit Nidjicht auf die Eine Konferenz der preußischen Oberbürgermeister soll refp. des Bundesrathes ertheilen darf. Letterer hat hierfür. Steuer, Sapitalsteuer und Wandergewerbesteuer, wurden in den letzten fich eingehend mit der Frage der Steuerentlastung des Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter und der Konsumenten er­Tagen in Eilzugsgeschwindigkeit noch unter Dach gebracht, am leingewerbes zu beschäftigen. Ferner soll erörtert werden, forderlich find. Sodam wird die Fabrikation, die Einfuhr, Ausfuhr Dienstag noch fanden die Schlußabstimmungen statt. Die Ein­tommensteuer bedeutet gegen heute einen Fortschritt. Bei 15 000 m. ob die Umgestaltung der Gewerbesteuer auf progressiver Grundlage und der Verkauf von Zündhölzchen mit gelbem Phosphor verboten. Einkommen sind 4 pet. als Steuerfatz angesetzt, der bis zu 50 000 m. durchgeführt werden soll oder ob es ziveckmäßiger ist, eine Umfag- Erwähnenswerth sind die Beschlüsse betreffend Abänderung der und mehr bis auf 5 pet. steigt. Von 15 000 m. abwärts ist teuer einzuführen. Bundesverfassung zwecks Einführung der Rechtseinheit auf dem eine Degression festgesetzt. Das steuerfreie Einkommen beträgt Gebiete des Zivil- und Strafrechts. Ersterer Beschluß lautet: Der 500 W., auch find gewisse Erleichterungen für Familienväter auf Bund ist zur Gesetzgebung auch in den anderen Gebieten des Zivil­rechts befugt. Ind der andere Beschluß: Der Bund ist zur Gesetz­gebung im Gebiete des Strafrechts befugt. Die Organisation der Gerichte, das gerichtliche Verfahren und die Rechtsprechung verbleiben den Kantonen. Der Bund ist befugt, den Kantonen zur Errichtung von Straf, Arbeits- und Besseringsanstalten und für Verbesserung im Strafvollzuge Beiträge zu gewähren. Er ist auch befugt, sich ant Einrichtungen zum Schuge verwahrloster Kinder zu betheiligen." Beide Beschlüsse unterliegen der Volksabstimmung. Frankreich .

genommen,

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Zwei Deutschlande. Unser so betitelter Leitartikel hat den ganz besonderen Zorn der Realtionspresse erregt. Wie die Nord­Sentsche" gestern, so ist die Kreuz- Zeitung " heute ganz aus dem Häuschen. Sie findet unsere Ausführungen komisch" und weiß nichts Wiigeres gegen uns zu sagen, als daß wir Luft hätten, einige Ministersessel zu offupiren".

Etwas besser hätte sich Herr v. Hanımerstein aus der Affäre gezogen. Wann wird er, oder wenigstens sein Geift, wieder in die verwaisten Redaktionsräume des vornehmsten deutschen Junkerblattes einziehen?

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So ist also diese Steuerreform die einzig nennenswerthe Er­rungenschaft der ganzen dreijährigen landständischen Thätigkeit, ein Resultat, das nach keiner Richtung hin den Erwartungen entspricht, die man auf diesen Landtag setzen zu dürfen geglaubt hatte. Das Volt hat dies wesentlich der hinterhältigen Politit des Zentrums zu danken, das auch in diesem Partitularparlament seinen unheilvollen Eins fluß auf die Gesetzgebung ausübt. Die Erwartungen auf die ferneren Leistungen des Landtages find deshalb schon vielfach herabgemindert Die Norddeutsche" weiß heute Abend auf unsere geftrige worden und wäre nur zu wünschen, daß das Bolt mit offenen Augen Abfertigung blos zu erwidern, fein Gefeß" schreibe vor, daß der Paris , 6. Juli. Den Morgenblättern zufolge verlautet in die Dinge verfolgte, um bei den nächsten Wahlen Leute zu wählen, Anspruch auf die Regierungsleitung sich nicht auf die Majorität auf deren bei der Wahl gegebene Versprechungen fich wenigstens im Parlament fügt, sondern auf die Wahlziffern parlamentarischen Kreisen, die Regierung werde morgen in der die Regierung verlassen tann; schon damit wäre bei uns etwas aurid greift." Als ob wir solchen Unsinn gejagt hätten! Aber Interpellationsdebatte erklären, fie fei mit Rüdsicht auf die hat etwa die Regierung eine Majoritat im neuen auswärtige Politik verhindert, das Protokoll Lebrun­Reichstag? Und hat sie in den soeben beendeten Wahlen nicht Renault betreffend das angebliche Geständniß des Exhauptmanns Dreyfus befannt zu geben. In diesem Falle werde beantragt werden, daß das Protokoll einer eigens zu wählenden Kommission müßte.- unterbreitet werden soll, die sich zur Geheimhaltung verpflichten

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gewonnen.

Deutsches Reich .

Zur Wahlstatistik. Die für die bürgerlichen Parteien so überaus unangenehmen Ziffern über die letzte Wahl veranlassen die Presse jener Parteien zu dem Versuche, durch allerlei Mäßchen die Erfolge der Sozialdemokratie geringer erscheinen zu lassen als sie sind.

Juternationale Solidarität. Der Ausführende Rath( Exe- eine Niederlage erlitten?- cutive Council) der Social Democratic Federation Englands übersendet der deutschen Sozialdemokratie die herzlichsten Glüd- bereits aus dem Streise 8 auch Belzig berichtet. Wir sind jest Von einer gröblichen amtlichen Wahlbeeinflussung wurde wünsche zu den glänzenden Erfolgen der Reichswahl. Im Auftrag: H. W. Lee. in der Lage, die betreffende höchst charakteristische Bekanntmachung vollinhaltlich wiederzugeben. Sie lautet: Die Stichwahl für die Wahl eines Reichstags- Abgeordneten zwischen Professor Dr. Kropatscheckt und dem Sozialisten Gastwirth Ewald soll am Freitag dieser Woche, den 24. Juni, wie am vorigen Donnerstag, von 10 Uhr vormittags bis abends um 6 Uhr, im hiesigen Schulzenamt ausgeführt werden. Alle männlichen Personen von 25 Jahren an bis ins hohe Alter werden hierdurch dringend ersucht, sich alle ohne Ausnahme an der Wahl zu betheiligen und jeder seinen Stimmzettel für Professor Dr. Kropatscheck in der oben genannten Zeit in die Wahlurne zu werfen, nur diese Wahl kann uns Ruhe, Frieden, Blühen unseres Vaterlandes und eine gesunde und nährende Landwirthschaft erhalten, und dem Arbeiter gesetzlichen Schutz gewähren. Diese gedruckte Stimmzettel sind im Schulzen amt zu haben. Ich warne hiermit sehr, um feinen Preis für Gastwirth Ewald zu stimmen, denn solche Wahl bringt unseren blühenden Staat ins Verderben, unser weniges Eigenthum wird uns vor der Nase weggenommen, wo soll der Arbeiter seine freie Arbeit suchen? Was wird dann aus uns?

So heißt es jetzt, die Zahl der Wahlberechtigten sei seit 1893 noch bedeutend mehr gewachsen als der Zuwachs der Sozialdemokratie betrage. Ja wünschen denn die Herren von der Post", die mit diesem albernen Argument kommen, daß wir alle Neuberechtigte auf unserer Seite haben? Wenn es ein Miß­erfolg der Sozialdemokratie sein soll, daß nicht der Nachwuchs in seiner ganzen Masse für sie gestimmt hat, um wieviel größer wäre dann der Mißerfolg der bürgerlichen Parteien, die nicht nur froz der sehr vermehrten Wählerzahl um feine einzige Stimme zugenommen, sondern sogar noch mehrere Hunderttausende von Stimmen gegen 1893 verloren haben? Am komischsten macht sich jener Angriff in der Post", dem Organ der Partei, die bei weitem am schlechtesten von allen bürgerlichen Parteien bei der legten Wahl abgeschnitten hat; schrumpfte doch die freifonservative Partei von 438 000 Stimmen im Jahre 1893 auf 220 000 am 16. Juni 1898 zusammen!

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Kommt also alle zur Wahlurne, so daß nicht einer fehlt, und bringt euren Stimmzettel selbst zur Wahl für Dr. Kropatscheck. Dippmannsdorf , den 22. Juni 1898.

Der Wahlvorsteher: Rettig, Schulze. Ortsüblich weiter tragen.

Die Nachlässigen werden mit Strafe bedroht. Auf diese Art hat der Chefredakteur der Kreuz- Zeitung " fein Mandat erhalten! Die Wahlprüfungs- Kommiffion wird sich jedenfalls damit zu befassen haben.

Nicht flüger ist das andere Gerede: Hätten alle übrigen Bar­teien gleich der Sozialdemokratie in allen Wahlkreisen Kandidaten aufgestellt, so würde das Gesammtbild ein anderes sein. Warum Freiherr v. Stumm hat gegen das Urtheil des Landgerichts haben denn die übrigen Parteien das nicht gethan? Weil doch nur Saarbrüden, welches ihn wegen Beleidigung des Hofpredigers a. D. eine der anderen die Stimmen entzogen hätte und so Zersplitterung Stöder zu 300 m. Geldstrafe verurtheilte, Revision eingelegt. herbeigeführt wäre, ohne daß die bürgerlichen Parteien zu- Dem edlen Freiherrn mag die Verurtheilung gewiß recht pein­fammengenommen sich irgendwie verbessert hätten! Außerdem lich sein. Er, der so gern über rohen Ton" bei seinen Gegnern ist es einfach unwahr, wenn behauptet wird, die Sozial Demokratie habe erst bei der letzten Wahl alle Wahlkreise mit und Berivilderung der Breſſe" 2c. flagt, er muß num einen Bflod zurüdsteden, wenn er nicht hören will: Herr Freiherr, beschäftigen Kandidaten besetzt und dadurch ihren Stimmenzuwachs erzielt. Die Sie sich erst einmal mit Ihrer eigenen Zonart und Ihrer eigenen Besetzung der Kreise durch unsere Partei war bereits 1893 fast genau Berwilderung! so wie 1898.

Wenn unsere Gegner sich mit dergleichen faulen Rebensarten über ihre Wahlniederlagen trösten wollen, uns soll es recht sein. Wenn sie mit dem Resultat zufrieden sind, so freuen wir uns auch einmal die Jugend der Bescheidenheit an ihnen zu entdecken.-

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Von Rechts wegen! Das Heilbronner Landgericht hatte am Montag schon über einen 23 jährigen ledigen Steinhauer aus Fürstenroth O./A. Weinsberg zu urtheilen, der bei den Stichwahlunruhen verhaftet worden war. Derselbe war am Sonnabend, den 25. Juni,

Paris , 6. Juli. Der Justizminister Sarrien hatte gestern eine lang dauernde Besprechung mit Couturier, dem Direktor für die Kriminal- und Gnadensachen im Justizministerium in betreff des Gesuches der Frau Dreyfus. Sarrien wird wahrscheinlich morgen dem Ministerrath das Ergebniß dieser Unterredung mittheilen.

England.

London , 5. Juli. Oberhaus. Heute fand die dritte Lesung der Bill statt, welche Idioten, Jrrsinnigen und Brotlosen die Einwanderung berbietet.

London , 6. Juli. Im Unterhause fam es heute nach zwei­tägiger Debatte zur Abstimmung über einen Antrag Redmond, in welchem erklärt wird, daß das Mißverhältniß zwischen der Be= steuerung Irlands und feiner Steuerkraft im Vergleich zu anderen Theilen Großbritanniens ein schreiender Uebelstand sei und die Aufmerksamkeit der Regierung erfordere. Der Antrag wurde mit 286 gegen 144 Stimmen abgelehnt. Im Laufe der Debatte be ftritt Balfour , daß die Steuern für die irische Industrie oder einzelne Personen drückend wären. Irland werde nicht ungerecht be­handelt, es habe vielmehr durch die Vereinigung mit England sehr gewonnen.

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Italien .

Rom , 6. Juli. Der Kriegsminister befahl die sofortige Ent laffung der einberufenen Jahresflaffen 1878 und 1874 der Artillerie und des Geniekorps. Es ist das die Einleitung zur allmäligen, nach und nach erfolgenden Entlassung auch der übrigen zu den Waffen einberufenen Reservemannſchaften.

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Rußland.

Odessa , 6. Juli. Der Dampfer der Freiwilligen- Flotte " Saratow " ist gestern nach Port Arthur in See gegangen mit 1287 Soldaten an Bord, darunter auch Festungsartillerie- und Eisen­bahn- Truppen. Der Dampfer führt ferner 90'000 Pud- Schienen für die Mandschurei - Eisenbahn mit sich.

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Amerika .

Zum Grenzftreit zwischen Chile und Argentinien . Die Times" veröffentlichen eine Depesche aus Santiago de Chile vom 5. d. M., nach welcher ein von dem chilenischen Minister des Aus­wärtigen dazu ermächtigter Sorrespondent mittheilt, Chile habe eine Note an Argentinien gerichtet, in welcher erklärt wird, Chile sei stets bereit, die Klauseln des Vertrags bezüglich der Grenzbestimmungen