ohne von ihren Kandidaten Eidesverweigerung zu verlangen, weil sie den politischen Eid als eine werthlose Formel halten.

Auf unsere Notiz in Nr. 11 des Sozialdemokrat" antwortet der Avanti: So urtheilen die erprobten deutschen   Sozialisten. Wir antworten darauf mit Dant, daß wir die Illusionen, welche sie be­fürchten, nicht hegen, daß wir wissen, welchen Werth wir dem nächsten Kampfe beizulegen haben und daß die Reaktion uns nie ungerüstet finden wird. Wir haben es jüngst ausgesprochen: Der Stimmzettel schließt, wenn es darauf aukommt, den Gebrauch der Flinte nicht aus." Einverstanden!

In Imola   ist durch das neue Wahlgesetz die Zahl der Wähler von 575 auf 2653 erhöht worden. Der Unterschied ist nicht gering", bemerkt dazu der Avanti", und wir werden das hoffentlich bei den nächsten Wahlen zu fühlen geben.

Der auf den 30. März nach Palermo   einberufene Allgemeine Arbeiter- Kongreß wird die Entwickelung der italienischen Sozialdemokratie gleichfalls ein tüchtiges Stück fördern.

Wie man sieht, geht es allerorts vorwärts. Und das ist die Haupt­sache.

Sozialistische Presse. Die Presse des arbeitenden Volkes hat in letzter Zeit mehrfache Aenderungen erfahren, von denen unsern Lesern Kenntniß zu geben wir für unsere Pflicht halten.

In Portugal   haben sich die bisherigen beiden Arbeiterblätter O Protesto" und O Operario" zu einem in größerem Formate erscheinendem vereinigt. Dasselbe führt den Titel O Protesto Operario" ( ,, Der Arbeiterprotest") und erscheint in Lissabon  .

In Italien   werden verschiedene neue sozialistische Wochenblätter angekündigt: La Rivista Democratica" in Turin  , La Lanterna" in Florenz  , Il Ribelle" in Mailand  . Auch die Favilla"(" Der Funke") in Mantua   kündigt ihr Wiedererscheinen an.

In Frankreich   ist das Erscheinen des Droit social"( ,, Das soziale Recht") in Lyon   zu melden; Tendenz: anarchistisch- revolutionär. In Alais, der den Gruben von La Combe und Beffàges nächst gelegenen Stadt, erscheint vom 18. März an ein Organ der Arbeiterpartei " Le Branle- Bas"( ,, Der Ruf zur Erhebung").

Auch im Weinhandel dürfte die amerikanische   Rou kurrenz auf den Weltmarkt bald eine große Rolle spielen. Nach einer neueren Veröffentlichung betrug die letzte Weinproduktion Nordamerika's 23,453,287 Gallonen( à 3-8 Liter) und repräsentirte im Werth von 13 Millionen Mark Werth. Bereits ist die Weinpresserei in Amerika  technisch der europäischen überlegen.. Die Steigerung der Weinkultur wird namentlich den eingewanderten Deutschen   zugeschrieben.

- Letzte Nachrichten. Das französische   Ministerium hat selbst einen Gesetzentwurf eingebracht, nach welchem Zeugen wie Geschworene das Recht haben, an Stelle des Eidschwurs die Versicherung auf Ehre und Gewissen abzugeben. Bravo!

Der preußische Voltswirthschaftsrath hat bei der Abstim­mung das Tabatsmonopol mit einer Stimme Mehrheit verworfen, sich aber mit großer Mehrheit für Erhöhung der Tabaksteuer ausgesprochen. Das ist gehüpft wie gesprungen.

Nachruf.

Der im vorigen Jahr im Dezember aus Leipzig   ausgewiesene Markthelfer Karl Herman Schuster aus Plothe bei Belgern  ist am 12. März in seiner Heimath, 21 Jahre alt, verstorben. Schuster war ein tüchtiger Genosse; er war mit in die Schmidt'sche Affäre ver­wickelt, nachdem er mehrere Wochen in Untersuchung gesessen, wurde er freigesprochen, Zur Zeit der Ausweisung krankte er schon seit mehr als Jahresfrist an einem unheilbaren Leiden, welchem sich dann noch Lungenschwindsucht zugesellte, der er schließlich erlag. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren!

Die Leipziger   Genossen.

Dieser Ausbeutung entspricht die Behandlung. Ribbert kommt in ein Arbeitszimmer und bemerkt, daß ein Arbeiter auf den Boden gespuckt hat. Wer hat das gethan? herrscht er seine Sklaven an. Keine Antwort. Worauf jedem der betreffenden Arbeiter 1 Mt. abgezogen wurde.

Und bei solchen schmachvollen Zuständen soll unser Organ mäßiger schreiben? Nein, und tausendmal nein! Wir sind voll und ganz mit der Haltung des Blattes einverstanden. Immer klarer muß in uns die Erkenntniß werden, daß das Reich der Ausbeutung Vieler durch Einige zu Ende geht und die Zeit der Abrechnung nicht mehr in weiter Ferne ist. Unsern Gegnern aber rufen wir zu: Denkt an die Abrech= nung! Mit sozialdemokratischem Gruß! ,, Die braven Märker".

Frankfurt   a. M., 17. Februar. Hiermit will auch ich einen fleinen Beitrag zum famosen Erlaß vom 4. Jannar geben. Es ist auf Ver­langen des königl. Polizeipräsidiums den hiesigen Postbeamten bei 3 Mt. Strafe, im Wiederholungsfall bei Dienstentlassung, untersagt, ihr Bier u. s. w. bei Herrn Pfühl zu holen. Ferner wurde auch auf Ver­langen der königl. Polizei den Bahnbeamten verboten, bei Hrn. Müller zu verkehren, weil daselbst Sozialdemokraten verkehren, und dies ja be­kanntlich böse Menschen sind!

Die Sonnemann'sche Partei, wie die demokratische Partei seit der letzten Reichstagswahl heißt die Dienstleute trugen nämlich Plakate mit der Auf­schrift Leopold Sonnemann   auf der Brust, und nicht wie bei der ersten Wahl Demokratische Partei  " hat bisher eine sehr sonderbare Auf­fassung von Demokratie an den Tag gelegt, Herabsetzung der Löhne der Arbeiter und Gehaltserhöhung der Oberbürgermeister u. s. w. Es wäre wirklich einmal an der Zeit, daß sich die Sozialdemokratie etwas um die Stadtverordneten- Versammlung fümmerten, denn wenn man 8000 Stimmen auf seinen Kandidaten bringen kann, so wird man doch auch auf einige Männer bei der Stadtverordnetenwahl durchbringen können. Darum noch­mals, betheiligen wir uns an der Wahl, ruhen und rasten wir nicht, denn wir müssen wie der Maulwurf sein, wir müssen immer und immer wieder für die gerechte Sache der Arbeiter eintreten.

Mit sozialdemokratischem Gruß!

Der alte Knabe.

Meerane  . Welch ein Ordnungsbanditenthum in unserem Raths­kollegium vereinigt ist, mag nachstehender von demselben erlassene uka s zeigen. Es heißt da unterm 3. Februar d. J. in dem Meeraner Wochenblatt":

,, Bekanntmachung.

Nach den Beschlüssen der städtischen Kollegien werden von Anfang dieses Jahres ab die uneinbringlichen Schul­geldrückstände der Bürgerschule und der beiden Bezirksschulen in Gemäßheit§ 50 dersächsischen Armenordnung vom 22. Oftober 1840 zur Hälfte auf die Armenkasse übernommen, die betreffen den Restanten aber als Almosen empfänger an= gesehen und behandelt, was hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.

Meerane  , den 26. Januar 1882. Der Stadtrath. Beutler.

Clauß."

Diesese Maßregel ist weit schlimmer, als wenn ein Arbeitgeber zu seinem Arbeiter spricht: wenn Du die Brodkrümchen unter meinem Tische zusammen liest, schlage ich Dich todt. Diese Ordnungshelden, welche jetzt hier das Heft in Händen haben, sind meistens Arbeitgeber, die längst nicht mehr wissen, resp. nicht mehr wissen wollen, daß ent­weder sie oder aber ihre Väter früher Arbeiter waren und nur durch ihre schuftige Ausbeutekunst an den Arbeitern zu großen Kapitalisten und Millionären geworden sind, und, die Opfer ihrer Ausbeutung mit Füßen treten, gleich rändigen Hunden. Sind nicht die Arbeiter die Schöpfer aller Eurer Reichthümer? Seid Ihr, Schufte, nicht erst durch ihre Kräfte zu großen Herren geworden? Ist nicht der Arbeiter in Wahrheit der alleinige Steuerzahler? Hättet Ihr noch einen Funken Rechtsgefühl, so müßtet ihr antworten: Ja! Denn Ihr bringt bei einer jeden Waarenkalkulation die Steuer mit in Anrechnung, und folglich wird unser Lohn um 20-30 Prozent gekürzt. Eure schwarzen Seelenretter verkünden von der Kanzel in der Kirche: Jeder Arbeiter ist seines Lohnes werth nun, müßte nach diesem Satze nicht der Arbeiter die Rechte im Staate besitzen, welche heute den Tagedieben zustehen? Aber wir sind enterbt und entrechtet, kein freies Wort steht uns mehr zu, als hier auf dieser Stelle, und diese wollen wir daher benutzen, Eure Schandthaten zu enthüllen. Wir betteln nicht um unser Recht, nein, wir fordern es, und diejenigen, welche es uns vorenthalten, sind schlimmer als Mörder. Sie lassen uns leben, um sich von unserem

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten Schweiß zu mäſten, aber sie machen uns aus Menschen zu den ſchwer­

und Gemaßregelten nicht!

Korrespondenzen.

Von der Lenne und Volme. Auch wir halten es für unsere Pflicht, den Genossen weit und breit ein Lebenszeichen zukommen zu laffen. Denn sie könnten sonst annehmen, daß der Sozialismus in der hiesigen Gegend ganz todt wäre. Es ist das aber nicht der Fall, nur war bis vor kurzem unsere Organisation eine sehr mangelhafte, was am deutlichsten die jüngste Reichstagswahl beweist. Während es in Hagen  einige tüchtige jüngere Genossen gab, fehlten solche in Iserlohn  gänzlich; und die älteren Genoffen in Iserlohn   litten unter derselben Verfolgung, wie sie in andern Städten gegen bekanntere Sozialisten an der Tagesordnung ist.

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Jm vorigen Sommer aber kam frisches Leben unter die hiesigen Ar­beiter, und zwar Dant Madai und Konsorten, welche in ihrem guten Eifer über das Ziel hinausschossen und wider ihren Willen dafür sorgten, daß hier das Parteiorgan bekannt wurde und selbstverständlich auch Leser fand.

Jetzt wird auch hier wieder tüchtig für den Sozialismus gearbeitet, unbekümmert um die liberalen Maulhelden Richter und Langer. hans. Die Zukunft ist doch unser!

Wie liberal" die Herren Fortschrittler hier sind, beweist am deut­lichsten die Nachwahl im Kreise Altena Iserlohn. Zu derselben hatten unsere Genossen Moses Oppenheimer aus Barmen, die Libe­ralen den Generalsekretär Bu ed aus Düsseldorf  , die Fortschrittler den Dr. Langerhans aus Berlin   aufgestellt. Als Langerhans in Iserlohn  seine Kandidatenrede hielt, meldete sich zum Schluß Genosse Oppenheimer zum Wort, was ihm aber der Vorsitzende, Dr. Franz, mit den Worten verweigerte: er, Oppenheimer, sei ein bekannter Sozialdemokrat und nicht aus dem Wahlkreis Iserlohn  . Als sich hierauf ein berechtigter Tumult erhob, schloß der biedere Fortschrittsmann schleunigst die Versammlung. Einige Tage darauf kam der edle Eugen"; ganz Iserlohn   war in Er­regung. Die Genossen waren auf dem Posten und verlangten Bureau­wahl. Vorgeschlagen wurde wieder Dr. Franz, von unserer Seite Ge­nosse Fischer. Aber anstatt abstimmen zu lassen, sagte Dr. Franz un­verfroren: Ich nehme die Wahl dankend an. Darauf großer Tumult. Rufe: Bureauwahl! Ruhe! Hinaus! ertönen durcheinander. Die Genossen dringen bis zum Vorstandstische vor. Dr. Franz Jch fordere die Leute ohne Gesinnung(?) auf, das Lokal zu verlassen!" Erneuerte Rufe. Dr. Franz läßt die Genossen Oppenheimer, Fischer und Bracke verhaften. Nach zweistündiger Haft werden dieselben wieder entlassen Genosse Bracke mit einer Zugabe von verschiedenem Ungeziefer. Und Eugen der edle Ritter" hafte für alle diese Skandale kein Wort des Tadels. Selbstverständlich haben unsere Genossen einen Strafantrag gestellt. Ob's etwas nügen wird, ist eine andere Sache.

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In Hohenlimburg   wurde dem Genossen Neumann, Ausgewiesener aus Berlin  , der sich nicht, förnern" läßt, gleich bei Eröffnung der Versammlung gesagt, daß nur Wähler des Kreises das Wort bekommen. Dieses zeigt doch recht deutlich, wie die Fortschrittler über Redefreiheit denken.

Ein Hohenlimburger   Fabrikant, Namens Ribbert, hatte einem Arbeiter bei Strafe der Entlassung verboten, mit Genosse Naumann zu verkehren. Der Herr hat auch allen Grund dazu, eine unabhängige Denkweise zu fürchten, denn der saubere Patron herrscht wie ein Sklavenzüchter in seinen Räumen. Die Arbeiter werden bis auf's Blut geschunden. 36 Stunden müssen die Aermsten in der Fabrik Ueberzeit arbeiten, d. h. aus einer Woche neun Arbeitstage machen.

geplagtesten und schlechtestgefütterten Arbeitsthieren! Nun, die Saat des Hasses, welche sie heute mit frechem Uebermuth aussäen, reist schnell heran. Dann werden wir uns wieder sprechen!

Der rothe Hahn.

Plauen   im fächsischen Voigtland, den 24. Februar. Leider sehe ich mich in die traurige Nothwendigkeit versetzt, nachtragen zu müssen, daß sich zu dem aus Berlin   ausgewiesenen Weber Rudolf Rammig und dem Handelsmann August Hartenstein noch, seinem eigenen Geständnisse zufolge, der Lakirer Karl Wolf gesellt hatte und mit ihnen zusammen das von Seite der Arbeiter für die Wahl des liberalen Super­intendenten Landmann agitirende Volkskomite bildete, daß aber auch ferner der Weber Christian Hager sich insoferne an einer sozialisten­feindlichen Thätigkeit betheiligt hatte, als er, wiederum seinem eigenen Geständnisse zufolge, nach dem ersten Wahlgange Landmann'sche Stimm zettel vertrieb. Angesichts der durch mancherlei Thatsachen bewiesenen spitzmausartigen Furcht jenes Volkskomites dieses mehr als traurige

Erzeugniß der bisherigen völligen Organisationslosigkeit, Nachlässigkeit und der im Gefolge derselben um sich greifenden Feigheit, an welch' letzterer der schon im vorigen Sommer von mir gemachte Versuch, ein Zentral­wahlkomite für Aufstellung eines Sozialisten zu bilden, unter der hämi schen Schadenfreude der Gegner desselben scheitern mußte ferner bei dem krankhaften, aus purer Eitelkeit entsprungenen Bedürfniß jener Gesinnungslumpen, ohne alle Gefahr für ihre scheinbare persönliche Freiheit die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, ist besonders der Umstand für sie ein erwünschter gewesen, daß man es im hiesigen Kreise infolge der überaus spärlich fließenden Gelder überhaupt zur Auf­stellung eines sozialistischen   Kandidaten nicht zu bringen vermochte. Sie wollten und hatten sich denn auch in den Augen der Brodherrschaft" populär gemacht und, wie schon erwähnt, zu gleicher Zeit ein Stück Geld verdient: Was thut, man" nicht aus Furcht vor Hunger"!? Erst bei der fortschrittlichen Heuchlergesellschaft, deren wohl bewußte, vieldeutige Stellung gegenüber dem Volte ihr längst in Fleisch und Blut übergegangen ist, dann bei der ausbeuterischen Fabrikanten­und Unternehmerfippe, die, wie erst kürzlich wieder eine Gerichtsverhand­lung bewies, mehr als irgendwo eine unersättliche Begierde nach Kinder­schweiß besitzt, indem sie insgeheim Kinder über die gesetzlich bestimmte Zeit hinaus ganz in Ruhe abzapft, Fluch jener verwerflichen Gesellschaft, die unter der steten Mithilfe ihrer Pfaffen sich in das einzige Bestreben eingefressen hat, das notorisch edelste Geschöpf der Erde systematisch zu einem stupiden, willenlosen Füller ihres Geldsackes zu erniedrigen. Aber endlich, endlich ist auch hier im 23. Wahlkreise der Anfang gemacht, eine durchgreifende Organisation zu schaffen, die berufen ist, unseren Todfeinden kühn die Stirne zu bieten und politisch mißrathenen Söhnen des Proletariats eventuell schlagende Be­weise ihrer schmachvollen Handlungen zu liefern. Mit sozialdemokratischem Gruße!

Weck uhr.

Glasgow  , 14. März. Situationsbericht. Auch in unse­ren schottischen Hochlanden scheint es tagen zu wollen. Es haben sich eine Anzahl Genossen, die in letzter Zeit von Deutschland   hier angekommen sind, zusammengethan und berathen, ob es nicht möglich wäre, hier einen sozialistischen Verein zu gründen, da sich am hiesigen Orte eine große Anzahl von Deutschen   aushält und wir es vielleicht durch eifrige Propa­ganda dahin bringen können, tüchtige Kräfte für unsere Sache heranzu­ziehen. Wir haben zu diesem Zwecke eine Versammlung auf Sonnabend, den 24. Februar, veranstaltet und in selbiger unseren Verein konstituirt ( Bravo  ! Die Redaktion), gestützt auf das Programm der sozia­ listischen   Arbeiterpartei Deutschlands  , beschlossen auf

dem Einigungskongreß zu Gotha  , 22.- 27. Mai 1875, und revidirt auf dem Parteikongreß zu Wyden, 20.- 23. August 1880.

Wir werden mit Allen uns zu Gebote stehenden Kräften versuchen, das Banner der Sozialdemokratie hoch und in Ehren zu halten. Wir sind sehr stolz darauf, hier in einem Lande, wo religiöse Finsterniß noch das ganze Volk umnachtet und die Pfaffenfippschaft ihren Verdummungsberuf mit größter Energie aufrechtzuhalten sucht, die Fahne der sozialen Revo­lution aufgepflanzt zu haben, und hoffen gleichzeitig, daß unser Partei­organ, der Sozialdemokrat", zu jeder Zeit mit der kräftigsten Sprache für die Rechte des niedergetretenen Proletariats eintrete und die Miß­stände unserer heutigen göttlichen" Gesellschaftordnung auf's allerschärffte zu geißeln fortfahre und sich ja nicht durch Objektivität" einschläfern lasse, wie ihm in letzter Zeit zugemuthet wurde. Hoch lebe die Sozialdemokratie aller Länder! Mit sozialdemokratischem Gruß!

" 1

Namens des Vorstandes:

H. Schwarzenberg, 3. 3. Sekretär.

Erklärung.

In Folge freundschaftlichen Uebereinkommens geht mit heute der Verlag des ,, Sozialdemokrat" mit allen Pflichten und Rechten an die Volksbuchhandlung Hottingen Zürich   über. 3 rich, den 20. März 1882. A. Herter.

Volksbuchhandlung.

Achtung!

Kaltenbach, früher Polizeiinspektor in Mülhausen   i. E., solt sich neuerdings abwechselnd in Bern   und Genf   zur Ueber­wachung der Nihilisten etablirt haben und unter der Adresse Banfier Reis in Bern   zu sprechen sein.

Der Tanz- und Anstandslehrer Herbholz, gelernter Sattler, aus Stuttgart  , bearbeitet gleichermaßen seit mehreren Wochen Zürich   und Umgegend mit einigen Gehilfen gegen die Sozialisten. Also aufgepast! Näheres in nächster Nummer.

Warnung.

Unterzeichneter Verein warnt hiermit alle politische, sowie Arbeiter­vereine vor einem deutschen   Polizeispizel, welcher am Abend des 19. ds., kurz vor Eröffnung der Märzfeier, in unserem Lokal entlarvt wurde.

Dieser Schuft nennt sich Sorec, spricht sehr frech, will Theilhaber eines Marmorgeschäftes( nur mit Geld) in Saron- Bains, Kanton Wallis, sein. Statur: Größe ungefähr 1,85 Ctm., furzen braunen etwas schwachen Vollbart, rothes Gesicht, festen Körperbau, und im Mund fehlen ihm am obern Kiefer die zwei Vorderzähne. Genf  , den 20. März 1882.

Deutscher   Arbeiter Bildungsverein.

Jacob Leoff, nach dessen gegenwärtigem Aufenthaltsort in voriger Nummer gefragt wurde, theilt mit, daß seine Adresse folgende sei: Davos   Dörfli, Schweiz  , bei Koch u. Domenit.

Briefkasten

der Redaktiion: Robes in K.: Flugblatt dankend empfangen. Wird verwendet. Bezüglich Krakehlerei mit Euch einverstanden, gewisse Leute sind nicht nur vom Unfehlbarkeitsteufel besessen, sondern bilden sich auch ein, daß die ganze Menschheit an nichts Anderes denkt als an ihre gewichtige Persönlichkeit. Da hilft nichts Anderes, als man läßt ihnen das letzte Wort.

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der Expedition: Kobes: Beide Zuschrst. erh. u. Weiteres be­sorgt. Or: Bf. v. 15. erh. Weiteres erwartet. N. N. Salz­stadt: Mit 12 berichtet und v. C. bis heute ohne Antwort. 1 Erpl. ab 8 nachgel. Pf. in Chur  : Alles abgeg. Hat gewirkt. Dtschr. Arb.-V. Rhfld.: Fr. 3, dem Ufds. dkd. zugew. Rother Hans: M. 12,50 Ab. u. Schrft. erh. Nro. 6 nicht mehr zu beschaffen. Sam­mellisten folgen. Ruprecht: M. 6, Ab. März erh. Bf. am 18/3 abgg. D. Arb.- Verein Genj: Fr. 25, d. Ufds. dfd. zugew.

-01

Hu. M. 79,75 f. Ab. 1 Ou. u. Schft. eingestellt. Alles notirt. R. O. Gpp.: M. 3,40 Ab. 2. Qu. u. Porto   erh.+++ himmel: Inkasso v. Nzi. verrechnen f. Ufdszhlg. Weiteres betrifft uns nicht. Am 18/3. bflich. mehr. Gen. Paris  : M. 100,- Schft.- Cto. erh. Weit. Lamezan: öw. fl. 17, à Cto. Ab. 4. u. 1. Qu. 2c. erh. Sdg. für's r.+ am Besten durch bekannte Hand. Gruß. Kngsbrg. i. Pr. M. 9,- Ab. 2. Qu. f. 3 Erpl. eingetroffen.

abges. Saldo stimmt.

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Fr. 2,80 d. Ufds. dkd. zugewiesen.

F. Sch. D.: M. 5,- à Cto. Ab. 1. u. 2. Qu. erh. Nro. 2 nicht mehr vorhanden. Bingermann: Frs. 2, Ab. 2. Ou. erh. Walfische: A. B. Gẞn. M. 12,- Abon. Th. V. Glasgow  : M. 14,50 K. H. A.: Bj. am 21/3. Rother

Febr. u. März erh. Aprilbestllg. notirt. Ab. 2. Qu. u. Schft. erh. Weiteres bfl.

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erh. Nachlfrg. 7-12 ebenso. Weiteres brfl. durch G. Franz: Bfe. v. 19. erh. Nota folgt. Von E. noch kein Geld da. Hch. Reich Buffalo aus Nürtingen   Württbg.:( 1 Doll.) Fr. 5,10 firs R." did. erh. Carlssohn N.- York: Bj. v. 8/3 erh. Weiteres erwartet. Gruß u. Dank! Panzerschiff: Bf. v. 20. erh. Unklarer Wortlaut bei der Löschung ist Schuld. Sdg. folgt an d. Getr. A. Höhne N.-Y. Bf. v. 6/3 eingetr. Gewünschtes folgt. Weiteres erwartend. Michel Stieber: Mehrbestllg. folgt. Alles beachtet. A. Frank Pittsburgh: Sdg. 2c. folgt. Weiteres erwartet. Zur Märzfeier durch T. Erlös für Blätter Fr. 10,35 erh. Vom Jugendlichen für E.: Mt. 2,20 Ab. 1. Qa. erh. Muskengesellschaft St. Constanz: Mt. 1,- pr. Ufds. dkd. erh. L. u. Sch. P. i. S.: Mt. 6,- Ab. 1. Qu. durch 11. erh. Speyer: Drucksache", als wahrer Ausdruc ,, reinen Gottesthums" erhalten. Wie mag dir leicht sein fromme Seele. Gloria in excelsis deo!

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Durch die Unterzeichnete, sowie durch die Volksbuchhandlung in Hottingen   Zürich  , Kasinostraße 3, find. zu bezichen:

Die Sozialdemokratie vor dem deutschen  Reichstag.

Stenographischer Bericht der Berathungen des deutschen  Reichstags über die Verhängung des kleinen Belagerungs­zustandes" in Berlin  , Hamburg  , Altona   u. Umgegend

in den Sitzungen vom 30. u. 31. März 1881. Preis für Einzelexemplare: 50 Bf.( 20 Bfg. Doppelbriefporto beifügen); bei Partien von 10 Erpl. an: franko für Rabatt. Die Expedition des Sozialdemokrat".

Zürich  .

Sonntag den 26. März, Abends 28 Uhr, im goldenen Sternen Geschlossene Versammlung der deutschen  Sozialisten.

Sehr wichtige Parteiangelegenheiten. Jedes Mitglied ist verpflichtet, die Mitgliedskarte vorzuzeigen. Ohne diese kein Eintritt gestattet.

Der Lokalausschuss der deutschen   Sozialisten.

London   Comm. Arbeiter- Bildungs- Verein

49 Tottenham Street. Tottenham Court Road. Die Wirthschaft des Vereins ist geöffnet von Morgens 9 bis Nachts 12 Uhr. Wir ersuchen die reisenden Genossen auf unsere Adresse zu achten. Der Vorstand.

Schweiz  . Bereinsbuchdruderei Hottingen- Zürich  .