Ob die Richter, welche so richten, ihren Willen und ihr Urtheilsver­mögen auf die eine oder andere Weise verloren haben, also geistige und moralische Krüppel sind, oder ob sie sehenden Auges wider befferes Wissen urtheilen und verurtheilen, das bleibe dahingestellt; für die Cha­rakteristik unserer Rechtszustände ist es gleichgiltig.

Das Einzige, was den heutigen Prozeß von anderen unterscheidet, ist die von den Richtern festgestellte" Beleidigung und Verläumdung des Bundesrath 8. Das Flugblatt, wie schon erwähnt, spricht mit feiner Silbe von dem Bundesrath. Es spricht nur von Regie­rungen, die für die Verhängung des Kleinen" und unsere heutigen rechtlosen Zustände verantwortlich gemacht werden. Hätten die Vertreter der einzelnen Regierungen, speziell der sächsischen, sich beleidigt gefühlt, so hätte das einigermaßen einen Sinn gehabt; aber wo liegt die Beleidigung und gar Verläumdung des Bundesraths, der notorisch nur das willenlose Organ der sogenannten Bundesregierungen ist und, ohne die geringste eigene Iniziative, nur mechanisch, nach Kom­mando und Instruktion, agirt, abstimmt und beschließt? Und nun oben­drein verleumderisch! Beleidigung des Bundesraths! Doch genug. Ich hatte einfach die Thatsache zu konstatiren! Die Verurtheilten werden Revision erheben das Reichsgericht soll Gelegenheit haben, sein Urtheil über das gymnastische Kunststück mit§ 131 abzugeben.

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Noch Eines. Aehnlich wie bei dem Urtheil in dem Dresdener Prozeß Liebknecht's steht das Strafmaß mit der richterlich festgestellten" Schuld in einem grellen Mißverhältniß. Wenn die Richter die Angeklagten wirklich all' der Verbrechen schuldig hielten, deren sie dieselben schuldig gesprochen haben, hätten sie ihnen statt 2 mindestens 10 Monate zuerkennen müssen. Durch das relativ niedere Strafmaß suchten die Richter offenbar ihre Strupel zu beschwichtigen. Freisprechen durften sie nicht, schwer strafen wollten sie nicht, und so kam es denn zu einem Kompromiß zwischen Servilität und Gewissen.

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Oesterreich. Die Nachrichten, welche uns aus dem Lande der Korruption und Niedertracht zugehen, lauten recht unerquicklich. Man sollte es kaum für möglich halten, daß in einem Lande, wo es mit dem Vereinsrecht für die Arbeiter ohnehin sehr schwach bestellt ist, Angehörige dieser Klasse sich noch gegenseitig um den letzten Rest dieses Rechtes zu bringen suchen. So haben jüngst die Anarchisten eine Versammlung des Vereins Wahrheit", in der sie doch absolut nichts zu thun hatten, zu stürmen versucht, und als ihnen dies nicht gelang, so lange standalirt, bis die Polizei die Versammlung schloß. Ein recht angemessenes Be­nehmen für Anhänger der absoluten Freiheit!"

Aber die Leute sind nun einmal verhett und glauben die gröbsten Lügen, welche ihnen von London   aus aufgebunden werden. Sie sind 3. B. ganz fest davon überzeugt, daß Bebel und Liebknecht von der Bourgeoisie gekauft sind, daß namentlich Liebknecht heute mit Freuden. zugreifen würde, wenn man ihm eine Stelle in der Norddeutschen All­gemeinen" anbieten würde, und was dergleichen von den bekannten Re­volutionsmachern oder vielmehr Nicht machern ausgeheckte Albernheiten mehr sind.

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Selbst jeden politischen Kampfes ermangelnd und daher gewohnt, nach Deutschland   sich zu richten, aber nicht in der Lage, die deutschen   Ver­hältnisse prüfen zu können, müssen diese Leute ein williges Publikum für alle Diejenigen abgeben, die ihnen von einer großen deutschen, sozialrevo­lutionären" Bewegung vorschwatzen, die nicht existirt. Die famose Wahl­enthaltungstheorie begünstigt den Schwindel ungemein. Alles, was nicht wählt, ist sozialrevolutionär; was wählt, ist Spießbürger". Das ist Dogma. Darauf gibt es nur eine Frage: Was denn eigentlich die ,, vielen Sozialrevolutionäre" in Deutschland   für Thaten" verrichten.

Uebrigens sind wir gar nicht bange, daß nicht mit der Zeit auch in Wien   die bessere Einsicht unter den Arbeitern die Oberhand gewinnt. Mögen unsere Freunde nur tüchtig so fortarbeiten als fie angefangen haben und den berufsmäßigen Schreiern wird schließlich der Athem aus­gehen.

Das Komite der deutschen   Sozialisten in Chicago   hat bei Uebersendung der zum Lorbeerkranz für unseren August Geib bestimmten Schleife folgende schriftliche Ansprache an die Sozialisten Hamburgs   und Umgegend gerichtet: Chicago  , 8. Juli 1882. An die Sozialdemokraten in Hamburg- Altona  , Ottensen  , Wandsbeck und Harburg  . Kampfgenoffen! Gruß und Solidarität von den Sozialisten Chicago's  ! Brüder, Jhr wißt, daß wir, die Unterzeichneten und unsere Auftrag­geber, den Kampfplatz in Deutschland   nicht freiwillig verlassen haben, sondern daß wir, der Noth gehorchend, nicht dem eigenen Trieb", über den Ozean gingen. Brüder, Ihr wißt ferner, daß überall da, wohin die Afterzivilisation des Kapitalismus gedrungen, es auch ausgebeutete und unterdrückte Menschen gibt. Daraus folgt, daß in Amerika   das Prole­tariat ebenso ausgebeutet wird wie in Europa  , und daß wir mit unserer unfreiwilligen Ueberfiedelung eigentlich nur den Kampfplatz gewechselt haben.

Freilich tobt hier der Klassenkampf noch nicht so allgemein und noch nicht so erbittert, wie dies in Deutschland   der Fall ist. Deshalb haben wir hier noch mehr Bewegungsfreiheit als Ihr in Deutschland  ; doch, dessen sind wir gewiß, auch für Amerika   ist der Tag nicht allzu ferne, welcher Ausnahmegeseze gegen die nach Gerechtigkeit verlangenden Aus­gebeuteten sehen wird. Wenn wir also auch hier, in dem sogenannten freiesten Lande der Welt, den in Deutschland   begonnenen Kampf gegen den Kapitalismus nur fortsetzen, und wenn wir hierselbst persönlich in den vordersten Reihen der Kämpfer stehen, so denken wir doch jeden Tag an Euch, die Ihr unter noch ungleich schwereren Verhältnissen als wir den Kampf mit der alten Gesellschaft fortführt.

Wir können nicht vergessen, auf wie ungünstigem Terrain Ihr in der alten Heimath den Kampf gegen die mit dem heuchlerischen Flittergold einer Scheinzivilisation übertünchte barbarische Gesellschaft führt.

Unsere Bewunderung für Eure Opferfreudigkeit, Beharrlichkeit und Brinzipientreue ist groß!

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Wir drücken Euch daher im Geiste brüderlich die Hand, indem wir gleichzeitig die fefte Ueberzeugung hegen, daß Ihr, gleichviel welche Schurke reien die Reaktion noch planen möge, nicht erlahmen werdet in Eurem Kampfe für die ganze und volle Emanzipation aller Unterdrückten und Enterbten. Indem wir also voraussetzen, Ihr werdet dem immer stärker anschwellenden Strom der Reaktion finsteren Trotz entgegensetzen und indem wir uns der Ueberzeugung hingeben, daß Ihr die Alten geblieben seid, Männer von starkem Willen, Männer der Ueberzeugung, Männer der That, welche sich als Rächer aller Schmach und Unbill betrachten, und welche von dem heiligen Feuer der Begeisterung für die erhabene Sache des Sozialismus ganz erfüllt und ganz durchdrungen sind, bitten wir Euch, auch in unserem Namen eine Pflicht der Dankbarkeit an dem edlen Vorkämpfer August Geib   zu erfüllen, indem Ihr am 1. August dieses Jahres einen Kranz auf das Grab des zu frühe gefallenen Volks­tribunen niederlegt. Wir übersenden Euch zu diesem Zwecke eine Widmung für August Geib mit der gleichzeitigen Bitte, für den beigelegten Betrag von 5 Dollars einen Kranz in Hamburg   anfertigen zu lassen und diesen mitsammt der Widmung am 1. August d. J. auf August Geib's Grab niederzulegen.

Nehmt für diesen Liebesdienst vorweg die Versicherung unseres auf­richtigsten Dantes und eifert dem großen Todten nach, welcher in guten und bösen Tagen unabänderlich, furchtlos und treu zur großen Sache des revolutionären Sozialismus gestanden hat. Wir unserseits verpflichten uns zu gleichem Thun  .

Mit sozialdemokratischem Brudergruße und Handschlag und mit dem Rufe: Es lebe die soziale Revolution! zeichnen im Auftrage sämmtlicher Chicagoer   Genoffen

William Lange, 345, Sedgwick Str., Hermann Schröder, H. Schöning.

Korrespondenzen.

- Weimar  , im Auguft. Nirgends tritt die Hohlheit der fortschritt­lichen Phrasen von Freiheit und Recht oder auch Gerechtigkeit besser zu Tage als dort, wo die Herren Fortschrittler in der Lage sind, dieselben zuerst selbst bethätigen. Ich meine dort, wo sie durch den Besitz von Kapital den über weiter nichts als ihre Arbeitskraft verfügenden Arbeitern überlegen find. Dort zeigen sie ihr wahres Gesicht, dort kann man sie auch am besten kennen lernen und darüber klar werden, was wir zu erwarten hätten, wenn dieselben einmal die Ruder des Staats in die Hand bekommen würden. Genau dieselbe Knechtung und Ausbeutung des Leibes wie des Geistes hätten wir zu erwarten und nichts Anderes. In wie weit dies zutrifft, oder ob ich übertreibe, überlasse ich dem Urtheil der Leser des Sozialdemokrat".

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Vor vier Jahren gründete ein Herr L. Römhildt von hier eine Pianoforte­fabrik und veranlaßte fu diesem Zwecke mehrere Genossen, alles tüchtige Leute in dieser Branche, von Leipzig   nach Weimar   überzusiedeln. Er benahm sich denselben gegenüber äußerst freifinnig, da er wußte, wenigstens machten dieselben kein Hehl aus ihrer Gesinnung daß dieselben Sozialdemokraten waren. Nach und nach ging das Geschäft besser, und Römhildt vergrößerte seine Fabrik, was zur Folge hatte, daß auch andere Elemente dort Arbeit fanden, welche den Charakter dieses Herrn bald besser kannten als unsere Genossen.

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Diese Elemente verstanden sich nämlich auf das Schmarozzen und verdächtigen unsere Genossen vorzüglich, und fanden auch bei Römhildt ein williges Ohr. Denn unterwürfige Kreaturen waren und sind ihm lieber als ernste und selbständig denkende Männer. Waren ihm die Sozialisten, auf die er jetzt nicht mehr angewiesen war, doch in der Seele verhaßt. Er arbeitete darauf hin, dieselben baldmöglichst los zu werden und suchte nur nach geeigneten Vorwänden hierzu. Einer unserer Genossen, der die Dinge im Voraus kommen sah, verließ Weimar  . Bald darauf wurde dem Werkführer und einem Genossen gekündigt, und zwar Ersterem wegen angeblich zu großer Nachsicht gegen die Arbeiter. Die Schmarotzer hatten damit erreicht, was sie längst gewünscht. Die Rothen wurden entlassen, und jetzt konnten sie zur Geltung kommen. Nun that sich auch Herr Römhildt keinen Zwang mehr an und und führte eine neue Eintheilung in der Fabrik ein. Anstatt eines Werkführers wurden jezt vier Fachmeister angestellt. Drei hiervon find elende und nieder­trächtige Kreaturen, welchen allein es zu danken ist, daß unsere Genossen so rücksichtslos hinausgeworfen wurden. Der vierte soll ein sehr ehren­werther Charakter sein. Einer der drei mögen hier den Genossen ganz besonders empfohlen werden, falls derselbe später einmal anderwärts auftauchen sollte; sein Name ist Hoheisel. Die beiden Andern sind es nicht werth. Ferner führte Römhild   auch eine neue, für die Arbeiter weit ungünstigere Fabrikordnung ein, die jeder Arbeiter in zwei gleichlautenden Exemplaren unterschreiben mußte. Damit nicht genug, ließ er nach fünf Wochen ohne Wissen und Willen der Arbeiter noch einen Nachtrag hineinschreiben. Dieser Nachtrag lautet:

" Die sofortige Entlassung(!) tann trotz der bereits geschehenen Abnahme der Arbeit durch den Werkführer, Werkmeister erfolgen, wenn der Prinzipal nachträglich Fehler entdeckt, welche geeignet find, das Renommé der Firma zu schädigen."

So wörtlich. War die Fabrikordnung schon inhuman, denn dieselbe schreibt nur eine achttägige Kündigung vor, und kann man nach ihr auf eine Anzahl kleiner Uebertretungen hin sofort entlassen werden, ſo ſetzte doch dieser Nachtrag Allem die Krone auf. Unsere Genossen, die in dieser Branche arbeiten, werden am besten wissen, wie brauchbar dieser Paragraph gegen mißliebige Arbeiter ist. Eine Kündigung genügt diesem Ausbeuter nicht, er muß seine Arbeiter sofort hinauswerfen können. Wozu Gesetze da sind, und wie viel sich die Ausbeuter aus denselben machen, wird Einem da so recht klar. Zwei unserer Genossen versagten diesem Nachtrag, welcher ohne ihren Willen und ihr Wissen hinein­geschrieben war, die Anerkennung, was die sofortige Kündigung zur Folge hatte. Für die verheiratheten Betroffenen war das ein harter Schlag, denn sie mußten mit Weib und Kind die Stadt verlassen, in der man ihnen dauernde Arbeit in Aussicht gestellt hatte.

Und dieser Herr Römhildt ist in politischer Beziehung ein eifriger " Fortschritts" mann.

Die Arbeiter der Pianofortebranche seien hiermit gewarnt, nach Weimar   zu kommen, bezw. sich nicht nach hierher anwerben zu lassen!

Nun noch Einiges über unsere Bewegung. Für die Sozialdemokratie ist in Weimar   fein günstiger Boden, da es hier an einem eigentlichen Arbeiterstand noch ganz und gar fehlt. Außer einer Anzahl kleiner Hoflieferanten ist hier wenig oder auch gar kein gewerbliches Leben; ist es doch bekannt, daß der Großherzog den Bau größerer oder kleinerer Fabriken nicht duldet. So klein die Anzahl der Genossen hier nun auch ist, so stehen sie doch treu zusammen, um einst am Tage der großen Abrechnung am Platze zu sein. Besser ist der Boden für uns in dem nahegelegenen Apolda  , und könnten die Genossen dort bei einiger Rührig teit beffere Resultate erzielen als wir hier. Doch ist die Anzahl der Abonnenten des Sozialdemokrat" noch im Wachsen begriffen. Einer unserer bekannteren Parteigenossen schrieb vor Kurzem hierher, daß es mit der Bewegung in Thüringen   flau zu gehen scheine, außer in Erfurt  , und regte die Frage eines Thüringer   Parteitages an.

Eine Zentralisation der einzelnen thüringischen Städte ist in letter Zeit mehrere Male versucht worden, bisher aber ohne Erfolg. Der Grund ist hauptsächlich der, daß die älteren Genossen in derselben keinen Nutzen für unsere Bewegung erblicken können.

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Wir dürfen uns aber nicht darauf beschränken, mit Stolz darauf hin­weisen zu können, daß unser Parteiorgan eine immer größere Verbrei­tung findet denn die dasselbe lesen, sind meist schon Genossen-, sondern wir müssen auch die große Masse Abseitsstehender mit unseren Forderungen und Bestrebungen immer mehr vertraut machen, sie an ihr Elend erinnern und ihnen den einzigen und wahren Weg zeigen, die Befreiung von den wirthschaftlichen und politischen Fesseln. Und dies geschieht am Besten durch klar und populär geschriebene Flugblätter. Denn wir müssen auch unbedingt das Landvolk in den Kreis unserer Agitation ziehen. Herwegh  .

Heidenheim  , Ende Juli. Zu dem in Nr. 29 des Sozial­demokrat" über unsere Wahlthätigkeit Berichteten ist noch Einiges hinzu­zufügen. Die Schlafmügigkeit und Angstmichelei der Volkspartei, welche das politische Leben bei uns buchstäblich versumpfen, hat unsere Genossen nicht einzulullen vermocht; wir haben tüchtig vorgearbeitet und gedenken, wenn nicht besonders ungünstige Verhältnisse eintreten, ein ordentliches Wahlresultat zu erzielen.

Ueber die Haussuchung und Verhaftung unseres Genossen K. ist zu berichten, daß bei ihm Nichts gefunden wurde, was gegen ihn hätte aus­gebentet werden können; lediglich das Abgeben zweier Nummern des " Sozialdemokrat" an eine falsche Adresse hatte diesen Zwischenfall ver­anlaßt. Nach 11tägiger Haft wurde unser Genosse außer Verfolgung gesetzt. Daß derselbe nicht sofort entlassen wurde, sondern seine Arbeit ruhig wieder aufnehmen konnte, verursacht unserm Stadtschultheiß und dem Stationskommandanten arge Kopfschmerzen. In ihrem Eifer für das Wohl der Bürger machten sie dem Arbeitgeber desselben lebhafte Vor­stellungen darüber, daß er so einen staatsgefährlichen Mann wieder be­schäftige, bisher aber ohne Erfolg. Sehr edle Seelen!

Noch ein Pfaffenstückchen ist von hier zu erwähnen. Daß die Partei­genoffen mit der Kirche innerlich schon längst gebrochen, ist Thatsache, doch ist es leider noch oft geboten, daß man gegen seinen Willen die äußere Form beibehalten muß, will man seine Existenz nicht gleich von Anfang an untergraben. Ein hiesiger Genosse hatte aus ganz bestimmten Gründen sich der firchlichen Trauung unterziehen müssen; und der Pfaffe, froh, seine himmlische Beredsamkeit einmal vor solchen Leuten anbringen tönnen, legte in seiner Ansprache, zu der er eigentlich gar nicht ver­pflichtet ist, folgendermaßen los:

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,, Eins ist Noth! Christus hat es uns nicht gesagt, ich sage es auch nicht. Die Einen sagen, Geld und Gut, die Andern Gesundheit, Arbeit und Genügsamkeit. Und Freiheit thut Noth, rufen sie auf allen Gaffen.

Aber, ich kenne keinen Menschen, der wirklich glücklich ist, wenn er die Freiheit besitzt." Und so ging der Gallimathias fort.

Nun, wie diese Rede angeregt, darüber kann das Priesterlein un­besorgt sein. Darum bleibt unser Mahnwort: Auf, in die Reihen der Sozialdemokraatie; dann werden wir die rechte Freiheit erringen zum Wohle der Menschheit!

Lüttich  , den 26. Juli 1882. Jm September dieses Jahres findet hier ein Arbeiterfest statt, wozu laut Aufruf nicht nur alle sozialistischen Arbeitervereine, ohne Unterschied der Richtung, in Belgien  , sondern über­haupt alle Proletarier eingeladen find. Dieses Fest, für welches schon heute eine zahlreiche Betheiligung feststeht, ist in erster Linie dazu bestimmt, die belgischen Arbeiter ihrer Landes- Devise, l'union fait la force( Einig­feit macht start) entgegen zu führen; der Wunsch unserer belgischen Brüder geht aber dahin, daß sich auch die ausländischen Arbeiter, von denen die deutschen   Arbeiter hier den weitaus größten Theil ausmachen, zahlreich be­theiligen. Wohlan, kommen wir diesem Wunsche nach! Zeigen wir, daß wir vom Geiste der Solidarität beseelt sind. Fehle Keiner beim Feste! Deutsche   Arbeiter in Lüttich  , betheiligt Euch recht zahlreich, zeigt Euch Eurer Brüder würdig! Es lebe die Solidarität! Einige Proletarier.

Aufforderung.

Florian Meyer, früher in 3ug wird aufgefordert, seinen Verpflichtungen daselbst ungesäumt nachzukommen, dafern er nicht weiteres Vorgehen gewärtigen will.

Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands  . Organisation in der Schweiz   und dem übrigen Ausland. Zur Beachtung.

Da es wiederholt vorgekommen, daß sich Personen, die nicht zu unserer Partei gehören, als Mitglieder derselben aufnehmen ließen, um beffer gegen dieselbe intriguiren zu können, auch die Mitgliedskarten zu persönlichen Zweden mißbrauchten, so machen wir darauf aufmerksam, daß jene Karten nur zur Bestätigung der geleisteten Beiträge, nicht als Nachweis persönlicher Verläßlichkeit dienen können. Die Mitglieder müssen sich daher, wenn sie einen Ort verlassen und anderwärts vertrauende Aufnahme oder sonstige Handreichungen gewär­tigen wollen, von ihrem zeitherigen Lokalausschusse eine Be­scheinigung über ihre Vertrauenswürdigkeit aus­stellen lassen, oder schriftliche Empfehlung genügend be­tannter Partei Vertrauensleute vorweisen können.

Unter den gegenwärtigen Umständen ist diese Vorsicht unerläßlich, um den gegen unsere Parteiorganisation neuer­dings wieder versuchten anarchistischen und poli­zistischen Manövern mit allem Nachdruck begegnen zu können. Mit fozialdemokratischem Gruß!

Die auswärtige Verkehrsstelle.

Briefkasten

der Redaktion. S. K. in Ldon.: Ihre Mittheilung ist höchst interessant, doch möchten wir zur Zeit auf die Veröffentlichung derselben Verzicht leisten; sie könnte heute Wasser auf die Mühle unseres guten Freundes sein, der, wie Sie wissen ,,, auch Papierfabrikant" ist. Sparen wir sie uns daher auf eine passende Gelegenheit auf. L. F. in Hbg. Die Einsendung war bereits gesetzt, als Ihr Brief eintraf. Doch haben wir ihren Bedenken noch Rechnung getragen. Korrespondenzen aus Baden- Baden  , Dresden  , Kopenhagen  , Nowawes  , Paris  , Brüssel   und der Pfalz   dankend erhalten. F. M. in Ldon: Besten Dank für briefliche Mittheilungen, welche wir uns zur Information dienen lassen. Haltet uns nur immer auf dem Laufenden! Leo. Gr. in P.: Dank für Auskunft, Korrespondenz erhalten.

wartet.

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der Expedition. Maulwurf Gz.: In Nr. 31 find statt Mt. 5,- pr. Ufds. irrthüml. Mt. 15,- quittirt, deshalb haben Sie wahrscheinlich Notiz übersehen. Rothkragen a. d. Zislar: Bf. v. 12/8 eingetroffen. Vorschrift beachtet. Peter: Löschung 34 bewirkt u. Ersatz eingereiht.-- Vorwärts: Be Lupus filius: Beide Bfe. am 14/8 erh. u. besorgt. richt v. 11/8 am 14. eingetr. R. F. B.: Mt.-30 f. Schft. erh. Nr. 28 total vergriffen. Rothbart: Mt. 210, à Cto. erh. Bf. er­Dtsch. Arb.-V. Horgen   u. Wädensweil: Fr. 24,- pr. Ufds. durch G. dkd. erh. 5. Th. Sch. P.: Mt. 3, Ab. 3. Qu. erh. K. Rstd.: Fr. 30,- à Cto. Ab. erh. J. D. Paris  : Fr. 5,- Ab. 3. u. 4. Du. erh. J. B. M.: Mt. 2,60 à Cto. Ab. 2. Qu. erh. Addr. geordnet. Ein redlich gezollter Pfennig wiegt schwerer als alles Maulheldenthum. Sie haben recht. Gruß! Die getreuen in Jever: Mr. 6, Ab. 3. Qu. erh. Volksztg. N.- York: Schlußabrechnung nebst( Doll. 202,92) in Rimesse   Fr. 1045,09 erh. u. dem dtsch. Wahl­fonds dkd. zugew. C. F. M. R.: Mt. 10,- 1 Expl. 3. Du., 1 Expl. Juli u. 5 Expl. Aug. u. Sept. erh. 2. gelöscht. Ersatz notirt. Rosa Beck: Mt. 40,- á Cto. gutgebr. Mt. 20,- d. Ufds. dkd. zu­gewiesen. Im Weiteren disponiren nach Wunsch. Sdg. an B. besorgt. Stzg. Hier: Fr. 2, Ab. 3. Qu. erh. Elpidine Genf: Fr. 1,60 Ab. Aug. erh. G. B. W.: Mr. 2, Ab. Aug./Sept. u. Mt. 1,30 erb. B. Basel: Fr. 9, à Cto. Ab. erh. u. Fr. 3, hievor Cto. Ftzschft. abgschr.­G. L. Brssl.: Fr. 5,85 Ab. 3. Qu. L. u. K. erh. Reft auf 1. Qu.& Durch T.: Fr. 1,75 gelöscht. Pz. 3.: Fr. 50 f. Schft. erh. Von 3 armen Teufeln: Ueberschuß v. Schriftenverk. per Ufds. dfd. erh. Lucius: Mt. 60,- à Cto. 2c. erh. Fr. 3, d. Ufds. dkd. zugew. Bestllg. brieft. abgg. W. A.   K. Gn.: Mt. 3,- Ab. 3. Ou. u. Mt. 1,- pr. Ufds. dkb. erh. In H. müssen Sie selber abbestellen. Bern  : Fr. 2, Ab. Aug. u. Sept. erh. Nachtfrg. fort. Mt. 13,- Ab. 3. Qu. u. Schft. erh. Außer Ihnen Niemand dort. Brieft. das Weitere. Van Beveren Gent  : Fr. 11,45 Ab. 1. u. 2. u. à Cto. 3. Qu. für F. erh. Roland: Mt. 40,- à Cto. erh. Nachr. A. H. Brüssel  :

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A. B. Rothschwanz:

v. 9/8 bestens beachtet. Weiteres später. 20 Mehrbstllg. besorgt. H. L. Dif.: Mt. 3, Ab. Aug., Sept. u. Oktbr. erh. Bf. v. 14/8 nach Schluß d. Bl. eingetr. Liefrg. ab Aug. 2c. besorgt. Bravo! A. G. Paris  : Besten Dank für Nachr. 10 Mehrbstllg. 2c. Bug: Fr. 13,30 v. d. Volksvers. d. Ufds. dkd. zugew.

folgt.

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Freund Philipp May in Amerika   wird um baldige Nachricht gebeten von Georg Berger in Wiesloch  . Zürich  

. Samstag, den 19. Aug., Abends 8 Uhr, im Café Kessler, Stüssihofstatt Geschlossene Versammlung der deutschen  Sozialisten.

Da sehr wichtige Parteiangelegenheiten zur Verhandlung kommen, sind die Parteigenossen aufgefordert, sämmtlich zu erscheinen. Jedes Mitglied ist verpflichtet, die Mitgliedskarte vorzuzeigen. Ohne diese kein Eintritt gestattet. Der Lokalausschuss der deutschen   Sozialisten.

Sozialdemokratisches Arbeiterfest auf Schloss Wyden  .

Alle Vereine, welche bei Versendung der Einladungen etwa über­sehen worden sind, wollen dies freundlichst entschuldigen und die im Sozialdemokrat", der Arbeiterstimme" und dem Grütlianer" enthaltenen Einladungen dafür nehmen.

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Auf verschiedene Anfragen bemerken wir, dass es den Vereinen gestattet ist, ihre Fahnen mitzubringen.

Diejenigen Theilnehmer, welche lange vor 8 Uhr 40 Min. in Andelfingen ankommen, wollen sich in der Wirthschaft zur Schmidt­stube( bei Herrn Knöpfli) versammeln. Schlieslich ersuchen wir alle Vereine und Einzelne, welche theil­zunehmen beabsichtigen, den Anmeldungstermin( 24. August) nicht Der Festausschuss.

zu versehen.

Schweizerische Bereinsbuchdruderei Hottingen  - Zürich  .