Der französische Konvent traf deshalb den Nagel auf den Kopf, als er in den berühmten„ Nationalen Erziehungsplan" die Bestimmung aufnahm, daß der Staat die Kinder nicht bloß unentgeltlich zu erziehen, sondern auch zu ernähren habe. Freilich, der Convent, welcher durch diese Bestimmung den Sozialismus antezipirt*) hatte, war außer Stand, sein Programm zu verwirklichen und hat die Aufgabe unserem Zeitalter, dem Zeitalter des Sozialismus, zur Lösung hinterlaffen.
Wie jämmerlich nehmen sich die bürgerlichen ErziehungsUtopistereien und Ideale der Gegenwart: die Ferienkolonien, Kindergärten, Spielschulen u. s. w. aus neben dem gewaltigen Erziehungs
plan des Konvents.
Der Staat ist verpflichtet, die körperlichen und geistigen Fähigkeiten eines jeden Kindes zur vollsten Entwicklung zu bringen; darum muß die körperliche Erziehung mit der intellektuellen und moralischen Hand in Hand gehen, und darum hat der Staat das Kind gegen alle dem Erziehungszweck zuwiderlaufenden Einflüsse zu schützen.
Das hatte der Konvent als Programm hingestellt. Seine Kräfte waren dem Riesenwert aber nicht gewachsen. In diesem Punkt ist die Sozialdemokratie die Testamentsvollstreckerin des
Konvents.
Die bürgerlichen Erziehungs- Utopistereien und Ideale beweisen blos, daß die Bourgeoisie die Unzulänglichkeit des heutigen Schul- und Erziehungssystems ahnt. Allein sie beweisen auch, daß die Bourgeoisie teine gründliche Besserung will. Höchstens zu kleinlichen„ philantropischen" Experimenten und zum Almosen kann sie sich emporschwingen. Sie verleiht Gnadengeschenke, um das Recht defto erfolgreicher vorzuenthalten. Und die Gnadengeschenke sind nur für die wenigen Glücklichen, die durch Servilität, Fügsamkeit, die Anwartschaft erkauft, oder fie dem blinden Zufall zu danken haben.
Ferienkolonien! Gut! Aber Ferienkolonien für Alle! Spielschulen und Kindergärten!
Spielschulen für Alle!
Gut! Aber Kindergärten und
Kurz, was das Bürgerthum in Prinzip als richtig anerkannt hat, praktisch durchzuführen und der Gesammtheit zugänglich zu machen; die Erziehung des Volkes zur vornehmsten Aufgabe zu erheben des Staats neben der Organisation der Arbeit und den schönsten Traum des Konvents zur Wahrheit zu machen, das ist die Mission der Sozialdemokratie.
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Sozialpolitische Rundschau.
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3iri, 6. September 1882. Ueber die Stellung unserer Partei zu den preußischen Landtagswahlen erhalten wir von einem unserer hervorragendsten Vorkämpfer eine Zuschrift, in welcher derselbe- was übrigens zu denselben Schlüssen gelangt, die für uns teinem Zweifel unterlag wir in voriger Nummer entwickelten. Da dieselbe für die Auffassung unserer Genossen in Preußen von ganz besonderem Werthe sein dürfte, so drucken wir sie hiermit ihrem vollen Wortlaute nach ab. Unser Genosse schreibt:
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" In fortschrittlichen Blättern wird des Längeren und Breiteren anseinandergesetzt, daß die Sozialdemokraten das lebhaftefte Interesse hätten, sich an den bevorstehenden preußischen Landtagswahlen zu betheiligen; und es wird sogar von einigen Zeitungen die positive Nachricht gebracht, in Berlin und an anderen Orten hätten die Sozialdemokraten schon dahinlautende Beschlüsse gefaßt und wollten für die fortschrittlichen Kandidaten stimmen. Diese Nachrichten find natürlich aus der Luft gegriffen und diese bauernfänge rischen Lockungen werden natürlich ihren Zwed verfehlen.
In Sachsen , wo die Sozialdemokraten die Möglichkeit haben, eigene Kandidaten durchzusetzen, hat die Betheiligung an den Landtagswahlen einen Sinn und prinzipiell wie praktisch ihre Berechtigung. Ganz anders steht es in Preußen, wo das Dreiklassenwahlsystem es den Sozialdemokraten vollkommen unmöglich macht, eigene Kandidaten durchzusetzen, wo sie also, falls die Wahlbetheiligung nicht auf eine ganz finn- und zwecklose Demonstratation hinauslaufen sollte, zu kompromissen mit gegnerischen Parteien gezwungen wären. Nun braucht man zwar nicht so weit zu gehen, jeden Wahlkompromiß an sich zu verwerfen, es sind bei Wahlen Kompromisse denkbar, aus denen unsere Partei Vortheile ziehen kann, ohne daß sie ihre Prinzipien zu opfern hat
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aber
bei den preußischen Landtagswahlen sind solche Kompromisse undenkbar; und zwar deshalb, weil unsere Parteigenossen bei der Dreiklaffenwahl höchstens in der untersten Klasse ausschlaggebenden Einfluß haben, diesen aber nur anwenden können, nicht um eigene Kandidaten, sondern um die Kandidaten der in den beiden ersten Klassen dominirenden Gegner durchzusetzen. Kurz, die Rolle der Sozialdemokraten würde sich darauf beschränken, entweder für die Fortschrittspartei und deren liberales Anhängsel oder für die Partei Bismarck ( mit und ohne Phrasen) die Kastanien aus dem
*) Vor der Zeit angenommen.
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Feuilleton.
Der Vikar von Bray.
Aus dem Englischen von Friedrich Engels .
Zu König Karls Zeit, da noch war
Loyalität zu finden,
Dient' ich der Hochkirch ganz und gar
Und so erwarb ich Pfründen. langt d
Der König ist von Gott gesezt- sid is
So lehrt' ich meine Schafe illudi
Und wer ihm trott, ihn gar verlegt,
Den trifft die Höllenstrafe.
Denn dieses gilt, und hat Bestand, Bis an mein End' soll's wahr sein: Daß wer auch König sei im Land, Jn Bray will ich Vikar sein.
Jakob nahm auf dem Throne Blatz,
Das Papstthum tam zu Ehren;
Da galt's, die Katholikenhatz
Jns Gegentheil zu kehren.
Für mich auch, fand ich, paßten schon
Roms Kirch und Priesterorden; Kam nicht die Revolution,
Wär ich Jesuit geworden.
Denn dieses gilt und hat Bestand,
Bis an mein End' soll's wahr sein:
Daß wer auch König sei im Land,
In Bray will ich Vikar sein.
Als König Wilhelm tam, der Held,
Und rettete die Freiheit,
Hab' ich mein Segel umgestellt
Nach dieses Windes Neuheit.
Feuer zu holen. Und das wäre ein ebenso unsinniges als unwürdiges Beginnen.
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Wohl behaupten die Herren Fortschrittler, die Sozialdemokraten hätten ein lebhaftes Interesse, Fortschrittler in den Landtag zu bekommen, denn diese seien Gegner des Sozialistengesetzes. und da es fich jetzt vor Allem um die Abschaffung des Gesetzes handle, so sei es für die Sozialdemokraten ziemlich gleich, ob einer der ihrigen oder ein Fortschrittler fie im Landtag vertrete.
Das find jedoch blos Flausen, wie schon aus der einzigen Thatsache erhellt, daß das Sozialistengesetz mit dem preußischen Landtag und der preußische Landtag mit dem Sozialistengesetz nichts zu thun hat. Bon der angeblichen Gegnerschaft der Fortschrittler gegen das Sozialistengesetz wollen wir hier nicht reden. Wir kennen diese heuchlerischen Phrasen. Die Herren Fortschrittler ziehen von allen un s feindlichen Parteien den meisten Vortheil aus dem Sozialistengeset; und käme es auf ihre Stimmen an, so würden fie unzweifelhaft für die Verlängerung des Sozialistengesetzes stimmen, wie sie weiland, unter der nämlichen Bedingung, ein Herz und eine Seele mit den Nationalliberalen, für die Einführung des Sozialistengesetes gestimmt hätten.
Der Kampf zwischen den Fortschrittlern und Liberalen einer- und den preußischen Regierungsparteien anderseits läßt uns sehr kalt. Wir haben mit den Einen ebensowenig gemein wie mit den Anderen. Unser Vortheil liegt gerade darin, daß beide Theile sich bekämpfen. Wir fönnen nur wünschen, daß sie dies auf's Gründlichste besorgen und das Beispiel jener zwei feindlichen Löwen nachahmen, die einander, von Muth entbrannt, bis auf die Schwänze aufzehrten.
Jedenfalls wollen wir sie in diesem ihrem Privatvergnügen nicht stören und durch thörichte Parteinahme die uns so günstige Situation nicht
verderben.
Zum Schluß sei noch bemerkt, daß nach den uns vorliegenden Mittheilungen die fortschrittlichen Bauernfangversuche bei unseren Genossen in Preußen die paffende Aufnahme gefunden haben."
Einen weiteren Beweis für die Richtigkeit dessen, was in unseren Leitartikeln„ Aufhebung des Ausnahmegesetzes" über die freundlichen Absichten gesagt ist, welche die große Maffe der Fortschrittler mit dieser Parole verbinden, liefert das fortschrittliche Hamburger Fremdenblatt". Dieses edle Organ, welches es von jeher als seine Aufgabe betrachtete, die Bestrebungen der Arbeiter nach Emanzipation vom Joche der kapitalistischen Ausbeutung mit den schmutzigen Waffen der Verdächtigung und Verläumdung zu bekämpfen, hat es gelegentlich der Demonstration unserer Hamburger Genossen am Todestage von August Geib in folgendem Erguß dentlich ausgesprochen:
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Das Grab von August Geib , schreibt es in seiner Nummer vom 2. August dem bekannten Sozialistenführer, der am 1. August 1879 starb, prangte in einem äußerst reichen Schmuck von Blumen, Kränzen und Bändern, zum Zeichen, daß die Arbeiterbataillone Lassalle's ihren Führer, dem sie hier am Blaze so viel verdanken, nicht vergessen haben. Davon gaben die Inschriften auf den seidenen Bändern natürlich roth! ausreichende Kunde. Dieselben waren gewidmet von den Parteigenossen in Hamburg , Altona , Ottensen , Wandsbeck und Harburg , von den in Newyork Weilenden, von ebendaher( Alles nur in Allen, er war ein Mann") die deutschen Sozialisten Chicagos ihrem verstorbenen Kampfgenoffen A. Geib,( Sein Leib ist todt, sein Geist lebt") von Eimsbütteler Freunden, von den Korbmachern( ,, Er war unser, vom Volk geliebt, vom Feind geachtet") und zahlreichen Anonymis mit verschiedenen ähnlichen Mottos. Wenn man von dem fanatischen Sozialismus, welchem August Geib huldigte, absieht, dürfte wohl selten ein schlichter Bürgersmann gelebt haben, deffen Andenken so edel und ungetrübt hochgehalten werden dürfte. Was aber diese Demonstration auf dem Grabe Geib's wiederum zur Evidenz zeigt, ist die Thatsache, daß das Sozialisten mordende" Ausnahmegesetz seine ihm prophezeiten Wirfungen nicht in dem Maße erfüllte, welche man am betreffenden Orte voraussetzte. Wir werden ja sehen, wenn das Gesetz außer Giltigkeit tritt, ob die Anhänglichkeit der Sozialdemokraten an ihre Prinzipien und Führer verschwunden ist, gleichzeitig aber auch, ob fie gelernt haben werden, in ihren Agitationen und in ihrem Gebahren anständig und gesetzmäßig zu verfahren. Wenn die Sozialdemokraten glauben, das Ausnahmegesetz würde nur aufgehoben, damit sie ihren Terrorismus fortsetzen können, so irren sie sich entschieden. In dem Falle, und vielleicht auch schon vorher, werden auf dem Boden des gemeinen Rechtes Gesetzes bestimmungen geschaffen werden müssen, welche, auch ohne Ausnahmebeigeschmack, Gleichheit des Schußes gegen Tumult und Pöbelei Jedem garantiren.
So das Fremdenblatt.
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Der Schutz des Versammlungsrechtes, an welches man in dieser Verbindung Tumult und Pöbelei! zunächst denkt, ist natürlich eitel Flunkerei, dasselbe ist zu keiner Zeit in irgend einer Weise von Sozia listen bedroht gewesen. Daffelbe braucht auch, wo es für alle Staatsbürger existirt, gar keinen Schutz, sondern ist nur da bedroht, wo es von den Behörden geschützt" wird. Wer in der Schweiz , in England, in Belgien , in Amerika von dem„ Schutz des Versammlungsrechtes" reden wollte, der würde einfach ausgelacht werden.
Also darum handelt es sich gar nicht, die edle Absicht ist vielmehr die, den Sozialisten auch nach Aufhebung des Ausnahmegesetzes durch allerhand Henkerparagraphen die Benutzung der Preffe, der Versammlungen und Vereine illusorisch zu machen, ihnen auf Grund des gemeinen
Der Knechtsgehorsam vor'ger Zeit, Der war jetzt bald erledigt:
Der Tyrannei gebt Widerstreit!
So wurde nun gepredigt.
Denn dieses gilt und hat Bestand,
Bis an mein End' soll's wahr sein:© 2 Daß wer auch König sei im Land,
Rechtes drei und vierfach so hohe Strafen anzuhängen, als es heute auf Grund des Sozialistengesetzes möglich ist. Anstatt des offenen, ehrlichen Kampfes die schleichende Niedertracht das ist die Gerechtigkeit dieser
Sorte von Liberalen.
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" Zur Zeit, da über Hamburg der Belagerungszustand noch nicht verhängt war", schreibt der Genosse, welcher uns obige Notiz zuschickt ,,, als wir noch eine eigene Zeitung, Hamburg - Altonaer Volksblatt", später Hamburger Gerichtszeitung", hatten, wurden die Skribenten des„ Hamburger Fremdenblattes" mitunter von einfachen Arbeitern in unserer Zeitung derb zurechtgewiesen, wodurch dieselben in Schach gehalten und gezwungen wurden, vorsichtiger zu sein, wollten sie sich nicht dem Fluch der Lächerlichkeit aussetzen.
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Seitdem aber unsere Zeitungen verboten sind und wir uns öffentlich nicht mehr gegen die von allen Seiten auf uns geführten Angriffe vertheidigen tönnen, zeigt sich das Hamburger Fremdenblatt" bei jeder Gelegenheit wieder in seiner nackten schmutzigen Gestalt. Seine Stribenten, die Verfasser obiger und ähnlicher Artikel, betrachten sich jetzt als unüberwindliche Helden und ergeben sich, im Bewußtsein ihrer Größe, dem Schnaps bis zu einem Grade, daß Friedrichsberg( Jrrenanstalt) als irdische Rettungsanstalt dereinst die letzte Zufluchtsstätte für diese ,, Ritter vom Geiste" sein dürfte. Einstweilen wird es aber Zeit, daß die selbstständig denkenden Arbeiter dafür eintreten, daß Zeitungen vom Schlage des„ Hamburger Fremdenblattes" und der Reform" aus ihrem Hause geschafft werden. Muß man, um den Tagesklatsch zu erfahren, Geld für solche Zeitungen ausgeben? Gibt es denn in Hamburg nicht andere Zeitungen, die uns denn doch noch lieber sein können als das, Fremdenblatt" und die Reform"?
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" Diese wenigen Worte, hoffen wir, werden genügen, um in Zukunft die uns im höchsten Grade feindlich gesonnene Presse aus den Wohnungen der Arbeiter zu verbannen." (
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Krieg im Frieden. Wiederum hat in Berlin ein auf Wachtposten stehender Soldat scharf geschossen, und zwar ist diesmal ein Familienvater, der Arbeiter Adolf Bünte, als Opfer der skandalösen Kriegsspielerei im Frieden gefallen. Ist es nicht geradezu infam, die Soldaten im tiefsten Frieden mit scharfen Patronen auf Wachtposten auszuschicken, nachdem es längst feststeht, daß dadurch absolut tein Mißbrauch verhütet, wohl aber allerhand Unheil geradezu provozirt wird? Indeß es gehört zum neupreußischen System, dem Volke das Militär so schroff als möglich gegenüber zu stellen, die Soldaten in jeder Weise daran zu gewöhnen, im Volk, und ganz besonders in der Bevölkerung Berlins , die Kanaille zu erblicken.
" In einem plötzlichen Wahnsinnsanfall hat der Soldat die unselige That veribt", heißt es beschönigend. Eine schöne Entschuldigung. Nach anderer Lesart heißt es, daß Spuren von gestörtem Geist schon vorher bemerkt wurden. Wie konnte ein Mann, bei dem so etwas bemerkt wird, mit scharfen Patronen auf Poften geschickt werden?
Alle diese Fragen, die sich Jedermann sofort aufdrängen, sind bis jetzt noch unbeantwortet und werden auch unbeantwortet bleiben. In Berlin wagt sie Niemand zu stellen, und man wird sich daher begnügen, zur größeren Ehre des heiligen Militarismus es bei dem„ plötzlichen Anfall von Wahnsinn" bewenden zu lassen.
An dieses Niederschießen friedfertiger Bürger knüpft sich indeß noch ein Vorgang, der geradezu empörend genannt werden muß.
Trotzdem sofort gerichtlich festgestellt wurde, daß Bünte in feiner Weise den Schuß provozirt hatte, trotzdem ferner bekannt ist, daß die Frau des Bünte, sowie dessen Kinder durch den Tod des Ernährers in's größte Elend gestürzt worden sind, hat der hohe Militär- Fiskus nicht nur der Frau auf wiederholte Anfragen, ob sie auf eine regelmäßige Pension werde rechnen können, keinerlei Antwort ertheilt, man hat sich von der Seite nicht einmal dazu aufschwingen können, der armen Familie in der gröbsten Noth beizustehen. Die Kosten der Beerdigung mußten durch öffentliche Sammlungen, d. h. durch Sammlungen bei der armen Bevölkerung Rirdorfs der Vorort, wo Bünte wohnte- aufgebracht werden, und auch nachträglich müssen die Berliner Blätter zu Sammlungen aufrufen, ,, damit der in größter Noth befindlichen Familie wenigstens vorläufig, bis ihr eine Antwort vom Militär- Fistus, resp. vom Regiment zugegangen, eine Unterstützung zu Theil werde." Immer und immer wieder der Bettelsack!
Und das bei einem Militär- Etat, der von Jahr zu Jahr mehr Millionen verschlingt!
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Der Löwe und die Mäuslein. Ein von allerhand Unwahrheiten und denunziatorischen Uebertreibungen wimmelnder Bericht des Berliner „ Reichsboten" über das Wydener Fest wird von dem ,, Korrespondenten " dieses christlich- konservativen Blattes mit folgenden charakteristischen Bemerkungen eingeleitet und tommentirt:
Die Herren deutschen Sozialdemokraten asrichten sich hier in der Schweiz immer häuslicher ein. Daß sie hier ihr Zentrum haben und ihr Hesorgan herausgeben, um es insgeheim über ganz Deutschland zu verbreiten, ist bekannt. Aber sie begnügen sich damit noch keineswegs." ( Folgt der Bericht.)
-Sie sehen daraus, wie harmlos man in der schweizerischen Republik mit dem Feuer spielt und die Dynamitpatronen drehen läßt, welche für das Haus des Nachbars bestimmt sind;
Denn meine Tren wankt nimmermehr Beränd'rung ausgenommen
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Und Georg sei mein Fürst und Herr, Bis andre Zeiten kommen.
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Denn dieses gilt und hat Bestand, Bis an mein End' soll's wahr sein: Daß wer auch König sei im Land, In Bray will ich Vikar sein.
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In Bray will ich Bikar ſein.
Als Anna wurde Königin,
Der Landeskirche Glorie,
Das hatte einen andern Sinn,
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Und da ward ich ein Tory. Hos tell m
ni Für unsrer Kirch' Integrität,
Da galt es jetzt zu eifern,
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190 190
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Und Mäßigung und Larität
Als sündhaft zu begeifern.
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Denn dieses gilt und hat Bestand, spol id Bis an mein End' soll's wahr sein: rudd Daß wer auch König sei im Land, In Bray will ich Vikar sein.
Als König Georg bracht' in's Land Gemäßigte Politit, mein Herr, Hab' nochmals ich den Rock gewandt, Und so ward ich ein Whig, mein Herr. Das war es, was mir Pfründen gab Und Gunst bei dem Regenten; Auch schwor ich fast alltäglich ab, So Papst wie Brätendenten.
Denn dieses gilt und hat Bestand, Bis an mein End' soll's wahr sein: Daß wer auch König sei im Land, In Bray will ich Bikar sein.
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Hannovers hoher Dynastie Mit Ausschluß von Bapiften
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will ich Biar
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Das obige Lied ist wohl das einzige politische Volkslied, das sich in England seit mehr als hundertsechzig Jahren in Gunst erhalten hat. Es verdankt dies großentheils auch seiner prächtigen Melodie, die noch heute allgemein gesungen wird. Jm Uebrigen ist das Lied, auch gegenüber unsern heutigen deutschen Verhältnissen keineswegs veraltet. Nur daß wir, wie fich gebührt, inzwischen Fortschritte gemacht haben. Der brave Originalvikar brauchte doch blos bei jedem Thronwechsel seinen Rock zu wenden. Aber wir Deutsche haben, über unsern vielen politischen Vikaren von Bray einigen richtigen Papst von Bray, der seine Unfehlbarkeit damit bewährt, daß er nach immer fürzer werdenden Zeiträumen die ganze arspolitische Glaubenslehre selbst gründlich umwälzt. Gestern Freihandel, hente Schutzzoll; gestern Gewerbefreiheit, heute Zwangsinnungen; gestern Kulturkampf, heute mit fliegenden Fahnen nach Kanoffa*) und warum nicht? Omnia in majorem Dei gloriam( Alles zur größeren Ehre Gottes), was auf deutsch heißt: Alles, um mehr Steuern und mehr Soldaten herauszuschlagen. Und die armen kleinen Vitare müssen mit, müssen immer von Neuem, wie sie selbst es nennen,„ über den Stock springen", und das noch oft genug ohne Entgelt. Mit welcher Verachtung würde unser alter strammer Vikar auf diese seine winzigen Nachtreter herabsehen er, der noch ordentlich stolz ist auf den Muth, mit dem er seine Position durch alle Stürme behauptet!
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Fr. Engels.
Anm. d. Red.
*) Seitdem dies geschrieben, wird schon wieder einmal abgewunken arme Vifare!