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auch auf den Returs Horn's anwenden; denn obgleich auf das Nachdrücklichste darauf hingewiesen worden war, daß der betr. Beamte sich absolut geweigert hatte, Horn nachzutragen fand sich die Königliche Kreishauptmannschaft nicht bewogen, darauf Rücksicht zu nehmen, ja sie ging nicht einmal auf diese Frage ein, sondern begnügte sich einfach mit dem allerdings billigen Bescheide: Horn stand nicht in der Wählerliste, folglich hatte er weder das Recht zu wählen, noch konnte er gewählt werden. Es wird in der Folge die Nothwendigkeit an alle diejenigen herantreten, welche in die Lage kommen, sich in die Listen der Wahlberechtigten ein bezw. nachtragen lassen zu müssen, sich mit einem Knüttel oder Revolver zu bewaffnen, um mit Hilfe dieser bei dergleichen schuftigen Beamten ihren Zweck zu erreichen. Denn wenn die Behörden auf die Verlegung der Dienstpflicht ihrer Beamten kein Gewicht legen und den dadurch Geschädigten nicht zu ihrem Rechte zu verhelfen geneigt wie es fann. Es wäre wohl sind, so muß sich eben das
mancher der Herren im Gemmte von der Bestätigung der Wahl Horn's nicht sonderbar erbaut gewesen, da Horn, wie die Herren nur zu gut wissen, derselben Thun und Treiben scharf beobachtet und gelegentlich auch fritisirt.
Diese Herren haben überhaupt in der Thätigkeit der sozialdemokratischen Gemeindevertreter ein Haar gefunden, d. h. insoweit als diese Thätigkeit nicht in den Kram des Herrn Gemeindevorstandes und seiner Anhängerschaft paßt, wie ich gleich ausführen werde.
Nachdem der Gauner Reinhard, gegangen" worden war, liefen bei unseren Vertretern noch mehrfach Klagen ein, daß hiesige Steuerzahler wegen bezahlter, aber angeblich„ rückständiger" Gemeindeauflagen gemahnt worden seien. Unsere Vertreter forderten nunmehr alle diejenigen, welche im Besitze von Quittungen und hierauf bezilglicher Mahnzettel seien, durch öffentliche Plakate auf, ihre Adressen unter Beifügung ihrer Beweismittel an Horn und Kretschmar abzuliefern. Die moralische Entrüftung" der Herren hätte nicht größer sein können als sie schien:„ Eine Schande für den Ort ist es, wenn das Fremde lesen", ,, was muß man von einem solchen Orte denken"; das waren u. A. die Schmerzensschreie der konservativen Herren.
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Schande für den Ort? Nein, aber Schande für die Herren Beamten, in erster Linie für den Herrn Gemeindevorstand, der seine Beamten so schlecht kontrolirte, daß ein jahrelang fortgesetter Betrug durch den pp. Reinhardt und zahllose Schnitzer anderer Beamten stattfinden konnten!
Und das Resultat der öffentlichen Aufforderung? Nun, man darf zufrieden sein. Man hat gefunden, daß die Mahnungen auf längst bezahlte Beträge passen und sammt und sonders von dem Herrn Gemeindetaffierer Andrä, dem Hauptagitator der Ackermann'schen Kandidatur, herrühren. Man wird nunmehr zu erfahren suchen, inwieweit die fraglichen Beträge in den Steuerlisten quittirt sind;( jedenfalls sind sie es nicht, denn sonst könnte keine Mahnung erlassen werden), dann kann es diesem Herrchen ebenso ergehen wie jeinem ,, Kollegen" Reinhardt. Uebrigens scheint der Bursche schon Lunte gerochen zu haben, denn er hat bereits feine Stelle gekündigt, wahrscheinlich veranlaßt durch einen Wink mit dem Baumpfahl. Wird ihm aber trotzdem nichts nützen! Wie die Kaffenführung bisher auf hiesigem Gemeindeamte gehandhabt wurde, das spottet aller Beschreibung. Ein annäherndes Bild kann sich aber ein Jeder machen, wenn er hört, daß ein von der Königl. Amtshauptmannschaft beauftragter Revisor se ch 8 volle Wochen beschäftigt war, um die Bücher richtig zu stellen, daß er aber nach dieser Zeit ebenso klug abzog, als er gekommen. Oder auch flüger. Seit aber einige Sozial demokraten im Gemeinderathe sitzen, scheint eine Wandlung zum Besseren eingetreten zu sein, wenigstens geht jetzt das Kaffenwesen einen geregelteren Gang.
Da ich einmal bei den Rückständen" vulgo unpünktlichen Steuerzahlern bin, so will ich gleich einer Maßregel erwähnen, auf Grund deren unsere weisen Gemeindeväter böswillige" Steuerrestanten zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen heranzuziehen hoffen. Es sollen nämlich alle böswilligen" Steuerreftanten kein Wirthshaus besuchen dürfen, resp. die Wirthe dürfen ihnen bei Strafe der Konzessionsentziehung feine Getränke verabreichen. Zu diesem Behufe wird eine Restantenliste angefertigt, welche in den betr. Geschäfts- und Wirthslokalen ausgehängt wird. Auch in Löbtau soll mit dieser Maßregel begonnen werden. Man denke sich den kolossalen Blödsinn, der in dieser Methode liegt, Steuern einzutreiben. Jemand, der Nichts hat, kann keine Steuern bezahlen, weil er eben nichts hat, womit er sie bezahlen kann; und derjenige, der Etwas hat und„ böswillig" nicht bezahlt, nun da haben wir unseren Exekutor.
Nun dente man sich einen Ort wie Löbtau , Strießen oder Pieschen mit ca. 10,000 Einwohnern; darunter find angenommen 200,, böswillige" Steuerzahler. Welcher Gastwirth kennt alle diese Leute dem Ansehen nach? Oder sieht er es ihnen an der Nase an, daß sie böswillig" teine Steuern zahlen? Ich will übrigens unsern Hochweisen gleich mit einem Rathe aufhelfen: Man hänge jedem der Betreffenden ein Täfelchen auf die Brust, welches er stets unter Androhung der Prügelstrafe zu tragen hat, oder, was noch besser ist, man tätowire ihm den rückständigen Steuerbetrag auf die Stirne ein, so ist er Jedem kenntlich.
Die Narren! als wenn sich ein wirklich böswilliger Zahler, richtiger Steuerverweigerer, den Teufel aus dem Wirthshausbesuche an solchen Orten wie Löbtau 2c., die so nahe an der Stadt liegen, machte! Und, abgesehen von dieser Maßregel gegen wirkliche notorische Steuerverwei gerer, wer bürgt dafür, oder wer stellt fest, daß diese 200 Steuerrestanten fämmtlich„ böswillige" sind? Oder kann der Arbeitsmann, der, wie es gerade in leztem Winter so häufig vorgekommen ist, während der Hälfte dieser Jahreszeit ohne Arbeit und Verdienst war und infolge dessen kaum das Nothdürftigste für sich und die Seinen erringen konnte, als„ böswilliger" Restant betrachtet werden, weil eben Nichts mehr zur Bezahlung der Steuern übrig blieb?
Und wie kommt der einzelne Geschäftsmann als Steuerzahler dazu, der Gemeindekasse zu Liebe Ginbuße an seiner Erwerbsquelle zu erleiden? Wie sozialdemokratische Gemeinderäthe trotzdem einer derartigen Maßregel ihre Zustimmung geben, ist mir schwer verständlich; ich würde mich gewiß freuen, wenn ich hierüber aufgeklärt, bezw. eines Besseren belehrt würde.
leber weitere Borkommnisse, sowie über die hiesigen Parteiverhältnisse zu berichten, behalte ich mir für ein anderes Mal vor.
Ein Unverbefferlicher.
Eßlingen , 8. Auguft. Was uns heute veranlaßt, den Raum des Parteiorgans in Anspruch zu nehmen, ist die Kunde vom Tode eines braven unerschrockenen Kämpfers. Am 22. Juli starb zu Paterson ( Nordamerika ) unser Freund und Parteigenoffe
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Berlin . Der„ Sozialdemokrat" hat reichlich Gelegenheit, sich mit der Thätigkeit der deutschen Staatsanwälte und des deutschen Richterstandes zu beschäftigen. Wem wären nicht die Prozesse in München , Dresden , Hannover 2c. im Gedächtniß. Um jedoch diese positiven Leistungen der deutschen Rechtshüter richtig beurtheilen zu können; ist es nöthig, den negativen Leistungen derselben einige Aufmerksamkeit zu schenken. Wir wollen uns heut nicht mit der Freisprechung der Veranlaffer verschiedener Grubenunglücke, Theaterbrände 2c. befassen, sondern eine die Intereffen der Bourgeoisie selbst sehr empfindlich berührende Angelegenheit erwähnen. In fast jeder größeren Zeitung findet man unter den Inseraten ,, wöchentliche Börsenberichte" der„ Berliner Vereinsbant", des Herrn Jean Fränkel, des" Bankhauses" Max Levenstein 2c., die auf kindlich naive Gemüther berechnet sind, welche durch Arbeit, Ersvarniß, Erbschaft 2c. in deren Besitz von ein paar hundert oder tausend Thaler gekommen sind, und die es denselben plausibel zu machen suchen, daß sie mit ihrem Gelde leicht das Doppelte, resp. Zehnfache verdienen fönnen, wenn sie sich diese oder jene Papiere dafür kaufen. Diese Gauner haben hierzu sogar eigene Organe gegründet, wie das„ Berliner Börsenblatt zur Wahrung der Jnteressen(!) der Privatkapitalisten und Rentiers" unter Redaktion des sauberen Herrn Johannes Hollander, um ihre Nonvaleurs( Papiere, die keinen Werth haben) besser anbringen zu können. Es ist nicht Mitleid mit den leichtgläubigen Menschen, welche durch solche Manipulationen um ihr Geld gebracht werden, daß solche Vortommnisse hier zur Sprache gebracht werden; denn die meisten derselben find nicht zu bedauern, indem sie nur ihr grenzenloser Geldhunger in's Verderben treibt.
Wenn aber weder Staatsanwaltschaft noch Richterstand sich veranlaßt fühlen, gegen raffinirte Betrüger vorzugehen und denselben das Handwerk zu legen, obgleich es an Anzeigen und Mittheilungen bestimmter Fälle nicht gefehlt hat, wenn man vielmehr, trotz dieser Anzeigen, so lange mit dem Einschreiten wartet, bis der betr. Gauner seinen Raub und seine werthe Person in Sicherheit gebracht hat, so zeigt dies eben, wie Staatsanwaltschaft und Richterstand ihre Aufgabe auffassen. Da ist z. B. das ,, Bankhaus" Mar Levenstein hier in Berlin . An der Börse und in den Kreisen besonnener Geschäftsleute war seit Jahr und Tag nicht der geringste Zweifel darüber, daß die von diesem„ Bankhaus" empfohlenen Papiere wie Prioritäten der Harzer Aktiengesellschaft für Eisenbahnbedarf", Prioritätsobligationen der Bittoriahitte" 2c. vollständig verpfuschte resp. aussichtslose Unternehmungen betreffen, die mit bedeutenden Unterbilanzen arbeiten und ihre Zinsen nur eine zeitlang vom Kapital bezahlen können, von denen daher an der Börse so gut wie nichts verkauft werden konnte, von denen aber mit Hilfe lügenhafter Zeitungsberichte, da dieselben von keiner Behörde beanstandet wurden, ein großer Theil an Privatleute zu hohen Kursen untergebracht wurden. Natürlich fielen die Papiere sehr bald darauf bedeutend und wurden für ein Butterbrod von dem sauberen Bankhause zurückgenommen. Wurde so auf der einen Seite das Publikum bestohlen, so wurden auf der andern Seite die betreffenden Gesellschaften auch nicht übergangen. Von den, von der Direktion der Harzer Aktiengesellschaft nur in Depot gegebenen Prioritäten wurde tüchtig verkauft, und als die Direktion, nachdem sie dies erfahren, Vorzeigung der betreffenden Stücke verlangte, wurde sie mit Entrüftung abgewiesen. Eine solche Behandlung laffe sich kein Banquier gefallen." Denunziationen bei der Staatsanwaltschaft blieben ohne Erfolg. Ja, als dann ein Preßorgan, das„ Börsenwochenblatt", das Gebahren des Levenftein schilderte, hatte derselbe die Frechheit, das betreffende Blatt wegen Beleidigung zu verklagen und setzte es durch, daß es zu Mt. 20,- Geldstrafe verurtheilt wurde, obwohl das Gericht in dem betreffenden Erkenntniß vom 13. März c. wörtlich zugeftehen mußte, das Verfahren des Klägers rechtfertigt die Annahme, daß seine Geschäftsunternehmungen nicht auf denjenigen soliden Grundlagen beruhen, welche durch Treue und Glauben im Geschäftsverkehr geboten sind." Aber behindert wurde Lebenstein in seinen Gaunereien weder vom Gericht noch vom Staatsanwalt, er konnte es vielmehr noch unbehindert bis Mitte August fortsetzen, und nur als die Fälschung einer von ihm dem Sänger Bondi gegebenen Anweisung auf Mailand über Fr. 6000 entdeckt und der Staatsanwaltschaft angezeigt wurde, hielt Levenstein es für gerathen, zu verduften und die ihm anvertrauten Kapitalien vollständig mitzunehmen. So verlieren nicht allein die von ihm gegründeten und verwalteten Aktiengesellschaften ihre Aktiven und Depots, sondern auch eine große Anzahl Privatleute bedeutende Summen, zum Theil ihr ganzes Vermögen. Die Passiven sind daher sehr bedeutend, die Aktiva fast gleich Null, so daß an die Eröffnung des Konkurses kaum gedacht werden kann. Jetzt erläßt allerdings der Staatsanwalt einen Steckbrief hinter Levenstein, nachdem derselbe vor ganz Berlin , unter den Augen der Behörden und unbehelligt von denselben, seine Spitzbübereien en gros länger als ein halbes Jahr ausgeübt hat trotz aller Denunziationen und Anzeigen.
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Aber wenn Bourgeois heutzutage stehlen, so ist dies nach den Begriffen unserer Behörden kein Unrecht, nur müssen sie dabei die gesetzlichen Formen wahren. Hätte Levenstein keine gefälschten Anweisungen ausgegeben, so konnte er das Publikum nach wie vor mit Hilfe seiner faulen Papiere ausplündern. Thun dies doch seine Kumpane noch unbehelligt nach wie vor, z. B. die Vereinsbank Sternberg( Delheim!), die„ Bankhäuser" Jean Fränkel( Berliner Viehmarkts- Aktiengesellschaft), Leopold Friedmann( Paffage, Egell!), gegen welche auch schon zahlreiche Denun ziationen von Betrogenen vorliegen, die aber der Staatsanwalt nicht behelligt. Weiß der Staatsanwalt doch, daß weder Sternberg, noch Friedmann, weder Fränkel noch Hollander Sozialdemokraten find.
Ein ander Bild und ein wirkliches Bild. Wer hätte es nicht schon gesehen! Den Urgroßvater mit dem Wickelkinde auf dem Schoße und Baterleben und Großvaterleben auf beiden Seiten in rührenden Stellungen. Dieses Bild schwebte mir vor Augen, als ich heut in Günther's Lehrbuch der allgemeinen Physiologie, Band I, Seite 642, folgende Schilderung des Urgreifenalters las:
Mit der Stumpfheit der Sinne und der geringen Empfänglichkeit des Nervensystems hört auch das längst geschwächte Vermögen, Neues zu lernen, sich mit neuen Ideen zu befreunden, ganz auf, die Wissenschaft, Kunst, Industrie und Politik gehen aber stets vorwärts, der Urgreis tanu dem nicht folgen, er entfremdet sich also der Welt, der größte Theil der gleichgesinnten Zeitgenossen ist schon vor ihm von der Welt geschieden, der Geist findet teine Nahrung, teine Befriedigung in der Welt mehr, er zieht sich daher von allen Geschäften, von aller Berührung mit der Welt zurück."
Deutsches Volt! Ist es nicht unverantwortlich, sträflich, einem solchen ftumpffinnigen, außer seiner Zeit lebenden Urgreise die Leitung des Geschickes von Millionen zu überlassen! Eine solche Naturwidrigkeit muß sich bitter rächen!
marigot dam
im Alter von nicht ganz 29 Jahren. Der Verblichene zählte, solange er hier weilte, zu den thätigsten Genoffen. Nichts war ihm zu viel, nichts zu gefährlich, wenn es galt, für das große Ganze feinen Beitrag zu leisten. Er war einer der Wenigen, welche bei den letzten Reichstagswahlen für die Kandidatur Bebel die ganze Kraft einsetzten, die Tags und Nacht unermüdlich thätig waren, um die Grundsätze unseres Kandidaten unter der Bevölkerung zu verbreiten. Hundertmal trat er unter
Breisgabe seines eigenen Ichs muthig ein für die Befreiung des politisch wie ökonomisch gefnebelten Proletariats. Durch Familienverhältnisse einerseits gezwungen und andererseits um seine eigene Lage zu verbessern, wanderte er im April ds. Js. nach Amerika aus, im schönsten Mannesalter, voll berechtigter Hoffnungen auf eine beffere Zukunft, als er nach nur zehnwöchentlichem Aufenthalte einem Magenleiden unerwartet schnell erlag.
August Geib.
Es schlummert in Hamburgs Erde
Ein ganzer, ein guter Mann,
Von liebevollem Gemüthe,
Das der Herzen viele gewann.
Der Menschenfreund fennt ihn als Dichter
Für der Armen bedrückte Schaar;
Und es gibt in der Welt der Männer
aus Er ersehnte so heiß die Freiheit,
Nur wenige wie er war.
Er wünschte der Armen Glück,
Und wenn er sah Noth und Elend, der So feuchtete sich sein Blick.
16 Drum stand er stets an der Spipe,
Wo's galt, zu vertheid'gen das Recht,
Wo's galt, eine Feifel zu sprengen,
Zum Freien zu machen den Knecht.
Auch haßte er pfäffisches Wesen,
Sein Streben war: Licht, mehr Licht!
NOP
Für die alten vergilbten Mythen
Als Arbeiter freundlich gegen seine Mitmenschen, als Parteimann offens und ehrlich, wußte er sich hier wie auch in seiner neuen Heimath Liebe und Achtung zu erwerben, was die Parteigenoffen wie auch seine Geschäftskollegen durch die zahlreiche Betheiligung an seinem Leichenbegängniß bezeugt haben. Am Grabe des Verblichenen sprach ein Genosse einige anerkennende Worte, da unser verstorbener Freund fich entschieden die Begleitung eines Priesters verbeten hatte.
Wir Eßlinger verloren an ihm einen treuen Freund und die Soziales demokratie einen tapferen Streiter. Mögen recht viele neue und alte Genossen denselben sich zum Vorbilde nehmen.
Ehre seinem Andenken!
Begeisterte er sich nicht.
Nur richtig benten und handeln! nis Dann, meinte er, wär' es schon gut
Für diese goldenen Worte
Stand ein er mit Gut und Blut.
Und wie er so sich bemühte,
mibused
sus
Zu seinem Begräbnisse tamen Der Freunde viele herzu, Ihm das Geleite zu geben Zu seiner letzten Ruh. Und es stahl sich manche Thräne Aus wettergebräuntem Gesicht So ehrt das Volt seine Todten, Seinen Geib vergißt es nicht.
Ruhe sanft, du wackerer Kämpe, In der Erde fühlem Schooß!
bbaie duu duofug
dan In der Fremde find Deine Freunde, 5: and Im Vaterland heimathlos! Verfolgt, vertrieben, geächtet,
Gejagt von Weib und Kind,
Im Rücken das schützende Obdach Und draußen heult der Wind!
Ein sächsischer Strumpfwirker.*)
*) Der Verfasser, ein junger Naturdichter im doppelten Sinne des Wortes, würde vielleicht etwas weniger melancholisch geschlossen haben, wenn es ihm möglich gewesen wäre, sich das Parteiorgan zu verschaffen und daraus zu ersehen, daß die„ Geächteten" nichts weniger als kleinmüthig sind und trotz ihrer Heimathslosigkeit" rüftig am Umsturz des Regiments der Verfolger arbeiten. Es ist dafür gesorgt, daß dem Dichter das Parteiorgan von nun an regelmäßig zugeht. Anmerkung des Einsenders.
Warnungen.
мудод
- Der Spiel im Münchner Monstre Prozeß scheint jezt in der Person eines gewissen Konrad Mändler entdeckt zu sein. Mändler war in früheren Jahren im Schreinerfachverein in München sehr thätig, tam aber allmälig ganz herunter und führte in den letzten Jahren als Hausirer eine etwas zweifelhafte Eristenz. Durch die Vertrauensseligkeit eines seitdem ausgewanderten Genossen erfuhr Mändler allerhand, was er im Prozeß anzubringen versucht hat. Den betreffenden Genossen hatte er schon vorher denunzirt.
Mändler ist 45 Jahre alt. Seit 1880 wohnt er äußere Wienerstraße 84 II. Er trägt oder trug wenigstens einen wenig gepflegten blonden Vollbart und spricht mit leichtem schwäbischen Anflug. Die Münchner Genossen seien hiermit vor ihm gewarnt!
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Die Genossen in Fünfkirchen ( Ungarn ) ersuchen uns, vor den Anwerbungen seitens der dortigen Bergwerksdirektion zu warnen. Es möge sich ja Niemand verleiten lassen, dorthin zu gehen; er würde sich schmählich betrogen sehen. Die Zustände in den dortigen Bergwerken find derart, daß for twährend Auswanderungen nach Amerika ftattfinden.
Briefkasten
der Redaktion: Freunde in Buenos- Aires: Wenn die dortige ,, La Plata- Zeitung" es sich zu ihrem Berufe macht, den ,, Sozialdemokrat" nachzudrucken und so die schale Kost, die sie für gewöhnlich ihrem Publifum vorsetzt, von Zeit zu Zeit durch etwas kräftiges Salz würzt, so haben wir wirklich nichts dagegen einzuwenden. Die denunziatorischen Randbemerkungen find nur die Quittung für die ersparte eigene " Geistes" arbeit. Ob sie im kalten Norden frieren,
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Ob sie im heißen Süden schwitzen,
18 hat Jeder ein Bändchen, sich zu zieren,
Und einen Büttel im Schädel fitzen.
Jm Sumpf fühlt das Reptil fich munter, Doch auch im Bach man find'ts mitunter.
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der Expedition: Nordlicht: Bf. v. 8/9. eingetr. Gewünschtes folgt. Bft. Weiteres. Unversöhnlich: M. 20.- Schft.- Cto. erh. Alles notirt. Sdg. mit 37 fort. Fehlendes mit 38. Wuttke ,, Dtsch. Zeitschft." in Deutschlund nur noch antiquarisch zu haben, hier nicht. Bf. folgt. Catilina : Fr. 1.- für 2 Mpp. erh. Dtsch. Soz. W'thur: Fr. 5.pr. Ufd. f. Scht. dkd. eingereiht. P. St. Gallen: Fr. 2.- Ab. 4. Qu. erh. Genf Fr. 42.- Ab. 3. Du erh. u. Fr. 10. d. Flgschfd. Fr. 10. d. Ufd. dkd. zugew., Fr. 14. P. B. an Kgr. ausgefolgt. Addresse v. W. folgt. Gen. Paris : Fr. 44.45 d. Schft. Cto. gutgebr., Fr. 6. d. Agfd. pr. P. B. zugew., Fr. 5.50 d. Ufds., desgl. Fr. 10.J. H. durch B. u. Fr. 22.65 d. Flgfd. dkd eingereiht. öw. fl. stehen faum zu Fr. 2.-T. Liège: Fr. 10. d. Schft. Cto. gutgebr. Nota richtiggestellt. Beilage sofort besorgt. Weitere Dispofitionen angenehm. Ruprecht: M. 12.20 pr. Ab. Reft 3. Qu. erh. Addr. geordnet. Fl. wird besorgt. Stuttgtr. Fabrik: M. 5.- d. Ufds. dkd. zugew. K. Worm ser: Irrthum unerklärl. Ersatz folgt. Bayr. Hiesel: M. 19.20 Ab. 3. Qu. 2c. erh. Reklamiren Sie das Vermißte bei Dr. Gsb. Hierher Nichts gemeldet. Wahrscheinl. Versehen. Ft. Paris : Fr. 14,05 f. Schft. erh.(-i): Bf. v. 11/9. eingetr. Alles besorgt. Nachrichten angenehm. Sbr. Paris : Schftsdg. u. Bf. am 13. abgg. Beilage für H. besorgt. Porto 50 Cts. G. Paris: Nachr. v. 11. erh. Gewünschtes suchen zu ermitteln. Geduld! A. V. Paris : Fr. 154,75 Ab. 3. Qu. c. erh. Alles nach Vorschr. geordnet. Einige Rothe im Thüringer Wald : Mt. 6,- pr. Ufds. dkb. erh. Clle.: Fr. 20,08 Ab. 3. Qu. erh. Bf. erwartet. Commerzienrath : Mt. 18, Ab. 3. Qu. erh. Bescheid v. W. 2c. dringend erbeten. Wie stehts mit dem Ab. für B. i F.?St. H. a. S.: Mt. 36, Ab. Aug. u. Sept. erh. Gewünschtes folgt. Dtsch. Ver. Wyl: Fr. 10,- pr. Ufds. dkd. erh. Mitgldschft. Bern : Fr. 4,40 pr. Flgfds. dkd erh.-F. Genf : Fr. 40, B. d. Eider: Mt. 7,- Ab. 2. Qu. c. erh. Aufstellung erwartet.
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f. Ab. 2 Expl. u. Bf. erh. G. Schwolf. Liège: Fr. 15, Ab. Aug. Ende Oft. erh. Rothbart: Fr. 307,12 à to. erh. Bf. erwartet.
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Anzeigen.
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Zürich. Samstag, den 16. Sept., Abends 8 Uhr, im Café Kessler, Stüssihofstatt
Oeffentliche Versammlung der deutschent dating sida del Sozialisten.homed wate Tagesordnung: Die Arbeiterbewegung in Frankreich , das Referent: Bürger Vollmar.
Jedermann hat Zutritt.
Hierauf Geschlossene Versammlung.
Da sehr wichtige Parteiangelegenheiten zur Verhandlung kommen, sind die Parteigenossen aufgefordert, sämmtlich zu erscheinen. Der Lokalausschuss der deutschen Sozialisten.
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Comm. Arbeiter- Bildungs- Verein
49 Tottenham Street. Tottenham Court Road.
Die Wirthschaft des Vereins ist geöffnet von Morgens 9 bis Nachts 12 Uhr. Wir ersuchen die reisenden Genossen auf unsere Der Vorstand. Adresse zu achten.
Zu lindern der Armen Noth,
Da brach sein edles Herze
Der unerbittliche Tod!