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Der Sozialdemokrat
Foksendungen inkingS
Doppelporto.
N: 43.
Donnerstag, 19. Oktober.
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1882.
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Kathedersozialistische Weisheit.
Bekanntlich hatte die„ arbeiterfreundliche" deutsche Reichsregierung auf die Anfrage der Schweiz , ob sie geneigt wäre, Schritte behufs Einführung internationaler Fabrikgesetze zu unterstützen, mit einem ihre Arbeiterfreundlichkeit ins schönste Licht sezenden Nein! geantwortet.
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Diese Ablehnung vor dem Publikum zu rechtfertigen, blieb den Herren Kathedersozialisten, dem Verein für Sozial: politik vorbehalten. Auf seiner diesjährigen Generalversamm lung figurirte die internationale Fabrikgesetzgebung als zweiter Punkt der Tagesordnung. Referent war Herr Gustav Cohn , Professor der Nationalökonomie am Polytechnikum in Zürich . Man hätte aus der Wahl eines Lehrers an einem schwei. zerischen Institut eigentlich schließen dürfen, man würde einen Befürworter dieser schweizerischen Iniziative zu hören bekommen. Weit gefehlt! Der Träger des so internationalen Namens will von der internationalen Fabrikgesetzgebung nichts wissen. Man höre nur sein Referat.( Wir zitiren nach der, ihrem ehemaligen Redakteur sicher nicht abgeneigten Frankfurter Zeitung "): " Professor Cohn besprach in erster Linie die verschiedenen Anregungen dieser Frage, namentlich die von Seiten der Schweiz im Jahre 1880. Die Antworten der übrigen Staaten lauteten bekanntlich ablehnend. Er habe sich schon damals in den " Jahrbüchern für Nationalökonomie" gegen die Durchführbar keit der internationalen Fabrikgesetzgebung erklärt. Eine internationale Fabrikgesetzgebung könne es erst geben, wenn es einen internationalen Staat gebe.*) Vorläufig lasse sich darunter nur eine gemeinsame Verständigung auf Grundlage analoger Verhältnisse verstehen. Der nationale Eigenfinn stelle sich immer durchgreifenden Maßregeln in dieser Beziehung entgegen. Die Schwierigkeit der Fabrikgesetzgebung bestehe wesentlich darin, daß sie an die Bevölkerungsfrage anknüpfe. Das wahrhaft eherne Geset, soweit es überhaupt ein solches gebe, bas sei das Bevölkerungsgeseß. Wer da meine, baß man mit idealen Wünschen etwas helfen könne, verstehe die Aufgabe der sozialen Reform nicht. Eine Menge Kinder seien dazu in die Welt gesetzt, um mit verdienen zu helfen. Deshalb stoßen die gesetzlichen Verbote in dieser Hinsicht, wie England beweise, auf große Hindernisse. In der Verschiedenheit der eng lischen und schweizerischen Fabrikgesetzgebung liege ein trauriges Stück englischer Industrieverhältnisse. Wer den Arbeitstag beschränke, dem Arbeiter die Ueberstunden verbiete, der sehe talten Herzens die Verminderung der Einkünfte desselben an. Das eidgenössische Fabrikgesetz sei heute, fünf Jahre nach seiner Einführung, noch nicht burchgeführt worden, auch der Normalarbeitstag nicht, weil die Zentralgewalt gegenüber den Kantonen nicht energisch genug auftreten könne. Wie soll es aber nun bei der internationalen Fabrikgesetzgebung werden? Sollte es wirklich zu einer derartigen Bereinbarung kommen, so stände man wieder vor der Schwierig keit der Durchführung. Dentbar wäre ja die Möglichkeit, diese Schwierigkeiten zu überwinden, aber nicht denkbar sei der Erfolg einer frühreifen Einführung."
Der Schlußpaffus ist natürlich nur eine rhetorische Phrase, welche das schlechte Gewissen des Herrn Professors bemänteln soll. Daß bei der bekannten Habgier der Herren Ausbeuter die Durchführung internationaler Fabrikgesetze auf Schwierigkeiten stoßen würde, braucht uns der Herr Professor wirklich nicht erst zu sagen, seine Aufgabe wäre vielmehr gewesen, zu zeigen, wie diese Schwierigkeiten zu überwinden wären, nachdem er die Möglichkeit der Ueberwindung als denkbar hingestellt. Indeß, dieser Schlußpaffus ist, wie gesagt, nur Phrase, war ja das ganze Referat eine Standpauke nicht nur gegen internationale Fabrifgesetzgebung, sondern so en passant auch gegen nationale Beschränkungen der Ausbeuterfreiheit. Und mit Und mit was für Argumenten!
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„ Wer den Arbeitstag beschränke, dem Arbeiter die Ueberstunden berbiete, der sehe kalten Herzens die Verminderung der Einkünfte derselben an!" Ist es erhört! In einer Zeit, wo die Arbeiter aller Länder Riesenanstrengungen machen, um den Normalarbeitstag, sei es auf gesetzlichem Wege, sei es vermittels der Koalitionen durchzuführen, da tritt ein Profeffor der National: ökonomie mit einem solchen, längst widerlegten Ausspruch vor die Deffentlichkeit! Wäre das noch auf dem volkswirthschaft: lichen Kongreß, diesem Rendezvous der Manchestermänner, geschehen! Aber wir befinden uns in Frankfurt , auf dem Kongreß der Sozialpolitiker, der Kathebersozialisten. Es ist wahr, wir haben von dieser gemischten Gesellschaft nie viel für die Arbeiter erwartet, wir haben zu der„ Ethik in der Volkswirthschaft" von jeher blutwenig Vertrauen gehabt ist doch einer der eifrigsten Volkswirthschaftsethiker, Herr Adolph Wagner , jett glücklich dahin gelangt, aus ethischen Gründen" für Wiedereinführung der Arbeitsbücher zu schwärmen-
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*) Wie schlau! Beiläufig gibt es heute schon viele internationale Staaten, Herr Profeffor!
aber daß Sie uns mit so abgetragenen Manchesterhosen*)| ohne daß die englische Industrie darunter leidet. Es dürften in kommen würden, hätten wir doch nicht gedacht, Herr Cohn!
Indeß es kommt noch besser:„ Das wahrhaft eherne Gesetz, soweit es überhaupt ein solches gebe, sei das Bevölkerungsgesetz." Welches Bevölkerungsgesetz, Herr Professor? Wenn der Ausspruch einen Sinn haben soll, dann kann nur das Malthus 'sche ſpruch einen Sinn haben soll, dann kann nur das Malthus 'sche Gesetz gemeint sein, etwa in irgend einer modernisirten Form. Ob aber Malthus oder nicht, auch dieser Ausspruch ist im höchsten Grade oberflächlich. Kein Gesetz ist weniger ehern als das
Bevölkerungsgesetz, das mit jeder besonderen historischen Produktionsweise wechselt. Innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise ist nun gerade die Fabrikgesetzgebung das einzige Mittel, den verheerenden Wirkungen ihres Bevölkerungsgesetzes, der Schaffung der industriellen Reservearme unbeschäftigter Arbeiter, entgegenzuwirken, sie, wenn auch nicht aufzuheben, so doch abzu schwächen. Dies ist der Zusammenhang von Fabrikgesetzgebung und Bevölkerungsfrage, und es gehört eine große Vorliebe für verschwommene Redensarten dazu, von einem„ Anknüpfen" der ersteren an letztere zu reden.
Europa kaum größere Differenzen vorkommen, als zwischen der elsässischen und posenschen Industrie; und doch unterliegen beide ohne Gefährdung demselben Fabrikgesetze. Eine internationale Arbeitergesetzgebung bevormundet also die Industrie nicht mehr als eine nationale, sie zwängt sie nicht in allzu enge Schranken."
Aber die Herren wollen keine durchgreifenden Reformen. Heilpflästerchen in Form von allerhand Kassen, das ist das Nonplusultra, zu dem sie sich aufzuschwingen vermögen, nur die heilige Ausbeuterfreiheit darf nicht angetastet werden. Für die Arbeiter aber ist gerade diese Beschränkung der Ausbeutung die Hauptsache, das einzige Mittel, ihre Lage als Klasse zu verbessern. Das haben die deutschen Arbeiter längst erkannt, die Petition der Berliner Fachvereine, welche jetzt auch im übrigen Deutschland zirkulirt, ist ein neues Zeugniß dafür.
Unbekümmert um manchesterliche und kathebersozialistische Dunkelmänner gehen die klassenbewußten Arbeiter ihren Weg, und sie werden nicht rasten und nicht ruhen, als bis sie ihr Ziel erreicht haben: Die Beseitigung der tapita= Auch berührt es uns eigenthümlich, einen Nationalökolistischen Ausbeutung durch die sozialistische Gesell nomen vom ehernen Bevölkerungsgesetz reben zu hören, zu schaftsorganisation. einer Zeit, wo die kolossale Entwicklung der Elektrotechnik der Erweiterung der Produktion auf allen Gebieten eine Perspektive von unermeßlicher Bedeutung eröffnet.
Auf der Höhe seiner sozialpolitischen Weisheit befindet sich aber Herr Cohn, wenn er sagt, eine Menge Kinder seien dazu in die Welt gesetzt, um mit verbienen zu helfen". Hierher, Ihr Fabrikanten, mit Eurem Heißhunger nach frischem Menschenfleisch, hierher, Ihr Glashüttenbefizer, Ihr Spinner und Weber, das ist Euer Mann! Gottes Segen bei Cohn, der versteht's! Was kümmert es den Herrn Professor, daß die Kinderarbeit gerade da am meisten florirt, wo die Arbeitszeit der Erwachsenen am ausgedehntesten ist. Sein gutes Herz verhindert ihn, durch irgend welche gesetzliche Beschränkungen an diesem schönen Verhältniß etwas zu ändern.
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Diesem Referenten" würdig ist der Korreferent, Herr Fabrikant Dr. Frank in Charlottenburg . Er kommt von seinem„ praktischen" Standpunkte aus zu demselben Resultat wie der Vorredner". Wes Geisteskind dieser Kathedersozialist ist, geht aus den Worten hervor, er könne auch darin nicht einmal einen idealen Zwed finden, da man in der Schweiz schon zu weit Frage wieder heraushelfen wolle". gegangen sei und nunmehr sich durch allgemeine Regelung der Also rückwärts revidirt, Schweizervolt, wenn Du Dir die Achtung des Herrn Fabrikanten Frank erwerben willst!
Professor Neumann( Tübingen ), Herr Sonnemann ( Frankfurt a. M.), Dr. Friedberg( Leipzig ) suchten, der lettere übrigens recht energisch, wenigstens den Gedanken der internationalen Fabrikgesetzgebung zu retten. Da nun Gedanken sehr unschuldig sind, wenn sie nicht in Thaten umgesetzt zu werden brauchen, so legte Herr Cohn zum Schluß Verwahrung dagegen ein, daß er den Gedanken nicht für einen guten halte. Und so war der Vorsitzende in der glücklichen Lage, zum Schlusse bahin resumiren zu können, daß wenigstens gewisse minimale Forderungen durch internationale Abmachungen ,, berücksichtigt" werden könnten!
Dies das Resultat der Debatte. Der Nußen derselben wird für die Arbeiter weniger als ein minimaler, er wird ein nega tiver sein. tiver sein. Bekanntlich haben die Fabrikanten auf die Forderungen der Arbeiter nach Herabjegnng der Arbeitszeit oder Lohnerhöhung stets dieselbe Antwort: Wir können darauf nicht eingehen, wir halten sonst die Konkurrenz des Auslandes, wo die Arbeitszeit höher, der Lohn niedriger, die Kinderarbeit weniger Arbeitszeit höher, der Lohn niedriger, die Kinderarbeit weniger beschränkt ist, nicht aus. Die internationale Fabrikgesetzgebung würde solchen Ausflüchten ein Ende machen.
Und sie wäre durchführbar, trotz der Weisheit der Herren Kathedersozialisten. Mit Recht sagt in dieser Beziehung die " Wiener Allgem. 8tg.:
Gerade im Fabrikwesen find die Verschiedenheiten minime. Die Maschinen sind überall, wo gleiche Kapitalmengen zur Verfügung stehen, bie gleichen, diese aber sind es heute in erster Linie, welche den Charakter der Produktion bestimmen. Der Arbeiter wendet nicht die Maschinen an, sondern die Maschine den Arbeiter. Wir sehen einerseits, daß der österreichische Arbeiter
reif ist für englische Maschinen; warum soll er nicht reif sein für englische Fabrikgeseze? Andererseits sehen wir, daß italienische, französische, belgische und deutsche Arbeiter zu Hundert tausenden nach England kommen und dort alle, troß ihrer nationalen Verschiedenheit, unter dem gleichen Fabrikgeset arbeiten,
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*) In seinem Bericht vom 31. Oftober 1848 sagt der englische Fabrikinspektor R. J. Saunders: Weitere Schritte zur Reform der Gesellschaft sind niemals mit irgend einer Aussicht auf Erfolg durchzuführen, wenn nicht zuvor der Arbeitstag beschränkt und seine vorgeschriebene Schranke strikt erzwungen wird." Welch' ein hartherziges Scheusal dieser Fabritiuspektor, gegenitber den menschenfreundlichen Fabrifanten, welche ihre Arbeiter zwangen, die Petition auf Abschaffung der Fabrikatte vom 8. Juni 1847 zu unterzeichnen! Nachzulesen in K. Marr,„ Das Kapital ", 2. Auflage. Seite 285 u. ff.
Fälschung oder Dummheit.
Leo.
Als Lassalle seiner Zeit den Arbeitern ihr wirkliches Verhältniß zur und ihre Abhängigkeit von der Kapitalisten- Klasse historisch und wissenschaftlich nach wies, gerieth das Gros der Gelehrtenwelt schier außer sich vor Wuth, und zwar weniger deshalb, weil die Herren die Lassalle'schen Ausführungen für unwahr hielten, sondern ausgesprochenermaßen deshalb, weil er Thatsachen, die in der ökonomischen Wissenschaft längst festgestanden, dem Arbeiter, dem Plebs offenbart hatte.
Nach jenen Aftergelehrten ist eben das Wissen nicht für das gemeine Volt, sondern nur für die Geld- und sonstige Aristokratie, dem Volke erlaubt man allergnädigst zu zahlen und das Maul zu halten.
Trotzdem seit jener Zeit schon Jahre ins Land gegangen sind, scheint sich in dieser Richtung noch wenig oder gar nichts geändert zu haben. Noch heute stößt man auf dieselbe Erscheinung, daß wenn Gelehrte irgendwo in die Deffentlichkeit treten, um entweder als Berichterstatter oder sonstwie die Resultate ihrer Forschungen zu verkünden, sie entweder direkt und wissentlich fälschen, oder den Beweis liefern, daß sie überhaupt ihre Aufgabe nicht verstehen. Auf alle Fälle wird die große Masse hinters Licht geführt, statt aufgeklärt zu werden, und die richtigen Thatbestände bleiben verschwiegen.
Dies ist vorwiegend der Fall, wenn es sich um Dinge handelt, die in das ökonomische Gebiet eingreifen. Ein solcher Fall hat sich kürzlich auch wieder in England abgespielt, und ich halte es für vollkommen zeitgemäß, wenn dies Ereigniß auch durch unser Blatt möglichst bekannt gemacht und fritisirt wird.
Hat da neulich die ,, British Association" in Southampton ihre jährliche Generalversammlung abgehalten. Eine Geseüschaft, deren Zweck es ist, permanente Forschungen auf allen wissenschaftlichen Gebieten anzustellen, und deren Resultate auf ihren Generalversammlungen alljährlich der Welt zu verkünden. Ich sage mit vollem Recht der Welt zu verkünden"; denn diese Gesellschaft hat einen gewissen Weltrus, und die gauze Gelehrtenwelt blickt auf ihre jährlichen Versammlungen mit Interesse; was dort verkündet wird, ist so ziemlich Dogma.
Umsomehr halte ich es für nothwendig, daß das dort Berichtete von uns etwas näher betrachtet wird, sest überzeugt, daß die Genoffen am Schlusse auch rufen werden: Fälschung oder Dummheit!
Ju besagter Versammlung gab der Profeffor Leone Levy Bericht über die im Laufe des Jahres gefundenen Resultate auf ökonomischem Gebiet.
Und es scheint mir das Beste, den Bericht hier wörtlich wiederzugeben wie hiesige Zeitungen denselben gebracht haben.
Es heißt also: British Association. Economic. Sciences Section, ( Britische Gesellschaft, Abtheilung für ökonomische Wissenschaften.)
„ Die Hauptsache war die Verlesung und die Diskussion des Berichts der Untersuchungs Kommission, welche gewählt wurde zum Zwecke der fortgesetzten Untersuchung und Vervollständigung des Berichts über die Verwendung der Arbeitslöhne und anderer Einnahmequellen, und zu prüfen, inwieweit dieselbe im Einklang steht mit dem ökonomischen Fortschritt des Vereinigten Konigreichs .
Den Bericht gab Professor Leone Levy. Der Bericht nimmt hauptsächlich Bezug auf die Summen, welche auf Lebensnothdurft und auf Lurus verwendet sind.
Die Gesellschaft ist in drei Klassen getheilt: Arbeiter, Mittel- und höhere Klaffe.
Als Luxusgegenstände werden betrachtet: Früchte, Bier, Spirituosen, Wein, Seide, Silber, Gold und Juwelen, Tabat, Theater und Vergnügungen.
Die Arbeiterklasse verausgabt 338 Millionen Pfund Sterling auf Lebensnothdurft und 85,600,000 auf Lurus gleich 80 Prozent Nothdurft und 20 Prozent Luru 8. Die beiden anderen Klassen spenden 390 Millionen an Nothdurft und 64-400,000 auf Lurus oder 86 und 14 Prozent respektive.
Demnach ergibt sich, daß die Arbeiterklasse ein größeres Quantum ihres Eintommens für Luxus verwendet als der Mittelstand und die Reichen; eine Thatsache, welche um so mehr zu bedauern ist, da die Arbeiter, wie vorher gezeigt, so bedeutend weniger auf Nothdurft verwenden wie die Reichen und der Mittelstand.
Dem Lurus mag man fröhnen, nachdem die Nothdurft vollständig befriedigt ist, und man einen verhältnißmäßigen Ueberschuß als Ersparnis