The 35

Gesetzgebung. 3) Wahl aller Beamten. 4) Vollständige Preß, Versamm­lungs und Vereinigungsfreiheit. 5) Vollständige Gleichstellung der Frauen. 6) Bullständige Gleichheit der Nationalitäten. 7) Internationale Solida­rität als Bürgschaft des internationalen Friedens.

Als Mittel zur Erzielung dieser Forderungen betrachtet das Programm die Aufwieglung der Arbeiter gegen jede Form der Ausbeutung, Unter­stützung von Arbeitseinstellung, Terrorisiren der Kapitalisten und Polizei organe, Gründung geheimer Arbeitergesellschaften. Zur Erreichurg der politischen Ziele will das Programm: a) durch Widerstand die Thätigkeit der administrativen Organe erschweren; b) das Volk zur Steuerverwei gerung bewegen; e) fich jeder Einmischung der Administration in die zwischen Fabrikanten und Arbeitern entstehenden Kämpfe widersetzen; d) öffentlich Sympathie für alle mit dem russischen Despotismus Kämpfen­den bezeigen und sie als Kampfgenossen betrachten; e) an allen gegen die Regierung gerichteten Demonstrationen Antheil nehmen, soweit fie teinen religiösen Charakter tragen."

Wir haben diese längeren Auszüge aus dem Programme nicht etwa deshalb gegeben, weil wir demselben eine außerordentlich wichtige Rolle zuschreiben wollen, oder weil wir dasselbe etwa von taktischen oder anderen Fehlern frei hielten. Für uns ist vor Allem ein anderes Element wichtig, nämlich die Masse, die hinter einem Programme fleht. Immerhin ist das angeführte Programm als ein Zeichen der Entwickelung interessant. Es zeigt, daß die polnischen Sozialisten, wie sie es in überwiegender Mehrheit schon fast von Anfang an bezeugt haben, nichts mit der patrio­tischen Bewegung gemein haben, daß sie einer bloßen Unabhängigkeits­Revolution feindlich gegenüberstehen und auf streng internationalem Boden stehen. Weiter zeigt das Programm ein größeres Verständniß für die politischen Bestrebungen und Forderungen und weist denselben eine größere Rolle an als die bisherigen Programme der Warschauer Orga nisation. Auch ist es viel praktischer und weniger mit Allgemeinheiten überladen.

"

Was aber seine Bedeutung erhöht, ist der Umstand, daß es das Pro­gramm einer wohlorganisirten sozialistischen   Gruppe, des Proletariats", bildet und von dem Ausschuß der Gruppe, dem sogen. Arbeiterausschuß, verfaßt ist. Wir können freilich nicht genau wissen, noch schreiben, wie start der Einfluß der Gruppe ist, aber wir können hoffen, daß, wenn sie in der Ausführung ihres Programmes verharrt, sich positive Resultate ergeben werden und das bisjetzige, fast ganz passive Verhalten der pol nischen Sozialisten, Dank der neuen Organisation, in ein viel aktiveres Wirken sich verwandeln wird.

Aus den andern Theilen Polens   in einem folgenden Bericht.

Jenny Longuet  , geb. Marr.

Am 11. Januar fiarb zu Argenteuil   bei Paris   die älteste Tochter von Karl Marx  , Jenny  , seit ungefähr acht Jahren die Frau des ehemaligen Mit­glieds der Pariser Kommune und jezigen Mitredakteurs der Justice", Charles Longuet  .

Geboren am 1. Mai 1844, ist sie inmitten der internationalen prole­tarischen Bewegung herangewachsen und auf's Jnnigste mit ihr ver­wachsen. Bei einer Zurückhaltung, die fast für Schüchternheit gelten konnte, entwickelte sie, wo es galt, eine Geiftesgegenwart und Energie, um die mancher Mann sie beneiden dürfte.

Als die irische Presse die infame Behandlung an den Tag brachte, die die 1866 und später verurtheilten Fenier im Zuchthaus zu erdulden hatten, und die englische Presse diese Schändlichkeiten hartnäckig todt schwieg; als das Ministerium Gladstone, trotz der bei den Wahlen ge­machten Versprechungen, die Amnestie verweigerte und nicht einmal die Lage der Verurtheilten milderte, da fand Jenny Mary das Mittel, dem frommen Herrn Gladstone Beine zu machen. Sie schrieb zwei Artikel in Rochefort's Marseillaise", und schilderte in glühenden Farben, wie im freien England politische Verbrecher behandelt wurden. Das half. Die Enthüllung in einem großen Pariser   Blatt war nicht zu ertragen. Wenige Wochen darauf waren O'Donovan Rossa und die meisten anderen frei und auf dem Wege nach Amerika  .

Im Sommer 1871 besuchte sie mit ihrer jüngsten Schwester ihren Schwager Lafargue in Bordeaux  . Lafargue, seine Frau, sein frankes Kind und die beiden Mädchen gingen von da nach Bagnères de Luchon  , einem Pyrenäenbade. Eines Morgens früh tam ein Herr zu Lafargue: " Ich bin Polizeibeamter, aber Republikaner, der Befehl ist gekommen, Sie zu verhaften, man weiß, daß Sie die Verbindungen zwischen Bor­ deaux   und der Pariser Kommune   geleitet haben. Sie haben eine Stunde Zeit, um über die Grenze zu gehen."

Lafargue   mit Frau und Kind kamen glücklich über den Paß nach Spanien  , dafür rächte sich die Polizei an den beiden Mädchen und ver­haftete ste. Jenny hatte einen Brief des vor Paris   gefallenen Kommune­führers Gustav Flourens in der Tasche; wurde er gefunden, so war er ein fierer Reisepaß für sie Beide nach Neukaledonien  . Einen Augen­blick im Bureau allein gelassen, machte sie ein altes beftaubtes Register­buch auf, legte den Brief hinein und klappte das Buch wieder zu. Viel­leicht liegt er noch da. Nach dem Sitz des Präfekten   abgeführt, stellte dieser, der edle Graf von Kératry bonapartistischen Angedenkens, ein scharfes Verhör mit den zwei Mädchen an. Aber die Geriebenheit des ehemaligen Diplomaten und die Brutalität des ehemaligen Kavallerie­offiziers scheiterten an der ruhigen Besonnenheit Jenny's. Mit einem Wuthausdruck über die Energie, die den Frauen dieser Familie eigen scheint", verließ er das Zimmer. Nach längerem. Hin- und Her­telegraphiren nach Paris   mußte er die beiden Mädchen endlich aus der Gefangenschaft entlassen, in der sie eine echt preußische Behandlung ge­noffen hatten.

Diese beiden Züge aus ihrem Leben bezeichnen sie. Das Proletariat hat an ihr eine heldenmüthige Kämpferin verloren. Ihr trauernder Bater aber hat wenigstens den Troft, daß Hunderttausende von Arbeitern in Europa   und Amerika   an seinem Schmerz Antheil nehmen. London  , 13. Januar 1883.

2nd 9

*

*

*

Fr. Engels.

Die Beerdigung fand am 13. Januar unter zahlreicher Betheiligung von Seiten der in Paris   lebenden Sozialisten und Revolutionäre aller Länder, insbesonders ehemaliger Kommunekämpfer statt. Von letzteren nennen wir: Alphons Humbert, Jaclard, Fontaine, Direttor der Domäneverwaltung unter der Kommune, Dr. A. Regnard, Sekretär Raoul Rigaults, Ed. Vaillant 2c. Die Redaktion des " Intransigeant", des Mot d'Ordre", des Citoyen et la Bataille" waren durch Delegirte, die der" Justice" vollzählig vertreten. Von sonstigen bekannten Theilnehmern seien noch P. Lawroff, G. Deville, J.-L. Blanc, Constant Laurent, Mathé   und Kunemann genannt.

Am Grabe verlas S. Pichon von der Justice" einen von Ch. Lon­guet dem Andenken seiner Frau gewidmeten ebenso einfachen wie er greifenden Nachruf, da Longuet nicht im Stande war, selbst zu sprechen. Die Redaktion des Sozialdemokrat".

"

Korrespondenzen.

Nürnberg  . Nach lange andauernder Stille in den öffentlichen Angelegenheiten ist uns endlich gelegentlich der im Dezember stattgehabten Neuwahlen zum gewerblichen Schiedsgerichte Gelegenheit geworden, uns wieder einmal öffentlich zu zeigen. Obwohl die thätigen Genossen auch sonst stets Beschäftigung genug haben, so sind doch immer solche Gelegen­heiten willkommen, indem dann auch minder eifrige Genossen sich wieder

sehen lassen und aus eigenem Antriebe in die dadurch hervorgerufene Bewegung eingreifen. Auf die immer mehr überhandnehmende Gleich giltigkeit unserer fortschrittlichen Spießbürger gegenüber dem öffentlichen Leben bauend, beschlossen wir, uns diesmal auch an der Beisigerwahl aus dem Stande der Arbeit geber zu betheiligen. Natürlich mußte dies auf dem Wege der Ueberrumpelung geschehen, indem sonst die Gegner doch genügend Leute ihrer Kouleur aufzubieten im Stande gewesen wären. Wir haben deshalb unsere Wähler nur persönlich eingeladen, und unsere Gegner erfuhren erst nach unserem Siege, daß sich auch die So­zialisten di smal an der Wahl betheiligten. Daß bei solchen Streichen die durch das Ausnahmegesetz hervorgerufene veränderte Taktik unserer Agitation zu Stattten tommt, ist selbstverständlich. Das Organ der hie­figen Fortschrittspartei, das, wenn es gerade nichts zu denunziren gibt, alles auf uns hierzuort Bezügliche todtzuschweigen versucht, fab fich doch genöthigt, in einer kleinen Korrespondenz hierüber seinen Merger über die Indifferenz und Lauheit der gutgesinnten" Bürger auszusprechen. Die Fortschrittspartei am hiesigen Orte, deren Organ stets von Richter­schen Artikeln gegen die Reaktion wimmelt, hat seit ihrer wohlverdienten Niederlage bei der letzten Reichstagswahl noch nicht einmal den Muth gebabt, eine einzige öffentliche Versammlung abzu halten; man scheint von einer wahren Schen vor öffentlichen Kund­gebungen erfüllt zu sein. Was Wunder, wenn unsere in Politik lamm­fromm gewordenen Spießer über ihrem Geschäftchen und abendlichen Tarot überhaupt jede öffentliche oder auf höherem Niveau sich bewegende Frage übersehen. Zu verwundern ist es gerade nicht, wenn diese Kirch­bofestille auch auf manche phlegmatischeren Arbeiter ihren Einfluß aus­übt, aber der Kern der Arbeiterschaft, die Sozialdemokratie dahier, wird meder durch Ausnahmemaßregeln geschreckt, noch durch Todtschweigen zu einer Stagnation à la biesige Fortschrittspartei gebracht. Die Schieds­gerichtswahl der Beisitzer aus dem Stand der Arbeitnehmer hat dies auch bewiesen, indem sich diesmal an dem Wahlakte, wozu für die vielen Tausende von Arbeitern wieder nur ein Wahllokal vorgesehen war, eine bedeutend größere Wahlbetheiligung geltend machte als bei der vor 3 Jahren stattgefundenen Wahl.

Nachdem seit Erlaß des Sozialistengesetzes alle angemeldeten Versamm­lungen unter den nichtigsten Vorwänden verboten wurden, sobald die Polizei die Vermuthung hegte, daß dieselben von uns ausgingen, wobei als Motive angeführt wurden, daß das betreffende Lokal früher(!) zu sozia­liftistischen Versammlungen benutzt worden oder daß die angemeldete Versammlung an einem Montage stattfinden solle, an welchem Tage früher auch in der Regel diese Versammlungen abgehalten wurden, hat in der letzten Zeit die Polizei solchen Versammlungen, obwohl sie von bekannten Sozialisten einberufen wurden, kein Hinderniß mehr in den Weg gelegt.

Solche Versammlungen, deren Tagesordnung gewöhnlich die Ar­beitergesetzgebung vor dem Reichstage behandelte, wur­den hier, in Fürth   und Schwabach   unter sehr zahlreicher Betheili­ligung abgehalten und hat der Referent, Reichstagsabgeordneter Genosse Grillenberger, die Unzulänglichkeiten und Mängel, ja Schäden der Regierungsvorlage für den Arbeiterstand einer scharfen, aber gerechten Kritik unterzogen. Ueberall wurde dem Redner lebhafte Zustimmung und Beifall zu Theil.

Ueber die Aufhebung des Schulgeldes an den hiesigen Volksschulen und die beabsichtigte Einführung der Arbeits­bücher durch die Reichsregierung wurde in einer sehr zahlreich besuchten Versammlung am 30. Dezember hier verhandelt, und werden in Betreff des ersten Punktes nächstens energische Schritte geschehen, um unsere fortschrittliche Gemeindevertretung zu zwingen, mit ihrer alten Programmforderung betreffs Aufhebung des Schulgeldes endlich einmal Ernst zu machen. Beim zweiten Punkte wurde auf Befürwortung des Referenten Genossen Grillenberger beschlossen, sich der Petition der Gewerkvereinler nicht anzuschließen, sondern einen energischen Pro test Namens der Versammelten an den Reichstag gelangen zu lassen, in dem in deutlicher und scharfer Weise ausgesprochen werde, daß wir uns solches Attentat auf die Würde des deutschen Arbeiterstandes nicht bieten lassen und uns überhaupt für eine solche Arbeitervorsorge bedanken. Ungetheilten Beifall fand die Aeußerung des Redners, daß die gesammte geplante Sozialreform immer mehr sich als eine Sozial reattion ent­puppte. Außer Genosse Grillenberger sprach auch noch zur Aufhebung des Schulgeldes Genosse Wiemer, welcher seit mehreren Jahren sich hier niedergelassen hat, und darf die Versammlung als eine äußerst ge­lungene bezeichnet werden.

Auf unsere im vorigen Sommer stattgehabte Landesausstel lung soll doch, wenn auch etwas spät, ein Rückblick geworfen werden. Daß dieselbe sehr schön und gelungen sich gezeigt, wurde allgemein an­erkannt; daß aber daran das Protektorat Seiner Majestät König Lud­wigs II. feine Schuld getragen hat, galt als ebenso sicher, obwohl die bekannte Schweifmedelei es nicht unterlassen konnte, stets von den hohen Verdiensten und Förderungen des Unternehmens seitens des Genannten zu faseln. Daß er es sogar trotz oder vielleicht wegen einer von Krie­cherei und ekelstem Byzantinismus ftrotzenden Einladung verschmähte, das von ihm protegirte" Unternehmen wenigstens zu besichtigen, hat zwar seine getreuesten Kreaturen tief geschmerzt, aber geschadet hat es gar nichts, wenn dem Volte so ad oculos demonstrirt wird, wie überflüssig überhaupt diese Leute von Gottes Gnaden sind. Der Werth, den diese Ausstellungen für die Arbeiter haben, ist ein äußerst geringer, wie mancher Strebsame, der sich schon auf die dadurch erhoffte Erweite rung seiner Kenntnisse freute, fich sagen mußte. Zwar haben die Fabri­fanten zum großen Theile ihre Arbeiter auf ihre Kosten einmal hinge­schickt, und dieselben hatten Gelegenheit, im Fluge zu sehen, was sie Alles für die privilegirten Faullenzer an Pracht und Herrlichkeit schaffen dürfen, und wie herrlich weit es das Menschengeschlecht gebracht hat; von einem Lernen aber oder Studium war natürlich keine Rede; dafür sorgten schon die hohen Eintrittspreise, und die Arbeitgeber waren be­schränkt genug, selbst ihren fähigeren Kräften keine Gelegenheit zur Be­reicherung ihrer Kenntnisse zu geben, die ja doch nur wieder ihnen zu Gute gekommen wäre.

Am meisten entwickelt war, wie allseits zugegeben wurde, die Kneip­Industrie; man hätte glauben können, es wäre eine Feier zu Ehren des biederen Gambrinus, und es tamen deshalb die sonst so bequemen und so dicken Philifter von Nah und Ferne gewallfahrt.

Wenn vielleicht auch manche Fabrik und manches Etablissement durch die Ausstellung vermehrte Aufträge erhalten hat, so hat dies aber doch auf die Arbeitsverhältnisse keinen großen Einfluß geübt. Gingen auch manche Betriebe letzten Sommer etwas flotter, und namentlich hier durch das Weihnachtsgeschäft begünstigt, so machte sich doch weder eine Nachfrage nach Arbeitskräften geltend, noch zeigte sich eine Besserung der miserablen Lohnverhältnisse. Nur durch Ueberstunden, wozu oft halbe und ganze Nächte genommen werden, ist es in den kleineren Betrieben, und namentlich den Spielwaarenbranchen möglich, sich halbwegs anstän­dig" durchzuschlagen. Appoloniu 8.

Aus dem 22. fächsischen Wahlkreis. Am Neujahrstage versammelten sich die alten Streiter in einem Walde bei Lengenfeld  zu dem Zwecke, eine größere Regsamkeit und bessere Organisation zu zu erzielen. Allerseits ließ sich frischer Muth erkennen, welcher sich durch gute Thaten( Geldsammlung und Abonnement auf das Parteiorgan) dokumentirte. Eine Bezirkskasse wurde errichtet, den Lokalblätter­Schimpf Redakteuren soll mehr auf die Finger geklopft werden und Anderes mehr

Wenn auch die Streits im letzten Quartal des vergangenen Jahres nur von geringem Nußen waren, so haben sie doch gezeigt, wie mitten im tiefsten Frieden eine Bewegung plötzlich, ohne alle Borbereitung, los­brechen kann, und ferner, daß es nur den mit Organisationstalent be­gabten Sozialisten gelang, etwas Ordnung und Takt in die Massen zu bringen. Allenthalben waren es unsere Leute, welche die Massen leiteten, vor unangebrachten Ausschreitungen bewahrten, so daß die anwesenden Polizisten gar nicht einsehen konnten, zu was sie eigentlich dabei sein mußten. Es war ein erhebend großartiger Eindruck, diese ruhig dahin ziehenden feiernden Massen zu beobachten. Die vor Schreck bebenden Geldleute verkrochen sich hinter die Fenster, das Proletariat aber fühlte sich in seinent Klassenbewußtsein gestärkt. Die Folgen des Krieges waren leicht zu tragen, da allenthalben als Hauptbedingung bei Wiederaufnahme der Arbeit galt: Keine Maßregelung der Komitemitglieder. Blos eine Anklage ist in Reichenbach   von Seiten der Firma Schleber   gegen R. Wüller, den Verfasser einer wahren und mäßigen ,, Erklärung des streifenden Arbeiterpersonals an die Einwohnerschaft", erhoben worden, durch welche die fromme und sehr christliche Ausbeuterfamilie sich schwer gekränkt und beleidigt, ja im Geschäft geschädigt findet und deshalb Be­strafung auf Grund aller Beleidigungs, Aufreizungs und gemeingefähr­

lichen Paragraphen des Straf- und Sozialistengesezes fordert. Die Sace liegt in Blauen, woselbst der Staatsanwalt und Arbeiterfreund Herr Dr. Hartmann untersuchen wird, ob sich ein Prozeßchen machen läßt oder nicht. Auf jeden Fall wird die Suppe nicht so heiß gegessen, als fie aufgetragen wird.

Jm Uebrigen fönnen die Genossen versichert sein, daß wir nach wie vor unsere Pflicht erfüllen und bei allen Vorkommnissen am Plaze sein werden. Mit Sehnsucht erwarten wir den Tag der Erlösung. jodugam podun ei gesig d Die alte Garde

inding a

sasie is

Ein Märchen.

Am Webstuhl gedichtet. Es war einmal ein König, Dem war der Lohn zu wenig Für seine schwere Plag'.

Mit lump'gen fünf Millionen,

jurei sindust TC

Kann kaum den Koch ich lohnen zoppor Bei der Theu'rung heutzutag!"

Mit lump'gen fünf Millionen dag die sing Kann Maitreffen ich nicht lohnen,

Ohn' die ich nicht leben kann.

Ich bin von Gottes Gnaden", Doch mit Schulden schwer beladen, Lohnerhöhung muß ich ha'n!

Jm föniglich' chen Landtag Alsbald die Sache kam zur Sprach; Da sprach der Präsident: Der König muß mit viel Mühen Für's Volf den Karren ziehen, Oft schwielig sind die Händ'."

,, Das Leben wird ihm sehr sauer, Es tauschet, ach! kein Bauer Sein Dasein mit unserm Herrn: Man geb' ihm acht Millionen, Die Arbeit muß man belohnen." Und einstimmten Alle gern.

Das Volk aber staunt' nicht wenig, Ueber seinen Schuldenkönig,

Zu Berge ihm standen die Haar': Der Tabat ist aber doch zu start, Uns gibt man pro Tag taum zwei Mark Und predigt stets: Volt, o spar'."

,, Dir ist Dein Lohn zu wenig, Drum spannst das Volk, o König, Du stärker noch ins Joch;

Wir haben nicht satt zu effen, Wozu brauchst Du Maitressen?" Aber zahlen thaten sie doch!

Ein Wirter

, 1911

aus dem 15. sächsischen Wahlkreis.

Verbrecher Album.

Der Dieb, Schwindler und Betrüger, Buchbinder Reinhold Köhler aus Altenburg  ( Sachsen  ) hat sich in seiner Heimath als Gastwirth niedergelassen und die Unverfrorenheit gehabt, den Genossen in Bern   per Karte zu schreiben, daß er das Geld, welches er dem deutschen Verein schulde, sehr wahrscheinlich nicht zahlen werde. Die Buchbinderzeitung gedenke er zu verflagen, dasie ihn als Schwindler bezeichnet habe."

"

Zum Schluß droht der Professionsdieb und Lügner Köhler mit Veröffentlichung großartiger Ge­schichten in diversen Blättern und will schließlich Rache nehmen an Allen, die sich gegen ihn ver schworen."

Wir sind bereit, der Buchbinderzeitung" ein halbes Duzend Zeugen und Köhler's schriftliches Diebsbekenntniß zu bringen, und bitten die Genoffen, wo immer dieser Schurke fich blicken läßt, ihm seinen Steckbrief und dies Blatt oftmöglichst an die Thür zu kleben! Einzelabzüge versenden wir gratis!

Die Züricher   Vertrauensleute.

Briefkasten

-

Schorse: Mercurius  :

der Expedition: R. Paris  : Hausnummer vom Besteller so an gegeben. Ersatz abgg. E. B. C. E.: M. 50 für 1 Erpl. Nr. 3 erh. Ferd. Bf. v. 9/1 am 15. erh. D. nicht aufgeführt. Säumige -atore: Da kommt die Brithe Orte werden demnächst aufgerufen. theurer, als der Braten; zuerst aber die Hauptsache. Firma übrigens start rambonirt, also umgehend Ersatz her!- U. a. D.: Alles fort. Hielten R. für W.'s Nachfolger. Ahasverus: Frd. nicht sprechbar. ttt hat nur einmal verrechnet. Alter Koblauer: Am 27/7 82 M. 3 ab 3. Qu. und am 31/10 M. 3,- 3. Qu. O.-P. u. M. 3,30 4. Qu. u. Schft. f. Ser. T. F. erh. Von M. 1,20(?) keine Spur. M. 150,- à Cto. erh. Siehe Brieft. 3 unter Sh., da Ortsangabe auf Coupons fehlte. F. W. O. D.: 40 fr. f. Schft. erh. G. i/ B.: M. 3,- Ab. 1. Qu. u. M. 2. pr. Ufds. dkd. erh. Lazr.: Fr. 2, Ab. 1. Qu. J. Paris  : Fr. 2,50 Ab. 1. Qu. erh. erh. E. a. d. R.: M. 7,20 Ab. 4. Qu. erh. Bft. Weiteres. 8. R. R.: 30 tr. f. Schft. erh. H. Rt.: London  : Fr. 100,- v. Cr. eingetr. Erwarten Ordre betr. r.+". B. R.: Fr. 3,75 6. 1. Qu. erh. Dr. G. P. B.: Grütli- V. Wthur: Fr. 2, Ab. 1. Qu. erh. Carl Mm. 10, p. Ab. u. Schfi. erh. Nachlfrg. folgt nach Wunsch. Werner II. M. 100,- à Cto. Ab. erh. R. Pf. i. C. hat sich geirrt. Kfm. E.: M.-, 50 f. Schft. erh. Siehe Nro. 2. Bestllg. folgt.

-

-

wendet.

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

B.

T. G. Kbrg.: Fr. 10,56 Ab. 1. u. 2. Ou. erh. Onkel: Fr. 30,- à Cto. Ab. 1. Qu. erh. Michel Stieber: M. 95,- à Cto. Ab. erh. nebst Bf. v. 9/1. B.- Gen. Oberrad  : M. 2,- pr. Ufds. dkd. ver­Hr. 3.: Fr. 2,- Ab. 1. Qu. erh. A. Bgz. Rhn.: Fr. 11, Ab. Ausgleich pr. 1. Semester erh. Vergeßt die Verfolgten und Ge­maßregelten nicht: Fr. 1,-. f. Uf. dr. erh.- Dtsch. Ber. Zürich  : Fr. 31 v. d. Abendunterh. zum Besten der Ausgewiesenen dtd. erhalten. C. R. T.: M. 3,- Ab. 1. Qu. erh. Th. Gr. Hdt.: M. 3,- Ab. 1. Qu. erh. a. d. Eider  : M. 36,60 Ab. 1. Qu., M. 3,- Ab. 1. Qu. 2. G. P.: M. 12,05 B. u. M. 3, Ab. 4. Qu. P. erh. Alles beachtet. Nro. 548: M. 3,50 Ab. 1. Qu. u. Portozuschlag nebst Schrft. erh. Ab. 1. Qu. u. Schft. erh. B. Gen. St. Jmer: Fr. 8,10 pr. Ufds. Seft dfd. erh. Th. V. Glasgow  : M. 24, Ab. 1. Qu. erh. mann: M. 10, à Cto. u. Beilagen erh. B. Gen. Chemnitz  : M. 48,- pr. Athl. Cto. drd. erh. Lodernde Flamme: M. 3, Ab. 1. Qu. u.

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

M. 1,- pr. Ufds. dkd. erh. Bft. Weiteres. Rother Franz: M. 3,20 u. Fr. 35 à Cto. erh. Zoroaster: Dank für Alles. Wird besorgt. J. H. Scht.: M. 3, Ab. 1. Qu. erh. Bernstein G.: M. 3,- See­Ab. 1. Qu. erh. J. K. T.: öw. fl. 1,70 Ab. 1. Qu. erh. fturm: M. 5,60 Ab. Nov. u. Dez. 82 u. à Cto. 1. Qu. erh. Bl's rich­Landesausschuß Zürich  : tige Firma unbekannt, also hier unauffindbar. Fr. 300( worunter Fr. 16,40 3ug u. Fr. 12, Bern   früher quittirt) Lüneburger  pr. Ufos. dfd. erh. Spezialisirung der Orte demnächst. Haide: M. 23,- à Cio. Ab. eingetroffen. Bf. erwartet. ram  : Verfahren nach Vorschrift und berechnen p. Expl. Fr. 1,50 3 Expl. in 1 Kreuzbd. Je 50 Gramm kosten 5 Cts. pr. Kreuzbd. Bbl. ist im Staatsschutz". Serlow: Fschr. versprach Alles zu beantworten. Ar. treffe felten. Weiteres besorgt. Einige Bilder, sobald Annonce kommt.

Schweizerische Genossenschaftsbuchdruderei Hottingen  - Zürich  .

Rother