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die Erkenntniß Bahn gebrochen, daß alle die schönen Versprechungen der Liberalen und Radikalen eitel Wind sind und; daß die Interessen der arbeitenden Klaffe am besten und nachdrücklichsten nur von Leuten aus ihrer Mitte gewahrt werden können.
Diesem Gedanken gemäß trat ein Komite verschiedener Arbeiterverbindungen zusammen und lud hierzu auch den Arbeiter"-Abgeordneten Burt ein. Wie nicht anders zu erwarten war, erschien dieser Streber und Anbeter Gladstone's nicht, sondern sandte ein Schreiben, worin er ermahnte, das Aufstellen eines eigenen Kandidaten hübsch bleiben zu laffen und für seinen Freund, den Radikalen Morley, zu stimmen, in welchem die Arbeiter den bestmöglichen Vertreter finden würden. Auch ein anderer Arbeiterführer", ein gewiffer Burnett, lehnte seine Mitwir fung unter dem Hinweis auf John Morley ab.
Das Komite beschloß somit, auf die Führer" zu verzichten, und berief selbstständig eine Versammlung ein, die überaus zahlreich besucht war und in welcher trotz lebhafter Opposition ein hiesiger Drechsler, E. Copland, definitiv als Arbeiterkandidat ansgerufen wurde.
Man kann sich die Bestürzung und Wuth der Liberalen über dieses unerwartete selbstständige Vorgehen der Arbeiter lebhaft denken. Köstlich ist das Gebahren der liberalen Preffe. Schmeicheleien wechseln mit Droh ungen ab. ,, Ein Arbeiter ist niemals ohne die Hilfe der liberalen Partei gewählt worden und wird es auch nie werden," sagt sie. Gerade das Umgekehrte ist der Fall, erwidern die Arbeiter.
John Morley , der liberale Kandidat, spricht bereits von Sozialismus, diesem Schreckgespenst der Spießer, zählt dann auf, was die Liberalen Alles schon für die Arbeiter gethan haben, und beweist schließ lich sein tiefes Studium der sozialen Frage durch die großartige Behauptung, daß in England Alles das längst erreicht sei, was die deutschen , französischen und russischen Sozialisten je verlangt hätten. Und dabei will der Mann Positivist sein!( Warum auch nicht? Der„ Positivismus“ bringt noch mehr zu Wege. Die Red.)
An ein Durchkommen des Arbeiterkandidaten ist nun allerdings vorläufig nicht zu denken. Zwar gehören zwei Drittel der hiesigen Wähler dem Arbeiterstande an und könnten einen der Ihrigen mit Leichtigkeit durchbringen, aber die meisten englischen Arbeiter find so blindlings für Gladstone eingenommen, daß sie ein Auftreten gegen einen seiner Anhänger geradezu für Berrath an sehen.
Es war ein betrübendes Schauspiel, als in der entscheidenden Versammlung gerade Arbeiter zu den heftigsten Opponenten gehörten und sozusagen gegen ihr eigen Fleisch und Blut wütheten.
Jedoch ein guter Anfang ist gemacht, und das selbstbewußte Auftreten der Newcastler Arbeiter wird ohne Zweifel anfeuernd auf die Genossen der übrigen Städte einwirken. Darum Glück auf! zu diesem ersten Versuche der englischen Arbeiter, sich den Umschlingungen der liberalen Heuchelpartei zu entziehen!"
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Einem offenen Briefe des Arbeiterkandidaten Copland entnehmen wir folgende interessante Stellen:
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" Obwohl ich meine Aufmerksamkeit besonders auf die eigentlichen Arbeiterfragen richten werde, werde ich doch nicht die allgemeinen Fragen unseres politischen Lebens vernachlässigen. Meine Grundsätze sind raditaler Natur, indem ich dafür bin, der Ursache unserer nationalen Krantheit direkt auf den Grund zu gehen, bei radikalen Krankheiten auch Radifalturen anzuwenden."„ Ich würde mein Aeußerstes aufbieten, die politischen Rechte des Volkes auszudehnen, und alle Maßregeln, die auf das allgemeine Wahlrecht und eine gehörige Arbeitervertretung im Barlament abzielen, mit Vergnügen unterstützen."-- ,, Was Irland anbetrifft, so bin ich stets für gesetzgeberische Unabhängigkeit desselben eingetreten."
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Vom Monstre prozeß in Dublin .„ Der Prozeß gegen die wegen der Ermordung von Cavendish und Burke angeklagten Männer", schreibt uns Genosse Garcia, hat einen sehr ernsten Charafter angenommen. Zwei der am meisten belasteten Angeklagten, nämlich Michael Kavanagh und Joseph Carey, find während des Prozesses plötzlich als Belastungszeugen aufgetreten, und wenn ihr Zeugniß nicht während des Prozesses erschüttert oder widerlegt werden kann, so steht die Verurtheilung sämmtlicher Angeklagten außer Zweifel. Kavanagh ist ein junger Mann, von Beruf Lohnkutscher, und beschwört, er habe den Wagen gefahren, in welchem die Männer, die Cavendish und Burke tödteten, nach und aus den Phönix Park fuhren. Er rekognoszirte Mullet, Jos. Brady, Rowles, Martin, Beter Carey, Kelly, Mac Cuffrey, O'Brien, Hanlon, L. Hanlon, Doyle, Moroney, Delaney, P. Delaney, J. Mullet, Curley, Smith, Fagan, Fitzharris, Cuffrey 2c., als nebst James Carey, dem anderen Kronzeugen, an der Affäre betheiligt. Von den Genannten waren, wie der Berräther James Carey selbst mittheilte, Mac Cuffrey, Kelly, Brady, Furley, Fagan, L. Hanlon, J. Carey und Kavanagh mit der Ermordung Burke's beauftragt. Gegen Cavendish sei nichts geplant gewesen; da er aber Burke begleitete, so habe man sich gezwungen gesehen, ihn zu tödten, um ihn zum Schweigen zu bringen. Brady und Kally seien es gewesen, welche die eigentliche Tödtung vollzogen hätten. Brady habe zunächst Burke das Meffer in die Brust gestoßen, worauf Cavendish ihn mit dem Schirm in das Geficht geschlagen habe; darauf habe Brady Burke dem Kelly überlassen, der demselben deu Garaus machte, und sei selbst über Cavendish hergefallen. Nachdem er diesen getödtet, sei er noch einmal zu Burke gelaufen, um sich zu vergewissern, daß er auch wirklich todt sei und habe ihm noch die Kehle durchschnitten. Auch beschwor Carey, daß der frühere Sekretär der Landliga, Thomas Brennan und Frank Byrne, der jetzige Sekretär der„ Nationalen Landliga von Großbritannien ", wenige Jahre zuvor leitende Beamte des fenischen Geheimbundes gewesen, aus denselben aber ausgetreten seien, bevor der„ Mordbund" oder wie er ihn uannte, der irische Bund der Unüberwindlichen geftiftet worden war. Das ist ein sehr alte Neuigkeit, wir wissen hier längst, daß nicht nur Brennan und Byrne, sondern auch Davitt, Harrington und viele andere Führer der Landliga sich von den Feniern zurückgezogen haben, um die Landliga zu errichten. Es verlautet, wie ich Ihnen jüngst schrieb, daß man für einen Zusammenhang zwischen dem ,, Mordbund" und der Landliga Beweise liefern will; Manche behaupten fogar, daß Patrick Egan, der Schatzmeister der Landliga, das Geld für die Mörder geliefert habe. Ich selbst enthalte mich jeder Bemerkung darüber, denn nach dem, was in den letzten Tagen herausgekommen ist, wundere ich mich über nichts mehr. Fest steht nur, daß Carey zwar gesagt hat, daß Brennan und Byrne Mitglieder des Fenierbundes gewesen waren, daß er aber bis jetzt noch nicht gesagt hai, daß sie mit dem Mordbund etwas zu thun gehabt hätten. Was er noch fagen mag, um seinen Hals zu retten, ist eine ganz andere Sache. Ein Schuft wie James Carey ist einer tüchtigen Portion Lügen fähig. Dieser Hund war der leitende Führer der„ Unüberwindlichen"; er war es, der die Andern hineingeführt hat, und er ist es jetzt, der ihnen den Strick um den Hals legt. Die verächtliche Niedertracht dieser Bestie findet ihres Gleichen nicht in der Geschichte. Er ist ein moderner irischer Raveillac und Judas in einer Person."
Soweit Garcia. Bekanntlich ist inzwischen auch die Frau des obengenannten Byrne, welche die Mittel für die Exekutoren Burke's nach Dublin gebracht haben soll, verhaftet worden.
Der Verräther James Carey war Munizipalrath von Tublin und wurde als einer der größten Vorfämpfer für die irische Sahe verehrt. Anfangs saß er auch auf der Anklagebaut und beantwortete wie die übrigen Angeklagten die Aussagen Kavanaghs mit Hohnlachen. Letzten Samstag aber fand er fich bei Eröffnung der Sizung nicht mit den übrigen Angeklagten zugleich ein, was diese 22 an der Zahl all= fangs nicht bemerkten. Als er dann endlich in den Saal trat, nahm er auf der Bank der Kronzeugen Play. Sein Bruder P. Carey, gleich
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falls angeklagt, bedeckte sich vor Scham das Geficht mit den Händen;| Fahne der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit halten. Mögen unsere die übrigen Angeklagten waren so von ihrer Entrüftung übermannt, daß fie vollständig außer Faffung geriethen.
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Korrespondenzen.
Rendsburg , im Januar. In Schleswig- Holstein , dem Lande, wo Milch und Honig fließt, herrscht politische Ruhe, werden die Genossen außerhalb denken, denn kein Laut von irgend einer politischen Thätigkeit dringt in die Oeffentlichkeit. Doch wird hier, wie allerwärts, an der Weiterverbreitung unserer Jdee emsig gearbeitet, das beweist nicht nur das Steigen des Abonnements auf das Parteiorgan und die oft verzeichneten Geldsendungen aus der Provinz, sondern auch die Emfigkeit unter den Genossen. Wir sehen der nächsten Wahlkampagne mit Freuden entgegen, und werden zeigen, daß unter Befolgung der Devise„ Einigkeit macht start" viel zu erringen ist.
Obwohl im Ganzen genug über die Wahlkampagne von 1881 geschrieben worden ist, kann ich nicht umhin, einige Heldenthaten der fortschrittlich- liberalen Verbindung hier im 7. schleswig- Holsteinischen Wahlfreis zu brandmarken. Als im Oktober 1881 unsere Genossen in den fortschrittlichen Wahlversammlungen erschienen, um nach beendetem Vortrage des großen Hänel eine Debatte herbeizuführen, wurde jede Distusfion einfach vereitelt, indem die Herren Borfißenden erklärten, daß jede Diskussion und die verlangte Bureauwahl unzulässig sei, da diese Versammlungen nur fortschrittliche Wählerversammlungen seien. In den vorhergehenden Einladungen zu den Versammlungen hatte man aber alle Wähler zu denen wir uns auch mit rechnen- zu erscheinen aufgefordert, folglich waren wir auch zu obigen Forderungen und den energisch erhobenen Protest gegen solche Handlungen berechtigt. Wenn nun dieſe Versammlungen gut besucht waren, so ist das durch Lug und Trug gelungen, aber in Zukunft wird diese Bauernfängerei nichts mehr nützen, und das große Wort des großen Hänel:„ Die Sozialdemokratie muß offen bekämpft werden" muß in ganz anderer Weise realisirt werden als dadurch, daß man hinter verschlossenen Thüren auf die Sozialdemotratie schimpft. Wir, Herr Professor, find zu jeder Minute bereit, den offenen und ehrlichen Kampf mit allen Gegnern aufzunehmen.
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Trotzdem das Losungswort„ Tod den Sozialdemokraten!" von allen unseren Gegnern proklamirt wurde, fanden sich dennoch, trotz Flug blätter- und Stimmzettelwegnahme, welche von den Polizeibehörden an geordnet wurden, in unserem 7. schleswig holsteinischen Wahlkreis 4745 muthige Männer, welche ihre Stimmen für unseren Kandidaten, Genoffe Heinzel aus Kiel , abgaben, was beweist, daß wir hier auf dem Boften find, denn diese 4745 Stimmen haben unter solchen Umständen einen 3-4fachen Werth. Daß durch die oben angeführte Machination die Wahl des zukünftigen Justizminister Hänel eine erschwindelte ist, beweist die auf unsern Protest hin erfolgte Beanstandung seiner Wahl. Läßt der Reichstag Gerechtigkeit walten und erklärt die Wahl des Herrn Hänel für ungültig, dann, Herr Hänel, gibt es bald Gelegenheit, die Sozialdemokratie offen zu bekämpfen. Dazu gehört vor Allem das Abhalten von öffentlichen Versammlungen und das Gewähren vollständiger Redefreiheit, alsdann wird sich zeigen, wer Sieger bleibt.
Am 11. d. M. ist es uns gelungen, nach 5jähriger Pause hier wieder einmal eine Volksversammlung mit der Tagesordnung: Stellungnahme der Arbeiter Rendsburgs und Umgegend zu der beabsichtigten Einführung obligatorischer Arbeitsbücher, abzuhalten. Dieselbe war von 300-400 Arbeitern besucht. Obgleich den Einberufern der Versammlung von Polizeiwegen bekannt gemacht wurde, daß, wenn ein sozialistischer Abgeordneter oder auswärtiger Agitator erscheine, die Versammlung im Boraus verboten werde, entschlossen wir uns dennoch, die Versammlung stattfinden zu lassen. Drei hiesige Genoffen übernahmen das nothwendige Referat in der Voraussetzung, daß einer unserer Abgeordneten eingeladen werde, um im gegebenen Falle in die Verhandlungen einzugreifen, zu welchem Zweck der Reichstagsabgeordnete Frohme erschien und sich seiner Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit erledigte. Unser Herr Bürgermeister als überwachender Polizeibeamter denn wo Du nicht bift, Herr Polizist, da herrschen große Nötheh unterbrach Genosse Frohme mehrmals, wagte es aber doch nicht, die Versammlung aufzulösen, die eine dem Arbeiterstand Ehre machenden Verlauf nahm und eine Resolution beschloß, in welcher energisch gegen das Einführen obligatorischer Arbeitsbitcher für alle Arbeiter protestirt wird.
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Am Schluß der Versammlung erhielt der Einberufer, Genosse Pittack, von dem gestrengen Herrn Bürgermeister zum Gaudium Aller einen Verweis, daß Pittack den Herrn Bürgermeister überlistet hatte. Weitere Versammlungen in dieser Angelegenheit sollten in Flensburg , Schleswig , Neumünster und Kiel stattfinden; es gelang aber nur hier, in Neumünster und Flensburg . In letzterer Stadt war Genoffe Heinzel aus Kiel erschienen und entledigte sich seiner Aufgabe ebenfalls zur vollsten Zufriedenheit der Genossen.
Genossen allerwärts, laffet uns das Sprichwort„ Einigkeit macht start" verwirklichen, schaart Euch fest um das Banner der wahren Demokratie, damit durch unsere Thätigkeit die Schaar unserer Kämpfer von Tag zu Tag größer werde. Hinweg mit der noch vorhandenen Zaghaftigkeit, welche das Ausnahmegesetz bei Vielen von uns erzeugt hatte. Vorwärts mit umsiht nnd Entschlossenheit, alsdann wird uns das Morgenroth der Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit bald am politischen Horizont leuchten.
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Braunschweig , 20. Jauuar. Es hat lange Zeit als eine Thatsache gegolten, daß die Regierungen der kleineren Staaten Deutsch lands wenigstens die meisten sich dem Volke gegenüber weniger anmaßend zeigten, als dies von der preußischen Regierung von jeher geschah. Nicht, daß diefe Potentatchen freier dachten oder ihr Volk mehr liebten, sondern und dies war wohl berechnet
damit in den Herzen
ihrer Unterthanen nicht der Gedanke, oder der Wunsch auftauchen sollte, einftmal von Preußen annektirt zu werden. Seit der Einigung Deutsch lands nun, und besonders seit Erlaß des Sozialistengesetzes, ist von einem Unterschied in der Verkümmerung der menigen Freiheiten, die dem Volke noch geblieben sind, nichts mehr zu spüren; ja die Polizei dieser kleinen Regierungen überbietet in der Handhabung des Sozialistengesetzes noch die prenkische.
Die von Seiten der Reaktionäre des Reichstage beabsichtigte Einführung obligatorischer Arbeitsbücher ist z. B. sicher eine Maßregel, wie fie einschneidender für den Arbeiterstand nicht gedacht werden kann, und trotzdem wird es den Arbeitern an den einzelnen Orten Deutschlands verboten, sich in einer öffentlichen Versammlung gegen eine derartige Maßregel auszusprechen.
Drei biefigen Bürgern, welche eine öffentliche Bersammlung betreffs einer Petition an den Reichstag gegen die Einführung der Arbeitsbücher bei der herzogl Bolizeibehörde angemeldet hatten, wurde dieselbe furzweg auf Grund des§ 9 des Sozialistengesetzes verboten.
Zur Begründung des Verbots wird einfach gesagt, die Versammlung märe von Sozialdemokraten ongemeldet und hätte nur den Zweck, das maffenhafte Auftreten der Sozialdemokraten herbeizuführen und das Intereffe für die sozialdemokratischen Bestrebungen zu fördern. Wie tiefsinnig! Also das Zusammenkommen einer Anzahl Arbeiter, um sis öffentlich gegen eine fie betreffende Gesetzesvorlage auszusprechen, wird als eine sozialdemokratische Bestrebung gestempelt. Gebunden an Händen und Füßen, soll der Arbeiterstand zusehen, wie man hente die ärgste Maßregel gegen ihn durchzufülören plant, ohne seine Stimme erheben zu können. In der That, die Polizei unseres Kleinstaates geberdet sich noch ärger als die preußische, sie überprenkt sie. Merkt's Euch, Ihr Arbeiter Brauns umeigs. Herrn Polizeidirektor Orth aber rufe ich zu: Die Zeit wird kommen. wo Sie oder wer sonst Ihre Stelle gerade einnimmt, Bruno. nichts mehr zu verbieten haben werden.
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Aus dem 15. sächsischen Reichstagswahlkreise. Wittgensdorf . Bei der am 9. Januar d. J. stattgefundenen Be meinderathomabl gelang ee, sämmtliche von uns aufgestellten Kandidaten durchzubringen. Nach harter Arbeit hatten wir am Wahltage endlich die Genugtbuung über unsere Feinde zu triumpbiren, trotz jahrelanger Verfolgung unserer Varteigenossen, die oft durch die nichtswürdigsten Tenunziationen in Prozesse verwickelt wurden. Ja, einer unserer Genoffen wurde doch fogar megen einer Rede im Gemeinderath, in welcher derfelbe fich genen Verwendung von Gemeindegeldern zu Geschenken für die fisherne Hochzeit des Königs von Sachsen aussprach, zu anderthalb Jab anik verurth ilt und dadurch um sein Familienglück betrogen. Abe mi lassen uns nicht einschüchtern, trozzalledem und alledem werden die Wittgensdorfer Genossen stets auf der Warte stehen und treu zur
Gegner auch noch noch mehr sprühen; ruhig und sicher schreiten mir unserem Ziele zu. Soviel für heute, vielleicht ein andermal Etwas über die Denunzianten und sonstigen Reptilien. Nachtigall
Reveille.
( Melodie: Frisch auf Kameraden, auf's Pferd 2c.) Sozialdemokraten! Auf, Brüder, herbei! Herbei zu dem Banner, dem rothen! Surch Worte allein wird die Welt nicht frei Berbaut mit dem Schwerte den Knoten! Philifterlein harret ewig auf Rath
Zur That schreitet kühn der Sozialdemokrat.
Aus der Welt die Freiheit verschwunden ist Durch Pfaffen- und Fürstenwichte; Die Hungerpeitsche mit Hinterlist Schwingt schamloses Wuch'rergezüchte...
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Der die Welt von dem Kleeblatt erlösen nur tann: Sozialdemokrat heißt der wackere Mann!
Biel ' schreien fich heiser: Der Fortschritt ist hier! Weil selbst sie sich heißen Fortschreiter; Und hinter dem Ofen, bei Tabak und Bier, Da sind sie die tapferften Streiter!
Doch streiten und leiden, so früh wie spat, Das fann nur allein der Sozialdemokrat!
Es fingen:„ Lieb' Vaterland, ruhig magst sein!" Biel tausend verblendete Knechte, Berauschet vom Schlachtruhm seh'n sie nicht ein, Daß fie Hunde, gehetzt in's Gefechte.
Wir nur reichen weitherzig Allen die Hand: Die Menschheit ist unser Lieb' Vaterland"!
Hent' Keiner den Anderen richtig versteht Im Denken und Reden ist Babel. Man sagt: Laßt die Welt eben geh'n, wie sie geht, Gerechtigkeit, Gleichheit ist Fabel.
Kein Volt wär länger des anderen Feind, Sobald eine Sprache erst alle vereint!
Frisch auf d'rum, Sozialdemokraten, heraus! Schließt zum Kampfe entschlossen die Reihen! Der die Welt wird erlösen, dem blutigen Strauß, Ist es Pflicht, uns're Leiber zu weihen!
Uns wintet als Preis einst unsterblicher Ruhm, Wenn wir fechten und fallen für's Menschenthum.
Und wenn unser letztes Stündlein erscheint, So lassen wir freudig das Leben, Sind selig genug, wenn ein Weib uns beweint Und brave Genossen daneben.
In den Himmel, der Narren und Schufte Staat, In den Himmel geht kein Sozialdemokrat! Friedrich Schaeffer.
Druckfehlerberichtigung.
In unserem vorigen Leitartikel:„ Agrarische Bauernfänger" ist zu unserem großen Bedauern ein arger, finnentstellender Druckfehler stehen geblieben. Es heißt nämlich im ersten Absatz der zweiten Spalte:„ Was aber wäre die praktische Folge dieser Wiedereinsetzung" des Silbers? Ein Steigen der Waarenpreise, ein Sinten der Kaufkraft des Goldes." Es muß aber heißen:„ ein Sinken der was bei dem heutigen Geldlohnsystem Kauftraft des Geldes"
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für den Arbeiter durchaus nicht gleich giltig ist, während der Preis des Goldes für ihn ein direttes Interesse nicht hat.
Warnung.
G. Hoffmann in Kopenhagen ( frither Nadler in Leipzig ) hat ihm in K. anvertraute Gelder wiederholt im eigenen Interesse verwendet, und warnen wir deshalb dringend, ihm ferner etwas anzuvertrauen. Seit Jahresfrist versprochene Abzahlung sich vom Halse zu halten, suchte er sich schließlich mit Händeln aus dem Bereich der Verantwortung seinen Kopenhagener Genossen gegenüber, loszuschälen.
Wo er sich wieder andrängen sollte, bitten wir ihn energisch zurückzuweisen. Die Expedition des Sozialdemokrat".
Briefkasten
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der Expedition: R. Slmn. Stbg.: Fr. 9,26 pr. Schft. erh. B.- Gen. Schwerin : Mt. 20,- pr. Athl.- Cto.; Frankf. a/ O. Mt. 16,- desgleichen, Solingen Mt. 24, desgl. und Mt. 12,- à Ab.- Cto. Rest dfd. erh. H. in B.: Mt. 3, Ab. 1. Qu. durch T. erh. 2. P. Paris : Nein. W. B. Rbg.: Mt. 1,50 f. Schft. und Porto erh. Brdt . Aßhl.: Fr. 2, Abon. 1. Qu. durch M. erh. T. F. Paris : Fr. 10, Ab. pr. 1883 dtd. erh. E. F. Beauvais : Fr. 5,- Abon. 1. und 2. Qu. erh. H. R. Stßbg.: Mt. 1.33 f. Schft. und Porto
erh.
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1. Semester 83 bez.
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B. i. Rα.: Mt. 6.- Abon. Reft 82 erh. Durch, Ges. f. Bdr." Commerzrth. jr.: Fr. 2,45 für Schft. erh. Hbrcht. O'str.: Fr. 1,90 f. Schft. erh. Hippokrates: Fr. 45,- à Cto. erh Aufstülg. erbeten. Bruno: Mt. 80,- à Cto. Lc. erh.- A. B. C. M.: ömfl. 1, für Schft. erh. R. K. Lyon : Fr. 3,50 Ab. 1 Qu.
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S. u. A. erh. Künftig nur an E. d. S." adr. Näheres p. P.- K M. Elpidine Genf : Fr. 5,- Ab. 1. u. 2. Qu. für 2. Paris erh. Rackow, London : Fr. 116,- à Cto. Ab. erh. Landkreis Cöln a/ Rh.: Der betr. Zettel erwähnt nur das an L. Baarbezahlte. Dazu kommen Maulwurf Gz.: noch Fr. 11,75 für Betöftigung. Näheres demnächst. Mt. 30, à Cto. Ab. Jan. und Febr. erh. haben Sie 60 Pfg. auf März gut. Nota lag dem Bl. bei. Preis Mt. 6,-. Adr. durch Zwischenhand Die alte Garde: Mt. 27,- Ab. 1. Qu. verstümmelt. Hier richtig. durch G. erh. Bickelhaube: Fr. 60, à Cto. Ab. erh. Weiteres per M. a Ende Rockeville: Fr. 5,- Ab. 2 Expl. März ,, Laß dich nicht verblüffen": Mt. 40, à Cto. Ab. erh. Legner am Bober: Am 23/ 12.82 und Weiteres besorgt. Bfl. mehr.
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PR.
Mai erh.
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Ende
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nur Mt. 3,10, nicht Mt. 4,10 erh. Siehe Retlamation im Bft. 1. Brßbg.: ömfl. 15, Ab. 1. und 2. Qu. 83 2 Expl. und Schft. erh. Bf. und Nachlieferung f. 2. v. L. E.: Fr. 5,75 à Cto Ab. 4. Qu. 82 und 1. Qu. 83 erh. C. L. St. Gallen: Fr. 11,29 pr. Schft. Conto Gebrüder Ausgleich erh. Fr. 10,- in Bfm. retourgesandt am 21/2. Hmghs. St. Louis: 50-52 ab bier, 1-8 ab Ny. nachgeliefert. Mehrbillg. eingereiht. Rothkragen a. d. Cislar: Nachr. verspätet erhalten. Aenderung der Adr. trotzdem noch versucht.
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London Comm. Arbeiter- Bildungs- Verein 49 Tottenham Street. Tottenham Court Road. Die Wirthschaft des Vereins ist geötinet von Morgens 9 bis Nachts 12 Uhr. Wir ersuchen die reisenden Genossen auf unsere Der Vorstand. Adresse zu achten.
Zur Beachtung! New- York Arbeiter- Fortbildungsverein Derselbe versammelt sich jeden Montag in Jean Grosz's Hamburger Hall 176 Ost 3. Street. ( 8) Der Vorstand. 1.00]
Schweizerische Genossenschaftsbuchdruckerei Hottingen- gürid.
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