"

Frankreichs  , als er uns heute in den Erlassen der Söhne der deutschen  Bourgeoisie entgegentritt. Der Gegensatz zwischen dem Einfluß der Republik   und der Monarchie fann nicht drastischer gekennzeichnet werden, als wenn man dieses Flugblatt mit den Publikationen des Vereins der deutschen   Studenten" vergleicht. Hier wirklich fortschrittlicher Geist, Ver­ständniß für alle Probleme der Neuzeit, dort Kultus veralteter und ab­gelebter Einrichtungen, Servilismus und hochmüthiger Dünkel. Wir tommen auf dieses intereffante Attenstück vielleicht noch zurück.

"

Die Egalité" hat nach kurzem Bestande ihr Erscheinen leider schon wieder einstellen müssen. Es wird uns darüber geschrieben:

Das Redaktions- Komite der Egalité" hatte mit einem Drucker einen Vertrag auf zwei Jahre abgeschlossen, wonach dieser die Kosten über­nahm und den Gewinn zur Hälfte mit der Redaktion theilte. 6000 Exemplare verkauft, deckten die Kosten. Die erste Nummer verkaufte sich fofort zu 3800 Expl. Aber bei der dritten Nummer schon erklärte der Drucker, er wolle nicht länger Geld zahlen für die Verbreitung von Jdeen, die er nicht theile, er werde nur noch Satz und Papier zahlen,

Verschiedene Zeitungen berichten nun zwar von einem Gespräche, das Leo Hartmann jüngst mit einem Reporter in Philadelphia   gehabt haben und in welchem derselbe sich allerdings dahin geäußert haben soll, daß die Krönung auch diesmal nicht stattfinden werde. Das widerspräche freilich unseren eben entwickelten Ansichten, kann uns aber nicht von ihrer Unrichtigkeit überzeugen. Wir haben eine zu hohe Meinung von den Männern der wirklichen Aktion in Rußland  , als daß wir annehmen sollten, dieselben werden ihre geheimen Absichten einem Zeitungsreporter mittheilen. Schwazhaftigkeit ist nie ihre schwache Seite gewesen.

Das Vorstehende war bereits gesezt, als wir die Nummer 7 bes Chicagoer   Vorbote" vom 17. Februar erhielten, aus der wir zu unserer Genugthuung ersehen, daß das angebliche Gespräch eine Mystifikation gewesen ist. Wir hätten keinen Augenblick daran gezweifelt, wenn wir es nicht in zwei souft gut unterrichteten Blättern gefunden hätten.

das Uebrige müffe die Redaktion zuschießen. Verweis auf den Kontrati Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten

half nicht. Annehmen oder das Blatt hört auf( c'est à prendre ou à laisser). Dafür überließ er denn endlich der Redaktion die Einnahme aus den Annoncen und den Verkauf außerhalb Paris  . Vier Tage später erklärte der Drucker, auch das müsse aufhören, die Redaktion müsse das Blatt für ihre Rechnung übernehmen. Da dieser gerade die Mittel hiefür fehlten, war das Blatt damit verurtheilt. Die Redaktion wird den Mann wegen Kontraktbruch verklagen, aber das Blatt bleibt be­graben. Das ganze Geheimniß ist, daß der Mann ein großes orlea nistisches Blatt zu drucken bekommt und ihm offenbar vorgeschrieben ift, er müsse zuerst die verdammten Sozialisten, die das Verbrechen be­gangen hatten, Konfiskation des Vermögens der Orleans zu befürworten, an die Luft setzen.

"

Spanien  . Die Nachrichten, welche der Telegraph aus diesem Lande berichtet, klingen für den ordnungsliebenden Spießbürger ungemein gruselig: Anarchistische Verschwörung", schwarze Hand"," Todes­urtheile"," Behmgerichte"," Hunderttausend Anhänger". Sollen da dem guten Bürger nicht die Haare zu Berge stehen! Allerdings, verehrtes Publikum, tönnten sie das, aber nicht ob der großen Verschwörung, sondern ob des koloffalen Elends, das in Spanien  , und ganz besonders in Andalusien  , diesem fruchtbaren Garten des Südens, herrscht, nicht ob der anarchisti­schen Todesurtheile, sondern ob der Brutalität der alfonsistischen Polizei und der Verlogenheit der offiziösen spanischen   Preffe.

"

Daß die spanischen   Anarchisten mit der schwarzen Hand" nichts zu thun haben, geht aus der neuesten Nummer des Hauptorgans derselben, der Revista social", hervor, welche von dieser mysteriösen Gesellschaft schreibt, daß sie sie weder kennt noch vertheidigt", und auch sonst wenig über die Agrarbewegung in Andalusien   berichtet. Aus einer Korrespondenz der Pariser Justice" aber geht hervor, daß die schwarze Hand" wahrscheinlich überhaupt nur in den Polizeiakten existirt und die Regierung nur wieder einmal Lust verspürt, die Gesellschaft zu

retten.

Das Bild, welches dieser sehr gut unterrichtete Rorrespondent von der entsetzlichen Lage des Volks unter der Schandwirthschaft Alfonso's I. entwirft, ist ergreifend. Ueberschwemmungen im Frühling und Dürre im Sommer haben im vorigen Jahre die Ernte vernichtet die Regierung aber setzte mittelst der gefügigen Kammer neue Getreidezölle durch. Die Aufholzung der Wälder erweist sich immer mehr als unabweisbar nothwendig die Regierung veräußert ihre Staatswälder.

-

-

Seit 10 Monaten schmachtet das Volk im tiefften Nothstand; was thut die Regierung? Sie erfindet eine soziale Verschwö­rung!

Die ganze Polizei ist auf den Beinen; da die gewöhnlichen Gerichte keinen Grund zum Einschreiten finden, so bildet man neue Gerichtshöfe. Spezialuntersuchungsrichter werden von Madrid   nach Xeres und Cadir  gesandt; man verstärkt die Gensdarmerie und verdoppelt die Besatzung der Forts. Man verhaftet 200 und noch mehr Personen; wer blutarm ausschaut, schlechte Kleider oder lange Haare trägt, wird aufgegriffen und verhaftet."

, Als wir aber Erkundigungen einzogen, um was es sich bei dem großen Lärm in Wahrheit handelt, welche Handlungen man den Ange­tlagten zur Laft legt, was für Verbrechen begangen worden sind, da erfuhren wir, und wir bürgen die volle Echtheit unserer Mittheilungen, Folgendes:

,, Einige unglückliche Hungerleider haben auf einem Landgut 300 Re­alen( 60 Mart), einige Säcke Getreide und mehrere Pfund Brod gestohlen, sodann auf einem anderen Gute- man wird es nicht glauben! zwei Schweine entwendet! Anarchisten, welche wenigstens einen Tag Fleisch effen wollen, haben 2 Schweine gestohlen! Die Sache wäre sehr belufti­gend, wenn sie nicht ihre sehr traurige Seite hätte; und wir fragen uns, wohin wir gehen und wohin uns diese unheilvolle und blödsinnige Regierung noch führen wird."

So der Korrespondent der Justice".

Mag er auch nicht in Allem Recht haben und die revolutionäre Be­wegung im Volte unterschätzen, so scheint er in der Kernfrage doch das Richtige getroffen zu haben.

Die Polizei ist in allen Ländern dieselbe.

Rußland. Die Krönung Väterchens ist also ernsthaft im Werke. Daran ist nicht mehr zu zweifeln, seit, wie die Zeitungen melden, mehrere hunderttausend Schnapsgläser zur Krönungsfeier bestellt worden sind. Die getreue" Moskauer  " Bevölkerung schwebt bereits in Wonne ob des großen Rausches, der ihr bevorsteht.

Das muß man übrigens sagen, billig thun es die hohen Herrschaften, daß es fast unglaublich klingt. Nur 17 Millionen Rubel( circa 35 Mil­lionen Mark) wird die Krönung mit Allem, was drum und dran hängt, tosten. Welche Kleinigkeit! Bedentt man aber, daß in mehreren Pro­vinzen Süd- und Mittelrußlands entsetzliche Hungersnoth herrscht, und daß seit Jahren Handel und Gewerbe in Rußland   darniederliegen, so wird man begreifen, warum die väterliche" Regierung so weise Spar­samkeit walten läßt und nicht noch mehr für eine unter so schwierigen Verhältnissen zu Stande gebrachte Feier draufgehen läßt. Es wäre wirklich nicht hübsch von den Nihilisten, wenn sie dieses so billige Ber­gnügen etwa in unsanfter Weise stören wollten. Uebrigens scheint es uns Scherz bei Seite auch gar nicht in der Absicht der russischen Revolutionäre gelegen, Alexander III.  vor der Krönung auf den Leib zu rücken; welchen Entschluß wir durch­aus gerechtfertigt finden würden. Heute erwarten Tausende in Rußland  , daß nach vollzogener Krönung Reformen eingeführt oder gar eine Kon­ftitution verliehen werden würde. Nun haben zwar die letzten Wochen wiederum einen deutlichen Beweis geliefert, daß alle diese Hoffnungen durchaus aussichtlos find, wir erinnern nur an das Verbot des liberalen " Golos"; indeß sie sind einmal da, und die Revolutionäre haben selbst dazu beigetragen, fie im Volte zu nähren. Das hätte doch gar keinen Sinn, wenn sie ein Attentat planten.

-

-

Wenn wir trotzdem von entdeckten Komplotten, von Verhaftungen 2c. lesen, so ist das nur ein Beweis von der kolossalen Angst, die in den oberen Regionen herrscht, und der Niedertracht der russischen Polizei­organe, die, um den Feigling Alexander von ihrer Tüchtigkeit und ihrem Nußen zu überzeugen, in willkürlichster Weise mit Freiheit und Lebens­glück der russischen Staatsangehörigen umspringen. Und was nennen diese Polizeiseelen nicht Alles Komplott! Eine verbotene Schrift, ein un­verständlicher Brief, ein physikalischer Apparat das Geringste genügt so einem Polizeiesel, eine Verschwörung zu wittern. Und der geschwäßige Telegraph ist schnell bei der Hand, um Europa   zu beweisen, wie vor­trefflich jetzt die Polizei in Rußland organisirt sei.

und Gemaßregelten nicht!

Korrespondenzen.

Aus dem 14. sächsischen Wahlkreise. Lang ist's her, daß man nichts von Euch gehört, wird mancher alte Kämpe sagen, doch darf Niemand glauben, daß wir geschlafen hätten. Wer könnte es auch, wuchern doch bei dem Mangel jeder Preß- und Redefreiheit die sozialen Schäden jetzt erst recht, und gibt es für Jeden, welcher Kopf und Herz am rechten Fleck hat, so vieles, was er ändern möchte. Wie bekannt, ist unser Kreis von jeher einer der schwierigsten in der Agitation ge­wesen, denn abgesehen von etlichen fleinen Städten( mittels deren wir es gewöhnlich bis zur Stichwahl brachten) besteht der Kreis aus lauter Dörfern, aus welchen der reaktionäre phrasendreschende, für Getreide­und sonstige Zölle schwärmende Großbauer Frege sein Mandat als Volkszertreter vermittelst Amtshauptleuten, Pfaffen und Gens­darmen holt, welche Bauernfängerei ihm Eugen Richter   aus Konkurrenz­neid ja schon im Reichstag unter die Nase rieb.*) Unsere im Allgemeinen noch ziemlich gut fituirte Landbevölkerung läßt sich's eben nicht nehmen, fich von solch geriebenen Schuften nasführen zu lassen. Der vorgemalte augenblickliche petuniäre Nugen des Getreidezolles u. f. w. springt den Leuten mehr ins Auge als das Hinterrrücks- Erdroffeln aller Volksrechte und doch hätten Viele alle Ursache, mit uns zu sympathisiren. Wer es nicht glaubt, mag sich nur die Hypothekenschulden eines einzigen Dorfes vor die Augen führen, auch hier werden die Großen größer und die Kleinen kleiner. Sind doch schon hente nur diejenigen glücklich zu preisen, welche nicht allzutief stecken, d. h. nicht allzuviel Schulden haben; etliche schlechte Ernten, ein unglücklicher Krieg im Vaterland wird Viele stürzen! Der sich wenig um Politik kümmernde Land­mann ahnet nicht, daß diejenigen, welche ihm jest noch heuchlerisch Honig um den Mund streichen, in nicht allzuferner Zeit diejenigen sein werden, welche, wenn sie ihre unersättlichen Begierden nicht mehr an dem immermehr zu Grunde gehenden Gewerbe­und Arbeiterstand im ausreichenden Maße decken tönnen, ihre Krallen nach ihm, den lieben" Bruder Bauer, ausstrecken, um ihn vor lauter Liebe zu fressen. Kein Wunder, daß sich Bruder Bauer thörichterweise noch derart ins reaktionäre Schlepptau nehmen läßt: sein voller Magen hält ihn vom Denken ab, seine geistige Speise besteht nur aus Kirchgang und Kartenspiel; und damit er hübsch fromm und reichstreu bleibe, bearbeitet ihn eine unter der Polizeifuchtel stehende Preffe. Die hiesigen Redak­teure find, um mit ihren Freund Bismarck   zu reden, die reinen Sau hirten, sie sind die erbärmlichsten Heuchler und Lügner. Es ist kaum glaublich, was sie Micheln oftmals in ihrem Schmierblättchen aufhalsen. Für soziale Uebelstände hat das Pack feine Augen!

Wie traurig steht es im Erwerbsleben, in welchem sonst der Land­mann seine überzähligen Söhne unterbrachte! Fast alle Branchen Klagen; die Ausbeutung der Arbeiter ist unerhört; die mittleren und kleineren Geschäfte vegetiren, infolge der erdrückenden Konkurrenz, zwischen Sein und Nichtsein, die ehrlichen Leute nennt man glattweg die Dummen! Die Klugen" dagegen helfen sich durch die verschiedensten Machinationen: Hier muß eine hübsche Frau, Kellnerin oder Ladenmädchen das Geschäft auf eine hier nicht näher zu bezeichnende Weise rentabel machen, weil es auf andere Weise nicht mehr geht; dort schmarozt Einer unterthänigst nach oben. Was wird nicht alles unter dem Kaiſernamen verkauft, vielleicht kommt man noch auf Kaiserspudnäpfe; in Gasthäusern ist das Aushängen von Kaiser- und Königsgesichtern zu einer wahren Seuche geworden; meistens geschieht es aus Heuchelei, weil gerade der Gastwirthstand ein von Polizeiwegen viel verfolgter ift. Kurz, überall wird geheuchelt; aber alle Gutgefinntheit wird Dir, o Denkervolt nichts helfen. Seht ihr nicht, daß trotz, oder vielmehr in­folge euerer Loyalität die Steuerlast immer drückender wird und Beamten­willkür, Ausbeutung und Korruption wie noch nie fortwuchern?

Ihr aber, Arbeiter und Freunde des unterdrückten Voltes, tretet vom Neuen ein in den Kampf für Recht und Wahrheit! Ohne Kampf kein Sieg! Ohne Sieg keine Besserung! Rothherz.

-

Chemnitz  , 3. März. Wir hatten in letzter Zeit hier und in der Umgegend mehrere sehr gut besuchte Volksversammlungen. Am Sonnabend vor acht Tagen sprach unser Abgeordneter Geiser in Gablenz über die Sozialreform der Reichsregierung, den folgenden Tag hier über dasselbe Thema, und den Montag darauf hielt Liebknecht  in dem benachbarten, jedoch zum 19. Wahlkreis gehörigen Burkhards­dorf einen Vortrag über Arbeitsbücher und Sozialreform. Der Verlauf aller dieser Versammlungen war ausgezeichnet und zeigte, welch trefflicher Geist unsere Arbeiterbevölkerung beseelt. Es ist nicht zu viel gesagt, wenn ich schreibe, daß auch nicht ein Arbeiter die Bismarc'sche Kur­pfuscherei und Schwindelreform für Ernst nimmt.

Die Versammlung in Burkhardsdorf hatte insofern noch eine weitere Bedeutung, als es die erste öffentliche Volksversammlung war, welche feit 1878 im 19. sähsischen Wahlkreis abgehalten werden durfte, und als sie unmittelbar nach der Beanstandung der Ebert'schen Wahl ftatt­fand. Daß die, unter dem schamloseften Druck und durch Anwendung der standalösesten Beeinflussungsmittel zu Wege gebrachte Wahl des Grubenbesitzers, Arbeiterausbeuters und praktischen Christenthümlers Ebert vom Reichstag einstimmig beanstandet wurde, hat die vereinigten 19. Wahlkreises geradezu niedergeschmettert. Ordnungsmänner des Dessen hatten sie sich nicht versehen. Und für die Arbeiter, auf denen es bisher wie ein Alp lag, ist der Zauber gebrochen; fie athmen wieder auf, und der nächste Wahlkampf wird sie am Posten finden. Aber wann wird derselbe sein? Beanstandung und Ungiltigkeitserklärung einer Wahl ist zweierlei, and tann auch im Fall Ebert's die Ungiltigkeits­erklärung nicht ausbleiben, da sämmtliche im Wahlproteft behaupteten Thatsachen leicht und durch zahlreiche Zeugen zu beweisen sind, so ist die Ungiltigkeitserklärung doch in dieser Session nicht mehr zu erwarten. Der betreffende Reichstagsbeschluß dürfte wohl im nächsten Winter er­folgen, und die Neuwahl würde dann frühestens im Anfang des künf­tigen Jahres ftatthaben, also etwa ein halbes Jahr vor der all­gemeinen Wahl. Trotzdem beschäftigt man sich hie und da schon mit der Kandidatenfrage, ohne daß es bisher zu einer förmlichen Be rathung, geschweige denn Beschlußfaffung gekommen wäre. Die Nachricht eines süddeutschen Blattes, daß Genosse Viereck als Arbeiterkandidat auf­gestellt sei oder aufgestellt sein solle, ist hiernach zu berichtigen. Es handelt sich bis jetzt nur um private und lokale Meinungs äußerungen, wobei übrigens verschiedene Genossen genannt worden sind.

*) Es drehte sich um die Berger'sche Wahl.

Anfrage.

Wer über das frühere und jetzige Thun und Treiben( neben der Be­rufsarbeit) eines gewissen P. J. Faffel aus Engenhahn   in Nassau, gegenwärtig in Mainz   bei der Eisenbahn beschäftigt, Aus­funft ertheilen tann, wird gebeten, mir solche durch die Expedition des Sozialdemokrat" zukommen zu laffen. daisy Ein Arbeiter.

Georg Hoffmann in Kopenhagen  , früher Nadler in Leipzig  ( siehe Nr. 9 des Sozialdemokrat") ist nicht zu verwechseln mit Genosse Louis Hofmann( gleichfalls Nadler) aus Pegau   und früher in Leipzig  , jetzt in Zürich  , was wir auf deffen Wunsch hiermit ausdrücklich hervorheben.

Briefkasten

der Redaktion: Robes II. von Köln  : Was Euer schwarzer ,, Volksfreund" über falsche Sozialdemokratie" sagt, ist nichts anderes als eine Umschreibung des berüchtigten Reichsboten" Artikel des saube­ren M. Oppenheimer. Ueber den Fall" Lawinsky selbst gibt am besten die nachstehende Erklärung des L. Auskunft: Erklärung:

"

" Ich der Unterzeichnete erkläre hierdurch in der Affäre Moses Oppenheimer das Folgende:

1) Ich habe von der Veröffentlichung des p. Oppenheimer feine Kenntniß gehabt, habe Oppenheimer den Vollmar'schen Zettel auch teineswegs behufs Veröffentlichung in gegnerischen Blätterin gezeigt und erkläre das Verfahren desselben für einen groben Vertrauens­mißbrauch.

2) Es ist unwahr, daß mir die 10 Fr., die ich aus dem Unterstützungsfond erhielt, vom Lohn abgezogen sind. Die abgezogene Summe von 12 Fr. war vielmehr eine Extra vorschuß.

3) Was den Arbeitslohn anbetrifft, den ich erhalten habe, so war ich allerdings zuerst der Meinung, daß man mir im Ganzen nur Fr. 2,50 pro Tag berechnet habe. Durch Vollmar's plötzliche Abreise war es mir nicht möglich, sogleich zu erfahren, daß mir auch eine Speiseanweisung für Mittag und Abendessen, die ich auf eine Woche erhalten hatte, zum Lohn hinzugerechnet war.

Dieses Mißverständniß ist auf mein Befragen sofort aufgeklärt, und ich erkläre mich in jeder Beziehung mit dem erhaltenen Lohne zufrieden.

St. Gallen, 2. März 1883.

"

Carl Lawinsti.

Man erfieht hieraus, in welcher Zwangslage" sich Herr O. befand, als er um einem Getränkten Genugthuung zu verschaffen", seinen Schimpf­artifel in den uns feindlichen antisemitischen Reichsbote" ein­schickte; nämlich genau in derselben Lage, in der er die Ente vom Ankauf des Wydener Festes und den gefälschten denunziatorischen Bericht über Grillenberger's Festrede in die Welt setzte, beides ganz unschuldige" Scherze, welche nur Spaßes halber von der reaktionären deutschen  Preffe zu einer Hezze auf die Schweiz   benutzt wurden.

-

-

der Expedition: G. H. Stgt.: Mt. 1, Ab. März erh. K. F. u. Gen. B.: Mt. 11, Abon. Ende Juni erh. Rother ram  : Ausbleiben von 8 räthselhaft. Künftig zunächst bei dortiger Poft reklamiren. Ersatz allseits abg. am 1/3. Alb. D. Amft.: Kostet pr. April separat Fr.-, 85. D. M. Amst.: Betr. V.- Bericht hier. Weiteres besorgt. Stbrg. H.: Mt. 25,- pr. Schft. u. Ab. erhalten. B. G. Obgzbg.: Mt. 2,30 f. S. erh.

Bstllg. 2c. notirt.

-

-

-

-

-

-

-

Rothes

Michel Stieber:

Quartett Chur  : Fr. 1,50 d. Ufd. dkd. zugewiesen. Mt. 142,45 f. Schft. u. Ab. erh. L. Hffm. 3.: Fr. 2, Ab. 1 Qu. erh. Th. V. Castleford  : Mt. 1, f. Annonce erh. Adr. geordnet. Rother Boigtländer: Mt. 18, baar und Ggrchg. pr. Ab. 1. Qu. gut­gebracht. Adr. vorgem. Wenn P. nicht zahlt, sperren! Agft.: Mitthlg. bom 26/2. erh. und vorgem. Bruno: Bf. v. 2. am 6/3. beantw. Bayr. Hiesel: Sdg. v. 4. erh. Adr. K. gelöscht. Der Bekannte: Bf.

-

-

-

b. 2. am 6/3. beantw. Rothbart: Bf. v. 28/2. am 5/3. beantwo. Lucius: Bf. u. Aufstllg. v. 26/2. erh. Ersatz für verl. Athle. abgeg. Caffa erw. Bft. am 5/3. Weiteres. Der alte Rothe: Thun Sie, was möglich ist, in jeder Hinsicht. Seefturm: Beachtet. Elbräuber: Bf. v. 6/3. erh. Adr. notirt. Weiteres erwartet. H. Nzsche N.- York: Sdg. v. St. erh. Nota erbeten. Ihre Bstllg. am 7/3. abgeg. A. Lanf. Chicago  : Bestllg. am 7/3. fort. Adr. 2c. notirt. Ruprecht: Mt. 39, à Cto. Ab. 2c. erhalten. W. Hoffm. London  : Fr. 25,20 à Cto. alte Rchng. erh. Von einem Arbeiter, der auf Grund des Haftpfl.- Ges. den Prozeß gegen seinen Ausbeuter gewonnen: Fr. 25,20 pr. Ufds. dkd. erh.

--

Soeben ist erschienen und durch uns zu beziehen:

Die

Entwicklung des Sozialismus

von der Atopie zur Wissenschaft.

Von

Friedrich Engels  . Oftav. 4% Bogen start. Preis:

Für Deutschland  : 35 Pfge.

Für die Schweiz   und Ausland: 40 Cts.

Gegen Baar. Vorauszahlung.

Auf Einzel exemplare nach Deutschland   5 Pfennige Portozuschlag. Bei größerem Bezuge entsprechender Rabatt. Volksbuchhandlung Hottingen.

Expedition des., Sozialdem."

Soeben ist in zweiter Auflage mit einem Nachworte erschienen und durch uns zu beziehen:

Die deutsche Geheimpolizei

im

Kampfe mit der Sozialdemokratie.

Aktenstücke und Enthüllungen

auf Grund authentischen Materials zusammengestellt. Buchhändlerpreis: 1 Fr.= 80 Pfge. Arbeiterpreis: 50 Cts. 40 Pfge.

=

Franko für Rabatt, nur gegen Baarvorauszahlung. Bei Einzelbezug nach Deutschland   10 Pf. Portozuschlag beizulegen. Auf größere Poften bedeutender Rabatt. Bersandt auf Gefahr der Empfänger, ohne gebundene Lieferzeit. Weiteres für Deutschland   bekannt. Expedition des Sozialdemokrat"

Zürich  

Volksbuchhandlung

Hottingen Zürih.

Märzfeier.

Dieselbe findet Sonntag den 18. März, in der neuen Konzerthalle zum Pfauen, Zeltweg  , Hottingen   statt. Näheres in nächster Nummer.

Die deutschen   und schweizerischen Sozialisten.

Schweizerische Genoffenschaftsbuchdruckerei Hottingen  - Zürich  .