Union   hat, wie der Telegraph mittheilt, mit einem Sieg der Ar­beiter geendet. Dank dem geschlossenen Vorgehen derselben sind alle Manöver der Herren Prinzipale fehlgeschlagen. Das Verhalten der In­ternational- Union fand in der übrigen Arbeiterschaft die gebührende Ver­urtheilung.

Auch die Telegraphisten der großen Western Union­Telegraphen- Gesellschaft haben einen Streit ausgefochten, der von der gesammten unabhängigen Presse mit Beifall begrüßt wurde. Die For­derungen der Arbeiter waren: Regulirung der Arbeitszeit auf 8 Stun den für Tages- und 7 Stunden für Nachtdienst, 15 Prozent Gehalts­erhöhung, Festsetzung eines Minimallohns und Gleichbezahlung beider Geschlechter. Gegenüber der Einigkeit der Arbeiter ver­mochte selbst der geriebene Gauner Jay Gould   nichts auszurichten.

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Für Schreiner!

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zu denunziren, so wäre es schon schneller gegangen. Hier handelte es sich um einen Gesinnungsgenossen, um einen Mann, welcher tagtäglich, gleich der ganzen Ordnungsphrtei, über die mehr und mehr überhand nehmende Sittenlosigkeit der Arbeiter schrie, da mußte ein Auge zu­gedrückt werden. Ist es nicht eine Schmach, wenn Eltern erleben müssen, wie ihr Kind, das sie unter so viel Mühe und Sorge so weit großge­zogen, von solchen viehischen Wollüftlingen geschändet wird von einem Mann, welcher selbst Frau und Kinder hat? Werden dadurch nicht schon in der frühesten Jugend die Kinder verdorben, und der Keim der Sittlichkeit erstickt? Pfui über solche Schandwirthschaft! Und da schreit man über die Verkommenheit der Arbeiter, schreit nach Kirche und Re­ligion. Wacht auf, ihr Arbeiter, und fegt diesen Augiasstall rein, damit wir nicht mehr nöthig haben, uns über solche Zustände zu beklagen! NB. Soeben erfahre ich, daß der Schullehrer Kühn zu zwei Jahren sechs Monate Gefängniß verurtheilt worden ist. Und einem solchen Menschen bot man die Möglichkeit der Flucht!

Gernsdorf in Baden  , im Juni. Ein Beitrag zum Thema von der freien Liebe. Sehr geeignet für Butt­

Vor Zuzug nach Chemnitz   und Stuttgart   wird gewarnt. tamer! Der Held des feinen Liebesdrama's ist nämlich ein Geburts­

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( Siehe Rundschau.)

Korrespondenzen.

Verden  . Vom Schlachtfeld der Arbeit. Trotzdem Verden   jetzt der Tummelplatz allerhand frommer Gründungen ist, als da find: Frauenverein", zur Herstellung einer pikanten Humanitäts­fuppe, Verein gegen Bettelei"( pr. Handwerksbursche eine einmalige Unterstützung von 10 Pfg.) Verein zur Fürsorge" für entlaffene Sträf linge".( Die Fürsorge" besteht darin, daß diese Arbeitskräfte per In­serat von dem Vorftande feilgeboten werden, was einem Steckbrief ziemlich gleichkommt.) Verein für Sonntagsruhe" unter allgütiger" Protektion unseres allverehrtesten Pastors Kühn, der es trot jahrelangem segens­reichen Wirken" nicht dahin bringen kann, aus seiner" lieben Gemeinde trog eine anständige Zahl Gläubiger um seine Kanzel zu schaaren; all dieses positiven" Wirkens ist's und bleibt's wie es vordem war, wir meinen wenn es nicht von Tag zu Tag schlechter würde, mit den hiesigen Arbeitsverhältnissen.

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Sind hier doch in kürzester Zeit vier Bauhandwerker in Ausübung ihrer Arbeit schwer verletzt, und in keinem einzigen alle hat man von einer nennenswerthen Regsamkeit der privaten Hilfe gehört. Aller­dings, die Leute werden ja theils in das städtische Krankenhaus" spedirt, das übrigens der Volksmund mit dem auch einzig zutreffenden Namen ,, Viehstall" belegt hat! Wie gesagt, diese Unglücklichen waren Bau­wie die Spießbürger sagen- Unglückliche aus handwerker, natürlich eigenem Verschulden, denn von irgend welcher Bethätigung der gesetzlichen Haftpflicht des Arbeitgebers teine Spur! Es ist geradezu standalös, wie häufig man hier von den Lippen zahlreicher Faullenzer hört: Das ist der Leute eigene Schuld! Allerdings, der Konponabschneider braucht tein Haftpflichtgesetz, dem Arbeiter aber nütt es nichts, so lange nicht ein anderer Staat mit anderen Beamten und Gesetzen der Arbeiter Wohl und Wehe überwacht. Diesen Staat anzuftreben, müssen sich alle Arbeiter die Hände reichen. Mit allen Kräften das Ziel des sozialistischen   Staats erringen helfen, das sei von jetzt an auch die Parole aller Bauhandwerfer in Verden  . Dann wird auch die Zeit kommen, wo die faulen Gründungen unserer Frommen" der große Krach" ereilt!

Hoffen wir, daß sich das Band zwischen den Arbeitern jeden Berufs in Verden   fefter und inniger geftalte, und daß Alle sich in dem Kampfe für das gemeinsame Intereffe, die Abwerfung des tapitalistischen Joches, eins fühlen möchten. Bei den nächsten Wahlen werden wir hierzu eine treffliche Gelegenheit haben, aber auch bis dahin darf Keiner die Hände in den Schooß legen. Ein Maurer.

Aus Oberschlesien  , Anfangs Juli. Hier geht das Wallfahren wieder gründlich los. Wartha, Albendorf   und Zudermantel in Defter­reich find die Gnadenorte" für die Gläubigen hiesiger Gegend. Am 10. be. Mts. hatte ich Gelegenheit, den Gözendienst aus nächster Nähe zu beobachten. Das arme, in Unwissenheit groß gezogene und von den Pfaffen belogene und beherrschte Volt kommt alle Jahre nach solchen Orten und trägt der heiligen Maria" seine Wünsche vor. Es möchte einem übel werden, wenn man da von der großen Gnade" hört, von der die Wallfahrer am allerwenigften etwas verspüren. Die heilige Maria( bei der der heilige Geist" so viel Unheil angeftifet hat schade, daß man den Burschen nicht bei seinen heiligen Ohren nehmen kann!) muß doch in der That schon ganz taub sein, wahrscheinlich aus Alters. schwäche, denn hören thut sie nicht mehr, und die Augen hat man ihr auch schon ausgeräuchert; bei den vielen Lichtlein", die man ihr unter die Augen steckt, ist es auch nicht zu verwundern. Es wäre bald Zeit, daß man fie in Ruhestand versetzte!

Und welcher Art find die Wallfahrer? Lanter armes Volf, denn ein Reicher hat's ja nicht nöthig, die aus Holz geschnitzten Männchen und die beklecksten Pappdeckel anzubeten. Aber Spaß bei Seite, jetzt wird's beffer werden, denn am 14. d. M. war der Obervolksverbummer, ge­nannt Dr. Robert Herzog, Fürftbischof von Breslau   in Bielau und vorher in Neisse   und hat hier gefirmt. Zu Tausenden ist das Volk hin­gelaufen und hat seine Denterschädel hingehalten, um sich mit Chrisam beschmieren zu laffen. Hochwürden" Olbrich, der Wüthende in Bielau, hatte denjenigen mit Ohrfeigen gedroht, die sich etwa zu dem Schmieren drängen würden. Nur immerzu Ohrfeigen ausgetheilt! damit das Bolt sieht, daß es doch nur Schwindel ist. Die Stadt Neisse   hat auch 3000 Mart zu Empfangsfeierlichkeiten für den Bischof verwendet, da hat es Geld mehr als nöthig ist. Heißt es aber den Arbeitern höhere Löhne zahlen, da hat man allerlei Ausreden, da geht das Geschäft zu faul und bei den Andern sind die Zeiten zu schlecht.

Wann wird es hier beffer werden?

Lindenau  - Leipzig  , Juli 1883. Die Ausbeuterei und Sitten­lofigkeit der sogenannten Ordnungspartei steht hier in voller Blüthe. Heute nur einige Beispiele. Obenan steht der hiesige Paftor Dr. Schütz, welcher in drei großen Orten, wie z. B. Lindenau mit 12000 Einwoh­nern, das Amt eines Geistlichen versteht, und dessen Einkommen sich auf beinahe 21,000 Mart beläuft. Dieser geistliche Herr, welcher schon im Greifenalter steht und eine zahlreiche Familie befitt, legt bei seinen seel­forgerischen Funktionen eine rührende Fürsorge für das schöne Geschlecht an den Tag, und vorzüglich haben sich verheirathete Frauen seiner be sonderen Aufmerksamkeit zu erfreuen. Von der angeblich schwermüthigen Dame, welche sehr oft von ihm besucht wurde, und bei welcher der geist­liche Herr in einer Situation angetroffen wurde, welche auf alles Andere schließen ließ, nur nicht auf den Beruf eines Seelsorgers, der ein ge­brochenes Herz tröstet, wollen wir heute schweigen. Etliches Andere aber müssen wir erzählen: In Lindenau wohnt eine Frau M., welche mit ihrem Mann ruhig lebte. Nun paffirte es vor einiger Zeit, daß der Mann einen Maskenball besuchen wollte, die Frau aber nicht zu bewegen war, ihn zu begleiten; wie erstaunte der Mann nun, als er unerwartet frith nach Hause tam und aus dem Schrank, in welchem sonst seire Kleider waren, den Pastor Dr. Schütz hervorzog! Es war dies ein all­gemeiner Standal, die Sache wurde jedoch wieder unterdrückt und todt­geschwiegen, wahrscheinlich weil man das Sprachorgan des Ehemannes, welcher selbst zu den moralisch Bersumpften gehört, mif flingender Münze zum Schweigen gebracht hat. Der ehrenwerthe Pastor, welcher von der Kanzel herab über die Sittenlosigkeit unserer jezigen Bevölkerung jam­mert, war sogar so frech, in einem hiesigen Blättchen denjenigen eine Belohnung zu versprechen, welche ihm die Verbreiter der Nachricht von feinen Schurkenstreichen namhaft machen könnten. Sehr schlau von Ihnen, Herr Paftor! Damit ist diese Geschichte aber noch nicht aus der Welt geschafft; der Volksmund sorgt schon dafür, daß sie nicht vergessen wird. Ein weiteres drastisches Bild der Sittenlosigkeit dieser Herren gibt uns ein Vorkommniß, welches die Gerichte jetzt beschäftigt. Ein Schul­lehrer Namens Kühn   stand schon seit längerer Zeit im Ruf, Unzucht mit Schulmädchen zu treiben, er wurde jedoch erst vor Kurzem ertappt. Ob­gleich die Beweise klar und deutlich vorlagen, so ließ man dem saubern Patron 5 Tage Zeit zur Flucht.( Kühn floh auch, hat sich aber jetzt freiwillig gestellt.) Wäre es nicht die Pflicht des Vorgesetzten, Schul­direktor Pa che, gewesen, den Mann sofort nach dem Bekanntwerden der That verhaften zu lassen? Je nun, hätte es gegolten, einen Arbeiter

und Seelenverwandter des Herrn Puttkamer: von Gemingen heißt der gute und gottesfürchtige Mann und ist Protektor des Kol­portagevereins für innere Mission und Direktor des Asylhauses für verlassene junge Mädchen dahier. Bisher hatte dieser Herr es verstanden, sich als einer der besten Himmelspächter bei den Bewohnern hiesiger Stadt und der ganzen Umgebung aufzuspielen, so daß er in weiten Kreisen als einer der beften und gottesfürchtigsten Männer galt. Daß jedoch das streng religiöse Leben dieses heuchlerischen Raub­ritters nur eine Maske ist, war uns längst bekannt, aber es war uns bisher nicht möglich, wenn wir nicht Personen, die unter seiner Bot mäßigkeit zu stehen gezwungen sind, das Brod entziehen wollten, ihm die Larve abzuziehen.

Nun aber find wir in der Lage, ein Geschichtchen zu erzählen, das unsern Parteigenoffen von Neuem zeigt, wie gerechtfertigt unser Urtheil über die heutige Gesellschaftsordnung ist, die dem Herrn Puttkamer   und einigen badischen Richtern, die mit dieser Affäre zu thun haben, aber etwas zu denken geben dürfte. Die Herren mögen nur nicht glauben, daß man mit bezahlten Lügen eine Thatsache aus der Welt räumt, oder ein Verbrechen, das um Rache schreit, todtschweigen kann. Der Heiligkeits­apostel von Gemingen wurde Ende Mai d. J. wegen Mißhandlung zweier junger Mädchen,( das Alter wird zu 13 Jahren angegeben) des hiesigen Asylhauses in Untersuchungshaft verbracht, woselbst er drei Wochen verblieb, so wird die Geschichte unter der Bürgerschaft ver­breitet. Wir aber wissen, daß dieser Schurke sich des Verbrechens der Nothzucht schuldig gemacht hat. Dieses Verbrechen an das Tages­licht zu ziehen und zu bestrafen, ist Aufgabe der Richter, und sollen diese Zeilen dazu anspornen, uns zu zeigen, daß der Grundsatz: Die Gerech tigkeit kennt keinen Unterschied" von unseren Richtern hochgehalten wird. Möge die Untersuchung etwas genauer vor sich gehen, als in Baden­Baden bei der eingetretenen Vergiftung des Ruffen Gortschakoff, wo­rüber die Badener Genoffen vielleicht etwas Näheres mittheilen könnten. Argus.

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Göppingen  , 17. Juni. Vor einigen Sonntagen veranstalteten hier die Hirsch- Dunder'schen eine Stiftungsfeier mit Fest- und anderen Reden, wobei auch wir, wie immer, bei der Sprize waren und unser Sprüchlein hören ließen. Am Sonntag darauf unn beriefen wir eine Ver­sammlung ein, um unsererseits zum Hilf! s'taffengesetz!" einer- und zu den Bestrebungen der Dunder hisch'schen anderseits Stellung zu nehmen. Das Referat hierüber hatte Herr Löbenberg aus Stuttgart  übernommen hatte. Von unserer Seite aus kann ich sagen, daß wir unsere Stellung dahin präzisirten:" Der Worte find genug gewechselt, laßt uun endlich Thaten sehen, wärend Ihr Pergamente drechselt, kann etwas Nützlicheres geschehen." Die Gewerkvereinler blizten so gründlich ab, daß sie ihre Niederlage selbst eingeftanden. Bei dieser Gelegenheit paffirte es unserem Genoffen Bronnenmaier, daß er zu wiederholten Malen das Wort Spion fallen ließ, was einem durch Stadtgeheimniß bekannt gewordenem Mitglied dieser Zunft solch Bauchgrimmen verur­sachte, daß er um's Wort bat und meinte: Er sei kein Spion, er werde fich das nicht gefallen lassen u. 5. w. Nun war's aber aus. Die ganze Versammlung erhob sich und verlangte sofortiges Verlassen des Saales, und wäre er nicht augenblicklich abgeftunten, der Schützling Höl­ders( und des Mädchenschänders G. Steiger jetzt schimpf lichen Andenkens und Schulmeister in Stuttgart  ), Spion und Sozialistenhorcher Blankenhorn, Bankrotteur und notorischer Schuft, früherer Sozialist fenerrothen Kalibers, er hätte die längst verdienten Schmisse gekriegt!

Bei dieser Gelegenheit will ich den Kert noch besser fest nageln. Als die Genoffen Schön, Bronnenmayer und Edelmann vor einigen Jahren für die Katz zwei Monate brummten, sagte ihm der Erzlump, damaliger Wochtmeister Jauchstetter, jezt Thürsteher im Bahnhof Stuttgart  , wenn er etwas bezüglich derselben herausbringe, dürfe er sich aller Mittel bedienen und versprach ihm 30 Mart. Blankenhorn gab sich redliche Mühe, soweit bei einem solchen Geschöpf von Redlichkeit die Rede sein kann, aber er, wie Jauchstätter und der andere Schuckeler", und ihre Auftraggeber, fanden nichts". Erz lump wurde wegen Erz lumperei zum Teufel gejagt, und das Versprechen? Nun, Blanken­horn wandte sich an den Stadtrath um die 30 Mr., erhielt aber nichts. So! und der Kerl will sich da reinwaschen, wo die Spatzen, Spion" schreien.

Die Gewerkvereinter wollten es noch einmal versuchen und schrieben auf Sonntag den 17. Juni einen Vortrag über die Gewerkvereine nach Klein Eislingen   aus. Wir waren am Plaze, um zu sehen, was ba kommen sollte. Ein Herr Boger aus Geislingen   hielt das Referat, aber fragt mich nur nicht, wie. Welchen Eindruck er auf die Anwesenden machte, zeigte sich nach Beendigung des Vortrags. Ein Ar­beiter von Klein- Eislingen warnte, sich einem Vereine anzuschließen, in dem solche Ausnahmebestimmungen bestehen, und auch von den Göppinger  Sozialdemokraten ward ihm gehörig heimgeleuchtet. Der Hirsch'sche Generalrath sollte doch zum Mindesten Leute zur Agitation senden, welche wenigstens vorzulesen verstehen, anstatt die Leute mit so großartigen Anzeigen zu täuschen. Mit Ränken und Reklamen ists nicht gethan. Ist eine Sache gut, dann gedeiht fie auch ohne dieselben, ist sie's nicht, dann ist sie werth, daß sie zu Grunde geht.

Die Bewegung geht im Stillen vorwärts, man merkt uns faum, nur bei solchen Anläffen, wo der längst verhaltene Grimm fich plötzlich Luft verschafft, spürt man recht deutlich, daß unsere Arbeit nicht vergeblich ift. Das Beste ist immer, daß unsere heftigsten Gegner so viel Dred am Stecken haben, daß ein Sozialist Anstand nehmen würde, sich auf der Straße mit seben zu lassen, und daß wir in Folge deffen beim Volt immer beffer gelitten find, als diese Schlingel. Faktisch sind ja die schlimmsten Wichte unsere fanatischsten Verfolger.

Zwei wadere Genossen hat uns der Tod entrissen, die es durch ihr Eintreten für unsere Sache verdient haben, daß ihrer hier gedacht wird. Adolf Scheufler, Mechaniker und Engelwirth, den schwäbischen Genoffen ift der Name gut bekannt, ruht schon seit einiger Zeit unterm fühlen Rafen. Was er für uns und die Sache gethan, geschah zumeist nicht prahlend vor der Welt, nein, still verborgen. Der Feldzug 70/71 gab ihm wohl wie tausend Anderen den Keim zur Schwindsucht, wohl auch der Merger über die Ungerechtigkeiten der heutigen Zustände.

Der zweite ist der erst vorige Woche beerdigte Johannes Beng von Faurndau bei Göppingen  , ein fleißiger, nüchterner und zielbewußter So­zialist, der seit vielen Jahren faft blind, sich sein Brod leider schwer verdienen mußte, und dennoch weit mehr dem Studium oblag und ein scharferes Dent­und Urtheilsvermögen besaß als manch Anderer, der seine guten fünf Sinne besitzt. Wer je im Schwabenland Gelegenheit hatte, Benz urtheilen zu

haben wir beschlossen, für die nächste Reichstagswahl einen Arbeiter Kandidaten anfzustellen, denn wir sind durchaus überzeugt, daß von allen Abgeordneten anderer Parteien keiner voll und ganz für unsre Sache eintritt, und daß wir nur einem Sozialdemokraten unser Ver­trauen schenken dürfen. Darum haben wir Arbeiter uns entschlossen, in Usingen   und Höchst mit aller Kraft für einen sozialistischen Kandidaten einzustehen und ersuchen das sozialistische Wahlkomite, uns einen solchen vorzuschlagen. Im Auftrag: Dorndisti

Warnung.

Aus Dresden   wird gemeldet, daß der frühere Gens d'arm Hermann Karl Weber( als Bieragent") nach Zürich   gereift sei. Derselbe war in Dresden   wegen Mordversuchs an seiner Geliebten ( Rellnerin Hennig) angeklagt, wurde aber freigesprochen und reiste darauf ab. Signalement: Rundes volles Gesicht, gesunde Farbe, unterſetzt, mittelgroß, Haar und Schnurrbart halbblond. Alter 35 Jahre; Auf­treten steif polizeimäßig, ohne feine Manieren.

Wer Kenntniß von seinem Aufenthalt und Treiben erlangen kann, gebe uns sofort Bericht. Die Expedition des Sozialdemokrat".

Quittung.

Für die streitenden Schreiner in Stuttgart   find folgende Unterstützungen eingegangen:

Von deutschen   Sozialisten in Paris  ( erste Sammlung) 80 Franken durch die Kommission( Herren Thern, Schäfer, Ostermann). Für die Streiftommission: A. Lohrmann.

Briefkasten

der Redaktion: J. D. in Chur  : Eine Weltgeschichte zu em pfehlen, ist ein mißliches Ding, auf das wir uns nicht gern einlassen. Von den billigeren Ausgaben dürfte die Struve' sche, von den um fangreicheren die Schlosser'sche immer noch relativ am besten sein. Ihr Gedicht ist recht hübsch gedacht, doch enthält die Ausführung noch manche Mängel. Wir hatten anfangs die Absicht, die nöthigen Menderungen selbst vorzunehmen, haben aber dann aus verschiedenen Gründen davon Abstand genommen. Vielleicht versuchen Sie es noch einmal. Wegen der Adresse müssen wir selbstverständlich erst anfragen, die Betr. wohnt in Deutschland  . W. in Frauenfeld  : Deserteure werden in der Schweiz   überhaupt nicht ausgeliefert. Dagegen verlangt man in verschie denen Kantonen behufs Bewilligung des Aufenthalts Kaution oder Bürg schaft. Meerane  : Quittung eingetroffen, wird in nächster Nummer veröffentlicht.

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der Expedition: H. Myr. Frauenfeld: Fr. 15,- Ab. 3. Du erh. Rothschwanz: Mt. 13,20 Ab. Reft 1. u. 2. Qu. nebft Schft erh. Bf. erwartet. E. D. u. L. J. W.: öwfl. 5,- f. Schft. erhalten Sdg. abgg. Von einem Unverdorbenen: Mt.-, 12 pr. Agfd. drd. erh. A. B. 83: Mt.-, 80 Mtse. O'straß: Mt. 4,- f. Schft. erh. f. Schrft. erh. Alte Flagge: Mt. 6,- Ab. 3. Qu. erh. E. R Villefr.: Mt. 5,- f. Schft. erh. uh. H.: Fr. 1,50 f. d. Durchsich tigen erh. C. Mz. 3.: Fr. 1,- Ab. 3. Qu. erh. Cafar Sch. 3. Fr. 3,70 f. Schft. erh. M. u. 3. 3.: Fr. 3,50 f. Schft erh. Schaft: Mt. 200,- à Cto. erh. Epilog: Mt. 20 Porto erhalten Sdg. an B. u. E. war schon besorgt. J. D. Chicago  : Fr. 2,50 Ab 3. Qu. erh. Elpidine, Genf  : Fr. 5,- Ab. 3. u. 4. Qu. f. 2. P erh. Pumpernickel: Mt. 20,- à Cto. erh. Adr. notirt. Alles fort W. Luftig: Mt. 2, Ab. Aug./Sept. erhalten. Viel Vergnügen. Gracchus W.: Mt. 26, à Cto. erh. Weiteres hoffen nun dort. alte Rothe: Alles erh. u. fort. Schft. folgen. Ow. Ferdin. Gotha  Mt. 15,-pr. Ufd. dkd. erh. Alte Tannen: Mt. 6,- pr. Ufd. d erh. Desgl. Mt. 6,- Ab. 3. Qu. für die 2 Einspänner. Briffe Fr. 37,75 Ab. und Schft. erh. Bstllg. fort. Fr. 6,40 Rest von H. no nicht hier. Sindbad d. Seefahrer: Mt. 100,- à Eto. erh. f. wartet. V. Schffhsn.: Fr. 8,- Abon. 3. Qu. erh. Großes rothes Dorf bei Bremen  : Mt. 10, d. Wfd. dkd. zugew.. Stbrg.: Mt. 31, Bdr. Bern: Fr. 7,20 f. Schft. erh. Ab. Aug. erh. Schft. folgen. Bickelhaube: Fr. 76, à Cto. erh. Von 25, 27, 28, 29 retourſenden was entbehrlich. Weiteres vertheilen. Komm. Man. folgt. Sonstiges no nicht fertig. R. W. Luzern  : Fr. 2, Ab. 3. Qu. erh. Der Alte vom Berge: Fr. 10,75 Ab. 3. Qu. W Dzg. u. T. G. 2c. erhalten. Dtschr. Arb.- Verein Vevey  : Fr. 15,- für die ftreifenden Schreiner in Stuttgart   dtd. abgeliefert. Jungfeuer: Mt. 5,- pr. Ufb. dtd. erhi Mt. 15,- Abon. 3. u. 4. Qu. u. Schft. erh. Alles hier und notirt. A. Schdr. Glasgow  : Bfm. dkd. erh. Mt. 16, f. Schft. hier. Sog folgt. N. W.   Decken über St. beordert. Blanc: Mt. 20,- à to erh. Bfl. Weiteres. Raft: Mt. 50, à Cto. erh. Mt. 71,- durd Hebert: Freundeshand avifirt. Ufdsgelder tommen nicht auf Conto.- A- n.: Fr. 1,75 f. div. Schft. erhalten. Fr.-, 40 f. Schft. erh. Freiburg   i. Baden  : Mt. 5,- pr. Agfd. dkd. erh.- En avant! Qutte war irrig beigelegt. Bfl. am 7/8. Näheres. Winterthur  , Schuhmacher gewertschaft: Fr. 12,50 f. d. ftreit. Schreiner in Stuttgart   und Fr. 3,80 von einer gemischten Versammlung dtd. erh. und abzüglich 30 Cts. Porto weiterbesorgt. Thal: öwfl. 5, f. Schft. erh. Alles fort. Gruß! Antonio Schneider, Red. d. Deutschen Wochenblatt", Curityba: Haber Sie unsern Vorschlag vom 4 5. 83 afzeptirt und Zahlung nach Bueno Ayres gesandt? E. L. N.- York: Bulletin dtd. erh. Zweifellos erring übrigens General Bumbum als Doctor Philadelphiae in sp die volle Unsterblichkeit durch die angekündigte Differtation über di Affentheorie", die er frei nach Darwin" seit 10 Jahren scho ,, verbessert" und- gründlich praktizirt hat. Mommsen verspeis Stödern beritten gemacht, Marr der Welt erschlossen", ohne die andern Abgeschriebenen! Sind wir nicht mit Recht der Heilsarmee vor ausgeeilt, als wir ihn vor zwei Jahren bereits zum General ernannten? Sorgen Sie also bald für's Glanzpapier zum Doktordiplom! Basel  : Fr. 1, f. Kiel   dkd. erh.

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Bern   Versammlungslokal der Mitgliedschaft der deutschen  Sozialisten im Restaurant zum Halbmond, Juneres Bollwerk 12, I. Stock. Filiale des ,, Sozialdemokrat": P. Brigge, Restaurant Schmu, Aarburgergasse 52.

Ein junger Ahrmachergehilfe

findet angenehme und dauernde Beschäftigung in Lüttich  . Adressen nebst Beifügung von Zeugnißabschriften( nur über Berufsthätigkeit) find umgehend an die Expedition des S." zu richten. Kenntniß der fran zösischen Sprache nicht erforderlich.

Soeben ist in neuer Auflage erschienen und durch uns sowie die Volksbuchhandlung Hottingen Zürich   zu beziehen:

Das Kommunistische Manifeft.

Dritte autorifirte deutsche Ausgabe.

Mit einem neuen Vorwort von Friedrich Engels  Preis: 20 Pfg.( 25 Cts.)

hören, wird mir beipflichten, wenn ich seinen Verlust um so mehr bedaure, London   Comm. Arbeiter- Bildungs- Verein

als er über religiöse Dogmen mit bedeutendem Scharffinn zu urtheilen ver­ftand und natürlich darnach handelte, so daß ein alter Pfaffe an seinem Grabe heulmeierte, er habe dadurch Aergerniß erregt. Nun ia, sei es brum! Ihr ärgert une ja auch oft genug. Mergern wir diese Gesell­schaft selbst auf die Gefahr bin, daß sie nach dem Tode uns noch anpappeln! Ehre dem Andenken der beiden Genossen!

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Samuelis Audar.

Ufingen- Höchst, im Juli. Da anser Wahlkreis durch einen Fortschrittler vertreten ist, während die Wählerschaft doch der großen Mehrzahl nach aus sehr gedrückten Arbeitern zusammengesetzt ist, so

49 Tottenham Street. Tottenham Court Road Die Wirthschaft des Vereins ist geöffnet von Morgens 9 bis Nachts 12 Uhr. Wir ersuchen die reisenden Genossen auf unsere Adresse zu achten. Der Vorstand.

New- York Arbeiter- Fortbildungsverein Derselbe versammelt sich jeden Montag in Jean Grosz's Hamburger Hall 176 Ost 3. Street. 1.00 ( 13) Der Vorstand.

Soweizerisme Genossenschaftsbuchdruckerei poringen- Bari.

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