nicht eingelöst wurden; oder wenn dieselben eingelöst find, dann geschah dies von der Behörde und zwar von unserem Geld, was sehr wahrscheinlich ist, denn Wechsel werden doch am dritten Tage nachdem sie fällig find, protestirt, von diesen Wechseln hört man dagegen nichts! Und daß er seine im Sterben liegende Frau und seine fünf unmündigen Kinder im Stich gelaffen hat, welch lettere jetzt von der Stadt ernährt werden müffen, soll Alles das und noch vieles Andere immer noch keinen Grund für seine Verhaftung ermöglichen?
Aber wenn Niederée verfolgt und verhaftet würde, dann würden bei dem alsdann unvermeidlichen Prozeß Sachen zu Tage gefördert werden, wodurch die ganze hiesige Behörde kompromittirt würde, ud das wilt man eben verhüten. Der Umstand, daß die Behörde nichts thut und den notorischen Schwindler ruhig laufen läßt, gilt uns als Beweis, daß sie selbst keine reine Sache hat. Wir aber werden dafür forgen, daß es nicht vertuscht wird, wir werden vielmehr von jetzt ab bas ganze Generalregister dieser Gesellschaft der Reihe nach durchnehmen, und alle derartige Vorfälle veröffentlichen.
Ferner sei noch erwähnt, daß Niederée es sich in letzter Zeit zur Spezialaufgabe gemacht hatte, unsern Genoffen Hegemann, mit dem er in einem Hause wohnte, heimlich zu bewachen, indem er ihm, wenn derselbe des Abends ausging, in Zivilkleidern nachschlich und auskundschaftete, wo er hinging und ob nicht geheime Versammlungen stattfänden, denen Hegemann beiwohne. Niederée hatte sich hierzu extra einen breitkrämpigen Hut angeschafft. Doch alle seine Bemühungen waren vergeblich, denn wir hatten längst Kenntniß davon; und falls der Spizzbube nicht verduftet wäre, hätte er als einzigen Erfolg seiner Spionage gelegentlich eine tüchtige Tracht Prügel bekommen.
Wir wiederholen hiermit die bereits in Nr. 32 des„ Sozialdemokrat" veröffentlichte Warnung vor diesem Hallunken, der wahrscheinlich versuchen wird, unter falschem Namen eine Rolle à la Schmidt zu spielen. ( Schluß folgt.)
Schöningen ( Braunschweig ), den 14. Auguft. Wir lassen zwar wenig von uns hören, find aber unablässig an der Arbeit und haben uns deshalb fortgesetzter liebenswürdiger Aufmerksamkeit seitens der Hochlöblichen zu erfreuen. Ist es nun derselben auch gelungen, einen unserer Besten( H. Mathies) aus unserer Mitte zu entfernen, so wird ste es doch nicht fertig bringen, unserer Bewegung hier irgendwie Eintrag zu thun. Im Gegentheil; ihre Maßregel hat diejenigen hiesigen Genoffen, welche sich noch in Jülufionen wiegten, aufgerüttelt und sie dem Banner der Freiheit wieder zugeführt. So arbeitet die Polizei, wie anderwärts, auch hier, für uns.
Ein Hoch der heiligen Sache!
Wassermann.
Bern , 20. Auguft. Gestern fand im dichtbesetzten Saale des ,, Café Rütli" eine Volksversammlung ftatt, in welcher sämmtliche Schichten der Berner Einwohnerschaft vertreten waren.
Unser Genoffe Grillenberger referirte über die, Stellung der Arbeiter zur Sozialreform der Staatsmänner." Die Quinteffenz dieses mit allseitigem Intereffe und lebhafteftem Beifall aufgenommenen Vortrags war folgende:
Wir müssen vor allem Andern und unter allen Umständen danach ftreben, die Lage der Arbeiter möglichst zu verbessern; deshalb nehmen wir Alles, was von wirklichem Werthe für die Arbeiterfache ist, sofort in Beschlag, gleich viel von welcher Seite es geboten wird oder genommen werden muß. Wir thun das, weil wir der Ueberzeugung leben, daß ein in Bezug auf seine Lebenshaltung höher stehender Arbeiter widerstands- und leistungsfähiger sein wird, als ein auf der unterften Stufe angekommener. Selbstverständlich betrachten wir jedoch solche Errungenschaften als Abschlagung zahlungen, mit denen wir uns nicht zufrieden geben dürfen, da wir ja Höheres erstreben: das sozialistisch- demokratische Gemeinwesen.
Was die Wahlen betrifft, so sei es ein Blödsinn, dieselben zu negiren, da fie das geeignetste Agitationsmittel sind. Die durch die Wahlen hervorgerufene hochgradige Aufregung, die Theilnahme des Kleinbürgerstandes an denselben, die Möglichkeit, vom Parlament als von der einzigen freien Tribüne Deutschlands zum Bolte zu sprechen, die Möglichkeit, bei der Gesetzgebung Pofitives zu leisten oder auch manchen schlechten Paragraphen zu verhindern all' Das find Vortheile von nicht zu unterSchäßendem Werthe.
-
Im Anschluß an die Worte des berühmten Königsberger Denters Jacoby:„ Die Gründung des Kleinsten Arbeitervereins ist für den fünftigen Kulturhistoriker von größerer Bedeutung als der Schlachttag von Sadowa!" rief Genoffe Grillenberger den Anarchisten zu:„ Die Gründung des kleinsten Arbeitervereins, und wäre es nur eine in unserem Besiz befindliche Krantentaffe, ist eine größere ,, That", als all' das Revolu tionsgeschrei und die Dynamithans wursterei der
Sozialrevolutionäre."
Des Weiteren führte Referent aus, daß es auch eine Sozialreform gibt, welche nicht nur als sogenannte" bezeichnet werden dürfe, welche vielmehr ihren Namen mit Recht verdient, z. B. die internationale Arbeitergesetzgebung, die Durchführung eines Normalarbeitstages u. s. w. Leider aber habe man für dergleichen in Deutschland die Ohren verschlossen gehalten.
Der Kampf, den die deutsche Sozialdemokratie zu führen habe, sei nicht nur auf ökonomischem, sondern auch auf politischem Gebiete auszufechten, da es ohne politische Freiheit auch keine ökonomische gebe. Beide Frei heiten seien untrennbar, ebenso untrennbar wie der Kampf um dieselben. Also Alles in Allem: Nehmen, was man triegt in Bezug auf die Sozialreformen, wenn es nur reellen Werth für die Arbeiter bat, und gleichzeitig mit dem Ringen nach ökonomischer Freiheit der Kampf um Erweiterung der politischen Rechte des Volkes.
Nach Beendigung des, wie bereits bemerkt, mit rauschendem Beifall aufgenommenen Vortrags und einer Pause von 5 Minuten erklärte Bürger Schättgen, welcher als Vertreter der Versammlungseinberufer*) den Vorsitz übernommen und nebenbei gesagt den ganzen Abend in muftergiltiger Weise präfidirt hatte, die Distuffion für eröffnet.
-
Wir wollen auf die kindlich- naiven Auslaffungen einiger Soldaten des Generals Bumbum", welche theilweise kaum in die Bewegung hineingerochen hatten, hier nicht weiter eingehen; zweierlei aber können wir getrost behaupten: eine derartig feige Ablengnung ihrer Prinzipien hätten wir von den Berner Anarchisten trotz der ihnen durch Grillenberger widerfahrenen vollständigen moralischen Abschlachtung" niemals erwartet, und nichts hätte die Bestrebungen der Moftianer in Bern mehr brachlegen können als die mit der Macht der Ueberzeugung und Sachkenntniß vorgetragenen Worte Grillenberger's.
"
Schließlich sei noch des kernigen Vortrags eines Schweizer Genoffen, des Bürgers Graf, gedacht und dessen Vorschlag, zwischen den dentschen und schweizerischen Arbeitern eine Liebschaft anzubandeln", mit Freuden begrüßt.
Unserm lieben Grillenberger aber sagen wir unseren herzlichsten Dank und rufen ihm ein dringendes: Auf Wiedersehen!" zu.
"
Die Sozialisten des Deutschen Arbeiter- Bildungs- Vereins.
London , 5. Auguft. Zur Situation. Sozialrevolutionäre contra Proletarier aller Länder vereiniget Euch!
Nur ungern ergreife ich die Feder, um Ihnen einen Situationsbericht von hier zu schreiben, weil viel Erfreuliches nicht zu berichten ist; da aber die Pflicht gebietet, das Treiben der Herren Sozial- Revolutionäre wieder einmal öffentlich zu brandmarken, so soll es hiermit geschehen.
Seit faft 3 Jahren hatten wir es verschmäht, mit jenen Herren uns in irgend eine Diskussion einzulaffen, nicht weil wir zu feige waren, wie der Feigling Stenzleit in einer der letzten Nummern ihres Moniteurs behauptet, sondern nur deshalb, weil wir für die Leute, die dort das große Wort führen, kein anderes Gefühl haben als das der tiefften Verachtung. In jüngster Zeit jedoch drangen die jüngeren Elemente unseres Vereins auf Abhaltung einer öffentlichen Versammlung, einestheils um unter der hiesigen deutschen Bevölkerung eine energischere Propaganda zu machen, anderntheils um, wenn nothwendig, jenen Maulhelden entgegenzutreten. Es wurde also auf den 25. Juli eine Versammlung einberufen mit der Tagesordnung: Prinzip und Kampfesweise der deutschen So
"
Anm. d. Redaktion.
zialdemokratie." Das Referat übernahm auf Beschluß unserer Vereinsversammlung Genosse Rackow.
Das Lotal war um die festgesetzte Zeit faft überfüllt, doch waren unsere Genoffen, in den letzten Jahren von solchen Agitationen etwas entwöhnt, zu Anfang nicht stark genug vertreten, welchem Umstande die„ SozialRevolutionäre zu verdanken hatten, daß das Bureau in ihre Hände gekommen. Uns war überhaupt weniger am Bureau gelegen als an der Versammlung selbst; wir hatten die ehrliche Absicht, wenn nothwendig, frei und unbeschränkt zu diskutiren.
-
Wer noch von unseren jüngeren Mitgliedern an die Ehrlichkeit jener Dynamithelden geglaubt hatte, sollte bald eines Anderen belehrt werden. Kaum war das Bureau konftituirt, als der bekannte Stenzleit, der seinerzeit so feige war, daß er sich drei Tage lang unter Hobelspähnen verkroch und bettlägerig krank wurde, aus lauter Angst vor der ihn angeblich suchenden Polizei hinterher stellte sich jedoch zum Glück für den schwitzenden Patienten heraus, daß nur ein Freund nach ihm gesucht hatte auf die Bühne sprang und beantragte, den Referenten Rackow nicht sprechen zu lassen, weil nun weil Racow einmal das Wort Feigheit im Zusammenhang mit dem russischen Attentate in einer Versammlung gebraucht hatte, wo man ihn dann durch rohes Lärmen am Weitersprechen zu verhindern wußte. Es ist merkwürdig, daß Feiglinge das freie Wort nicht vertragen können.
-
Der obige Antrag fand aber keinen großen Anklang, und es liefen nun mehrere Anträge von derselben Seite ein, welche die Redezeit für den Referenten auf 1 Stunde u. s. w. beschränken wollten. Unsere Parole war aber feft: Freie, unbeschränkte Redezeit für unsern Referenten und jeden folgenden Redner. Nur so konnten wir auf ein Resultat der Diskussion hoffen, und konnte das Thema an einem Abend nicht erledigt werden, so mochten Fortsegungen folgen. Das paßte aber den Großmäulern nicht, fie fürchteten eben, daß sie bei einem solchen Verfahren voraussichtlich verlieren würden und ihre Anhängerschaft sich um ein Erkleckliches verringern könnte. Haben doch Einige, welche nicht immer Herren ihrer Zunge find, ausgeplandert, daß man unsern Genossen Rackow nicht sprechen lassen wolle, weil man sich bewußt sei, ihn auf der Rednertribüne nicht bekämpfen zu können, und deshalb greife man zu so schmutzigen Mitteln. Pfui!
Aber die Herren Revolutionäre" hatten die Rechnung ohne die ,, Reformatoren" gemacht. Wir sahen in solchem Antrag nur Terrorismus und ließen durch Rackow die Erklärung abgeben, daß, wenn man ihn nicht sprechen laffe, und zwar unbeschränkt in der Zeit, so würden wir ihren Terrorismus mit unserem Terrorismus beantworten, und es würde in dieser Versammlung dann Niemand sprechen. Dieser Erklärung wurde unserseits mit Nachdruck Folge gegeben. Rackow verließ von diesem Augenblick an die Tribüne nicht mehr, und konnte er auch nicht sprechen, so sollte auch kein Anderer seinen Platz einnehmen. Die Absicht der Schreier war, da fie glaubten, daß wir das Lokal räumen würden, jedenfalls die, nach uns zu tagen und dann der Welt von großen Siegen zu erzählen. Wir haben ihnen die Suppe versalzen.
Unsere Genoffen haben tapfer gestanden, nicht einer ist gewichen, und als zulegt, zur späten Stunde, der Saal fich allmälig leerte, konnten wir sagen: Der Sieg ist unser, wir haben jenen Phraſenhelden gezeigt, daß wir zu antworten verstehen, auch ohne zu reden, das Reden wird schon noch kommen.
Unser Entschluß stand von diesem Augenblick an feft: In London sollten jene Phrasenhelden nicht eher wieder eine Versammlung abhalten, bevor nicht unsere Tagesordnung durch unseren Referenten erledigt ist, oder fie sollten sich geheim verkriechen. Schneller als wir geglaubt hatten, sollten wir Gelegenheit bekommen, unserem Entschluß Folge zu geben. Zu feige, selbstständig vorzugehen, hatten sich die„ Revolutionäre " hinter einen fleinen Internationalen Club" versteckt und von diesem eine„ englische" Volksversammlung auf den 31. Juli einberufen lassen, angeblich um einen Proteft gegen die Verurtheilung von Louise Michel zu faffen, in Wahrheit aber wollten sie nur für den Anarchismus Propaganda machen.
Unser Plan war bald fertig. Wir erschienen in Masse und hatten diesmal, eine geringe Zahl Engländer abgerechnet, die erdrückende Mehrheit. Gewannen wir die Ueberzeugung, daß es sich wirklich um eine englische Versammlung handle, so wollten wir ruhig zusehen und nur die von jener Seite vorher fabrizirte Resolution amendiren, da die von jenen verfaßte Resolution nichts von 2. Michel erwähnte, angeblich weil Louise Michel keine Anarchistin sei, und im Uebrigen weder Fisch noch Fleisch war. Sie hatten, nach echter Jesuitenmanier, wieder einmal ihr " Prinzip" in der Tasche behalten und sprachen in der Resolution sogar von Sozialdemokratie, trotzdem sie vorher in einer Komitesizung die erwähnte Bemerkung über 2. Michel gemacht hatten. Wir gewannen sehr bald die Ueberzeugung, daß es sich um ein feiges Versteckenspielen handle; man wollte nämlich in einer angeblich englischen Versammlung eine deutsche Resolution durchsetzen, Engländer, die kein Wort Deutsch verstehen und denen man auch keine Uebersetzung gab, als Stimmvieh gegen uns benutzen und nannte das Internationalismus!
Genoffe Weiler brachte nun unsere Resolution ein, und als er diefelbe vertheidigt hatte und darauf hinwies, daß hier ein schamloses Verfteckenspiel getrieben werden sollte, forderte der englische Vorsitzende zur Unterstützung der Weiler'schen Resolution auf. Als Niemand sich meldete, betrat Genosse Rackow die Tribüne, um dieser einfachen Formpflicht zu genügen, da nach englischem Brauch ohne diese Unterftützung die Resolution nicht zur Abstimmung gekommen wäre. Kaum hatte Rackow die Tribüne betreten, als ein feiger Bube aus der Menge auf die Platform sprang und Rackow einen Fauftschlag in's Geficht versetzte, daß dieser momentan betäubt wurde.
Das war natürlich das Signal zum allgemeinen Kampf; jetzt regnete es natürlich unsererseits Hiebe hageldicht, und die revolutionären Köpfe betamen reformatorische Fäuste zu fühlen.
Nicht lange dauerte es, und die Phrasenhelden hatten den Platz geräumt. Rackow, von seiner Betäubung erholt, erschien wieder auf der Tribüne und es wurde den noch Anwesenden bekannt gemacht, daß der Erfte, der ihn insultiren oder anfassen würde, das Faustrecht zu fühlen bekäme.
Das war eine zweite Versammlung und ein zweiter Sieg für uns! Nun, die Würfel find gefallen, nach dreijähriger Pause ist der Kampf wieder entbrannt, und wie die Sachen liegen, gibt's für uns kein Zurüd. Vorwärts ist unsere Parole, und der Sieg wird unser sein, da auf unserer Seite Vernunft, Wahrheit und Wissen steht, auf jener Seite Lug, Trug, Fälschung, Verläumdung und Bornirtheit.
Es ist traurig, daß Arbeiter gegen Arbeiter das Fauftrecht gebrauchen, es ist traurig, daß Arbeiter gegen Arbeiter mit der Fauft für Rede- und Versammlungsfreiheit tämpfen müssen, aber wir fühlen uns frei, wir wollten diskutiren, jene haben uns terrorifirt und den ersten Fauftschlag versett; wir müßten Feiglinge wie jene sein, wollten wir nicht entsprechend antworten. Also Genoffen, vorwärts! Seit Jahren hetzt eine Meute handwerksmäßiger Verläumber nach jesuitischer Art im Geheimen hinter unserem Genoffen Rackow her und Viele laffen sich dadurch aufhezzen und fanatifiren und schreien mit, ohne zu prüfen, ohne zu denken. Den Verleumdern soll ihr Handwerk gelegt werden.
An heiteren Szenen fehlte es in diesen Versammlungen auch nicht und möchte ich zwei erwähnen:
In der ersten Versammlung brachte Einer dem Vorsitzenden eine leere Bigarrenfifte mit der lauten Bemerkung, es sei eine Kiste mit Dynamit gefunden.
"
In der zweiten Versammlung wollte uns eine Pole ernstlich glauben machen, das Wort Revolution" habe in der französischen Sprache eine ganz andere Bedeutung wie in der deutschen und in dieser wieder eine andere als in der englischen u. s. f. Das tam uns recht polnisch vor, und wir lachten herzlich.
Ich habe schon zu viel Raum beansprucht, sonst könnte ich noch Manches hinzufügen; für heute sei's genug.
Wir werden Sie bezüglich der hiesigen Borkommnisse auf dem Laufenden erhalten.
Warnung.
J. N. Eiseulohr, Schneidermeister aus Augsburg , ist angeblich nach der Schweiz oder Amerika mit Hinterlassung von ca. 5000 Gulden Schulden flüchtig geworden und hat einen Parteigenossen mit einem Wechsel auf 800 Mt. reingelegt. Eisenlohr galt allgemein als wohlhabend und vertrauenswerth, sowie als„ radikaler" Sozialist. Wir
bitten allseits, uns raschestens zu melden, wenn Eisenlohr irgendwo auf taucht und warnen vor ihm. Möglich, daß er unter falschem Namen operirt. Personalbeschreibung folgt demnächst.
Spikel- Signalement.
Der in Nr. 17 des Sozialdemokrat" näher gekennzeichnete Defterreicher, Graf 3adlika, z. 3. in Genf ( Gewohnheitsspieler und Chef der russisch- deutschen Geheimpolizei) ist von großer Gestalt, ftets elegant und modisch gekleidet. Augen grau; Stirne hoch, spärlicher blonder Haarwuchs, blonder Schnurrbart.
Unsere Kundschafter find aufgefordert, seinen jeweiligen Aufent halt 2c. 2c. hierher und an die Vertrauensleute des bezüglichen Ortes rascheft zu signalifiren.
-
Brieffaften
der Redaktion: A. Costa: Ihre Einsendung findet selbstverständlich Aufnahme, doch kann sie Raummanrels halber erst in nächster Nummer erscheinen. Unsere Offizin ist: Kasinoftraße 3, Hottingen bei Zürich . M. Schulze in Bern : Für eine so weitschweifige Erwiderung auf eine in Biel gefallene Aeußerung haben weder wir den nöthigen Raum, noch unsere Leser Jnteresse. Doch wollen wir Ihnen an dieser Stelle bestätigen, daß Sie sich seiner Zeit in Zürich zum Eintritt in die Mitgliedschaft der deutschen Sozialdemokratie meldeten, aber nicht aufgenommen wurden, weil Sie über Ihre Beziehungen zur sozialrevolutionären Gruppe Auskunft verweigerten. Ob Sie nun jetzt aus „ Ehrgeiz" oder aus" Prinzip" sich der letzteren Organisation angeschlossen, darauf kommt zur Beurtheilung Ihres Verhaltens doch wirklich sehr wenig an. Was thut der Mensch nicht Alles aus" Prinzip"! Die preußischen Konservativen z. B. find nach Wagener entweder Ochsen von Geburt oder Ochsen ars Prinzip. A. Th. in Paris : Brief von A. 2. erhalten. Wird besorgt. Besten Gruß! ,, Bogenschütze in München : Besten Dank für gefl. Einsendungen. Verwendung baldigft.Ch . R. in Genf : Recht gern, doch dürfte Veröffentlichung in deutschen Blättern vielleicht nützlicher sein.
-
-
der Expedition: R. Hffm. Halifar: Fr. 2,50 Ab. 3. Qu. erh. Adr. geord.- K. Wormser: Mt. 18,90 à Cto. Rt. 2. Qu., Mt. 50,40 Michel Stieber: Cto. Felix u. Mt. 30,70 à Cto. erh. Weiteres besorgt, Ant
-
-
Mt. 3, Ab. 3. Qu. f. H. G. erh. Erschienenes nachgeliefert. werpen: Fr. 8, Ab. 3. Qu. erh. Kollektivsendg. geordnet. Mit Ende 3. Qu. tritt Preisermäßigung gegen Vorauszahlg. ein. Weiteres brfl. Aftdt. Thg.: Mt. 12,- Ab. Juli erh. Adr. eingereiht.- C. Schmidt B. I. IV.: Mt. 435 à Cto. erh. 3.: Fr.-40 f. Schft. erh. Ab. 3. Qu. erh. Sonstiges notirt. Die Getreuen in Jever: Mt. 6,- M. Jtta Paris : Fr. 10,- Ab. bis Ende 3. Ou. 84 u. Fr. 10,- f. Schft. erh. Mitgliedsch. Kopenhagen : Fr. 11,70 P. B. d. Agfds. W. B. btd. zugew. F. M. Kopenhg.: Fr. 1,70 f. Schft. erh. Bukarest : Fr. 40,- Ab. u. Schft. erh. Letztere somit glatt u. à Сto. Rothbart: Mt. 320,- à Cto. erh. Briefl. 4. Qu. 4,60 vorausbez. Weiteres. Ahasverus: Mt. 3,- f. Stbg. erh. Ers. mit 36 fort. K. Werner: Mt. 200,- Unterblieb auf Anfrage an maßgeb. Stelle.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
E.
H. H. St. Louis : à Cto. erh. D. u. K. längst erloschen. Ers. folgt. Briefmarken dtd. erh. Warum aufgeklebt? Schade ums Porto . Gew. Nr. 174 U. a. D.: Mt. 16,48 à Cto. Ab. u. Schft. erh. Haben folgt. - D. Ver. St. Jmier: Fr. 3,- Sie gut auf 2. Ou. 83 Mt. 3,10. b. dr. Mchn.: Mt. 3,- A6. 3. Qu. erh. pr. Ufds. dtd. erh. Dr. N. C. Sicilia: Fr. 13,25 f. Schft. u. Ab. erh. Sdg. abgeg. 3. Brun: Mt. 5,- Ab. 3. Qu. f. Schweden erhalten, hat gut pr. 4. Qu. 70 Pfge. John Miller Broklyn: Fr. 34,20( Doll. 6,75) erh. Bf. erw. Frische Philadelph.: Fr. 65, à Cto. Ab. durch W. G. erh. Magdeburg : Mt.-, 90 von 2 Malern pr. Ufd. dkd. erh. X. 3: Mt. 52,- à Cto. erh. Bf. erh. A. L. St. Louis: So blau! Der Gewohnheitslügner, General Bumbum, von der sozialrevolutionärer Heilsarmee ist nicht berichtigungsfähig.
-
-
-
Samstag den 1. September, Abends 8 Uhr, im großen Saale des alten Schützenhauses
Volksversammlung.
Trattanden:
1. Kapital und Arbeit in Amerika . Referent: Redaktor Jona's aus New York .
2. Die Aufgabe der deutschen Sozialisten im Ausland. Referent: Reichstagsabgeordneter R. Grillenberger aus Nürnberg .
3. Der schweizerische Arbeitertag in Zürich . Referent: Redaktor onzett.
10
Zur Deckung der Versammlungsunkoften wird ein Entree von 25 Cts. erhoben, wofür jeder Theilnehmer eine sozialistische Broschüre erhält. Alle Arbeiter von Zürich und Umgebung ladet zu dieser VersammDas Komite. lung ein
Jn Broschüren form ist erschienen und durch uns zu beziehen:
Protokoll
des
Kongresses der deutschen Sozialdemokratie zu Kopenhagen 1883.
Preis: bei Einzelbezug 20 Pfg.( 25 Cts.), bei größeren Bezügen ent sprechender Rabatt. Nur gegen Baarvorauszahlung.
-
Soeben ist in neuer Auflage erschienen und durch uns sowie die Voltsbuchhandlung Hottingen- Zürich zu beziehen:
Das Kommunistische Manifest.
Expedition des„ Sozialdemokrat"
Folksbuchhandlung
Bottingen 3ürih.
welchen der Aufenthalt meines Bruders, des Schreibers Gustav Johann Erbe, geboren 1847 in Lüneburg , ausgewandert 1868 oder 1869 nach Amerika und bis 1872 in St. Louis , bekannt ist, werden dringend um Mittheilung hierüber gebeten von
Franz Erbe,
London Comm. Arbeiter- Bildungs- Verein
49 Tottenham Street. Tottenham Court Road. Die Wirthschaft des Vereins ist geöffnet von Morgens 9 bis Nachts 12 Uhr. Wir ersuchen die reisenden Genossen auf unsere Der Vorstand. Adresse zu achten.
New- York Arbeiter- Fortbildungsverein Derselbe versammelt sich jeden Montag Der Vorstand,
in Jean Grosz's Hamburger Hall 176 Ost 3. Street. 1.00( 14)
Beb
ALD
bar
ber
=
க