offizier Rückert soll eine Untersuchung im Gange sein. Die Mutter des Mißhandelten, die auf die Unterstützung durch ihre Kinder an­gewiesen ist, fürchtet, daß der Verletzte, ihr vierter Sohn, der dienen muß, nicht durchkommt.

-

-

-

-

Be­

Mit Obfiveften soll man vorsichtig umgehen und fte vor allen von drei Kirchengemeinden Berlins  , der Dreifaltigkeits-, Luther- und Dingen nicht auf die Straße werfen. Ein in der Alten Jakobstraße Christusgemeinde, beabsichtigt, auf Mariendorfer   Gebiet je wohnhaftes Fräulein Martens fam gestern, als es eben seine Woh eine neue Beerdigungsstätte anzulegen. Für die beiden letzteren mung verlassen hatte, durch Ausgleiten auf einem Obftreft so unglück Kirchengemeinden hat der Regierungspräsident die Genehmigung„ bis Vom Eisenbahnzuge todtgefahren wurde vorige Nacht der lich zu Fall, daß die Unglückliche besinnungslos auf der Straße auf weiteres" abgelehnt. Der Dreifaltigkeitsgemeinde aber ist für etiva 30 Jahre alte Streckenarbeiter Georg Kiezersti, Beusselstr: 66 liegen blieb. Sie hat anscheinend innere Verlegungen erlitten und den Friedhofsplan regierungsseitig die Zustimmung ertheilt worden, jedoch mit der Bedingung, daß die Kirchengemeinde vor der Be­wohnhaft. Er hatte auf dem Bahnhof Alexanderplatz   einen mußte in ihre Wohnung gebracht werden. Kollegen abzulösen und ging gegen das Verbot von der Station Straßensperrungen. Die Unterivasserstraße von der Holz- gräbnißstätte einen freien Platz und von diesem aus eine chaussirte Börse dorthin die Strecke entlang. Unerivartet schnell holte ihn ein gartenstraße einschließlich des Kreuzdammes bis zu der Alten Straße nach der Chaussee hin anlegt, welche Mariendorf   über vom Fernzug ein und schleuderte Kiezerski derartig an das Geländer, daß Leipzigerstraße ausschließlich des Kreuzdammes wird vom Tempelhof   mit Berlin   verbindet. Gegen diese Zustimmung des ihm der Schädel zersprang. Noch lebend wurde der Verunglückte 13. d. M. ab, die Straße an der Apostelkirche vom 14., und die Regierungspräsidenten erhebt nun die Gemeinde Mariendorf   Ein­durch Vermittelung der VII. Unfallstation nach dem Krankenhause Wichmannstraße von der Burggrafenstraße bis zum Kurfürstendamm   spruch, und zwar nicht nur gegen die Anlegung des Friedhofes über­Friedrichshain transportirt, wo er jedoch bald darauf verstarb. vom 18. ab behufs Asphaltirung und die Feldstraße von der Garten- Haupt, sondern auch gegen die eventuelle Herstellung der chaussirten Ein durchgegangener Motorwagen verursachte gestern Nach- behuse Umpflasterung vom 20. d. M. ab bis auf weiteres für vielen nenen Friedhöfe der Berliner   Kirchengemeinden erheblich ge­ftraße bis zu der Hussitenstraße ausschließlich des Kreuzdammes Straße. Denn die Gemeinde erklärt, daß sie nicht nur durch die mittag in der Wiemelerstraße einiges Aufsehen. Am Part dortselbst Fuhriverte und Reiter gesperrt. schädigt werde, sondern daß auch eine solche Straße ihr nur Schaden hielt eine mit einem Benzinmotor getriebene Chaise, deren Führer abgestiegen war und einem Bekannten die Betriebsvorrichtungen des wiederum zur Kenntniß, welche über die Kennzeichen der Regierung den Einspruch der Gemeinde Marienberever Tollwuth. Das Polizeipräsidium bringt diesenigen Ergebnisse bringe, weil sie nicht zur Bebauung geeignet sei. Falls daher die Motors erklärte. Hierbei berührte er wohl in unvorsichtiger Weise den Hebel, denn der Wagen setzte sich plötzlich in Bewegung und und swuth durch langjährige Erfahrungen an der thierärztlichen sollte, will die letztere nach einem in der letzten Gemeindevertreter­fauste davon. Das Vorderrad der Chaise ging dem Befizer über Hochschule sich herausgestellt haben. 1. Die Tollfrankheit der Hunde Sigung gefaßten Beschluß sich entschieden weigern, die Verbindungs­den rechten Fuß hinweg, dessen Zehen starke Quetschungen erlitten: fommt nicht allein bei großer Sonnenhige oder bei strenger Winterkälte straße zu beleuchten, zumal die Berliner   Kirchengemeinde an die bor  , Gemeinde Mariendorf   keine Steuern zahlt. dann fuhr der Wagen umgehindert der Frankfurter Allee   zu, verfolgt vor, wie viele Leute glauben, sondern sie entsteht in jeder Jahreszeit, und Zum Leiter des künftigen städtischen Arbeitsnachweises von einer großen Menschenmenge. Schließlich gerieth das Gefährt var entweder direkt aus Ursachen, welche man noch nicht kennt, oder gegen die Bordschwelle des Bürgersteiges, tam so zum Stehen und durch Anstecken vermittels des Bisses von tollen Hunden. Auf die in Charlottenburg   hat der dortige Magistrat den jetzigen Inspektor konnte von dem stark lahmenden Besitzer, der nur langsam den letztere Weise kann die Krankheit von einem tollen Hunde zu jeder Beck vom Berliner   Zentral- Arbeitsnachweis der Verbände der Ausreißer zu verfolgen vermochte, in Empfang genommen werden. Beit auf viele andere Hunde übertragen werden. 2. Unrichtiger- deutschen Gewerkvereine bestimmt, zunächst auf eine längere Probe­weise glaubt man, daß Hunde mit sog. Wolfstlanen, Hündinnen und zeit. Der Nachweis wird zum Herbst eröffnet und in einem Seiten­In zwei Jahren viermal überfahren worden ist der kastrirte Hunde nicht toll werden können, die Erfahrung lehrt flügel des Nebenhauses des Rathhauses, Beilinerstr. 72, untergebracht 65 Jahre alte frühere Holzschneider Frizz Kerssen aus der aber, daß auch diese Thiere, im Falle sie von einem wuthtranten werden. Feilnerstraße Nr. 12. Der alte Mann ist in den letzten Hunde gebissen werden, nicht gegen die hierbei mögliche Ueber die beständige Steigerung der Wohnungsmiethen Jahren immer sehr zerstreut, geht oft, wenn man einen Ansteckung geschützt sind. 3. Wasserschen, ein sehr auffallendes wird in den westlichen Vororten, besonders in Charlottenburg  , Augenblick nicht auf ihn achtet, von Hause weg und findet Symptom bei den in die Wuthkrankheit verfallenen Menschen, fehlt von den Miethern aufs lebhafteste geklagt. Schon zu Anfang dieſes sich dann im Straßengetriebe nicht zurecht. Schon dreimal hatte bei dieser Krankheit der Hunde so gänzlich, daß man sagen kann: Jahres sind namentlich die Miether der südlichen an den Charlotten­man ihn nach Hause gebracht, nachdem er unter ein Fuhrwert kein toller Hund ist wasserschen". Der Durst ist zwar bei vielen burger Stadtbahnhöfen näher gelegenen Bezirken durch die gerathen war, jedesmal aber nur leicht verlegt worden. Auch gestern, sehr gering, aber alle lecken oder trinken Wasser, Milch und andere Steigerungen arg mitgenommen worden, und jetzt hat dasselbe Dienstag Mittag, fam er wieder ziemlich gut davon, als er vor dem Flüssigkeiten, und einzelne tolle Hunde sind sogar durch Schicksal auch die Miether in der Gegend zwischen Leibnißstraße und Hause Lindenstr. 32 zum vierten Male, diesmal von einem Bärme- bas Wasser geschwommen. 4. 4. Die allgemeine Annahme, Westend   betroffen. Auch in bezug auf die Höhe der Steigerungen wagen überfahren wurde. Er trug nur ungefährliche Verletzungen daß tolle Hunde Schaum bor dem Maule haben sollen, sind die Hausbesizer dieser Bezirke ihren Kollegen im Süden gefolgt. am rechten Bein und am Kopfe davon. Mit einer Droschke führte ist ganz unrichtig, denn die meisten solcher Hunde sehen Im Durchschnitt beträgt die Steigerung 20 pet., doch sind auch man ihn seinen Angehörigen wieder zu. um das Maul ganz so aus, wie gesunde Hunde, und nur die Steigerungen bis zu 25 pct. feine Seltenheit. Dabei sind die Haus­Der Mörder der Prostituirten Singer soll abermals gefaßt jenigen von ihnen, denen die Kaumuskeln so erschlafft find, daß befizer mit den Steigerungen fo rationell“ und„ kollegialisch" vor­sein. Der Berichterstatter, der diese vorweg wohl noch mit starkem ihnen das Maul offen steht, lassen etwas Speichel oder Schleim, gegangen, daß in manchen Straßen faum ein Haus zu finden ist, Vorbehalt hinzunehmende Nachricht bringt, theilt über die Persönlich aber nicht Schaum, aus dem Maule fließen. 5. Ebenso ist es un in welchem keine Steigerungs- Kündigungen erfolgt find. keit des Verhafteten mit: Es ist dies der Schneider Hugo richtig, daß tolle Hunde beständig geradeaus laufen und sonders hart trifft die Miethsschraubung natürlich die fleinen Be­Guttmann aus Berlin  , welcher die Aufmerksamkeit der Kriminal- daß ste immer den Schwanz zwischen die Hinterbeine amten, Handwerker und Arbeiter, die gerade in den westlichen Stadt­polizei dadurch auf sich gelenkt hat, daß er mehrfach Briefe gebogen halten. Dagegen find als wirklichen Mert theilen Charlottenburgs   den überwiegenden Theil der Einwohner­an dieselbe richtete, in denen er angab, den Mörder zu kennen und male der Hundswuthkrankheit folgende zu betrachten: a) Die schaft bilden. dabei Momente berührte, welche nur dem Mörder selbst bekannt Hunde zeigen zuerst eine Veränderung in ihrem gewohnten Daß himmlische und irdische Luft sich ganz gut an einem sein konnten. Die Polizei hat darauf den Briefschreiber zu Benehmen, indem manche von ihnen mehr still, traurig oder ver Orte miteinander vertragen, lehrt eine Mittheilung, die uns aus ermitteln gesucht, ihn am Montag Nachmittag verhaftet und sofort drießlich werden, mehr als sonst sich in dunkle Orte legen; andere Tegel zugeht. Dort wird die Kirche neu gestrichen und daher hielt in das Moabiter Untersuchungsgefängniß eingeliefert. Gestern Mittag dagegen sich mehr unruhig, reizbar und zum Beißen oder Fort- der Paftor S. am vorigen Sonntag seinen Gottesdienst im Saale  12 Uhr wurde der Mörder durch zwei Gerichtsdiener aus dem Ge- laufen geneigt zeigen. b) Viele wuthkranke Hunde verlassen in des Herrn Ohlei in der Hauptstraße ab. Auch wurde in dieſem fängniß geholt und dem ersuchten Richter Amtsricher Hamel auf den ersten Tagen der Krankheit das Haus ihres Herrn und laufen Lokale eine Taufe vollzogen. Nachmittags 2 Uhr war Kinder­Zinimer 72 vorgeführt. Der Mann ist etwa 24-25 Jahr alt. Er mehr oder weniger weit davon, fie kehren aber dann, wenn sie nicht Gottesdienst; später aber wurde dort Tanzmusik abgehalten. ist von kleiner Mittelgröße und hagerer Gestalt. Sein Gesicht ist hieran gehindert werden, nach etwa 24 bis 28 Stunden wieder An dem Gottesdienst nahmen 15 Personen theil, die Tanzmusik soll schmal, nicht häßlich aber aätäglich. Auf der Oberlippe trägt er ein zurück. c) Die meisten dieser Hunde verlieren schon in den ersten stärker besucht gewesen sein. fleines schwarzes Schnurrbärtchen. Er sah übrigens recht ruhig und zwei Tagen der Krankheit den Appetit zu dem gewöhnlichen Futter, Ein Fahrrad- Diebstahl ist in Charlottenburg   verübt worden. gleichmüthig darein. Wahrscheinlich wird sich bald herausstellen, aber fie verschlucken von Zeit zu Zeit andere Dinge, welche nicht als Bom Flur des Hauses Grolmannstraße 58 ist das Brennabor- Rad daß auch dieser nicht der richtige ist. Nahrung dienen, wie z. B. Erde, Torf, Stroh, Holzstückchen, Lappen Unter der göttlichen Weltordnung". Ihrem Leben von und dergl. d) Ane tollen Hunde zeigen eine andere Art des Bellens: Nr. 122 713 gestohlen worden. voll Jammer und Elend hat die fünfzig Jahre alte Näherin Anna fie machen nämlich nicht mehrere von einander getrennte Laute oder Hartwig, deren Leiche man vorgestern aus dem Landwehrkanal zog, Schläge der Stimmen, sondern nur einen Anschlag und ziehen den durch Selbstmord ein Ende gemacht. Anna Hartwig, die mit ihrer Ton etwas lang und in die Höhe. Diese Art des Bellens ist ein 35jährigen Schwester, einer Wittwe Prillwig, in der Bandelstraße 30 Hauptkennzeichen der Krankheit. e) Manche Hunde bellen sehr viel, wohnte, war seit vierzehn Tagen vermißt worden. Die beiden andere sehr wenig. Bei den ersteren wird nach und nach die Genoffe Stadthagen   hatte sich am Montag wieder vor dem Frauen hatten sechs Wochen lang teine Arbeit. Vor vierzehn Tagen Stimme heiser. f) Fast alle tollen Hunde äußern eine größere Beiß- Landgericht Hanau   wegen der vor nunmehr bald 4 Jahren an­wollte Amma Hartwig, die inzwischen eine Beschäftigung gefunden fucht als in gesundem Zustande. Dieselbe tritt gegen andere Thiere eher geblich verübten Beleidigung des damaligen Amtsrichters Spindler, hatte, wieder zu arbeiten anfangen. Frau Prillwig wartete ver- und mehr hervor als gegen Menschen, ist aber zuweilen so groß, jezigen Amtsgerichtsraths v. Spindler, zu verantworten. Diese An­geblich auf die Rückkehr der Schwester, die morgens weggegangen daß auch selbst leblose Gegenstände nicht geschont werden. Doch be- gelegenheit beschäftigte schon einmal im vorigen Jahre das Hanauer war, um die neue Arbeit zu beginnen. Auch alle Nachforschungen halten die Thiere hierbei oft noch so viel Bewußtsein, daß sie ihren Landgericht. Der Anflage liegt folgender Sachverhalt zu grunde: blieben erfolglos. Die Vermißte, die infolge der langen Arbeits- Herrn erkennen und seinem Zuruf folgen; zuweilen aber verschonen Am 27. Oftober 1894 hielt Stadthagen   zu Langendiebach einen Bortrag losigkeit ohnehin schon schwermüthig war, ist wahrscheinlich nach fie auch ihn nicht. g) Bei manchen tollen Hunden findet sich bald über das Thema:" Führt die Sozialdemokratie zur Sitten­einer neuen Enttäuschung gleich ins Wasser gegangen. Ihre Schwester, gleich beim Eintritt der Krankheit, bald im weiteren Verlaufe der losigkeit?" Im Verlauf des zweistündigen Vortrages fritisirte Redner die ebenfalls schon leidend war, hat sich ihr Verschwinden so zu selben eine lähmungsartige Erschlaffung der Kaumuskeln ein, und in- auch das bekannte Vorgehen des Amtsrichters Spindlers gegen einige Herzen gezogen, daß man sie vor einigen Tagen in das Augusta- folge hiervon hängt der Unterkriefer etivas herab und das Maul steht Bäter, denen er das Erziehungsrecht entzogen hatte, weil sie sich Hospital bringen mußte. etwas offen, doch können auch diese Hunde von Zeit zu Zeit noch beißen. geweigert, ihre minderjährigen Söhne zum Austritt aus einem ant d) Alle tollen Hunde magern in furzer Zeit sehr ab, sie bekommen geblich sozialdemokratischen Turnverein zu zwingen. Ferner hatte trübe Augen und struppige Haare; sie werden nach etwa 5-6 Tagen Stadthagen   in seinem Vortrage noch eine Reihe anderer ungefeßlicher allmälig schwächer im Kreuze, zuletzt im Hintertheile gelähmt und Beschlüsse des damaligen Amtsrichters Spindler scharf kritisirt und spätestens nach 8-9 Tagen erfolgt der Tod. Es ergiebt sich hier- die Anwesenden ausdrücklich aufgefordert, gegen nach, daß die Erkenntniß der Hundswuth nicht immer leicht ist. Es Beschlüsse ungehorsam zu sein. Er wurde dann in Berlin   verant­ist daher jedem Befißer eines Hundes dringend anzurathen, daß er, wortlich vernommen, weil er zum Ungehorsam gegen Anordnungen sobald an dem Hunde irgend welche Abweichungen seines gewöhn der Obrigkeit aufgefordert und den Amisrichter Spindler beleidigt lichen Zustandes oder Verhaltens bemerkbar werden, schleunigst einen habe. Als Beleidigung wurde angegeben, daß er nach dem Thierarzt zu Rathe ziehen. Bericht des Gendarmen gesagt habe, Amtsgerichtsrath Spindler- Im Garten der Brauerei Friedrichshain giebt Herr Eduard eigentlich gehören zwei Buchstaben davor". Der Gendarmenbericht Strauß aus Wien   mit seiner gesammten Kapelle zur Zeit Konzerte. und ebenso in der ersten Verhandlung der Gendarm bemerkt hierzu: Wo dieser merkwürdige Künstler zu Gaste ist, findet er stets sein was damit gemeint gewesen sei, wisse er nicht. Jedenfalls sei es Publikum, und so war denn auch der Garten des großen Lokals aber eine Beleidigung gewesen, denn alles habe gelacht. Auch habe am Königsthor gestern bis auf den letzten Platz besetzt. Mit dem Stadthagen   immer beleidigend gesprochen. Stadthagen   bestritt die Von Herrn Ernst Hitsch, Schönhauser Allee   65, erhalten wir Namen Strauß ist der Begriff des Walzers so innig verknüpft, daß ihm vorgeworfenen Beleidigungen und behauptete, von einer Auf­folgende Buschrift: In Nummer 153 vom Sonntag den 3. Juli 1898 befindet sich unter Lokales" ein Artikel mit der Ueberschrift Einer anderes als Konzertstüde im Dreivierteltaft. Das ist ein Irrthum. Gewiß sein, da ein Amtsrichter feine Obrigkeit" und sein Beschluß keine befindet sich unter„ Lokales" ein Artikel mit der Ueberschrift„ Einer vielfach die Meinung verbreitet ist, die Kapelle kann überhaupt nichts forderung zum Ungehorsam im strafrechtlichen Sinn könne keine Rede Bergiftung" 2c. Ich möchte um beifolgende Berichtigung des be­treffenden Artikels bitten:" Meine Tochter kam nicht erst, wie von spielt Herr Eduard Strauß   seine leichten Tanzreigen unvergleichlich Anordnung" sei. Dieser Rechtsdeduktion schloß sich das Land­und lehnte die Eröffnung der Auflage wegen schön; aber ebenso stehen auch Beethoven  , Schubert, Thomas, gericht au Ihnen mitgetheilt ward, am Dienstag, den 28. Juni cr., von der Waffenet und Leoncavallo   auf seinem Programm. Das prächtige fener Aufforderung ab. Ebenso wurde die Anklage fallen Arbeit nach Hause, sondern befand sich schon seit dem 23. Juni cr. Streichorchester des Wiener Künstlers wird dem Berliner   Publikum gelassen wegen der ominöſen- zwei Buchstaben. Dagegen in der elterlichen Wohnung. Sie flagte über allzugroße schon um beswillen einen besonderen Genuß bereiten, weil es, fam es thatsächlich doch zu einer Klage, weil Stadthagen   gesagt Mattigkeit in den Gliedern und konnte daher ihre gewohnte soweit Gartentonzerte in betracht kommen, fast ausschließlich auf das haben soll: Der Amtsrichter nehme vor der rothen Fahne Anstoß Arbeit nicht verrichten. Das Uebel verschlimmerte sich bis Janitscharen   Geschmetter der Militärkapellen angewiesen ist. Da wie"( folgen die inkriminirten Worte). Stadthagen   bestritt, eine zum Dienstag den 28. Juni so sehr, daß sie gezwungen war, sich an wird der milde Geigenton von den arg strapazirten Nerven als süße derartige Bemerkung gemacht zu haben. Das Landgericht aber nahm Siesem Tage ins Bett zu legen. Heftiges Erbrechen hat sich bei ihr wohlthat empfunden. nicht eingestellt, wohl aber Magenschmerzen, weshalb auch der Arzt Magentatarrh fonstatirte. Die Todesursache ist mir bis jetzt trog der Obduktion leider unbekannt geblieben, da ich noch keinen Bescheid von der Staatsanwaltschaft habe. Eine Selbstvergiftung liegt nicht vor. Ob meine Tochter ein Opfer ihrer Arbeit geworden, bleibt noch dahingestellt.

Im Thiergarten hat sich in der letzten Nacht ein unbekannter junger Mann, der seiner Kleidung nach ein Arbeiter gewesen zu sein scheint, erschossen. Ein Schußmann fand die Leiche gegen drei Uhr in den Anlagen in der Nähe von Kroll. Die Waffe, einen fechsläufigen, noch mit fünf scharfen Patronen geladenen Revolver, hielt der Todte trampfhaft in der rechten Hand; aus dem sechsten Lauf hatte sich der junge Mann eine Kugel in die rechte Schläfe gejagt. Eine ganze Anzahl Patronen fand man noch bei der Leiche. Der Selbstmörder ist etwa 20 Jahre alt, mittelgroß und schlank, hat blondes Haar und einen Anflug von Schnurrbart; die Kleidung be­steht aus einem dunkelblauen Jaquet, einer grauen Arbeitshose nebst einem ledernen Leibriemen, grauen Strümpfen, braunem, weichem Filzhut und Gummizugstiefelit.

davon.

-

21

Aus den Nachbarorten.

-

#

Gerichts- Beitung.

die Beleidigung als erwiesen an und verurtheilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 200 M. Darauf legte Stadthagen   sowohl wie der Staatsanwalt Revision ein und das Reichsgericht verwies die Sache in die vorige Instanz zurüd. Ein genauerer Bericht über Wir die jetzige Verhandlung liegt uns bisher noch nicht vor. erfahren nur, daß St. zu einem Monat Gefängniß ver­urtheilt worden ist.

als

And Rigdorf. Gestern Mittag brach auf dem Seuboben des Pferdebahndepots in der Ertstraße Feuer aus. Während die Frei­ willige Feuerwehr   noch mit den Löscharbeiten beschäftigt war, er Der Kaufmann Davidson aus der Kantstraße zu Charlotten- tönten schon wieder neue Allarmfignale. Auf dem Grundstück Oberschlesische   Zustände. Beleidigung von Beamten, welche ein Schornsteinbrand burg  , der, wie wir mittheilten, bei dem Univetter am 22. Juni vom Prinz Handjerystraße 38 war ent dem Regierungspräsidenten zu Oppeln   unterstellt sind, lag der An­Blize getroffen wurde und eine Zeit lang im Fieberwahn glaubte, standen, der jedoch beim Eintreffen der Feuerwehr bereits erstickt lage zu grunde, welche gestern vor der zweiten Strafkammer des Die Kölnische Beitung" hatte im daß er in der Hölle verbrannt werde, ist jetzt soweit wiederhergestellt, war. borigen Landgerichts I gegen den Redakteur der hier erscheinenden sozial­daß er schon ausgehen kann. Er kommt ohne dauernden Schaden Monat einen Schmähartikel über Rirdorf gebracht, in welchem demokratischen polnischen Zeitung„ Gazeta Robodnicza", unseren unter anderem etwa gesagt war, daß man es schon den auf der Parteigenossen Richard Bendisch, verhandelt wurde. In der Ein Dachstuhlbrand, der der Feuerwehr viel zu schaffen Straße herumlaufenden Kindern ansehen könne, daß sie später die Nummer der genannten Zeitung vom 20. November vorigen Jahres machte, war Dienstag früh 2 Uhr Surfürstenstraße 38 zu be- Buchthäuser und Gefängnisse füllen würden. Der hiesige Gemeinde erschien ein aus der Ortschaft Boremba in Oberschlesien   datirter Ar­feitigen. Dort war aus noch nicht ermittelter Ursache auf dem Dach vorstand hatte daraufhin die Redaktion des genannten Blattes um titel. Es wurde mitgetheilt, daß zum 15. November vorigen Jahres boden des fünfstöckigen linken Seitenflügels Feuer ausgebrochen, das eine Richtigstellung gebeten. Da diese Bitte völlig ignorirt worden, eine Arbeiterversammlung in Poremba einberufen worden war, welcher der Redakteur Winter aus Königshütte bereits große Ausdehnung angenommen hatte, als es vom Nachbar- foll nunmehr gegen den betreffenden Redakteur strafrechtlich vor in Schon früher sei eine derartige hause aus bemerkt wurde. Als( der erste Bug der alarmirten Wehr gegangen werden; die Sache wird voraussichtlich vor dem Rigdorfer Redner auftreten sollte. Gestern Morgen Versammlung von dem Amtsvorsteher Meister mit der Begründung eintraf, war die Situation so fritisch, daß sofort die Meldung Schöffengericht(?) zur Aburtheilung gelangen. Mittelfeuer" erging. Da das Holzzement- Dach die Flammen wurden auf den Köllnischen Wiesen zwei 15jährige Mädchen aus aufgehoben, daß Schweine krant seien. Auch die Versammlung am nicht durchließ, stellte sich starke Berqualmung ein, und das Treppen- Berlin   aufgegriffen und der Polizei zugeführt. Wie sich herausstellte, 15. November sei sofort nach der Eröffnung der Auflösung verfallen, haus wurde start gefährdet. Bei der riesigen Höhe des Brandherbes waren beide Mädchenihren Angehörigen entlaufen; sie trieben sich seitdem diesmal mit der Begründung, daß die kampe schief brenne. Co und dem engen Sofraume war dem Feuer mittels mechanischer in Gesellschaft zweifelhafter Personen umher, welche beide Mädchen werde die Verfassung in Oberschlesien   gewahrt, aber mir den Leiter nicht beizukommen, weshalb die Löschmannschaften über die der Schande zugeführt haben. Zwei dieser Zuhälter befinden sich Arbeitern gegenüber; denjenigen, welche sich vom Schweiße der Dächer des Vorderhauses vordringen mußten, um durch Einschlagen bereits hinter Schloß und Riegel.- Steckbrieflich verfolgt wird jetzt Arbeiter mästeten, sei dagegen alles erlaubt. Aber die Wahlen der Zementdecke den Flammen zunächst einen Ausweg zu verschaffen. der Bauunternehmer Otto Sammler von hier, welcher eine ständen bevor, da biete sich ja Gelegenheit für die Arbeiter, ihrer Erst dann konnte von drei verschiedenen Seiten( über die Dächer) längere Freiheitsstrafe zu verbüßen, sich aber nicht gestellt hat. Meimmg Ausdruck zu geben. Die in dem Artikel aufgestellten Behauptungen sollen der ein wirksamer Angriff unternommen und das Feuer mittels mehrerer Ein Gendarm hatte den S. bereits verhaftet, doch gelang es legterem, Wahrheit nicht entsprechen. Wie die kommissarisch vernommenen Schlauchleitungen zum Stehen gebracht werden. Verschiedentlich mußten den Beamten zu überlisten und zu entkommen. Gegen die Anlegung neuer Kirchhöfe der Berliner   Kirchen- Zeugen bekundeten, war die frühere Auflösung wegen der damals Rauchhelme angewandt werden. Der Dachstuhl in acht Fenster Front wurde vollständig eingeäschert. Zwei im 5. Stock wohnende Wittwen, gemeinden in den Gemarkungen der Vororte haben seit einigen in Oberschlesien   herrschenden Typhus  - Epidemie erfolgt, die zweite, die einst bessere Tage gesehen und einen großen Theil ihres Haus- Jahren mehrere der letzteren, namentlich Schöneberg  , Rirdorf, Brizz weil das betreffende Lokal mit einer Petroleumlampe erleuchtet war, geräths in den Bodenkammern aufbewahrten, find von den und Mariendorf  , wiederholt Stellung genommen. Auch gegenwärtig welches nach den ortspolizeilichen Vorschriften nicht gestattet ist. zahlreichen Miethern am meisten geschädigt, da sie nicht verfichert schwebt wieder ein derartiger Friedhofsstreit zivischen mehreren Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten eine Geld­Kirchengemeinden Berlins   und Mariendorf  . Es wird nämlich strafe von 300 m., während der Bertheidiger, Rechtsanwalt Herz­

waren.