der Herr Senator riß einen Pferdekump von der Wand und schlug damit so unbarmherzig auf den Jungen los, daß derselbe ohnmächtig zusammenbrach.
Als schließlich wieder zu sich kam, war der Unmensch inzwischen ganz wohlgemuth nach Hause gegangen, und der arme Bursche mußte sich unter schrecklichen Schmerzen nach seiner elterlichen Wohnung schleppen, wo er fortan das Bett hüten mußte. Dr. Kamm aus Halle a. d. Weser untersuchte ihn und konstatirte Gehirn und Rückenmarkserschütierung. In dem Gasthof, wo er abgestiegen war, äußerte derselbe sich dem Buchhalter Dettmer gegenüber, er wundere fich, daß Pigge den Knaben nicht gleich todtgeschlagen habe, und beim zweiten Besuch sagte er, Schünemann solle die Sache dem Staatsanwalt anzeigen. Vierzehn Tage später gab der Knabe unter unendlichen Schmerzen seinen Geist auf.
Jetzt ließ der Amtsrichter, begleitet von dem Arzt aus Halle und einem aus Hameln , den Senator zu der Leiche des Kindes führen, wo derselbe dreimal die Frage, ob dies das Kind sei, welches er geschlagen, mit Ja beantwortete, und dann, statt ins Gefängniß, ruhig wieder nach Hause gehen durfte.
Da nun der unglückliche Vater das Kind nicht von dem Kreisphysikus, der mit Pigge sehr nahe verwandt ist, untersuchen lassen wollte, so mußte sich obengenannter Doktor dieser Arbeit unterziehen, und siehe da, man fand, daß der Junge, der vorher kerngesund war, ein Lungenleiden hatte, an dem er über kurz oder lang doch gestorben wäre! Als Mörder fonnte man den saubern Patron nicht mehr betrachten*) man glaubte aber fest, daß der Staatsanwalt den Bigge wegen Mißhandlung auf die Anklagebank brächte, aber der Mann ist steinreich und Senator! und so schickte der ehrenwerthe Staatsanwalt dem Schüne mann die Akten einfach mit dem Bemerken zurück, er könne aus denselben kein Anklagematerial herausfinden; wenn Schünemann etwas wolle, müßte er gegen Pigge eine Privatklage anstrengen. Der Herr Senator, dem die Sache inzwischen schon gesteckt worden war, suchte aber auch dies zu hintertreiben, indem er dem armen Tagelöhner 100 Thaler versprach, wenn er die Sache ruhen laffen wolle."
Obwohl Schünemann, nach dem bisherigen Verlauf der Sache, in seiner Hoffnung auf Sühnung der Gewaltthat sehr herabgestimmt war, so tam ihm diese Tare denn doch etwas spanisch vor, und ließ er den Senator ruhig wieder abziehen. Indeß, Gott verläßt die Seinen nicht! Pigge, ein schlauer Mann, besann sich, daß es in Bodenwerder auch einen Pastor gibt, und der war ja wie geschaffen dazu, die Sache ins Reine zu bringen.
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Auf Pigge's Veranlassung begann also der Pfaffe, Dahnert heißt dieser Mann Gottes, auf die Familie Schünemann so lange einzustürmen, bis ihm sein Samariterwerk schließlich auch( wahrscheinlich mit Gottes Hülfe) gelang. Der fromme Mann wußte soviel von christlicher Liebe zu erzählen, vorzumalen, wie ihn, den armen Tagelöhner doch 100 Thaler vor aller Noth schüßen könnten( 100 Thaler ,, vor aller Noth!" ist es erhört?!) und wie er seine anderen Kinder keine Kühe mehr hüten zu lassen brauchte, daß Schünemann endlich nachgaber, der während der Beerdigung seines erschlagenen Kindes von fünf Mann bewacht werden mußte, weil er drohte, den Pigge mit der Mistschaufel todt zu schlagen, so daß man befürchtete, er habe seinen Verstand verloren und einen Arzt zu Rathe zog. Es wäre am Ende das Beste ge= wesen; Pigge hätte dann die 100 Thaler auch noch sparen können, denn der Herr Pastor hätte die Tröstung der armen Wittwe und Waisen ja gern übernommen. Dazu ist ja diese Sorte Menschen da!"
Allerdings, dazu sind sie da, dte Armen und Getretenen zur Unter werfung und Nachgiebigkeit zu ermahnen, die Schandthaten der Großen und Rornehmen zu vertuschen. So will es die herrliche bestehende Gesellschaftsordnung, deren Säulen sie bekanntlich sind. Eine unübertreffliche Gesellschaftsordnung, in der man, wie Figura zeigt, nicht nur die großen Diebe, sondern auch die großen Mörder ungestraft laufen läßt, während man fortgesezt darauf sinnt, die Strafgesetze gegen die kleinen zu verschärfen!
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Desterreich. In Wien starb am 22. Januar unser Parteigenoffe E. T. Doleschall, Redakteur der Wahrheit", an einem Lungenleiden.
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Derselbe war erst 36 Jahre alt, Schriftseter und hinterläßt eine Frau und drei unmündige Kinder von 2-6 Jahren.
In der von seinem ehemaligen Arbeitsgeber herausgegebenen Zeitung wird er als ein ausgezeichneter, solider und pünktlicher Arbeiter und warmfühlender Charakter geschildert, was gewiß viel sagen will, wenn des Verstorbenen bekannte Gesinnung als Sozialdemokrat in Betracht gezogen wird.
Die sozialdemokratische Arbeiterpartei verliert in ihm einen treuen, ehrlichen und aufrichtigen Kämpfer, der unentwegt, trotz Verleumdungen und Anfeindungen, am Kampfplaße ausharrte und bis zu seinem letzten Athemzuge der Sache des ausgebeuteten arbeitenden Volkes treu blieb. Möge jeder Genosse ihm gleich zu werden streben; möge der Samen, den er zu säen geholfen, auf fruchtbaren Boden gefallen sein, gedeihen und Früchte tragen, möge unserem so früh verstorbenen, von Freunden und Genossen betrauerten Freunde, von Weib und Kindern beweinten liebevollen Gatten und Vater die Erde, die ihm so viel versagt hat, leicht sein.
Ehre seinem Wirken, Schaffen und Streben! Ehre seinem Angedenken!
( Volksfreund.)
In Floridsoorf bei Wien ward am 25. Januar früh der Detektiv( Geheimpolizist) BIö ch, derselbe, der den der Ermordung des Polizisten Hiu bet verdächtigten Arbeiter Schaafhauser verhaftet hatte, auf freiem Felde erschossen. Der Attentäter, der sich mit allerhand Vertheidigungsmitteln ausgerüstet hatte u. A. auch mit Dynamit ward von Arbeitern ergriffen und der Polizei überliefert. Er behauptet, Anarchist zu sein, und gibt seinem Haß gegen die Polizei und die bes stehende Gesellschaftsordnung unverhohlenen Ausdruck, hat aber bis jezt jede Aussage über seine Persönlichkeit und seine Beziehungen mit großer Energie verweigert. Nach Allem, was uns über ihn bekannt, ist er der Typus eines Fanatikers und von der Berechtigung seiner That tief durchbrungen.
Wir fühlen uns nicht veranlaßt, in die von der Presse angestellten Kombinationen über die Beziehungen des Verhafteten zu der Ermor dung Hlubeks 2c. einzutreten und halten auch vorderhand mit unserem Urtheil über die That selbst zurück. Daß sie der Arbeiterbewegung von Nugen sein wird, wird wohl kein vernünftiger Mensch behaupten wollen
- Regierungsweisheit! Franz Joseph , der Oberschlaue, hat vor lauter Eifer ein Dekret unterzeichnet, wonach Preß, Ver= eins und Versammlungsrecht noch mehr als bisher geknebelt merden sollen. Mit anderen Worten: Die große Masse der Arbeiter soll dahin gedrängt werden, wo bis jetzt nur ein Häuflein Fanatiker stand! Kommentar mehr wie überflüssig.
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Frankreich . Der wachsende Nothstand in Paris und in den großen Industriezentren macht Regierung und Parlamenten arg zu schaffen. Die Arbeiter werden immer unruhiger und verlangen durchgreifende Maßregeln, und die Herren Gesetzgeber zerbrechen sich den Kopf, wie sie Abhülfe schaffen sollen, ohne in die Sphäre des heiligen Eigenthums einzugreifen. Denn das einzige Mittel, das wirklich helfen fönnte, wäre ein tüchtiges Attentat auf den Geldbeutel der Bourgeoisie. Mangelt es doch nicht an Produkten, sondern an Abnehmern; und welche Maßregel wäre wohl gesünder, als von den fetten Zinsen der Nationalschuld, welche die französische Bourgeoisie Jahr für Jahr einstreicht, einmal einen Theil, etwa hundert Millionen Franken, an die Arbeiter zu vertheilen, um sie konsumtionsfähiger zu machen?
Natürlich fällt es den Herren Deputirten nicht ein, eine so„ revolutionäre" Maßregel zu empfehlen; und so genoß denn die Welt einige Tage lang das erhebende Schauspiel, die verschiedenen Fraktionen der französischen Deputirtenkammer ihre Impotenz in Bezug auf die wich tigste Frage unserer Zeit darlegen zu sehen. Alle alten, wissenschaftlich und praktisch längst abgethanen alten Scharteken, wie Gewinnbetheiligung, Genossenschaftlerei u. s. w. wurden da aufgetischt, und was ihren Reden an Inhalt fehlte, ersetzten die meisten Redner durch die Länge und Langweiligkeit.
Eine ziemlich traurige Rolle spielte auch der Arbeiter" abgordnete
*) Irrthum! Db der Knabe lungenleidend war oder nicht, immer ist sein Leben infolge der Mißhandlungen des Scheusals Pigge gewaltsam gekürzt worden.
Brialou, Vertreter von Lyon , der sich sozialistisch- radikal nennt. Das ist so ein in's Französische übersetzter Andreack. Die äußerste Linke brauchte, um ihre Arbeiterfreundlichkeit zu beweisen, einen Arbeiter als Abgeordneten, und da in Lyon der Klassenkampf ein sehr ausgesprochener ist, so stellte sie dort dem Sozialisten, unserem Genossen Brug not, den Weber" Brialou entzogen, der auch, Dank der radikalen Presse, die in Lyon dominirt, einige hundert Stimmen mehr erhielt als Brugnot. Und was wußte nun dieser Arbeiter" vertreter über die Krisis zu sagen? Er empfahl die Abschaffung des Senates, die Gewinnbetheiligung der Arbeiter und die Entlassung der fremden Arbeiter! Das ist in der That kläglich, und verdient den herben Spott, mit welchem die sozialistische Presse den Herrn überschüttet, reichlich.
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Am 23. Januar hat, wie uns aus Paris geschrieben wird, der Cercle de la Bibliothéque socialiste eine Reihe von öffentlichen Vorträgen über Sozialökonomie begonnen. Zu dem ersten Vortrage, den Genosse Paul Lafargue über: ,, Der Materialismus von Karl Mary; Einfluß der wirthschaftlichen Verhältnisse auf Individuum und Gesellschaft" hielt, hatte sich eine so zahlreiche Zuhörerschaft eingefunden, daß das Lokal bei Weitem nicht alle zu fassen vermochte. Den nächsten Vortrag wird G. Deville über das Kapital halten. Ferner sollen in der Nähe des Collège de France eine Reihe von Vorträgen über den Sozialismus gehalten werden, in denen den Herren Professoren dieses ehrwürdigen Instituts, die seit einiger Zeit in ihren Vorlesungen den Sozialismus kritisch" vernichten, und ihren Studenten Gelegenheit ge= geben wird, den Sozialismus auch kennen zu lernen. Ein höchst verSienstvolles Unternehmen!
Korrespondenzen.
Saarstadt in Hannover . Werthe Genossen! Ich erlaube mir, auch aus unserm kleinen Städtchen Euch einen Bericht zu schicken, wie arg hier die Schinderei betrieben wird, und wie es die Herren Ausbeuter anfangen, den Arbeiter um seinen sauer verdienten Lohn zu be: trügen.
Wir haben hier eine Zuckerfabrik, in der wohl 200 Mann als Arbeiter beschäftigt sind;( außerdem zirka 10 bis 12 Bummler oder besser gesagt, Hirten, welche die Arbeiter fortgesetzt bewachen, daß sie nicht von Fremden angefallen werden. Sonst brauchen hier nämlich die Arbeiter nicht bange zu sein, denn wir haben sogenannte Bus(?) oder Rausschmeißer in unserer Fabrik, die sofort bei der Hand find, jeden Arbeiter, der sich etwa zu mucksen oder schief zur Seite zu sehen untersteht, sofort an die Luft zu setzen. Ganz besonders eignen sich vazu der Wagenmeister Böttcher und der Bruder des Inspektors Kühne Erzhallunke, der das Ausbeuten der Arbeiter und das Malträtiren gründlich versteht.
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Das hat vor einiger Zeit namentlich ein Arbeiter, Namens Strus erfahren, der den Posten vor dem Kessel inne hatte. Eines Tages nämlich kommt dieser Kühne an den Strus heran und sagt, was er da für ein trauriges Feuer unter dem Kessel habe, worauf Strus erwidert: Herr Aufseher, das ist nicht meine Schuld, das muß an den Kohlen liegen. Was? schreit Kühne, Sie wollen sich noch verantworten? packt den Strus an der Brust und wirst ihn gegen das Kesselhaus. Darauf sagt der Arbeiter: Das soll Ihnen nicht gut bekommen, worauf ihn dieser Hallunke noch einmal packt und auf die Kohlen wirft. Daraufeinige
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der Redaktion: Genossen in Elberfeld :„ Aktenstücke" erhalten. Wir denken indeß, daß es am besten ist, die Sache nicht ohne Noth wieder aufzurühren. Daß M. nicht gerade der sauberste Bruder ist, gebt ihr ja selbst zu. Also vorläufig Schwamm drüber". Korrrespon denzen aus Köln , Ratibor , Leipzig , Bielefeld , Frank furt, Chicago mußten Raummangels halber zurückgelegt werden. der Expedition: Lodernde Flamme: Mt. 3,- Ab. 1. Du. und Mt. 2,- pr. Ufd. dkd. erh. Bstn. G. i. Bd.: Mt. 10,- Abon. und Schft. erh. Bfl. Aufschluß. W. Stb. B.: Mt. 3,- Ab. 1. Du. erh. D. R. Chbg.: Mt. 1,20 f. Flgfd. und Mk. 3,- pr. Ufds. dkd. erh. C. Sch. 3.: Fr. 2,50 Ab.- Reft f. H. W. G. erh. G. D. Grenoble : Fr. 2,50 Ab. 1. Du. erh. Carl Horn: Mt. 38,40 Ab. 1. Du. und Schft. erh. Gewünschtes folgt. J. Singbartel Winona: Fr. 5,- Ab. 1. und 2. Du. 84 erh. Fr. 5,12 pr. Agfd. dkd. verw. Xp. R.: Bf. v. 28/1. erh. u. besorgt. Ersatz folgt. Zug: Beften Dank. Weiteres quittiren, sobald verkauft. Beilage besorgt.+++ himmelwünschtes folgt, sobald hier ausgebraucht. Weiteres bfl. 3.: Nachr. v. 28/1. hier, Beigabe besorgt. Weiteres erw. Veilchenstein: Bf. erh. u. weitergegb. Fldhptm.: Her damit! Blanc: Mr. 50,- baar und Mt. 30,- pr. 3hlg. F. à Cto. gutgebr. Maulwurf Gz.: Mr. 81,40 Ab.4. Du. u. Schft. erh. Bfl. am 23/1. geantw. Carlo: Mt. 50,- à Cto. Ab. 4. Du. erh. Glaubten P. durch Eins erledigt. J. Sch. 3.: Fr. 2, Ab. 1. Du. erh. Rothkragen a. d. Cislar: Mt. 9,- Ab. 4. Du. 83; Mt. 1,40 Schft. u. Mt. 5,- pr. Ufd. dkd. erh. Frühe res ebenfalls wie folgt verwendet: Mt. 9,- Ab. 3. Du. 83 u. Mt. 15,42 pr. Ufd. Münchner Ungar: Volksbuchhdlg. Hottingen ( 8ch.) genügt Pttkmr. suchen zu besorgen. J. L. Brm.: Mt. 3,- Ab. 1. Du. erh Dr. Spglbrg. jr.. Mt. 2,- und Speisezettel hier. Hoffentlich nunmeh Nerven beruhigter. Der alte Rothe: Mt. 20,- Ab. 4. Du. 83 baat und Mr. 7,50 pr. Ggr. gutgebr. Bstllg. folgt. Paul Spbg.: Mt. 44,- à Cto. Ab. erh. Ggrchng. gutgebr. Bstllg. folgt. Arbeiterwocht. Pest Fr. 5, und 30 kr. öft. f. Schft. erh. Sdg. fort. Hallunk: M 100,- à Eto. Ab. erh. und Ggrchg. gutgebr. Bfl. mehr. Sindbad d. Seefahrer: Mt. 60,- à Cto. Ab. 2c. erh. Eine sonderbare Legende das! Bfl. Näheres.-h.: Mt. 135, à Cto. 4. Du. 83 2c. nebst Ggrchg gutgebr. Bstg. besorgt. Bf. v. 28/1. hier. D. P. Efld.: Mt. 8,60 Ab. 1. Du. erh. Brünn : öwfl. 12,30 26. 3. u. 4. Du. 83, 1. Du 84 u. Schft erh. Himmelblau: Mt. 8,24 Ab. 1. Du. 2c. erh., ebenso früheres Dezember 26/83. Brieflich am 23/1. Näheres. Lefeverein Lausanne : Fr. 21,30 Abonnement 4. Du. 83 und Schrft. erhalten. Landesausschuß der deutschen Sozialisten in der Schweiz : Fr. 300,- und Ufds.- Beiträge pro 4. Du. 83 dfd. erhalten. Roderich: Mt. 12,90 Ab. bis 1. Öft. 84 erh. Triengen : Mt. 160,- à Cto. Ab. W. Bmn berl gutgebr. A. H. Turin : Fr. 4,50 f. Schft. erh.. Turin : Fr. 18,50 feti v. d. P. Gen. pr. Ufbs dkd. erh.- A. Sch. Stgt: Mr. 10,-f. Schft sozi Portozuschl. 2c. erh. Sdg. abgg. J. Dorn Chicago : Fr. 5,- 2 Ab 1. Du. 84 erh. T. vom Main : Mt. 52,90 Ab. Rest 83 erh. Rothschwanz: Mt. 3, Ab. 1. Du. erh., frühere Mt. 8,14 Ab. 3. Du 83 u. Schft. längst quittirt. C. D. Bbg.: Mt. 1,50 Ab. 1. Du. erh berb Flgbl. folgen. Mrf 3ch: Fr. 2, Ab. 1. Du. d. Vbchhdlg. erh. T. Fllt. Paris : Fr. 5,- Ab. 1. u. 2. Du. erh. Die Rothen H. H. Fr. 53, à Cto. Ab. erh. Bf. erh. Rothe Fahne: Mt. 6,30 à Eto Ab. erh. Bestllg folgt.- Rathenow : Mt. 3,- pr. Ufds. dkd. erh.- Un versöhnlicher: Bf. v. 27/1. erh. Adr. notirt.
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hin hat ihn der Arbeiter verklagt, und Rübne bat bann wirklich die Zürich Gonntag, den 3. Februar, Abends 7 Uhr, im Kaf die
Mark in die Armenkasse bezahlt, der Arbeiter ward entlassen! Also wer sich nicht schlagen lassen will, wird fortgejagt.
Das Gegenstück zu dieser Affäre ist die Geschichte vom theuren Schneeball:
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Anfang Winters wollten sich die Arbeiter auch ihre Grillen einmal vertreiben und warfen sich einander mit Schnee. Da ward nun unglücklicherweise auch der Herr Aufseher Kühne getroffen, und dieser eine Schneeball sollte den Arbeitern schlecht bekommen. Ein Jeder, der geworfen hatte, mußte 3 Mark Strafe zahlen und bekam für den Tag keinen Lohn. Das macht, da der Lohn 1 Mt. 75 Pf. beträgt, zusammen 4 Mt. 75 Pf. pro Person, bei acht Mann also insgesammt 38 Mark ein theurer Schneeball, nicht währ? bei Nacht! einen EisenIn derselben Woche mußten 16 Mann bahnwagen über die Weiche schieben und vergaßen dabei die Weiche einzuschlagen. Der Wagen läuft infolge dessen ab und in die Erde, so daß sie ihn wieder hoch winden mußten, was aber höchstens eine halbe Stunde Arbeit gekostet hat. Und was hat sich dafür die Fabrik von den Arbeitern bezahlen lassen? Einem jeden von ihnen ward der Lohn für einen ganzen Tag abgezogen. Welch ein anständiges Geschäft! Um dieselbe Zeit ward, als man einen Wagen wiegen lassen wollte, die Thür des Wagehauses offen gelassen, so daß die Wagen an die Thür stießen und das Haus etwas Schaden davon trug, der vielleicht für 10 Mark wenn wir viel sagen wieder gut zu machen ist. wofür den Arbeitern aber 40 Mark abgezogen wurden. Und dabei ist höchst fraglich, ob gerade die Arbeiter schuld waren. Indeß die Arbeiter tönnen dafür trocknes Brod essen, während die Ausbeuter Braten essen und Wein trinken!
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So haben sie in einer Woche nicht weniger als 185 Mt. 50 Pfg. Strafgelder den Arbeitern abgezogen. Gewiß ein schönes Sümmchen aber wo diese Sündengelder hinkommen, davon weiß keiner etwas- das heißt kein Arbeiter!
Noch ein anderer Fall. Zwei Arbeiter verrichten eine Arbeit, die sie gern noch vor dem Frühstück fertig haben wollten, so daß sie erst eine Biertelstunde später frühstücken gingen. Inzwischen sind die Uebrigen fertig und gehen hinaus, die Beiden aber, die erst angefangen, bleiben fizen. Da kommt denn der Herr Wagemeister und der Herr Aufseher und sagen: So, Ihr Beide bezahlt jeder eine Mark. Der eine Arbeiter sagt: Herr Aufseher, wir fangen doch erst an, worauf ihm dieser höhnisch erklärt: Wenn Ihnen das nicht paßt, so machen Sie, daß Sie von der Fabrik kommen. Der Arbeiter erwiderte nochmals: Wir müssen doch unser bischen Brod erst essen. Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, daß Sie nach Hause gehen können! Was sollten also die Arbeiter machen? Sie mußten, um in Arbeit bleiben zu können, die Mark sich ruhig abziehen lassen.
Seht, Genossen, so werden hier in unserem kleinen Städtchen die Arbeiter gemaßregelt, daß es kaum glaublich erscheint. Und warum? Die Herren Ausbeuter wissen, daß es hier gar keinen andern Erwerbszweig gibt, als in diese Knochenmühle zu gehen.
Ich könnte die Epistel noch verlängern, zehn Bücher Moses gäbe es gut und gern, denn es gibt noch ein ganzes Heer von Schandthaten von diesen Tagedieben zu schildern. Doch mag es mit dem Gesagten genug sein.
Aber unterlassen will ich nicht, noch zu bemerken, daß der Herr Kühne Soldat gewesen ist, bei welcher Gelegenheit er jedenfalls das Drillen und Schinden gelernt hat, und daß ihn sein Bruder, der hier als Inspektor fungirt, nur aus Gnade und Barmherzigkeit zu sich genommen hat, damit er nicht verhungert.
Parteigenossen!
Es sind in einer Anzahl von Prozessen gegen Genossen von uns richterliche Urtheile ergangen, die man als geradezu unerhört in der Rechtssprechung bezeichnen darf. Außerdem sind Begründungen der höheren Verwaltungsbehörden in Bezug auf das Verbot don Blättern und Schriften, Versammlungen, Kassen und Vereinen ergangen, die als Kuriosa eine Art kulturhistorischer Bedeutung haben.
Die Berathung der Verlängerung des Sozialistengesetzes in der bevorstehenden Reichstagssession läßt es höchst wünschenswerth erscheinen, daß unsere Parteivertreter im Besiz dieser Aktenstücke sind.
Wir fordern deshalb alle Parteigenossen, welche im Besitze solcher Aktenstücke sind, auf, dieselben unverzüglich einem unse rer Parteivertreter zuzusenden.
Die Redaktion und Expedition des Sozialdemokrat."
Oeffentliche
Tagesordnung:
Moderne Kolonialpolitik in Tonkin und Egypten. Referent: Bgr. Rautsky.
Jedermann hat Zutritt.
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Der Lokalausschuß.
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Abonnements auf den ,, Sozialdemokrat"
werden ausser beim Verlag und dessen bekannten Agenten wohl auf einzelne Monate als ganze Quartale- jederzeit entgegen bau genommen bei folgenden Filialen und Verkaufsstellen: Zürich Volksbuchhandlung, Casinostrasse 3, Hottingen. Winterthur Deutscher Arbeiterverein, Haldenstrasse. Basel
Deutscher Verein.
Bern Restaurant Schmutz, Aarburgerstrasse 52. Deutscher Verein.
Chur F. Pflaum, Buchdruckerei Conzett. Zug J. Lanz, im Allgem. Arbeiterverein. Luzern Wagner, Hofstrasse 41 a. St. Gallen Joh. Zach, zum Landhaus. Genf Chr. Raab, Deutscher Verein. Frauenfeld Heinrich Meyer, zur Blume. Deutscher Verein.
Lausanne Arbeiter- Leseklub,„ Café Vaudois", Place de la
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Liège Café des quatre Nations, rue Chapelle des Cleres. Kools, rue St. Magueritte 337.
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Verviers Charles Picreaux, 20 rue de Luxembourg, Andrimont wäh Amsterdam Café Cosmopolite, Dykstr. 33. Antwerpen Ph. Coenen, rue Dambrugge 11.
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H. Rackow, 35 Charlotte Street Fitzroy Square W. Mr. Schweitzer, 38 Church Lane, Court Road. Mr. H. Schackwitz, Friseur, 10 Featherstone Str., City Sozi Mr. Taube, Edward Street, Soho. ber
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J. W. Goedbloed, Tobacconist, 29 Foley Street Cleveland Street.
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Biel Friedrich Keller, bei Wittwe Auer, Kesselgraben. Schaffhausen Vogler, zum Steinadler. Paris A. Vogel, Passage Rochebrune 8.
Castleford bei Yorkshire Theobald Völkel, 1 Dentonterrasse. Sozi Glasgow A. Schneider, 3 Martyr Str. Hull Friedr. Ronniger, Waltham Str. 13. Bukarest W. Bast, Strata Occidentului 13.
New- York
John Heinrichs, 175 Archard Street.
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H. Nitzsche, 548, 9. Avenue, City.
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A. Höhne, care of, New- Yorker Volkszeitung",
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184 William Street.
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Jean Gross, 176 Ost 3. Street.
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Philadelphia
F. W. Fritzsche, 325 Callowhill Street. Chicago J11. A. Lanfermann, 349 Divisionsstreet. Cincinnati , O. C. Schumann, 16 Mercer Street St. Louis, Mo. Gebr. Herminghaus, 1805 Franklin Avenue. Baltimore , Md., Krämer u. Seeger, 483 W. Baltimore Str. Lawrence, Mass. Louis Martin , 35 Park Street. Buenos- Aires Aug. Latzky, Calle de Montevideo 89. San Francisco , Cal. C. Blass, Notoma Street 611. Die Expedition des ,, Sozialdemokrat".
W. F. Schmidt, Nr. 613 Callowhill Street, care of Philad. Tageblatt.
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