geistigen und körperlichen und anderweitigen A r b e i t s- Zusammen-hange, den sie in Gattungen und Arten, in Abtheilungen und Unter-abtheilungen trennt und theilt, um das Ganze als ein Ungetheiltes dar-zustellen.Mit der Arbeit hängt auch der Reichthum zusammen. Die Natur istweder reich noch arm. Wenn wir von Ländern sprechen, die von Naturreich seien, ist damit nur möglicher Reichthum gemeint. Länder wieRußland und der Westen der Vereinigten Staaten besitzen viel Natur-Vermögen und wenig ökonomisches, sie besitzen wenig aufgespeicherteArbeit.Wer Brombeeren pflückt, arbeitet, auch wenn er die Beeren un-mittelbar in den Mund steckt. Solche Arbeit ist eine unproduktive.Jndeß ist sie nicht so ganz unproduktiv, weil sie das leistet, was schließ-lich Zweck aller Arbeit ist, sie nährt, labt, ergötzt den Arbeiter, sie stilltsein Bedürfniß. Der Brombeerenpflücker wird produktiv, wenn errascher oder mehr pflückt, als er konsumiren mag. So schafft er aneinem Tage Nahrung für zwei, also Vorrath für den kommenden Tag,er speichert auf. Die Aufspeicherung, die Füllung seiner Tasche mitBeeren, die am nächstfolgenden Tage als Nahrung dienen, macht es ihmmöglich, diesen folgenden Tag der Jagd eines Rehbockes zu widmen,der ihm Unterhalt für 8 Tage gewähren wird. Um einen Rehbock zujager., muß man etwas in der Tasche haben. Vielleicht, ja! läßt sichder Bock schießen, bevor sich Hunger einstellt. Aber das wäre unberechen-bare Ausnahme. Die Regel fordert vorgethane, ausgespeicherte Arbeitim Sack. So also speichert sich mit Hilfe produktiver eintägiger Beeren-pflückerei ein Bock auf, der 8 Tage vorhält, der dann als Mittel dienenmag, weitere Vorräthe anzuhäufen, zu bauen, zu weben rc. ic. Du siehst,die ausgespeicherten Werthe enthalten aufgespeicherte Arbeit.�it» Ankmttstzmn nnn NeicktKuni oder Arbeitsvrodukten ifDie Anhäufung von Reichthum oder Arbeitsprodukten ist ein ökono-misches Erfordedniß, um aus barbarischer Arbeit, die von der Hand inden Mund lebt, zivilisirte Arbeit zu machen, die ein„menschenwürdigesDasein" verleiht oder wenigstens verleihe,» könnte. Alle Arbeit ist pro-dllltiv, jedoch ist die allerproduktivste die menschenwürdigste.Die höchste Produktivkraft unserer Arbeit ist wesentlich eine historischeErrungenschaft. Wir sehen vom Anfang der Geschichte die produktiveKraft der Arbett beständig wachsen, so daß niemals die Welt eine solcheArbeitskraft, eine solche Ergiebigkeit gekannt hat, wie diese ist, welcheuns heute in Erstaunen setzt. Diese wachsende Produktivkraft ist nurmöglich durch riesig aufgespeicherte, vorgethane Arbett, durch modern«Arbeitsmittel.Lohnarbeit ist nur möglich, wo die Arbeit produktiv ist, wo sie mehrleistet als kostet, mehr produzirt als konsumirt, wo sie mehr hervorbringt,als zum Unterhalt des Arbeiters erfordert ist. Zur Lohnarbeit gehörtdie Produktion von W e h r w e r t h. Der Arbeiter, der nicht mehr Beerenpflücken kann, als er zu seiner Nahrung bedarf, kann nicht für Lohnarbeiten, kann seinem Käufer keinen Mehriverth schaffen. Lohnarbeit istnur möglich zufolge historisch erworbener Produkttvität.Ich bitte Dich nun, Deinen H. George,„Fortschritt und Armuth",nochmals zur Hand zu nehmen und das erste Kapitel nochmals zu durch-lesen, wenn nöthig auch ein drittes Mal, weil hier schon die Mängelvorhanden sind, welche sich in den späteren Kapiteln beständig wiederholen.H. George vermag die Verhältnisse der freien Konkurrenz, die Verhält-niffe der heutigen Wirthschaft nicht hinreichend zu durchschauen, weil ersie nicht hinreichend zu trennen weiß, weder von dem Betrieb ä laRobinson noch von der Zunftwirthschaft und dem Kleinbettieb, aus demsie sich geschichtlich entwickelt. Dem Amerikaner mangelt das Ergebnißder deutschen Philosophie, die Logik, welche die Phasen der Geschichtettennt, ohne den Zusammenhang zu zerreißen.I. Dietzgen.Sozialpolitische Rundschau.Zürich, 20. Februar 1884.— Die Armee. Je mehr die soziale Nothwendigkeit und die innereKraft der Bourgeoisie schwindet, desto mehr sucht diese nach äußerenStützen ihrer zusammensinkenden Herrschast. Daher die-rpachseude„Re-ligiösität" in den Kreisen der Besitzenden, daher die wachsende Ohnmachtdes Liberalismus gegenüber der Kirche, daher auch seine wachsende Vor-liebe für die Armee. Die Kirche und die Armee sind ebenso unent-behrliche Rüstzeuge der modernen Gesellschaft geworden. wie sie diedes anoien regime, des verfloffenen sozialen und politischen Systems,gewesen sind. Für unser„herrliches Kriegsheer" schwärmen heutenicht nur Konservative und Nationalliberale, sondern auch Fortschrittlerund„Demokraten": keinem von ihnen fällt es ein, für das Milizsystemeinzutreten oder es auch nur zu erwähnen,»vas sie wollen, ist blos eineetwas geänderte Organisation des stehenden Heeres, die es billigermacht. Die ganze Ärmeesrage ist für sie aus einer eminent p o l i-tischen zu einer reinen G e I d s r a g e herabgesunken, zu einer Geld-frage in doppelter Beziehung. Einestheils sinden die bürgerlichenDemokraten,daß man denselben Effekt billiger erzielen kann als bisher, anderseits aberfinden sie es entsetzlich, daß dem Adel allein das Recht zustehen soll, seineFeuilleton.Pas Kaus Witteksbach.Ein Beitrag zur Naturgeschichte der Könige.l. Ludwig ll.Motto: stine ira et studio.(Tacitus.)Solange byzantinische Zustände bestehen, solange wird es auch Geheim-geschichten geben. Derjenige Historiker, der seine Pflicht, ein treu abge-spiegeltes Bild der Thatsachen zu liefern, erfüllen will, ist heute, unterdem Drucke der rohen Gewalt, gezwungen, sein Wissen im Auslände zupubliziren. Was der großen Masse des Volkes noch fehlt, ist die Kennt-niß der Dinge, wie sie sind. Haben sie einmal die monarchische Komödieerkannt, wissen sie, daß dieser König da nur ein Dlrosch ist, fällt dieandächtige Scheu, dann beginnt unsere Saat zu reisen.Das Haus Wittelsbach, vor Allem sein Chef, König Lud-wig II., ist es, dem wir heute»msere Ausmerksamkett zuwenden wollen.Ludwig II., den die feile Preffe, den das ganze Ordnungsgesindel alsHelden, als Kunstfreund, als Staatslenker preist, ist in Wirklichkeit einWahnsinniger. Er ist, um den Kunstausdruck der Irrenärzte zugebrauchen,„erblich belastet", das heißt, in seinem Geschlecht sind berettsGeisteekranke gewesen, und diese furchtbare Erbschaft lastet auf ihm unddem Volke.„Und wär' er nicht ein solch' hoher Patton,Säß' längst er im Jrrenhause!"wie es im„Neuen Wintermärchen" heißt. Ludwig I., ein boshafter Ty-rann, dem zum Nero nur die Macht fehlte, war bereits nahe an derGrenze des Wahnwitzes. Der Bruder des jetzigen Bayernkönigs, PrinzOtto, sitzt in seinem Schlosse zn S ch l e i h h e i m, ein gefährlicher,tobsüchtiger Irre, der seine Wärter mißhandelt und seinen prinzlichenSchädel an den gepolsterten Wänden seiner Zimmer vergeblich einzuren-nen versucht: Fürstensöhne haben den Vorzug, als Wahnsinnige eigeneNarrenhäuser zu besitzen und ihren aus dem Schweiß des arbeitendenVolkes destillirten Gehalt weiterzubeziehen.„Unser" Ludwig nun, nach seinem ganzen Thun und Treiben beurtheilt,ist so toll wie sein Bruder, aber aus Gründen der„Staatsraison" darfer eS nicht fein. Denn mit ihm fiel« eine ganze Armee von Schmarotzern,mit seiner Entmündigung würde die augenblicklich herrschende Hof- undRegierungsklique verschwinden, un» einer anderen Platz zu machen denndie Opposition am bayerischen Königshofe ist nicht besser. An ihrerSpitze steht Prinz Luitpold, der sehnsuchtsvoll auf das Thrönleinlauert uud mit allen Mitteln gegen seinen„gesalbten" Venvandtenkämpft. Wenn zwei Spitzbuben sich in den Haaren liegen, so plaudernsie ihre Geheimnisse leichter aus. Und so ist, durch verschlungene Kanäle,allmälig eine solche Fülle von Thatsachen über den„jungfräulichen König" unsbekannt geworden, daß wir nur einige, gutverbürgte, recht prägnanteFälle anführen wollen.Professoren und Huren sind stets für Geld zu haben, hat ein gekrönterSöhne aus Kosten des Volkes als Offiziere zu versorgen: wenn dasVolk schon so viel zahlt, wollen wir doch auch unseren Antheil mit andeffen Ausbeutung haben; die B e v o r z u g u n g der Adeligen mußaufhören!So rufen Richter und Genossen, und sie rufen es um so lauter,je mehr die Ueberproduktton an Intelligenz steigt, je schwerer es derBourgeoisie wird, ihre Söhne zu versorgen. Die bürgerliche Demokratiekänipft heute nicht mehr gegen das stehendeHeer, sondern nurum ihren Antheil an demselben.Die„Frankfurter Zeitung" kämpft diesen Kampf natürlich mit, undals gefundenes Freffen schlachtet sie in einer ihrer neuesten Nummerneinen Artikel der Münchener„Allgemeinen Zeitung" aus, in welchemder Militärschriststeller v. Wickede gegen das Mißverhälwiß zwischender Zahl der adeligen und der bürgerlichen Offiziere in der Armee zuFelde zieht. Eine Stelle in diesem Artikel interessirt auch uns, sie handeltvon dem wachsenden Einflüsse dei Streberthums inder Armee:„Diese Herren", sagt Wickede von den Sttebern,„die gewöhnlichaus den Kreisen des armen Hosadels nicht allein in Preußen, son-dern auch in vielen norddeutschen Kleinstaaten stammen, suchenihre Erfolge möglichst auf den Parquets der Höfe und streben durchelegante Toiletten, theure Pferde und vornehm sein wollendes Benehmen zu exzelliren, wie fi« sich gewöhnlich auch mehr als Tänzerfür Prinzessinen, Arrangeure von Festen, Veranstalter opulenterDiners oder Soupers, als durch irgendwie militärische Tüchtigkeitauszuzeichnen pflegen. Im Generalstab, wo wirkliche Kenntniffe undVerdienste verlangt werden, sind diese eleganten Streber nur äußerstselten zu finden, desto mehr trifft man sie als Adjutanten vonPrinzen und anderen Fürstlichkeiten oder auch bei den Stäben derDivisionen und Brigaden, die theilweise im Frieden als Sinekurenzu betrachten sind. Da es derartigen Offizieren an einer gehörigenPortton Dreistigkeit selten zu mangeln pflegt, sie oft sehr intriguantund eifrig bemüht sind, ihre angeblichen Vorzüge möglichst glänzenzu lassen, so erreichen sie zum Nachtheil des Heeresleider nur zu häusig ihren Zweck, werden imAvancement durch verschiedene Versetzungen be-günstigt, auch mit dem sogenanten„Suppen-"oder„Hosorden" dekorirt und ihren ungleichtüchtigeren Kameraden von der Linie vorge-zogen. Gerade unter diesen äußerlich zwar oft glänzenden, innerlich aber hohlen und minder brauchbaren Offizieren trifft man dieeifrigsten und thätigsten Gegner des Gintritts der Bürgerlichen indie Offizierskorps der Armee an. Durch den so unmäßig gesteigertenLuxus in Allem und Jedem und den immer zunehmenden Materia-lismus auch in den Reihen der Offiziere hat leider die Zahldieser„Streber" und vornehmen„Salon-Osfi-ziere" sich im letzten Jahrzehnt ganz bedeutendvermehrt. Die eigentliche Kriegstüchtigkeit des HeereS wirdzwar im Großen und Allgemeinen nicht wesentlich von ihnen ge-schädigt(?), denn dazu ist ihre Anzahl doch zu gering wie ihr Ein-fluß zu unbedeutend und die noch überwiegend befferen Elementein den Offizierkorps halten ihnen das Gegengewicht, im Einzelnenstiften sie aber oft vielen Schaden an und versperren besondersOffizieren ohne Geburt, Vermögen und Familienprotektton einschnelleres Avancement und eine Würdigung ihrer Fähigkeiten.Glücklicherweise ist, wie allgemein bekannt, der Kronprinz vonPreußen ein entschiedener Gegner aller dieser süffisanten, äußerlicheleganten, amnahenden und aus ihre aristokratischen Namen odereinflußreichen Protektionen pochenden Offiziere, behandelt sie stetsmit verdienter Nichtachtung, geißelt ihr Wesen mit scharfem Spott,und so darf man mit Recht hoffen, daß ihre Zahl in Zukunft wiederabnehmen und ihr böser Einfluß geschwächt wird."Dieses Klagelied läßt uns natürlich sehr gleichgilttg. Der Kampf umOfffziersstellen und„Suppenorden" geht das Proletariat nichts an, erist«in häuslicher Zwist der Besitzenden. Ob derjenige, der den„gemei-nen Soldaten" anschnauzt und schuhriegelt, und derjenige, der das nachseinem Rechte ringende Proletariat mit blauen Bohnen regalirt,«inAdeliger oder ein Bürgerlicher, ein Leser der„Kreuzzeftung" oder derFronkfurterin ist, das kann uns zieinlich glfichgiltig sein.Ein anderer Umstand ist es� der uns von Wichtigkeit erscheint, einGestaNdniß, wie es dem mißvergnügten Herrn v. Wickede wider Willenentschlüpft ist: die e i n st so st r a in m e preußische Armee istin der Zersetzung begriffen.Nicht die militärische Tüchtigkeit entscheidet über die Stellung in demOffizierkorps, sondern das unwiffende anmaßllche Streberthum. Das isteine Thatsache, und wenn Herr v. Wickede sich beeilt, aus„patriotischen"Gründen hinzuzufügen:„Die eigentliche(!) KriegStüchttgkeit des Heereswird zwar im Großen und Allgemeinen(l) nicht wesentlich(!) von ihnengeschädigt", so deutet er durch niese lahme Verklausulirung nur die Verlegenheit an, in welcher er sich befindet.Die Größe der hohenzoller'schen Monarchie beruht aus zwei Stützen:einer tüchtigen Bureaukratie und einer tüchttgen Armee. Beide sindheute untergraben.Bismarck selbst hat nach Möglichkeit gearbeitet, jeden tüchtigen Chä-rakter von den höheren Posten zu beseitigen und seine Kreaturen habenKollege des Wittelsbachers einmal gesagt. Es ist richttg. Denn in altenTonarten wird der gläubigen Welt von bezahlten Knechten durch Wortund Schrift verksipdet, daß„Seine Majestät ein gewaltiger, originalerGeist", daß er„ganz sicher ein Genie" sei. Alfl solches suche er dietiesfie Einsamkeit auf; nur um in der großarttgen Ruhe der Gebirgs-natur tiefsinnige Betrachtungen über des Volkes Wohl anzustellen, ver-grade er sich in seine Schlösser.DaS ist. eine Lüge, eine der Millionen von Lügen, welche dem be-thörten Volke von den schlauen Herrschenden erzählt werden.Ludwig rfl leidet an hochgradigem Verfolgungswahn-sinn, dessen Hauptsymptom eben diese Scheu vor den Menschen, diedrückende Angst vor eingebildeten Gefahren ist. Auf dieser Thatsacheruht die ganze Macht der geriebenen Oberparasiten, die in den Minister-sefseln sich breit machen. Die in wunderbarer Reinheit ausgebildeteMqnje(Wahnsinn) des Königs wird dazu ausgebeutet, ihn von jederBerührung mtt Anderen als seinen Günstlingen und deren Lakaien, vomRath bis zum Bedienten herunter, fernzuhalten. Die verbrecherischeThätigkeit dieser„Stützen der Ordnung und Sittlichkeit" nährt geradezuden schon hoch genug emporlohenden Wahnwitz des Königs..Er lebt den größten Theil des Jahres fern von München, auf ein-samen, sorgsam geschützten Schlössern er verkriecht sich in die abgelegenstenZimmer; von seinen Zwangsvorstellungen gepeinigt, die ihn überallFeinde sehen lassen, hastet er Nachts ruhelos umher. Ist er in München,so haust er abgesperrt in der Residenz, nur in geschloffenem Wagen undin rasendem Galopp durchsaust er den Hofgarten, in dem während derAnwesenheit des Königs überall die Pickelhauben der Gensdarmen zusehen find. Denn seine Mnister haben ihm„zum Schutze gegendie Sozialdemokraten", man höre und staun«, diese Bewach-ung alfl nothwendig nachgewiesen. Nicht zufällig ist es, daß seine ver-trautesten Räthe stets höhere Polizeibeamte und Staatsanwälte gewesensind.•:.P e ch m a n n, der frühere Minister des Innern, ist heute Chef derPolizei. F e i l i tz s ch, der jetzige Minister, ein tückischer Lump, der allemAnschein nach ebenso im Solde Preußens steht, wie fern würdiger GenosseN o st i z- W a I l w i tz in Sachsen, war Polizeidirektor. Sein Kabinets-fikretär(ein Vertrauensposten comme il faul) wird der PolizeirathPff i st e r, Dirigent der politischen Polizei, ein rücksichtsloser, kein Mittelscheuender Streber. Pfister, der Sohn eines armen Lehrers, heute durcheine Geldheirath mehrfacher Millionär, Besitzer des Börsenbazars, zeichnetsich durch Bruralttät und Grausamkeit bei der Sozialistenhatz aus; aberer hat noch andere liebenswürdige Eigenschaften aufzuweisen. Sein eigener Schwager S ch m e d e r e r, den er um sein Erbtheil ba stöhlen,kann ein Liedchen von seiner Verwandtenliebe singen.Die Psister'schen Millionen sind neben dem Polizeicharakter diesesBurschen das Hauptmotiv zu seiner Berufung gewesen. Denn der Königleidet an einer tollen Verschwendungswut h. Er will Lud-wig XI V. nachäffen, hat Millionen vergeudet und steckt ttef in Schulden,so tief, daß er gar nicht mehr Besitzer seiner Schlösser, sondern nurnoch der A s t e r m i e t h e r des Baron Hirsch ist, der allerortenseine Siegel hat anlegen lassen. Der Landeskönig der Schuldsklave desGeldkönigs— ein köstliches Bild!es ihm nach unten nachgemacht. Von der Bureaukratte wurde dai deutsiSystem auf die Armee überttagen. Die Offiziere, welche die große« Ü'chtSchlachten geschlagen haben, sind im Aussterben, und was nachkommt, öas<das ist ein Trupp von Komödianten, nicht von Soldaten. Armee und HundBureaukratie Preußens eilen mit Riesenschritten einem Zustande der GalgiKorruptton, der Zersetzung entgegen, wie er bereits einmal, am End«des vorigen und am Anfange dieses Jahrhunderts daselbst bestanden.—und wie er durch die Schlachten von Jena und Auerstädt und deren»ensnFolgen so grell beleuchtet worden. Die Hoffnung, der Kronprinz werde> a t(diesem Niedergange Einhalt gebieten, ist eine illusorische. Er wäre dazu der-nicht im Stande, selbst wenn er es wollte(bekanntlich ist von eine» wontlWillen bei ihm überhaupt nicht die Rede). Mag er die bürgerliche» den 5Offiziere den aristokratischen gleichstellen, die einen verstehen das Streber- konseithum ebenso gut, wie die anderen, und der Byzanttnismus ist zu tief der keingewurzelt(wie auch die„demokratische" Presse beweist). Es ist die»Daßallgemeine Korruption der herrschenden Klassen, von der auch die währ!Armee ergriffen worden ist, und der sie sich nicht mehr entziehen kann. Dort,Ein zweites Jena naht, wenn der Bau, den die keinerHohenzollern aufgerichtet, uicht schon früher zu- mentisammenbricht. inRlhuldi,— Der Krieg mit Amerika. Der„große" Landwirth vo« ks seiVarzin ist schon seit Langem nicht gut auf die amerikanische Republik zu Die!sprechen, deren landwirthschaftliche Konkurrenz den Ertrag seines zusam- flelluimenge— sparten Vermögens zu schmälern droht. Der Reichstag hat ihm"ach<freUich landwirthschaftliche Zölle aller Art bewilligt und die Praxis der undZollbehörden hat ein Weiteres gethan: aber die amerikanische Konkur- F o lrenz ist zu mächtig, um nicht alle diese Hindernisse zu beseitigen. Daher schunidie Wuth des Reichskanzlers, die sich, da er den Vereinigten Staate« demo!nicht so wie dem„Erbfeind" jenseits des Rheins nach Laune den Krieg aollkoerklären kann, in Flegeleien und Beleidigungen der ver- demo!schiedensten Art äußert.- ö e mDie letzten Tage haben uns nicht weniger«ls drei Proben dieser? o s i„genialen Diplomatie" gebracht. Am 14. Februar brachte die„Nord- fitiondeutsche Allgemeine" einen Artikel gegen die Vereinigten Staaten, der sind>an Unverschämtheit nichts zu wünschen übrig ließ; dann erschien im ElemiBerliner„Fremdenblatt" ein Artikel gegen den amerikanischen Gesandte« i" leiin Berlin, in welchem diesem ganz unverblümt Mangel an Ehrlichkeit Di«vorgeworfen wurde; und endlich beleidigte der„eiserne" Kanzler direkt rine;das Repräsentantenhaus ver Union, indem er eine Kundgebung desselben'st eirzu Ehren L a s k e r' s, welche dem Reichskanzler zur Uebermittlung an"»chden Reichstag zugegangen war, einfach zurücksandte. gsschl«Wir schwärmen bekanntlich nicht für Laster, wir sind auch der Ansicht,daß der gesetzgebende Körper der Vereinigten Staaten etwas Vernünstigerei 3hätte thun können, als anläßlich des Todes eines bereits politisch Tobten an J'*1®den deutschen Reichstag eine Adresse zu senden; aber darum handelt es sich 1 ffnicht, sondern um die Beleidigung, welche Bismarck durch die brüskeZurückweisung der Adresse einer befreundeten Nation ganz grundlos™enbangethan, um den Mangel auch nur äußerlichen Anstandes, den er da- iunge!durch an den Tag gelegt. Daß der Akt auch eine Demüthigung für dendeutschen Reichstag ist, kommt nur so nebenher in Betracht; der ist an—Fußtritte schon gewöhnt, und er nimmt sie ruhiger hin wie der Reichs- IHund, der doch mitunter knurrt. Darum klagt auch die liberal« Press« dys nnicht, aber die Lümmelei gegen eine befreundete Nation, die erscheint ihr Ziemlidenn doch zu stark, und es überläuft sie ein Gefühl der Scham, demsie denn auch in verschiedenen Leitartikeln schüchtern Ausdruck gibt übrig«Aber, meine Herren Liberalen, habt Ihr diese Lümmelei nicht großge- Bergezogen? Habt Ihr nicht unzähligemale rühmend an Eurem großen Otto Die Shervorgehoben, daß er recht„urgermanisch" grob, ohne jede Spur von besseri„wälscher" Sitte sei? Habt Ihr ihm nicht zugejauchzt, so oft er stch ein« PunklUnanständigkeit gegen das französische Volk erlaubte! Ihr habt jede Beratseiner Flegeleien gegen die Sozialdemokratie in den Himmel erhoben, TagerIhr habt es bewundernd erzählt, wie er als Student Leuten, die ihi« welchenicht gefielen, mit Biergläsern den Schädel zerschlug? Er lhut jetzt nichts VorthSchlimmeres, als er damals gethan. Bismarck'« Gemeinheit ist stets bis erkenran die äußersten Grenzen gegangen, und Ihr habt dafür gesorgt, das Wodiese Grenzen recht wette sind, daß er Alleinherrscher Deutschlands nach meisteInnen und nach Außen ifl und FußtrEte. uyo Wasserstrahlen austheile« soffallkann, wie' es ibm beliebt.- l ichekann, wie es ihm beliebt. licheDer Amerikaner brauchen wir uns natürlich nicht anzunehmen, di« trägst,deutschen Ardeiter. Bismarck hat den Bereinigten Staaten aus auch iLaune und Prositwuth den Krieg erklärt, zwar nur den Zollkrieg, Fußtraber dieser wird, wie jeder andere, auf Kosten der Arbeitel davergeführt. Zuerst hat er die Preise der Lebensmittel in die Höhe geschraubt, Stim:jetzt macht er jede Verständigung mit der großen Republik unmöglich Volksund provozirt dieselbe'dazu, oer deutschen Industrie den amerikanischen schrittMarkt zu verschließen, das heißt: Taufende von A r h e s t e r«"> S,brodlos zu machen!.' heftigErhöhung der Lebensmittelpreise und gleichzeitig Einschränkung bei sächsisArbeitsgelegenheit, also Hünger und Elend für unzählige Arbeiterfamilien, Schidas beschwört Bismarck, Dank seiner Allgewalt,' leichtsinnig herauf—(M ÜMW»" M ed(deraus Habsucht. Aus Habsucht verkausten im vorigen JahrhundertWenn Ludwig II. vernünftig wäre, würde er sicher ob dieser Mach!des Kapitalismus noch Sozialist!Die kostbaren Bauten, die er aufgeführt hat und deren Inneresmärchenhaft schön ausgestattet ist, haben ungeheure Summen verschlungen., Der König hat nicht iveiterbauen können, und es haben in Folge desse«zahlreiche A r b e i t e r e n t l a s s u n g e n stattgefunden. Nicht blos dasGroßkapital, auch das Ha'ndwerk wird vom König angepumpt. Elhat für sein Bett sich einen goldenen Vorhang von einem München««Meifler machen lassen, den er noch heute schuldig ist: ein Zentner Göllsteckt in demselben. Die Bedienten erhatten ihren Lohn oft erst vierzehsTage nach dem Ersten— es ist ffejn Geld in der Kasse!Ein gewöhnlicher Sterblicher wird bei solcher Verrücktheit unter Kurategestellt, und der Fürst? Die Münchener„Patrioten" haben in ihresKlub darüber berathschlagt, aber sie wagen es natürlich nicht, gegen de»K ön ig vorzugehen! rWie es, um unsere Diagnose zu beenden, mit dem Verstände Ludwig's II. aussieht, mag der eine Ainstand beweisen, daß erde»viehischsten aller Laster, der Päderastie, fröhntNur junge Diener Wörden angestellt und der gekrönte Lüstling.nothzüchtigt seine Reitknechte. Die, welche ihm nicht zu Willen sind, werde«sofort entlassen; die anderen werden glänzend entschädigt. So hat ei«Jockey 30,000 Mark als Schweigegeld erhalten. So ivtrthschaftet malmit deinen Steuern, bayrisches Volk! Die wilde Brunst des Königs isNicht zu stillen! Wie sonst Maitreffen, so werden hier männliche Geliebtgehalten.-?!Ein anderer Beleg für den Cäsarenwahnsinn ist die Thatsache, dalein Diener, der in Ungnade'siel, vor dem König nur in schw'a-rze!Maske erscheinen darf. Ganz Ludwig der Vierzehnte!Höchst wahrscheinlich, nach dem Krankheitsbild zu urtheilen, leidet de«König an allgemeiner sortschreitendey Lähmung. B«reits sind bei ihm Sprachstörungen eingetreten, ex kann nur noch lalle«Und— o wunderbare Ironie de« herrschenden Systems I— die U»gebüng des Königs darf auch nicht zu ihm sprechen. Der Verkehr wirschriftlich vermittett. Di« solchen Kranken eigenthümliche Freß- und Sau!lust ist auch Ludsvig eigen. Er pertilgt ungeheuerliche Quantitäten Fleisöund ist. ein Gewohnhettstrinker, der die seinen Liqueure flaschenweiftrinkt. Seine riesige Gestalt gleicht einem Faß, so sehr hat er sich angemästet!Eharatteristisch sind auch die Begnadigungen, die er ausspricht. Äcraddie gemeinsten, raffinittesten Verbrecher begnadigt er, in stiller Mitfreud-an Tücke und Gewaltthätigkeit; denn sein Charakter ist durchaus ve«darben.Ludwig II. ist bankerott an Körper, an Geist, a>Sittlichkeit!Wann wird das bayrische Volk über den König de«Konkurs verhängen!?!Bajuvarier.