und mit demselben Erfolge; der gallige an chronischer( nicht blos phyfischer) Hartleibigkeit leidende Barth schildert in grellen Farben und gräßlichen Bildern den allgemeinen Kladeradatsch, die Vernichtung des Wohlstandes und der Kultur, die Auflösung aller Bande der Menschheit burch den Sozialismus. Man hört ordentlich, wie Kassandra- Barth mit den Zähnen klappert. Dabei verliert sie oder er doch nicht ganz die angeborene Schlauheit: er verkündigt nämlich unter Hinweis auf England, daß es, wenn der Sozialismus zum Siege gelange, dem Großgrundbesit in erster Linie an den Kragen gehen
werde.
Der Pfiffitus! Da wird sicherlich der Bismarck mit seinen großgrundbesiglichen Mitagrariern Angst bekommen, und, statt die armen unschuldigen, lammfrommen, bloß das Beste des Staates und der Gesellschaft im Auge habenden Industrie- und Handelsbourgeois zu malträtiren und zu ruiniren, sich zwischen sie und den anstürmenden Sozia lismus stellen, um nicht selber zuerst von dem rothen Gespenst" ( Hu hu!) aufgefressen zu werden. Ob der geniale Dtto der weltklugen Kassandra- Barth oder Barth- Kassandra wohl auf den Leim hüpfen und in die weitgeöffneten Arme des Manchesterthums zurückkehren wird? Die arme Kassandra hätte es wahrhaftig verdient.
Und der dritte des sozialistenfresserischen Kleeblattes, der biedere Schulze- Redivivus, singt ja in so verlockenden Tönen( allerdings nach sehr, sehr alter Melodie) das idyllische Glück des freien Wettbewerbs, die herrlichen, segensreichen Wirkungen der beschränkten Ronkurrenz, die Lieblichkeit des Kampfs um das Dasein, in dem auch der Erliegende noch das beseligende Gefühl hat, durch seinen Untergang zu nüßen, die Harmonie der Interessen, die sich aus dem freien Spiel der Kräfte von selbst ergibt und wie sie alle lauten die schönen Märchen der Bourgeois- Mythologie.
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Kurz: Der Staat muß zusammenbrechen, wenn die Basis wirthschaftlicher Freiheit erschüttert wird. Die wirthschaftliche Freiheit ist die einzige Garan tie gegen die Sozialrevolution!" mit diesem gellenden Beter- Terzett schließt unser Trifolium.
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Und wir wir reiben uns die Augen und fragen uns: Haben wir denn das Alles nicht schon Hundert- und Tausendmal gelesen? Haben denn diese would be- Retter der Bourgeoisgesellschaft in langer, langer Beit gar nichts gelernt und gar nichts vergessen?
Sollte uns aber Jemand fragen: Warum beschäftigt Ihr Euch denn mit einem Dpus gegen den Staatssozialismus? Was geht uns Sozialdemokraten der Staatssozialismus an, gegen den die BambergerBarth- Blömel'sche Kollektivarbeit sich richtet? so haben wir einfach zu
antworten:
Sehr viel, und Alles!
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Staatssozialismus heißt es, und der Sozialismus als solcher ist gemeint. Auch wir sind Staats sozialisten, denn nur durch den Staat( den Streit um des Kaisers Bart: ob das Ding denn nur durch so oder anders genannt wird, bei Seite gelassen) den Staat, nur durch die organisirte Gesellschaft kann der Sozialismus verwirklicht werden. Was Junker Bismard und seine Leute unter Staatssozialismus verstehen, ist selbstverständlich himmelweit von dem wirklichen demokratischen Sozialismus unterschieden, allein gerade das, wodurch ersich von ihm unterscheidet, das polizeilich bureaukratische Element: ist das, was den Herren Bamberger und Konsorten durchaus nicht antipathisch ist. Der wirkliche Sozialismus ist unser Sozialismus, ist es, wovor ihnen graut.
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Wäre der Bismarc'sche Polizeisozialismus, was er sein soll: ein ,, Gegengift gegen den wirklichen Sozialismus" die Herren Bamberger und Konsorten würden mit Wollust zugreifen, wie sie in Frankreich mit Wolluft zugegriffen haben. Den Polizei und Kasernensozialismus, welcher die Privatausbeutung des arbeitenden Volkes durch die Bourgeoisie nicht ausschließt, lassen die Bamberger und Konsorten sich gern gefallen. Auf die ,, Freiheit" und andere idealistische Jugendeseleien" kömmt es ihnen nicht an, sondern auf die Ausbeutung, auf das Geschäft, und jeder Bonaparte oder Bismarck ist gleichihnen recht, ob mit oder ohne Polizei oder Staatssozialismus vorausgesetzt, daß das Ausbeutungsgeschäft nicht gestört wird. Und das fällt dem Bismarck so wenig ein, wie es seinem Lehrer, dem Bonaparte einaefallen ift
viel
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Sozialpolitische Rundschau.
"
Nur immer konsequent! rief die Frankfurter Zeitung " neulich der Fortschrittspartei zu, als Herr Virchow seinen früheren reaftionären Gesinnungsäußerungen die neue hinzugefügt hatte, daß er die Absetzung eines Beamten( Professors), welcher sich als Republikaner bekannt, für durchaus gerechtfertigt erachte. Seine schulmeisterliche Vorlesung schließt das Organ des Herrn Sonnemann mit folgenden Worten:
„ Es fällt uns schwer, daran zu glauben, daß die Fortschrittspartei, deren Prinzipien, was man auch dagegen sagen mag, mit logischer Konsequenz zur Demokratie hinführen, daß Virchow selbst nach gründlicher Ueberlegung in dieser Frage einen mit den Forderungen des Rechts und der Vernunft gleich unvereinbaren Standpunkt festhalten sollte."
Feuilleton.
Der„ lange Fasching" von 1848.
I.
Wenn die ,, Kölnische Zeitung " in der Februarrevolution ,, nur einen langen Fasching" zu sehen behauptet, so ist das durchaus nicht so spaß: haft gemeint, als es auf den ersten Augenblick erscheint. Die biedere Matrone weiß sehr gut, was sie sagt; nur muß man ihre Sprache verstehen; sie sagt Februar und meint März die März revo Tution erscheint dem Hauptmundstück der deutschen Bourgeoisie heute nur noch als ein ungeheurer Fasching eine Karnevalskomödie, die mit einem kolossalen Kazenjammer endete.
Und welch seltene Erscheinung! die brave Kölnerin befindet sich mit dieser Auffassung in Uebereinstimmung mit uns, den ††† Sozial demokraten. Nur mit dem kleinen Unterschiede, daß sie, wie es bei einem so gelehrten Blatte nicht anders sein kann, mit ihrer Weisheit ein volles Menschenalter nachgehinkt kommt. Der wirkliche Charafter der 1848er Revolution Deutschlands wurde von den Sozialdemokraten bereits zu einer Zeit klar erkannt, als die Kölnerin und ihre Gläubigen in ihr noch ein welthistorisches Drama ersten Ranges erblickten, und gerade die Kölnerin sollte das am besten wissen, denn in ihrer geheiligtsten Nähe, in der ehrwürdigen Stadt Köln wurde es zuerst ausgesprochen bereits im Jahre 1848 von dem verstockten Kommunisten Karl Marx in der mit„ Chimborassofrechheit" geschriebenen Neuen Rheinischen Zeitung ".
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In den Nummern vom 10., 15 und 31. Dezember 1848 unterwirft Karl Mary die Revolution von 1848 einer schneidigen Analyse, die, obwohl für eine Tageszeitung geschrieben, nicht nur nicht veraltet, sondern in jeder Beziehung zeitgemäß ist, und darum auch zum Jahrestag des langen Faschings hier auszugsweise rekapitulirt werden mag. Mary beginnt seinen Artikel mit folgender Erklärung: ,, Wir haben es nie verheimlicht. Unser Boden ist nicht der Rechtsboden, es ist der revolutionäre Boden. Die Regierung hat nun ihrerseits die Heuchelei des Rechtsbodens aufgegeben. Sie hat sich auf den revolutionären Boden gestellt, denn auch der kontrerevo Tutionäre Boden ist revolutionär."
damals
Hierauf zählt Marg die Maßnahmen der preußischen Regierung unter dem Ministerium des Herrn Cam phausen, des Führers der liberalen Bourgeoisie, und Hansemann auf, und zeigt, wie diese Herren nur die Vorarbeiten für das offene reaktionäre Ministerium Manteuffel geleistet, und fährt dann fort:
Man täusche sich indeß nicht, man schreibe einem Camphausen, einem Hansemann, diesen Männern untergeordnetster Größe, keine weltgeschicht liche Iniziative zu. Sie waren nichts als die Organe einer Klasse. Ihre
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Nun, wenn es für die Herren von der Fortschrittspartei eine ,, logische Konsequenz" gäbe, dann wären sie eben keine Fortschrittler, sondern und echte, richtige, konsequente Demokraten echte, richtige Demokraten find Sozialdemokraten. Ja, Sozialdemokraten! Und nicht ,, Volksein geradeso undefinirparteiler", die weder Fisch noch Fleisch sind bares, proteusartiges Menschen- Sammelsurium, wie es die Fortschrittspartei ist, sogar noch vielgestaltiger und prinzipienloser. Haben wir es doch erlebt, daß diese Fraktion der Normaldemokraten sich bei den wichtigsten Prinzipienfragen spaltete; und hat sie doch auf wirthschaftlichem und sozialem Gebiete notorisch gar kein Programm, so daß die Zahl der verschiedenen, zum Theil antagonistischen ,, Standpunkte" größer ist als die der Mitglieder, von denen mehrere gar keinen, andere dafür je nach Bedarf und Gelegenheit. Das mehrere Standpunkte" haben
"
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ist das:„ Nur immer konsequent!" der Volkspartei in der Praxis!"
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Von der Konsequenz" und Gesinnungstüchtigkeit dieser volksparteilichen Gesinnungsmeier hat ihr exoterisches( äußerliches) Oberhaupt- - der Charakterdas esoterische( innerliche, geistige) ist Sonnemann mensch par excellence und gewaltige Redner vor dem Herrn, Karl Mayer aus Schwaben , am 19. Februar d. J. durch einen( natürlich wie immer glänzenden") Vortrag über das Militärpensionsgesetz( im ,, Demokratischen Verein" des volksparteilichen Metta: Frankfurt ) ein Klassisches Pröbchen geliefert. Da erfuhren wir von Neuem, was Herr Karl Mayer aus Schwaben einmal in seiner berüchtigten, den Repu blitanismus feig verleugnenden Reichstagserklärung betheuerte: daß die Volkspartei auf dem Boden der Reichsverfassung steht. Wir erfuhren weiter, daß ,, wir"- d. h. Karl Mayer und seine Leute sind, die im Jahre 1848 gewünschte Einheit des Heeres" zu haben daß ein Volksheer nach der Reichsverfassung möglich ist"; daß die Volkspartei auf dem Boden der Reichsverfassung für dieses Volksheer" kämpft; und daß sie es bereits im Verein mit anderen Parteien" fertig gebracht hat, 10-12 Millionen Mark am Militärbudget abzuknappern, was nach den Ausführungen des Herrn Karl Mayer eine Demokratisirung des Heerwesens, den Anfang zur Verwirklichung des Jdeals vom Volksheer" bedeuten soll.
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„ froh
Sehen wir uns die ,, Konsequenz" in diesen Drakelsprüchen des volksparteilichen Propheten und Oberpolitikus Karl Mayer aus Schwaben etwas näher an:
Also wir sind froh, die 1848 gewünschte Einheit des Heeres zu haben." Wer ist froh"? Herr Karl Mayer und seine Leute. Das ist klar. Wer aber hat 1848 die Einheit des Heeres gewünscht? Eine gemeinschaftliche Militärverfassung, die Einheit des Wehrwesens wurde von den demokratischen Parteien unzweifelhaft gewünscht, jedoch ein Heer, wie dasjenige, welches wir auf Grund der Reichsverfassung haben, das heißt die Unterwerfung Deutschlands unter das preußische Militärsystem, wurde damals von allen Demo traten ohne Ausnahme als das denkbar Schlimmste und Volksfeindlich ste betrachtet, während die Lösung, welche die Militärfrage durch Bismarck und die Reichsverfassung gegefunden hat, sich nur der guten ,, Wünsche" der extremsten Reattionäre à la Schnapphanski und Konsorten erfreuten. preußische Militarismus ist wahrhaftig seit 1848 nicht demokratischer, nicht weniger volksfeindlich geworden. Im Gegentheil. Und die Ausdehnung dieses Militarismus auf ganz Deutschland ( minus DeutschDesterreich) nennt Herr Karl Mayer die Erfüllung dessen, was er und seine Leute im Jahr 1848 gewünscht haben. Eine schöne Volkspartei! Eine konsequente Demokratie!
Und der
Nein, Herr Sonnemann, Sie brauchen über den inkonsequenten Virchow nicht gesinnungstüchtig die Nase zu rümpfen; Sie und Herr Virchow , Ihre Volks" und seine Fortschrittspartei" gleichen sich in puncto der Konsequenz" wie ein Ei dem andern es ist die nämliche Kouleur in Grün oder Grau.
Betreffs der Kandidatur Rittinghausen's geht eine alberne Notiz durch die deutsche Presse. Es heißt nämlich, die Parteigenossen des Solinger Kreises hätten ihn gegen den Willen und Beschluß der Fraktion auch für die nächste Reichstagswahl als Kandidaten aufgestellt. vy ven Beschlüssen der Fraktion, die unter den obwaltenden Ausnahmeverhältnissen die Partei repräsentirt, nicht fügt, tann überhaupt nicht zur Partei gerechnet werden. Wenn Rittinghausen von seinen früheren Wählern wieder aufgestellt worden ist, so konnte dies erst geschehen, nachdem er ausdrücklich erklärt hatte, sich den Beschlüssen der Fraktion unterwerfen zu wollen. Uebrigens war seitens der Fraktion gar kein Beschluß gegen die Kandidatur Rittinghausen's gefaßt worden man wußte, daß die Solinger Genossen keines Anstoßes und keiner Vorschriften bedurften und bedürfen, um ihre Parteipflicht zu erfüllen und die Parteidisziplin aufrechtzuerhalten.
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3um Rückgang der Sozialdemokratie. Am 26. Februar fand die Ersatzwahl im Wahlkreise Bielefeld statt. Das Resultat, die Wahl des konservativ- klerikalen Freiherrn von Ungern= Sternberg, war vorauszusehen. Was aber unsere Gegner nicht erwartet haben, das ist das entschiedene Wachsen der Zahl der sozialdemokratischen Stimmen. 1871 bekamen wir in dem Wahlkreise 514 Stimmen, 1874: 1042, 1877: 2165, 1878 fielen wir, wie begreiflich, in Folge des Attentatsrummels, auf 823, 1881 stiegen wir mieder auf 1148 und bei der letzten Wahl vereinigten wir 2258 Stimmen, also das Doppelte auf unsern Kandi
Sprache, ihre Handlungen waren nur das offizielle Echo einer Klasse, die sich in den Vordergrund gedrängt hatte. Sie waren nur die große Bourgeoisie im Vordergrunde.
Die Repräsentanten dieser Klasse bildeten die liberale Oppo= sition auf dem selig entschlafenen, durch Camphausen für einen Augenblick wiedererweckten vereinigten Landtag( vor 1847). Man hat den Herren dieser liberalen Opposition vorgeworfen, ihren Prinzipien nach der Märzrevolution untreu geworden zu sein. Es ist dies ein Frrthum.
Die großen Grundbesitzer und Kapitalisten, die ausschließlich auf dem vereinigten Landtage vertreten waren, mit einem Worte, die Geldbeutel hatten an Geld und Bildung zugenommen. Mit der Entwickelung der bürgerlichen Gesellschaft in Preußen d. h. mit der Entwickelung der Industrie, des Handels und des Ackerbaues hatten einerseits die alten Standesunterschiede ihre materielle Grundlage verloren.
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Der Adel selbst war verbürgerlicht. Statt in Treue, Liebe und Glauben machte er nun vor allem in Runkelrüben, Schnaps und Wolle. Sein Haupttournier war der Weltmarkt geworden. Andererseits war der absolutistische Staat, dem seine alte gesellschaftliche Grundlage unter den Füßen durch den Gang der Entwicklung weggezaubert war, zur hemmenden Fessel geworden für die neue bürgerliche Gesellschaft mit ihrer veränderten Produktionsweise und ihren veränderten Bedürfnissen. Die Bourgeoisie mußte sich ihren Antheil an der politischen Herrschaft vindiziren( erobern) schon ihrer materiellen Interessen wegen. Sie selbst war allein fähig, ihre kommerziellen und industriellen Bedürfnisse gesetzlich zur Geltung zu bringen. Sie mußte einer überlebten, ebenso unwissenden als arroganten Bureaukratie die Verwaltung dieser ihrer heiligsten Interessen" aus der Hand nehmen. Sie mußte die Kontrole des Staatsvermögens, dessen Schöpfer sie sich dünkte, für sich in Anspruch nehmen. Sie besaß auch den Ehrgeiz, nachdem sie der Bureaukratie das Monopol der sogenannten Bildung entwendet hatte und sie an wirklicher Kenntniß der bürgerlichen Wirthschaftsbedürfnisse weit zu überragen sich bewußt war, eine ihrer gesellschaftlichen Stellung entsprechende politische Stellung erzwingen zu wollen. Sie mußte, um ihren Zweck zu erreichen, ihre eigenen Interessen, Ansichten und die Handlungen der Regierung frei debattiren können. Das nannten sie das Recht der Preßfreiheit". Sie mußte sich ungenirt asso= ziren können. Das nannte sie das Recht der freien Assoziation". Religionsfreiheit und dergleichen mußte ebenfalls als nothwendige Folge der freien Konkurrenz von ihr verlangt werden. Und die preußische Bourgeoisie war vor dem März 1848 auf dem besten Wege, alle ihre Wünsche sich verwirklichen zu sehen.
Der preußische Staat befand sich in Geldnöthen. Sein Kredit war versiegt. Das war das Geheimniß der Zusammenberufung des Ver einigten Landtages ". Die Regierung sträubte sich zwar gegen ihr Schick
daten, den Schreiner Hegemann. Das ist ein günstiges Vorzeich gele für die kommenden allgemeinen Wahlen.
die
Die liberale Presse ist über dieses Wahlresultat ganz verdugt. Klei eh laut schreibt die Frankfurterin:
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wie
„ Wir stehen den Verhältnissen nicht nahe genug, um für die eber Erscheinung sofort die richtige Erklärung geben zu können; ve muthlich ist die Sozialdemokratie durch verschiedene Umstände b günstigt gewesen, namentlich aber dadurch, daß sie zum ersten Mal Par einen im Kreise ansässigen Bürger als Kandidaten in Vo tulir schlag gebracht hat, für den natürlich leicht ein wärmeres Interes Adv
zu erzielen ist, als für irgend einen auswärtigen Agi tator, der sich nur zur Wahlzeit im Kreise sehen und höre läßt."
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Gast Rüt tif
Dere
Ei, ei! Als in Kiel der im Kreise ansässige Bürger" Heinzel gege den ,, auswärtigen Agitator" Hänel kandidirte, da sprach die edle Fran furterin anders. Einmal müssen die auswärtigen Agitatoren" a unseren Erfolgen Schuld sein, ein ander mal wieder der Mangel solchen Agitatoren. Daß es in Wirklichkeit die Verhältnisse fin die für uns agitiren, nicht zum wenigsten die Unverschämtheit der Ko servativen und die Feigheit der Liberalen, daß unsere Siege in den Ve hältnissen begründet und daher nicht durch persönliche Verfolgungen nichte zu machen sind, das wollen die Herren Demokraten ebensowent einsehen, als ihre etwas weiter rechts stehenden Freunde. Uns aber sagt das Bielefelder Wahlergebniß wieder, daß de Tern Siegeslauf der Sozialdemokratie nicht mehr ge imm hindert werden kann. Vivat sequens!
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- Die„ loyale" Handhabung des Sozialisten treib gesetzes hat aufgehört, seitdem man die Sozialdemokratie nicht me Sozia gegen die Fortschrittler braucht, umsomehr da sie sich spröde gege schni die Stöcker'schen Lockungen verhält. Täglich kommen jetzt er E Berlin Versammlungsverbote und Versammlungs Wi auflösungen vor, meist unter den nichtigsten, lächerlichsten Bot wänden. Man will also in Berlin dasselbe System durchführen, da in E jetzt in Wien so schöne Früchte gezeitigt hat, man will mit der Arbeite Ift bewegung spielen; man will sie dressiren, einmal als Wadenkneife auf den Liberalismus loszufahren und dann wieder dem Fürsten Bi die marck sich hübsch zu Füßen zu legen, wenn ihr gepfiffen wird. D Polizei hat die Aufgabe der Dressur bekommen, das Sozialistenges frati bietet die Vollmacht dazu. Was die anderen Parteien freiwillig getha das Geständniß abzulegen:„ Hunde sind wir ja doch!" dazu soll Sozialdemokratie gezwungen werden!
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Drgo
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gegen
Das preußische Büttelthum, welches selbst so stramm dressirt worde Agit und das keinen Funken von Selbstgefühl und Selbstachtung oben hin im Leibe hat, begreift natürlich nicht, welche Saat dur feuri solch' frivoles Vorgehen ausgestreut werden muß. Und doch mu D gerade dieses launenhafte Willkürregiment meh erbittern als eine tonsequent durchgeführte, wen auch noch so harte Verfolgung. An einem schonungslos Gegner kann ich wenigstens Eines achten: die Ehrlichkeit. Ich kann m sagen, daß dieser Gegner unsere Gegensäge als unversöhnlich erkan hat, daß er einen Kampf auf Leben und Tod um die eigene Selbste haltung fämpft, und ich werde bei jedem der Hiebe, zu dem er aushol mir sagen müssen, daß er von seinem Standpunkte aus ein gewiss Recht habe, so zu handeln, es ist eben Krieg.
Wenn es aber dem Gegner an sittlichem Ernste fehlt, wenn er un nicht zu vernichten, sondern zu torrumpiren sucht und wen M er uns rechtlos macht und uns von Haus und Hof jagt, unsere Famili dem Elend preisgibt, nicht weil unsere Ziele ihm unsittlich und verder diese lich erscheinen, sondern weil wir uns nicht torrumpire Pari lassen, dann wird nicht nur unser Haß ein tieferer, es gefellt fi in zu ihm auch die Verachtung: wir verachten Bismarck und sein sowe Troß, wir verachten ihn in seiner Strenge und wir verachte von Ber ihn noch viel mehr in seiner„ Milde".
Es ist ein trauriges Gelichter, mit dem sich die deutsche Sozialdem der tratie herumschlagen muß. Es fehlt ihm nicht nur an Wisse sondern auch an Charakter.
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D
mit
Die sächsischen Fortschrittsjämmerlinge habe bote sich bemüssigt gesehen, einen neuen Beweis ihrer Jämmerlichkeit zu fern. In der Hauptversammlung des deutschen Fortschrittsvereines öff Dresden , die am 27. Februar stattfand und bei der die Abgeordnet Schreck und Starke erschienen waren, um ihren Parteigenossen Verhalten in der Angelegenheit der Wirthshausbeschränkung annehmb Hun zu machen, entschuldigte sich Herr Start unter anderem damit, er s nicht mehr im Stande, heute jedes Wort, das er am Januar in der sächsischen Kammer gesprochen, zu vertreten. habe seine Aeußerungen in großer Erregung gerathen, in die er dur it ,, unqualifizirbare" Angriffe des Abgeordneten Bebel gethan! Was d hat Sozialdemokratie nicht Alles am Gewissen hat! Jetzt ist sie auch dafi gera verantwortlich, daß die Fortschrittler in der sächsischen Kammer den Ve huu rich stand verloren haben notabene, soweit sie einen hatten!
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I
2
den
Er
Fortschrittliche Spießgesellen. Am 29. Febr. fan in Nürnberg die Verhandlung in dem Ehrenbeleidigungsprozesse unsere Genossen Hasen clever gegen den Fortschrittler Ehrhardt stat Die beiden einzigen Entlastungszeugen des Fortschrittlers ware zwei Anarchisten, die Herren Stadler und Meyer, welche fi nicht damit begnügten, eine Menge persönlicher Lügen vorzubrin gen, sondern die Gelegenheit benutten, Alles, was sie an internen An
sal, sie entließ ungnädig den Vereinigten", aber Geldnoth und Kredi losigkeit hätten sie unfehlbar nach und nach der Bourgeoisie in die Arm geworfen. Wie die Feudalbarone so haben die Könige von Gotte Gnaden von jeher ihre Privilegien ausgetauscht gegen baares Geld. Di Emanzipation der Leibeignen war der erste, die konstitutionelle Monarch der zweite große Att dieses weltgeschichtlichen Schachers in allen christlic germanischen Staaten
Um dem Hofe Opposition, mußte sie( die liberale Bou geoisie) dem Volke den Hof machen. gel Sie bildete sich vielleicht ein, für das Volk Opposition zu macher hie Die Rechte, die Freiheiten, die sie für sich erstrebte, konnte sie dah geä natürlich nur unter der Firma von Volksrechten und Volf freiheiten der Regierung gegenüber in Anspruch nehmen. Diese Opposition befand sich, wie gesagt, auf dem besten Wege, al der Februarsturm losbrach. Als die Märzsündfluth eine Sündfluth en miniature sich ver Taufen hatte, ließ sie auf der Berliner Erdoberfläche keine Ungeheue zurück, keine revolutionären Kolosse, sondern Kreaturen alten Stil bürgerlich untersette Gestalten die Liberalen des vereinigten Land tags, die Vertreter der bewußten preußischen Bourgeoisie.
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Die preußische Bourgeoisie war auf die Staatshöhe geworfen aber nicht, wie sie gewünscht hatte, durch eine friedliche Trans öst aktion mit der Krone, sondern durch eine Revolution. Nich hai ihre eigenen Interessen, sondern die Volksinteressen sollte si der gegen die Krone, d. h. gegen sich selbst vertreten, denn eine Volks bewegung hatte ihr die Wege bereitet. Die Krone war aber i St ihren Augen eben nur der gottesgnadliche Schirm, hinter dem ihr eigenen profanen Interessen sich verbergen sollten. Die Unantastbarkei ihrer eigenen Interessen und der ihrem Interesse entsprechenden poli tischen Formen sollte, in die konstitutionelle Sprache übersetzt, lauten Unantastbarkeit der Krone. Daher die Schwärmerei de deutschen und speziell der preußischen Bourgeoisie für die konstitu tionelle Monarchie. War daher die Februarrevolution samm ihren deutschen Nachwehen der preußischen Bourgeoisie willkommen weil das Staatsruder ihr durch dasselbe in die Hand geworfen wurde so war sie eben so sehr ein Strich durch ihre Rechnung, weil ihr Herrschaft an Bedingungen geknüpft wurde, die sie weder erfüllen wollte noch erfüllen konnte.
Die Bourgeoisie hatte keine Hand gerührt. Sie hatte dem Volke er laubt, sich für sie zu schlagen. Die ihr übertragene Herrschaft wa daher nicht die Herrschaft des Feldherrn, der seinen Gegner besiegt sondern die Herrschaft eines Sicherheits- Ausschusses, dem das siegreich Volk die Wahrung seiner eigenen Interessen anvertraut."
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