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verfrorenheit routinirter Revolverjournalisten un 3 Denunziationen 2c. anlügt. Eine solche Lüge war gerade wieder vom Stapel gelaufen, als die Notiz in der Volksztg." erschien lag es da nicht für Dritte, weniger Eingeweihte, nahe, die Ermahnung als an unsere Adresse gerichtet anzusehen? In ihrer Allgemeinheit fonnte sie so gedeutet werden, und das genügte uns, eine Erklärung zu provoziren, und bei dieser Gelegenheit auch unseren, von dem der Newyorker Volkszeitung" abweichenden Standpunkt zu präzisiren.
Wir sind der Ansicht, daß man, wenn Meinungsverschiedenheiten vorliegen, auch mit Gesinnungsgenoffen polemisiren soll. Das sind doch nur recht kleine Geister, bei denen aus einer rein grundsätzlichen Polemit Feindschaft entstehen kann; wir werden eine solche, und sei sie fachlich noch so scharf, stets als Mittel zur Klärung der Situation zu schäßen wissen. Mit dem sicherlich sehr gut gemeinten:„ Wir wollen ja Alle dasselbe!" ist schon viel Unheil langerichtet worden, das hätte verhütet werden können, wenn man zur rechten Zeit sich darüber klar geworden wäre, daß wir durchaus nicht dasselbe wollen.
Weit entfernt also, unserem Newyorker Bruderorgan eine Kritik unseres Verhaltens irgendwie verargen zu wollen, drücken wir vielmehr den Wunsch aus, daß sie, wo es ihr geboten erscheint, ungenirt ihrer abweichenden Meinung Ausdrud gebe, wie wir es ihr auch nicht übel nehmen werden, wenn sie gelegentlich falls von jener Seite, der wir grundsäßlich nicht antworten, irgend eine Beschuldigung gegen uns uns offen aufgetischt werden sollte, an der ,, doch etwas zu sein scheint" die Frage stellt: Wie ist's damit?
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Aber offen, nicht zwischen den Zeilen"!
Korrespondenzen.
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Nürnberg , 9. März. Schon seit längerer Zeit sind wir leider nicht in der Lage, besonders Gutes von hier zu berichten, wenngleich im Algemeinen die Parteibewegung vortrefflich steht, wozu ja unsere wirthschaftlichen Zustände, die hier in der industriellen Hauptstadt Bajuvariens nicht rofiger sind als allenthalben, wesentlich beitragen. Wir liegen hier seit Jahr und Tag mit jener erbärmlichen Klique von Schurken und Ver le umdern, die sich ,, Anarchisten"( unter Umständen aber leugnen fie's auch) oder„ Sozialrevolutionäre" nennen und deren Bestreben darauf hinausläuft, die Arbeiterbewegung zu schänden und zu diskreditiren, was sie hauptsächlich durch persönliche Verdächtigung einzelner hervorragend thätiger Parteigenossen, durch Den un ziationen der denkbar gemeinsten und schmutzigsten Art und durch ein förmliches Schuh- und Truzbündniß mit den schlimm- sten Feindender Arbeitersache, den Fortschrittlern", zu erreichen suchen.
ist. Dann kann ihm natürlich baldigste Beförderung zum Staatsanwalt und auch ein Kreuzlein nicht fehlen.)
Für die Berliner, Frankfurter und Magdeburger Genossen ist es vielleicht von besonderem Interesse, zu erfahren, daß Anarchist Meyer, derselbe, der seinerzeit mit einer Anzahl ähnlicher Verrückten den großen" Plan gefaßt hatte, in Frankfurt und Umgegend die nöthigen Gelder zu sammeln, damit sämmtliche Berliner Ausgewiesenen mit einander zurückkehren und in Berlin die Revolution anfangen" könnten, in widerlichst aufdringlichster Weise( er war Kronzeuge des „ Fränt. Kurier") die innersten Parteivorkommnisse seit Beginn des Ausnahmegesetzes in Form seiner Beugenaussage" denunzirte, wobei es ihm auf den kleinen Meineid nicht ankam, die bekannte längst widerlegte Lüge als Wahrheit aufzutischen, der Ausgewiesene Heinrich habe, nachdem er schon zweimal Geld zum Beginn eines Geschäftes erhalten, noch 1500 Mark zur Etablirung in Magdeburg empfangen.
Wahrlich, diese Hallunken sündigen in frevelhafter Weise auf den Edelmuth und die Gutmüthigkeit unserer Genossen; in einem anderen Lande wäre solch ein Schuft längst in Stücke zerriffen. Ihre Keckheit ist um so mehr zu bewundern, da sie wohl wissen, daß es Leute in unserer Partei gibt, die es nur einen Federzug kostete, um die ganze Bande in's 3 u chthaus zu spediren; mögen sich gewisse Leute nur desjenigen Reates erinnern, wegen dessen der arme Bünger unschuldig in Halle sist.-
Es ist überhaupt die allerhöchste Zeit, daß die verfluchte Nachsicht gegen diese Räuber- und Ehrabschneiderbande, die von einer Anzahl Genossen immer noch geübt und protegirt wird, schwindet und mit dem Gesindel gründlich aufgeräumt wird.
Uebrigens befindet sich Anarchist Meyer mit seinem Meineid in " guter" Gesellschaft". Der Faktor der Druckerei des„ Fränk. Kurier" beschwor in dem gegen Hofmann und dessen Verleger Tümmel gerichteten Prozeß, der Lettere sei in 36 Jahren keine zehn Malin's Geschäft gekommen! Dies konstatirte Grillenberger in seinem Verhandlungsbericht und bemerkte dazu, daß der Zeuge auf seinen Eid hin eine unwahre Aussage gemacht habe. Dieser, gottesfürchtig und dreiste, verklagte Grillenberger wegen Beleidigung", so daß Grillenberger sich in die Nothwendigkeit versetzt sah, die Einleitung einer Untersuchung wegen Meineid gegen den fortschrittlichen Falschschwörer zu beantragen. Die Voruntersuchung wird pro forma ,, eingeleitet", aber schon am Tage nach Vernehmung der Zeugen( welche bestätigten, daß Tümmel jahrelang täglich in's Geschäft gekommen, der Herr Faktor also falsch geschworen) geschlossen, resp. eingestellt und der Beschuldigte außer Verfolgung gefekt! Warum? ist zu erfragen beim ersten Herrn Staatsanwalt des königlichen Landgerichts Nürnberg ( Schmidt heißt der Ehrenmann), welcher ohne Lachen in seinen Motiven" sagt, das dürfe man nicht so wörtlich, sondern müsse es mehr dem Sinn nach" nehmen!! Wenn aber ein altes Bauernweib in einer Bagatellfache um Haares breit unrichtig aussagt, oder ihr Alter nicht genau angibt, so fliegt sie wegen ,, Meineid " in den Käfig.
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Vor mehreren Wochen fand bekanntlich vor dem hiesigen Schöffengericht der Prozeß Grillenberger gegen den Ehrabschneider Hofmann statt, welcher damit endete, daß Hofmann der in seinem berüchtigten, im Verlag des, Fränkischen Kurier" erschiene- Faktor des Fr. Kurier" wäre eine Blamage für das Blatt und die nen Flugblatt verübten verleumderischen Beleidigung schuldig erkannt, trotzdem aber straffrei belassen wurde, da der in seiner Ehre auf's Tiefste angegriffene Grillenberger in seiner Antwort einige scharfe Aeußerungen gebraucht hatte, welche als einfache ,, Beleidigungen" angenommen und mit der verleumderischen Beleidigung, die Hofmann begangen hatte, compensirt( als ausgeglichen erachtet) wurden!!!
Grillenberger beruhigte sich bei diesem monströsen Urtheil in Rücksicht auf den Kosten punkt, da bei der Berufungsinstanz die ,, Gegenbelei digungen" doch höchst wahrscheinlich nicht ganz wegzubringen waren, und er also immerhin einen erheblichen Theil der Kosten zu tragen gehabt hätte. Auch genügte das Urtheil gewissermaßen durch den erreichten moralischen Erfolg, daß Hofmann der absichtlichen, böswilligen Verleumdung schuldig erkannt war.
Immerhin war das Urtheil ein jedem Rechtsgrundsaz in's Gesicht schlagendes. Sogar auf Grund unseres, doch nichts weniger als gerechten Strafgesetzes mußte unter allen Umständen der Verleumder( welcher notabene selbst sich auf einige Monate Gefängniß gefaßt gemacht hatte) verurtheilt werden und konnte man dem ,, Gegenbeleidiger" eine verhältnißmäßige Geldstrafe für die im Kampf um seine in den Koth gezogene Ehre gebrauchten scharfen Worte auferlegen. Niemals aber durfte man durch beiderseitige Freisprechung den
infamen Verleumder durchschlüpfen lassen. Aber Hofmann ist der Zuträger des Fränkischen Kurier", hat den Fortschrittlern unsere ganze Wahlorganisation und die inneren Verhältnisse der Partei sowie der hiesigen Genossenschaftsbuchdruckerei denunzirt, ist also eine äußerst ,, werthvolle" Person und es durfte ihm daher nicht wehe gethan werden. Dazu tommt: der Richter ist Fortschrittler, die beiden Schöffen waren Fortschrittler( einer davon sogar Obmann) was war da anders zu
erwarten!
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Aber es war doch ein großer Fehler, daß Grillenberger sich diese Rechtsbeugung so ruhig gefallen ließ. In solchen Sachen sollte man sich nicht durch den Kostenpunkt abschrecken lassen, denn gewöhnlich ist der letzte Schaden größer als der erste. Der Theil unserer bürgerlichen" Gesellschaft, welcher durch das famose Institut der Schöffen" ( Schöpse) zur Recht" sprechung berufen ist, wurde durch diesen Erfolg" ermuthigt, und so wurde denn vorgestern von demselben Richter( Schöffen waren: Kaufmann Strung und Klavierhändler Gonzelmann) in der zwischen Sozialdemokratie denn um diese handelt's sich in Wirklichkeit und Fortschritts- Anarchisten schwebenden Serie von Beleidigungsprozessen ein weiteres Urtheil gefällt, welches, schamloser als jedes bisher in irgend welcher Sache gefälltes, die Justiz zur Parteimete stempelt.
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Parteigenosse asenclever hatte auf Andrängen der hiesigen Genossen das Denunziantenorgan Fränt. Kurier" verklagt, weil dasselbe ( auf die erbärmlichen Zuträgereien von Hofmann, Meyer und Konsorten hin) geschrieben hatte, derselbe habe schwindelhafte Sammlungen vorgenommen es handelte sich um die bekannte Darlehensangelegenheit des hiesigen Druckereigeschäftes, den Arbeitern unter falscher Vorspiegelung das Geld aus der Tasche gelockt" u. A. m. Mit all diesen Notizen waren stets die gehässigsten, bubenhaftesten Verdäch tigungen Grillenberger's verbunden.
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Durch die Zeugenvernehmung wurde zur Evidenz festgestellt, daß Hasen clever nichts weiter gethan, als an einen bemittelten Freund geschrieben und denselben ersucht hatte, für die Firma Mörlein u. Cie. ein Darlehen beschaffen zu helfen, da dieselbe durch das bekannte Verbot ihres vorjährigen Notizkalenders( welches ein gemeiner Racheakt der Berliner Polizei für Grillenberger's Rede bei der Belagerungszustandsdebatte war) in finanzielle Verlegenheit gestürzt worden war. Bemerkt war dabei, daß, wenn das genannte Geschäft ge= zwungen würde, seine Zahlungen einzustellen, dadunch auch die Genossenschaft, der die Druckerei gehört, fallen müßte, was einen sehr üblen Eindruck machen würde, ja eventuell den Verlust des Wahlkreises für die Partei herbeiführen könnte, da eine große Anzahl kleiner Leute mit ihren Ersparnissen bei dem unternehmen betheiligt seien.
Diese Anmerkung wird als falsche Vorspiegelung" hingestellt, da ein Bankrott des Geschäfts nicht nothwendig den Mandatsverlust für Grillenberger bedeute, indem derselbe ja nur Prokurist, nicht aber ,, Theilhaber" des Geschäftes ist!
Kann man sich eine infamere Silbenstecherei denken? Auf Grund dieser gewaltthätigen Verdrehung der Worte und Thatsachen wird ,, Ehrenfurier", welcher unter solchen Umständen berechtigt gewesen sei, von Schwindel" zu reden, freigesprochen(!) und der Kläger , b. h. die in demselben getroffene Partei, in sämmtliche Kosten verurtheilt.
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Die Berufung gegen dieses Auf den Kopf- Stetlen jeglichen Rechtsgefühls wird selbstverständlich angemeldet. Ob sie etwas nütt wer kann es wissen? Auch die Mehrzahl der Richter beim Landgericht find Fortschrittler, und bei dem hier herrschenden, geradezu unglaublich schroffen Parteihaß ist es nicht feststehend, ob dieselben sich mehr Objektivität bewahrt haben, als jene gewissenlosen Schöffen, bie im Parteiinteresse das Recht, wie geschildert, gebeugt haben.
( Vom Richter wollen wir hier noch absehen. Derselbe kann ja überstimmt werden. Ob es so ist, weiß man nicht, doch spricht die Motivirung des Urtheils" eher für die Annahme, daß er mitschuldig
Hier natürlich liegt die Sache anders: der des Meineids überführte ganze Partei, wäre werthvolles Material" für die Sozialdemokraten ergo muß ihm hinausgeholfen werden. Doch könnten sich die Herren mit dieser Art Rechtsprechung" verrechnen. Das Volk hat im Allgemeinen einen sehr feinen sagen wir Rechts Jnstinkt und läßt sich solche bodenlose Parteilichkeiten auf die Dauer nicht ungeftraft bieten.
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Namentlich, wenn noch Sachen dazu kommen, wie folgende. Ehrabschneider Hofmann hatte in seinem Flugblatt unseren Reichstagsabgeordneten und zwei weitere Genossen beschuldigt, sie hätten in einem Beleidigungsprozeß, den der Ehr abschneider gegen einen Parteigenoffen angestrengt hatte, unwahr ausgesagt. Irgend welche Belege waren dafür nicht angegeben.
Aber flugs war der genannte Herr Staatsanwalt bei der Hand, sich Zeugen durch die Polizei iu chen zu lassen( und zwar nur Be laftungszeugen, während die Entlastungszeugen, als sie von dem standalösen Treiben hörten, sich freiwillig meldeten), um Grillenberger und Genoffen wegen Meineid verfolgen zu können!
Zum großen Leidwesen des Herrn und seiner Auftraggeber ergaben die Recherchen, daß der Ehr abschneider auch in diesem Fall gelogen hatte. Hier also auf die vage Angabe eines erbärmlichen De nunzianten hin freiwillig eine Meineids- Untersuchung gegen den gehaßten sozialistischen Abgeordneten- dort trop der Konstatirung des Meineids in mehreren öffentlichen Zeitungsblättern keine freiwillige Verfolgung, sondern erst Antrag nöthig. Dann werden keine Zeugen gesucht, sondern nur die vom Antragsteller angegebenen vernommen und sodann in aller Gemüthlichkeit die Untersuchung niedergeschlagen! Ein anderes Bild:
Ein wackerer Parteigenoffe, empört über die Gemeinheiten Hofmann's, erläßt in der Fr. Tagespost" einen offenen Brief an den Buchdrucker Tümmel, morin er denselben fragt, ob er sich denn nicht schäme, mit einem solchen Subjekt gemeinsame Sache zu machen, und nennt dabei Ehrenhofmann einen„ Kravallschneider" und ein giftgeschwollenes Individuum", dem kein Mittel für seine Zwecke zu schlecht sei. Hierfür wird der Verfaffer zu 60 Mt. Strafe verurtheilt Ehrenkurier aber bleibt wegen der infamen Beleidigungen, die er Hafenklever" angethan, ftra flos und setzt in dem Bericht über das Urtheil seine Beschimpfungen fort!
Wahrlich, das ist ein Sumpf der Korruption, wie er scheußlicher nicht gedacht werden kann und das alte Sprichwort unserer bayrischen Bauern trifft hier zu:
,, Recht ist recht, wie man's macht, ist's recht, und Unrecht ist auch Recht."
Für heute genug, der Ekel übermannt mich. noch weiter über die moderne, namentlich fortschrittliche, Gerechtigkeit" zu schreiben.
Ptm.
Werdau in Sachsen , 14. März. Auf vorgestern Abend hatten wir eine Versammlung einberufen, in der Genoffe Liebknecht erst über allgemeines Wahlrecht und dann über Sozialreform und den herrschenden Nothstand sprechen sollte. Durch dieses unerhörte Ereigniß geriethen unsere Stadtmagnaten in schreckliche Aufregung, sie steckten die Köpfe zusammen und beriethen, wie Stadt und Gesellschaft zu retten hat. Wer sucht, der findet. Und so ward denn auch hier das Mittel der Rettung glücklich gefunden. Vierundzwanzig Stunden vor der drohenden Versammlung erhielt der Einberufer folgenden Ukas zugestellt:
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Beschluß
des Stadtraths zu Werdau vom 11. März 1884.
Weil durch die Thatsachen, daß
1) Der Einberufer A. Aurich, wie hier bekannt, ein eifriges Mitglied der sozialdemokratischen Partei ist und
2) als. g.(?!) Referent in der in Aussicht genommenenen sitors öffentlichen Versammlung der Landtagsabgeordnete Wilh. Liebknecht sprechen soll, welcher durch sein bisheriges Auftreten und öffentliches Leben, in Wort und Schrift klar an den Tag gelegt hat, daß er sich die Agitation für die dauf den Umsturz der bestehenden Staats- und Gesellschaftsdordnung gerichteten sozialdemokratischen Bestrebungen in den dafür empfänglichen Kreisen zur Lebensaufgabe ge= macht hat,
halb so gut anfeuern und aufregen" können, als es unser ehrsamer Stadtrath mit seinem Bürgermeister Sachse durch dieses Verbot gethan hat. Wir danken den Urhebern des Verbots.
die Annahme gerechtfertigt ist, daß auch die von A. Aurich hier auf den 12. d. M. einberufene öffentliche Volksversammlung" zur Förderung der auf den Umsturz der bestehenden Gesellschaftsordnung gerichteten Bestrebungen bestimmt ist, so wird diese Versammlung auf Grund des§ 9 des Gesetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie hiermit verboten.
Dem Einberufer ist Abschrift dieser Verfügung, gegen welche Beschwerde an die königliche Kreishauptmannschaft Zwickau zulässig ist, zuzustellen.
Sachse."
Uebrigens war Liebknecht hier anwesend; er wird den köstlichen Ukas in der Debatte über das Sozialistengesetz zur Verwendung bringen. Der Form halber werden wir Beschwerde erheben. Nüßen wird es nicht, aber es ist immerhin gut, die Solidarität unserer Feinde bei jeder Gelegenheit festzustellen.
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Mülhausen i. E., im März. Wie man das„ Volk in Waffen" behandelt. Vor kurzem kam ein Rekrut aus Posen hierher. Als derselbe beim Erzerzieren nicht gleich vorschriftsmäßig stehen konnte, lief der Sergeant Hartmann von der neunten Rom pagnie des vierten westphälischen(?) Infanterieregiments Nr. 17 auf ihn zu und schlug ihn mit dem Gewehrkolben so heftig auf die Knie, daß der arme Bursche vor Schmerzen in Ohnmacht fiel und ins Lazareth gebracht werden mußte.
So mußte die Versammlung denn unterbleiben. Da das Verbot aber So mußte die Bersammlung denn unterbleiben. Da das Berbot aber nicht rechtzeitig bekannt war, strömten Tausende nach dem Lokal, wo die Versammlung stattfinden sollte, und hatten natürlich wieder umzukehren. für uns. Genosse Die Wirkung des Verbots ist eine vorzügliche Liebknecht hätte mit der glänzendsten und eindruckvollsten Nede nicht so viel Propaganda für unsere Jdeen machen und die Parteigenossen nicht
Als er wieder auf den Füßen war, stellte man ihn aufs Neue zum Exerziren ein, und da er noch immer nicht nach Wunsch stehen konnte, erhielt der arme Tenfel zu seinen ausgestandenen Schmerzen noch vierzehn Tage ftrengen Arrest bei Wasser und Brod.
Da der Betreffende hier Niemanden hat, dem er sein Leid klagen könnte, so hielten wir es für gut, im ,, Sozialdemokrat" diese Mißhandlung zu brandmarken, und den Schinder Hartmann der geD. L. B. i. E. bührenden Verachtung preiszugeben.
Basel Zum Andenken Herwegh's . Die sozialdemokratische Arbeiterschaft Basels wird am 6. April( als dem Todestage des unentwegten Sängers der Freiheit) dem Dichter Herwegh ein schönes Grabdenkmal setzen lassen. Dasselbe soll alsdann am 20. April auf dem Friedhofe bei Lie ft a I unter entsprechenden Festlichkeiten enthüllt werden. Es ist hiefür provisorisch folgendes Programm entworfen worden: Betheiligung des Arbeiter- Männerchors. Absingen des Herwegh'schen Liedes: Bet und arbeit'!" Enthüllungsrede. Zug nach einem Gasthaus in Liestal , allwo eine Volksversammlung stattfinden soll, und zwar speziell über ein schweizerisches Thema. Abends soll eine TheaterAufführung stattfinden und das Stück:„ Die Nihilist en" gegeben
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werden. Genossen! Wir hoffen, daß man von überallher, wo man den kühnen Sänger der Freiheit und des Proletariats im Herzen trägt, wenn immer es die Mittel erlauben, Abordnungen zur Enthüllungsfeier am 20. April senden wird.
Die sozialdemokratische Arbeiterschaft Basels hat es sich angelegen sein laffen, die nöthigen Gelder für das Grabdenkmal aufzubringen. Mögen die Sozialdemokraten in andern Orten der Schweiz durch Delegationen u. f. w. ihr Möglichstes zum Gelingen der Feier beitragen. Herwegh hat es um die Sache des Proletariats verdient!
Berlin , 17. März. Wir machen hiermit bekannt, daß an alle Diejenigen, welche auf Grund anarchistischer Um= triebe, resp. Verbreitung anarchistischer Blätter aus Berlin ausgewiesen werden, keine Unterstützung erhalten. Das Zentralkomite.
Brieffaften
der Redaktion: V. in Elberfeld : Wir bestätigen Ihnen gern, daß die Briefkastennotiz in Nr. 5 des„ Sozialdemokrat" nach Bar men gerichtet war.!
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Fr. 2, Ab. 4. Du. 83 erh. Gewünschtes vergriffen. Neuauflage in Kruzifir: Bf. v. 15/3. hier u. am 18. beantw. Adr. geordn Dreyfuß i..: Bftllg. 2c. notirt. Avis eingetroffen. Rundmacher: größ 2.: Bestllg 2c. notirt. Weiteres It. Bf. v. 19/3. besorgi. A. H. Palmyra: Klas Ging stets Donnerstag Abends hier ab an Bex 2. Jezt melden Sie so m Box 551( oder 351?) Bitten Korrekturen deutlicher und bei dortiger Post zu reklamiren! A. H. Newyork : Bstllg. erh. Sdg. kommt auch im Buchhändlerweg nicht billiger. Bfl. mehr. Zürich
Sonntag den 23. März, im großen Saale des alten
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bestehend in Prolog, Festrede, Gesang( von der Gesangssektion des der G deutschen Arbeitervereins), Deklamationen.
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Kaffenöffnung Abends 17 Uhr. Beginn 7 Uhr. Entree 25 Cts. à Person. Alle unsere Genossen, sowie alle Freunde der Arbeiterfache ladet zu unzu dieser Feier ein Der Lokalausschuß. Ferdinand Lassalle
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Die große Nachfrage nach den Schriften dieses gefeierten Bahnbrechers der deutschen Sozialdemokratie und das Verbot fast aller seiner Schriften in Deutschland und Desterreich hat die Unternehmer veranlaßt, Diese u systematisch geordnet herauszugeben, und versenden wir dieselben nach brau Europa zu dem ermäßigten Preis von 2 Doll. 40 Cent brochirt, elegant auf gebunden 3 Doll. 30 Cent. Für Amerika : brochirt für 4 Dollars, gebunden 5 Doll. 25 Cent.
Sozialistische Arbeiterpartei Amerika . Sektion New- York . Sizung des Zentralfomites jeden Dienstag Abends 8 Uhr
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New- York Arbeiter- Fortbildungsverein bie in Jean Grosz's Hamburger Hall 176 Ost 3. Street 1.00
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