fühlt sich schimpfirt, wenn ihr daran Abbruch geschieht. Nicht umsonst hat der Dichter, welcher seine Deutschen besser als je ein anderer Sterb licher gekannt hat, gesungen:
,, Deutschland die fromme Kinderstube".
Ganz unsere Ansicht. Und wie gewöhnlich, so schließt auch hier wieder die Frömmigkeit die größte Niedertracht in sich. Daß der Großherzog ,, ein Weib aus niederem Stamm" nahm, dagegen rebellirten die frommen Kinder", daß er aber seine Frau in entehrendster Weise jetzt davonjagt, ihr einen Geldbetrag als Abfindungssumme anbietet, das finden fie ganz in der Ordnung. Hätte es sich um eine Fürstentochter gehanbelt, so würden sie vor Jammer ob solcher Schmach schier vergehen.
Die ganze Jämmerlichkeit des deutschen Philisterthums äußert sich in einer Korrespondenz an die Berliner Presse". Da wird der Rücktritt des Herrn von Starck angezeigt und hinzugefügt:
,, Dem Wunsche, daß es gelingen möge, einen Nachfolger zu finden, der durch seine ganze Persönlichkeit dem tief erschütterten Lande eine sichere Garantie gegen ähnliche Vorkommnisse biete und verderblichen Einflüssen in der nächsten Umgebung des Großherzogs mit unbeugsamer Energie ein Ende bereite, können auch wir uns nur aus vollstem Herzen anschließen. Es wird langer, langer Zeit bedürfen, um die geschlagene Wunde wieder zu heilen."
Sollte man nicht in der That meinen, das„ Land" sei in Gefahr gewesen, vollständig zu Grunde zu gehen? Ganz abgesehen von der niederträchtigen Feigheit, von ,, verderblichen Einflüssen in der Umgebung des Großherzogs" zu reden, wo Jedermann weiß, daß es nicht diese Einflüsse, sondern die höchsteigenen Einfälle des Großherzogs find, die seine Umgebung und auch andere Leute skandalisiren.
Aber ein Großherzog kann nie etwas Unrechtes thun. Eine solche Annahme widerspricht dem loyalen Gefühl des ehrbaren deutschen Bürgers!
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Der Staatsrath soll nun also doch zu Stande kommen, wenigstens sind Präsident und Vizepräsident schon da. Als Ersterer ist ,, unser Frig", zum Letteren Bismard vom alten Wilhelm bezeichnet worden; und nun erst die Präsidenten da sind, werden auch die Mitglieder für diese hohe Körperschaft gefunden werden. Welchen Zweck der Staatsrath hat, ist bekannt. Er ist nicht gegen Reichstag und Landtag, sondern gegen die Minister gerichtet, die zuweilen Anläufe zu selbständigen Ansichten genommen haben oder zu nehmen versucht haben.
So etwas wie eigene Ansichten verträgt ein Bismarck nicht, darum verlangte er den Staatsrath, darum erhielt er ihn, mit unserem Friz" an der Spize.
Beffer konnte die absolute Unselbständigkeit, wie Bismarck sie braucht und von seinem Staatsrath fordert, nicht illustrirt werden, als in dieser Ernennung des schwanken Rohrs im Winde" zum Steuermann. Für Fritz ist sie dabei eine wahre Freude.„ An's Geschäft" läßt ihn der Alte nun einmal nicht' ran, so ist denn der ewige Zukunftskaiser doch wenigs ftens Gegenwarts- Präsident!
Gönnen wir ihm sein Pläsirchen.
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Aus Offenba ch erfahren wir, daß der nationalliberale Landtagsvertreter dieser Stadt, ein gewisser Herr Böhm, der neulich in der hessischen Kammer gegen den Antrag auf Einführung des allgemeinen Wahlrechts für die Landtagswahlen stimmte, sein Verfahren durch die Erklärung zu rechtfertigen sucht, das allgemeine Wahlrecht gebe den Sozialdemokraten die Möglichkeit, die Wählerschaft zu terrorisiren, und wenn das allgemeine Wahlrecht auch für die Landtagswahlen eingeführt würde, sei zu befürchten, daß Offenbach , wie im Reichstag, so auch im Landtag durch einen Sozialdemokrat vertreten werde. Und diese entsetzliche Gefahr habe er abwenden wollen.
Bravo! Wir danken dem Herrn Böhm für sein offenherziges Geständniß! Also die Sozialdemokraten sind, trotz des Sozialistengesezes, welches ihnen fast jede öffentliche Agitation unmöglich macht, dennoch im Stande, die gegnerischen Parteien zu ,, terrorisiren", das heißt mit anderen Worten: die an Händen und Füßen gebundenen Sozialdemokraten sind ihren Feinden, obgleich diese sich des Monopols der Agitationsmittel erfreuen, so überlegen, daß ihnen bei allgemeinem Wahlrecht der Sieg ficher wäre. Einen glänzenderen Tribut kann man der sieghaften Macht der Sozialdemokratie nicht zollen. Ob Herr Böhm sich gar nicht einmal die Mühe genommen hat, darüber nachzudenken, worin diese Macht denn besteht, woher sie entspringt? Doch nein das wäre zu viel verlangt. Die Leutchen vom Kaliber eines Böhm sind nicht gewöhnt, sind nicht fähig, nachzudenken.
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Das Zentrum fängt an, die Früchte zu ernten, welche es durch sein gesinnungsloses Verhalten gegenüber der Verlängerung bes Sozialisten geseges gezeitigt hat. Die Arbeiter in den katholischen Kreisen, die bisher blindlings zur Fahne des Zentrums geschworen, sind stußig geworden und wenden sich von den Führern" ab, welche dem Fürsten Bismarck das Ausnahmegesez auf zwei weitere Jahre ,, apportirt" haben. Die Herren Führer mögen noch so sophistisch einen Unterschied machen zwischen Arbeitern und Sozialdemokraten, fie mögen noch so honigsüß betheuren, daß sie eigentlich nur aus ,, Arbeiterfreund lichkeit" für die Verlängerung des Sozialistengesetes gestimmt hätten die einfache Logik der Arbeiter, der Klasseninstintt, welcher die katholischen Arbeiter ebensowohl beseelt wie die protestantischen, sagt den proletarischen Wählern des Zentrums, daß, wer die Sozialdemokraten bekämpft, ein Feind der Arbeitersache ist; und die Folgen dieser richtigen Erkenntniß treten zu Tage. In dem durch und durch schwarzen" A a chen z. B. ward vorige Woche ein Plakat angeklebt, welches die Arbeiter auffordert, bei der nächsten Reichstagswahl ja feinen Zentrumsmann zu wählen! Es heißt darin:
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Durch sein Verhalten( bei Verlängerung des Sozialistengesetzes) hat das Zentrum ein für allemal seine Arbeiterfeindlichkeit dokumentirt, und jeder Arbeiter begeht einen Berrath an sich und seiner Familie, der noch je einem Zentrumsmann seine Stimme gibt." Das ist recht!
Und aus anderen katholischen Wahlkreisen werden wir bald Aehnliches vernehmen.
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Christlich soziales. Wenn einem Mann kein anderes Verbrechen nachgewiesen werden kann, als das: Reichthümer in der Bank aufgespeichert zu haben, so ist das allein Sünde genug, ihn zur Hölle hinabzuschicken" das ward vor wenigen Wochen in der Kirche Allerheiligen vor einem andächtigen Publikum von der Kanzel herab in London und ist gedruckt zu lesen in einem Organ der englischen Chriftlich Sozialen, dem Church- Reformer".
verkündet
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Wir sind natürlich weit entfernt, diese Leute als Sozialisten in unserem Sinne zu betrachten, aber das müssen wir doch sagen, es sind ganze Leute, die den Muth ihrer Ueberzeugung haben, und nicht im Dienste der Machthaber, sondern gegen diese in die Arena treten.
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Die tommende Sklaverei"
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mit diesen Worten be zeichnet der bekannte englische Soziologe" Herbert Spencer in einem Artikel der Contemporary Review" die herannahende Zeit des Sozialismus und wird dafür von Paul Lafargue , dessen schneidige Feber unsere Leser schätzen gelernt, in der englischen Monatsschrift " To Day"( Heute") gebührend abgefertigt. Folgender Nachweis, den Lafargue Herrn Spencer unter die Nase reibt, dürfte auch für die Leser bes Sozialdemokrat" nicht ohne Interesse sein.
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Dienenden Klasse
1861 1,367,782
Jm Ackerbau Beschäftigten 2,010,454
In der Industrie
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Zuwachs, bezw. Abnahme im Verhältniß:
1871
1,633,514 1,657,138 5,184,201 5,940,028
1881 1,803,810 1,383,184 6,373,367
in 10 Jahren
in 20 Jahren
%
% +31.9
31.2 +22.9
+14.4
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15.9
+ 7.3
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In den 20 Jahren von 1861 bis 1881 nahm die Ackerbauklasse in demselben Grade ab, als die der dienenden Klasse zunahm. Dieser Uebelstand, dieses Anwachsen der dienenden Klasse, ist das herrliche Ergebniß der kapitalistischen Zivilisation.
Diese Zahlen sollten den großen Philosophen" beruhigen, denn keine kommunistische Gesellschaft wird eine so gewaltige Armee von Beamten benöthigen, als die heutige Klasse nicht produzirender Haussklaven repräsentirt." Stimmt!
Ein Berliner Ausgewiesener auf dem Schlacht: felde der Arbeit gefallen. In der New Yorker ,, Volksztg." vom 17. Mai finden wir folgende Notiz:
,, Der 49 Jahre alte Julius Hahn verunglückte vergangenen Sam stag beim Niederreißen eines Gebäudes an der Ecke von Spring und Crosby Str., indem ihm ein schwerer Stein aufs Bein fiel. Die Verlegung war eine so schlimme, daß Hahn gestern im Bellevue Hospital, wo er behandelt wurde, an eingetretener Blutvergiftung starb. Julius Hahn war aus Berlin gebürtig. Er war in genannter Stadt als eifriger Sozialist thätig und wurde deshalb bald nach Erlaß des Sozia listengesetes im Jahre 1878 aus Berlin ausgewiesen. Er ging nach Leipzig , aber auch dort ließen ihm Bismarck's Hezer keine Ruhe. Eine zweite Ausweisung erfolgte. Vor zwei Jahren wanderte Hahn nach den Ver. Staaten aus und ließ sich in New- York nieder, wo er für seine Jdeen wirkte, bis ihn am Samstag der bedauernswerthe Unglücksfall traf. Hahn hinterläßt eine Frau und ein Kind."
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Die späteren Nummern der Volksztg." enthalten außer einer Aufforderung an verschiedene Sektionen, sich an der Beerdigung zu betheiligen, feine weitere Bemerkung über den Verstorbenen und die Umstände seiner Verlegung.
Jul. Hahn gehörte in Berlin zu den rührigsten Mitgliedern unserer Partei und bewährte sich namentlich in der Attentatszeit als ein unermüdlicher Agitator und Organisator. Ehre seinem Andenken!
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Desterreich. In einer vom politischen Arbeiterverein ,, Ein tracht" in Brünn einberufenen, von mehr als 2000 Personen, zumeist Arbeitern, besuchte Versammlung wurde die neue Arbeiter= Ordnung besprochen. Alle Redner erklärten, daß sie durch die Arbeiterordnung nicht befriedigt seien, und forderten den zehnstündigen Normalarbeitstag, das Verbot der Frauen Nachtarbeit oder der Frauenarbeit überhaupt, die Nichtzulassung von Ueberstunden, die Sonntagsruhe 2c.
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Gegenüber den Behauptungen des klerikalen Abgeordneten Greuter sagte ein Redner, die Arbeiter verlangen die Sonntagsruhe aus Gründen der sozialen Reform und nicht aus religiösen Tendenzen. Das Verhalten aller Parteien im Parlamente wurde abfällig beurtheilt und ebenso die Regierung heftig angegriffen. Der Polizeikommissar sah sich veranlaßt, mehrmals die Redner zur Mäßigung zu mahnen, doch verlief die Versammlung ziemlich ruhig. Zum Schlusse der dreistündigen Diskussion wurden die Arbeiter zum Vervollständigen ihrer Organisation aufgefordert, mit deren Hilfe auf gesetzlichem Wege die Erreichung der Ziele der Arbeiter zu ermöglichen sein dürfte.
In Wien fanden am 27. und 28. Mai die Verhandlungen gegen Schaffhauser und Ondra statt wegen angeblicher Mithülfe an der Ermordung des Polizisten Hlubeck. Ondra, gegen den absolut kein Beweismittel vorlag, ward freigesprochen, Schaffhauser da gegen wegen Vorschubleistung", begangen durch böswillige Unter Tassung der Verhinderung des ihm bekannten Mordplanes" zu zwei Jahren schweren, mit zwei Fasttagen im Monat verschärften Kerkers verurtheilt.
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Schaffhauser selbst erklärte sich für nichtschuldig, Beweismaterial gegen ihn war so gut wie gar nicht vorhanden, nur in letter Minute ward eine Aussage verlesen, welche Stellmacher in der Untersuchung gemacht haben soll, dahingehend, daß Schaffhauser bei der Ermordung zugegen gewesen sei, sich den ermordeten Hlubeck angesehen und hierauf entfernt habe, sowie daß sich Schaffhauser, wenn er versucht hätte, den Mord zu verhindern, selbst in Lebensgefahr begeben hätte.
Wir unterlassen aus leicht begreiflichen Gründen jeden Kommentar hierzu, warten vielmehr einstweilen die Verhandlungen gegen Stellmacher und Kammerer ab.
Interessant ist, daß sowohl Schaffhauser wie Ondra sich nicht damit begnügen, ihre Betheiligung an der Ermordung Hlubeks in Abrede zu stellen, sondern sich überhaupt sehr energisch gegen die Mordattentate verwahrten. Ondra, der sich für einen Sozialisten radikalster Richtung" erklärte, sette sofort hinzu:„ Mit dem Anarchis mus habe ich und meine Partei nichts zu thun!"
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Ein ,, Manifest", welches die in Paris lebenden österreichischen Sozialdemokraten neuerdings veröffentlicht haben sollen, macht die Nunde durch die deutsche Presse. Wir glauben nicht, daß unsere engeren Genoffen mit diesem Schriftstück, das übrigens manches Richtige enthält, etwas zu thun haben.
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Ungarische Justiz." Unsere Genossen Ihrlinger und Kürschner , die Redakteure der sozialistischen ,, Arbeiter- Wochenchronit" und„ Nepszawa", also zwei gemäßigte" Sozialisten, sind am 30. Mai zu je einem Jahr Staatsgefängniß verurtheilt worden warum? Weil sie im August 1881 in einer Arbeiterversammlung das sozialistische Programm erläuterte!
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Man bemerke wohl, nicht in den Erläuterungen, sondern im Programm selbst fanden Staatsanwalt und Jury die Kriterien des Verbrechens. Jm freien Ungarn " ist es ein Verbrechen, im gesezlichen Kampfe für folgende Punkte einzutreten:
,, Die Aufhebung des im bestehenden Rechtssystem herrschenden Eigenthumsrechtes und im Gegensatz die Umwandlung des Grundbesitzes und aller Arbeitsmittel und Werkzeuge in gemeinschaftliches resp. staatliches Eigenthum".
,, Entwaffnung des stehenden Heeres und Einführung der bewaffneten Volkswehr. Uebertragung des allerhöchsten Rechtes der Entscheidung über Krieg und Frieden auf das Volk".
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Einige Tage vorher war der Redakteur des anarchistischen ,, Radikal", Mathias Ruß, wegen Aufreizung" zu einem halben Jahr Gefängniß verurtheilt worden. Kommentar überflüssig.
Belgien . Das von unseren Genossen in Brüssel erreichte Wahlresultat hat die kühnsten Erwartungen derselben noch übertroffen. Bei einer absoluten Majorität von 2245 Stimmen erhielten sie für ihre Liste rund 1500 Stimmen. Das ist ein glänzender Anfang, zu dem wir ihnen aus vollem Herzen Glück wünschen!
England. London war wieder einmal der Schauplatz einer Reihe von Dynamitexplosionen, durch welche mehrere Gebäude start be= schädigt und verschiedene Personen mehr oder minder start verlegt wurden. D'Donovan- Roffa in New- York hat diese Attentate bereits für sich und seine Partei reklamirt.
In Irland selbst regt es sich gleichfalls wieder. Die„ Mondscheinritter" haben sich an verschiedenen Orten gezeigt, d. h. verschiedene Leute, die Grundstücke vertriebener Pächter oder verfehmter Landlords ge pachtet haben, wurden gelyncht.
Korrespondenzen.
London . Der Sozialismus hat hier in England in lezter Zeit erfreuliche Fortschritte gemacht, die Bewegung marschirt in der That ziemlich gut. Ueber die stattgefundene Diskussion zwischen Bradlaugh und Hyndmann hat der Sozialdemokrat" schon berichtet; es wäre vielleicht noch hinzuzufügen, daß in Folge derselben sich bereits eine lebhafte Gährung in den hiesigen Arbeiterkreisen zeigt.
Einen weiteren Erfolg hat unsere Sache am 25. Mai davongetragen. An diesem Tage hielt nämlich Dr. Aveling in der Hall of Science", Brablaugh's eigenem Lokal, einen Vortrag über Freidenkerthum und Sozialismus" vor einem meistens aus Mittelklasse- Leuten( d. h. bürgerlichen Elementen) bestehendem Publikum.
Dr. Aveling hielt sich nur an die Grundprinzipien des Sozialismus und erläuterte diese in der ihm eigenen flaren Weise, indem er aus schließlich auf Das Kapital" von Karl Mary hinwies. Er betonte, daß in diesem Wert Marg den Sozialismus wissenschaftlich begründet, und daß Derjenige, der dieses Buch nicht studirt, überhaupt gar kein Recht
habe, über den Sozialismus ein Urtheil zu fällen. Der klare, streng wissenschaftliche Vortrag wurde mit allgemeinem Beifall aufgenommen. Es war für jeden Sozialisten ein wahres Vergnügen, diesen Vortrag zu hören.
Schade war es, daß weder Bradlaugh noch Frau Besant an wesend waren, denn diese Beiden hätten gerade am meisten von dem Vortrage lernen können; sie hatten sich aber weislich gehütet, bei einer Gelegenheit zugegen zu sein, wo ihre Unwissenheit Jedem hätte klar werden müssen. Denn keiner von ihnen hat je ,, Das Kapital " gelesen; Bradlaugh ist zu dumm hierzu, und Frau Besant, die der deutschen Sprache mächtig, hält es ebenfalls für praktischer, über Sozialismus zu schimpfen, als diese Lehre vorher zu studiren. Da Bradlaugh nicht er scheinen mochte, hatte er einen seiner Laufburschen geschickt, denselben jedoch mit so schlechten Instruktionen versehen, daß dieser sich einerseits gründ lich lächerlich machte, andererseits als er eine Verleumdung gegen Mart vorbringen wollte, von der Versammlung selbst als Verleumder gebrand markt wurde.
In der Freidenkerpartei kommt es somit zu einem Bruch. Dr. Ave ling, der einzige wissenschaftliche Mann unter ihnen, hat sich für den Sozialismus erklärt; was von sogenannten Führern nun noch übrig bleibt, sind mehr oder minder nur noch Phrasenhelden. Wir wollen von der Mehrzahl der Mitglieder hoffen, daß sie ihrem Namen auch treu bleiben, d. h wirklich frei denken, dann müssen sie konsequenter Weise Sozialisten werden. Frau Besant scheint einen ganz besonderen Haß auf die Deutschen zu haben und belegt sie mit den gemeinsten Ausdrücken, ,, doch wir koofen uns Nischt davor". Wüthend sind Beide darüber, daß Dr. Aveling seiner ehrlichen und durch Studium gewonnenen Ueberzeugung folgt, und ihnen nun bedeu tenden Abbruch thun wird.
Die systematische Verdummung ihrer Anhängerschaft, welche sie jest sicherlich noch emfiger betreiben werden, wird sie jedoch nicht vor einem gründlichen Krach retten.
Aufruf.
Oskar E.
An die Korbmacher Deutschlands ! Werthe Kollegen!
Wie Ihr Alle wißt, geht auf dem Gebiete der Arbeit eine Bewegung durch alle Kulturländer auf Verbesserung der materiellen Lage. Auch die Korbmachergehilfen dürfen nicht zurückbleiben, denn unsere Lage ist allerorts der Verbesserung bedürftig. Wir führen z. B. die Verhältnisse in Dänemark an, welches Land immer noch im Rufe steht, im Lohnver hältniß zu anderen Staaten besser zu stehen.
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Der Durchschnittslohn hier in Dänemark ist bei angestrengter Arbeit von Morgens 7 Uhr bis 8 Uhr Abends höchstens 12 Kronen oder ste 13 Mt. 50 Pf. wöchentlich; die Lebensmittel sind sehr theuer und die Miethpreise sehr hoch.
Ihr werdet wohl begreifen, daß ein Arbeiter mit Familie bei solchen Hungerlöhnen ein menschliches Dasein nicht führen kann, und doch sind die Verhältnisse in Deutschland womöglich noch schlechter.
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Der hiesige Korbmacherverein, welcher den Zweckt hat, die Lage de der Genossen zu verbessern, hat nun den Beschluß gefaßt, für die Gründung Ne eines Verbandes zu wirken, der Deutschland , Dänemark , Schwebe und Norwegen umfassen und seinen Zentralsiz wenigstens vorläufig in in Kopenhagen haben soll.
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Wir bitten daher die Genossen in Deutschland , die doch von gleichem Streben beseelt sein müssen, ihre Lage zu verbessern, sich mit uns in Verbindung zu sehen und mit uns über die weiteren Schritte, über ge meinsame Statuten 2c. zu berathen, und zu diesem Zwecke ihre werthen Adressen an den Unterzeichneten einzusenden. Wir bitten ferner alle arbeiterfreundlichen Blätter in Deutschland der diesen Aufruf abzudrucken. Mit Gruß! Georg Bliesmann, Korbmachergeselle, Jägergade 7, 4de Saal, Kopenhagen , Nörebro.
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der Expedition: Le Bulletin", Bordeaux : Fr. 250 Ab. bi Ende August erh. Königsberg i/ Pr.: Fr. 3 Erlös der Broschür ,, Untergang des fl. Handwks." pr. Wfd. dkd. verw.
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-C. B. M.: M 4 30 Ab. Juni bis Ende August erh. Mschcz. 3.: Fr. 2. Du. erh. B. Gtsm. Basel : Fr. 10 à Cto. erh. Chicago : Fert 379 75( Doll. 75-) v. d. Sozialisten der Südwestseite, Ueberschuß von we der Kommunefeier, zur Wahlschlacht" durch Langner dko. erh. Mhröftug W notirt. Bom neuge H. Bzo. W'thur: Fr. 2- Ab. 2. Du. erh. backenen Städischen durch Fm.: Mr. 3 Ab. 2. Du. erh. D. D W. D.: Mt. 3- Ab. bis Ende Aug. erh. wie gesprungen. Nchlfrg. fort. Ufd. dkd. erh.
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Felix: Das wäre gehüpf F. Stackelberg, Nizza : Fr. 10- Ab. pr. 1884 er Eidg. Schußgeld vom verlornen Sohn: Fr. 180 pr Feuerwehrsold: Fr. 2. pr. Ufd. bkd. erh. X. D. Burgdorf : Fr. 4- Ab. 1. u. 2. Du. erh., Fr. 1 40 f. d. Schft. abgel Nchlfrg. besorgt. A. H. Palmyra: Fr. 506( 1 Doll.) pr. Whifd. dko erh.-M. E. Lgt.: Mt. 1- Ab. Juni erh. Stimmt Alles.
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Agft.: Bein v. 3. b. am 6. beantwortet und hoffentlich nun Klarheit. Kyffhst Alles rechtzeitig fort. Oncel Stieber's Erben sind diesmal sehr unschul big, wie Sie sehen. Mch.-b- dr.: Ja. Ein halbes Dugend hätte übrigens auch kein Rönigreich gekostet. Weiteres momentan zwedklos. Kleiner Sozdkt. Chbg.: Bf. erh. Geld am 4/5. noch unterwegs? Late Bl View und St. Paul Hdl.: Desgl. A. Hhne. Neu- York : Nachr. vo 23/2. erh. Lfrg. pr. S. gutgebr. Soll doch wohl nicht 5 Cents( amerit.) sondern nur 5 Centimes( schweizerisch) pr. Stück in der Annonce heißen E. L. H.; Mt. 3- f. Schft. gutgebr. Bf. v. 3/6. freuzte mit Sog Bbl.'s Frau und Soz." 2. Aufl. in Arbeit. Folgt später. Hebert Fr. 2- Ab. 2. Du. erh. Sibrg.: Adr. geordn. Bstllg. folgt It. v. 4/6. Feuerländer: Dant. G. geordn. Fehler durch Zwischenhand M wie am 4/6. berichtet. Adelbert: Felix theilt diese Wünsche auch Rathen ab It. Bf. v. 4/6. und bitten ihn zu benachrichtigen. Hell muth- Windsbraut: Chiffrirkunststück v. 6/3. nachtäglich gelöst. R. G. be ge richtete damit dasselbe wie Sie. C. Sh. Cincinnati: Bftlg. fort N Avisirtes hat unsern vollen Beifall.+++ himmel-: Bf. v. 31/5 ni erh. Von M. nichts bis 4/6. Weiteres erm. Rother Franz: Nacht am 3/6. eingetr. Sonstiges noch nicht. Rother Hans: Sbg. R. ge hört Ihnen. Weiteres unterwegs. St.: Fbsquittg. folgt, sobald Emni Pfgr. Meldung macht. Adr. geordnet.
Sein bestassortirtes
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empfiehlt zum Berkauf
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Zürich
Geschlossene
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