eine wunderbare Aehnlichkeit mit dem Lobgesang Bismarc's auf biese Stüße von Thron und Altar. Hat der Bauer Geld, hat's bie ganze Welt, sagte Bismard und drückte die Kornzölle im Interesse der Großgrundbesitzer burch. Hoch der Bauer, er ist ein unübersteiglicher Wall wider den Kollektivismus, sagt Herr Schäffle und empfiehlt eine Organisation zur Aufsaugung des Kleingrundbesitzes!
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Auf S. 25-26 seiner Schrift meint Hr. Schäffle, daß der Großbetrieb in der Landwirthschaft, wie auf der DalrympleFarm im Rebribergebiet 2c., als die Regel mit Nichten zu erwarten sei", wovon sich die Sozialdemokraten aus der Lektüre des jüngsten Zensus der Vereinigten Staaten überzeugen könnten. Je intensiver der Betrieb werde, um so mehr nehme die Latifundienbildung ab 2c.
Dieser Vergleich hinkt vcllständig. Herr Schäffle thut so, als stehen Großgrundbesitz und intensiver Betrieb im Gegensatz zu einander, was die Thatsachen auf den Kopf stellen heißt, und umgeht die entscheidende Frage, welche allgemeine Tendenz die Grundbesitzverhältnisse bei uns aufweisen. Die abnorme Entwicklung der Grundbesitzverhältnisse in Amerika als Urbild der Entwicklung in Europa hinzustellen, ist noch keinem Sozialisten eingefallen, daß aber, von gewissen Ausnahmen abgesehen, der Großbetrieb in der Landwirthschaft immer mehr die Oberhand gewinnt, steht so fest, daß alle Rebensarten des Hrn. Schäffle über diese Thatsachen nicht hinweghelfen. Doch darüber ein andermal.
Nachdem wir nunmehr an einer Reihe von Beispielen gesehen haben, wie Hr. Schäffle, um die Aussichtslosigkeit der Sozialbemokratie zu beweisen, die offenkundigsten Thatsachen leugnen muß, und wie er, um diese Aussichtslosigkeit zu erzielen, den aussichtslosen Versuch anräth, das Rad der Entwicklung zurückzudrehen, können wir in einem Schlußtapitel uns von dem Mann verabschieden, der auszog, den Sozialismus kritisch zu vernichten, und wider Willen den Beweis geliefert hat, daß die Sozialdemokratie unbesiegbar ist unbestegbar, solange es nicht gelingt, alle Maschinen, alle wissenschaftlichen Werke, alle technischen Institute zu verbrennen und eine Generation aufzu ziehen- mit gleichen Lebensanschauungen und Lebensgewohn heiten wie die Chinesen vor der europäischen Invasion.
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Sozialpolitische Rundschau.
schen Absicht begangen ist, soll in keinem Falle als Grund dienen, um die Auslieferung abzulehnen.
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Man braucht sich nur zu vergegenwärtigen, welches die Konsequenzen dieses Vertrages sein müßten, um die ganze Schmach dieser infamen Zumuthung zu empfinden. Was ist nicht Alles Beleidigung eines Prinzen oder Regenten, in welcher Aeußerung erblicken nicht strebsame Staatsanwälte schon das schäzbarste Material zur Erhebung einer Anflage! Jedem politisch Misliebigen würde es auf diese Art in Rußland
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fast unmöglich gemacht werden, sich einer Verfolgung durch die Flucht zu entziehen. Der gemeinste Handlangerdienst bei irgend einem jener Schurkenstreiche, an denen die Annalen der russischen Regierung so reich find, würde durch den Hinweis auf die freundnachbarlichen Beziehungen, von denen die Angehörigen welche die beiden Länder verbinden" beider Länder aber bekanntlich sehr wenig merken gedeckt werden! Und Bismarck , der große, der unerreichte Staatsmann, der Mann der modernen Staatskunst ist es, der dem deutschen Volke die Ratifizirung eines so schmachvollen Aktenstückes zumuthet!
Daß ihm darauf nicht ein Sturm der Entrüstung antwortet, zeigt, wie weit es im Lande der freien Frommen" mit der Gesinnungslumperei bereits gekommen.
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Der Kolonialschwindel macht in Deutschland tüchtige Fortschritte. Immer neue Länderstrecken werden auf dem bekannten Wege von beutegierigen Patrioten" erworben und unter„ kaiserlichen Schutz" gestellt. Damit nun dieser kaiserliche Schuh nicht das Schicksal gemisfer preußischer Verfassungsparagraphen werde, so treten die Drgane des Bismarck'schen ,, Völkerfrühlings", voran die brave ,, Kölnische Ztg.", für die Errichtung deutscher Kolonialtruppen ein. Wir lesen darüber in der Berliner Volkszeitung":
,, Der Besitz von Kolonien hat nach Ansicht des rheinischen Weltblattes es ist ja nur auch die Errichtung von Kolonialtruppen zur Folge: der erste Schritt, der Ueberwindung foftet; nachher ent wickelt sich die Sache ganz von selbst. Die Kölnische Zeitung " weist nach, daß alle anderen Kolonialmächte besondere Kolonialtruppen unterhalten. Die Flotte reicht bereits zum Schutze unseres sogenannten Ko lonialbefizes nicht aus und es verursacht ihr feine besonderen Schwierigkeiten, nachzuweisen, daß das Reichsheer für überseeische Abenteuer weder geeignet noch bestimmt ist. Also brauchen wir besondere Kolonialtruppen. nicht viel, natürlich nicht. Wollte man ein oder zwei Armeekorps fordern, selbst der dämlichste Hödur würde sich doch an seine Stirn faffen und den überseeischen Völkerfrühling mit etwas mehr Mißtrauen betrachten, als bisher. Also nur hübsch bescheiden und klein angefangen: zunächst nur als Minimum ein deutsches Rolonialbatail Ion" von 1002 Köpfen. Wie hübsch das klingt und wie unschuldig! Was will ein Bataillon von 1002 Röpfen bedeuten! Viel nußen kann es freilich auch nicht; denn unsere Kolonien sind bereits über den ganzen Erdball zerstreut, und so berechtigt die Zweifel an ihrem Werthe sind- Aber die Kölnische theuer genug werden sie uns sicher bald werden. Beitung" tröstet sich damit, daß ja nur der erste Schritt Ueberwindung kostet. Haben wir erst das Bataillon, so wird auch bald daraus ein Regiment; haben wir erst das Regiment, so entwickelt sich daraus naturgemäß die Brigade, und so geht es progressiv weiter. Wenn nur erst die Ehre des Reiches an allen möglichen Weltenden engagirt ist, wird die Vermehrung auf keine Schwierigkeiten stoßen. Die Kölnische Zeitung " bezeichnet es selbst unverblümt genug als eine alte Lehre, daß man mit Kleinem beginnen und das Ganze sich aus sich selbst entwickeln lassen soll.
In Zentralasien ist es bereits zu einer Art Vorposten gefecht gekommen, wenn auch nicht zwischen Engländern und Russen, so doch zwischen Letteren und den mit den Engländern verbündeten Afghanen. Lettere hatten die Frechheit begangen, dem fortgesetten Vorrücken der Russen gegenüber auch ihre Positionen vorzuschieben und zu befestigen, und auf diese, Provokation" hin antwortete General Komarew damit, daß er die Afghanen überfiel und sie aus dem strategisch sehr wichtigen Pendschde über den Murghab Fluß zurückdrängte. Natürlich hat die englische Regierung die Petersburger wegen dieser vertragswidrigen Handlungsweise zur Rede gestellt, aber ehe noch die Akten über diesen unangenehmen Zwischenfall" geschlossen sind, werden die Russen die Vortheile der neuen Situation gehörig ausgenutzt haben und sich von den Afghanen zu neuem Vordringen ,, reizen" laffen. Wann wäre es in der Weltgeschichte nicht das Karnitel gewesen, das angefangen hat! Man sieht, die Russen arbeiten stramm nach ihrem altbewährten Sy stem der Versprechungen, die nicht gehalten werden, und der Betheuerungen, die am lebhaftesten in dem Moment betont werden, wo sie bereits durch die Thatsachen überholt werden. Langsam vorwärts, aber keinen Schritt zurück! mit dieser Parole sind sie allmälig bis ca. 150 Kilometer vor Herat gelangt, dem Schlüssel zu Indien .
Unter diesen Umständen ist es in der That mehr wie zweifelhaft, ob sich der Krieg, d. h. der offizielle der latente besteht ja längst zwischen England und Rußland wird vermeiden lassen, soviel für beide Reiche im Falle eines ernsthaften Krieges auch auf dem Spiele steht: für England Revolution in Irland und theilweiser Verlust Indiens , ganz ficher aber eine enorme Schädigung seiner Welthandelsstellung, für Ruß land das ganze gegenwärtige Regierungssystem. Aber für England ist auch der gegenwärtige Stand der Dinge nachgrade unhaltbar geworden, mit jedem Tage, den es zuwartet, verschlimmert sich seine Situation. Immer mehr häufen sich daher in England die Stimmen, welche da lauten: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
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net, was die Sachlage hätte verändern können. Zur Zeit, wo der Be und Gend lagerungszustand endgültig verhängt wurde, mußte er jedem Unbefan Beitungen genen genau so ungerechtfertigt erscheinen, wie zur Zeit, wo er wieder aufgehoben wurde. Die Aufhebung läßt sich unter solchen Umständen am Diens bloß durch die Annahme erklären, daß mittlerweile in den leitenden statt. In Kreisen andere Anschauungen Platz gegriffen haben, und die Patrone des lung statt Rothen Gespenst" momentan ins Hintertreffen gerathen find. Als es zu dieser sich vor einigen Monaten nach dem Rumpf Attentat um Proklamirung ufen au Hier bege des kleinen" Belagerungszustands für Frankfurt und Umgegend han delte, standen sich ebenfalls zwei Strebungen und Einflüsse gegenüber, en fie m und wurden die Patrone des„ Rothen Gespensts" ebenfalls überſtimmt. her We Derartigen Siegen des gesunden Menschenverstands wollen wir indes wurden d feine allzuhohe Bedeutung beilegen, denn so lange das System Bismard herrscht, wird das„ Rothe Gespenst" nicht von der Bildfläche verschwin den, und nur höchstens an diesem oder jenem Bunft zurückgedrängt werden, um irgendwo anders wieder aufzutauchen.
Wie soll die Truppe geschaffen werden? Durch Anwerbung. Das verpönte englische System, das so oft den Spott der Kölnerin herausgefordert hat, kommt plötzlich zu Ehren. Es erweist sich eben als das einzig brauchbare. Nur muß die Kölnerin etwas aus ihrem eigenen Vorrath hinzuthun. Sie macht nämlich den Vorschlag, den Bestand an Offizieren aus solchen Männern zusammenzusehen, welche in ihrer militärischen Laufbahn durch irgend ein„ Unglück", hauptsächlich finanzieller Art, Schiffbruch gelitten hätten. Wir verzichten darauf, auf diesen Gedanken näher einzugehen. Er erinnert uns an die Affaire eines neugebackenen Professors, der, nachdem er durch ein ,, Unglück" Schiffbruch gelitten, für den Professorenstand noch gerade gut genug war. Üebrigens soll die neue Truppe durch Eingeborene vervollständigt werden, deren besondere Neigungen und Gewohnheiten außer Dienst nach dem Worte: ,, Ländlich Worte: Ländlich fittlich" möglichste Berücksichtigung finden sollen. Das wird eine heitere Armee werden!
Wir haben in einer früheren Nummer Betrachtungen angestellt über die weiteren Konsequenzen, welche sich aus einer Niederlage der einen oder der anderen der kriegführenden Mächte ergeben könnten. Wohlgemerkt, ergeben könnten, denn es handelt sich hier nur um Möglichfeiten, beziehungsweise Wahrscheinlichkeiten, und diese können durch allerhand Ereignisse, welche zur Zeit außerhalb des Bereiches unserer Berech nungen stehen, durchkreuzt werden. Namentlich trifft dies in Bezug auf die muthmaßliche Rückwirkung einer Niederlage der Engländer auf die kontinentalen Verhältnisse zu, während die Folgen einer moralischen Schwä chung der russischen Regierung fast mit mathematischer Sicherheit zu berechnen sind. Wir stehen deshalb auch keinen Augenblick an zu erklären, daß wir einen Sieg der Russen für das größere Uebel halten würden. Eine Losreißung indischer Provinzen von England würde schwerlich dem indischen Volke, sondern höchstens den eingeborenen Fürsten zu Gute kommen, und die Jrländer find trotz aller Zwanggeseze noch hundertmal besser daran als das unter dem Czarendespotismus schmachtende russische Bolt. Englands Suprematie auf dem Weltmartt aber geht ohnehin langsam aber sicher in die Brüche, und hier ist vielleicht der chronische Bersetzungsprozeß beffer, weil tiefer wirkend, als der akute Schlag. Mögen deshalb die Krämerseelen der Kölnischen Zeitung " und sonstiger deutscher Reptilien auch wahrhafte Begeisterungshymnen zu Ehren Ruß lands anstimmen, wir wünschen zunächst dem infamen Czarenregiment, diesem Alp, der auf dem freiheitliebenden Europa ruht, eine gründliche Züchtigung.
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Pfui! Wenn wir nicht irren, war es Börne, der sich einmal baupterze dahin äußerte, jeder Jude, der nicht für die Sache der Freiheit eintrete,
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sei ein Renegat. Und thatsächlich sollte man von jedem Angehörigen votationer dieses ehedem so verfolgten und gehegten Volkes einen glühenden Haß nicht gefr gegen jedwede Art von Tyrannei erwarten dürfen, die bloße Erinnerung wirthschaf an die traurige Geschichte seines Volkes sollte es jedem Juden unmög Stück ird lich machen, sich zum Helfershelfer der Unterdrückung herzugeben. Indeß, die Menschen vergessen nichts leichter als Dinge, die Verpflich vorhält, tungen auferlegen, und so ist die Zahl der„ Renegaten" unter den Juden Gewaltstr hente leider eine nicht geringe. Sei's drum, die Herren haben das mit handlung ihrem Gewissen abzumachen. Wir pflegen unsere Gegner nicht nach aber eber Glaubensbekenntniß und Abstammung zu fragen. Und wenn wir in Nachfolgendem heute eine Ausnahme von der Regel machen und zur Charakteristik eines Individuums dessen jüdische Abstammung ins Feld rumpirem führen, so geschieht dies nur, um das pflichtvergessene Subjekt zur ihr ganze Dert find Scham aufzurufen.
Die Kölnische Zeitung " schließt ihren Vorschlag mit den Worten: ,, Wünschenswerth scheint es zu sein, daß zunächst etwas geschieht, was die Verwirklichung unserer, wie wir glauben, unvermeidlichen Neuschöpfung herbeiführt; denn darüber sollte möglichst in allen Köpfen Klarheit herrschen: ohne eine tüchtige deutsche Kolonialtruppe ist eine dauernde Behauptung der neuen deutschen Kolonien nicht möglich."
Nicht wahr, recht erbauliche Nachrichten? Um die berühmten Bismarckschen Millionäre zu züchten, soll der täppische Hödur- aus dem HeidnischGermanischen ins Christlich- Germanische übersetzt: Michel, noch etwas tiefer in die Tasche greifen, denn wozu ist Michel anders da als zum 3ahlen? Und gibt es ein nationaleres Werk, als für die verbummelten Genies aus der Klasse der oberen Zehntausend immer wieder neue Posten zu schaffen, in denen sie ihre administrativen, militärischen und sonstigen Talente entdecken" und in nugbringender Weise verwerthen können? Gewiß nicht. Also in die Tasche gegriffen, Michel pardon Hödur!
Beiläufig. Wer sich über den moralischen Werth solcher Kolonialtruppen informiren will, der braucht nur die deutschen Geschichtswerke durchzulesen Rubrik England!
In einer hiesigen Wirthschaft zog vor Kurzem der Kaufmann Hams burger, in Firma J. Neustadt, in gemeinster Weise über unsere Partei los, wozu der Leipziger Hochverrathsprozeß und das Rumpf Attentat den Vorwand liefern mußten. Ein hiesiger Hilfsbriefträger, der
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allerdings unsere Gesinnungen theilt, sich aber nie direkt an unsere Leibjour
Bewegung betheiligt hat, leuchtete dem Herrn so gründlich heim, da derselbe von den Gästen allgemein ausgelacht wurde. Was thut darau der ehrenwerthe Herr Hamburger? Er läuft zur Polizei und von da zur Staatsanwaltschaft und denunzirt den Briefträger Nach einigen Tagen erfolgt bei demselben gründliche Haussuchung, die indeß absolut resultatlos blieb; und obwohl man ihm absolut nichts Strafbares nachweisen konnte, ist der arme Teufel sofort von de Post entlassen, mit seiner Familie auf's Pflaster gesetzt worden. Die hohe Behörde zeigte sich trok Sozialreform und praktischem Christenthum des Denunzianten, der jüdischer Abstam mung ist, würdig."
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So die Einsendung. Wir aber sagen noch einmal, wie oben: Pfui unseren Pfui einer Behörde, die einen Beamten wegen seiner Gesinnung in' Elend jagt, und Pfui, doppeltes Pfui! dem ehrlosen Wicht von Denun zianten!
s. Nach den neuesten Berichten haben die Brandstif tungen in Wilhelmsdorf mit den Vorgängen in Bielefeld gar nichts zu thun. Irgend welcher Zusammenhang konnte nicht nur nicht nachgewiesen werden, sondern die eingeleiteten Untersuchungen haben sogar das positive Resultat ergeben, daß die Brandstifter in Wilhelmsdorf selbst zu suchen sind oder wenigstens unter den Opfern der dortigen Ausbeutungsanstalt. Und wahrhaftig: wenn man die Behandlung erwägt, welche den unglücklichen Gegenständen des in diesem Musterinstitut bethätigten praktischen Christenthums" zu Theil wird, so kann man sich nicht wundern, wenn die mit Füßen getretene Natur sich einmal in gewaltsamster Weise Luft macht. Weiß man doch, daß aus ähnlichen Ursachen Brandstiftungen an und in Arbeits: häusern faft epidemisch sind.
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Gräßlich! Wie man der Köln . Volksztg." mittheilt, sind bei dem fürzlich( am Lätare- Sonntag) in der Kirche St. Pantaleone in de gabe ein Schnurgasse gefeierten zweiten Centenarium der Uebertragung des be was all tannten Gnadenbildes vor der genannten Kirche unter dem Scheine von Herr Sc Gebetszetteln oder Festandenken u. s. w. Bettel sozialdemokratische Sozialde Tendenz vertheilt worden.
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Und fein Blizz fuhr vom Himmel herunter, die gottlosen Frevler und bem erschlagen? Unbegreiflich.
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Wenn zwei dasselbe thun, ist es nicht dasselbe Richterund zweifelsohne in der löblichen Absicht, diese erfreuliche Thatsache de müssen: deutschen Arbeitern immer wieder vor Augen zu führen, hat die Mün der Reg chener Polizeidirektion den Fachverein der Schneider auf Grund des sie sich bayerischen Vereinsgesetzes für aufgelöst erklärt, weil- man höre Eugen
Die Stolle, welche der berüchtigte Pastor Bodelschwingh bei den Bielefelder Krawallen( offiziell heißen sie Aufruhr") gespielt hat, ist noch nicht recht klar. Er leugnetes, der Firma Koch und Comp. Arbeiter aus seiner Arbeiterkolonie" geliefert zu haben. Dem Wort Iaute nach mag sein Dementi teine Lüge enthalten; der Sache nach ist es aber eine Lüge, denn Arbeiter der Arbeiterkolonie" Wilhelmsdorf sind allerdings bei Koch u. Comp. eingetreten freilich erst, nachArbeiterkolonie dem sie aufgehört hatten, Arbeiter der, zu sein. Denn da sie nicht an zwei Orten zu gleicher Zeit sein können, mußten sie nothwendig Wilhelmsdorf verlassen, wenn sie in Biele feld arbeiten wollten oder sollten. So lügt man fromm, ohne ein unwahres Wort zu sagen.
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besagter Verein nicht aus dem Zentralverband deutscher Schneider Regierun austreten wollte, der in seinen Statuten die Forderungen des Normal Arbeitstags und die Beseitigung der Frauen- und Kinderarbeit in de doch SiFabriken hat, diese aber nach Ansicht der wohlweisen Polizei ,, rein poli Hoffen tische Forderungen" seien! Daß die Polizei je einen Fabrikanten seiner vi Grundbesizer oder Gewerbeverein aufgelöst hätte, mochten deren pol zu Werk tischen Bestrebungen noch so offenkundig aus den Statuten hervor gehen, davon hat kein Mensch je etwas gehört. Natürlich. Ein Mitglie 28 der besitzenden Klasse und ein Proletarier, das ist eben zweierlei fommen Uebrigens sehen wir solche Maßregelungen von Zeit zu Zeit red gerne. Nichts wirkt korrumpirender als die sogenannte Freiheit unte doch dem Henkerbeil", die Gewöhnung an die Thatsache, daß man nur Dan hat, in der Duldung der Behörden eristirt. Dabei verliert man die Not Ein M wendigkeit, sein Recht zu erkämpfen, leicht aus dem Aug nöthige Weit entfernt, Herrn Pechman ob seines Ukases gram zu sein, danke wir ihm vielmehr von Herzen dafür. I
Je mehr wir über die Vorgänge in Bielefeld erfahren,*) desto deutlicher wird es, daß auch nicht der leiseste Grund für das Einschreiten des Militärs und schließlich die Proklamirung des Belagerungszustandes vorlag man brauchte aber ein kleines Aufrührchen, um das ,, Rothe Gespenst" am Leben zu erhalten und Aufruhr ohne Belagerungszustand, das ging doch nicht. Er gehört dazu, wie der Senf zum Mittageffen, er gibt ihm erst die richtige Würze und Weihe. Der See wollte ein Opfer haben; und da es mit Frankfurt am Main diesmal„ Essig" war, so mußte das arme Bielefeld herhalten.
Wir nehmen das Geld, wo wir es finden", meinte einstens der biedere Otto; und wir nehmen Attentate, Belagerungszustände 2c., wo wir sie finden", das heißt, wo wir das nöthige Material" finden.
Russische Unverschämtheir und deutsche Gesin nungslumperei. Um auch gar keinen Zweifel darüber aufkommen zu laffen, wem unsere Sympathien in einem etwaigen englisch - russischen Kriege unter feinen Umständen gehören dürfen, wird grade jetzt der famose zwischen Bismarck und der russischen Regierung vereinbarte AusTieferungsvertrag dem Bundesrath zur Annahme vorgelegt. Nach diesem, allen bisherigen politischen Rechtsanschauungen gradezu ins Gesicht schlagenden Machwerk sollen in Zukunft alle diejenigen ausgeliefert werden, welche angeflagt sind, gegen irgend einen Angehörigen der Regentensippschaft eines der beiden Länder begangen zu haben: a) Todtschlag, b) hätlichkeit, c) Rörperverlegung, d) vorsätzliche Beraubung der Freiheit, e) Beleidigung; ferner soll Auslieferung erfolgen aller derjenigen, die verfolgt werden: 2) wegen Mordes oder Mordversuches; 3) wegen rechtswidriger Herstellung oder rechtswidrigen Be siges von Dynamit oder anderen Sprengstoffen. Dann heißt es wei ter: Art. 2. In allen anderen Fällen, in welchen die Auslieferung von einem der beiden vertragschließenden Theile wegen eines Verbrechens oder Vergehens beantragt wird, welches nicht im Art. 1 erwähnt ist, wird dem Antrag von der Regierung, bei welcher er gestellt ist, mit Rücksicht auf die freundnachbarlichen Bezie hungen, welche die beiden Länder verbinden, Folge gegeben werden. Art. 3. Der Umstand, daß das Verbrechen oder Vergehen, wegen dessen die Auslieferung beantragt wird, in einer politi| bringen werden.
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Der Belagerungszustand in Bielefeld wieder aufgehoben! Das ist in der That eine überraschende Nachricht. Die Aufhebung erfolgte drei Tage nach der endgültigen Proflamirung. In diesen drei Tagen ist nichts bekannt geworden, und hat sich nichts ereig
*) Soeben, unmittelbar vor Redaktionsschluß, geht uns noch ein Spezialbericht aus Bielefeld zu, den wir in nächster Nummer zum Abdruck
Nur immer so weiter!
Aus Berlin werden uns wiederum allerhand Polize Infamien berichtet. Die Puttkamer'schen Staatsretter verstehen vortrefflich, die Arbeiter immer auf's Neue aufzureizen, ihnen bei jed passenden und unpassenden Gelegenheit zu zeigen, daß man sie in ma gebenden Kreisen als Gesindel betrachtet, welches man keinen Mome unbewacht lassen darf.
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Am 15. März", schreibt uns ein Berliner Arbeiter ,,, machten w eine Fußpartie nach dem Grunewald, um uns in der freien Natu im Le einmal so recht zu erholen, aber wie immer, hatten wir auch die geforde mal die Rechnung ohne Buttkamer gemacht. Schon als wir auf de ,, Spandauer Bock" antamen, sahen wir die berühmten Schutzengel d getreten oberen Zehntausende sich zum Aufbruche rüsten, auch im Lokal befand promits sich vier Mitglieder dieser Staatsretterzunft, die uns bewachten, a wären wir wilde Thiere. Und als wir nun nach eingenommenem Friärc die fich stück aufbrachen, hatten wir die ganze Sippschaft von Grünröcken ze. 3 Begleitung. Unbefümmert zogen wir indeß unseren Weg und ließen gleich Weisen unserer Arbeiterlieder lustig durch den Wald ertönen. Als w und de jedoch, in Schildhorn, dem Ziel unserer Partie, angekommen, ganz w zahl be seinerzeit in Grünau das ganze dortige Lokal von Gendarmen bese lich die fanden, da änderte sich unsere Stimmung, Wuth und Ekel übermannt armen uns, und es tostete unsere ganze Ueberwindungskraft, daß wir auf d sein Le infame Provokation nicht hineinfielen.
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,, Natürlich ließen wir uns aber auch nicht einschüchtern. Brausend ist sie tönte die Arbeitermarseillaise, und am Schluß derselben ein dreifach oder 2 donnerndes Hoch auf die Sozialdemokratie. Darauf ging es in den Wa wöhnt zurück, aber hier sollte der Tanz erst losgehen. An einer passend fast ga Stelle machten wir Halt und veranstalteten eine kleine Auktion; tau geben aber hatte dieselbe begonnen, als auch einer der Grünröcke da war u die TE uns anschnarrte: Was machen Sie da, Sie dürfen hier keine Sam ist es langen veranstalten, ich fordere Sie auf, den Wald zu verlassen", u welche unmittelbar darauf sprengten auch schon die berittenen Hallunken Mome uns zu, mitten in den Menschenhaufen, so daß Niemand wußte, wo harme treten. Verschiedene unter uns fühlen noch heute die Folgen die wieder schönen Kavallerie- Attake".
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,, Daß es unter solchen Umständen mit dem Vergnügen zu Ende w sich au ist selbstverständlich, der Staat war gerettet"; aber die Gedant nicht welche uns erfüllten, als wir den Heimweg antraten, brauche ich Ihr Seitde nicht zu schildern, sie sind ebenso selbstverständlich. Haß, ewigen hätte dieser schmachvollen Polizeiwirthschaft, Haß diesen brutalen Schuft geset welche da glauben, uns wie Hunde behandeln zu dürfen, weil heute noch das Heft in Händen haben. Aber die Zeit wird kommen, wir ihnen doppelt und dreifach heimzahlen werden, was sie an u verübt:
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So der Brief.
Bis unsre Hand in Asche stiebt,
Soll sie vom Schwert nicht laffen: Wir haben lang genug geliebt, Und wollen endlich hassen!"
Und daß in der That die Stimmung der Berliner Arbeiter ob die schmachvollen Vorgänge eine überaus gereizte ist, beweist der Umsta daß es am Osterdienstag bereits zu einer Rempelei zwischen Arbeit
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