mun

Roth nur zur Polizei gehen, damit selbige etwas locker" macht, wie bei Spikel Schmidt, dem zwei Jahre von seiner Strafe in Gnaden i den erlassen worden sind. Er hatte ja auch" nur" betrügerischen Bank felben ott gemacht! if daß

diffe

Formi -6000

edner

Frau

urns

pion

ängi

feten

Befell

Weiter will ich Ihnen von der großen Staatsaktion berichten, welche ben 18. Januar in aller Frühe vor sich ging. Es wurde bei 23 Per­Besonen gehaussucht, und von diesen wurden verhaftet: Weymann, Mäbler, Saupe, 2 Russen und Genosse Liersch, in dessen früherer L. Wohnung einige Broschüren gefunden worden waren, die nach der Logik unserer heiligen Hermandad ihm gehören mußten, denn wenn man seine Wohnung verändert, so läßt man natürlich noch bei fremden Leuten seine Schriften liegen! Doch die Verhaftung des scheußlichen Miffethäters ge­nügte der Hochweisen noch nicht, sie ging zu der Schwester Liersch's, welche eine Fleischerei hat, und wollte die altwaschne Wäsche noch sehen, ob nicht etwa Blutspuren vorhanden wären. Denn man hatte bei Liersch ein Eisenbahnfahrbillet gefunden, welches das Datum des Tages trug, an dem das Attentat in Frankfurt   a/ m. stattgefunden, und selbst­verständlich mußte Liersch der Attentäter sein!! Aber ach, so fein die Sache auch ausgeflügelt, war es doch mit dem gehofften Fang Essig, Liersch fiel nicht in die gestellte Falle, und im Laufe von 14 Tagen genoß er en wieder die Freiheit im deutschen Reiche, welche gewiß viel werth ist. Die übrigen Inhaftirten wurden ebenfalls im Laufe von 14 Tagen aus der Haft entlassen, bis auf Genosse Saupe, bei welchem man eine Sen­bung abgefaßt, die vom Versendungsort aus auf polizeilichem Wege ge­meldet worden war. Saupe hatte 5 Wochen Untersuchungshaft, und am 11. März fand die Verhandlung statt natürlich unter Ausschluß der Deffentlichkeit, denn die sächsischen Scharfrichter können das Licht nicht hnu haft zu vier Wochen verknurrt wegen"? bertragen. Saupe wurde unter Anrechnung von 14 Tagen Untersuchungs­Verbreitung" verbotener von denen Saupe keine Nummer zu sehen bekommen! Nun, die Herren Richter wird man sich merken!

Lage

allen

und

езаби

= eine

with

lichf

nho

3we

ntuell

S wit

frat

d.

ischer

rüße

erden

iffen

went

find

ozial

einer

3 den

und

Schon

ß die

onäre

1848

gleid

r die

r als

zeuge

tschen

Schriften,

-

Gleichzeitig sei auch die Rolle erwähnt, welche unser Paul in diesem Prozeß gespielt. Der strebsame Kommissar hatte renommirt, in nächster Zeit werde er, um seine Nüglichkeit der Welt zu zeigen, eine Sendung nach der Babergasse abfangen! Baulchen möchte gar zu gern die Stelle Wellers erhalten.

Letterer Biedermann ist am 22. Januar vom Schlage getroffen- wahr­scheinlich vor Freude über den Besuch seines Freundes ,, Spitzel Schmidt", und lag 5 Wochen, ohne sprechen zu können. Er konnte sich nur da­burch verständlich machen, daß man ihm Buchstaben schnitt, die er zu­sammensette. Am 28. Februar wurde er begraben. Am Grabe sprach der Pfaffe Nicolai über die Worte Davids( Brief Pauli an die Römer 14, 3. 7-10): Es ist mir leid um Dich. Ei du frommer und ge­treuer Knecht, Du bist über Wenigem getreu gewesen, ich will Dich über !" Wenn der Pfaffe gesagt, Du bist über Wenigem getreu gewesen, so hat er einmal die Wahrheit gesprochen, denn getreu sind sie Alle, und fromm sind sie auch, die aus dem Unterstügungsfonds der Hinterlassenen der Polizeibeamten Gelder locker" gemacht. Heißt es boch in einem Lied, welches im September 1882 während der Kaiser­tage" in Dresden   gesungen wurde:

Biel  

fetzen

Шабло

Ja bei diesem Glanz im Staat! Juchheidi, juchheida! Fehlte noch ein Attentat. Drum ward von Dresden Juchheidi heida!

eins bestellt

Beim Spizel Schmidt für's lockre Geld! Jucheidi, jucheida, jucheidi alala!

Mär Auch über die letzten Ausweisungen der Desterreicher muß ich Eini­das ges mittheilen, und zwar behufs Brandmarkung des Subjekts Heiman, dessen ich schon in einem früheren Berichte Erwähnung gethan. Dieser Schuft hat seine Kollegen denunzirt, und auf Grund dieser Denunziation zu wissen verlangten, sagte Paul nur: Sie werden uns läftig." Doch auch dem Hallunken Heimann ist jetzt aller Boden entzogen, er ist mit noch einem Kumpan aus der Werkstelle von Jung entfernt worden. Bon den 50 Mann, welche dort arbeiten, waren einige der besten Ar­beiter unter den Ausgewiesenen.

fein

Don

aben,

fähig

egung

Daher

Unsere Märzfeier haben wir diesmal schon am 16. März abgehalten, indem wir 200 Plakate anhefteten, in denen der Mord des Soldaten 3achmann mitgetheilt wurde, und die eine ungeheure Aufregung her­vorriefen. Es war grade Jahrmarkt, und viele Landleute, welche nach rige der Stadt gekommen, hatten Gelegenheit, das Plakat zu lesen. Unsere Staatsretter mußten erst gar nicht, was sie anfangen sollten, bis der Befehl kam: Alles abfragen! Indeß ging das nicht so leicht, da das Blatat gut geschmiert und gut getrocknet war einige Zuschauer mein­ten beim Abfragen: Das ist Höllenleim!

äische

aug

ceiheit

offen

ungen

Ar

Siege

Ele

igung

cei if

lt

rund

onäre

lands

it ber

Euch

It.

t bei

dem

Le an

Wir

-

Am spaßigsten benahm sich unsere hiesige Lumpen- Presse, welche zur Beruhigung der hiesigen Spießbürger behauptete, das Plakat verdiene feinen Glauben, es sei ganz ungefeßlich, weil kein Drucker auf demselben angegeben. Als wenn wir nicht ein infames Ausnahmegesetz hätten! wissen übrigens, daß das Plakat seine Wirkung auch in militärischen Kreisen gethan hat; den Soldaten ist wieder einmal strenge Geheimhal tung aller militärischen Vorkommnisse anempfohlen worden, sie sollen vom Dienst" ja nichts in die Deffentlichkeit bringen es ist das ein Rühr mich nicht an!"

fei

-

m 18. März brachten die hiesigen ,, Nachrichten" eine Notiz, Bachmann durch eigenes Verschulden gefallen und habe sich eine innere Verlegung zugezogen. Natürlich ist Bachmann aus reinem Uebermuth gestorben aber diese Sache ist noch nicht begraben, Ihr Herren, wir haben auch unsere Leute in den Regimentern stecken! Aeußerte doch Minister Roon Berathung des Militärstrafgesetzbuchs:" Der widerspenstige Geist, der muß gebändigt werden, und der unbändige Geist, der muß gebrochen werden;" und Zachmann hatte vielleicht nicht die Anlagen, deshalb mußte man ihn mehr schinden, und die scheinbare Widerspenstigkeit für immer

austreiben!

rekten dem Drucker an. Ob derselbe gefunden, werde ich das nächste Mal Nachdem das Abkragen des Plakats beendigt, ging die Suche nach AGER in Borwärts.

uptet onen"

mittheilen.

ein Hauptausbeuter, der auf seinem Werke in Hergenhain Mt. 1.20 bis 1.40 Taglohn bezahlt.( Vordem, als das Werk einer Aktiengesellschaft gehörte, wurden Mt. 2.20 bis 2.50 bezahlt.)

-

Nachmittags 6 Uhr nach der Versammlung schlugen wir mit unserm Parteiflugblatt los, welches in der höheren Gesellschaft eine große Auf­regung hervorrief. Die ganze Polizei: Nachtwächter, Büttel und Gen­darmen, wurden in Bewegung gesett- Resultat: 000. Aber wir hatten dem Faß den Boden ausgeschlagen, Haussuchungen bei bekannten Sozia­listen standen auf der Tagesordnung; Kreisdirektor Dr. Beckmann erließ ein amtliches Schreiben an sämmtliche Bürgermeister des Kreises, daß unsererseits keine Versammlung abgehalten werden dürfte, eventuell sei sofort( nach Buttkamer) an das Kreisamt Meldung zu machen, etwaige Stimmzettel- oder Flugblattvertheiler seien zu verhaften und vorzuführen der Staat mußte auf jeden Fall gerettet werden. So hatten wir in Wieset eine öffentliche Versammlung angemeldet, über 300 Arbeiter 9 Gendarmen hielten vor der Thür des waren erschienen, aber Saales Wache: Laut Befehl des Kreisassessors Nover ist die Versamm­lung verboten! Darüber große Aufregung unter den Arbeitern; schon wollten dieselben die Hüter des Gesetzes ihren Zorn entgelten lassen und den Saaleingang mit Gewalt frei machen, als Genosse Ulrich auf den Tisch sprang und die Arbeiter aufforderte, sich nicht zu unüberlegten Streichen hinreißen zu lassen, sondern am Tage der Wahl die richtige Antwort zu geben. So ging es von Wirthschaft zu Wirthschaft, immer in Begleitung der heiligen Hermandad. Unsere Genossen wurden in den meisten Ortschaften von 10-12 Gendarmen Abends heimbegleitet, und morgens in aller Frühe gab's Haussuchungen nach Flugschriften und Plakaten. Das war Wasser auf die Mühle unserer Gegner. Ueber die verhaßte Partei, die durch ein schuftiges Ausnahmegesez an Händen und Füßen gefnebelt war, konnten sie jetzt nach Herzenslust herfallen und verleumden. Die Nationalkonservativen sowohl wie freisinnige Chamä leons leisteten mit nur wenigen Ausnahmen in diesem Artikel das Men­schenmögliche. Außerdem wurden allerhand Einschüchterungsmittel ver­sucht, mit Entlassung gedroht u. s. w.

In der Maschinenfabrik von Heiligenstedt& Komp. zirkulirte das fa­mose Pamphlet der famosen neuen Leipziger   Arbeiterpartei, das fast sämmtliche Arbeiter mit nur wenigen Ausnahmen unterschrieben. Das heißt, diese Arbeiter wurden dazu ins Café Ebel eingeladen, wo es Frei­Bier gab. Auf die Anfrage eines Arbeiters, warum nicht alle Arbeiter eingeladen seien, erwiederte Heiligenstedt, man habe nur die milden Ar­beiter eingeladen, um das gute Werk eher durchführen zu können. Auf den Hüttenwerken von Gebr. Budenus in Gießen- Lollar- Hirzenhain haben die alten Arbeiter mit Thränen im Auge unterschrieben, um nicht außer Ar­beit zu kommen. Wann wird der Tag kommen, Ihr Arbeiterschinder, wo Ihr empfanget, was Ihr gesäet habt!

Ja, Arbeiter, es war ein schwerer Kampf. Wir, ohne Mittel! Alle Waffen: Presse, sowie Versammlungsrecht in Händen unserer Gegner, Aber wir haben doch nicht verzagt und verzagen auch nicht, das Recht und die Wahrheit bohren sich doch durch!

Vor der Wahl gaben wir ein zweites Flugblatt in 5000 Exemplaren heraus, und wieder ward der ganze Polizeiapparat in Bewegung gesetzt bis herab zum Dorfbüttel. Indeß nur ein alter Genosse, Karl Orbig, wurde verhaftet, mußte aber nach zwei Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt werden. 10 Stimmzettel und einige Flugblätter fielen in die Hände des Polizei.

Arbeiter von Gießen   und Umgegend, sammelt Euch und organisirt Euch, sammelt Munition für die Kämpfer, daß auch wir am Tage der Schlacht gerüstet dastehen. Uebernehmen wir die Erbschaft des alters: schwachen, lendenlahmen Freisinns; wir erinnern Euch an die Bankerott Erklärung bei Gründung des Gießener   Volksfreund"! Wenn wir in den nächsten Jahren kräftig agitiren, so muß ein ganz anderes Verhält­niß zu Stande kommen, wir müssen die Majorität werden. Darum auf, Arbeiter, alle Mann auf die Wahlschanze!

Am ersten Ostertag haben die Parteigenossen von Wieseck   einen treuen Mitstreiter begraben: Ph. Reuter, der nach langen Leiden im Alter von 32 Jahren von der mörderischen Proletarier- Krankheit dahin gerafft worden ist. Hunderte von Arbeitern, darunter viele mit rothen Blumen im Knopfloch waren erschienen, um ihrem Freund und Genossen die letzte Ehre zu erweisen. Ein Gesangverein sang zwei Lieder, und Genosse Fanney legte Namens der Sozialdemokraten von Wieseck   und Umgegend einen Kranz mit großer rother Schleife auf das Grab des Verstorbenen nieder. Ehre seinem Andenken!

Folgender Aufruf geht uns mit der Bitte um Aufnahme zu, der wir gerne nachkommen: Arbeiter Deutschlands   und Genossen des Auslands! Wenn Euch diese Zeilen zu Gesicht kommen, ist hier aller Wahrschein­lichkeit nach einer der erbittertsten Lohnkämpfe zwischen den Tischlergesellen und ihren Arbeitgebern ausgebrochen.

Es ist dies der erste Streit, welcher sich in Königsberg   und in der Provinz Ostpreußen   überhaupt, von gut organisirten Arbeitern planmäßig vorbereitet abspielt.

Ohne lange Auseinandersetzungen werdet Ihr einsehen, was auf dem Spiele steht!

Es handelt sich hier nicht allein darum, ob eine Anzahl Arbeiter weiter mit Hungerlöhnen abgespeist werde oder ob sich ihre Existenz in Zukunft etwas erträglicher gestaltet! Wenn auch schon der Kampf hierum großer Opfer werth ist, so handelt es sich doch in unserem Falle um mehr.

Aujährlich ziehen viele Hunderte von, in kleinen Städten Ost- und Westpreußens ausgelernten Handwerksgesellen nach denjenigen Drten Deutschlands   und des Auslandes, in denen sich ein intelligenterer Arbeiterstand unter großen Mühen und Opfern einen besseren Lohn­saz erkämpft hat. Die sprichwörtlich gewordene Bedürfnißlosig= teit dieser Arbeiter läßt sie mit den niedrigsten Löhnen zufrieden sein. Ohne Organisation, ohne Fühlung und Verbindung mit anderen Drten, sind sie stets die Ersten, welche bei ausgebrochenen Lohnstreitigkeiten der Werbetrommel der Arbeitgeber bereitwilligst folgen. Riassenbewußtsein, Solidaritäts gefühl sind den meisten unbekannte Begriffe.

-

Diesem Unwesen soll und wird mit unserem Siege ein Riegel geschoben werden! Mit unserem Siege ist der uns Alle schädigende Indifferentismus der Arbeitermassen Ost= und Westpreußens   gebrochen. Unser Sieg heißt in diesem Falle Sieg des Prinzips der Arbeiterorganisation! Mit unserem Siege ist der Arbeiterbewegung im äußersten Norden Deutsch­ lands  , in den Provinzen Ost- und Westpreußen  , die Bahn geebnet. Die Provinz ist für die fachgenossenschaftliche Organi= satiion erobert.

Gießen  , im April. Es sei auch uns einmal vergönnt, über die hie­sufige Arbeiterbewegung im Parteiorgan zu berichten. Bei der vorjährigen euter, Reichstagswahl( 1. hessischer Wahlkreis Gießen  - Grünberg  - Nidda  ) hatten Sozia wir einen Zuwachs von 250 Stimmen zu verzeichnen, was schon etwas ßland besagen will, wenn man in Betracht zieht, in welcher Weise man gegen fseuns vorgegangen ist. Der Wahlkampf begann hier mit einer im Sep­Bichtet tember 1884 von den Deutschfreisinnigen einberufenen öffentlichen Ver­us ge sammlung, in welcher ihr Kandidat, Rechtsanwalt Dr. Gutfleisch, cadez Rechenschaftsbericht gab und gleichzeitig seinen Zutritt zur deutschfrei­e de finnigen Partei zu motiviren suchte. Die Versammlung war von Fort g de schrittlern, Nationalliberalen und Sozialdemokraten stark besucht. Auch oir f unser Kandidat, E. Ulrich von Offenbach, war anwesend, um etwaige Angriffe auf unsere Partei zurückzuweisen. Die Deutschfreisinnigen waren politisch genug, Angriffe auf uns zu unterlassen, um so wüthender ging g Ale eine nationalliberale Größe, Professor Onten, gegen uns los, und verstieg sich sogar zu der Behauptung, es gäbe gar kein Sozialistengeset, sondern nur ein Anarchistengesetz. Dho, oho! ertönte es auf allen Sei­ten, und es dauerte einige Minuten, bis sich der Sturm der Erregung gelegt hatte. Genosse Ulrich meldete sich zum Wort, kam aber bei der fnapp bemessenen Zeit nicht weit über die Einleitung hinaus. Ulrich tief unter Anderm: Daß gerade Sie, Herr Professor Onken, einen folchen Ausspruch thun, ist allerdings bezeichnend; wenn Sie als Ge­schichtsprofessor so schreiben, so fälschen Sie die Geschichte!" Da er= tönte die Glocke, und der Vorsitzende, Cigarrenfabrikant Georgi ,,, ersuchte selben folgende: den Rebner, fich zu mäßigen," worauf Ulrich kurz und klar unsern Standpunkt darlegte.( D ihr freisinnigen Großmäuler, ein kräftiges Wort von Arbeitern flößt Euch schon Entsetzen ein!)

Bartei

einig

rüber

befuch

Te leer

otthol

r 500cht Tage später hatten wir eine öffentliche Versammlung, in welcher Genoffe Wilhelm Liebknecht   referirte, oft unterbrochen von stürmischem Beifall. Eine Versammlung, die so stark besucht war, hat wohl noch nie inGießen getagt. Wiederholt hatte es den Anschein, als wolle das Da moflesschwert der Auflösung herabsausen, indeß nahmen sich unsere Herren

el vo

fand

r Roth

einer

Roth

Dr. Dittmar glaubte auch seine Weisheit an den Mann bringen zu müffen, ward aber von Genosse Liebknecht   unter stürmischem Beifall der Bersammlung abgekanzelt, er solle erst einmal das ABC der National­öfonomie lernen und dann wiederkommen und über solche Fragen dis tutiren. Nach Liebknecht's Replit entwickelte Gen. Ulrich noch kurz unser eines Brogramm.

follte

werden

en de Tags darauf fand eine nationalliberale Versammlung statt, in welcher

Advo

9 Her

der Kandidat derselben, Hüttenbefizer Hugo Budenus, sein Programm

-

Anders im Falle einer Niederlage. Nicht allein, daß eine Anzahl Arbeiter, welche mit den größten Anstrengungen und Opfern den Kampf vorbereitet hat, wieder einmal eine arge Täuschung erlebt der Indiffe­rentismus der großen Masse, diesmal auch an unserem Orte durch­brochen, würde, mit verdoppelter Wucht wiederkehrend, bleischwer jedes Streben auf dem Gebiet der Arbeiterbewegung nieder­drücken und ersticken.

Wir haben, als wir den Arbeitgebern unsere bescheidenen Forderungen vorlegten, weder unüberlegt, noch unvorbereitet gehandelt.

Was die Forderungen selbst anbelangt, so sind die wichtigsten der=

1) Ein Minimallohn von 15 Mark wöchentlich.

2) Ein Lohnausschlag von 20% für Diejenigen, welche jetzt 15 Mr. und darüber verdienen.

3) Eine 9ftündige Arbeitszeit.

4) Ausschlag von 30% für jede Ueberstundenarbeit. 315) Abschaffung der Sonntagsarbeit.

Bei einigem guten Willen sind die Arbeitgeber im Stande, auf diese Forderungen einzugehen, oyne daß sie dabei große Opfer bringen. Auch haben einige größere Arbeitgeber, welche solide und gute Arbeit liefern, sich bereit erklärt, auf diese Forderungen einzugehen. Nur die Jnnungsmeister erklärten der Streikkommission auf deren Auf­orderung, mit ihr zu verhandeln, daß sie nicht ermächtigt" seien, in Unterhandlungen einzutreten, und lehnten somit jedes gütliche Ueber= einkommen ab.

Montag, den 27. April, sollen in sämmtlichen 130 Werkstätten mit zirka 600 Gesellen die Forderungen der Arbeiter den einzelnen Arbeit­gebern vorgelegt werden, und wird bei denjenigen Meistern, welche die

Forderungen nicht bewilligen, die Arbeit eingestellt.

Genossen! Der Geist, welcher unter den hiesigen Kollegen herrscht, ist ein vorzüglicher. Der Fachverein hat in den zwei Jahren seines Be stehens an unserem Orte seine Schuldigkeit gethan; ebenso haben wir, soviel in unseren Kräften stand, dafür gesorgt, daß wir nicht mit Leerer Kaffe den Kampf beginnen. Doch müßten wir ohne nach= drückliche Unterstügung von außerhalb unterliegen. Der Verband des Fachvereins hat uns, weil einige andere Orte die Absicht des Streiks für diesen Sommer früher als wir angemeldet haben, seine Zustimmung, somit auch seine materielle Unterstützung nicht geben können, trotzdem er im Prinzip mit uns einvers standen ist und selbst einsteht, daß für uns der günstigste Moment gekommen ist, und wir auch noch durch andere Umstände ge= zwungen sind, den Kampf aufzunehmen.

Darum, Arbeiter Deutschlands   und Genossen des Auslands, treten wir mit der Bitte an Euch heran, unterstüßt uns in unserem Kampfe, damit das Prinzip der Arbeiter Organisation in Ostpreußen  , dem Bollwerk der Reaktion, der bisherigen Vendée   Deutschlands  , den Sieg davon trage.

Unser Sieg ist Euer Sieg!

3

Unsere Niederlage ist Eure Niederlage! Gelder sind zu senden an: A. Krebs, Kolwstraße 5. Buschriften sind zu richten an Wilhelm Wohlfrom, Stein­dammerquerstraße 6 b.

Königsberg  , im April 1885.

Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten.

In Bezug auf die Erklärung" der sozialdemokratischen Fraktion in Nr. 14 des Parteiorgans sind verschiedene Zu­schriften und Gegenerklärungen eingelaufen, welche wir der Kürze halber auszugsweise wiedergeben, ohne jedoch den Sinn zu beeinträchtigen und ohne die Ausdrücke abzu­schwächen.

"

Die Pariser Genossen erklären, im Sozialdemokrat" keine An­griffe, weder offene noch versteckte, gegen die sozialdemokratische Reichs­tagsfraktion finden zu können. Sie bestreiten der Fraktion nicht das Recht, die Haltung des Parteiorgans zu kontroliren", diese Kontrole dürfe sich aber nicht soweit erstrecken, den freien Meinungsaustausch über Prinzipien und Taktikfragen zu verbieten; das Parteiorgan solle dazu dienen, die gewählten Vertreter über die in den Parteikreisen herr schenden Ansichten zu informiren.

In ähnlicher Weise spricht der sozialdemokratische Arbeiter­Bildungsverein zu Brüssel   sich aus, welcher die Fraktion ersucht, Beschwerden oder Erklärungen gegen die Redaktion in anderer Weise zum Ausdruck zu bringen.

Die Mitglieder des Kommunistischen Arbeiterbildungs­vereins in London   senden eine Resolution, in welcher sie:

1) die Behauptung zurückweisen, als seien in der Polemit, die Dampfers subvention betreffend, versteckte Angriffe gegen die Fraktion enthalten, und von der ,, Offenheit der Fraktion" die Bekanntmachung derjenigen Ab­geordneten ,, verlangen", welche für die Erklärung gestimmt haben;

2) Hervorheben, daß die Polemik nicht nur von der Redaktion und deren Korrespondenten ausging, sondern es hätten auch Gruppen von Genossen ihre abweichende Meinung dargelegt, was die Fraktion zu übersehen scheine;

3) Bestreiten, daß mit diesen Erklärungen eine ,, Entrüstungsbewegung" inszenirt werden sollte; sie hätten es für die Pflicht jedes Genossen ge= halten, das Verhalten der Abgeordneten zu kontroliren;

4) die ,, Anmaßung", ihnen den Ton" der Polemik vorzuschreiben, entschieden zurückweisen, und dies um so mehr, als sie behaupten, daß der Ton in genannter Polemit ein durchweg sachlicher gewesen sei;

"

5) In Abrede stellen, daß etwas in der Polemik enthalten gewesen, was einer Herabsetzung der Fraktion in den Augen der ferner stehenden" Genoffen gleichfäme, oder geeignet sei, die Aktionsfähigkeit der Partei zu lähmen; sie erblicken vielmehr in solchen Polemiken nur ein Mittel zur Klärung und Reinhaltung der Partei und ihrer Prinzipien;

6) Erklären, daß sie unseren Vertretern den Kampf nicht erschweren wollen und immer bestrebt waren, das Band der Eintracht fester zu knüpfen, Beides aber nicht durch Opferung ihrer sozialdemokratischen Prinzipien und politischen Ueberzeugung erkaufen wollen;

7) Bestreiten, daß die Redaktion des Sozialdemokrat" unter keinen Umständen in Gegnerschaft zur Fraktion treten dürfe, und demgegenüber behaupten, daß Zeiten kommen können, wo es nicht nur das Recht, son­dern die Pflicht des Organs, bezw. der Redaktion werden könne, in offene Gegnerschaft zu treten;

8) der Meinung Ausdruck geben, daß, wenn die Fraktion die Haltung des Parteiorgans laut Kongreßbeschluß zu kontroliren habe, hier ein baldigst einzuberufender Kongreß Aenderung zu schaffen habe;

9) Angesichts der Hoffnung der Fraktion, daß dergleichen Angriffe in Zukunft unterbleiben, die Erwartung aussprechen, daß die Fraktion ,, durch ihr Verhalten" keine Veranlassung zur Unzufriedenheit geben werde.

Die Parteigenossen in Darmstadt   bringen ihre Ansicht über die Fraktionserklärung in einem ,, Protest" zum Ausdruck und betonen besonders, daß der Sozialdemokrat" die einzige Zeitung ist, in welcher die Ideen und Ziele der deutschen   Sozialdemokratie durch Vorbringen des Für und Wider Läuterung erfahren können", sowie daß tüchtigen Genossen des In- und Auslandes das Recht gewahrt werden müsse, Beschlüsse der Fraktion zu bekämpfen und zu kritisiren; daß der ,, Sozialdemokrat" zwar von der Fraktion zu kontroliren, nicht aber von derselben abhängig" sei.

"

-

Aus Großenhain   gelangte eine Zuschrift an die Redaktion, worin ausgesprochen wird, die Erklärung der Fraktion rieche nach Dittatur" und bedeute eine Degradation der Presse", gegen welche energisch res monstrirt werden müsse. Die betreffenden Genossen sprechen der Redak­tion ihre Anerkennung für die Wahrung der freien Meinungs­äußerung aus und erklären, daß die Presse vom prinzipiellen sowie tat­tischen Standpunkt aus die Fraktion und die Fraktion in gleicher Weise die Presse zu kontroliren habe, sowie daß sie( die Großenhainer  Genossen) in Sachen der Dampfersubvention auf dem gegentheiligen Standpunkt als die Majorität der Fraktion stehen. Im Uebrigen sind sie der Meinung, daß gerade die gegenwärtige Affaire durch die beider­seitigen Erklärungen den Beweis liefere, daß von einer Spaltung innerhalb der Partei keine Rede sein kann.

Eine Resolution aus Frankfurt   a/ M. findet durch nachfolgenden ,, Auf­ruf" ihre Erledigung, welcher auf ausdrücklichen Wunsch der Fraktion dem vollen Wortlaute nach veröffentlicht wird, und zwar zu dem Zweck, die Annahme, als suche die Fraktion das absolute Recht der freien Mei nungsäußerung zu beschränken, oder als sei sie empfindlich gegen die Kritik in irgend welcher Form, an einem schlagenden Beispiel zu wider­legen.

Parteigenossen!

-

Den einmüthigen, uneigennützigsten Anstrengungen und Opfer aller Genossen ist es zu danken, daß die Partei am 28. Oktober 1884 24 Abgeordnete nach Berlin   ins Parlament senden konnte. Es begleitete fie der natürliche Wunsch aller Derjenigen, welche gelitten oder gestritten hatten, daß die nunmehr doppelt starte Vertretung unserer revolu tionären Partei in dieser konstitutionellen Körperschaft dazu dienen möge, in noch schärferer, rücksichtsloserer und selbstbewußterer Weise als bisher die Schäden und Schlechtigkeiten des herrschenden Gesellschafts systems der Welt klar zu legen, und durch ein derartiges Auftreten sich der Opfer werth zu zeigen, resp. im gleichen Verhältnisse zu diesen zu stehen.

Zu unserm schmerzlichen Bedauern müssen wir das gerade Gegentheil von dem, was billig zu erwarten war, konstatiren.

Schon der Beginn der parlamentarischen Thätigkeit unserer Abgeord neten gestaltete sich zu einer tiefen Verlegung unsrer revolutionären Prinzipien, indem die Fraktion in den Seniorenkonvent des Reichstags eintrat und hiermit eine erbärmliche, nur zu verachtende Regierungsform indirekt als zu Recht bestehend anerkannte und demzufolge bei uns rechtskräftig zu machen versuchte; während doch jeder Genosse der Ueberzeugung ist, daß wir keine Mitto mödianten, sondern Kritiker in diese Komödie senden.

Wir erkennen feinen, auch nicht den geringsten Vortheil, welchen unsre