Korrespondenzen.

Rathenow  ( Provinz Brandenburg  ), 4. Mai. In der Nacht vom 2. zum 3. Mai( Samstag zum Sonntag) ist hier die Regis mentstasse des Biethen'schen Husarenregiments gestohlen worden; man fand fie, halb ausgeraubt, auf einem Berge vor der Stadt. Die Sache hat einen stark humoristischen Anstrich, und die Bevölkerung faßt dieselbe auch mehr von der luftigen Seite auf: statt auf allgemeine Ent rüstung stößt man auf allgemeine Schadenfreude. Man denke nur! Die Kaffe stand in einem Zimmer neben dem Schlafzimmer des Obersten, vor dem Hausthor steht ein Posten, und doch es ist himmel­schreiend! In den betheiligten Kreisen ist die Aufregung auch groß, am Sonntag stand an jeder Straßenecke ein Polizist und steckte die Nase in die Luft.

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Oberschlaue Seelen bringen die Affäre mit dem Streit der hie sigen Bauhandwerker in Verbindung. Seitdem derselbe aus­gebrochen, hatten wir hier zwei Brände, und nun dieses nächtliche Räu­berſtück. Wenn wirklich.-? wir wagen die Sache nicht auszudenken, aber man will sogar unter den Streifenden von einer Kriegskasse" haben reden hören. Zudem ist den Maurern am Sonnabend eine Ver­sammlung verboten worden; auch sehr bedenklich!

Hoffen wir, daß unsere allweise und allwissende Polizei Licht in die Sache bringt.( 3st nicht mehr nöthig, da sich die Betreffenden selbst geftellt. Es waren zwei Husaren und ein ,, Arbeiter". Red.)

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Gestern ist auf dem benachbarten Neudorf ein Genosse beerdigt worden. Die Gewerkvereinler waren mit der Fahne erschienen und machten große Augen, als ein Genosse einen Kranz mit rother Schleife auf den Sarg niederlegte und den Todten für uns reklamirte. Ein zweiter Genosse hielt eine kurze Ansprache. Die hiesigen Pfaffen gehen nämlich nicht umsonst die 20 Minuten Wegs, und so hielt der Küfter die offizielle Grabrede.

Neudorf hatte bei der Wahl 72 Stimmen abgegeben, davon 54 für Hasenclever, und nur 18 für die Gegner zusammen.

Mit sozialdemokratischem Gruß!

D. r. F.

Schweinfurt( Bayern  ) im Mai. Wir sehen uns genöthigt, auch etwas von uns im Organ hören zu lassen. Wir haben hier schwer zu arbeiten, um Boden zu fassen, denn die hiesige Bevölkerung ist, das hat sich bei der Wahl gezeigt, politisch ganz verwahrloft. Immerhin haben wir es auf 145 Stimmen gebracht, und wir hätten noch mehr bekommen, wenn die Herren Geldsäcke nicht ihre Arbeiter wie Schafe an die Wahl­urne geschleppt hätten. Natürlich wurde auch der famose Leipziger   Auf­ruf der neuen Arbeiterpartei" vertheilt. Die Herren Liberalen sind hier unterlegen, was sie sehr verdrießt, denn sie sehen, daß es mit ihrer Herrlichkeit bergab geht und wir an ihre Stelle treten.

Wir haben in letzter Zeit hier viele Freunde erworben, und zwar ein­fach dadurch, daß unsere Gegner immer deutlicher zeigen, wie es um ihre Arbeiterfreundlichkeit bestellt ist. Da haben die braven Leute jüngst im Gasthaus zum Löwen sich vom Pfarrer Kahl einen Vortrag über Er­richtung einer Herberge zur Heimat halten laffen und mit keiner Miene gezuckt, als dieser ausrief, daß die 1848er Revolution von den Herbergen ausgegangen sei, die wahre Brutnester des Sozialismus seien. Die Herren wollen nichts mehr wissen, daß sie 1848 selbst dabei waren, daß überhaupt Schweinfurt   unter Sattlers Leitung gut demokratisch war, daffelbe Schweinfurt  , das jetzt alle drei Jahre die Farbe wechselt.

Wir haben jetzt auch eine Art Arbeitskolonie, die aber bei der Mehr­heit der Bevölkerung keinen Anklang findet, denn die armen Handwerks­burschen müssen bei hungerndem Magen vier Stunden arbeiten, ehe ste etwas zu effen bekommen. Der Herr Aufseher Friedrich war früher Baumeister  , später Kirchhofdieb und ist dann von München   per Schub hergekommen; von ihm sollen die Vagabunden Bildung und ar­beiten lernen. Er hat übrigens schon seine Prügel bekommen. Wir wünschen den Herren Arbeiterwohlthätern, daß sie selbst einmal die Probe abzulegen haben: acht Stunden marschiren, dann vier Stunden bei leerem Magen Schubkarren fahren. Aber es ist ganz gut so. Es werden da­durch Manchem die Augen geöffnet, auf daß er sieht, was er heute ist und was er zu thun hat.

Die Bismarckpfennigsammlung muß nicht viel ergeben haben, obwohl von Haus zu Haus gebettelt wurde. Der Hausbettel ist zwar verboten, aber zu diesem Zweck macht man gern eine Ausnahme.

So sagte der Mann Gottes u. A. wörtlich( laut Extrabeiblatt des ,, Schweinfurter Tagblatt" Nr. 31 d. J.):

Es soll unbillig sein, einem kräftigen, jungen Menschen zuzumuthen, daß er statt zu betteln, zu faullenzen und auf anderer Leute Kosten in der Welt herumzuziehen, sich sein Brod so zu verdienen, wie es jeder ordentliche Arbeiter thun muß, im Schweiß seines Angesichtes? Ein hiesiger Fabrikherr hat mir gesagt, daß gerade das feine Arbeiter oft schon so erregt habe, daß man den Durchreisenden ohne Unterschied und ohne Gegens Leistung die Unterstüßung gewähre, während sie um 35 und 50 Pf. Stunden lang arbeiten dürfen."

Wir wären wirklich gespannt, die Arbeiter" kennen zu lernen, die gerade" über die Unterstützung ihrer auf der Wanderschaft begriffenen Brüder so erregt sind! Müssen sonderbare Gesellen sein.

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Mit sozialdemokratischem Gruß!

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401 9.

Ebingen  ( Württemberg  ), Ende April. Ich habe den Brief des Herrn Land- und Reichstagsabgeordneten" Louis Schwarz, den Sie mir sandten, sofort meinem Gewährsmanne gezeigt, und da sind mir noch­mals sondiren gegangen, ob man Herrn Schwarz wirklich nur aus Bosheit als Gränzbote" Dichter bei dem Entrüstungsrummel uns auf­gebunden hat. Unser erzreaktionärer ,, Gränzbote"-Redakteur hat natürlich die Sache auch erfahren, sich aber gehütet, dem Gerücht entgegenzutreten und den Dichterruhm für den wahren Verfasser allein zu reklamiren. Wir haben ihn nun aber ohne unseren famosen Sozialistenfresser" Bofinger heraus, und Herrn Schwarz soll sofort sein Recht werden: Herr Schah, Bauer von Neuhausen, Ober­ Amt Tuttlingen  , ist das schwäbische Bismarck- Leierkasten Genie. Herr Schwarz dagegen ist und bleibt als Politiker das, was wir in Nr. 8 des Sozialdemokrat" von ihm konstatiren mußten, demokratisch fortschrittelnder Reichstagsabgeorgneter, aber nicht moderner Entrüstungsdichter. In den Wählervers sammlungen will er immer mit Bismarck's innerer Politik gar nicht einverstanden" sein, in Berlin   aber bismärcke It er mitunter derart, daß man vom Demokraten nur noch das geknickte Kreuz sieht. Und eine Finsterniß herrscht unter den Bauern, Handwerkern und Arbeitern in seinem Wahlkreis, daß Gott erbarm'!" Demo tratischer Reichstagsabgeordneter in einem Wahlkreis zu sein, wo ein Hasenhaarschneider Teufel im Grenzbote" mit dessen Redakteur ben erzreaktionärsten Kohl bauen kann, ohne daß der Volksver= treter Schwarz der schwarzen Garde einmal in einem Dußend Boltsversammlungen mit dem demokratischem Baß gehörig heimgeigt, das ist auch eine recht billige Art von Volksvertretung.

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Natürlich wär's z. B. eine heitle Sache, den Tuttlinger   Schuster­meistern drüben, die das famose Amtsblatt", der Gränzbote", zum 70. Geburtstag Bismarck's wieder mit einem Dußend Versen ,, vom vielgewalt'gen Recken" ansingt, begreiflich zu machen, daß sie zu­schustern und am Bankrott bis ans Lebensende her. umhungern müssen, damit der Preuße seine Millionen in die Junkertaschen und die Preßtrauterer à la Gränzbote" und die Hasen­haarschneider à la Teufel desto ungenirter ihre paar Bazen Fang­geld von den Dummen herausfingern können. Was für ein Arbeiter­horizont hiernach erst aufdämmern kann, ergibt sich von selbst. Sozial demokratische Zuchthäusler, Staatsverbrecher" nennt man uns hier sogar in Arbeiterkreisen, soweit haben Hunger und Hundefutter die Gehirne im Schwarz'schen Wahlkreis erleuchtet.

Nun, es wohnen aber doch auch noch andere Leute hinterm Berge. Sogar die Anarchisten sollen sich in der Domäne des Gränzbote" eingenistet haben. Gegen Ende März soll ein geborner Tuttlinger: Peter Hauser, daselbst verhaftet worden sein. Man will eine Rifte Dynamit auf dem Bahnhof dort erwischt haben, auch sollten einige Moſtianer" aus Amerifa in Aussicht stehen. Armer Hafenhaar Teufel, ärmfter Gränzbote", die werden's doch nicht auf Euch gemünzt haben?

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Daß in so dunkler Gegend so dunkle Geschichten pafsiren kön nen, ist übrigens klar, und wir freuen uns, heute wenigftens mit dem Troste zu schließen, daß unser schwarzer Verdacht gegen Herrn

Schwarz durch den wahren Schatz gehoben ist, den der ,, Gränzbote" zum Heile Bismarck's und seiner Leser in der hinteren Hälfte seiner amtlichen Würde so schnöde verborgen hielt. Ja:

Nicht für Mist und Ochsen blos und fette Sa- u- en Hatt' der Bauer Schat manch' schwere Nacht, Sondern 19 Vers, den Kanzler zu erba- u- en, Meuchlings in Neuhausen auch erdacht. Unschuld traf mit seiner dunklen Unterschri- a- ifte, Käsemeiernd er zwar um ein Haar;

Solches aus des Bauer Schat poet'schem Sti- a- ifte, Ward uns heut mit Schaudern offenbar!

Der Rappenheiuerle.

Der bereits in früheren Nummern erwähnte Protest der Königs berger Genossen ist von denselben zurückgezogen worden; desgleichen verzichten die Offenbacher Genossen auf den Abdruck ihrer gegen den Frankfurter   Protest gerichteten Erklärung.

Mit kurzer Motivirung erklären sich die Genossen im Elsaß für den Frankfurter   Aufruf.

Eine längere Erklärung der Genossen von Hamburg  , Altona  , Ottensen  , Wandsbeck, Harburg und Umgegend, die sich im Wesentlichen gegen die Frankfurter   Erklärung richtet, bringen wir ebenso wie die Londoner   Resolution in nächster Nummer zum Abdruck.

Der Abgeordnete Frohme veröffentlicht im Frankfurter Journal" ( 7. Mai) nachfolgende Erklärung, die wir auf Verlangen der darin angegriffenen Frankfurter   Genossen hiermit zum Abdruck bringen*):

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Geehrter Herr Redakteur!

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Differenzen in der Sozialdemokratie" dieses Thema beschäftigt seit einiger Zeit lebhaft Presse und öffentliche Mei­nung. Für Frankfurt   ganz besonders kommt dabei die Thatsache in Betracht, daß dortige, Sozialdemokraten" an das in Zürich  erscheinende Parteiorgan einen fulminanten, von anarchistischen Phrasen strogenden, gegen den Parlamentarismus überhaupt und die Taktik der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion insbesondere gerichteten ,, Aufruf" geschickt haben.

Erwarte Niemand von mir eine Beschwerde oder gar eine lamentable Klage darüber, daß antisozialdemokratische Parteien diese Thatsachen in ihrem Interesse zu verwerthen suchen; ein solches Verfahren liegt in der Natur der Sache. Es kann auch nicht überraschen, daß die verurtheilende gegnerische Kritik sich gegen die sozialdemokratische Partei Frankfurts  überhaupt richtet, indem ja in dem ,, Aufruf" mehrfach von ,, einigen hundert Sozialdemokraten" die Rede war, da, wenn diese Angabe wahr wäce, fie immerhin zu einem Angriff auf die ganze Parteigenossenschaft berechtigen würde.

Diese Angabe ist eben nicht wahr; die Urheber des Aufrufs haben sich damit der denkbar frivolften und schnödesten Uebertreibung schuldig gemacht. Das fonstatire ich hiermit im Einverständniß mit all' den­jenigen Männern, die fähig und würdig sind, Frankfurts   sozialdemokra tisches Element nach außen hin zu repräsentiren. Diese Männer, alle bewährte Genossen, treue und ehrliche Kämpfer für ihre Ueberzeugung, haben mich ausdrücklich ersucht, auch in ihrem Namen mit entschieden zu protestiren gegen die unerhörte Anmaßung einer Rrafehler: Clique, welche, hübsch im Dunkeln verborgen, erfüllt von echt vehm­richterlichem Hochmuth, ihre vergifteten Pfeile auf diejenigen schießt, denen die Aufgabe zugefallen ist, im offenen ehrlichen Kampfe für die Prinzipien der Sozialdemokratie einzustehen. Die Clique ist klein, sehr flein; ihrer Anmaßung und Niedertracht die ich an mir selbst zum öftern im reichsten Maß als Dant" für 15jähriges mühevolles Wirken erfahren mußte hält ihre Unwissenheit in sozial- politischen Dingen und ihre absolute geistige Jmpotenz die Waage. Es ist ja heute unter der Herrschaft des Ausnahmegesetes für Menschen dieses Schlages sehr leicht, etwas zu scheinen und durch vehmrichterliche Entscheide, für die öffentlich und mit ihrem Namen einzustehen sie nicht den Muth haben, der Welt eine Ueberraschung zu bereiten.

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Dienste des Volkes, um dessen Sache zu einem ehrenvollen Siege führen. Herrliche Demokraten" fürwahr, die diese Grundsäße nicht wollen gelten lassen, vielmehr erklären: Nur uns seid ihr verant wortlich." Ich bin überzeugt, der gesunde Sinn der arbeitenden Bevöl terung wird leicht und schnell mit den Herren ,, Wir" in Frankfurt  abgerechnet haben und ihnen zollen, was ihnen gebührt: die Verach tung! Mögen die Arbeiter stets im Auge behalten, daß immer die unflarsten Charaktere sich in die radikalste Hülle kleiden und daß der sehr natürliche Reiz, den ein sogenanntes revolutionäres" Gebahren hier und da ausübt, mit seiner Wirkung lediglich den Feinden des Volks zu Gute kommt. Der wahre Radikalismus beruht in der Ueber zeugungstreue, in der selbstlosen Hingabe an die Interessen der Allge meinheit, in der Standhaftigkeit im Dulden für seine Sache und in der Ausdauer im Kampfe. Diesen Radikalismus beweist man öffentlich durg sein Thun und Lassen und nicht durch Worte, nicht durch revolutio näre" Phrasen, die im Dunkel geschmiedet werden. Bockenheim  , 2. Mai 1885.

Warnung.

Karl Frohme  .

Es wird hiemit gewarnt vor einem Individuum Namens S. G. Sallis ( früher Salomon, auch soll er sich schon Frant genannt haben Derselbe studirte im vorigen Winter in Zürich   und hat dort au Privatrache einen Genossen als Anarchisten zu verdächtigen gesucht. D Sallis sich früher in Deutschland  ( Stuttgart  ) an Parteifrei herandrängte und dies möglicherweise wieder versucht, wird hiermit vot ihm gewarnt.

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Sallis hält sich gegenwärtig in Straßburg   i/ E. auf. Jeden falls war er früher Schauspieler, auch soll er Friseur und Heilgehülfe gewesen sein und hat als solcher die Maffage gelernt, womit er gewaltig Ba zu renommiren pflegt. Auch als Magnetiseur soll er früher den Dr. Hansen als Gehülfe oder Diener auf seinen Reisen begleite haben.

Signament: Alter 33 Jahre, Haare dunkel, starker Schnurrbar Statur mittelgroß, hager, lauerndes Auge, scharfgebogene, große Nase jüdischer Typus. Schon beim ersten Verkehr mit Sallis fallen deffe totale Charakter- und Verständnißlosigkeit für sittliche Begriffe besonder auf.

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der Redaktion: Ah. in B.: Gesandtes Feuilleton wird verwende Für dieses sowie für das freundschaftliche Anerbieten weiterer Mitarbeiter und schaft besten Dank. wst. in 2d.: Bf. erhalten. Kannst auf Diskretion die J rechnen. D der Expedition: ttthimmel: Mt. 59 70 Ab. Rest 1. Du Reich pr. N. gutgebr. Weiteres It. Bf. nach Vorschrift. v. d. Eider  : M und à Cto. 26. 1. Du. erh. Adr. geordnet. F. W. Frisch. Phila delph. Fr. 60 à Cto. Ab. 6./5. erh. Rother Frit Nr. 4019: m letzten 190 erh. und hievon Mt. 1 für B. Abon. April u. 90 Pfg. für Sie solche Ab. Mai gutgebr. Alles hier u. besorgt. R.: Mt. 108- à Cto. Ab gutgebr. Weiteres briefl. Ebingen  : Mr. 19 40 pr. Ufds. dkd. erh. Schwalbe: Wurde gesperrt, weil ohne jedes Lebenszeichen für uns un kontrolirbar ist, ob wir den Postmarder füttern oder nicht. Bern  Fr. 51 Ab. 1. Du. in baar u. Ggrchg. erh. Giftmischer: Mt. 1- alter Reft erh. A. Schdr.   Glasgow: Mt. 26 Ab. 2. Du. u. M Min B. I- VI: Mt. 300­à Cto. Schrift. erh. Bstlg. abgg. Seine Eto. Ab. erh. Bfl. Weiteres. Egoist,   Rheinland: Mt. 203 50 à Sto Ab. 2c. erh. Adr. notirt, bfl. Weiteres. Nübezahl Cz.: Mr. 35 40 fande Ab. 2. Du. erh. Erf. folgt so weit thunt. Ihr Partner scheint sehr un der pünktl. Simson: Mt. 50 à Cto. u. Bf. v. 6. ds. erh. Sg. mit Mt. 36 siehe Nr. 17 unter himmel. Bruno: Mt. 160

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tragen.

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A. B. St. Urbain: Fr. 650 Ab. 1. u. 2. Du. S. D  . und nigfa Stbrg. Mt. 100 à Cto. erh. Bf. erh. 2c. Ab. 1. Du. erh. Ab. pr. 2. Du. geordnet.

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1 Arbst. 2. Du. erh.  Winterthur: Fr. 21 Wilhelmus: Mr. 50 à Cto. u. Ggr. gutgebr. Daniel in d. Löwen zu fi grube" längst vergriffen. Extrasdg. hoffen eingetroffen. J. H.: Bf. v 9. erh. Einspänner, Bstllg. u. Adr. notirt. Bfl. mehr. N. N. Salz für stadt: Mr. 7- Ab. 2. Du. u. Schft. 2c. erh. J. R. Moos: Fr. 150 die von St. 3. u. R. f. d. franz. Brüder zu den Wahlen mit Glück auf und Hoch die Internationale" dkb. erh. u. abgel. Fr. Sch. Mft. in M.: Mt. 2 95 f. Schft. erh. Hansdampf: Mt. 2- Ottopfennige pr Ufds. v. Bsr. dtd. erh. Bft. Weiteres. Pickelhaube: Rmtt. richtig gutgebr. Adr. geordnet.

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An unsere Korrespondenten.

Um den Werth dieses Verdammungsurtheils ermessen zu können, muß man wissen, wie dasselbe zu Stande gebracht worden ist. Man hat sich sehr wohl gehütet, irgend einen der überzeugungstreuen und vernünftigen Parteigenossen zu einer bezüglichen Besprechung einzuladen. Man hat vielmehr wenn wirklich eine größere Anzahl von Personen sich an dem Beschlusse des Aufrufs" betheiligte einige Dugend harm­loser, unerfahrener, junger Menschen zusammengetrommelt, die von der jämmerlichen Komödie, wozu sie mißbraucht wurden, keine Ahnung hatten. Ich habe in das Schriftstück im Original Einsicht genommen; nicht mit einem einzigen Namen ist dasselbe unterzeich net; es heißt da immer: Wir reden im Namen der   Frankfurter Sozialdemokraten." Wer diese ,, Wir" sind, das zu entdecken bleibt jedem Leser überlassen! Zweifelsohne haben die Herren Wir" nicht bedacht, daß die Redaktion des Sozialdemokrat" in   Zürich verpflichtet war, das famose Schriftstück vor Veröffentlichung der Fraktion zur Einsicht zu unterbreiten. Wären die Mitglieder der Fraktion wirklich so empfindlich gegen Tadel, wie man in letzter Zeit in verschiedenen Blättern glauben zu machen suchte, sie hätten gegen den Abdruck des Aufrufs" gewiß protestirt. Unwillkürlich wird man, wie die Hamburger Bürgerzeitung" dieser Tage ganz richtig bemerkte, beim Lesen desselben an ein ähnliches Elaborat erinnert, und zwar an den Proteft", welchen seinerzeit der berüchtigte, im   Ottenser Gefängniß durch Selbstmord geendete Wolf verfaßte und mit der Unterschrift einer Anzahl   Berliner Ausgewiesener versehen an den Wydener Kongreß richtete. Maßlose Beschimpfung und Berdächtigung der Führer der sozialdemokratischen Partei einerseits und demagogisches Hervorkehren eines blutdürftigen Radikalismus andererseits zeichnet beide Schriftstücke gleichmäßig aus und dürfte die sozialdemokratische Fraktion mit ihrem Beschluß, den  Frankfurter Aufruf als abschreckendes Beispiel prinzipieller Verirrung zu veröffentlichen, die einzig richtige Taktik in diesem Falle getroffen haben. Nicht nur die Sozialdemokraten   Frankfurts, sondern die in ganz  Deutschland wenden sich mit Entrüftung von Individuen ab, welche, um einem dummen Hochmuths- und sogenannten revolutionären Geift" zu genügen, den Namen der Partei entehren, von Menschen, die im offenen, ehrlichen Rampfe nie etwas geleistet haben und nie etwas leisten werden, desto rücksichtsloser aber, vom Schleier der Anonymität beschüßt Eine Sammlung von Gedichten für das arbeitende Bolk und so wenigstens für die Masse des Publikums nicht erkennbar, das Werk der Verhegung und Verleumdung betreiben und dem anarchistischen Blödsinn Konzessionen machen."

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Ein merkwürdiges Schlaglicht auf die Urheber des   Frankfurter Auf­rufes wirft folgende Thatsache: Wenige Tage bevor derselbe nach   Zürich abging, erstattete der Reichstagsabgeordnete für   Frankfurt, Herr Sabor, in öffentlicher Wählerversammlung Bericht über seine Thätigkeit im Reichstage. Obwohl diese Thätigkeit doch gewiß ebenso wenig eine re­volutionäre" im Sinne der betreffenden Klique war, wie die der übrigen Mitglieder der sozialdemokratischen Fraktion, wurde von keiner Seite ein Tadel gegen Herrn Sabor laut; im Gegentheil, man lobte ihn sehr und erklärte sich einverstanden mit seiner Thätigkeit. Weshalb haben denn bei dieser Gelegenheit die Herren Wir" nicht so viel Muth und Ehrlichkeit besessen, dem   Frankfurter Abgeordneten frei und offen in's Gesicht zu sagen, daß er und seine Fraktionsgenossen ,, eine jedes freien Mannes unwürdige Komödie" aufführen?! Heute öffentlich loben und morgen insgeheim verleumden und beschimpfen in einer und derfelben Sache, das ist Tattit, der Inbegriff aller Feigheit und Charakterlosigkeit! und Menschen, die diese Taktik üben wagen es, mit ,, edlem demokratischem Selbstbewußtfein" zu prahlen und zu verkünden: Die sogenannten Führer sollen weiter nichts sein als nur uns verantwortliche Abgeordnete." Das wird nun allerdings keinen dieser sogenannten Führer" veranlassen, von seiner seitherigen Ueberzeugung, daß er der ganzen Wähler­schaft, bezw. dem ganzen Wolfe verantwortlich ist, abzugehen. Wer die Sache seiner Partei für gleichbedeutend erachtet mit der Sache des ganzen Volkes, der kann und darf keine andere Ueberzeugung haben; der kennt kein Volk im Dienste der Partei, sondern nur die Partei im *) Eine Einsendung des Genossen Bebet, worin derselbe die Be­hauptungen Frohme's als unrichtig zurückweift, soweit sie sich auf 3 a 5 I uns Buſammensehung der Theilnehmer jener Besprechung, sowie

ihnen waltenden Geist beziehen, und die Frohme'sche Erklärung als in Form und Inhalt mit dem Geist der in Nr. 17 veröffentlichen Auseinandersetzung in Widerspruch stehend be= zeichnet, bringen wir Raummangels halber erst in nächster Nummer.

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Wir bitten in jedem Brief u. s. w. stets deutlich anzugeben, welche Kird Briefe, Sendungen u. s. w. bis zu Abgang eingetroffen waren. Bei Adreßänderungen, Abreßlöschungen und dergleichen ist unbedingt Vorkehrung zu treffen, etwa Laufendes in sichere Hand zu leiten. Alle Adreßmeldungen bitten wir in   Deutsch und Lateinschrift( behufs Rontrole) deutlichst zu schreiben. Decabressaten oder deren Angehörige find zur Ablieferung sofort nach Empfangnahme strengstens anzuhalten.

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