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gebraut hatte, und die in dem Wunsch, die Sonntagsarbeit abzuschaffen, gipfelte. Von konservativer, Klerikaler und sozialdemokratischer Seite( es sprachen für uns die Genossen Rödiger und Stolle) wurde natürlich von verschiedenen Gesichts- und Standpunkten aus die Ab­schaffung der Sonntagsarbeit befürwortet. Wohlan! Der Dedipus des 19. Jahrhunderts" schlug rückhaltslos alle Sozialreform, alles, praktische Christenthum" in den Wind und pflanzte, zum ungeheueren Gaudium des Herrn Eugen Richter , der ihm auch mit seinen Mit- Freihändlern fräftige Bravos zurief, die Fahne des ausgesprochensten Manchesterthums auf. Die Industrie könne den Ausfall der Sonntagsarbeit nicht ver­tragen; wer solle die Arbeiter für den Ausfall eines Tagelohns ent­schädigen? Das gute Herz habe da nicht mitzusprechen und er, der Herr Reichskanzler, der das Gesammtwohl und nicht die Sonderinteressen einer einzelnen Klasse, nämlich der Arbeiterklasse, zu wahren habe, könne unmöglich in eine solche philanthropische Donquixoterie willigen.

Kurz, wenn Herr Eugen Richter über Nacht Reichskanzler geworden wäre, hätte er nicht anders reden können.

Und damit dürfen wir die ,, Sozialreform" als begraben ansehen. Die Arbeiter haben auf den Köder nicht angebissen, und da ist der Köder natürlich werthlos.

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Schneller als es sich der begeistertste Mordspatriot geträumt, soll auch Deutschland seinen kleinen Rolonialkrieg haben, und zwar mit Zanzibar. Ein Mitglied der famosen deutsch= ostafritanischen Gesellschaft( eine Gründerei, fast hätten wir gesagt reinster bösester Sorte) fordert in der Berliner ,, Täg­lichen Rundschau" ziemlich unverblümt militärische Reichshülfe gegen den Sultan von Zanzibar, der die mit den Häuptlingen abgeschlossenen Kauf­verträge der Gesellschaft nicht als rechtsgiltig anerkennen will.

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Wer da weiß, wie solche Kaufverträge zu Stande kommen, wie die Häuptlinge für werthlosen Tand ganze Ländereien ,, verkaufen", die ihnen gar nicht gehören, der wird dem Sultan in diesem Punkte gar nicht so Unrecht geben. Hören wir aber den biederen Gründer:

was das heißt, 1000 Mal den gleichen Sah maschinenmäßig nieder­schreiben zu müssen.

Was muß der arme Füsilier dabei gelitten haben! Aus den Zügen erkennen Sie deutlich, eine wie schwere Hand der Schreiber hat, daß ihm das Schreiben an sich Mühe macht, und nun versehen Sie sich in seine Lage: die Strafarbeit muß von einem Tag zum andern angefertigt werden, nach 10 Uhr aber darf kein Licht mehr in der Kaserne brennen! Da fist nun so ein armer Teufel, der vielleicht sonst das ganze Jahr über keine Feder in die Hand nimmt, und quält sich schweißtriefend ab, den geistreichen Sak tausendmal nieder­zuschreiben, und diese sinnlose Arbeit soll seinen Blick schärfen, seine Hand sicherer machen! Das übertrifft noch die verrufene Tretmühle Old Englands!

Und glauben Sie nicht, daß diese Strafe ausnahmsweise verhängt wird. In Halle a/ Saale hat ein Hauptmann des 36. Regiments einem Tischlermeister einen ganzen Stoß solcher Strafbogen verkauft zu Fugenpapier, das reißenden Absatz findet. Die Strafe trifft jeden schlechten Schützen, und wird nach jedesmaligem schlechten Schießen erhöht. Das Papier müssen sich die Delinquenten selbst kaufen zur 1000maligen Niederschrift des Straffazes werden 8-10 Bogen ver­kauft. Viele Soldaten wissen sich nicht anders zu helfen, als daß sie Bogen im Voraus vollschreiben, da es für sie absolut unmöglich ist, die qualvolle Arbeit in einem Nachmittag fertig zu bringen. In de ß ,,, ist es auch Wahnsinn, hat es doch Methode!"

Der Sultan von Zanzibar hat in der That gegen die Erwerbungen unserer Gesellschaft protestirt, noch mehr, er hat in völliger Hinweg­setzung über die rechtsgiltig abgeschlossenen Verträge der Gesellschaft eta 300 Soldaten unter dem Befehle seines Generals Mathews in die deutsche Kolonie einrüden lassen und u. A. den uns gehörigen Drt Mkondgwa, in dessen Nähe sich Graf Pfeil befindet, besetzen lassen. Ob der Sultan diesen Schritt auf Anrathen irgend eines europäischen Bevollmächtigten in Zanzibar unternommen hat, muß dahingestellt bleiben. Was der Sultan gethan hat, ist ein gewaltsamer Eingriff in fremde Rechte. Denn die Rechte der deutsch - ostafrikanischen Gesellschaft sind in jeder Beziehung unbestreitbar. Sie sind erlangt durch rechtsgiltige Verträge mit Häuptlingen, deren Souveränetät vom Sultan bisher(!) nicht angefochten war. Im Gegentheil hat der Sultan da­durch, daß er von den aus dem Innern kommenden Waaren an der Rüfte Zölle erhob, völkerrechtlich anerkannt, daß jenes Gebiet dem sei­nigen gegenüber Ausland sei.( Und das sagt ein reichstreuer Deutscher in der Aera der Schutzöllnerei!) Ueberdies hat ein im Innern lebender Agent des Sultans dem Herrn Dr. Karl Peters gegenüber schriftlich be­stätigt, daß sein Herr, der Sultan , auf jene Landestheile feinen Anspruch irgend welcher Art erhebe, wie denn auch thatsächlich den Häuptlingen des Binnenlandes der Sultan von Zanzibar meist nicht einmal dem Namen nach bekannt war. Auf Grund dieser Thatsachen hat der Kaiser seiner Zeit für die Erwerbungen der deutsch- ostafrikanischen Gesellschaft ben Schutzbrief ausgestellt, und hieraus ergeben sich gegenüber der Rechtsverlegung des Sultans nunmehr von selbst Abwehrmaß= regeln, über welche nähere Mittheilungen zu machen einstweilen(!!) nicht zweckmäßig erscheint. Die Situation des Sultans kann bei einem Konflikte mit dem Deutschen Reiche auf seiner ringsum von der See her leicht zugänglichen Insel teine besonders günstige sein."

So unser Genosse.

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Wir können seine Kritik nur von A bis Z unterschreiben. Die plumpe Folter des Mittelalters ist abgeschafft, die Prügelstrafe ist nominell be= seitigt, der Lattenarrest ist aufgehoben, aber der Menschengeist ist uner­schöpflich an Erfindungskraft und an die Stelle der brutalen tritt die raffinirte Tortur. Die Gewalthaber wollen auf solche Erziehungs­mittel nicht verzichten, die Menschendressur ist nicht möglich ohne Men­schenquälerei. Duäle nie ein Thier zum Scherz, wird den Kindern in der Schule gelehrt, aber die Menschenquälerei wird unbehindert betrieben. Und der Mensch läßt sich auch quälen, geduldig quälen, bis ihn eines Tages die Verzweiflung packt und ihm zuruft: Du sollst nicht in den Tag hinein schießen, sondern-

Mit andern Worten, wir können uns auf die Intervention des Deutschen Reiches gefaßt machen. Das Weitere deutet die Berliner Volkszeitung" mit Absendung eines Geschwaders nach Zanzibar, Bombardement und so weiter!!" treffend an. Wozu marschirt auch Deutschland ,, an der Spike der Zivilisation", wenn es nicht den Wilden zeigen soll, was eine Krupp'sche Kanone ist?

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Die Herren mögen den Schluß selbst ergänzen.

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,, Es kanr. demnach auch die Berechtigung der Presse zur Dem Inh fachgemäßen Besprechung des fraglichen, das Interesse der Allgemeinheit Boden de berührenden Angelegenheit nicht verkannt werden, und befand sich somit auch der Privatbeklagte als Redakteur einer periodisch erscheinenden Zeito schrift, welche zudem ihre Leser notorisch in den hier zunächst interesfirten Beri Arbeiterkreisen sucht, unzweifelhaft nicht blos in Ausübung eines Rechtes, sondern derselbe handelte auch in Wahrne ehmung berech tigter Interessen, indem er die Frauenarbeit im Allgemeinen und die Beschäftigung von Frauenspersonen im Posamentier - Stuhle ins besondere zum Gegenstande der Besprechung in dem von ihm redigirten Beitungsblatt machte und hierbei in der Deffentlichkeit für Beseiti gung von Misständen zu wirken versuchte, welche, wie durch die erhobenen Beweise festgestellt wurde, thatsächlich vorgekommen sind und wohl bei der derzeitigen Sachlage auch noch bestehen.

Ein Triumph der Zivilisation. Mit großem Wohl­behagen schildert die Kölnische Zeitung " die erste deutsche Hinrichtung auf Kamerun . Objekt dieses herzerhebenden Aktes war der angebliche Mörder des Herrn Pantänius, des vielgenannten Verwalters der Wör­mann'schen Faktorei auf Kamerun . Pantänius war seinerzeit als Geisel von den Joßleuten ins Innere geschleppt und, als die famose Attake der Mannschaften der Korvetten ,, Olga" und" Bismarck " auf Joßtown erfolgte, erschossen worden. Von Recht und Unrecht ist den Negern gegenüber natürlich gar keine Rede, da entscheidet die Machtfrage und die Rücksicht auf die Zweckmäßigkeit, diese aber spricht nach Ansicht aller im Zivilisirungsverfahren kompetenten Leute für, Statuis rung eines Erempels". Und so erfolgte denn nach beendigtem glorreichem Feldzug Auslieferung und Erschießung.

Gegen die moderne Kolonialpolitik nehmen die So zialisten aller Länder die gleiche, absolut ablehnende Haltung ein. Wie die englischen Sozialisten für die Sudanesen Partei ergriffen haben, die franzöfifchen Sozialisten die Tonkinexpedition in schärffter Weise bekämpf­ten, die deutschen Sozialisten jede Unterstützung des Kolonialschwindels ablehnten, so haben auch die italienischen Sozialisten die Gelegenheit nicht versäumt, gegen die von der italienischen Regierung eingeleitete Kolonialpolitik Protest einzulegen. In der Debatte über die für die Afjab- Expedition geforderten Kredite kritisirte der sozialistische Abgeord­nete Cofta in ausführlicher Rede die große Bewegung hervorrief

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das moderne Kolonialsystem und sagte u. A.:

Das arbeitende Italien will feine Kolonialpolitik. Dieses Italien dürstet nach Gerechtigkeit, nach Freiheit, nach geistiger Kultur. Es will, daß die öffentlichen Mittel, statt im afrikanischen Sand zwecklos ausge­säet zu werden, dazu verwendet werden, das große Elend daheim zu lindern, denjenigen Nahrung zu gewähren, welche in Italien Hungers sterben."

Zum Schluß brachte Costa eine Resolution ein, welche die Zurück­berufung der bereits entsandten Truppen fordert. Für diese Tagesord nung stimmten außer Costa nur der Sozialist Caftellazo und der Mai­ länder Arbeiterdeputirte Maffi. Costa's Parteigenosse Musini fehlte in der betreffenden Sizung, sonst hätte er natürlich mit ihm gestimmt.

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,, Es läßt sich ferner nicht verkennen, daß der Privatbeklagte hierbei unzweifelhaft in der ernstlich gemeinten Absicht und in der Ueberzeugung handelte, für den bezeichneten, statthaft zu er achtenden Zweck thätig zu sein, und daß er durch die Nennung von Namen und durch eine drastische Schilderung der als wahr festgestellten Thatsachen die Grenzen der thatsächlichen Erörterungen eineswegs überschritten hat."

Nun wohl, das ist der Krieg, obendrein Eroberungskrieg, und wir wollen daher über diese, von allen zivilisirten" Nationen den Wilden" gegenüber beliebte Methode heute weiter fein Wort verlieren. Aber kennzeichnen wollen wir doch die barbarische Wohllust, mit welcher diese Erschießung von den gebildeten, humanen Deutschen begrüßt wird. Die ganze Presse druckt befriedigt den Bericht der Kölnischen" nach, in welchem es heißt, daß nachdem das Urtheil vollstreckt war, die " ganze Menge" in ein Weh gehe ul" ausbrach. Natürlich, so ein Wilder" kann ja nur heulen, selbst der seelische Schmerz ist bei ihm etwas Berächtliches, für den aufgeflärten Europäer Lächerliches. Dihr Pharisäer!

Die Radikalen( Linke und äußerste Linke) lavirten. Im Prinzip erklärten sie sich mit dem Standpunkt der Sozialisten einverstanden, da aber die nationale Flagge engagirt sei, so Fortsetzung wie bei ihren Gesinnungsgenossen in England, Frankreich , Deutschland . Auch die deutsch freisinnigen Catos haben die Dampfbarkasse für Kamerun bewil­ligt und werden noch mehr für die gleichen Zwecke bewilligen, denn nichts ist leichter als die nationale Ehre" zu engagiren. Siehe die famose Lügendepesche aus Ems Anno 1870.

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Das ist eine Begründung, die sich sehen lassen kann. Das Recht und die Pflicht der Presse, Mißbräuche zu geißeln, ist hier einmal unum wunden anerkannt worden. Ob aber die Richter, die so erkannten, wenn sie nicht schleunigst widerrufen, Karrière machen werden, und ob ihr Beispiel Nachahmung finden wird, das ist eine Frage, deren Beant wortung wir dahingestellt sein lassen. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

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Fünfzig Mark Geldstrafe und etwas über 70 Mt. Kosten zahlt unser Genoffe Reichelt aus Groisch( in Sachsen ) am 18. Mai a. c. dafür, daß das Reichsgericht in Leipzig nach eingelegter Revision befunden hat: Die diensteidlich erhärtete Wahrnehmung des Gendarm Altmann aus Pegau und seines Kollegen Glür aus Groiss ,, daß in ihrer Gegenwart eine unangemeldete Versammlung hergerichtet und abgehalten worden sei," sei obiges Geld werth. Weiteres stehe Nr. 8 des ,, Sozialdemokrat". Wir schlagen vor, den zwei genialen Hütern der Ordnung" ein Reichspatent auf ,, Gedankenlesen" auszustellen und dieselben in aller Bälde eine Gastreise zu Gunsten einer Heilanstalt für geisteskranke Gendarmen und Polizeidiener antreten zu lassen.

Aus der besseren" Gesellschaft. Berliner Blätter berichten von einer wahrhaft abscheulichen Nohheit, die bei dem in der Hofjägerallee des Thiergartens am Himmelfahrtstage abge= haltenen Korso verübt worden ist. Offiziere, Sportsleute, Equipagen­befizer überraschten ihre auserwählten Damen mit lebenden Bou= quets in Gestalt junger Tauben, die sie zu Hunderten in die Wagen warfen. Die unglücklichen Thiere fielen zum Theil zwischen die Reihen der Zuschauer, aus denen halbwüchsige Burschen nun eine Jagd auf die jungen Thiere anstellten. Einer Anzahl dieser verfolgten Ge­schöpfe gelang es, sich auf nahe gelegene Baumäfte zu flüchten, allerdings auch nur, um über kurz oder lang eine Beute des Hungers oder der Raubvögel zu werden. Der bei weitem größere Theil aber wurde von den Dienern der Equipagen in die Taschen gesteckt! Und diejenigen, die solche infame Rohheiten in Szene setten, zählen sich zu den soge nannten gebildeten Klassen, ja es sind dieselben Leute, die nicht entrüftet genug über die Vivisektion zetern können, dieselben Leute, welche die Redensart von der Rohheit und Brutalität der untern Klassen" fortgesetzt im Munde führen!

- Neuchinesische Barbarei.( Ein Beitrag zur Sol­datenschinderei im Reich der Mitte Europas!) Die Chinesen sind, wenn man den Berichten der Chinareisenden Glauben schenken darf, Meister in der Kunst des Marterns. Mit einem er­staunlichen Raffinement wissen sie immer neue Mittel auszufinnen, wie man Menschen bis zum Wahnsinn peinigen kann. Sieht man nun, wie auf so vielen Gebieten des sozialen und politischen Lebens chinesische Einrichtungen und chinesische Gebräuche in Deutschland immer mehr als Muster Geltung erhalten, so darf man sich nicht wundern, wenn auch auf dem Gebiete der Menschendressur China das Jdeal jedes gesinnungs­tüchtigen Deutschen wird. Humanität auf den Lippen, Grausamkeit- wir sagen nicht bestialische, weil das Thier das Raffinement nicht kennt zivilisatorische, wissenschaftliche Grausamkeit im Herzen! Aus dem dunklen Erdtheil Preußens", Regierungsbezirk Merse burg, schreibt uns ein Genosse: Ich bin ein Preuße, Ihr kennt ja meine Minister, Staats- und Militärherrlichkeiten, unseren hohen Kulturstandpunkt und unser allzeit bereites, fönigstreues, Bismardspende- bereites Volf in Waffen!" Als einen Beitrag zur Bekräftigung aller dieser schönen Dinge sende ich Ihnen hiermit ein überaus instruktives Dokument, ein Beweisstück für die unfehlbare Methode, ein ,, unbesiegbares" Heer zu dressiren. Bitte, betrachten Sie das Ding genauer. Es ist ein Bogen Papier , eng beschries ben mit nichts als unzähligen Wiederholungen des Sazes:

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Ich soll nicht in den Tag hinein schießen, sondern auf den Schuß achten!"

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A. Toussenelt. In Frankreich ist vor Kurzem ein Schrift steller gestorben, dessen Name in der Geschichte des Sozialismus eine ehrenvolle Erwähnung verdient: Alphons Toussenel.dmad Einem Nachruf, den Freund C. de Paepe im ,, National belge" dem Verstorbenen widmet, entnehmen wir folgende Daten: Touffenel war im Jahre 1803 in Montreuil- Bellay ( Departement dem Dr Maine- et- Loire ) geboren. Raum hatte er seine akademische Lehrzeit hinter sich, als er sich wieder auf das Land zurückzog, wo er indeß neben anläßlich seinem Berufe als Landwirth sich dem Studium der Lebensgewohnheiten der Thiere widmete.

Es gehört allerdings viel Bildung und feiner Schliff dazu, eine so sinnige" hierquälerei auszuhecken.

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Die Lehren Charles Fourier's übten einen mächtigen Einfluß auf Touffenel aus. Er ging, nachdem er mit ihnen bekannt geworden nach Paris und leitete 4 Jahre die Redaktion des Journals ,, La Paix" ( Der Friede). Dann übernahm er, im Jahre 1847, den Poften eines finden u Zivilkommissärs in Boufferick, von dem er jedoch schon im folgenden Jahre aus Anlaß eines Konflikts zwischen der Zivilverwaltung und der einem Militärbehörde zurücktrat. bas Par

Vivat sequens. Aus Elberfeld , 17. Mai, schreibt man uns: Polizeikommissar Gottschalt) ist heute behufs Ueber­tritt in den Staatsdienst aus den städtischen Diensten entlassen worden," so meldet das hiesige amtliche Blatt die Flucht Gottschalks. Die Flucht denn etwas anderes ist dieser Uebertritt" thatsächlich nicht. Das Feuer, mit dem er gespielt, es brannte ihm auf die Finger. Ohne Sang und Klang verschwand er. Noch kurz vor seiner Abreise hatte er Ron­ferenz mit den ihm unterstellten Polizeimannschaften, eine Stunde dar­auf war er abgereist, ohne daß vorher auch nur das Geringste bekannt geworden wäre. Verduzt schauen Bürgerschaft und seine Handlanger Sarein, vergeblich nach seinem Verbleib forschend. Nur gerüchtweise ver­lautet, der tüchtige Beamte" Puttkamers sei nach Elsaß Lothringen . Butreffendenfalls sei er hiermit den dortigen Genossen aufs beste em­

Unzählige Wiederholungen? Nicht doch! Sie finden vielmehr jede Wiederholung des Sazes sehr sorgfältig nummerirt, und zwar fängt der Bogen mit 667 an und endet mit 1000. Unterschrieben ist das sonder­bare Schriftstück mit Füsilier B...."

Es gehört nicht viel Scharffinn dazu, um zu erkennen, daß es sich hier um eine Strafarbeit eines Böglings der Moltke'schen Bildungs­Anstalt handelt. Aber was für eine Strafarbeit!

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So hätten wir denn plöglicher und trauriger Weise unseren Leibjäger

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Als treuer Anhänger der Fourier'schen Lehren ward Alphons Touffenel fangs zi. einer der Gründer der Democratie pacifique", des bekannten Organs at , und der phalansterianischen Schule. Nach der Februarrevolution von 1848eiche betheiligte er sich an den Arbeiten der im Palais Luxemburg tagenden bene Bein Arbeitskommission und gab ein neues Journal heraus, deffen ch fest. Tendenzen schon aus seinem Titel: Die befreite Arbeit" genügend sichtlich sind.

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Seit 1849 widmete sich Toussenel wieder ausschließlich seinem ihm vomit eina Jugend auf theuren Lieblingsstudium. Er veröffentlichte ein Buch: Der Geist der Thiere", das unter den Fachleuten allgemein bekannt ist, ein weiteres: Die Welt der Vögel", sowie zahlreiche Artikel im Globe" butlicher und verschiedenen Fachjournalen.

verloren, jenen traurigen Helden, der trotz aller angestellten Machina­tionen es nicht zu Wege brachte, die Wupperthaler Arbeiter auf den Leim seiner schuftigen Provokationen zu locken. Er hielt es in Erkennt niß seines Mißerfolges denn daß Gottschalk hier, wie so viele An­dere anderwärts, bestellte Arbeit verrichtete, unterliegt gar keinem Zwei für besser, zu verduften. Und wir glauben sicherlich das Rechte zu treffen, wenn wir annehmen, daß seine Erkenntniß der eigenen Un­fähigkeit eine so absolute ist, daß er sich mit dem ,, Uebertritt in den Staatsdienst" auf ein für Servilität nach oben und Brutalität nach unten auch für Leute seines Schlages fruchtbareres und damit aber auch we= niger gefährliches Gebiet der amtlichen Thätigkeit begeben hat. Auf alle Fälle aber die Augen offen! Die Genossen ersuchen wir, von seinem eventuellen Auftauchen uns Mittheilung zu machen."

Jeder Unglückliche, der nicht ein geborner Tell" ist, nicht zur Zu­friedenheit seiner Vorgesezten schießt, muß den obigen Sat 500-1000 Mal niederschreiben. Wissen Sie, was das heißt? Bitte, sehen Sie den Bogen noch einmal an. Sehen Sie, wie die Hand des armen Füsiliers B. beim Schreiben gezittert hat? In der Schule ist das Maximum bei solchen Straffäßen 50-100, hier heißt es 500-1000. Das ist eine wahrhafte Tortur physisch wie geistig. Vergegenwärtigen Sie sich,

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Von seiren sozialistischen Schriften find hervorzuheben: Diegsfrats Juden, die Könige unserer Beit; eine Geschichte lepattio der Finanzfeudalität"( eine Schrift, in welcher er die großen eitwillig Börsenjobber schonungslos angreift) ,,, Arbeit und Nichtsthun"," Demo infach fratisches Programm" 2c. 2c. ejeges

Wir schließen uns dieser Aufforderung an und bemerken nur noch, daß natürlich kein Mensch sich einbildet, mit dem Gottschalt die Gott­schalts los geworden zu sein. Nein, diese strebsamen Beamten gehören zum System", und darum Vivat sequens! Hoch der Nachfolger!

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Die Untersuchungen Toussenel's über die Sitten und die Intelligenz bedanter der Thiere charakterisiren ihn als einen Vorläufer der positiven Psycho Den logie, zu deren wesentlichen Grundlagen zweifelsohne die Boopsychologie tellen, sozialen Forschungen reihen ihn unter die Begründer der modernen eren ( Lehre vom Seelenleben der Thiere) gehört. Seine ökonomischen und Stellung Soziologie( Gesellschaftslehre) ein.

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Toussenel gebührt somit ein erheblicher Antheil an der Ausarbeitung abgeord der beiden großen Wissenschaftsgebiete, denen eine endgiltige Grundlage Arbeiter zu geben die Aufgabe unserer Zeit zu sein scheint. Die Zukunft wird bo dage

seinen Namen nicht vergessen.

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Jm, Proletariat" finden wir einen Ausspruch von gezeigt,

Toussenel , den auch unsere Leser mit Vergnügen lesen werden. Eines Tages forderte Philibert Audebrand Touffenel auf, ihm die

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Analogie( in Fourier's System spielt die Analogie eine große Rolle) bir nich

- Es gibt noch Richter in München . Genosse Schön­Iank in München stand vor Kurzem wieder einmal vor Gericht, um sich wegen eines Artikels zu verantworten, in welchem er zwei Berliner Fabrikbesizer und deren Werkführer beleidigt haben sollte. Der Artikel behandelte nämlich die Lage der weiblichen Arbeiter in den Posa­mentierfabriken und schilderte u. A. die skandalöjen Zustände in der betreffenden Fabrit. Schönlant war vom Schöffengericht freigespro chen worden, die Kläger legten Berufung ein, aber auch das Land­gericht München bestätigte die Freisprechung, und zwar unter Anführung von Gründen, die Ehre, dem Ehre gebührt! ihre Verfasser als weiße Raben im deutschen Richterstand erscheinen lassen. Es heißt da u. A.:

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der Walderdbeere auseinanderzusetzen. Toussenel antwortete:

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Die Walderdbeere ist eine Perle für den Feinschmecker. In einen heiligun Glaspokal geworfen, mit Streuzucker überschüttet und mit einer Mischung fühlung von Wasser und Kirschbranntwein getränkt, ist sie eine Götterspeise.bohl wi

Analogie: Die Tochter des Hirten, des Holzfällers oder des Wilddiebes.

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Man nimmt dieses Naturkind, entblättert es physisch und geistig Benoffen

logirt es auf dem Boulevard Malesherbes ein, nährt es mit Droffeln und Rebhühnern, tränkt es mit Champagner, und nach Alledem entzückt es Herzoge und berauscht es Millionäre.

Die Frage der Frauenarbeit in den Fabriken ist von erheblichster wirthschaftlicher Bedeutung, und thre bis jetzt nicht erreichte entsprechende Lösung liegt im Interesse der Allgemeinheit. Diesem allgemeinen Interesse dient die Bes sprechung der Frauenarbeit nach allen Richtungen, und muß diese Besprechung auch der Allgemeinheit ebenso gestattet sein, wie sie wünschenswerth ist.

*) Lehrmeister und Nährvater des Kronzeugen Weber Palm ( siehe Schwarze Lifte" Seite 25).

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Wird die Walderdbeere in zu starken Duantitäten genommen, 10 orige L wirkt ihr Genuß tödtlich. Das Waldmädchen, Stadtdame geworden, richtet len and die Sprößlinge der Aristokratie in jeder Beziehung zu Grunde. Braves en bev

Mädchen; sie ist eine der Formen der Freiheit!"

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Diese Analogie, setzt das Proletariat" hinzu, ist wahrhaft genial. Die es er Tochter des Waldes eine der Formen der Gerechtigkeit, weil sie, Hori Der E zontale in großem Stile geworden, die letzten Sprößlinge der Aristo Arbeiter tratie ruinirt, das ist ein brillantes Paradoxon! Aber ach, die ,, Horizontale" als Form der Gerechtigkeit" wird immer nmer n

anderer Ausbeuter

fort zu thun haben, solange die Arbeiter fortfahren, Ausbeuter zu bes reichern, deren Sprößlinge sich zu Gunsten rniniren!

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Sozialistische Presse und Literatur. Rivista Calabrese"( Kalabresische Revue). Redakteur G. Domanico. Co senza, G. Aleffio.

organ ist, als eine Bereicherung der sozialistischen Literatur bezeichnet mi

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Diese neue Zeitschrift darf, wenn sie auch kein ausgesprochenes Partei werden. In ihrem Programmartikel erklärt die Redaktion, daß sie auf dem Boden der politischen und sozialen Demokratie steht, aber der Dis fuffion im weitesten Sinne Raum geben wird. Die republikanischen Lehren," sagt sie, bilden heute ein Kapitel der politischen Soziologie, die Theorien des Rollettivismus ein Kapitel der wirthschaftlichen Sozial wissenschaft. Wir sprechen daher nicht von Führern, sondern von Sozios logen. Die Wahrheit ist zu groß und start, um sich einer andern Waffe zu bedienen als der Wissenschaft."

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Das uns vorliegende erste Heft enthält u. A. einen Aufsatz über ,, bie politischen Theorien des Thomas Campanella "( B. Julia), Frage und die Ereignisse im Mantuesischen"( L. Castellazo), über ,, Trans formismus und Sozialismus"( aus dem Französischen des L. Dramard), eine politische und eine literarische Rundschau.

Wir begrüßen diefen neuen Mitstreiter aufs Wärmste.

Aus einer Ankündigung der Redaktion ersehen wir, daß die neueste Engels'sche Schrift der Ursprung der Familie, des Privateigenthums und des Staates", von P. Martignetti übersetzt, bereits im Jta lienischen erschienen ist.

" Deutsch Amerikanische Bäder Zeitung," herausgelaage

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geben von der Bäcker Arbeiter Union von New York . New York , 190 William Street. Ein Gewerkschaftsblatt, das, wie aus