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bem Inhalt seiner ersten Nummer hervorgeht, voll und ganz auf dem inheit Boden der modernen sozialistischen Arbeiterbewegung steht. somit Wir wünschen ihm bestes Gedeihen.
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firten Berichtigung. Wir erhalten folgende Buschrift: " An die verehrliche Redaktion des" Sozialdemokrat" in Zürich .
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" In Nr. 20 Ihres geschätzten Blattes führen Sie einige Aeuße rungen der hiesigen Volkszeitung" über die bekannte Erklärung der sozialdemokratischen Fraktion an und nennen mich als Verfasser derselben. Diese Ihre Angabe ist unrichtig, und es liegt mir an Ihrer Berichtigung um so mehr, als Sie mich gleichzeitig beschuldigen ,,, Verleumdungen" gegen die sozialdemokratische Partei zu
Derbreiten.
Die Unrichtigkeit auch dieser Behauptung dürfte hinlänglich daraus hervorgehen, daß die sozialwissenschaftlichen Aufsätze der ,, Demo kratischen Blätter ", von welchen Sie selbst erst kürzlich gesagt haben, daß dieselben„ oft recht gut" seien und in sozialdemokratischen Kreisen gern gelesen würden, fast durchweg aus meiner Feder her: rühren. In dem eben genannten Organe habe ich allerdings auch einen Artikel über die Auseinandersehung zwischen dem„ Sozialdemokrat" und der sozialdemokratischen Fraktion veröffentlicht, allein derselbe weicht, wie Sie sich aus dem beifolgenden Exemplar überzeugen wollen, erheblich von den entsprechenden Ansichten der Bolkszeitung" ab, so daß ich von Ihrer Billigkeit eine Berichtigung Ihrer irrigen Behauptungen durch den Abdruck dieser Zeilen erwarten darf.
Hochachtungsvoll
F. Mehring.
Wir bestätigen Herrn Mehring, daß der Artikel der„ Demokratischen Blätter ", auf den er sich bezieht, von Gehässigkeiten 2c. gegen die Sozialdemokratie frei ist und, wenn auch der Gedankengang, der ihm zu Grunde liegt, feineswegs in absolutem Gegensatz zu dem des erwähnten Volkseitung- Artikels steht, zu ganz anderen Folgerungen kommt als dieser. Nr.8 Die betr. Notiz in der vorigen Nummer unseres Blattes rührte übri gens nicht von der Redaktion her, sondern ist uns von Berlin eingeschicht worden. Wenn der Verfasser sich in seinen Voraussetzungen getäuscht, so wird er gern bereit sein, seinen Irrthum zu widerrufen.
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Da der Artikel der„ Demokratischen Blätter", als dessen Verfasser sich Herr Wehring bekennt, weitere Verbreitung gefunden hat, so wollen wir bei dieser Gelegenheit nicht ermangeln, gegen eine wir wollen falsche Darstellung unseres
annehmen, in gutem Glauben erfolgte Standpunktes Berwahrung einzulegen. Herr
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Mehring schreibt u. A.:
" Dieser Zusammenstoß zwischen den parlamentarischen Vertretern und ement dem Drgan der revolutionären Arbeiterpartei ist nämlich nicht der erste hinter einer Art; in ganz ähnlicher Weise tam er vor zwei oder drei Jahren neben anläßlich einer im Reichstage von dem Abgeordneten Blos gethanen heiten Reußerung vor. Sehr bemerkenswerth ist dabei nun, daß bei allen die en Reibungen der gemäßigtere Standpunkt stets von parlamentarischer Seite vertreten wurde. Hier ist zu wiederholten Malen bei aller Auftechterhaltung des Prinzips doch der versuch gemacht worden, sachliche Anfnüpfungspunkte mit der Regierung und den übrigen Parteien zu eines finden und auf jene schroff- revolutionäre Haltung zu verzichten, welche, sich Herr Blos bei der erwähnten Gelegenheit ausdrückte, noch d der einem Arbeiter die Suppe geschmalzt hat"; dort aber in Zürich hält das Parteiorgan, welches sich beiläufig mehr und mehr von seinen anffenel langs ziemlich häufigen Geschmacklosigkeiten und Rohheiten frei gemacht 1848 edhe maßgebenden Politiker anscheinend allerdings in Sanskrit geschriebene Zeitung geworden ist, an dem Kampfe bis aufs Messer unverbrüch deffen ch fest. Der von Zeit zu Zeit immer wieder hervortretende Gegensaz natürlich und seine Ursachen liegen auf der Hand; dort ist eben noch as lekte Band erhalten, welches Bolksgenossen zu gemeinsamem wirken einander verknüpft, hier aber gedeiht in der Luft der ungerechten
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Berbannung nur noch das Gefühl unversöhnlicher Feindschaft. Ebenso t, ein latürlich ist es aber, daß dieser Gegensatz niemals zu einer ernsten und Slobe" tlichen Meinungsverschiedenheit führt, sondern alsbald immer wieder
der schroffen Auffassung untergeht. Mag die sozialdemokratische ReichsDiegsfrattion thre höhere Autorität noch so nachdrücklich wahren, mag die ichte ledaktion des„ Sozialdemokrat" sich dieser Zurechtweisung noch so be roßen twillig fügen, so behält die letztere doch immer sachlich die Oberhand, Demo infach weil sie nur auf die verheerenden Wirkungen des Sozialisten leges hinzuweisen braucht, um in den Gemüthern der Arbeiter jeden Wigenz bebanten an Friede und Versöhnung zu ersticken."
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Bsycho Den Schlußpaffus zugegeben, müssen wir doch entschieden in Abrede ologie tellen, daß es„ die Luft der ungerechten Verbannung" ist, welche unsere und Stellungnahme zu den verschiedenen konkreten Fragen bestimmt, vor Dernen leren Beantwortung unsere Partei sich gestellt sieht. Diese„ Luft" hat durchaus nicht gehindert, dem Verhalten der sozialdemokratischen eitung abgeordneten gegenüber der Krankenkassen -, der Unfallgesetzvorlage, dem = wird bo dagegen sich bisher Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf be nblage Arbeiterschußgejezentwurf 2c. derselben prinzipiell zuzustimmen; timmte Fragen zeigten, ist es nie die Luft ungerechter Verbannung" Svo fezeigt, daß sich im„ Sozialdemokrat" lediglich in Deutschland selbst ge= gewesen, welche sie gezeitigt, vielmehr hat noch jede derartige Diskussion Plogene Erörterungen wiederspiegelten.
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Vor dem Aufgehen in den sogenannten Emigrantenradikalismus sind Rolle bir nicht nur durch die engen Beziehungen geschüßt, welche wir mit den Benoffen in Deutschland unterhalten, sondern auch durch lebhafte Be schung fühlung mit dieser läßt uns die Erfordernisse praktischen Wirkens sehr as aber die unversöhnliche Feindschaft gegen die Regie ung des Sozialistengesetes betrifft, so wissen wir uns in dieser mit allen Benoffen eins.
an der schweizerischen Arbeiterbewegung. Die enge
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Aus Frankreich . Der Regionalkongreß des sozialistischen
en, 10 orige Woche in Paris tagte, hat die Vereinigung mit den verschiede: Arbeiterverbandes von Mittelfrankreich( Partei Brousse- Joffrin), welcher
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anderen sozialistischen Gruppen behufs gemeinsamen Vorgehens bei len bevorstehenden Wahlen abgelehnt, und zwar mit dem Hinweis arauf, daß es den einzelnen Vereinen ja freistehe, sich der Organisation . Die es Verbandes anzuschließen.
Der Streit der Chneider dauert fort und nimmt einen den rifto rbeitern ziemlich günstigen Berlauf, entgegen den Prophezeiungen der Bourgeotsblätter diesseits und jenseits des Rheins. Jedenfalls ist aber
mmers hmer noch jeder Zuzug fernzuhalten.
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Aus Amerika . New Haven, Conn.( Nordamerika ), Mai. Einen strengen Winter haben wir nun glücklich hinter uns, elbft augenblicklich wehen noch Mailüftchen, welche nichts weniger als ngenehm find. Es war ein trauriger Winter; zu Anfang desselben atten wir ein riesenhaftes Affenschauspiel, von Menschen dargestellt und erzulande Präsidentenwahl genannt. Diese zu beschreiben ist eradezu unmöglich, und auch nicht der Zweck dieser Zeilen; denn es uß mit eigenen Augen angesehen werden, wie das„ freieste Volk der
ie auf irbe" auf Befehl seiner politischen Drahtzieher fast allabendlich durch en Roth der Straßen watet, und zu Ehren seines demnächstigen Be: ischentückers, dessen Konterfei gewöhnlich quer über der Straße angebracht
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ohrenbetäubendes Indianergeheul anstimmt. Jede kleine Truppe
liche daran segen, um in Besitz der Beute zu kommen, als da sind fette Posten und Aemter 2c. Da es nun einmal im Gange der Entwickelung liegt, daß jedes System sich entweder weiter entwickeln, oder sich selbst zu Grunde richten muß, so sind denn unsere politischen Parteien bereits zu dem Punkte gelangt, daß sie sich als das zeigen müssen, was sie sind:
Ausbeuter.
Freilich sieht die große Mehrheit das heute noch nicht ein, aber unrichtig ist, daß sie es nicht einsehen lernen wird. Die gewaltige Wucht der Thatsachen bringt selbst Leute zur Vernunft, welchen mit den besten Argumenten nicht beizukommen war.
Es ist hier der Aberglaube allgemein verbreitet, daß in dem Jahre, wo ein Präsident gewählt wird, die Geschäfte immer etwas schlecht gehen. Mit diesem schwachen Trost suchte sich Mancher das ganze legte Jahr hindurch zu trösten; aber jetzt flagen sie, daß es so schlecht nie zuvor gewesen. Und was das Schlimmste und Entmuthigendste an der ganzen Sache ist es ist gar keine Aussicht vorhanden, daß es schon bald besser werden wird.
rungsangelegenheit ist in ein ruhigeres Fahrwasser eingelenkt. Wir wünschen nur, daß fernerhin solche Differenzen unserer Bewegung ferns bleiben. Hier in München schreitet die sozialdemokratische Partei auf dem einmal eingeschlagenen Wege fort. Durch Agitation und durch straffes Zusammenhalten, durch die Macht des geschriebenen Worts, wie wir es in unserer Parteilitteratur niedergelegt finden, muß das Fundament befestigt werden, auf dem sich der stattliche rothe Bau erhebt, dessen First das Wahrzeichen trägt: Sieg im Wahlkreise München II. Dieses Wahrzeichen ist und soll für alle klassenbewußten Arbeiter zugleich der Appell sein, daß sie nicht, froh des Erfolgs, lässig die Hände in den Schooß legen und manchesterlich die Dinge gehen lassen. Alle Mann müssen daran arbeiten, den schwer erkämpften Kreis festzuhalten und das Mandat des ersten Wahlkreises erobern zu helfen. München I muß und wird im Laufe der Zeit unser werden, wenn wir nicht in unseren Reihen den Indifferentismus einreißen lassen, der der Tod jedes Forts schrittes ist. Vorwärts! sei die Parole, jeder Stillstand bedeutet eine Niederlage.
Daß die ländlichen Wahlbezirke von München II mit sozialistischer Saat bestreut werden, dafür ist gesorgt. Die Ernte wird keine schlechte werden; die Unzufriedenheit des Landvolkes über den Druck der Steuern, namentlich der Blutsteuer, und über den Rückgang des bäuerlichen Kleinbetriebes wächst von Tag zu Tage. Man muß den ländlichen Arbeitern flar machen, und unsere oberbayerischen Bauern sind nichts weniger als unintelligent, wie es mit ihrer ökonomischen Lage bestellt ist; die Religionsfrage muß, und dazu berechtigt vollkommen unser Parteis Programm, ganz aus dem Spiel gelaffen werden. Jeder mag glauben, oder mag nicht glauben, was oder wie er will; das ist seine Sache. Wir können der vor einiger Zeit im Parteiorgan ausgesprochenen Ansicht, daß auf die Bauern nicht gerechnet werden dürfe, nicht ganz zustimmen. Die richtigen Mittel nach der besonderen Beschaffenheit des Landes und Bezirks müssen in Anwendung gebracht werden, und der Bauer mar schirt in unseren Reihen.*) Ruhe, Geduld und genaue Kenntniß der Ver
emanzipation.-
Eine wirklich gedrückte Stimmung herrscht allenthalben vor, und hat hier schon das Wunder zu Stande gebracht, daß in Hunderten von Kir chen von den Kanzeln herunter die Arbeiterfrage resp. der Sozialismus verhandelt wird. Daß dabei viel Blech verhämmert wird, ist ja selbstverständlich, doch allgemein wird anerkannt, daß etwas gethan werden müsse, wenn wir nicht unberechenbaren Ereignissen entgegengehen wollen". Bekanntlich haben die Pfaffen gewöhnlich sehr feine Nasen, um Sachen wahrzunehmen, welche von Andern oft noch gar nicht beobachtet werden. Vor einigen Jahren haben sie z. B. häufig genug das Vorhandensein einer sozialen Frage entschieden abgeleugnet, und jegt erkennen sie sie nicht allein an, sondern diskutiren auch noch den Sozialismus, eine Arbeit, wofür wir ihnen Dank schulden. Denn bisher galt der Sozialis mus als etwas Abschreckendes, Importirtes, was auf amerikanischem Boden gar nicht gedeihen könne 2c. Aber durch die häufige Nennung und Behandlung verliert selbst das schrecklichste Wort seinen Schrecken. Gegenwärtig sind die Deutschen die Hauptträger der sozialistischen Behältnisse, das sind die drei nothwendigen Bedingungen für die Bauerns wegung hierzulande. Angesichts der vielen Nationalitäten und Sprachen ist das Agitiren sehr erschwert, doch es schreitet vorwärts, wenn auch langsam. Die amerikanischen Arbeiter begreifen ihre Klassenlage jetzt besser wie je zuvor; bei allen vorhergegangenen Krisen sind z. B. auch jedesmal die Arbeiterorganisationen zum Theil ganz zu Grunde gegangen, oder doch aktionsunfähig gemacht worden, wogegen sie sich bis jetzt nicht allein gehalten, sondern noch vermehrt haben, wie auch Organisationen ins Leben gerufen worden sind, welche früher gar nicht existirten. Daß die Sozialisten in den meisten Gewerkschaften hervorragende Rollen spielen, ist ja nicht mehr wie natürlich, weil es gewöhnlich die bestausgeklärten Arbeiter sind. Das Verhältnis könnte aber noch bedeutend beffer sein, wenn alle Sozialisten die englische Sprache wie ihre eigene zu gebrauchen wüßten; aber da haperts oft arg. Zum Glück wird die englische sozialistische Literatur immer größer und beffer. Das beste Wert über den modernen Sozialismus, welches hier in englischer Sprache erschienen, ist„ The Co- operative Commanwealth" von Lawrence Gronland, und kostet einen Dollar. Wie jedoch soeben angezeigt, wird eine revidirte billige Ausgabe veranstaltet, welche nur einen Viertel- Dollar toftet. Dieses Werk wird sehr viel Gutes thun in unserem Sinne, indem es Klarheit verbreiten wird.
So geht es denn ruhig weiter; was keine Macht der Erde fertig bringen konnte die Vereinigung aller Nationalitäten, der Sozialismus in seinem Siegeslauf wird sie vollbringen.
Mit sozialdemokratischem Gruße!
Friedr. Fellermann.
- Die französischen Genossen( Parti ouvrier ) haben an unsere sozialdemokratische Reichstagsfraktion nachstehendes Schreiben gerichtet( wir haben dasselbe bereits in einer früheren Nummer abgedruckt, wiederholen es aber auf Wunsch an dieser Stelle): ,, Bürger!
Ueberzeugt, daß der Gemeinsamkeit des Zweckes und der Mittel auch das einheitliche( combinée) handeln der in der sozialistischen Arbeiterpartei organisirten Arbeiterklasse entsprechen muß, hat die französische Arbeiterpartei den deutschen Genossen bei den letzten Wahlen ihr Solidaritätsgefühl durch Sympathie- Adressen und Geldsammlungen bethätigt.
Jetzt unserseits am Vorabend allgemeiner Wahlen, glauben wir uns an die sozialistischen Arbeiter der übrigen Länder mit der Bitte wenden zu müssen, daß sie uns ebenfalls brüderlich zur Seite stehen.
Es ist nöthig, daß die Sozialisten sich daran gewöhnen, die Arbeiter der ganzen Erde als eine einzige große Armee zu betrachten, die, in verschiedene Armeekorps ge theilt, einen und denselben Rampf kämpft und ein gemeinsames Schlachtfeld hat. Für das Wahlkomite:
Der Sekretär: Louis Alexandre, 192, Rue St. Martin."
Das Schreiben ist in dem Geist, in welchem es geschrieben ist, von der Fraktion beantwortet worden. Die französischen Brüder sollen sich in den deutschen Sozialisten nicht getäuscht haben. Es wurden sofort bie nöthigen Maßregeln getroffen, und wir bitten unsere Genossen in Deutschland und im Ausland, ihr möglichstes in der Sache zu thun.
Korrespondenzen.
Königsberg , 13. Mai. Freitag den 8. d. Mts. fand hier eine große Volksversammlung statt, in welcher Genosse Schumacher aus Solingen über das Arbeiterschutzgesetz referirte. Trogdem Redner, wie sogar hiesige Zeitungen hervorhoben, sehr ruhig und sachlich sprach, wurde die Versammlung wiederum polizeilich aufgelöst. Hier ist man allgemein der Ansicht, daß der Ueberwachende" höheren Ortes die bestimmte Ordre bekommt, unsere Versammlungen für alle Fälle aufzulösen, ob Anlaß oder nicht Anlaß dazu vorhanden ist. Uns tann's schon recht sein. Die Erbitterung, welche solche Brutalität erzeugt, führt uns immer neue Anhänger zu. Mit Hochs auf die Sozialdemokratie wurde die Auflösung beantwortet, worauf sich unter dem Abfingen der Marseillaise der Saal langsam leerte. Drei Mann wurden zur Polizei zitirt, andern Tages natürlich entlassen. Beim Nachhausegehen brachte man uns die betrübende Nachricht entgegen, daß Genosse Kallmann soeben verstorben sei. Kallmann war einer von den Wenigen, welche, als hier 1878 Alles, was bisher aus den besitzenden Kreisen zu uns gehalten, auseinander stob, treu zu uns hielten. Trotzdem er an einem für die Arbeiter der Zeit wegen ungünstigen Tage, am Montag, begraben wurde, folgte dem Sarge ein langer Bug Arbeiter, wozu die streikenden Tischler das Hauptkontingent stellten. Genosse Herbig widmete dem Freunde als solchem einen kurzen Nachruf. Genosse God au legte einen Kranz mit rother Schleife und der Inschrift: Die Königsberger Sozialdemo traten ihrem treuen Genossen" auf das Grab des Dahingeschiedenen. Diesen Kranz hatten die Arbeiter ihrem Genossen gespendet.
eine Abtheilung Trommler bei sich, während Alles, was in Reih' hd Glied marschirt, uniformirt ist, d... Jacke und gewöhnlich auch miehose aus baumwollenem Zeug trägt, welche in den grellsten und untesten Farben abwechseln, je nach den Farben des politischen Draht thers, von dem die Leute uniformirt worden sind. Dem entsprechend trägt wollen zum großen Theil auch bewilligen, aber chieder Demonstrant eine große Hundemarke auf der Brust mit weitmard), ichtbarer Zahl, damit die Waffen von ihren Befehlshabern" auch htig tontrolirt werden können. Jedem freiheitsliebenden Menschen teht sich das Herz im Leibe herum, wenn er sclches Eunuchenthum mit teuefte fehen muß. thums Angesichts solcher Verhältnisse sollte man hier an der ganzen ArbeiteraJta wegung verzweifeln, da professionelle Politiker Alles in ihren Händen tben. Doch für den Eingeweihten liegt die Sache entschieden anders. te hiesigen zwei großen politischen Parteien, welche sich so ziemlich die ausgelaage halten, sind augenblicklich fast weiter nichts als zwei großartige auberbanden, welche das Nauben gesetzlich" betreiben, das irgend Mögs
Der Streit der Tischler ist noch immer unentschieden. Seit Montag den 11. ist in einer größern Fabrik der Streik zu Gunsten der Arbeiter beendet. Die Fabrik beschäftigt 56 Mann. Die andern Meister mit ihren eigenen Gesellen, und nicht mit der Streitkommission verhandeln. Darauf läßt sich natürlich kein Geselle ein. Der Geist ist ein vorzüglicher. Trotzdem die Unterstützungen wegen Mangel an Fonds sehr gering bemessen werden der Unverheirathete erhält 3 Mt. pro Woche, der Verheirathete 4 bis 4 50 Mr. denkt fein einziger daran, die Arbeit aufzunehmen. Werden die Tischler von außerhalb nur einigermaßen unterstützt, so ist ihnen der Sieg gewiß. Ueber den weiteren Verlauf erhalten Sie Mittheilung.
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München , 15. Mai. Die Wogen haben sich wieder ein wenig ges glättet, und die Diskussion über die Dampfersubvention und die Erklä
Die hochlöbliche Polizei hat mit großer Brutalität, eine Charakters eigenschaft, die sie mit brünstigen Stieren, läufigen Hunden und ans deren Seelenverwandten theilt, uns sämmtliche Versammlungslokale in München abgetrieben. Durch Drohungen aller Art sind die Wirthe so eingeschüchtert worden, daß sie lieber in's Fegefeuer gehen, als den ,, Rothen" ihre Säle zu Versammlungen überlassen. In den Vororten, wo wir Lokale haben können, verbietet das stupid perfide BezirksamtsOberrhinozeros, um die Wucht seiner inhaltslosen Existenz fühlbar zu machen, unsere Versammlungen auf Grund des Schurkenkomplots gegen ehrliche Leute, d. h. des allerinfamsten Sozialistengesetzes. Dadurch wird zum großen Theil uns die Möglichkeit genommen, direkt durch prins zipielle Diskussion von Tagesfragen die große Masse in Bewegung zu sezen. Dafür arbeiten wir als ächte Maulwürfe durch die Minirarbeit der stillen, tödtlich sicheren Agitation. Die soziale Noth aber, welche das Proletariat durch Hunger erekutirt, ist unsere beste Bundesgenossin, im Verein mit den Mandarinen der Weinstraße, vom Oberidioten Pech mann bis zum Ertrahallunken Meineidsmichel herunter. Michael Gehret, der im Verhör, unter dem Schuße der Gendarmerie, in blödsinnig- unverschämtem Inquiriren das Tollste leistet, ist ebenso schlecht wie feige. In einem Falle hat er zu dem von ihm Vernommenen geäußert:„ Zwölf Spitzbuben sind mir lieber als ein Sozialdemokrat." Das glauben wir, dem Michel ist seinesgleichen eben angenehmer, als ein für sein Prinzip sich opfernder Ehrenmann. Er hat ferner die Entdeckung ges macht, daß Lassalle blos deshalb Agitator wurde, weil er zwei Jahre im Buchthaus habe siten müssen!!! Das ist, um münchnerisch zu reden, zum Lachen. Feige, wie ein leichenfressender Schakal, ist Gehret. Unsere Parteipolizei hat festgestellt, daß er sich auf der Straße nie anders zeigt, als von einem Spigel in Zivil geschützt.
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,, Spigelchen geht hinterher,
,, Der Meineidsmichel forcht sich sehr.
Daß von Zeit zu Zeit die Polizisten ihre Dummheit durch erfolg lose Haussuchungen der Welt demonstriren, braucht kaum ers wähnt zu werden. Daß aber die Pickelhaube und der Schießprügel nichts nügen, haben wir vorigen Monat in Schwabing erlebt. Eine nach dort einberufene Versammlung, in der Genosse Vollmar seinen Rechenschaftsbericht erstatten wollte, war verboten worden. Hunderte von Arbeitern waren erschienen, sie fanden aber den Saal gesperrt, und ringsum auf der ganzen Flur Helme und Uniformen, an denen Gendarmen befestigt Man scherzte und lachte im Garten, obwohl alle halbe Stunde eine neue Verstärkung der bewaffneten Macht eintraf, und zog endlich in dichten Reihen nach der Stadt zu. An der Petual'schen Brauerei fam der Zug in's Stocken, und angerückt kam das Obergenie von Schwabing , der Provokateur aller Szenen, die sich an diesem Tag abspielten ( der ängstliche Bürgermufti hatte fortwährend nach München um frische Hülfsmannschaften telephonisch gewinjelt); er kam mit 50 Gendarmen, die das Gewehr mit aufgepflanztem Bayonett trugen. Aber die Masse weicht nicht; Bürgermeisterlein wird desparat, er darf noch nicht auf die Kanaille" schießen lassen, so gern er's wohl innerlich möchte. Was thun? Er muß bei den Sozialdemokraten betteln gehen zur Herstellung der Ruhe! Er wendete sich an den anwesenden, kurz vorher aus der Angerfrohnveste entlassenen Schönlant, den ,, notorischen Berufsagitator", wie ihn die Polizeiukase in ihres Blödsinns durchbohrendem Gefühle nennen, und bat denselben flehentlich um Intervention. Nach gründlicher Rüffelung des Schwabinger Stadts regenten für seine Provokationen wurde nach einigen Worten, die unser Genosse an die Freunde richtete, der Kampfplay friedlich verlassen. Es lebe das Oktobergesetz!
Vollmar ist in einer Versammlung des demokratischen Vereins doch noch zum Wort gekommen und hat den Herren seine Ansicht in Frakturschrift klar gemacht. Die Versammlung bestand zu 99/ / 100 aus Sozial demokraten; sie erklärte sich mit Vollmar's Verhalten im Reichstage vollkommen einverstanden, und votirte ihm ihren Dank für sein schneidiges Eintreten im Interesse des Proletariats. Unser Abgeordneter hat durchaus im Einverständniß mit seinen Wählern gehandelt, als er z. B. gegen die Dampfersubvention gestimmt hat. Die gewerkschaftlichen Organisationen sind durch die Polizei zum Theil strangulirt worden, wie der Schneiderfachverein, zum Theil haben sie eine grobe Maßregelung erfahren. Daß dies Vorgehen der Ordnungslümmel nur Wasser auf unsere Mühle leitet, ist einleuchtend. Wen die Weltgeschichte verderben will, den macht sie vorher zum Narren. Zu guter Lett sei eine Bourgeoisperle dem Publikum präsentirt: der spanische Konsul, Großhändler Karl Rosipal, Besizer des größten Münchener Waarenmagazins und Haremsinhaber à la Sultan . Er ist der Ernährer zahlreicher Maitreffen; der Reihe nach haben Theater und Ballet ihm das Fleisch für seine erotischen Gastmähler geliefert. Sein Zutreiber ist ein ,, quittirter Lieutenant, der Baron von Harz , der ganz geschäftsmäßig die Kontrafte mit den Opfern oder den Eltern der Opfer semes lüsternen Auftraggebers abschließt und dabei finanziell und physisch( er soll die Geliebten Rosipal's als stiller Rompagnon mitbesigen) die besten Geschäfte macht. Der Handelsaristokrat als Lehns herr des altablichen Offiziersjunkers, ein treffliches Bild unserer Zeit. Rofipal ist so abgelebt, daß er zum Rizel seiner abgeftumpften Sinne nur noch die Freude sich machen kann, dugendweise nackte Weiber vor sich Revue passiren zu lassen. Das Uebrige besorgt gefällig der privile girte Kapitalsstrizzi Baron von Harz. Mit diesem Herrn schließt unser heutiger Bericht. Das nächste Mal mehr! Bogenschüße.
Aus Hessen , 6. Mai. Am vergangenen Sonntag fand in Wörr stadt eine Landeskonferenz der Sozialdemokratie Hessens statt, zu wel cher über 50 Vertreter aus allen Theilen unseres Ländchens erschienen waren. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete die Haltung der sozialdemokratischen Fraktion im Reichstage. Nach Erledigung desselben schritt man zur Besprechung der Bürgermeister und Gemeindes rathswahlen, was den verschiedenen Rednern Gelegenheit gab, die bei uns herrschenden Mißstände zu geißeln und vortreffliche Winte für deren Abschaffung vorzuschlagen. Das von unseren Gegnern am meisten beliebte Mittel, die Wähler durch Freitrinken und Freiessen zu fangen,
*) Zweifelsohne. Wir haben auch keineswegs die Wichtigkeit der Bauernagitation herabsezen wollen, vielmehr wiederholt die Genoffen aufgefordert, ihre Erfahrungen in dieser Beziehung im Organ mitzutheis len. Daß der Bauer schon heute vielfach für unsere Sache zu gewinnen ist, geben wir unbedentlich zu. Aber die Kerntruppe derselben kann immer nur das Industrieproletariat stellen. Anm. d. Red.