Aber die dänischen Sozialisten dürfen mit freudiger Genugthuung das vorliegende Resultat ihrer langjährigen Anstrengungen als ein groß artiges bezeichnen, die Sozialdemokratie aller Länder blickt mit Stolz auf die tapfere Schaar der Mitstreiter im Norden, und was uns speziell anbetrifft, soglauben wir nur der Dollmetscher der Gefühle unserer Genoffen in ganz Deutschland zu sein, wenn wir unseren dänischen Brüdern bei Anlaß des freudigen Ereignisses ein kräftiges Glückauf! zurufen.
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Amerika . Der am 23. Juli verstorbene General Grant, der " Held des Unionskrieges" und zweimalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika , ist am 9. August mit ungeheurem Pomp beerdigt worden. Ein abschließendes Urtheil über den Mann, der unzweifelhaft ein tüchtiger Soldat war, unter dessen Präsidentschaft aber die Kor ruption in der Verwaltung der Union einen Aufschwung nahm wie nie zuvor, wollen wir uns nicht anmaßen, was aber seine Unsterblichkeit" anbetrifft, so stimmen wir in Bezug auf diese vollständig mit unserem Bruderorgan, der ,, Newyorker Volksztg.", überein, die in ihrer Nummer vom 25. Juli vortrefflich schreibt:
Grant ist todt. Aber das Gedächtniß seines Namens wird fortleben in den Büchern der Geschichte. Unzweifelhaft. Band so und so, Seite so und so im Konversationslexikon oder in der Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges wird von ihm erzählt, wird seine Feldherrnlaufbahn beschrieben werden. Ist das eine Unsterblichkeit? Kümmert es den sich in seine Urstoffe auflösenden Körper, den verwesenden Leichnam, mit dem sie soeben unter Dschinratata aller Art, unter wenig wahrer und um so mehr erlogener Theilnahme paradiren, um ihn dann ins Grab zu legen fümmert es ihn, ob man ihn segnet oder ihm flucht, ob man ihm Blumen streut oder nach seinem Sarg mit Steinen wirft? Erregt es ihm ein Luft oder Unluft Gefühl, ob in den Büchern der Geschichte sein Name mit Preisen oder mit Abscheu genannt wird? Nichts von Alledem. Die Summe von Eigenschaften, welche in ihrer Busammensetzung und Wechselwirkung auf einander die Individualität von Ulysses S. Grant ausmachten, existirt nicht mehr; sie ist zerfallen. Was übrig blieb, ist ein indifferentes Stück Materie. Der Rest ist Schweigen."
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Wenn wir auf den Grund der Sache gehen, so ist das, was wir mit Unsterblichkeit meinen, von der religiösen Fabel über dieselbe natürlich ganz abgesehen was uns daran intereffirt, ein Ausfluß unseres berechtigten Egoismus, nämlich der Wunsch und die Hoffnung, daß unser im Leben vollbrachtes Werk nach unserem Tode fortbestehe, fortwirke und von der Nachwelt( den nach uns Lebenden) in seiner Existenz und seinen Wirkungen anerkannt und auf seinen Urheber zurück geführt werde.
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In diesem Sinne wünscht wohl Jeder unsterblich zu sein... ,, Ein Bismarck z. B. muß fühlen, und sein ganzes mißmuthiges Wesen, seine übergroße Empfindlichkeit beweisen, daß er es fühlt daß seine Schöpfung nicht Bestand haben kann, daß das Werk seiner rücksichtslosen Energie und überlegenen Schlauheit nach seinem Tode, wenn nicht früher, zusammenbrechen muß; denn es verwirklicht die Jdee einer rückständigen Zeit: das despotische Regiment, gestützt durch eine chauvinistische Art des Nationalgefühls. Er hat seinen Lohn dahin. Seine Unsterblichkeit ist die kurzathmige seines Lebens; sein Name wird in Zukunft noch genannt werden, aber als der eines Gegners der Jdeen, die dann wirken und zur Reife gelangen. Und das ist eine Unsterblichkeit der Vergangenheit, wie die Timurs und Tamerlans und anderer großer Völkertreiber und Länderverwüfter. Grant wirkte wo er überhaupt wirkte im beschränktesten Sinne seiner Zeit. Die Form der Sklaverei, für deren Beseiti gung er sein Schwert lieh, war im Bewußtsein der Menschheit längst gerichtet; fie existirte nur noch wie ein sonderbares Ueberbleibsel der Inftitutionen längst entschwundener Beiten. Seine Unsterblichkeit wird darin bestehen, daß man sich darüber streiten wird, ob er ein au ußer ordentlich fähiger oder nur ein glücklicher Heerführer gewesen. Und was sagt das heute, was wird es in fünfzig Jahren bedeuten? Dem ärmsten Arbeiter, der über den beschränkten Gesichtskreis seiner Klaffe hinaus zur Erkenntniß der sozialistischen Wahrheiten sich durchgerungen und ihre Verwirklichung anstrebt, ist im Sinne unserer Betrachtung ein größerer Theil unsterblich= teit gewiß, als einem Bismarck, einem Grant. So mühselig und be laden sein Dasein, so freudlos sein Tagewerk sich abspielt, die Genugthuung hat er, daß die große Sache, auf welche sein Streben gerichtet ist, mit ihm nicht stirbt, daß die Gedanken, welche sein Innerstes be= wegen, nach ihm in den Köpfen von Millionen ihr geistbefreiendes Werk verrichten werden, daß er zu dem zukünftigen Bau einer wahrhaft menschenwürdigen Gesellschaftsordnung seinen Baustein hinzugetragen, daß er zu dem großen Heere ungenannter Helden gehört, auf deren Kämpfe und Leiden man noch nach Jahrhunderten den Ursprung jener neuen Gesellschaftsordnung zurückführen wird."
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Wer Unsterbliches erstrebt, trete in unsere Reihen.
Korrespondenzen.
Steele , 2. August. Uu bei einer eventuellen Neuwahl im Kreise Bochum an Stelle Haarmann nicht überrumpelt zu werden, haben wir in König steele und Gelsenkirchen schon einige Versammlungen abgehalten, welche ziemlich gut verliefen.
Am 28. Juni besuchten verschiedene Freunde aus der Umgegend den schönsten Ausflugplatz im Ruhrthale, die Ruine Blankenstein, wobei natürlich Frauen und Kinder mitgekommen waren; wir verbrachten da bei einem guten Glas Bier unter Gesang. Detlamation und fomischen Vorträgen einige angenehme Stunden, die allen Theilnehmern noch lange in bester Erinnerung bleiben werden. Aber kein Vergnügen in Preußen ohne Hochverrath; jetzt sucht die Polizei in Hattingen , Bochum , Steele , Königsteele, Essen und Gelsenkirchen diesen ge müthlichen Ausflug, an welchem Sozialisten aus 18 verschiedenen Orten theilgenommen haben sollen, zu einer öffentlichen sozialdemokratischen Versammlung unter freiem Himmel" zu stempeln. Sie will nämlich ausfindig gemacht haben, daß dort öffentliche Reden gehalten, rothe Shlipse(!!) und verbotene sozialistische Schriften vertheilt resp. verkauft worden seien. Selbst die unschuldige Marseillaise des Christenthums. Math. 19. Rap. 16-24" foll, obwohl verboten, dort verbreitet worden sein. Hier in Steele ist dieses staatsumstürzende Gedicht schon vor mehr als sechs Monaten am hellen Sonntag auf öffentlicher Straße vertheilt worden, was leider die verblüffte Polizei erst jetzt bei verschiedenen Vernehmungen und Haussuchungen erfahren hat. Wie schrecklich!
Die Polizei hat nämlich in hiesiger Gegend in legter Zeit eine außer gewöhnliche Thätigkeit entwickelt, und verschwendet ihre Zeit mit Be läftigung von bis jetzt unbescholtenen, ja sogar in drei Fällen von uns ganz fernstehenden Leuten, durch Haussuchungen und Vorladungen, bei denen das Resultat stets 0,00 war. Die Herren- Gewerke, resp. deren Handlanger besorgen das Uebrige. So hat der Direktor( seinen Namen werde ich bei erster Gelegenheit mittheilen, denn der biedere Patron ist für die schwarze Liste reif) von der Henrichshütle bei Hattingen in Gemeinschaft mit einem Gendarm, zwei Bolizisten und einem andern erbärmlichen Subjekt in Zivil am 29. Juli bei zwei Meistern des genannten Werkes in höchsteigener Person gehaussucht; und da bei den Betreffenden das bekannte Liederbuch und einige andere nicht ver botene Schriften gefunden wurden, erhielten Beide sofort ihre Entlaffung; man erlaubte ihnen nicht einmal, Abschied von ihren Freunden zu nehmen. Nun, ihr Herren, es wird die Zeit kommen, wo wir euch auch Beit laffen werden, und Ihr sollt Euch nicht beklagen, daß wir nicht mit Eurem Maße ausmeffen.
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Was die Polizei zur Rettung der modernen Gesellschaft Alles benutzt, davon macht sich ein gewöhnliches Menschenkind gar keinen Begriff. Durch alle möglichen Lügen denn mit der Wahrheit würden diese Ordnungshelden nichts erzielen haben uns dieselben auf verschiedenen Stellen das Abhalten von Versammlungen unmöglich gemacht. So war z. B. der Bürgermeister von Gelsenkirchen der Name dieses Ehrenmannes ist Vattmann so freundlich und schickte an den Wirth Herchenbach, Vereinstr. daselbst, einen vier Seiten umfassenden Brief, worin er unter Anderm angab, daß uns kein ordentlicher Bürger aufnehmen würde, und daß wir von dem Besizer der" Flora" herausgeworfen worden wären eine Lüge, die wir zum Glück durch unter schrift widerlegen können. Als alles dies den Wirth noch nicht mürbe
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machte, gab sich schließlich die Partei von Hirsch- Duncker dazu her, laut schriftlichem Vertrag den Saal in Beschlag zu nehmen, wobei die Polizei in außergewöhnlicher Anzahl vertreten war. Nun, liebes Märchen, Du kannst auf eine solch ehrenwerthe Gesellschaft stolz sein; aber nur unbesorgt, wir werden Euch diese Heldenthat gutschreiben!
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Die lette staatsrettende That" der Gelsenkirchener Polizei ging am 30. Juli vor sich. Der Haustrer Fr. Kaiser, 3. 3. in Steele , ließ für eine Versammlung in Steele von dem Buchdrucker Münstermann in Gelsenkirchen Plakate drucken. Der streng katholische Buchdruckereibesizer und Verleger der schwarzen Gelsen firchener Zeitung" scheint eine außergewöhnliche Geschäftspraxis zu beobachten; der fromme Mann denunzirt nämlich seine Kundschaft bei der Polizei. Denn als Kaiser des Abends zur Bahn kam, entrissen ein Gendarm und der Polizist Schuhmacher, trok Protest, demselben seine Sachen, worunter auch die gedachten Plakate, wobei sie verschiedene Sachen beschmierten. Hierbei legte auch ein gewisser ,, Putt tamer in spe" in Zivil einen besonderen Eifer an den Tag. Es ist traurig, daß solche Beamte als„ Hüter der Gesetze" gefüttert werden; aber es wird diesen Burschen ihre ungesetzliche Handlungsweise noch klar gemacht werden.
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Nun noch etwas aus Königste ele. Dort haben wir nämlich ein außergewöhnliches Genie als Bürgermeister mit Namen Hans. Na, dieser Hans ist ein wahres Prachtexemplar von Stadtvater. Wenn je ein Hänschen, so hat ganz sicher dieses mit seinen verschrobenen Ansichten seinen Namen mit Recht, das muß ihm der Neid laffen. Obschon noch neu in seinem Amte, versteht er es doch schon recht gut, durch dauernde Abwesenheit zu glänzen, wenn man ihn aufsucht. Auch hat er ausgezeichnet gut bezahlte Stellen für notorisch bekannte Sozialdemokraten, vorausgesetzt, daß sie ihre Ueberzeugung über Bord werfen und sich zu seinen Ansichten befehren. Leider aber hat er bis heute noch keinen finden können, der für Hänschens geistreiche Ideen das richtige Verständniß an den Tag legt. Auch hat der gute Mann bei der Vernehmung eines Freundes sich geäußert, daß er bis jetzt einen ruhigen Bezirk gehabt habe( der gute Mann ist eben noch nicht lange hier), und er werde es auch in der Zukunft so zu handhaben wissen, daß in seinem Bezirke keine aufrührerischen Versammlungen stattfinden werden. Hierauf, lieber Hans, wollen wir Dir nur bemerken, daß wir trotz aller Polizeichikanen und Machinationen dafür sorgen werden, daß die jetzt noch so ruhigen Einwohner Deines Bezirks ruhig denken lernen, das Uebrige wird sich dann schon finden. Du sollst an uns Freude erleben. Noch Eins: als der gute Hans als Bürgermeister eingeführt wurde, gabs, wie bei allen ähnlichen Fällen, eine Festlichkeit nach Art der Bachanalien. Der Direktor Weidenhaupt von Schottland"( dieses Werk gehört mit oben erwähnter Henrichshütte zur Union in Dortmund ) hatte des Guten so viel genossen, daß man seinen Wagen holen ließ und ihn mit zwei Mann einladen mußte. Der Polizist Schneider war hierüber so hocherfreut, daß er in seligster Laune ausrief: Da fährt der Mistwagen hin!" Auf diesen- unvorsichtigen Ausruf hin ist er nun bei Hänschen in Ungnade gefallen. Zum Schluß, liebes Hänschen. gilt auch für Dich dasselbe, was Kaiser nach Schluß der Hirsch- Duncker'schen Versammlung dem Polizeikommissar von Gelsenkirchen zurief:„ Wir handeln so lange gefeßlich, wie eben möglich, aber wenn Sie uns zwingen, werden wir auch da zu handeln wissen, wo Sie uns hintreiben." Nächstens mehr. Die Rothen von Steele, Rönigsteele und Umgegend.
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Rendsburg . Wenn ich den Raum des Parteiorgans schon wieder in Anspruch nehme, so geschieht es, um ein schuftiges Polizeistück, welches nur unter dem Regiment des Polizeiministers Putttamer möglich ift, öffentlich anzunageln.
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Unser Pascha Lehmann, Vertreter der hiesigen Polizeiverwaltung, deffen Genialität ihres Gleichen sucht( siehe Korrespondenz in Nr. 32 Jahrgang 1883 des S.-D.") hat wieder einmal das Bedürfniß gefühlt, fich im Feldzug gegen die Rothen" unsterbliche Lorbeeren zu erobern. Vor einigen Wochen ward nämlich ein von hier aufgegebenes Paket nach Erfurt , 108 Exemplare S.D." enthaltend, von der dortigen Polizeifippe wegftibißt und der gelungene Fang sofort hierher berichtet, um bei den angeblichen Absendern Haussuchungen und Verhöre vorzu nehmen, was auch selbstverständlich in Masse geschah. Bei der ersten Haussuchung äußerte der Polizeikommissär Arbs: Sat die Bande hier eine Versandtstelle( huh) ihrer Zeitung eingerichtet! Wir wollen aber das Nest ausnehmen."
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Um das Nest auszunehmen, Herr Arbs, müssen Sie mitsammt Ihrem Pascha etwas früher aufstehen, auch etwas mehr Anstand wäre Ihnen anzurathen. Uebrigens zeigte sich schon bei dieser Haussuchung, daß die ganze Wuth der Polizeibande sich auf unseren Genossen P. Konzentrirte; Da aber das Resultat der Haussuchungen und Verhöre, bei denen sogar Handschriftenvergleiche vorgenommen wurden selbst der Sohn des fingirten Absenders mußte in seiner Unschuld in der Schule seine Schreibfunft bewetsen, gleich Null verlief, so sollte alsdann der Geldbeutel das erreichen, was die Polizeidummheit nicht erlangen konnte, und Bascha Lehmann sagte wörtlich zu dem fingirten Absender: Sagen Sie nur, daß P. der Verbreiter ist, und Sie erhalten Mt. 150. Wir wissen es längst, blos die Beweise fehlen uns!"
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Also, die Beweise fehlen, und um diese zu erreichen, müssen Sie, Herr Pascha, 150 Mt. bieten? D wie dumm! Glauben Sie denn, daß ein Jeder so schlecht ist, seine Mitbürger für lumpige 150 Mt. der Staatsanwaltschaft zu überliefern? Hätten Sie, Herr Pascha, ein klein bischen nobler gehandelt und 3000 Mr. Judaslohn geboten, dann hätten Sie vielleicht Ihren Zweck erreicht. P. hätte unschuldigerweise 6-8 Wochen ,, abgerissen", und die 3000 Mt. wären zu nüßlichen Zwecken, d. h. für unsere Partei, verwendet worden.
Angesichts der allzugroßen Aufmerksamkeit von Seiten Lehmann's uns gegenüber will ich der Biographie desselben einige Zeilen widmen: Lehmann, ein geborner Rendsburger , widmete sich dem Apothekerberuf, erwarb sich durch den Schweiß seines Personals folossalen Reichthum, blieb Junggeselle, avancirte bis zum stellvertretenden Bürgermeister, in welcher Stellung er sich noch befindet, und ist auch zweifelsohne die geeignetste Person dazu; denn wenn es gilt, einen Bürger wegen Uebertretung der Polizeiverordnung in Strafe zu nehmen, verrichtet er die niedrigsten Bütteldienste. Hört und sieht der Mächtige etwas, sofort schickt er seine Büttel aus, um die Betroffenen mit Strafmandaten zu beglücken; so zählt der Posten: Strafmandate" in dem Polizeibericht pro 1882/83 nur 382 Nummern; und jede zu 5 Mt. gerechnet, ergibt das nette Sümm chen von 1910 Mr., und um diese zu erpressen, ist Pascha Lehmann die geeignetste Person.
Die Polizeiftunde der Gastwirthschaften währt von Abends 11 Uhr bis, nun bis zur Allerewigkeitsstunde; d. h. wo der Arbeiter, Handwerker und Bürger verkehrt, ist um 11, 12 und 1 Uhr Feierabend, aber wo die Honorationen à la Lehmann verkehren, ist Feierabend, wenn die Allerewigkeitsstunde naht. Und da sage Einer, daß der Sak: Vor dem Gesetz sind alle Preußen gleich", nicht stramm gehandhabt wird!
Die, Gott verflucht, im höllischen Getreibe Die Sünden selbst erzeugen, die sie ächten, Und auf das Rab den Reformator flechten, Daß er die alten Retten nicht zerreibe:
Da dürfte Dir das schlimmste Deiner Glieder Keck, wie es wollte, in die Augen schauen, Du müßtest ganz gewiß vor ihm erröthen! Der Räuber braucht die Fauft nur hin und wieder, Der Mörder treibt sein Wert nicht ohne Grauen, Du hast das Amt, zu rauben und zu tödten! Friedrich Hebbel .
( Aus den 40er Jahren, von keinem Staatsanwalt verfolgt.)
Nachruf.
Wir kommen heute einer traurigen, aber uns Allen am Herzen liegen den Aufgabe nach, indem wir dem Andenken eines um unsere Sad hochverdienten Genoffen in den Spalten unseres Zentralorgans Denkmal seßen.
Am 15. Juni starb zu Altona der Zigarrenmacher Christian Eckmann
aus Hohenwestedt bei Neumünster , in dem jugendlichen Alter von Jahren an der Berufskrankheit der Cigarrenmacher, der sogenannt Schwindsucht. Trotz seiner Jugend war Eckmann einer der thätigt und zugleich einer der verständigsten Mitstreiter für unsere Sache. Hi in Neumünster stand er vom Frühjahr 1883 bis November 1884 Arbeit. Bei der Nachwahl 1883 sowohl als bei der Reichstagswahl de Jahres 1884 gehörte er zu den Thätigsten. Bei Tag und Nacht, wen immer es galt, für die Sozialdemokratie zu wirken, war Eckmann au dem Poften, unbekümmert darum, daß er schon damals tränkelte. Gal es, zu Wahl- oder Unterstützungszwecken materielle Opfer zu bringe so war Eckmann wiederum einer der Bereitwilligsten und suchte dur sein Beispiel seine Arbeitskollegen zu gleichem Thun anzufeuern.
Da er auf dem Lande geboren war und die Verhältnisse der Lan bevölkerung sehr gut kannte, so leistete er ganz Besonderes in der Land agitation; seine ruhige, überzeugende Art zu wirken, erwarb ihm au auf den Dörfern viele Freunde.
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Leider konnten wir uns an seiner Beerdigung nicht betheiligen, wir die Kunde von dem Ableben unseres wackeren Freundes erst zw Wochen nachher erhielten. So wollen wir denn sein Andenken dadurch ehren im W daß wir uns geloben, seinem Beispiel zu folgen, in seinem Sinne und läffig weiter zu wirken zur Erreichung unseres hehren Zieles. Neumünster ( in Holstein), im Juli.
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der Redaktion: G. 2. in Hamburg : Gedichte von N.-H. halten. Dieselben bedürfen noch gehöriger Feilung, was wir gelegentli W. Kl. in Porto Allegre: Brief empfangen besorgen wollen. Besten Dank. Bogenschütze, Aachen , Staßfurt , Plaues u. A.: Jn nächster Nr. Frankfurt und Spremberg : Mate rial bezgl. Wahlmanifest erh. Besten Dank. der Expedition: Atai: Nr. 2.
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ist richtig. Alseits Grüße! J. H.: Mt. 120notirt. Bf. v. 10. hier. München : Mt. 100 Wahlen v. d. P.-G. in München dkb. erh. mit dem Motto: Es lebe ist un die internationale revolutionäre Sozialdemokratie!" W. W. Mm Sozic Duertopf: Fr. 3- f. Schft. erh pr. Agfd. drd. verw. Morgenroth N.: Mr. 14- à Sto Seefturm: Mt. 4 Reft ab 1. Du. u. 3. Du. exh. Mg.: Mr. 2- Ab. August u. Sept. erh. Zugesagtes erm. Apolda unser Mt. 16 ddo. 25/6. pr. Ufd. dkd. verw. Veritas: Alles beachtet Bftlg. notirt. Rchng. kommt. Zoroaster: Bf. v. 6/8 2c. erh. Weite res nach Wunsch besorgt. Sp. Paul: Beide Bfe. u. Beil. Hier. Schaft: Mr. 5 Ab. 3. Du. erh. Ihnen gut pr. 4. Du. 60 Pf. Dr. M. W.: öwfl.- 70 Ab.- Reft 3. Du. erh. August E.: Mr. 4 85 Ab. 3. Du. M. u. Schft. erh. Beigabe besorgt. Weiteres noch nicht ba wissen Rothe Wanze: Mt. 2 Ab. Aug. u. Sept. erh. Aufschlüsse erw. Nova: Schftbftlg. am 7/8. eingetr. Folgt demnächst. Aarau : Fr. 9- für die streikenden Schmiede und Metallarbeiter in Kopenhagen dkd. erh. u. besorgt. Feuerländer: Mr. 50- à Cto. u. Mt. 4 40 Sto. b- dr. erh. Ft. geht bfl. direkt. Ahasverus: Mt. 9 60 à Cto gutgebracht. Aufftlg. pr. G. Kreuzte mit 32. Aufschlüsse noch immer er wünscht. A. Sch. Zch.: Fr. 2 f. Schft. erh. Matilde: M 124 05 26. 2. Du. erh. Rönigsberg i/ Pr.: Mit. 30 f. b. fran Wahlen dkd. erh. Weiteres besorgt. Kleinzschocher u. Eutrißsch: M pr. Wfds. dkb. erh. Volkmarsdorf: Mr. 14 20 pr. Agfd. dkb erh. Nova: Mt. 25 80 3 Ab. 2. Du. u. Schft. erh. Wo bleibt läng Avisirtes? Rother Voigtländer: Bf. v. 9/8. erh. Adressen bitte stets in Deutsch und Lateinschrift zu schreiben. Bft. Weiteres. General Bumbum: Großmächtigster zu Wasser und zu Land, D adressirst an uns mit eigner Hand:„ Lex mihi mars!" vergrößer im Format, ha, welche ,, That"! In Sturm und Drang, bei de Gardine Weh'n, sieht dieses Wort man siegreich" Dich be steh'n, bis Klio Dir auf's Grabmal deutsch notirt: Stets hat e mit der Hinterfront parirt." H. P. Budapest: ömfl. 2 Kopen Ab. 3. Du. erh. Ihnen 47 Cts. pr. 4. Du. gutkommend. hagen: Fr. 22 P. Beitr. pr. 2. Du. erh. Bftug. folgt. Bfl. mehr. Noricensis: Mt. 98 à Co. Ab. 2c. erh.- Egoist Rheinland: 169 Mr. àCto Ralt a/ Rh.: Mr. 40 Ab. 2c. erh. Bfl. mehr. f. d. franz. Wahlen Lübeck: Mt. 30. drd. erh. u. besorgt. Dreis fuß: Mt. 120 40 b. 3. Du. u. Schft. pr. baar u. Ggrch. drd. erh. Haben Sie pr. 4. Du. noch gut Mr. 1 95.
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Das Kapital. Kritik der politischen Deko
nomie. Bd. II. Preis: Mr. 8-
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Den alten Junggesellen Lehmann betreffend, ist noch zu erwähnen , Zürich
daß der jetzige Besitzer der Lehmann'schen Apotheke, der in dem Hamburger Tribunal", Aprilheft 1885, in dem Prozeß gegen die Gattenmörderin Thormälen bezeichnete H. Schel enz. mit den schönsten Augen", eltern- und mittellos, der leibliche Sohn des biedern Polizeipaschas Lehmann ist, und ebenso toll wie sein Vater aus dem Schweiße seiner Arbeiter unendliches Kapital herauspreßt, um, wie dieser, schon in dem besten Mannesalter auf den Lorbeeren seiner Thätigkeit ausruhen, sich alsdann als Engel aufspielen und so die ersehnten Titel und Aemter erhaschen zu können, was bei der Hundedemuth der heutigen Generation nicht schwer fällt. Sind doch z. B. in diesem Augenblick einige Hundeseelen dabei, den alten grauföpfigen Sünder Lehmann zum Ehrenbürger unserer Stadt zu machen, weil nun weil dieser das Chika
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Boltsbuchhandlung.
Deffentliche
Bersammlung der deutsßen Sozialisten.
Tagesordnung:
Die Prostitution und ihre Bekämpfung in der heutigen
Gesellschaft. Referent: Bgr. Bernstein.
Bahlreiches Erscheinen erwartet Der Lokalaussquß. Jebermann hat Butritt.
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niren der Bürger unter seinem Polizeiregiment am tollsten betreibt. Hoffen wir, daß eine solche Hundedemuth und Paschawirthschaft durch bas baldige Aufpflanzen der Fahne: Freiheit, Gleichheit und Brüder- Paris Paris ist:„ Deutscher Leseclub", Café de la Ville, lichkeit" zur Unmöglichkeit wird!
Die heutige Gesellschaft.
Wenn Du verkörpert wärft zu einem Leibe, Mit allen Deinen Sagungen und Rechten, Die das Lebendig- Freie schamlos knechten, Damit dem Todten diese Welt verbleibe;
Das Verkehrslokal der deutschen Sozialisten in rue de Rivoli 78. Jeden Samstag Abend Zusammenkunft. Verkäufer des Sozialdemokrat" ist: Oscar Grelf, rue Roger 17 , Montrouge - Paris. Parteigenossen, welche die hiesige Antwerpen Ausstellung besuchen wollen, fin
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