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Erscheint

wöchentlich einmal

in

Zürich( Schweiz).

Berlag

ber Boltsbuchhandlung Hottingen Zürich.

Joffendungen

franto gegen franto.

Gewöhnliche Briefe

nach der Schweiz toften

Doppelporto.

46.

Der Sozialdemokrat

Zentral- Organ der deutschen Sozialdemokratie.

Donnerstag, 12. November

Avis an die Abonnenten und Korrespondenten des Sozialdemokrat."

Da der Sozialdemokrat" sowohl in Deutschland als auch in Defterreich verboten ist, bezw. verfolgt wird und die dortigen Behörden fich alle Mühe geben, unsere Verbindungen nach jenen Bändern möglichst zu erschweren, resp Briefe von dort an uns and unsere Zeitungs- und sonstigen Speditionen nach dort abzufangen, so ist die äußerste Vorsicht im Poftverkehr nothwendig und barf teine Borfichtsmaßregel versäumt werden, die Briefmarder über den wahren Absender und Empfänger, sowie den Inhalt ber Sendungen zu täuschen, und letztere dadurch zu schützen Haupterforderniz ist hiezu einerseits, daß unsere Freunde so selten

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Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten günstigsten Jahren!

und Gemaßregelten nicht!

Ueber den Normalarbeitstag.

IV.

Was die Unregelmäßigkeit in der Beschäftigung der Arbeiter herbeiführt, das ist die Unregelmäßigkeit und . Ungeregeltheit der kapitalistischen Produktion. Um find iener Unregelmäßigkeit der Beschäftigung ein Ziel zu setzen, 3.9muß also dieser Unregelmäßigkeit und Ungeregeltheit ein Ende 6. 4. gemacht werden. Der Normalarbeitstag thut das aber nicht. Er bringt zwar, indem er der zeitlich unbegrenzten Ausbeutung des Arbeiters eine Grenze zieht, unzweifelhaft eine größere Stetigkeit in die Produktion, und hat unzweifelhaft die Ten­denz, einer größeren Zahl von Arbeitern Beschäftigung zu bieten; allein die größere Stetigkeit kann nur in normalen wölf Beiten, nicht in Zeiten der Krise und des schlechten Ge­schäftsganges sich manifestiren, d. h. gerade dann, wann sie am nöthigsten wäre; und was die Tendenz zur Beschäfti­gung einer größeren Zahl von Arbeitern betrifft, so haben - so wir gesehen, daß ihr die Tendenz des Kapitalismus gegen­egen übersteht, durch intensivere Ausbeutung sich für die zeitlich beschränkte Ausbeutung zu entschädigen, und aus der beschränkten Arbeitszeit dasselbe Quantum Arbeit herauszupressen, wie vor­her aus der unbeschränkten ja noch mehr.

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Die Summe der Arbeit, welche in die beschränkte Arbeits­zeit zusammengepreßt wird, kann so groß werden, daß ähn­liche Wirkungen auf das Nervensystem und die Gesundheit des Arbeiters eintreten wie die, welche zur Einführung des Normalarbeitstages geführt haben.

Die englischen Fabrikinspektoren gestehen, daß die Verkürzung der Arbeitszeit bereits eine die Ge­undheit der Arbeiter, also die Arbeitskraft ace de elbst zerstörende Intensivität der Arbeit her­borgerufen hat. In den meisten Baumwoll-, Kammgaru­und Seidenfabriken scheint der erschöpfende Zustand von Auf­regung eine der Ursachen des Ueberschusses der Sterblichkeit an Lungenkrankheiten."( Marx, Kapital" Seite 436 u. f. II. Aufl.)

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Auf diese Weise macht sich eine fortwährende Ver­fürzung des Normalarbeitstages nothwendig.

Gegen die Krisen und Arbeitslosigkeit ist der Nor­malarbeitstag ohnmächtig. Diese Hauptschrecknisse des Arbeiters haben mit der Länge des Arbeitstages gar nichts zu thun. Sie entspringen aus dem innersten Wesen der Privat­produktion und des Kapitalismus, und werden bestehen, so­lange diese bestehen. Sie entspringen aus der Unfähigkeit der Privatproduktion, den Markt zu überschauen und Konsumtion City und Produktion in Harmonie zu bringen. Selbst bei staat­Street licher Ueberwachung, wie sie Rodbertus vorschwebte, würde diese Unfähigkeit fortdauern, denn die Ueberwachung fann un­möglich soweit gehen, daß jedem Kapitalist vorgeschrieben wird, was und wie viel er zu produziren hat. Eine solche Kontrole rasse berträgt sich nicht mit dem Bestand der Privatproduktion und wäre gleichbedeutend mit deren Vernichtung.

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In England haben wir den zehnstündigen Normalarbeitstag feit beinahe 40 Jahren. Haben etwa dort die Krisen und Geschäftsfluktuationen aufgehört? Nein sie sind im Gegen­ung" theil weit schlimmer, seit einem Jahrzehnt chronisch und bei­

hahe permanent geworden. Natürlich nicht in Folge des Street Normalarbeitstages, sondern in Folge der dem Kapi­ talismus innewohnenden Eigenschaft, die Konkurrenz immer mehr auf die Spitze zu treiben und auf der einen Seite die Produktion maßlos zu steigern, auf der andern die Konsum­tionsfähigkeit des Volkes zu vermindern. Und das sind wirth­chaftliche Erscheinungen, deren Ursachen durch den Normal­arbeitstag gar nicht berührt werden.

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1885.

als möglich an den Sozialdemokrat resp. dessen Verlag felbft adreffiren, sondern fich möglichst an irgend eine unverdächtige Adresse außerhalb Deutschlands und Desterreichs wenden, welche sich dann mit uns in Verbindung setzt; anderseits aber das auch uns möglichst unverfängliche Zustellungsadressen mitgetheilt werden. In zweifelhaften Fällen empfiehlt sich behufs größerer Sicherheit Retommandirung. Soviet an uns liegt, werden wir gewiß weder Mühe noch Kosten scheuen um trotz aller entgegen stehenden Schwierigkeiten den Sozialdemokrat unseren Abonnenten möglichst regelmäßig zu liefern

Nahezu eine Million überschüssiger" Bevölkerung, unter der sich Hunderttausende Arbeitsfähiger befinden, in den Wir glauben, diese skizzenhaften und auf Vollständigkeit keinen Anspruch machenden Darlegungen werden genügen, um das Unbegründete gewisser Erwartungen, die sich an den Normal­arbeitstag knüpfen, zu klarem Bewußtsein zu bringen.

Der Normalarbeitstag ist eine auf dem Boden der heutigen Produktionsweise sich bewegende Forde rung; er kann darum unmöglich Uebel beseitigen, welche im Wesen dieser Produktionsweise begründet sind und folglich erst aufhören können, wenn diese beseitigt ist.

Aber der Normalarbeitstag ist eine wichtige Etappe auf dem Marsche der Arbeiterbewegung. Er emanzipirt den Arbeiter für einen Theil des Tages von der Lohnsflaverei, gibt ihm einen Rechtsbeden, auf dem fußend er seinen Emanzipationskampf mit gesteigertem Nachdruck und wirksameren Waffen fortführen kann, er erzieht zum Klassen­bewußtsein und verschärft den Klassenkampf, und stachelt den Arbeiter, indem er ihn wenigstens für einige Stunden des Tages zum Menschen macht, unwiderstehlich dazu an, sich seine volle Freiheit zu erkämpfen, sich zum vollen Menschenthum emporzuringen und das Joch der Lohnsklaverei zu zertrümmern.

Regent" Albrecht kein Hohenzoller.

( Den loyalen Braunschweigern gewidmet.) Die ,, Braunschweigische Frage" ist aufs Glücklichste gelöst: die biebern Braunschweiger haben einen Hohenzollern- Sprößling, den Prinzen Albrecht von Preußen, zum Regenten" so zu lesen in Nr. 44 bes Sozialdemokrat".

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Es thut uns leid, diese Notiz dementiren und dadurch vielleicht die Freude der loyalen Braunschweiger*), die wir ihnen so von Herzen gönnten, beeinträchtigen zu müssen. Aber die Wahrheit über Alles, und die Wahrheit ist, daß Prinz Albrecht zwar verschiedene Hohenzollerische Eigenschaften besitt über welche troftreiche Thatsache weiter unten daß aber kein Tröpfchen Hohenzollerischen Blutes in seinen Adern fließt. Er ist vielmehr ein echter Sohn des Volkes".

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Offiziell gilt Albrecht für den Sohn seines gleichbenamsten Vaters, des jüngsten Bruders des Kaisers Wilhelm. Aber schon mit diesem Prinzen hat es seine eigene Bewandtniß. Er hatte weder im Charakter ( denn er war sehr verschwenderisch) noch im Aeußeren die geringste Aehnlichkeit mit seinen Geschwistern. Er war lang, hager und schwarz­häutig wie ein Zigeuner. Aeltere Berliner haben eine auffallende Aehn lichkeit zwischen ihm und dem als Reiter berühmten Kürassier- Lieutenant Grafen Schmettau beobachtet, der ein Sohn war des Adjutanten der von den Geschichtsschreibern als engelschön" geschilderten Rönis gin Luise. Diese gute Luise tröstete sich über den Verlust des bei Saalfeld gefallenen Schwagers Louis Ferdinand von Preußen mit dem schönen brünetten Grafen Schmettau auf Brauersdorf in Schlesien. Daher die Aehnlichkeit ihres 1809 geborenen jüngsten Sohnes mit dem Grafen Schmettau junior leicht erklärlich ist.

Die Zeitgenoffen der Königin Luise, die sie täglich in ihrem Treiben am Berliner Hofe beobachteten, als da sind: der Chef des Genes ralstabes General v. Massenbach, die Oberhofmeisterin v. Voß und Varnhagen v. Ense erklären sich in ihren Tage. büchern wiederholt sehr abfällig über den Charakter dieser von den Hoflakaien und Professoren so übertrieben verhimmelten ,, echt deut­ schen Frau", welcher Bezeichnung wir jüngst sogar in einer in deutschen Arbeiterkreisen viel gelesenen Zeitschrift begegneten.

Die deutschen Frauen haben alle Ursache, diesen Vergleich mit höf­lichstem Danke abzulehnen. Luise entsprach weder jenem Jdeal aller Philister, als welches sentimentale Süßholzraspler gewöhnlich die deutsche Frau schildern, noch kann sie in irgend einer Weise den durch Geist oder Charakter wirklich hervorragenden Vertreterinen ihres Geschlechtes an die Seite gestellt werden.

Sie soll sehr schlau und verschlagen, hoffärtig, put füchtig und namentlich, wie alle mecklenburgischen Prinzessinen, äußerst vergnügungssüchtig und zu Liebschaften geneigt gewesen sein.( Ihre Schwester, weniger schlau, trieb es so offen mit ihren Liebhabern, daß man sie am Berliner Hose nur ungern sah.) Die Oberhofmeisterin v. Voß erzählt von ihr:

Während der alte Rönig, tagelang mit Brustwassersucht behaftet, mit dem Tode rang, mit den Nägeln das Leder seines Lehnstuhles herabriß, und nur von der Gräfin Riet Lichtenau gepflegt wurde( da ihm die fromme Schwiegertochter sehr unsympathisch war), besuchte die ,, engelsgute Luise" mit ihrem stupiden, langweiligen Gatten, bem späteren Friedrich Wilhelm III., täglich Bälle, Theater und Ronzerte.

Dies zeugt zum Mindesten von großer Gemüthsrohheit.

Als Friedrich Wilhelm II . endlich starb, ließ Friedrich Wilhelm III. der, Gerechte", wie ihn die Treitschke, Rante, Droysen, Hahn, Mommsen 2c. nach dem Muster des Hofpfaffen Bischof Eylert lobs hudelnd genannt haben die Gräfin Lichtenau, die seinem Vater die Augen zugebrückt hatte, sofort verhaften und in der damaligen Weise von den allezeit bereitwilligen Richtern" scharf ins Kreuzverhör nehmen. Da man aber dieser Frau nichts Unrechtes, den Stont Schädigendes nachweisen konnte, mußte man sie nach dreijähriger Gefan genschaft freigeben; jedoch behielt der fromme und gerechte König", trot vielfacher Protefte und Mahnungen Prozeffiren hilft in solchen Fällen, wo der Hohenzollern- Säckel" in Frage kommt, bes fanntlich nichts ihre Güter. Erst als Napoleon 1811 einen mora lischen" Druck auf ihn ausübte, rückte er wenigstens mit einem Theil

Das Beispiel Englands zeigt uns weiter, daß unter der Herrschaft des Normalarbeitstages auch in Zeiten normalen eschäftsganges die Reserve armee" der Arbeiter hicht vollständig vom Arbeitsmarkt aufgesogen" bird. Man betrachte sich nur die englische Armenstatistik. Bwischen 1855 und 1879 betrugen in dem Vereinigten König­teich( England mit Jrland und Schottland) die höchsten Ge­lammtzahlen der unterstützten Armen: 1,269,385 im Jahre 1863; 1,225,171 im Jahre 1869; 1,235,006 im Jahre 1870; 1,237,353 im Jahre 1871; und die niedersten derselben heraus. Besammtzahlen: 929,128 im Jahre 1876, 897,052 im Jahre 1877 und 909,197 im Jahre 1878. Seitdem geht's wieder . Aufwärts.

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*) Besser: der Loyalen Braunschweigs. Sintemalen leider!- nicht alle Braunschweiger loyal" sind. Man dente nur an die Reichs­tagswahlen 1884.

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Kommen wir aber zu unserem Prinzen Albrecht, dem ,, Bater", zurück. Dieser hatte sich 1830 mit einer Tochter des Königs Wilhelm von Holland( der sich durch faule Börsengeschäfte viele hundert Millionen ergaunert hatte), Marianne benamst, verheirathet. Das Ehepaar liebte sich wie Katz und Hund, indeß Marianne entschädigte sich durch zahl­zeiche Verhältnisse" mit ihren Leibjägern, Kammerdienern und sonstigem Beamtenpersonal. Als sie nach siebenjähriger Ehe einem Sohn, dem nunmehrigen Regenten Braunschweigs, das Leben gab, da würde es ihr wohl sehr schwer geworden sein, den richtigen Vater desselben anzugeben. Albrecht der Sohn ist, wie gesagt, ein Sohn des Volkes". von Hohenzollernblut feine Spur.

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Um noch einige Worte von Albrecht dem Vater" zu sagen, so ließ sich derselbe später am schönen Elbestrande vis- à- vis der Brühl'schen Terraffe nieder. Dort erbaute er sich die Albrechtsburg an der Stelle der Villa Findläter. Und da er sich daselbst er hatte sich 1849 von Marianne scheiden laffen mit der früheren Hofdame Rosalie von Rauch*) mor­ganatisch vermählte, nannten die Dresdener diese Villa, deren Bau Hunderttausende verschlungen hatte, höchst respektwidrig ,, Villa Rauch- leder".

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Nach Albrecht' s Tode erbte der Sohn Albrecht oder Prinz Albrecht­sohn"( wie ihn die Berliner kurzweg benamsen) die vielen Schulden seines ,, Vaters" und die vielen Millionen seiner Mutter. Aber, ungleich jenem, was nach dem Vorhergesagten sehr erklärlich, läßt er davon nur wenig unter seine irdischen Brüder kommen. In Hannover, wo er schon längere Zeit seinen überaus mühevollen Pflichten als kommandirender General der 20. Division obliegt( als ihm von den treugehorsamsten Ständen Braunschweigs die Regentschaft angeboten wurde, fand man ihn am äußersten Ende Schlesiens, in Kamenz), weiß man davon zu erzählen.

Jm Winter 1879/80 arrangirten z. B. die reichen Kavallerie- Offiziere der Armeereitschule in Hannover ein Kostümfest. Der Ueberschuß sollte den Armen der Vorstadt Linden zu Gute kommen. Die Sache gelang glänzend, und man erzielte einen Ueberschuß von 40,000 Mart. Dem Prinzen Albrecht und seinem sogenannten Hofstaat war im Zirkus eine prachtvolle Loge errichtet worden. Man erwartete allgemein, er werde bei seiner hohen Stellung mindestens 1000 Thaler Beitrag geben, aber Kuchen! Während den mitreitenden Offizieren der Scherz je über 1500 Mark gekostet hatte, übergab der reiche Prinz dem erstaunten Komite die Summe von hundert Mark!

Als kommandirender General des 14. Armeekorps erhält Prinz A- brecht nicht allein 30,000 Mt. Gehalt und viele Pferderationen, sondern faft 20,000 Mt. sogenannte Tafelgelder für Diners, Bälle 2c. 2c. Er gab also einen Ball, wie alle Jahre, aber die Gäste waren nicht wenig betroffen, als sie mit ,, belegten Butterbroten und einem Glase Roths pohn" abgefüttert wurden. Der Ueberschuß sollte ebenfalls dem Komite für die Nothleidenden Lindens übergeben werden. Wie viel dieselben wohl bekommen haben mögen?

Diese eigenthümliche Weise, die königlichen Tafelgelder unter so schnö­der Nichtachtung ihrer Mägen zu verwenden, erregte selbst bei den sonst so entsagungsvoll dressirten preußischen Offizieren allgemeines, verachs tungsvolles Achselzucken über den filzigen Vorgesezten, der auch noch als königlicher Prinz vielleicht 300,000 Mark Apa= nagegelder bezieht.

Alles dies zeigt uns, welch' arger Enttäuschung die armen braun­schweigischen Hoflieferanten entgegengehen, die ihre Hoffnungen auf die prinzliche Hofhaltung gesetzt haben, und daß Prinz Albrechtsohn" die Haupteigenschaft der Hohenzollern, den Geiz, in einer Weise im Blut fiten hat, daß man ihn schon deshalb als legitim anerkennen möchte- ein furchtbarer Geizhals auf dem Thron, trok seiner enormen Einkünfte!

Wir sind mit unserem eigentlichen Thema zu Ende. Man gestatte uns indeß noch eine kurze Betrachtung.

Unsere Kleine Skizze der Abstammungsverhältnisse des einen preußis schen Prinzen wird auf Diejenigen, welche die Geschichte der deutschen Herrscherhäuser nur aus den Schulbüchern und den landläufigen popus lären Geschichtsbüchern kennen, den Eindruck der gehässigen Uebertreibung machen. Aber von einer solchen kann hier gar keine Rede sein. Wir haben nichts mitgetheilt wie festgestellte Thatsachen. Wenn der Unters schied zwischen unseren Mittheilungen und dem, was man dem Volk aus und über jene Kreise mitzutheilen für gut befindet, ein schreiender" ist, so deshalb, weil die Verhältnisse derselben absolut keine Beleuchtung vertragen. Nicht einmal ganz gewöhnliches Lampenlicht verträgt so ein Hof und seine Umgebung, aber wie selten dringt einmal ein auf­fallender Lichtblitz durch diese sorgfältige Verhüllung. Was speziell die Söhne der edlen Luise" betrifft, so hat eine ganz Recht, wenn er sagt: Niemals hat man von irgend einer menschenwürdigen, edlen That dieser vier preußischen Prinzen( Friedrich Wilhelm IV., Karl, Wilhelm Albrecht) gehört. Es waren ganz gewöhnliche und, mit Ausnahme von Friedrich Wilhelm IV., auch ganz rohe, ungebildete Menschen, und so war auch ihr Privatleben beschaffen.

Noth thut uns eine wahrheitsgetreue, populär in knapper Form ges schriebene Geschichte der letzten drei Könige auf dem preußischen Throne. Eine solche würde dem Volke zeigen, wie hinderlich dieselben von jeher dem Fortschritt des Volkes gewesen, wie sie stets mit der absichtlich verdummenden lutherischen Kirche und Schule Hand in Hand gegangen sind.

Weg mit den bisherigen Geschichtsverfälschern, Lohnschreibern, Press Schmierfinken und ihrem Lügentram. Seht dem preußischen Adler auf sein offenes blutiges Maul und seine Krallen. Was dieser magere Leib nicht Alles verdauen wird!

Der Ehebruch scheint in dieser Familie seit Jahrhunderten chronisch geworden zu sein. Auch ,, unser Frig", die Wonne und das Ent­zücken der Liberalen, hatte stets eine reiche Auswahl von Landesschön heiten unter den Hofdamen seiner Frau, und in jüngeren Jahren unter denen seiner Mutter Augusta. Einstmals bemerkte Viktoria am Halse einer Gräfin( uchesini) ein Diamanten Collier, das sie selbst gewünscht hatte. Vicky" rächte sich aber. Neuerdings hat Herr v. Seckendorf die Stelle ihres früheren Geheimschreibers v. Normann eingenommen. Die alte August a lebte in seligstem Einverständniß mit dem alten Grafen Boo 3 Waldeck in Koblenz. Jetzt ist auch er dahingegangen, wotein Schnee mehr ist".

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*) Ihre Schwester lebte als Hofdame in Petersburg mit dem Kaiser Nikolaus in polnischer Ehe, der Vater, General Rauch, war Militär­Gesandter daselbst.