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surgenten durch einen Angriff von Außen auf das Allerheiligen und Friedbergerthor in den Rücken genommen werden sollten, und zweifle ich keinen Augenblick, daß er ohn seinen Ritt in's Freie nur deswegen gemacht hat, um von dort aus das Terrain zu dem von ihm pro jettirten Angriff zu refognosziren."

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Es ist hier also authentisch und von unanfechtbarer Seite festgestellt, daß Lichnowski, der Abgeordneter war und keine militä tische Stellung hatte, sich an dem Rampf gegen die Aufständischen als attiver Soldat betheiligte, und daß er, eine 3ivil person und in Zivilgekleidet

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bestritten wurde dem Militär als Kundschafter Vorschub leisten wollte, um die Insurgenten zwischen zwei Feuer zu bringen. Kurz, er spielte vie denkbar odiöseste Rolle, die nach allgemeinem Kriegsrecht mit dem Tode bestraft wird.

Nimmt man dazu die Gehäffigkeit und Verhaßtheit dieses grotesk frechen Krautjunkers( von Heine und Weerth   als Schnapphanski" ver­emigt), so kann man sich nicht darüber wundern, daß das Volt, als es feiner habhaft wurde, das Kriegsrecht an ihm vollstreckte.

Der arme Auerswald, welcher preußischer General, beim Volk aber nicht unbeliebt war, wurde durch Lichnowski, der sich nichts weniger als heldenhaft benahm, in das Verderben hineingezogen.

An der Thatsache, daß Lichnowski durch sein Handeln das Leben nach bem Kriegsrecht verwirkt hatte, kann sonach nicht gezweifelt werden. Man könnte es höchstens den Insurgenten zum Vorwurf machen, daß rit fte nach dem Kriegsrecht verfuhren, denn Revolutionäre haben nicht die­3olf selben Rechtsbegriffe wie die Feinde des Volkes. Aber auch dieser Vor­twa wurf ist vollkommen hinfällig. Ganz ohne auf die Nothwendigkeit hinzu­der weisen, daß, wenn man einmal im Kampf steht, der Feind um jeden fich. Preis geschädigt, womöglich vernichtet werden muß, wollen wir echt blos darauf hinweisen, daß in allen revolutionären Kämpfen der Jahre 1848 und 1849 bie Soldaten, auf Befehl der Offiziere, arch die gefangenen Insurgenten und Freischürler auf das Scheußlichste mishandelten und nicht selten im Angesicht der Insurgenten und Freischürler er­hossen. Schreiber dieses ist selbst Zeuge einer solchen Exekution die gewesen. Auch in Frankfurt   waren mehrere gefangene Freischürler auf Went diese Weise ermordet worden. wird

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Da kann man es den Insurgenten wahrhaftig nicht übelnehmen, wenn ing fie dem blutdürftigen, sie außerhalb des Kriegsrechts tellenden Feind mit seinem eigenen Kriegsrecht ant­

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Jedenfalls aber müssen wir dafür sorgen, daß der alte Ladenhüter: Ermordung Auerswald's und Lichnowski's" aus dem Magazin unserer vier Gruselpolitiker entfernt wird denn von freien Stücken thun sie es

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Lichnowski ist nach allgemeinem Kriegsrecht getödtet worden, und Auerswald hatte dafür zu büßen, daß er sich von diesem veclumpten Abenteurer zu einer Verlegung des Kriegsrechts hatte verleiten lassen.

Zur Nationalitätenverhebung.

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" Dresden  . In der Dresdener Zeitung" lesen wir: Vor einigen Tagen gingen einige angesehene Mitbürger Abends die Morißstraße ent lang, als sich ihnen plötzlich zwei unbekannte Männer entgegenstellten und das Trottoir versperrten. Als die Herren, um ihrerseits feinen mme Anlaß zu einem unangenehmen Zusammentreffen zu geben, zum Fahr­bamm ausbogen, brachen die Fremden in eine Fluth unverständlicher Wörter aus, schließlich schrieen sie laut: Deutsches Hund!" Als die Herren die Schreier besonnen zur Rede stellten, schlugen sie mit Schirmen und Stöcken, wie rasend, um sich und verwundeten einen der Baffanten ziemlich ernst am Kopfe. Nunmehr riefen die Ueberfallenen polizeiliche Hilfe an und ließen die Krakehler sistiren. Auf dem Polizei­bureau stellte sich heraus, daß es erst jüngst hier in Arbeit getretene czechische Schuhmachergesellen waren, deren ganze Kenntniß deutscher Sprache sich auf die Worte Deutsches Hund" beschränkte. Jekt dürfte sich ihre Sprachkenntniß erweitern, bald werden sie auch lernen, was man auf deutsch   Gefängniß nennt. Auf solche Weise dankt der Czeche den Deutschen  , die ihm Brod und Arbeit geben." Diese Notiz ist wörtlich entnommen der Beitung". Das volksparteiliche Blatt macht sich zum gehor­abge samen Echo der Heznotiz des deutsch   freisinnigen Blattes. Denn einen anderen Zweck als Heßen hat diese alberne Darstellung nicht. Zwei czechische Raufbolde sind noch nicht der Czeche", so wenig wie deutsche Raufbolde der Deutsche  " sind. Schlimm genug, daß die in Defterreich betriebene Nationalitätenheze, an der die deutschen   Heißsporne nicht minder schuld find als die czechischen, einen gradezu blödsinnigen, der Reaktion in jeder Beziehung förderlichen Haß zwischen Deutschen   und Czechen gezüchtet hat, brauchen wir wahrlich diese Blüthe habsburgischer Politik nicht noch nach Deutschland   zu übertragen.

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Lächerlich ist die Redensart von dem Dank für Brod und Arbeit". Als ob die deutschen   Bourgeois die czechischen Arbeiter aus lauter Edels muth beschäftigten! Die Arbeiter Dresdens   kennen die Motive dieser Herren beffer.

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eingehenden mehr als auf. Die Polizei entdeckte erst nach sieben Jahren, Ende 1846, in Berlin  ( Mentel) und Magdeburg  ( Beck) eine Spur des Bundes, ohne im Stande zu sein, sie weiter zu verfolgen. laist In Paris   hatte der, noch 1840 dort befindliche, Weitling ebenfalls bie zersprengten Elemente wieder gesammelt, ehe er in die Schweiz   ging. Die Kerntruppe des Bundes waren die Schneider  . Deutsche Schneider waren überall, in der Schweiz  , in London  , in Paris  . Jn letterer Stadt war das Deutsche   so sehr herrschende Sprache des Geschäftszweigs, daß ich 1846 dort einen norwegischen, direkt zur See von Drontheim   nach Frankreich   gefahrnen Schneider kannte, der während 18 Monaten fast tein Wort französisch, aber vortrefflich deutsch gelernt hatte. Von den Pariser   Gemeinden bestanden 1847 zwei vorwiegend aus Schneidern, eine aus Möbelschreinern.

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Seit der Schwerpunkt von Paris   nach London   verlegt, trat ein neues Moment in den Vordergrund: der Bund wurde, aus einem deutschen  , allmälig ein internationaler. Jm Arbeiterverein fanden sich außer Deutschen   und Schweizern auch Mitglieder aller jener Nationalitäten ein, denen die deutsche Sprache vorwiegend als Verständigungsmittel mit Ausländern diente, also namentlich Skandinavier  , Holländer, Un garn, Tschechen, Südslaven, auch Russen und Elsässer. 1847 war unter andern auch ein englischer Gardegrenadier in Uniform regelmäßiger Stammgast. Der Verein nannte sich bald: Kommunistischer Ar­beiter Bildungsverein, und auf den Mitgliedskarten stand der Sat:

Alle Menschen sind Brüder," in wenigstens zwanzig Sprachen, wenn auch hie und da nicht ohne Sprachfehler. Wie der öffentliche Verein, so nahm auch der geheime Bund bald einen mehr internationalen Cha­rafter an; zunächst noch in einem beschränkten Sinn, praktisch durch die verschiedene Nationalität der Mitglieder, theoretisch durch die Einsicht, daß jede Revolution, um siegreich zu sein, europäisch sein müsse. Weiter ging man noch nicht; aber die Grundlage war gegeben.

Mit den französischen   Revolutionären hielt man durch die Londoner  Flüchtlinge, die Kampfgenossen vom 12. Mai 1839, enge Verbindung. Desgleichen mit den radikaleren Polen  . Die offizielle polnische Emigra tion, wie auch Mazzini, waren selbstverständlich mehr Gegner als Bundes genoffen. Die englischen Chartisten wurden wegen des spezifisch eng­lischen Charakters ihrer Bewegung, als unrevolutionär bei Seite gelaffen. Mit ihnen tamen die Londoner   Leiter des Bundes erst später durch mich in Verbindung.

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Auch sonst hatte sich der Charakter des Bundes mit den Ereignissen und damals mit vollem Recht­geändert. Obwohl man noch immer auf Paris   als die revolutionäre Mutterstadt   blickte, war man doch aus der Abhängigkeit von den Pariser   Verschwörern herausgekommen. Die Ausbreitung des Bundes hob sein Selbstbewußtsein. Man fühlte, daß man in der deutschen   Arbeiterklasse mehr und mehr Wurzel faßte, und daß diese deutschen   Arbeiter geschichtlich berufen seien, den Arbeitern des europäischen   Norbens und Oftens die Fahne voranzutragen. Man hatte in Weitling einen kommunistischen Theoretiker, dem man seinen damaligen französischen   Ronkurrenten kühn an die Seite setzen durfte. Endlich war man durch die Erfahrung vom 12. Mai belehrt worden, daß es mit den Butschversuchen vor der Hand nichts mehr sei. Und wenn man auch fortfuhr, jedes

auszulegen, wenigniß sich als Anzeichen des hereinbrechenden Sturms

man die alten, halb konspiratorischen Statuten im Ganzen aufrecht hielt, so war das mehr die Schuld des alten revolu

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Etwas für Anti- Vivisezirer". Bekanntlich agitirt eine gewiffe Sorte von Freunden der Humanität für gesetzliches Verbot der Experimente an lebendigen Thieren( Vivisektion). Es wird nun teinem Anhänger der modernen Weltanschauung, die den blödsinnigen theologischen Unterschied zwischen Mensch und Thier nicht anerkennt, ein­fallen, den Mißbrauch, der mit der Vivisektion hier und da getrieben worden ist, gutheißen zu wollen, aber Thatsache ist, daß die Vivisektion die Wissenschaft der Menschen- und Thier heilkunde unendlich gefördert hat, für dieselbe absolut unentbehrlich ist, so daß einem Verbot der Vivisektion von keinem wirklichen Menschen- und Thierfreund zugestimmt werden kann.

Die Herren Anti- Vivisezirer nun, in deren Reihen Pfaffen und Junker das große Wort führen auch Bismarck  , der Mann der ,, Blut und Eisen- Politit", hat die Herrschaften seiner allerhöchsten Sym­pathie versichert möchten wir heute auf eine kleine Notiz aufmerksam machen, die wir der durchaus loyalen, christlich konservativen ,, Schlesischen Zeitung"( Hauptblatt Nr. 765 vom 1. November, Rubrik Verschiedene Nachrichten") entnehmen:

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Bei der in Pr. Stargard stehenden Husaren Schwadron erkrankten am 23. Oktober, wie ein dortiges Blatt meldet, 70 Mann nach dem probeweisen Gebrauch einer neuen Konserve. Die Mehrzahl der Erkrank ten ist indeß schon wieder genesen, bei den übrigen nimmt die Krankheit einen guten Verlauf."

,, Nach dem probeweisen Gebrauch einer neuen Konserve". wie es scheint, hält man die gemeinen Soldaten für niedrig" genug, an ihnen bei lebendigem Leibe Experimente vorzunehmen. Das müssen nette ,, neue Ronserven" gewesen sein, nach deren Genuß 70 Per­sonen erkranken. Wahrscheinlich konservirtes Hundefutter. Was sagen wir? Hundefutter? Hätte man das Experiment mit Hunden ver­sucht, die Herren Anti- Bivisezirer und Gesinnungsverwandte hätten Beter ja und Mordio geschrien, aber an Menschen, an gemeinen Soldaten Bauer, das ist ganz was anders!

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Eine Niederträchtigkeit. Der polnische Dichter Kras­ zewski  , welcher vor anderthalb Jahren wegen Landesverraths" zu einer längeren Festungshaft verurtheilt wurde, ist dieser Tage ent weder ganz oder theilweise begnadigt, die Nachrichten find widersprechend aus der Haft entlassen worden. Wir haben für den Mann, der einen start entwickelten polnischen Chauvinismus und auch sonst sehr reaktio­näre Anschauungen vertritt, sicherlich keine besondere Sympathie. Aber daß er sein Vaterland liebt und an dessen Zukunft glaubt, können wir nur achtungswerth finden; daß sein Verbrechen" teinen unehrenhaften Charakter hatte, wurde vom Reichsgericht selbst anerkannt, indem es ihn zur Festungshaft verurtheilte, was nur bei Annahme ehrenhafter Motive zulässig ist. Dazu kommt, daß Kraszewski   hochbetagt und kränk lich ist, so daß die Aerzte befürchteten, daß er bei fortgesetter Haft den Winter nicht überleben würde.

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Also gewiß ein Fall, der an das allgemein menschlich e Mitgefühl appellirt. Segar konservative Zeitungen gönnten dem gebrech lichen, ja gebrochenen Greis die, beiläufig auf Verwendung eines preußischen Prinzen erfolgte Entlassung aus der Haft.

Nur ein einziges Blatt macht eine Ausnahme. Es ist entrüstet über die unverdiente Milde und thut sein Möglichstes, die endgiltige Begna digung zu hintertreiben. Wir wollen den betreffenden Artikel, der nicht nur eine gewiffe kulturgeschichtliche Bedeutung hat, sondern auch, wie der Leser hernach sehen wird, für die Parteigeschichte von Werth ist, vollständig zum Abdruck bringen. Er lautet:

,, Mehrere Blätter haben dieser Tage berichtet, daß der polnische Dichter Kraszewski   ohne Kaution aus der Haft vorläufig entlassen worden sei. Nach unseren Informationen ist das nicht richtig. Es bestand allerdings nach der Fürsprache des Prinzen Friedrich Leo­pold eine Zeit lang die Absicht, Kraszewski   nicht blos zu beurlauben, sondern ganz zu begnadigen. Indeß wurde von anderer Seite, die ja nicht näher bezeichnet zu werden braucht, darauf aufmerksam gemacht, daß solches Präzedenz in der Zukunft zu Unträglichkeiten führen könnte. Die Staatsraison ist also mit Recht ins Feld geführt worden. Schließlich entschied man sich dahin, daß gegen eine Raution von 20,000 Mt., die, wenn nicht von dem Dichter selbst, so doch von den Freunden desselben leicht genug aufgebracht werden konnte, die vorläufige Freilassung bis zum Mai nächsten Jahres erfolgen solle. Wenn Herr Kraszewski   so krank ist, daß er eines Winter­aufenthaltes an der sonnigen Riviera dringend bedarf, so wird ihm vom rein menschlichen Standpunkt Niemand die vorübergehende Haftentlassung mißgönnen. Dagegen muß es doch einmal energisch ausgesprochen werden, daß der gesunde Sinn des Vol­tes eine völlige Begnadigung dieses Mannes nicht verstehen würde. Kraszewski   hat an seinem Adoptiv­vaterlande den schimpflichsten und unentschuldbar= sten Verrath geübt, er ist dafür mit einer Milde be= straft worden, die grenzenlos ist, und nun hat er gar noch die Stirn, Großmuth zu verlangen, während er in seinem halbtollen Haß gegen Preußen Deutsch  

tionären Troßes, der schon anfing, mit der sich aufdringenden bessern Einsicht in Kollision zu kommen.

Dagegen hatte die gesellschaftliche Doktrin des Bundes, so unbestimmt fie war, einen sehr großen, aber in den Verhältnissen selbst begründeten Fehler. Die Mitglieder, soweit sie überhaupt Arbeiter, waren fast aus­schließlich eigentliche Handwerker. Der Mann, der sie ausbeutete, war selbst in den großen Weltstädten meist nur ein kleiner Meister. Die Ausbeutung selbst der Schneiderei auf großem Fuß, der jetzt sogenannten Ronfektion, durch Verwandlung des Schneiderhandwerks in Hausindustrie für Rechnung eines großen Kapitalisten, war damals sogar in London  erst im Auffeimen. Einerseits war der Ausbeuter dieser Handwerker ein kleiner Meister, andrerseits hoff'en sie alle schließlich selbst kleine Meister zu werden. Und dabei klebten dem damaligen deutschen   Hand­werter noch eine Masse vererbter Zunftvorstellungen an. Es gereicht ihnen zur höchsten Ehre, daß sie, die selbst noch nicht einmal vollgültige Proletarier waren, sondern nur ein im Uebergang ins moderne Prole tariat begriffener Anhang des Kleinbürgerthums, der noch nicht in direk tem Gegensatz gegen die Bourgeoisie, d. h. das große Kapital, stand daß diese Handwerker im Stande waren, ihre fünftige Entwicklung in­stinktiv zu antizipiren und, wenn auch noch nicht mit vollem Bewußt­sein, sich als Partei des Proletariats zu konstituiren. Aber es war auch unvermeidlich, daß ihre alten Handwerkervorurtheile ihnen jeden Augens blick ein Bein stellten, sobald es darauf ankam, die bestehende Gesellschaft im Einzelnen zu kritisiren, d. h. ökonomische Thatsachen zu untersuchen. Und ich glaube nicht, daß im ganzen Bund damals ein einziger Mann war, der je ein Buch über Dekonomie gelesen hatte. Das verschlug aber wenig; die Gleichheit", die Brüderlichkeit" und die Gerechtigkeit" halfen einstweilen über jeden theoretischen Berg.

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Inzwischen hatte sich neben dem Kommunismus des Bundes und Weitlings ein zweiter, wesentlich verschiedner herausgebildet. Ich war in Manchester   mit der Nase darauf gestoßen worden, daß die ökonomi­schen Thatsachen, die in der bisherigen Geschichtschreibung gar keine oder nur eine verachtete Rolle spielen, wenigstens in der modernen Welt eine entscheidende geschichtliche Macht sind; daß sie die Grundlage bilden für die Entstehung der heutigen Klassengegensäge; daß diese Klassengegen­säge in den Ländern, wo sie vermöge der großen Industrie sich voll entwickelt haben, also namentlich in England, wieder die Grundlage der politischen Parteibildung, der Parteifämpfe, und damit der gesammten politischen Geschichte sind. Mary war nicht nur zu derselben Ansicht ge­kommen, sondern hatte sie auch schon in den deutsch  - französischen Jahr­büchern( 1844) dahin verallgemeinert, daß überhaupt nicht der Staat die bürgerliche Gesellschaft, sondern die bürgerliche Gesellschaft den Staat bedingt und regelt, daß also die Politik und ihre Geschichte aus den ökonomischen Verhältnissen und ihrer Entwicklung zu erklären ist, nicht umgekehrt. Als ich Marg im Sommer 1844 in Paris   besuchte, stellte sich unsere vollständige Uebereinstimmung auf allen theoretischen Gebieten heraus, und von da an datirt unsre gemeinsame Arbeit. Als wir im Frühjahr 1845 in Brüssel   wieder zusammen kamen, hatte Mary aus den obigen Grundlagen schon seine materialistische Geschichtstheorie in den Hauptzügen fertig herausentwickelt, und wir setzten uns nun daran, die neugewonnene Anschauungsweise nach den verschiedensten Richtungen hin im Einzelnen auszuarbeiten. ( Forts. folgt.)

land das Eingeständniß der Schuld und Reue verweigert. Nur die Unbekanntschaft des größeren Publikums mit den Werken Krass zewski's schützt den Dichter davor, daß das moralische Verdikt, welches die literarische Welt über ihn gefällt hat, ein allgemeineres wird."

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Und in welchem Blatt finden wir diesen rohen Racheausbruch? In der Dresdener Zeitung", Organ der Fort schrittspartei, mit der wir, nach Herrn Sonnemann's freund­lichem Rath, bei der letzten sächsischen Landtagswahl zusammengehen sollten.

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Indem wir das saubere Fortschrittsorgan ohne weitere Bemerkung an den Schandpfahl annageln, sei zur Sache noch bemerkt: daß der ..schimpfliche und unentschuldbare Verrath" Kraszewski's dem Wunsche entsprungen war, einem Bolenaufstand Vorschub zu leisten was ges wiß ein sehr berechtigter und patriotischer" Zweck war. Und was end­lich den halbtollen Haß gegen Preußen Deutschland  " betrifft, so hat ein solcher Haß, wenn er sich gegen die schmachvollen Zustände im Bismarck­Reich richtet, seine vollste Berechtigung, und man könnte eher sagen, der müsse halbtoll" sein, der diese Schandwirthschaft nicht haßt.

Und ferner sei noch bemerkt, daß, wie schon angedeutet, es bis jetzt noch nicht bekannt ist, ob Kraszewski   blos beurlaubt oder ob er ganz begnadigt ist.

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Dem siegreichen Heere das dankbare Vaterland­lautet die Inschrift auf der Siegessäule zu Berlin  , die naive Gemüther für baare Münze nehmen und den Generalen gegenüber hat ja allerdings das Vaterland" den Tribut der Dankbarkeit in klingender Münze ausbezahlt. Wie es in dieser Beziehung aber mit dem siegreichen Heere, d. h. den Truppen steht, dafür erhalten wir einen neuen Beleg in folgender Zuschrift eines Arbeiters, der zur Zeit für einen Lohn von einer Mart 50 Pfennige tagelöhnert.

Am 22. Juli vorigen Jahres kam aus Bad Gastein   ein kaiser­licher Erlaß, wonach denjenigen Soldaten, die den Feldzug 1870/71 mit gemacht haben, und dabei ein inneres Leiden davongetragen, aber keine Unterstützung beziehen, weil sie keine Ansprüche darauf erhoben oder die­selben zu spät erhoben hatten, eine solche als ,, Gnaden- Unterstügung" noch nachträglich aus dem Dispositionsfonds bewilligt werden solle, und zwar vorerst nur einmalig. Da ich nun die zweifelhafte Ehre hatte, oben genannten Feldzug von A bis 3 mitmachen zu dürfen, und dabei von Kopf bis zu Fuß rheumatisch leidend geworden bin, so meldete ich mich auch, und zwar mit dem Motto: Hilfts nicht, so schadet's auch nicht. Mein Leiden trat zum erstenmal während der Belagerung von Meg auf und verschlimmerte sich an der Loire   bei Orleans  , wo ich ein­mal so glücklich war, in sieben Tagen hintereinander auch siebenmal Nachts auf Feldwache zu kommen und zwar im Monat Dezember. Bei Tag marschiren und Nachts auf Wache, immer vor dem Feind, das hat der Heldengreis nicht versucht. Nach vielen Berichten, ärztlichen Zeugnissen und Vernehmungen von mehr als zehn Personen erhielt ich nun, erhielt ich nichts.

Mein Bezirksfeldwebel theilte mir mündlich mit, daß allen, die sich in seinem Bezirke gemeldet hätten, daffelbe Glück wie mir zu Theil gewor den wäre. Als Lumpen und Schwindler hat man uns vor der Deffentlichkeit hingestellt, und zwar im Reichstag zu Berlin  . Ein gewisser Oberst, ich glaube von Kuhni heißt der Mann, hat dort ge= sagt, es sei ein, dunkler Puntt" am Ehrenschild der deutschen  Nation. Wer dort war und es gehört hat, und wer es in der Tages­preffe gelesen hat, wird sich dessen noch erinnern. Nun, die Art, wie man unsere Gesuche abfertigte, ist in der That ein dunkler Punkt. In dem mir ertheilten Bescheid, den ich abschriftlich der Redaktion beilege, heißt es, daß meinem Gesuch keine Folge gegeben werden kann, da ein Zusammenhang meines Leidens mit dem Feldzug 1870/71 nicht wahrscheinlich ist, mein Krankheitszustand zur Zeit eine Berücksichtigung nicht rechtfertige". Und das, nachdem ein Militärarzt, der mich von Kopf bis zu Fuß in Gegenwart eines preußischen Generals untersuchte, meine und die Angaben meines Arztes bestätigt hatte! Daß ich seit dem Feldzug ein kleines Vermögen von 1500 Mark zugesetzt, daß ich vor 1870 schwerere Arbeit verrichtete als jest, und infolge dessen auch mehr verdiente, alles das kam nicht in Betracht, dagegen erkundigte man sich wiederholt sehr angelegentlich nach den Vermögensverhältnissen meiner Schwiegereltern. Wahrscheinlich ist man der Ansicht, daß so lange diese nicht auch ruinirt sind, ich kein Recht habe auf den Dank des Vaterlandes. Der Rest ist Schweigen."

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Das stimmt. Das Maul halten ist die erste Soldatenpflicht, die Pflicht aller Pflichten. Und wozu auch reden? Die Thatsachen sprechen so deut­lich, daß sich jeder, der denken kann und denken will, selbst den Vers darauf machen kann. Das aber ist heut grade der größte Krebsschaden, daß so viele, die denken können, nicht denken wollen. Denn dann müßten sie vielleicht auch ihrem Denken gemäß handeln, und das könnte Unannehmlichkeiten zur Folge haben, denen man lieber aus dem Wege geht. Ueberlassen wir daher lieber das Denken der hohen Obrig feit und folgen wir als gute Unterthanen ihren weisen Anordnungen ohne Murren, auf daß es uns wohl ergehe und wir lange leben auf Erden. Amen.

Zum Gedächtniß Albert Dults. Aus Gotha   schreibt man uns: Wie die Sozialdemokratie ihre gefallenen Workämpfer ehrt. Heut, am 4. November, ging in aller Frühe eine Deputation der hiesigen Sozialisten nach dem Friedhof und legte dort in unserm Namen einen mit rother Schleife geschmückten Lorbeer­franz auf die Urne unseres im Vorjahre hier durch Verbrennung be­statteten Genossen A. Duit nieder."

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Wir tragen bei dieser Gelegen heit die Mittheilung nach, daß am 20. September d. J. unter großer Be theiligung der schwäbischen Genossen die Zahl der Besucher wird auf mehrere Tausend angegeben Dult. Häuschen" auf dem Eßlinger   Berge eine von Prof. Donndorf   entworfene und durch dessen ersten Schüler De yhle modellirte, vortrefflich ausgeführte Gedenktafel mit dem sprechend ähnlichen Brustbild Dults enthüllt wurde. Ansprachen, welche das Wir­fen und Streben Dults würdigten, wurden gehalten von Fabrikant Mauser( für die Freidenke rgemeinde), Drehermeister Leins( für die Eßlinger   Genossen) und Gen. Bruno Geiser  . Eine Tochter Dults, Frau Anna Scheu aus Florenz  , Frau Hedwig Henrich u. A. trugen Gedichte von Dulk   und zu Ehren Dulks, und ein Chor von gegen hundert Sängern verschiedene dem Zweck und Geist der Feier entspres chende Lieder vor. Der Gesammteindruck des Festaktes wird als ein überaus erhebender geschildert.

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Der preußische Fiskus die Frankfurter   3tg." nennt ihn für den vorliegenden Fall recht wißig Durchlaucht Fiskus ist mit seinen Diäten Prozessen bereits vor zwei Gerichtshöfen abgefallen: in Halle, wo asenclever, und in Nordhausen  , wo der Fortschrittler Lerche auf Herausgabe der unfittlicherweise von Parteiwegen bezogenen Diäten verklagt worden waren. Beide Erkennts niffe heben namentlich hervor, daß das in Artikel 32 der deutschen  Reichsverfassung ausgesprochene Verbot des Diätenbezugs sich nur auf die Gewährung von Diäten aus Reichs- und Staatsmitteln beziehe. ,, Wer," heißt es im Erkenntniß des Landgerichts Halle   ,,, auf Grund des Entwurfsartikels 29 Artikel 32 der endgiltigen Redaktion anneh­men wollte, daß auch Gewährungen aus Privatmitteln ausgeschlossen sind, der würde in den Verfassungsartikel etwas, was nicht drin steht, hineininterpretiren." Außerdem bestreiten beide Ers kenntnisse dem preußischen Fiskus das Recht, einen etwaigen Verstoß gegen die Reichsverfassung für sich auszubeuten. Dieser Hieb gegen den preußischen Partikularismus seiner Durchlaucht sitzt, aber was fümmert sich der Fiskus um eine moralische Niederlage? Ist Er der Fiskus doch allezeit nur eine juristische, niemals eine mora lische Person gewesen, wie die Frankfurter Zeitung  " ebenfalls sehr treffend bemerkt.

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Ein behördlich beglaubigter Postpolizist. Herr Postassistent Schlumberger( oder Schlauberger"?) in München  besitzt die schäßenswerthe Eigenschaft, unter Tausenden von harmlosen Kreuzbandagen 2c. 2c. ,, verdächtige Sendungen pflichtschuldig" zu entdecken" und der Staatsanwaltschaft bestens vorzuarbeiten, wie er Eingeweihten in Spaten" seligen Augenblicken durchschimmern ließ. Sein Verfahren ist dabei ebenso scharfsinnig einfach als untrüglich und lohnend, denn er füllt seine dienstlichen Mußestunden damit aus, Posts

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