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Erscheint wöchentlich einmal

in

Zürich  ( Schweiz  ).

Berlag

der

Bolfsbuchhandlung Hottingen Zürich  .

Joffendungen

franto gegen franto.

Gewöhnliche Briefe

nach der Schweiz   toften

Doppelporto.

№o. 49.

Der Sozialdemokrat

Bentral- Organ der deutschen Sozialdemokratie.

Donnerstag, 3. Dezember

Avis an die Abonnenten und Korrespondenten des Sozialdemokrat."

Da der Sozialdemokrat sowohl m Deutschland   als auch in Defterreich verboten ist, bezw. verfolgt wird und die dortigen Wehörden fich alle Mühe geben, unsere Berbindungen nach jenen Bändern möglichst zu erschweren, resp. Briefe von dort an uns und unsere Zeitungs- und sonstigen Speditionen nach dort abzufangen, so ist die außerste Borsicht im Boftverkehr nothwendig und barf teine Borsichtsmaßregel versäumt werden, die Briefmarder über den wahren Absender und Empfänger, sowie den Inhalt ber Sendungen zu täuschen, und lettere dadurch zu schützen Haupterforderniß ist hiezu einerseits, daß unsere Freunde so selten

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten

und Gemaßregelten nicht!

Zeichen sozialer Fäulniß.

Aus dem gährenden Mist in den Dünggruben steigen übel­riechende Miasmen auf; ebenso zeitigen Gesellschaften, die sich in 1. dkd der Auflösung und Zersetzung befinden, Ideen und Gebräuche, 5. welche auf Gehirnerweichung und moralische Fäulniß deuten. Als die römische Welt in Verfall gerieth, blühte der Wunder­glauben. In Rom  , in Jerusalem  , in allen Städten des Reiches traten Zauberer auf und vollführten auf öffentlichen Plätzen tum ihre Wunderthaten; Gelehrte und Ignoranten gaben sich zu Augen- und Ohrenzeugen ihrer Zaubereien her. Der berühmteste dieser Magier, Appollonins von Tyana, dessen Existenz nicht, wie die des Jesus von Nazareth  , in Zweifel gezogen werden kann, tri verübte mehr Wunder, als von dem Sohn der Maria berichtet werden; seine Jünger waren Philosophen, keine leichtgläubigen Fischer.

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Derselbe Wunderglaube bemächtigte sich im vorigen Jahrhun­dert der raffinirten und skeptischen Gesellschaft, die 1789 zusammen­brechen sollte. Jesuiten   und Jansenisten, diese feindlichen Brü der, zauberten nach Herzenslust, Lebemänner und Philosophen wurden von ihnen angesteckt. Nur wurden die Wunder, an welche diese Herrschaften glaubten, nicht im Namen Gottes des Vaters oder des heiligen( Tauben-) Geistes verrichtet, sondern im Namen der Materie, des Magnetismus, des Mes­merismus. Nicht mittels der heiligen Vorhaut Jesu, sondern mittels des magnetischen Troges stellten Cagliostro   und Mes­mer alle bekannten Naturgesetze auf den Kopf.

Und trotz der außerordentlichen Fortschritte der Naturwissen­schaften, die Gott   und das Wunder aus dem Weltall ver­jagen, trotz des feigen und spöttelnden Skeptizismus, der die moralische Atmosphäre unseres Zeitalters bildet, sehen wir heute, gerade wie zur Zeit des Verfalls der römischen und der feudal- aristokratischen Gesellschaft, den Aberglauben, den Glauben an Wunder, welche den Naturgesetzen widersprechen, neu auf­blühen.

Die Spiritisten zählen in Europa   und Amerika   nach Tau­senden. Diese unschuldigen Gemüther glauben positiv, daß Tische tanzen können, sie beschwören, gesehen und gehört zu gege haben, wie dieselben in Rede und Schrift soviel Albernheiten ufruf verkündeten, daß man sie für menschliche Wesen halten könne. Und dieser zerfahrene Hang für das Wunderbare hat sich gen nicht nur in den Köpfen gewöhnlicher Dummköpfe eingeniſtet, sondern erfüllt auch die Köpfe Derer, die sich Gelehrte nennen. Statt in Spiritismus machen sie in Hypnotismus; beten nicht in Klöstern und auf Kirchhöfen, wie es die Jansenisten und Jesuiten   des vorigen Jahrhunders thaten, verrichten sie ihre Baubereien, sondern sie wählen mit Vorliebe Spitäler

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dazu.

Unsere modernen Wunderthäter experimentiren an Wahn­finnigen und Hysteriekranten. Sie versenken sie in starrkrampf­artigen Schlummer, wo dieselben ihre Hautempfindung und die geringe Herrschaft über ihren Willen, die sie im wachen Bustande besaßen, verlieren und sich zu allen möglichen und Fr. Unmöglichen Verrenkungen hingeben. Mit einem Wort, die Mediziner bringen auf künstlichem Wege wohlbekannte patho­logische Erscheinungen zu Stande. Aber diese positiven Ergeb­nisse genügen ihnen noch nicht.

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Man hat konstatirt, daß zuweilen Frrenärzte schließlich selbst bom Wahnsinn ergriffen werden; die gleiche Erscheinung zeigt 37 sich bei den Aerzten, welche an Hysterikern und Wahnsinnigen 1 2 experimentiren: sie fangen an zu phantasiren. Sie behaupten, 5 daß die Hypnotisirten mit dem doppelten Gesicht begabt sind, 3 daß sie in die Entfernung, in die Vergangenheit und in die Zukunft zu sehen im Stande sind; und da die Polizei eine der firen Ideen ist, welche in den Köpfen der Bourgeoisie nisten, erklären sie, daß Untersuchungsrichter die Hypnotisirten 1 zur Ermittlung von Verbrechern verwenden können. Sie ver­fichern sogar, daß es Hypnotisirte gibt, für welche die Gesetze der Schwere nicht existiren, die fliegen können; und das ist auch richtig. Die Patienten sind es, welche ihren Aerzten auf der Nase herumtanzen. Man weiß, daß Hysteriker nie glück­licher sind, als wenn sie die Aufmerksamkeit auf ihre Person fonzentriren können, und daß ihnen zu diesem Zweck teine Lüge zu groß ist. Nie hatten sie eine günstigere Gelegenheit, ihre Flausen an den Mann zu bringen.

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Jüngst behauptete ein Arzt, nicht etwa ein aus dem Frren thaus entwischter Patient, vor versammelter Akademie der Medizin, er könne nach Belieben bei einer Hypnotisirten Zu­

Abonnements

werden bei allen schweizerischen Poftbureaux, sowie beim Verlag und dessen bekannten Agenten entgegengenommen, und zwar zum voraus zahlbaren Vierteljahrspreis von:

Fr 2,-für die Schweiz  ( Kreuzband) mt 3,-für Deutschland  ( Couvert) f. 1,70 für Desterreich( Couvert) Fr. 2 50 für alle übrigen Länder des Weltpoftvereins( Kreuzband).

Juferate

die dreigespaltene Petitzeile 25 Cts. 20 Pfg.

1885.

als möglich an den Sozialdemokrat, resp. dessen Verlag selbst adressiren, sondern sich möglichst an irgend eine unverdächtige Adresse außerhalb Deutschlands   und Oesterreichs   wenden, welche sich dann mit uns in Verbindung setzt; anderseits aber, daß auch uns möglichst unverfängliche Zustellungsadressen mitgetheilt werden. In zweifelhaften Fällen empfiehlt sich behufs größerer Sicherheit Nekommandirung. Soviet an uns liegt, werden wir gewiß weder Mühe noch Kosten scheuen um trotz aller entgegen stehenden Schwierigkeiten den Sozialdemokrat" unseren Abonnenten möglichst regelmäßig zu liefern

sammenziehungen der Blase hervorrufen, ohne zu Rebhuhn mit Senf greifen zu müssen.

Die Akademie der Wissenschaften sollte diesen Wunderärzten folgendes überzeugende Experiment vorschlagen. Da man ver sichert, daß von hundert Menschen dreißig bis vierzig hypno­tisirbar sind und alle die Wunderdinge, die man erzählt, ver­richten können, so mag doch einmal ein Unternehmer mit Hilfe dieser Leuchten der Wissenschaft seine Arbeiter und Arbeiterin nen hypnotisiren und ihnen dann einzureden versuchen, daß sie schon gefrühstückt haben, wenn sie noch keinen Bissen in den Mund genommen, und daß sie ihren Lohn schon empfangen, während ihre Taschen noch leer sind. Speziell das letztere Wunder wäre überzeugender als das Hervorbringen von Zu­sammenziehungen der Haut einer Hypnotisirten. Wer das fertig brächte, würde sofort alle Unternehmer für sich haben, die dann am Samstag ihre Arbeiter, statt ihnen Lohn zu zahlen, nur zu hypnotifiren brauchten.

Es haben sich Leute gefunden, die diesen Haufen pedan­tisch gesammelter Albernheiten als den Anfang einer neuen Wissenschaft begrüßen, welche die Religionen, die philosophischen Systeme und andere Dinge erklären wird soviel steht fest, daß er der Gradmesser für ihre Kritiklosigkeit liefert.

Aber diese von naiven Gelehrten propagirten und von den Gebildeten der herrschenden Klassen mit Begeisterung aufge­nommenen Wundergeschichten sind ein untrüglicher Beweis von der Gehirnerweichung der Bourgeoisie und dem Bevorstehen einer revolutionären Neugestaltung.

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Der vorstehende Artikel ist dem französischen Socialiste  " entnommen. Er geißelt aber nicht nur französische Zustände. Die geistige Fäulniß, die er schildert, if international, und sie hat gerade in Deutschland   vielleicht noch mehr um sich ge­griffen als in Frankreich  , Dank dem im Lande der Denker systematisch genährten Hang zum Mystizismus. Wir erinnern nur an die famosen vierdimensionalen Leistungen des Herrn Zöllner in Leipzig   und seiner Geistesverwandten, an die " wissenschaftlichen" Abhandlungen des Herrn Baron du Prel über das Hellsehen, für die man sogar vor Jahresfrist bei den deutschen Arbeitern Verständniß" zu wecken suchte.*) Wer dazu verdammt ist, die wissenschaftlichen" Zeitschriften der gebildeten Welt zu lesen, der kommt wirklich in Gefahr, mit Herrn Professor Wundt in Leipzig   zu fürchten, es möchte wieder Nacht werden" in Deutschland  . Schämt sich doch die alte weiland freigeistige Vettel Scherr nicht, in Lindau's Nord und Süd" ein Anathema über das andere wider die Ruchlosen auszustoßen, die den gläubigen Schafen mit frevler Hand den schönen frommen Wahn rauben, ohne ihnen an Stelle der alten Illusion eine neue einzuimpfen. Es ist die Zeit der

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sein angebeteter Geistesheros in diesen kurzen Sätzen so treffend blosgelegt. Sie machen es alle, alle so, diese Priester zweiter Klasse, um mit Dühring zu reden. Und unsere korrumpirte Gesellschaft flatscht ihnen Beifall.

Zur Braunschweigischen Regentschaftsfrage erhalten wir von einem Arbeiter Braunschweigs   das nachfolgende Ein. gesandt:

Werthe Redaktion!

Braunschweig  , 5. November.

Nach Ihrem Bericht in Nr. 44 sollen wir Braunschweiger unser

Schicksal verdient haben, ja selbst damit, daß wir einen hohenzoller zum Regenten bekamen, eigentlich noch viel zu gut davongekommen sein. Aber, aber, hat es das Braunschweiger Volk unter irgend einem Regenten besser als unter einem anderen? Was scheert uns Braunschweiger Ar­beiter die Frage: Db Welf, ob Hohenzoller?

Letthin fragte Einsender dieses einen Bauern aus der Umgegend von Helmstedt  : Wie ist's bei Euch, wollt Ihr den Cumberland zum Regenten? ,, Nee, den will wie nich", meinte der Bauer. Na, dann

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wollt Ihr wohl den Preußen? Nee, den will wie oht nich?" Aber zum Henker, wat willt fie denn? Republik   will wie, toomen sei mal henn, dat ganze Dörp will Republik  !" Die begriffen, wo es fehlte. Steuern und Lasten sind hier wie da. Wenn auch der Wunsch dieser Bauern vorderhand noch ein frommer Wunsch bleibt, so ist es doch recht hübsch, daß sich überhaupt Bauern nach solchen verbotenen Dingen sehnen.

Nun wirft man auch den Landtagsabgeordneten vor, die Interessen des Landes nicht genügend gewahrt zu haben. Ja, welcher Landtag, welches Parlament vertritt denn etwas Anderes als die Intereffen der herrschenden und ausbeutenden Klassen? Diese Interessen sind aber durch einen Anschluß an Preußen sehr gut gewahrt. Albrecht von Preußen   kommt ohne Anhang, der Herzog von Cumberland brächte seine Kreaturen mit. Das begriff, eben unser, in diesem Punkte sehr scharfsinniger Regentschaftsrath, und mit bewunderungswürdigem diplo matischen Geschid brachte er das Kunststück fertig, das Braunschweiger Land   in preußischen Verwahrsam zu spediren.

Von unserem Staatsminister, dem Grafen Gör. Wrisberg, einem Bismarck   im Kleinen, der nur von seinem Volt noch kein Ehrengeschent erhalten konnte, obgleich er den hiesigen Landwehrverein wegen der darin zu Tage getretenen sozialdemokratischen Umtriebe" aufhob, und der seine jetzige Frau nur heirathete, damit sie seine Schulden bezahlte war nichts anderes zu erwarten. Bleibt er doch Staatsminister, was er bei Cumberland, der seinen Windthorst hat, nicht hätte bleiben können.

Der zweite dieser Herren, der Landtagspräsident und Freiherr von Veltheim, ist ein in der Wolle gefärbter Krautjunker. Durch die von ihm geschaffene Tanzsteuer vertheuerte er z. B. den Arbeitern das einzige Vergnügen. Er war es auch, der durchseßte, daß die Ron firmation der Kinder vom weißen Sonntag auf den Palmsonntag ver­legt wurde, um es zu verhindern, daß die konfirmirten Rinder den folgenden Tag an fleinen Vergnügungen theilnehmen, wie das bisher im Braunschweigischen üblich war. Nach dem Palmsonntag beginnt die Marterwoche". Solch' ein Mensch findet in inniger Harmonie mit Preußen eher die wohlverdiente Anerkennung, als in einem kleinen und in sich abgeschlossenen Staate.

Der Dritte, Geheimrath Otto, vor 16-17 Jahren einfacher Polizeiaffeffor, ist ein welkes Menschenkind, gerade wie eine Prostituirte,

umgekehrten Skepsis. Suchte der beschränkte, aber ehrliche die ihre Ehre jeben Tag an einen Anbern verfauft. Rationalismus des vorigen Jahrhunderts die Wunder der Bibel auf natürliche Weise schlecht und recht zu erklären, so Bibel auf natürliche Weise schlecht und recht zu erklären, so sucht man heute diese Wunder durch Herabsetzung der Ver­nunft wissenschaftlich zu begründen".

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Vor hundert Jahren( 1783) schrieb Kant   in seinen Pro­legomena zu jeder fünftigen Metaphysik":

,, Es kann der Einbildungskraft vielleicht verziehen werden, wenn sie bisweilen schwärmt, d. i. sich nicht behutsam innerhalb der Schranken der Erfahrung hält; denn wenigstens wird sie durch einen solchen freien Schwung belebt und gestärkt, und es wird immer leichter sein, ihre Kühnheit zu mäßigen, als ihrer Mattigkeit aufzuhelfen. Daß aber der Verstand, der denken soll, an dessen Statt schwärmt, das tann ihm niemals verziehen werden; denn auf ihm beruht alle Hülfe, um der Schwärmerei der Einbildungskraft, wo es nöthig ist, Grenzen zu sehen.

,, Er fängt es aber hiemit sehr unschuldig und sittsam an. Zuerst bringt er die Elementarerkenntnisse, die ihm vor aller Erfahrung beiwohnen, aber dennoch in der Erfahrung immer ihre Anwendung haben müssen, ins Reine. Allmählich läßt er diese Schranken weg, und was sollte ihn auch daran hindern, da der Verstand seine Grund­sätze aus sich selbst genommen hat? Und nun geht es zunächst auf neuerdachte Kräfte in der Natur, bald hernach auf Wesen außerhalb der Natur, mit einem Worte auf eine Welt, zu deren Errichtung es uns an Bauzeug nicht fehlen kann, weil es durch frucht­bare Erbichtung reichlich herbeigeschafft und durch Erfahrung zwar nicht bestätigt, aber auch niemals widerlegt wird."

Der deutsche Bourgeois geräth bei der bloßen Nennung des Königsberger   Philosophen in Verzückung, aber er merkt es nicht, und soweit er ein Wissender ist, will er es nicht nicht, und soweit er ein Wissender ist, will er es nicht merken genau wie die Spiritisten sich durch keine Entlar­vung ihrer Medien überzeugen lassen, daß er noch heute nach demselben Syſtem hinter's Licht geführt wird, welches

*) Neuerdings hat Herr Du Prel in einem Artikel über seinen Geistes­verwandten Eduard v. Hartmann seinen Abscheu gegen den Materialis­mus durch den Petroleumgeruch desselben motivirt. Er sagt nämlich wörtlich: Aufhelfen will ich den Orthodoxen nicht; ich bin tein Freund von Weihwaffer, wenn es mir auch lieber ist als das Petroleum, zu dem uns die weitere Herrschaft des Materialismus führen

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müßte."( Vergleiche Nr. 46 der Gegenwart".)

Das war wenigstens ehrlich, kennzeichnet aber die Wissenschaftlichkeit des Herrn Baron.

Was manchem älteren Braunschweiger Arbeiter noch nicht recht in den Ropf will, ist das Verhalten der beiden anderen Regentschaftsräthe des Geheimraths Wirk und des Oberlandesgerichtspräsidenten Schmidt. Zwei alte Räthe des Wolfenbüttler Obergerichts, welches sich stets burch streng objektive Urtheile vortheilhaft aus­zeichnete. Wie kommen diese Männer dazu, einen unbedingt z u Recht bestehenden" Erbanspruch nicht mit allen Kräften zu vers treten? Der Grund wird zu finden sein.

Als nach Annahme der neuen Juftizgesetze im braunschweigischen Land­tage die Frage debattirt wurde, soll das Oberlandesgericht nach Brauns schweig verlegt werden oder in Wolfenbüttel   bleiben( in Wolfenbüttel  befanden sich für dasselbe vollständig ausreichende Gebäude, während sie in Braunschweig   neu erbaut werden mußten), da traten die Wortführer im Landtag meistens anrüchige Gründer für eine Verlegung nach hier mit folgenden Gründen ein: Die Richter sind in der kleinen Stadt verbauert", bringe man sie zwischen Menschen, damit sie sehen, wie die Verhältnisse sind, und nicht blos wissen, wie sie nach dem Gesetzbuch sein sollen.

Ich glaube, die Verlegung des Gerichts hat die beabsichtigte Wirkung hervorgebracht.

Die Hundede muth jedoch, welche die Angliederungspolitik Biss marc's nicht nur unterstüßte, sondern sogar erbettelte, ist keines­wegs dem Regentschaftsrathe und den Landtagsabgeordneten allein zur Laft zu legen, die ganze Ausbeuterklasse, mit wenigen Aus­nahmen, ob adelig oder bürgerlich, ob Jud oder Christ, Einer wollte es dem Andern zuvorthun. Es überkam einen ein Gefühl von tiefem Ekel, wenn man Konservative, Nationalliberale und Deutschfreisinnige, welche den verstorbenen Wilhelm nicht genug anhochen konnten und den Herzog v. Cumberland früher in allen Tonarten feierten, jekt in trautem Verein schon 8 Tage vor der definitiven Wahl dieser Puppe sah. Ein Gefühl zorniger Wehmuth durchdringt einen bewußten Arbeiter, Bismarck's den deutschen oder preußischen Reichslappen heraushängen

der sich gezwungen steht, inmitten solcher Menschen zu leben, ja für dieselben zu arbeiten.

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Als der Vorstand des Braunschweiger   Bürger- Ver ein" letthin im Fragekasten eine Anfrage fand, ob der Bürgerverein nicht zu Gunsten einer Volts abstimmung eintreten würde, legte der Vorsitzende, Kaufmann Ritter, dieselbe tief entrüstet mit den Worten zur Seite:" Wir befinden uns nicht in Amerita, wi befinden uns in Deutschland  !"

Ja, wir sind Angehörige des neuen deutschen Reiches, von dessen Kaiser H. Heine sagen würde, daß die Person desselben extra dazu ausgesucht sei, um das neue Reich in Mißkredit zu bringen. Wir sind nicht in Amerika  , wo das Volk seine Behörden wählt, sondern in Deutsch­ land  , wo ein Volk wie eine Heerde Schaafe verkauft werden kann. Das Scheerungsrecht ist ja gesichert.