Privat kapitalismus zu opfern, wenn sie dafür nur die kapitalistische Ausbeutung durch den Staat eintauschen.
Genug
-
das demokratische Prinzip einmal hintangesetzt, das uns zwingt, die Ausbeutung und Abhängigkeit in jeder Form zu bekämpfen, befinden wir uns auf der schiefen Ebene des Fiskalismus, der Verstaatlichung, des bureaukratisch- polizeilichen Staatssozialismns. Hieraus erklärt sich die Beslissenheit, mit welcher man von kon servativer Seite in neuerer Zeit die Berechtigung des Sozia lismus zugibt und ihn in Gegensatz zur Sozialdemokratie bringt.
"
soziale
Der Staat soll den Sozialismus verwirklichen durch das Königthum" diese neue Lesart für das Volkskönigthum", mit wel chem der Junker Bismarck vor 22 Jahren in der großen Konfliktszeit" debutirte auf Rath seines damals sich etwas anders buchstabirenden Famulus Wagener.
Bezug auf biefen Bunte
Leider herrscht unter den Genossen in Bezug auf diesen Punkt nicht immer dieselbe Klarheit, wie unter den Gewalthabern. Sie laffen sich durch das Taschenspielerkunststückchen der Vertauschung von Sozia lismus und Sozialdemokratie mitunter blenden und verlieren dann den Ariadnefaden, der uns in dem labyrinthischen Parteiengewirre den richtigen Weg zeigt. Wäre dem nicht so Vorkommnisse wie bei den jüngsten Stadtverordnetenwahlen in Berlin wären nicht möglich gewesen.
Rekapituliren wir turz: es handelte sich um Stich wahlen zwischen gegnerischen Parteien. Genau entsprechend der Praxis unserer Partei bei Reichstags- Stichwahlen hatte die um ihren Nath befragte sozialdemokra tische Frattion sich dahin ausgesprochen, daß in den betreffenden Kreisen die Berliner Genossen sich im Prinzip neutral zu verhalten, aber, wenn es darauf ankomme, Stellung zu nehmen, sich gegen die Stöderianer zu wenden hätten. Dieser Rath war einigen Mitgliedern des Arbeiterwahlkomites nicht recht, und rief einen Widerstand hervor, der sich nur durch ein Verkennen oder Unterschäzen des demos kratischen Charakters unserer Partei erklären läßt. Gewiß ist die Forts schrittspartei uns feindlich, allein mit ihr haben wir doch politische Berührungspunkte, wohingegen wir mit dem Stöcker'schen Staatssozia lismus, der nur Staats schwindel ist, gar keine Berührungspunkte haben, und ihm auf wirthschaftlichem Gebiete ebenso feindlich gegenüber stehen wie auf politischem. Wohl fiel es Niemand ein, direkt für Pickenbach und Konsorten einzustehen, allein den Argumenten war hier und da doch anzumerken, daß auf den Sozialismus" dieser Bauernfänger einiger Werth gelegt wurde.d
"
Zum Glück hatten die Arbeitermassen den Ariadnefaden des demofratischen Gefühls nicht verloren, und Herr Pickenbach wurde mit Hilfe der sozialdemokratischen Stimmen zu Falle gebracht, wie im vorigen Jahre sein Herr und Gebieter, der Lügen- Stöcker.
Wir wollen blos hoffen, daß der Partei in Zukunft ähnliche Verdunfelungen des Weges der Pflicht erspart werden mögen.
Hasenclever ist, weil er in einer fortschrittlichen Versammlung die Arbeiter aufforderte, gegen Pickenbach zu stimmen, heftig angegriffen worden. Und wahr ist es ja, daß er formell allerdings im Unrecht war, insofern er gegen einen Beschluß des Arbeiterwahlkomites handelte. Allein er hatte guten Grund, diesen Beschluß für einen verderblichen zu halten, und da er keinen anderen Ausweg sah, die Möglichkeit einer großen Parteiblamage zu verhüten, so benutte er die durch jene fort schrittliche Versammlung ihm gebotene Gelegenheit, um sich den sozialdemokratischen Wählern gegenüber in ähnlicher Weise auszusprechen, wie er, gleich Bebel und Liebknecht, es voriges Jahr bei der Stichwahl zwischen Virchow und Stöcker gethan hatte, wo ebenfalls ein Romitebeschluß auf absolute Wahlenthaltung vorlag. Daß das Eingreifen damals, wenn auch nicht formelt, doch taktisch und prin zipiell durchaus forrett war, ist von der Partei einstimmig zugegeben worden.
Und dasselbe läßt sich, unseres Erachtens, jetzt von dem Vorgehen Hasenclever's sagen.
- Immer hübsch national. In der nationallibe ralen deutschen Presse macht zur Zeit ein Jubelhymnus darüber die Runde, daß die derzeitige Regierung in Belgien die flämische Beweg ung ,, kräftig unterstügt". Daß sie das nur thut, um die ultramontanen Flämen gegen die liberalen französischredenden Wallonen auszuspielen, grämt diese Pächter des deutschen Patriotismus nicht. Da das Flämische ein niederdeutscher Dialekt ist, so jubeln sie über diesen Sieg des Deutschthums und preisen begeistert den Beschluß der belgischen Regierung, daß in den Provinzen mit flämischer Bevölkerung das Flämische ausschließlich als Unterrichtssprache zur Geltung kommen soll. Es gehört dies", heißt es da wörtlich, zu den wenigen Bestrebungen des jetzigen belgischen Ministeriums, mit denen man aufrichtig sympathisiren kann."
"
Wackere Patrioten, diese ,, man", und vor Allem wackere Liberale. Statt Thränen darüber zu vergießen, daß dem belgischen, Schulen auflösenden Pfaffenministerium der, germanische Bruderstamm" als Stütze gegen freiheitliche Bestrebungen dient, feiern sie diesen Umstand als einen Sieg des Germanenthums über das Romanenthum.
Wir danken für solche Siege, und im vorliegenden Falle umsomehr, als das flämische Element in Belgien gar nicht auf die Hilfe der Negierung angewiesen ist, sondern durch diese nur kompromittirt wird. Nichts kennzeichnet eben mehr den reaktionären Charakter des Ministeriums Beernaert als die Sucht, einen Nationalitätentonflitt zu entfachen, der bisher nicht bestand. Ihm darin zuzujubeln, ift ganz der erleuchteten Politiker würdig, die blutige Thränen über die österreichische Regierung vergießen, nach deren Muster die Pfaffen in Belgien arbeiten. So wird die Sache der Freiheit und des Fortschritts um das Linsengericht der Befriedigung nationaler Eitelkeiten ver schachert, und wer dieses niederträchtige Spiel nicht mitmacht, gehört zum ,, vaterlandslosen Gesindel".
-
- Die Wunder des neudeutschen Patriotismus sind in der That unergründlich. Der oben charakterisirte Jubel über die Fortschritte der olämisch- ultramontanen Bewegung wird durch eine Leis stung der nationalliberalen„ Elberfelder Zeitung", die darin übrigens nur der nationalliberalen Kölnischen Zeitung " folgt, noch in den Schatten gestellt. Das Wupperthaler Fabrikantenblatt schreibt in seiner Rundschau vom 24. Dezember: amsal
,, Mehrfach, besonders am Bosporus wird für das Frühjahr der Losbruch der diplomatischen Krise befürchtet; angesichts der russischen Hal tung ist diese Besorgniß nicht ganz unbegründet; zum Glück scheint sich eine Ableitung bereits eingestellt zu haben. Unter dem 19. Dezember find die Generalgouverneure des Kaukasus , des Turkestans und des Steppengouvernements, resp. Fürst Dondutow- Korffatow, General Rosenbach, General Kulpakowski mit der Einlieferung von Gutachten über die Modalitäten eines gegen Angloindien zu führenden Feldzuges beauftragt worden; der Uns verstand des machtgiertollen Gladstone wird bald nach dem 12. Januar den fähigen Salisbury aus dem auswärtigen englischen Amte gedrängt haben und dann hat in dem whiggistisch- radikalen Ministerium Rußland ein geeignetes Schuhabpuzungsobjekt. Q. d. b. v.;*) als Zerstörer der brückenden englischen Weltherrschaft wird William Ewart Gladstone eines fernen Tages von Millionen erleichterter Festlandseuropäer gesegnet werden."
Pflicht jedes guten Deutschen ist es demnach, Gott " um den Sieg des slavischen Rußland über das böse England anzuflehen. Denn Englands Weltherrschaft drückt uns arme Festlandseuropäer, Bäterchens Weltherrschaft wird uns aber befreien", so daß wir erleichtert aufathmen" werden. Spüren wir doch schon jetzt den wohlthätigen Einfluß von Väterchens welterlösender Befreiungspolitit. Je fefter er die Zollgrenze gegen Deutschland abschließt, um so erleichterter" athmet die deutsche Industrie auf, Gladstone aber, den die Londoner City KaufTeute fallen ließen, weil er teine Eroberungspolitik getrieben, Glads stone, deffen Partei den Freihandel auf ihre Fahne geschrieben, ist ,, machtgiertoll", ein Abscheu vor dem Herrn.
Wir gehören wahrlich nicht zu den Bewunderern des Grand old man ( großer Greis), wie die Engländer den Führer der Liberalen nennen, noch sind wir von blinder Schwärmerei für England besessen; aber was recht ist, ist recht: unter den heutigen Verhältnissen ist England immer noch ein Hort der Freiheit und der Kultur in Europa , und wem die
*) Quod deus bene vertat= Was Gott zum Guten lenken möge.
Sache des Fortschritts am Herzen liegt, der hat alle Ursache, nicht zu wünschen, daß der Einfluß Englands gegenüber dem Rußlands an Be deutung verliere. Alle Fehler Englands finden sich bei Rußland in verstärktem Maße wieder, aber kein einziger Vorzug, den Rußland vor ihm voraus hätte. England kann Deutschland auf dem Festland nie gefähr= lich werden, was aber Rußland für ein lieber Nachbar ist, brauchen wir nicht erst zu sagen. Und wenn man bei den Blämen die Stammverwandtschaft über den kulturkämpferischen Widerwillen gegen den Ultramontanismus stegen ließ, warum schweigt dieses zarte Verwandtschaftsgefühl vollständig, wo es sich um die angelsächsischen Stammesbrüder handelt? Nun, die Antwort ist leicht gegeben. Die Engländer haben reiche Kolonien und nach diesen lechzt das christlich- germanische nationalliberale Bruderherz. Wenn Deutschland durch einen russisch englischen Krieg in die Lage versetzt würde, England einen fetten Kolonialbiffen wegzuschnappen, welcher Tag des Jubels für die„ Millionen Festlandseuropäer" der Bismärckischen Reptile! Db aber die Kolonien, wenn sie erfahren, daß sie die englische Tyrannei mit der preußisch deutschen Frei heit zu vertauschen haben, auch erleichtert aufathmen" würden, das ist freilich eine andere Frage, indeß das kümmert den echten, rechten, neudeutschen Patrioten nicht. Hauptsache ist und bleibt, daß etwas ge= schnappt wird, alles übrige: Grundsäße, Freiheit, Fortschritt hole der Teufel. Das sind Dinge, um die sich, seit wir praktische Christen geworden, kein Mensch mehr kümmert. Darum, hoch der Zar, unser allergnädigstes Bäterchen!
Es lebe die Gleichheit vor dem Gesez! Humanität ist eine schöne Sache, und Aufklärung desgleichen. Beide zieren insbe sondere diejenigen Mitglieder der Gesellschaft, die Recht zu sprechen berufen sind. Gibt es Erhabeneres, als an Stelle des mit Recht verrufenen„ Fiat justitia, pereat mundus dem( formalen) Recht
-
geschehe Genüge, und ob die Welt darob zu Grunde gehe" humane Rück fichten obwalten zu lassen, insbesondere die Schwäche, die Unfreiheit der menschlichen Willenskraft in Betracht zu ziehen? Gewiß nicht. Haben doch die erleuchtetsten, edelsten Geister den Grundsatz proklamirt, daß man in einer vernünftig organisirten Gesellschaft überhaupt keine Ver brecher kennen dürfe, sondern nur Rrante, die nicht der Strafe, sondern der Heilung bedürfen, die nicht unsern Abscheu, sondern unser Mitleid in Anspruch nehmen. Und es freut uns, aus immer zahlreicheren Beispielen die Gewißheit zu entnehmen, daß unsere Justiz bes reits anfängt, sich diesem humanen Standpunkt zu nähern. Allerdings geht sie, angesichts der noch nicht vollzogenen gesellschaftlichen Regeneration, dabei vorsichtig, gewissermaßen experimentell zu Werke; aber während man für gewöhnlich niedere Organismen zum Objekt wissenschaftlicher Experimente nimmt, sehen wir das Experiment aufgeklärter Justiz wunderbarer Weise fast ausschließlich an den höchstgestellten Elementen unserer Gesellschaft in Anwendung gebracht. Den armen Teufel, der in der Noth eine Kleinigkeit stiehlt, hält man dafür zu schade und sendet ihn ins Gefängniß; den reichen Gauner, den abligen Dieb oder dergleichen schickt man in ein maison de santé oder stellt es ihm frei, im sonnigen Süden Heilung zu suchen. Zu den vielen Fällen dieser Art können wir heut einen neuen berichten; mögen ihn unsere Leser sich gut einschärfen.
Aus Konstanz schreibt man uns:
,, Wir hatten schon öfter Gelegenheit, aus unserer guten Seestadt Vorgänge zu berichten, welche darthun, wie unsere biederen Ordnungsmänner überaus schnell bei der Hand find, wenn es gilt, einen armen Teufel für den geringsten Fehltritt empfindlich zu strafen, andererseits aber bei den Lumpenstückchen ihrer Spießgesellen die Göttin der Gerechtigkeit" zur Dirne des Geldsacks erniedrigen, und wie die Ordnungspresse in legteren Fällen sich durch ihr Stillschweigen als Mitschuldige und Mit betroffene verräth.
11
Im Laufe des Sommers bemerkte in der hiesigen Badanstalt der städtische Bademeister Häberle, wie ein Herr aus einem unrechten Ankleidekabinet heraustrat, und stellte ihn deswegen zur Rede. Der Herr gab an, er habe das Kabinet verwechselt, wurde aber, weil er schon angekleidet war, als verdächtig festgehalten, bis der Jn aber des Kabinets ermittelt war. Währenddem wurde bemerkt, wie dieser Herr etwas in das Rabinet warf, was sich hinterher als ein Hundertmarkschein und ein Bettel entpuppte. Inzwischen kam der Inhaber des Kabinets, Graf 3 öppelin, ein Offizier, und erklärte auf Befragen, es müsse sich in seinen Kleidern nebst Gold ein Hundertmarkschein vorfinden. Nun, das Gold war noch da, aber der Schein nicht, d. h. er lag eben auf dem Boden. Ein Schußmann wurde herbeigeholt, aber o meh! der Dieb nannte sich von Wille auf Nickelshausen, Student am Konstanzer Gymnasium wollte später vielleicht Richter werden.
-
Graf Zöppelin wie Andere der abeligen Sippe wollten, als sie erfuhren, daß der Dieb auch einer vom blauen Blut war, die Klage zurücknehmen oder die Zeugen zu günstigen Aussagen bewegen, aber das erste war bei diesem Neat nicht mehr möglich. Herr von Wille leugnete zwar hartnäckig, die Banknote in das Kabinet geworfen zu haben, allein der dabei gefundene Zettel enthielt ein Liebesgedicht an das Fräulein von Stößer, das vom Schriftvergleicher als von dem pp. Wille geschrieben erklärt wurde. Da half alles Leugnen nichts und der Gerechtigkeit mußte Genüge geschehen. Wie wird da wohl die Strafe lauten? In einer öffentlichen Anstalt stehlen, ohne von der Noth gedrängt zu sein, die beiden Aufseher und andere Anwesende unter Umständen verdächtig machen, die That begangen zu haben oder doch eine leichtsinnige Obhut zu führen, das ist gewiß keine Kleinigkeit. Aber es kann zu einer solchen gemacht werden.
Bei der Hauptverhandlung erklärten der Dr. Binswanger von Kreuzlingen und der Bezirksarzt in Ueberlingen, Herr von Wille sei sich im Moment, als er die hundert Mark gestohlen habe, der Folgen seiner That nicht bewußt gewesen, er habe nicht mit Bewußtsein und Ueberlegung gehandelt, der ganze Aft sei wie die That eines Jrrsinnigen aufzufassen. Der Vertheidiger beantragte deshalb Freis sprechung.
Der Staatsanwalt meinte nur, wenn der Angeklagte nicht zurechnungsfähig gewesen wäre, so hätten ihm dessen Lehrer jedenfalls nicht mit besonderen Aufgaben, wie größere Vorträge für das bevorstehende Examen, ausgezeichnet. Das Schöffengericht erkannte hierauf, unter Annahme mildernder Umstände, auf drei Tage Gefängniß.
Schändlich war die geringe Strafe, am schändlichsten aber das verlogene Gutachten der Aerzte. Die Presse im ganzen Seekreis schwieg über den ganzen Vorfall, sie hat sich jedenfalls vom alten Herrn von Wille auf Rickelshausen kaufen lassen. Welche Strafe würde ein stellenloser Arbeiter erhalten haben, der in der Noth ein Brod vom Bäckerladen gestohlen hätte?"
So der Einsender. Als schlichter Mann aus dem Volke kennt er leider noch nicht die modernen Grundsätze der Rechtspflege. Er muß sich eben erst zu der höheren Auffassung durcharbeiten, die bei dem hochge, borenen Gauner 3 wangsvorstellungen, denen jeder unwillkürlich gehorcht, voraussetzt, beim Verbrecher aus den niederen Klaffen aber Niedrigkeit der Gesinnung, die nicht empfindlich genug bestraft werden kann. Erst wenn er das begriffen, wird ihn auch der Kon stanzer Rechtsspruch zu dem Ausruf begeistern: Es lebe die Gleich heit vor dem Geset!
Radikale Abgeordnete haben in der französischen Deputirtenkammer die Einführung einer Fremdensteuer beantragt, durch welche u. A. auch die den französischen Arbeitern durch zugereiste fremde Arbeiter gemachte Konkurrenz eingeschränkt würde. Unser Bruderorgan, der„ Socialiste ", bekämpft in seiner neuesten Nummer diesen Entwurf als unwirksam und durchaus nicht den Intereffen der Arbeiterklasse entsprechend. Unwirksam, weil die Steuer 6 Fr. pro Jahr teineswegs genüge, um die Einwanderung von fremden Arbeitern, die daheim keine Beschäftigung finden, zu verhindern. Um wirksam zu sein, müsse sie nicht nur gleich, sondern höher sein als der Profit, den die Ausbeuter durch die Einstellung billigerer fremder Arbeitskräfte erzielten.
"
-
-
,, Aber", fährt der Socialiste" fort, selbst derart verhundertfacht, würde diese Steuer bei den klassenbewußten Elementen unserer Arbeiterschaft keinen Beifall finden. Das Gefühl der Solidarität ist bei ihnen zu sehr entwickelt, als daß sie das Heil in der fiskalischen Ausrottung ihrer nichtnationalen Arbeits- und Elendsgenossen suchen sollten.
,, Was sie seit Jahren verlangen, was sie auf allen ihren Kongreffen, in allen ihren Wahlprogrammen fordern, was aber die Herren Abgeord neten, die sich mit Vorliebe ihre Freunde nennen, zu vernehmen sich
hüten, das ist ein Gesetz, das alle Arbeiter, ohne Unter fie zw schied der Nationalität gleichmäßig schütt."... Wenn nicht
Vollkommen einverstanden.
Der hier entwickelte Standpunkt ist der einzig korrekte für die Parte das di des klassenbewußten Proletariats. Kleinbürgerliche Demagogen möge Ratenz die Ausweisung oder Hinausmaßregelung der fremden Arbeiter auf ihr Werth Fahne schreiben, um die Massen zu verführen und Eintags- Erfolge trei erzielen. Wir Sozialisten aber find teine Erfolgspolitiker dieser Ar gewinn Wir wissen, daß durch Hinauswerfung der fremden Arbeiter die fremd Bevölk Konkurrenz noch nicht beseitigt ist, und daß die Absperrung der natio welche nalen Grenzen gegen die Produkte„ fremder Arbeit" die schädliche AE. Wirkungen der internationalen Konkurrenz nur verschleppt, abe ein Sp nicht aufhebt. ist Deft
tung'id serva
Wir haben daher die verschiedenartigen Versuche, chinesische Mauer Recht. zwischen den verschiedenen Kulturländern zu errichten, mit aller En schiedenheit zu bekämpfen, dieselben sind, mögen sie sich auch welches G wand immer geben, reaktionär; der einzige Erfolg, den sie habe könnten, wäre der, die soziale Umwälzung, welche allein dem Proleta riat die Erlösung von seinen Ketten bringt, in ihrem Laufe aufzuhalten Direkter nationaler und internationaler Arbeiterschutz, das ist das ein zige nicht reaktionäre Palliativmittel gegen die verheerenden Wirkun gen des internationalen Konkurrenztampfes.
welchen Abonne dem S
gegenw fich abe
Es t
wenn
Schnapspolitik. Vor 40 oder 50 Jahren hieß die Dreieinig keit der russischen Regierungstunft: Religion, Rnute un Schnaps. Das ist jetzt das Programm unserer deutschen Reichsherr die Pa beginne lichkeit geworden. Für die Religion nebst den nöthigen Meineiden haben die Stöcker zu sorgen, für die Knute thut der christlich- germanisch kein 88 abgeseh Rnüttel Dienste, den man überall einzuführen bestrebt ist, und für den Schnaps sorgt Bismarck , der Reichsgewaltige, in höchsteigener Person märcher
Sein: Auch ich bin Schnapsbrenner" tam ihm aus der tiefsten Tief seines Herzens. Der Schnapsbrenner Bismarck hat die Klinke der Ge setzgebung" in der Hand und der Schnapsbrenner hat sich zum Schnaps polititer erweitert. Schnapspolitit nach Außen, Schnapspolitik nad Innen. Und um das Gebäude zu krönen", nun das Schnaps monopol.
Die Schnapsproduktion und die Schnapsdistribution sollen versta at licht werden.
griffen.
Lataien
Der
7
der bei
fraten
beit geft
der Ko
dazu, i
Berline Arbeite
Genialster Gedanke des genialen Staatsmanns. Die Schnapsbrenner, ER obenan, produziren auf Mord und Brand- je mehr desto besser!- das Reich muß ihnen die kostbare Waare abnehmen, natürlich für gutes Geld und zu dem Preis, welchen die Herren Schnapsbrenner, die ja glücklich das Reich regieren, selber bestimmen. Kann man sich ein t gemüthlicheres Verhältniß denken?
Und während auf der einen Seite auf's Vortrefflichste für die Herren Schnapsbrenner gesorgt wird, hat auf der anderen Seite auch das Volt alle Ursache, zufrieden zu sein. Das Schlimmste, was ein guter Staatsbürger heute besigen kann, ist ein kritischer Verstand, der in das wahre Wesen der herrschenden Personen und Dinge eindringt und sehr leicht zu Rollisionen mit dem Staatsanwalt führen kann; der liebe Schnaps hat nun die famose Eigenschaft, die guten Staatsbürger, welche mit bieser gefährlichen Eigenschaft behaftet sind, gründlich zu kuriren- dem allmächtigem Fusel widersteht auf die Dauer auch nicht der kritischste Verstand: der rebellischste Kopf wird durch ihn in einen zahmen, lenk samen, an der Nase zu führenden Staats- und Musterbürger verwandelt. Freilich, es könnte ein rebellischer Kopf auf den Gedanken verfallen, gar feinen Schnaps zu trinken allein dafür gibt es Rath. Unsere herrschenden Schnapsbrenner sind ja energische Leute, die den Muth der Konsequenz haben: sie brauchen in das Schnapsgesetz blos einen Paragraphen einzufügen, der da besagt: jeder erwachsene Staatsbürger männ lichen Geschlechts ist verpflichtet, täglich ein Minimalquantum von einem halben Liter Reichsschnaps zu trinken; Frauen und Kinder über zehn Jahren haben die Hälfte zu trinken.
-
Das würde aus aller Verlegenheit helfen. Also obligatorischer Reichsschnaps!
Und ist dann das ganze deutsche Reich befuselt und beduselt, dann find wir Alle glücklich, wie weiland der Heine'sche Schnapskaiser: wir sind das erste Volk der Erde, wir sind frei und groß und reich- das tausendjährige Reich ist gekommen, die soziale Frage ist gelöst, die ges bratenen Tauben fliegen uns in den Mund. Bismarck hat wirklich Genie
-
beim Fusel, im Dusel.
"
-
"
Antrag
Die
ab
we
18
rid
tof
Ve
ru
Ei
Si
Be
St
ni
laj
Ri
La
Ro
e
me
Fast
" 1
Wer ist der Verbrecher? Wir lesen in der Frankfurter 8tg.": bezw. G Dortmund, 21. Dez. Jn der Werkzeugmaschinenfabrik von Wagner also nis u. Co. hier war seit einer Reihe von Jahren ein junger Gießer verlang beschäftigt und zwar erst als Lehrling, dann als Gehilfe, der im Frühjahr d. J. das Unglück hatte, sich mit flüssigem Eisen zu verbrennen, in Folge dessen der Verletzte etwa fünf Monate im Krankenhause zu lianer" bringen mußte. Auch nach Verlauf dieser Zeit war der junge Mann Au nicht ganz geheilt, doch bekam er auf dem Werke wieder Arbeit. Früher fabri hatte derselbe per Schicht beinahe drei Mark verdient, nunmehr aber rücksich nur einen ganz minimalen Betrag, so daß er oft nach 14 Tagen einen Ran Lohn von nur 5-6 Mart nach Hause brachte. Wenn der Bater, eine 1 not braver Puddelmeister, hierüber ärgerlich wurde, so läßt sich dies be= greifen, zumal derselbe noch für mehrere kleinere Kinder zu sorgen hat. Die Folge waren 3 wistigkeiten zwischen Vater und Sohn, welch' Es ha lekterer ein Rosthaus wählte und das Baterhaus vermied. Mit dem vision Verdienste wurde es nicht besser, so daß der junge Mann schließlich seine Gehein Sachen versehen mußte. Am vergangenen Freitag war auf dem ges Folge nannten Werke wieder Löhnung und der junge Gießer hatte in vierzehn gericht Zagen bei 115 Stunden Arbeitszeit sage und schreibe 2-3 wei Mart verdient, so daß derselbe, da er Mt. 2. 50 Krankengeld zu zahlen es nä hatte, eine leere Lohndüte( die Arbeiter erhalten das Geld abge- Urthei zählt in Düten) erhielt. Diesen Umstand glaubte der junge Gießer seinem d. h. Meister zu verdanken, dem er Nache schwor. Noch an demselben Abende Gesam lauerte er dem Meister auf der Straße auf und jagte demselben zwei Kugeln in den Kopf. Der Mann ist erheblich verlegt, jedoch, wie die Aerzte annehmen, nicht lebensgefährlich."
-
Die
fann
dent
ber fü
sind,
Chem
ten bu vollzo
berger
nun a
Bewei
,, font
auch
nicht
berüh
Au schaft
nichts
Nun, ob der Meister" auf eigene Faust so infam schmutzig an dem invaliden Arbeiter gehandelt, oder in höherem Auftrage", ist zur Bes urtheilung des Thatbestandes ziemlich gleichgültig, ein anständiger Mensch gibt sich zu einer so schäbigen Handlungsweise gewiß nicht her, er würde mit dem Arbeiter gegen dasselbe Protest eingelegt haben. Mil regiern dernde Umstände sind hier gradezu ausgeschlossen. Wir sind gewiß keine blinden Verehrer der Mord- und Tobschlagstheorie, wenn aber die Ausbeutersippe so unverschämt auf die Arbeiter lostrampeln zu dürfen glaubt, dann verargen wir es auch den Letteren nicht, wenn sie ihnen nach dem Motto antworten: Wer nicht hören will, muß fühlen. Für 14 Tage Arbeit zwei Mark Lohn das ist so bestialisch gemein, daß selbst die Mordthat dagegen in humanem Lichte erscheint. бин Einen frechen Gaunerstreich, wie er dem abgebrühtesten Spizbuben„ Ehre" machen würde, hat vor Kurzem die allerhöchste" t. t. österreichische Finanzverwaltung geleistet. In Defterreich besteht, wie bekannt, noch das Lottospiel und zwar als Monopol des Staates, obgleich die Geseze desselben Staates jedes Hazardspiel auf das Strengste bestrafen. Der Zweck des sogenannten fleinen Lotto" besteht darin, die Spielsucht der Bevölkerung, zumeist der alle rärmsten, aufzureizen, um dann aus ihrer Tasche 71/2 Millionen Gulden, das ist der jährliche Reingewinn, herauszustehlen. Damit haben die aussaugenden Staatsmänner des lebensschwachen Großstaates jedoch noch nicht genug. Nach übereinstimmenden Nachrichten Wiener Blätter wurde in Graz eine Lottonummer, auf welche viel eingesetzt war, und die auch gezogen wurde, von der Finanz behörde als gesperrt" d. h. zum Spiel nicht zugelassen erklärt, und zwar nach der Ziehung. Es kam deßhalb zu etwelchen Tumulten, doch bald schon war alles wieder ruhig". Das Volt hat eben in Defterreich teinerlei Recht, der Staat aber hat Gendarmen. Von der moralischen Seite ganz zu schweigen, sintemalen Jeder weiß, daß heutzutage nur deshalb in den höheren Regionen so viel von Moral gesprochen wird, weil man sich beim Thun und Handeln möglichst wenig mit moralischen Bedenken abgibt, ist und bleibt diese Maßregel der österreichischen Staatsbehörden nichts anderes als ein ganz gemeiner Betrug, den eine Privatperson im gleichen Falle mit einigen Jahren schweren Kerker zu büßen hätte.
Zur näheren Erläuterung sei bemerkt, daß viele Leute eine Lottos nummer so lange besezen, und zwar mit steigenden Beträgen, bis sie gezogen wird. Ihnen ist das Lottospiel eine Rombination, bei welcher
Geld done on T
schrif
an d
und an d
S
11
Pfun
( 800
chen,
noch
Erfr Pfun
und
stan
Halt
zu f
eure
bas
S
Kan
( wer