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Der Sozialdemokrat

Zentral- Organ der deutschen Sozialdemokratie.

Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Oesterreich verbotenen Sozialdemokrat" wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schicke man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Decadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

Vergeßt der Verfolgten und Gemaßregelten nicht!

Offizielle Bankrotterklärung.

Mit jedem Tag wird der Zusammenbruch des kapitalistischen Wirthschaftssystems mehr offenbar. Jeder Tag bringt neue Bugeständnisse der Vertreter dieses Systems, daß sie ohn mächtig sind, seinen verheerenden Wirkungen entgegenzuwirken.

Vor zehn Jahren ungefähr war es, daß Herr Camphausen, der damalige preußische Finanzminister, im Abgeordnetenhause die Erklärung abgab, daß es nicht in der Macht der Regie rung liege, der hereingebrochenen Geschäftskrisis abzuhelfen, hier helfe nur Sparsamkeit, Einschränkung und vor Allem größere Billigkeit der Produktion auf Deutsch : niedrigere öhne, um auf dem Weltmarkte mit Erfolg konkurriren zu önnen.

Fast noch heftiger als, wie naturgemäß, von der sozialisti­chen Presse wurde Herr Camphausen von der reptilisirten Bresse angegriffen und fiel schließlich unter den Attaken der nit Bismarck längst unter der Hand arbeitenden Schutzzöllner.

Die Aera des Schutzes der nationalen Arbeit" begann, Bismarck , der große, der unübertreffliche Staatsmann, wurde Handelsminister. Was in Punkto Schutzzöllen gemacht werden onnte, wurde gemacht. Bismarck erlebte sogar den Triumph, die Nachbarländer Deutschlands ihm bald auf dem neuen Bfade folgten: eines nach dem anderen versperrte nun auch seine Grenzen der deutschen Konkurrenz. Der Freihandel kam in bollständigen Mißkredit.

Noch nicht sieben Jahre sind darüber ins Land gegangen. Und wie steht es heute?

Hören wir die Thronrede, mit der am 14. Januar d. J. ber preußische Landtag eröffnet wurde. Da heißt es mit Bezug auf die allgemeine Wirthschaftslage:

" 1

Auf dem Gebiete der industriellen Thätigkeit macht sich in einzelnen Betriebszweigen eine Stockung des Absatzes be­merkbar.

" Diese Erscheinung läßt sich auf eine, durch die bisherigen günstigen Erfolge der gewerblichen Arbeiten angeregte Steige rung der Betriebsamkeit und auf den Wunsch zurückführen, dem deutschen Fabrikat im Wettbewerb mit den konkurrirenden Industriestaaten den Vorsprung zu sichern. Eine Abhilfe hier gegen liegt außerhalb des Bereiches unserer Gesetz­gebung. Nur die Zurückführung unserer Produk­tion auf das Maß des Bedürfnisses wird die ungünsti­gen wirthschaftlichen Folgen fernzuhalten vermögen, welche eine Anhäufung nicht absatzfähiger Erzeugnisse nach sich zieht."

Groß ist der Jubel in freihändlerischen Kreisen über diese Erklärung, die, genau besehen, weiter nichts ist als das Camp­hausen'sche Rezept in anderer Form. Der Trost, welchen Fürst Bismarck dem deutschen Volke ertheilt", lesen wir im Handelstheil der Neuen Freien Presse" vom 17. Januar, ,, besteht also darin, daß eine Besserung erst zu erwarten ist, wenn alle diejenigen Elemente, die sich nicht als lebensfähig erwiesen haben, zu Grunde gehen. Und wenn er angesichts dieses düsteren Ausblickes dennoch erklärt, daß eine Hilfe außer halb des Bereiches der Gesetzgebung liege, so zeigt er damit nur, daß der Schutzzoll auf die Dauer eine Nation ruiniren müsse, daß der Glaube, die Prosperität der Industrie hänge lediglich von den Institutionen des Staates ab, ein hinfälliger ist, daß die künstliche Regelung der Nachfrage und des Ange­botes, welche vom Schutzzoll versucht wird, eine Katastrophe verschulde, daß es auch in Deutschland nicht möglich ist, alle wirthschaftlich Schwachen zu schützen, ohne noch mehr Schwache zu schaffen, daß Fürst Bismarck zu der Weisheit zurückkehrt, von welcher er sich trozig abgewendet hat, daß er heute, nach­dem seine Gesetze eine Umwälzung in Deutschland hervorge­rufen haben, kühl die so oft vervehmten und von ihm selbst auf's heftigste bekämpften Worte ausspricht: Laissez passer! Diese Resignation ist also die letzte Erkenntniß des ökonomi­schen Faust, welcher seinem Volke Reichthum und Wohlstand versprach, welcher davon träumte, Millionäre zu züchten und nebenbei den Armen und Elenden zu helfen, welcher in dem berühmten Weihnachtsbriefe den Gedanken aussprach, es sei möglich, durch die Gesetzgebung alle Interessen zu fördern, durch Zölle alle Gegensätze auszugleichen. Wie weit ist Fürst Bismarck von diesen Idealen abgekommen!.... Er gesteht selbst zu, daß die Steigerung der Betriebsamkeit, welche seine Gesetzgebung herbeigeführt hat, mit einer Stockung des Ab­satzes endete, daß er wohl im Stande war, die Ueberproduk­tion hervorzurufen, daß er aber nicht vermag, dieselbe zu bannen, daß die Zirkulation des Blutes mehr gestört ist denn je, daß das nationale Absatzgebiet, welches er der Industrie verschaffen wollte, nicht ausreicht, daß ohne eine plötzliche und heftige Einschränkung eine Krise drohe."

Und nun, höhnt das Freihandelsblatt mit unübertrefflicher Logit, nun verfällt er in den entgegengesetzten Fehler, nun überschätzt er wieder die Einsicht des einzelnen In­

dividuums, wenn er meint, es hänge von dem Willen

der Persönlichkeit ab, die Produktion auf das Maß des Bedürfnisses zurückzuführen. Dieser Prozeß vollzieht sich ganz anders. Die Reduktion geschieht dadurch, daß übermächtige Verhältnisse den Einzelnen zur Einschränkung seiner Pro­duktion zwingen, daß der Schwache unterliegt, daß Fabriken geschlossen werden, daß Arbeiter ihren Erwerb verlieren, daß an Stelle der geträumten Blüthe Ruin und Verderben ent­stehen. Diese Wandlung ist nicht die Folge der Einsicht und des Entschlusses, sondern die traurige konse= quenz des Zwanges und der Nöthigung, sie ist nicht herbeizuführen durch den freiwilligen Entschluß, sondern tritt durch die Entfräftung ein."

Sehr richtig bemerft. Die Einsicht des Individuums, des einzelnen Industriellen, vermag hier gar nichts. Der Einzelne ist machtlos gegenüber den Wirkungen des auf die Spitze ge­triebenen Konkurrenzkampfes.

Aber wohin führt diese Erkenntniß? Etwa zurück zum Frei­handel?

"

Es ist im höchsten Grade bezeichnend, daß selbst ein quasi offizielles Organ der Geldaristokratie, wie es die Neue Freie Presse" ist, hier nur in einer Alternative zu oder. Und das Oder lantet: sprechen wagt. Entweder

der Sozialismus.

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Wie kann es gelingen", heißt es an anderer Stelle in dem zitirten Artikel, die Anhäufung nicht absatzfähiger Erzeugnisse zu vermeiden?"

Man höre die Antwort:

"

Nur durch die Verwirklichung des sozialisti schen Jdeals, welches den Verbrauch zu den Bes dürfnissen in direkte mechanische Beziehung brin­gen will, oder durch die wirthschaftliche Freiheit, welche wohl auch nicht im Stande ist, Absatzkrisen zu verhindern, aber wenigstens eine der wichtigsten Ursache dieser Stockungen, die künstliche Ueberproduktion durch den Schutzzoll, unmöglich macht und die Heilung des Uebels durch das große Handels­gebiet, das sie eröffnet, erleitert."

Nun, daß die wirthschaftliche Freiheit", d. h. der Frei­handel, die künstliche Ueberproduktion durch den Schutzzoll" unmöglich macht, ist richtig. Wo kein Schutzzoll ist, kann auch seine Wirkung nicht sein. Aber ob künstlich oder natürlich Ueberproduktion ist Ueberproduktion, und ihre verheerende Ueberproduktion ist Ueberproduktion, und ihre verheerende Wirkung, ihre Vernichtung der Schwachen zu Gunsten der Starken bleibt deshalb die gleiche. Und was die Heilung durch Eröffnung des großen Handelsgebietes betrifft, so ist das wohl nur ein schlechter Scherz, angesichts der Thatsache, daß die Ueberproduktion international ist

In den 70er Jahren herrschte überall Freihandel, ist des­halb die Heilung eine leichte gewesen? Oder mußte man nicht warten, bis der Aufschwung der Geschäfte in Amerika auch der europäischen Industrie einen Anstoß gab?

Seitdem hat sich aber Amerika industriell immer mehr von Europa emanzipirt, von wo soll also jetzt die rettende Hand kommen?

Mit der Heilung durch den Freihandel wäre es also nichts, hier Bankrott und da Bankrott. Es wird also, wie gesagt, beim Sozialismus sein Bewenden haben müssen.

"

Uebermächtige Verhältnisse" sind es nach der Neuen Fr. Bresse", welche die von Bismarck proflamirte Produktionsein schränkung durch Zwang" oder" Nöthigung" bewirken.

"

Wieso übermächtig? Stehen sie außerhalb des Machtbe­reiches menschlicher Einwirkung? Mit Nichten, denn es sind Verhältnisse, welche die Menschen selber geschaffen, welche zu kontroliren und zu reguliren, sie sehr wohl in der Lage sind, wenn sie nur wollen. Es handelt sich nur um einen kleinen Schritt: die gesellschaftlich gewordenen Produktivkräfte( die Schritt: die gesellschaftlich gewordenen Produktivkräfte( die Maschinen 2c.) auch als solche anzuerkennen und zu behandeln, das heißt, sie der Leitung, der Willkür des Einzelnen zu entziehen.

Solange das nicht geschieht, solange die großartigen Pro­duktionswerkzeuge, die gewaltigen Produktionsanstalten, welche auf den Massenabsatz angewiesen sind, der Herrschaft von Privaten unterstehen, werden sie oder vielmehr ihre Produkte alle beherrschen. Auf je größerem Fuße, je gesellschaftlicher die Organisation der Produktion in der Einzelwerkstatt, um so größer die Anarchie auf dem Markt, um so blind­wüthender die Herrschaft der sogenannten wirthschaftlichen Naturgesetze, um so verheerender ihre Wirkungen in erster Linie auf die produzirende Klasse, die Arbeiter, in zweiter aber auch auf die Ausbeuterklasse.

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Aus diesem Zirkel kommt die moderne Gesellschaft nicht mehr heraus. Und wenn die besitzenden Klassen dieses Hazardspiel nicht aufgeben wollen, wenn sie lieber von übermächtigen Ver­hältnissen" abhängen, als daß sie ihre Privilegien an die orga­nisirte Gesellschaft abgeben, obwohl sie bei jeder Gelegenheit ihre Ohnmacht, Abhilfe zu schaffen, eingestehen müssen, so sind zum Glück für den gesellschaftlichen Fortschritt noch die Arbeiter da, welche kein Vergnügen an diesem Hazardspiel haben, bei dem sie immer und immer wieder die Verlierer sind.

Ihnen die Nothwendigkeit, daß dem Ding so bald als möglich Ende zu machen, wieder einmal recht klar vor Augen geführt

Erscheint

wöchentlich einmal

in

Zürich ( Schweiz ).

Berlag

der Boltsbuchhandlung Hottingen Zürich.

Joksendungen franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe nach der Schweiz toften Doppelporto.

21. Januar 1886.

zu haben, ist das Verdienst der Bismarck 'schen Thronrede. Wenn die Herrschenden sich für bankrott erklären, so müsse die Beherrschten an die Liquidation denken.

Ein moralischer Kritiker und seine kritische Moral.

Vorbemerkung.

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Sozialpolitische Studie, so betitelt Herr Schramm seine soeben erschienene Schrift über ,, Rodbertus , Marg, Lassalle". Er verspricht damit dem Leser eine wohldurchdachte Forschung über die sozialpolitische Bes deutung der genannten Männer. Daß eine solche ein sehr verdienstliches Wert wäre, untersteht keinem Zweifel. Es ist über jeden einzelnen der Drei schon ziemlich viel geschrieben worden, Gutes und Schlechtes, aber an einer Schrift, die ihre Systeme und Anschauungen, ihr Wirken und Wollen nach allen Richtungen hin, neben und gegen einander, zur objek­tiven Darstellung bringt, hat es bisher gefehlt.

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Wie wir indeß bereits in Nr. 50 vom vorigen Jahre sagten, entspricht die Schramm'sche Broschüre gerade dieser letteren Anforderung nicht. Sie ist eine Streitschrift tendenziösester Natur. Und nicht nur das Auch eine Streitschrift kann belehrend und aufklärend wirken unsere Literatur hat deren, auf welche die Partei stolz ist vorausgesetzt nur, daß sie die Gegenstände, die sie behandelt, richtig darstellt. Aber selbst dieser Anforderung entspricht die Schramm'sche Schrift nicht. Sie ist, wie wir im Nachfolgenden beweisen werden, ein durch und durch unwahres Machwerk unwahr, was die Darstellung der That' sa che n, unwahr, was die Schilderung der Personen betrifft.

Wie aus der Vorrede hervorgeht, die Herr Schramm seiner Schrift vorausschickt, ist dieselbe eine Fortsetzung der von ihm in der zu Stutt gart erscheinenden Neuen Zeit" gegen R. Kautsky geführten Polemik.

"

herr Schramm hat das zwar in einer Buschrift an unser Blatt in Ab­

rede gestellt, aber er hat da eben, wie er das mit Vorliebe zu thun pflegt, dem Wort Polemik die einseitigste Auslegung gegeben. Persönlich und direkt mit R. Kautsky beschäftigt er sich allerdings nur in der Vorrede; damit befolgt er jedoch nur dieselbe Tattit, wie in seinen Buschriften an die Neue Zeit." Er sucht mit allen Mitteln der Dialektik Kautsky als Ignoranten hinzustellen, der nicht das Recht habe, über Robbertus zu schreiben, aber er vermeidet es hartnäckig, den Beweis zu liefern, daß Kautsky Robbertus falsch beurtheilt hat, worauf es doch gerade ankommt.

Ueberhaupt spielt in der Kritik des Herrn Schramm die Moral eine große Rolle. Wo es nur irgend angeht, schlägt er den Bruftton sittlicher Entrüstung an. fittlicher Entrüftung an. Entrüftung" hat ihm die Feder in die Hand gedrückt, als K. Kautsky es unternahm, die Lehren von Mary und Robbertus da, wo sie sich unterscheiden, gegeneinander abzu­wägen.*) In der Untersuchung, wer Recht hat, sieht er nur den ver­werflichen Streit, wer größer ist. Seine Entrüftung über diesen so verwerflichen Streit verhinderte ihn zwar nicht, in seiner neuesten Schrift selbst zu untersuchen, wer der Größeste unter den Dreien" ist, aber dafür hat er, wie überhaupt für die Hereinziehung Laffalle's in den Streit, seine moralischen Gründe.

In seinen beiden Einsendungen an die Neue Zeit" hatte Schramm Kautsky einen Vorwurf daraus gemacht, daß er über Robbertus schreibe, ohne dessen sämmtliche Schriften, insbesondere auch die Schrift über die Kreditnoth, gelesen zu haben. So unbegründet nun dieser Vorwurf war, denn Kautsky hatte nicht über Robbertus überhaupt, sondern nur über eine ganz bestimmte Arbeit von Robertus, das Rapital", ges schrieben, so ließ sich Kautsky doch das nicht vergebens gesagt sein, und holte das nach Ansicht des Herrn Schramm Versäumte nach. Aber was fand er in der mit so vieler Emphase gerühmten Kreditnoth"? Einen Appell des Grundbesizers Rodbertus an seine Klassen= genossen, sich um ihr natürliches Eigenthum", um ihre Rente" zu sammeln. ,, Weder Kapital no ch Arbeit," heißt es

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ba, werden dann ein schädliches Uebergewicht erringen" mit einem Wort, seine sozialen Theorien verhinderten Robbertus nicht, sich für die Intereffen der Grundbesiterklasse in's Zeug zu legen.

Daß, nachdem dieses konstatirt, mit dem Kommunisten" Robbertus teine besonderen Geschäfte mehr zu machen, sah Herr Schramm wohl ein, aber was sollte er nun mit seiner schönen Entrüftung" anfangen, die sich inzwischen von Kautsky auch noch auf Engel's und schließlich auch auf Marr übertragen?

Robbertus ist nicht zu retten, nun, so soll aber auch Marr sein Theil bekommen, sagte er sich, das fordert die ethische Gerechtigkeit. Wo aber ift Marg zu packen? Ihn wissenschaftlich vernichten, hieße sich selbst, der fich noch soeben ,, Margift" genannt, in's Gesicht schlagen. Vernichten wir ihn also moralisch. Und gleich Tannhäuser in der Parodie ruft Praxis ist die Haupt­Herr Schramm plößlich aus: Was Theorie sache! Lassalle rud', rud', ruck' an meine grüne Seite 2c. Er ente beckt nie ohne Pathos! daß er den Manen des Denters und Rämpfers" eine Ehrenrettung" schuldig ist, und nun hat er die Formel gefunden, mit Hilfe deren er seinem tiefempörten Gemüth eine Genugthuung verschaffen kann.

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*) ,, Den Kampf von Robbertus gegen das Manchesterthum zu kenns zeichnen, bildet allerdings eine der Hauptaufgaben desjenigen, der die Persönlichkeit dieses Mannes charakterisiren will; denn gerade in diesem Rampf hat er seine unleugbaren großen Geistesgaben in glänzend stem Maße entfaltet. Aber dieser Kampf gehört heute bereits der Geschichte an, und da wir Rodbertus in diesem Artikel nur insoweit behandeln wollen, als er in seiner Schule für die nächste Zus funft maßgebend ist, werden wir die antimanchesterliche, kritische Seite seines Eystems diesmal nicht berühren. Man wird aus unseren Aus­führungen allerdings auf diese Weise nur ben halben Robbertus tennen lernen, und zwar nicht seine stärkste Seite, aber wir haben, wie schon erwähnt, auch nur einen speziellen Zweck im Auge: wir behandeln nicht Rodbertus an sich, sondern diejenigen Seiten seines Systems, die es von anderen sozialistischen Systemen unterscheiden." So Kautsky in der Einleitung seiner Kritik des Robbertus'schen Kapital".( N. Beit, Jahrgang 1884, S. 338.) Wir fragen, kann man ehrlicher, rückhaltloser die Aufgabe, die man sich ges stellt, kennzeichnen? Und muß es nicht uns Sozialisten, denen gerade Herr Schramm bis dahin Mary als die größte wissenschaftliche Autorität des Sozialismus vorgeführt, darauf ankommen, diese unterscheidenden Merkmale kennen zu lernen? Herr Schramm aber, der nicht laut genug dagegen protestiren kann, daß man die Kritik ächte, was beiläufig Nie mand eingefallen, sieht in der streng sachlichen Kritik Kautsky's ein Hers fallen über Robbertus, ein wüftes, die Partei ebenso blamirendes wie torrumpirendes Verfahren."