rlebenden BismSrcker, die am Biertisch nicht genug zu renommiren wissen,zum Wort zu melden wagte, sondern daß sich auch keine Stimme ausbürgerlichen Kreisen erhob, um den Rednern aus der Sozialdemokratiezu sekundiren, obwohl es doch an solchen bürgerlichen Elementen nichtfehlt, die sich ihrer Mißbilligung der Bismarck'schen Maßregel rühmen.Diese„Zurückhaltung" rief uns lebhaft das Wort in Erinnerung, wel-ches Marx 1873 auf einem Meeting in London aussprach:„Polen hatin Europa nur einen Alliirten: die Arbeiterpartei."Die in dieser Versammlung, der aus verschiedenen Orten der SchweizZustimmungsadressen zugegangen, einstimmig beschlossene Resolutionlautet:„Die heutige Versammlung erklärt:„Die von der preußischen Regierung inszenirten Polen- Aus-Weisungen stehen im Widerspruch mit den wirklichen Interessen desdeutschen Volkes;sie sind eine Schmach für unsere Kultur und ein Faustschlaggegen alle Humanität und Freiheit;sie sind der Ausfluß einer brutalen Junkerpolitik, die ebenso rohals kurzsichtig ist, weil diese Ausweisungen wieder Repressalien her-vorrufen, welche sich gegen die im Ausland lebenden Deutschenrichten müssen.Wir im Ausland lebenden Deutschen verabscheuen daher diesevölkerverhetzende Regierungsmaßregel und begrüßen das Votum desReichstags als Hoffnung auf Widerstand gegen die sortgesetzteHerabwürdigung der deutschen Volksvertretung durch die Reichs-regierung.Wir bedauern aber auch, daß der Reichstag nicht die Zurücknahmedieser schmachvollen Maßregel geiordert hat;wir brandmarken die Bedientenhaftigkeit der preußischen Landtags-Majorität,und ebenso den schändlichen Versuch des Reichskanzlers, die Par-tikular-Jnteressen Preußens und der deutschen Fürsten über dieInteressen eines einigen und hoffentlich bald freien Deutschlandszu stellen."— Schnapöpolitik. Das Wort würde den Oberschnapsbrenner Ottonicht so ärgern, wenn es nicht so wahr wäre. Und was den Otto ärgert,ärgert natürlich auch die deutsche Polizei. Denn Otto ist nicht blasOberschnapsbrenner, sondern auch Obergensdarm des deutschenReichs. Beim bloßen Wort Schnaps kommt die deutsche Polizei ausdem Häuschen, und sie bietet deshalb ihr Möglichstes auf, um die Be-wegung gegen das Schnapsmonopol, d. h. gegen die neuesteRuhmessäule des Reichs-Oberlchnapsbrenners, zu unterdrücken, oder rich-tiger nicht aufkommen zu lassen. Es regnet förmlich Verbote von Ver-sammlungen, in denen über das Schnapsmonopol gesproch en werden soll.Wer den Schnaps antastet, tastet die Grundlagen der Bismarck'schen Po-litik und damit von Staat und Gesellschaft an. Also dtmcls offl Händeweg! und Zungen weg von dem heiligen Reichsschnaps!— Die schtveizerischc Arbeiterschaft hat einen herben Ber-lnst erlitten. Einer der energischsten Vorkämpfer ihrer Forderungen,Salomon Bleuler in Winterthnr, Redakteur des gut demokrati-schen Wmterthurer„Landboten" und jahrelang Redakteur des„Grüt-lianer", ist in diesen Tagen einem Herzleiden erlegen. Bleuler war dieSeele der großen Züricher Resormbewegung der sechsziger Jahre, er hatsich um das Zustandekommen der schweizerischen Fabrikgesetzgebung unddamit um die Sache der Arbeiter aller Länder unsterbliche Verdiensteerworben, mit einem Wort, eck war überall da, wo es galt, den politi-schen Fortschritt zu fördern, die Interessen der Arbeiter zu vertreten.Ursprünglich Pfarrer, vertauschte er Ende der fünfziger Jahre die Kanzelmit der Feder und hat seitdem als ein echter, rechter Volksmann unablässig gewirkt.„Er hat," schreibt der„Grütlianer",„im rühmlichenGegensatz zu manch Andern, die auch sich Demokraten nennen, den In-begriff der Demokratie aber in einer bloßen Formel erkennen wollen,immer die sozialen Aufgaben des Staates mit Vorliebe und Entschieden-heit betont— nie zugegeben, daß die Demokratie fertig sei, wenn nurdie äußere Form best, he." In den inneren Kämpfen des GrütlivereinsMitte der siebziger Jahre wirkte er in diesem Sinne, und wenn dieseblühende Organisation heute ein Pionier für den sozialen Fortschritt ist,so ist das ebenfalls zum großen Theil Bleulers Verdienst.Ehre seinem Andenken!Korrespondenzen.Königsberg, 13. Februar. Am 3. d. Mts. hatten die Deutsch-freisinnigen eine Volksversammlung betreffs des Monopols einbe-rufen, in welcher Godau zum Vorsitzenden gewählt wurde. Dr. Möllerwollte unter dessen Vorsitz nicht sprechen, weshalb die Herren den Be-amten baten, die Versammlung aufzulösen, welchen Liebesdienst er ihnenauch erwies. Natürlich schrieben die liberalen Sudelblätter, die Ver-sommlung wäre von uns„gesprengt" worden. Am S. Februar hieltennun w i r eine Versammlung ab, in welcher Godau das undemokra-tische Verhalten der Freisinnigen entsprechend geißelte und unter großemBeifall der Versammlung(zirka 1300 Personen, Hunderte mußten um-kehren) gegen das Monopol sprach. Zum Schluß meldete sich ein Renegat, Klempnermeister Grigatis, fiüherer„Führer" der Sozialdemo�kraten, zum Wort, um seine wohlverdiente Abfertigung zu finden. Godaustellte ihn össentlich als Renegaten an den Pranger.„Sollte ich einmalso handeln, so hängen Sie mich an die nächste Laterne," schloß er unterstürmischem Beifall. Die Versammlung wurde natürlich aufgelöst. Mitdem Gesang der„Marseillaise" verließen die Arbeiter den Saal, wobeiHerr Grigatis einige Quetschungen fortgetragen haben soll. Ferner soll,wie die hiesigen Zeitungen vermelden, Godau eine Anklage auf Grunddes famosen§130 des Sozialistengestzes eingeheimst haben. Nun, nurimmer zu, es wird ja nichts so heiß gegessen werden, wie die liberalenKlatschtanten den Brei anrühren.Clemens.Breslau, 11. Februar. Auf Grund des Berichtes von hier, welcherin Nr. 3 dieses Blattes enthalten war, und in welchem von einer De-nunziation M. S ch l e s i n g e r's im Prozeß Windthorst die Rede ist,beschwert sich derselbe in Nr. 3 dieses Blattes wegen ungerechtsertigterBeschuldigung und behauptet, daß er nicht be-, sondern e n t lastende Aus-sagen gemacht habe.*) Dem entgegen erlaube ich mir mitzutheilen, daßHerr Schlesinger betreffend der geheimen Verbindungen, auf welche un-sere Genossen hauptsächlich angeklagt waren, vor Gericht beschworen, daßer ganz genau wisse, daß solche Gruppen, um die es sich hier handelt,bestanden haben, und noch hinzufügte, seine Haushälter wären früherauch dabei gewesen. Er selbst habe sich nie daran belheiligt. Auf Grund*) Der betreffende Passus im ersten Schl-singer'schen Briefe lautete:„Thatsache ist, daß ich ebenso, wie sehr viele andere Personen von noto-rischer Parteizugehörigkeit, zu einer Zeugenschaft in dieser Sache genöthigtworden bin. Meines Wissens war ich jedoch absolut nicht in der Lage,einen der Angeklagten zu belasten, ich habe vielmehr ausgesagt, daß siemir sämmtlich von Person unbekannt seien. Daß die Verurtheilung aufGrund dieser Aussage beruhen könne, ist lächerlich. In den mündlichpublizirten Urtheilsgründen geschah meiner Aussage keinerlei Erwähnung.Ob das schriftliche Erkenntniß etwas davon enthält, weiß ich nicht."Im zweiten Schlesinger'schen Brief heißt es noch: Dann wurde ichüber die Gruppenbildung gefragt. Ich mußte zugeben, daß ich davonhatte sprechen hören, daß ich aber gar nichts Näheres darüber wüßte,insbesondere über die Betheiligung der Ang-klagten schon deshalb nicht,weil ich keinen derselben persönlich kenne."Wir fühlen uns veranlaßt, das hier zu erwähnen, um auch dem Be-schuldigten gerecht zu werden. Seine Darstellung weicht, wie man sieht,von der obigen wesentlich ab. Welches die richtige, dafür werden sichja die Beweise unschwer des> äffen lassen. Vielleicht ist unser Korreipon-dent oder einer der verurtheilten Genossen so freundlich, uns das schrift-liche Erkenntniß zugehen zu lassen.Grade weil wir über das Denunziantenthum so streng denken, glaubenwir auch in Bezug auf die Beschuldigung nicht vorsichtig genug sein zukönnen.dieser Aussage find unsere Genoffen zu ziemlich hohen Gefängnißstrafenverurtheilt worden.Dieses die kurze Erwiderung. Was ich gesagt, beruht auf Wahrheit,und kann ich dafür verschiedene Gewährsmänner angeben. UebrigenShat auch die Redaktion dieses Blattes ganz Recht, wenn sie der Schließungder Druckerei Silesia Erwähnung thut, denn auch hier hat Herr Schlesinger das Seinige gethan, der Polizei in die HLnve zu arbeiten. Wirstimmen daher mit der Redaktion dieses Blattes überein, wenn sie sagt,überführte Denunzianten werden von der Partei selbstverständlich jeder-zeit ausgeschlossen.Einer von den Faulen.Offenbach, im Januar. Auch ein Ausgewiesener! ZurBegründung unserer Warnung in Nr. 2 des„Sozialdemokrat" theilenwir den Parteigenossen über das Thun und Treiben des genanntenMarsch Folgendes mit: Marsch kam hierher, und wurde von den Ge-sinnungsgenossen aufs Freundlichste aufgenommen. Es wurde ihm guteArbeit verschafft und fortgesetzt dafür Sorge getragen, daß er seine Aus-Weisung nicht allzusehr fühlen sollte; er wurde bei jeder Gelegenheit nachKräften unterstützt, bis die Berliner Genossen uns benachrichtigten, wieschmählich Marsch seine Braut sitzen gelassen, und wie sie, die Genossen,um die Parter nicht zu schädigen, trotz der enormen Unterstützung, welchedie vielen Familien der verheirateten Ausgewiesenen erheischten, fürBraut und Kind des Marsch auskommen mußten. Angesichts dieser That-fachen sahen wir in den fortgesetzten Ansprüchen eine Brandschatzung,die wir schließlich zurückweisen mußten. Hierauf ließ sich Marsch eineganze Zeit nicht mehr sehen, und verweigerte jedes Opfer mit dem Be-merken: ich habe für die Sache nichts übrig. Plötzlich, nach der letztenReichstagswahl, trat Marsch wieder in unseren Kreis, bemängelte dieAgitation sowie die Geldausbringung und Anderes mehr. Auf Befragenunsererseits, wie es denn anders zu machen sei, ist Marsch die Antwortschuldig geblieben. Von da an suchte er Uneinigkeit unter die Genossenzu bringen dadurch, daß er die Bewährtesten unter uns verdächtigte.Aufgefordert, seine Behauptungen zu begründen, lehnte er das mit derfaulen Ausflucht ab, hier bekomme man doch kein Recht, und blieb unswieder fern.Hierauf suchte er sich ein anderes Feld, um seine Jntriguen auszu-führen. Die Zentral-Kranken- und Sterbekaffe der Frauen und Mädchenbot ihm dazu Gelegenheit. Er verband sich mit einigen gleichgesinntenFreunden, um den Zentralvorstand der Kasse bei den Mitgliedern zuverdächtigen. Als er auch da gründlich abgeblitzt war, verstieg er sichmit einigen Kumpanen so weit, die Kasse an das Messer zu liefern.Die säubern Brüder richteten an die Aufsichtsbehörden das Ge-such, doch die Kasse selbst zu verwalten, da der Zentralvorstand unfähigdazu wäre. Die Aufsichtsbehörde handelte sofort demgemäß, nahm einehochnothpeinliche Revision der Kasse vor, und das Resultat ergab, daßdie Verwaltung eine vorzügliche war, mithin die erbärmlichen Denunzia-tionen des Marsch und Konsorten erfolglos blieben. Inzwischen setztendie sauberen Burschen ihr gemeines Handwerk in den hiesigen Zeitungenfort, unter anderm erklärten sie, dem Buchdrucker C. Ulrich die Reichs-tagstrauben höher hängen zu wollen, wenn sich derselbe unterstände, eineeigene Meinung zu haben. Selbstverständlich wurden sie gebührend ab-gefertigt, worauf sie mit gemeiner Stirn wider besseres Wissen erklärten,der Offenbacher Arbeiterführer C. Ulrich habe sich 200 Mark Vorschußgeben lassen, um seine Wechsel bezahlen zu können.Aehnliche Streiche führte Marsch im hiesigen Sanitätsverein aus.Z. B. hat er einen der Aerzte verdächtigt und damit das Interesse desVereins sehr geschädigt. Aus dieses hin wurde er aus dem Vorstandentfernt und ihm bei dieser Gelegenheit von C. Ulrich die Maske vomGesicht gerissen, was Marsch veranlaßte, an Ulrich auf Neujahr einenSchimpsbries gemeinster Art zu schicken, der in einer Vertrauensmänner-Versammlung zur Verlesung gebracht wurde. In dieser Versammlungherrschte nur Eine Stimme über die Verworfenheit und SchuftereiMarsch's, und es wurde eine Kommission von drei Mann beaustragt,diesen Burschen den Genossen in seinem wahren Lichte vorzuführen. Esist dieses um so nöthiger geworden, als Marsch es verstanden hat, miteinigen Frankfurter Vertrauensmännern ganz intime Freundschaft zuschließen. Wir warnen die Frankfurter ganz besonders vor demDenunzianten Marsch. Im Austrage: A s p e r.Paris, 29. Januar. Nahezu ein Jahr ist es, daß der Telegraph unddie Presse dies- und jenseits der Vogesen die ganze kapitialistische Aus-beutergestllschaft aus ihrer behaglichen Ruhe aufschreckten. Unerhörtes wargeschehen, deutsche und französische Arbeiter zogen Arm in Arm, einemVorkämpfer der Sache des Proletariats vas letzte Geleit gebend, durchdie Straßen von Paris.. Wenn irgend etwas geeignet war, das Mär-chen vom Erbfeind seiner Hülle zu entkleiden, so war es dieses Ereig-mß; es zeigte sich offenbar, der Arbeiter von heute war nicht mehr dervor Jahrzehnten. War diesseits die Wuth der Revanche-Politiker k laDeroulöoe grenzenlos, so war es jenseits des Rheins die ganze bismarck-sche Gesolgschast, welche nicht minder überrascht war. Ist es doch stetsein beliebtes Manöver, wenn es gilt, Vorlagen auf Schassung neuerRegimenter durchzusetzen, gehörig mit dem Säbel zu raffeln und auf diedrohende Gefahr vom Westen hinzuweisen. Aber hier hatten tausendund abertausend französi'cher Arbeiter, entgegen dem Gebrüll der Pa>trioten, für die Eintracht und den Frieden beider Völker manisestirt.Allerdings ließen die Herrschenden nicht lange auf ihre Antwort warten,sie glaubten unsere Kraft durch ihre beliebten Maßregeln zu lähmen,aber dies konnte nur bewirken, daß sich die Reihen fester schlössen, umden dick heutige Welt umstrickenden Klassenkampf weiter zu führen. Nichtvergessend der Pflichten, welche die Gastfreundschaft uns auferlegt, aberauch unerschrocken, wo es gilt, für unsere Sache einzutreten, halten wires für unsere Aufgabe, immer und immer wieder zu betonen: Unsergemeinsamer Feind ist die Despotie und ihre Diener,''die kapitalistischeGesellschaft. Diese zu stürzen, ist unsere gemeinsame' Sache, darum:Es lebe die Solidarität der Völker!'Am Neujahr verließ uns die in weiten Parteikreisen bekannte Partei-genossin Hetz, um nach einem reichbewegten Leben, welches sie an derSeite eines der besten geistigen Vorkämpfer der Sache des Proletariatsführte, in Genf in Mitte einiger Veteranen unserer Partei ihren Aus-enthalt zu nehmen. Bei ihrem Abschied überreichte sie den hiesigen Ge.Nossen eine rothe Fahne. Für unsere geschätzte Bürgerin ein herzlichesLebewohl; für uns die Pflicht, das rothe Banner immer mächtiger zuentsalten, damit es mehr und mehr der Sammelpunkt werde für alleklassenbewußten Arbeiter, und jeder mitkämpfe nach seiner Kraft in un-serer umwälzenden Zeitepoche für die große Sache der Emanzipation.Die Pariser Genossen.Sprechsaal.nicht auf sicheren Füßen stehen, die mit soviel Empfindlichkeit und Heßtigkeit vertheidigt wird.Ich habe in der Zuschrift an den„B. Ldb." den Versuch, Rodbertus,den ich trotz Schramm heute noch für einen konservativen Utopistenhalte, den Arbeitern für Marx aufzunöthigen, diesen Versuch habe ichklargelegt und blosgestellt. Das werde ich zu jeder Zeit thun. Schräm«soll mir aber in meinen Artikeln auch nur die geringste Spur einetpersönlichen Angriffes nachweisen. Die wissenschaftliche Erörterunßbraucht sachliche Debatten, nicht das Kampfgeschrei des trojanische»Krieges.An dieser Grundbedingung ernster Forschung aber hat Schramm nichtfestgehalten, das beweist sein Konflikt in der„Neuen Zeit", das sei»letztes Opus. Ich bin der Letzte, der davor zurückschreckt, den Gegnerkräftig beim Schopf zu nehmen, aber die Verdächtigung des Gegners ist einfach ungehörig.Was aber habe ich denn eigentlich gesagt? Ich nehme meinen Artikelzur Hand und finde, daß Herr Schramm wieder einmal auf Indianer»pfaden wandelt, er hat— mangelhaft zitirt. Bei mir heißt es:„Für die Anhänger des demokratischen Sozialismus gibt es zur Unter»scheidung von anderen Richtungen kein Marx und Rodbertus, sonder»klipp und klar wird die Frage gestellt: Marx oder Rodbertus. Werfür Rodbertus ist, möge rechts gehen, der Marxismus aber istund bleibt das Evangelium des Proletariats. I»diesem Zeichen wird es siegen."Es ist doch nicht zulässig, den Schlußpaffus ohne den vorhergehende»zu zitiren. Er erhält dadurch einen Sinn, den er sonst sicher nicht hatAus einer relativen Behauptung wird eine absolute. Dies mußte ichunbedingt richtig stellen. Das Vorgehen Schramm's mir gegenüber istaber ein neuer Beleg für seine Zitirkunst.Auf meinem Standpunkt aber bleibe ich stehen, mag Herr Schräm«noch mehr— Kosenamen für Marxisten und Marxismus vom Stapellassen.Wenn wir straffen Marxisten eine„Zunft" bilden, so sind wir sicherkeine schwarze, sondern eine rothe. Das Psaffenthum aber ist da zu suchen,wo persönliche Attaken, fanatische Unduldsamkeit und radikaler— Zelo»tismus zu Hause sind.Nürnberg, im Februar 188«.Bruno Schönlank.Aachr«,.Am 22. Januar starb im hiesigen Stadtkrankenhause nach längere«Leiden in dem jugendlichen Alter von 2« Jahren einer unserer thä g'sten Parteigenossen, der Modelltischler Robert John.In John haben wir einen unserer besten Parteigenossen verloren, derüberall, wo es galt, muthvoll und unerschrocken für unsere Sache ein»getreten ist, trotzdem er schon seit Jahren den Keim seiner schwere«Krankheit in sich verspürte.Die Strapazen und Anstrengungen der letzten Reichstagswahl sowieverschiedene Gesängnißhast, welche er infolge seiner politischen Thätigkeitim vergangenen Jahr zu erdulden Hatte, und wodurch er stets in seinelbürgerlichen Existenz aufS Tiefste geschädigt wurde, haben die Katastropheherbeigeführt und warfen John aufs Krankenlager, welches er auch nichtmehr verlassen sollte.Sein Begräbniß verlief in der würdigsten Art und Weise. Zahlreichfolgten die Genossen dem Sarge und bewiesen die Kränze und Palm»zweige, mit rothen Schleifen und entsprechenden Inschriften versehen.welch- Achtung und Liebe der Verstorbene trotz seiner Jugend durchseinen ausgezeichneten Charakter sich erworben hatte.Ehre seinem Andenken!Die Parteigenossen von Chemnitz.BriefkastenWir werden um Aufnahme folgender Erklärung gebeten:Erst vor Kurzem gelangte die S ch r a m m' sche Broschüre:„Rod-bertus, Marx, Lassalle" in meine Hände. Ich muh bekennen, daß unterden von Schramm„kritsch Vernichteten" auch meine Wenigkeit sich be-findet.Auf Seite 78, Anmerkung, gießt mit der ihm eigenen LebendigkeitSchramm die vollgemessene Schale seines Zornes über einen Artikel des„Bayerischen Landdoten" aus, in welchem der Marxismus als das„Eva»gelium des Proletariats" bezeichnet werde. Reumüthig schlage ichan meine Brust und rufe: Mea culpa, mea maxima culpa I ich habediese Zuschrift an den„Bayer. Landboten" gerichtet und bekenne michvoll und ganz zur Autorschaft und der daraus sich ergebenden Verant-wortlichkeit.Schramm's Art zu polemisiren, ist mir aus dem bekannten Streit inder„Neuen Zeit" noch zu sehr im Gedächtniß, als daß ich mich überdas schwere Geschütz, das er in seiner neuesten Schrift, und speziellgegen den Verfasser des„Landboten">Artikels abprotzt, auch nur imGeringsten verwundert habe. Wer wie ich den Eindruck gewonnen hat,daß die ganze Rodbertus-Marx Lassalle-Broschüre nun eine zurückgetretenechronisch gewordene Philippika gegen Karl Kautsky ist, der geräth nichtin die Siedehitze sittlicher Entrüstung, wenn Schramm von„marxistischemPsaffenthum",„schwarzen Zunst" rc. spricht. Wo derartig das persön-liche Motiv überwiegt, daß die sachliche Diskussion blos als Folie dient,wo unangenehme Gegner weniger widerlegt, als— injuriirt werdrn,da muß der Unbefangene zu dem Resultat kommen: die Sache kannder Redaktion: Einsendungen sind eingetroffen aus: H a m'bürg, Kalk, Konstanz, Plauen, Stettin, Sommerfeld,Buenos-Ayres.— Fr- L. in London: Leider für diese Ruin-mer zu spät.— Joh. Ph. Becker in Genf: Brief und Einlageerhalten. Antwort baldigst. Besten Gruß.der Expedition: Fr. 10— von R. M. in S. durch R. F. fürdie Wahl im 19. sächsischen Kreis dkd. erh.— Jakob H.: Mk. 3--f. Schst. erh. Sdg. ab. am 10/2. Ers. 3 beigel.— H. C. St. Glls.!Fr. 1 13 f. Schft. erh. Sdg. fort.— A. Schdr. Glasgow: Fr. 37 80ä Cto Ab. tc. erh.— Rother Voigtldr.: Bf. v. 8/2. erh.— I. K. Chby.:Fr. 1— erh. Für 7 zu spät.— Gänseleber: Mk. 50— a Cto. Ab ic.erh. Adr. geordn. Gruß erwidert.— Fiscus von Venedig: Fr. 3 1«Ab. 1. Qu. u. Schst. erh.— Der alte Unverbesserliche: Mk. 100ä Cto. Ab. ic. erh. Mk. 12 90 pr. 3 dir. 1. Qu. gutgebr. Bfl. Weiteres.— Der alte Rothe: Mk. 26 33 ä Cto Ab. 4. u. 1. Qu. u. Schst. it.erh. Bfl. mehr.— Moritz: Mk. 18— Ab. I. Qu. erh.— Schwarz»flaggen: Mk. 4 40 Ab. 1. Qu. u. Mk. 1160 a Cto. Prst. erh. Weiteresunterwegs.— Von einer heiteren Gevatterschaft v. Z. i. Cr.: Mk. 4—pr. Ufd. dkd. erh.— A. A. Nestved: Mk.«— Ab. 1. u. 2. Qu. erh. f.Sch. Bfl. Weiteres.— Gracchus W.: Mk. 100—& Cto. Ab. ic. erh.70 Pf. ic. gutgebr.— Rothe Faust: Mk. 154 05 k Cto. Ab. sc. 85erh. Bstllg. ic. notirt.— C. Shunt. Eine.: Am 13/12. 85 avisirte Fr.100—3 Cto. Ab. tc. pr. K. am 12/2. erh. Warum nicht direkt hier»her? Papiergeld hier voll!— I. H.: Mk. 100—3 Cto Ab. tc. erh.—I. M. Lbg.: Mk. 9 20 pr. 2 Ab. 1. Qu. erh. Betr. des Weiteren Brf.erwartet.— E. W. Brm.: Mk.— 30 f. Schft. erh.— Hallunke: Mk.50—3 Cto Schft. für M. gutgebr. Bstllg. folgt. Weiteres beachtet.—I. M. Zug: Fr. 3 20 f. Schst. pr. N. N. erh.— Zürich: Fr. 30—f. d. Wahl in Flensburg und Fr. 30 f. d. Wahl im 13. sächs. W.-Kr.Stollberg-Schneeberg, sowie Fr. 1— von einer Kegelpartie dkd. erh. u.besorgt.— Dr. Klemm: Mk. 20—3 Cto Ab. tc. pr. R. Bk. erh.—Rother Kaplan: Mk. 7 03 Ab. I. u. 2. Qu. u. 3 Cto. Bibl., sowie95 Pf. pr. Dfds. dkd. erh.— Bäff: Mk. 25 80 Ab. 3. u. 4. Qu. und1. Februar 188« erh.— Apollos: Mk.— 50 f. Schft. erh. Weitere«besorgt.— Veilchenstein: Mk. 100— 3 Cw. Ab. erh. Bfl. mehr.—F. A. Sorge Hoboken: Fr. 4« 73 3 Ab. pr. 188«, Schst. u.„Arbst."Fr. 10 69 3 Cto. u. Mk. 14 03(Fr. 17 3«) pr. Cto. Dez. erh. undWeiteres besorgt.— Gracchus W.: Auftrag mit 80 Pfg. erledigt.■—Th. Völkel Castleford: Mk. 30 40 Ab. 1885 u. 1. Qu. 8« erh.-O. P. M.: Mk. 2— Portovergütung erh. Weiteres dkd. ad notam ge»nnmmen.— Lübeck: Mk. 30— pr. Dfd. dkd. erh.- Dreifuß: Mk. 110 30Ab. 1. Qu. ic. erh. Mk. 18 30 pr. Grchng. gutgebr.— Panzerschiff:Mk. 100—3 Cto. Ab. tc. erh.— Wiesloch: Mk. 3— pr. Afd. dkd. verw.—M. L. Bsgh.: Mk. 23— pr. Dfd. u. Mk.«10 pr. llsd. dkd. erh.—Nr. 1739: Mk. 18 90 Rest 83 u. Ab. 86 erh.— Gllg. Kngsbg.: Mk. 9—pr. Ufd. dkd. erh.— P. T. Newyork: Natürlich hat General Buin»bum die Warschauer auch extra für sich und die„Freiheit" hängenlassen. Nächstens wird das alte Kameel seine Originalkorrespon»denz mit dem Mahdi im Himmel publiziren.Josef Krattpmann in Chamböry(Savois, France) rue d'Italie 3,erwartet dringliche Nachrichten unter dieser Adresse.Allen meinen lieben Freunden und Genossen, welche sich so zahlreichbeim Begräbniß meiner Mutter betheiligt haben, sage ich aus diesemWege meinen aufrichtigsten und herzlichsten Dank.Apolda, im Januar 188«.s— 80) E r n st L e u p o l d.Soeben erschien und ist durch Unterzeichnete zu beziehen:Es werde Licht!» Poesie« von Leopold Jacoöp.Dritte Auflage.P r e i s:«5 Pf.-- 80 Cts.AxpedUlo« de« SozUrkdemokrat. ZsoNlsbuchhandtung.Kottt«ge«-ASrtch.