ihn ein bürgerlicher Demokrat einen obredner" des Grafen Taaffe nannte, und ein andrer Redner mit Entrüstung bemerkte, daß die Ar­beiter einem Minifterium, welches ein Bagabundengeset" und Sozia liftengeset erlaffe, auch nicht den mindesten Dank schuldig seien. Es ist ja möglich, daß Elbogen auch gesagt hat, dem Ministerium Taaffe  laffe sich das Verdienst nicht absprechen, daß es wenigstens den schüchternen Versuch unternommen habe, die schlimmsten Erzeffe der kapitalistischen   Ausbeutung abzustellen." Damit soll selbstverständ­lich der 11-12stündige Normalarbeitstag gemeint sein, sowie jene Fabrikgesetzgebung, welche nicht einmal die Nacht. arbeit der Kinder verbietet! Nun find das merkwürdigers weise Inftitutionen, die grade so wie das allgemeine Wahlrecht von den Radikalen bisher als nuglos perhorreszirt wurden. Auch hier befände sich also der sogenannte Parteiführer" im Widerspruche mit seiner Partei, auch hier zeigte er sich gemäßigter als die Gemäßigten. Er flagt in seiner Replik darüber, daß er selbst für seinen Freimuth Verfol gungen genug" durch die Regierung erdulden mußte, und dennoch spricht der radikale Arbeiterführer! öffentlich von den Verdiensten" dieser Regierung um die Arbeiter; er sagt, daß er selbst die Opfer der gouvernementalen Gewaltakte vertheidigt habe, und wagt dennoch, die schüchternen Versuche" Taaffe's zu loben, zu einer Zeit zu loben, wo diefer Miniatur- Bismarck den Todes streich gegen die Arbeiter partei führen will. Dieses Vorgehen vermag nur Einer zu verstehen, der ebenso wir wissen nicht, sollen wir sagen konfus oder- zwei deutig ist, wie der hochgelahrte Doktor!

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Wir sind nun mit ihm fertig. Der Mann ist viel zu unbedeutend, als daß man wiederholt von ihm sprechen sollte. Bei der Vivisektion seiner Bekenntnisse" haben wir es weniger mit ihm als mit seiner Gattung zu thun gehabt. Es hat schon früher Dr. Elbogen gegeben

nur haben sie Dr. Singer, Dr. Menger, Dr. Tauschinski u. s. w. geheißen und wird auch fünftig solche geben. Mit ihren Personen haben wir nichts zu thun, sondern nur mit ihren Beziehungen zur Ar­beiterschaft. Es gibt überall Existenzen, welche die soziale Frage nur bazu benüßen, um früher oder später ihre eigene Lebensfrage in gün ftigfter Weise zu lösen. Man könnte solche Individuen soziale Fragezeichen" nennen. Vor ihnen zu warnen und sie zu kenn zeichnen ist unsere Pflicht. Leo XIII  .

Jold Red Sozialpolitische Rundschau.

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8ürich, 24. März 1886. -Am 29. März feiert unser Genosse Wilhelm Liebknecht   seinen 60. Geburtstag. Wir glauben im Sinne der Gesammtheit unserer Genossen zu handeln, wenn wir dem unermüdlichen Manne, der seit mehr als einem Menschenalter für die politische und soziale Befreiung des arbei­tenden Boltes kämpft, und zwar immer in den vordersten Reihen kämpft, zu diesem Tage unseren aufrichtigen Glückwunsch öffentlich oarbringen.

Was Liebknecht in dieser langen Zeit für die Sozialdemokratie geleistet hat, was er ihr heute noch ist, wiffen die Genossen; darüber ein Wort zu verlieren, hieße unserem unermüdlichen Borkämpfer einen schlechten Dienst leisten. Wir wissen, er will nicht gelobt sein; und wir wollen daher auch von jeder Aufzählung seiner Verdienste absehen. Aber ein Anderes mag uns gestattet sein.

Bor 14 Jahren stand Liebknecht mit Bebel und Hepner vor dem Schwurgericht zu Leipzig  , angeklagt des Hochverraths. Dort sah er sich, einem Polizeimachwerk gegenüber, gezwungen, über seinen Lebenslauf, sein wirken und Wollen sich selbst ausführlich zu äußern. Diese Rede vollständig abzudrucken, mangelt uns leider der Raum; so wollen wir benn nur den Schluß zum Abdruck bringen und Liebknecht über sich selbst berichten lassen:

... Ich habe Ihnen mein Leben und Wirken blosgelegt. Ich bin, was ich war. In vielen Punkten habe ich mich weiter entwickelt, im Wesentlichen stehe ich auf demselben Standpunkt wie vor 22 Jahren. In den Mitteln, in der Beurtheilung einzelner Menschen und Dinge habe ich manchmal geirrt, in meinem 3mede, in meiner Gesammt- Auf­faffung habe ich mich nur befestigt. Ich bin nicht der verkommene Aben­teurer, zu dem mein Verleumder mich machen will. Schon in frühester Jugend habe ich die Schiffe hinter mir verbrannt und seitdem ununters brochen für meine Prinzipien gerungen. Meinen persönlichen Vortheil habe ich nie gesucht; wo es die Wahl galt zwischen meinen Interessen und Prinzipien, habe ich nie gezögert, meine Interessen zu opfern.

Feuilleton.

Die Religion des Kapitals.

( Bergleiche Feuilleton in Nr. 5 und 6 des Sozialdem.")

II.

Die Predigt der Courtisane. ( Schluß.)

Die treue Gattin und gute Hausfrau, welche von den Männern von Welt ebenso eifrig gepriesen, wie allein zu Hause gelassen wird, isolirt den Mann von Seinesgleichen und entwickelt in ihm die Eifersucht, diese antisoziale Leidenschaft, fie macht ihn zum Gefangenen des häuslichen Heerdes, des Familienegoismus. Viel schöner ist dagegen die Rolle der Courtisane: Wenn das Geld die Menschen trennt, so führt sie sie wieder zusammen. Leute, deren Interessen sich feindlich gegenüberstehen, frater nifiren in ihrem Boudoir; ein geheimer, unerklärlicher, aber tiefer und unwiderruflicher Bakt bindet sie, fie haben von ein und derselben Cour­tisane gegessen und getrunken, ste haben vom selben Altar das Abend­mahl genossen.

Mit mehr Kraft, als die Gährstoffe den jungen Wein zum Gähren, treibt die Courtisane den Reichthum in einen schwindelnden Wirbel. Sie reißt die festgelegteften Vermögen in den luftigen Tanz der Millionen: in ihren falten und nachlässigen Fingern zerfließen Bergwerke, Fabriken, Banten, Staatspapiere, Weinberge, Getreideländereien und Wälder wie Schnee in der Sonne und strömen in die tausend Kanäle des Handels und der Industrie. Ein dichter Schwarm von Dienern, von Händlern und Wucherern umlagert fie, gleich Würmern, die das Aas anzieht; sie haben unergründliche Taschen, um den Goldregen aufzufangen, der sich ergießt, wenn sie ihr Kleid aufschürzt. Ein Muster von Selbstlosigkeit, ruinirt die Courtisane ihre Liebhaber zu Gunsten von Dienern und Lie feranten, die sie wiederum betrügen. Und unter ihnen sucht sich Gott  Kapital mit Vorliebe seine Auserwählten.

Die Künstler und Gewerbsleute würden im Fett ihrer Mittelmäßigkeit ersticken, wenn die Courtisane sie nicht zwänge, ihr Gehirn anzuftrengen und immer neue Genüsse, immer neue, nie zuvor gekannte Richtigkeiten zu erfinnen. Denn in ihrem Durst nach dem Jdeal hat die Courtisane, was sie besigt, nur, um einen Ekel davor zu bekommen, tostet ste ein Vergnügen nur, um seiner überbrüssig zu werden.

Die arbeitsparende Maschine würde die arbeitenden Klassen zum Müffiggang, diesem Urheber aller Lafter, verurtheilen, aber die Cour­tisane erhebt die Verschwendung zur Höhe einer sozialen Tugend und steigert ihren Lurus und ihre Ansprüche in dem Maße, wie die gewerb liche Technik fortschreitet, auf daß es den Verdammten des Proletariats nicht an Arbeit, dieser Mutter aller Zugenden, mangle.

Die Courtisane, welche mehr Vermögen verschlingt und mehr Produkte zerstört als eine Armee im Felde, ist dem Gott   Kapital am liebsten; die Fabrit und Handelsherren beten sie an, sie ist der Schutzgeist, der Handel und Gewerbe belebt und träftigt. Aber Fluch der verliebten Courtisane, der Ramelienda me", die sich hingibt, aber sich nicht verkauft! Gott   erweckt, hezt und schleudert gegen sie alle niedrigen und mißgünstigen Leidenschaften, die in den Herzen der Männer und Frauen gähren. Berflucht die Dirnen, die sich für einige Mart, für einige Nickel

Wenn ich nach unerhörten Verfolgungen arm bin, so ist das keine Schande nein, ich bin stolz darauf, denn es ist das beredteste Zeugniß für meine politische Ehre. Noch einmal: Ich bin nicht ein Verschwörer von Profession, nicht ein fahrender Landsknecht   der Konspiration. Nennen Sie mich meinetwegen einen Soldat der Revolution- dagegen habe ich nichts.

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Ein zwiefaches Jdeal hat mir von Jugend an vorgeschwebt: das freie und einige Deutschland  , und die Emanzipation des arbeitenden Volkes, d. h. die Abschaffung der Klassenherrschaft, welche gleichbedeutend ist mit der Befreiung der Menschheit. Für dieses Doppelziel habe ich nach beften Kräften gekämpft; und für dieses Doppelziel werde ich fämpfen, so lange noch ein Hauch in mir ist. Das will bie Pflicht!"

Möge Liebknecht noch lange in diesem Sinne unter uns wirken, das ist die Duintessenz dessen, was wir ihm und uns zu seinem Geburtstag mt unb un wünschen.

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Das Andenken der Märztage ist, wie alljährlich, so auch diesmal, von den Sozialisten aller Länder gebührend gefeiert worden. Die Wiener   Sozialisten statteten am 14. März den Gräbern der Ges fallenen der Revolution von 1848 einen Besuch ab, wobei es zu Zu sammenstößen mit der Polizei kam; in Berlin   war am 18. März in Folge starten Schneefalls der Besuch der Gräber in Friedrichshain   nicht allzu lebhaft, um so stärker dagegen am darauf folgenden Sonntag. An andern Orten Deutschlands  , in Crimmitschau  ( s. u.), Frankenthal  , Mainz   2c. hißten die Genoffen zur Feier des Tages, der Polizei zum Troh, die rothe Fahne auf. In Paris   und Umgegend fanden am Jahrestag der Kommune- Erhebung gegen 50 Banketts statt, von denen einige ihre Besucher nach Tausenden zählten. Auch in den andern Städten Frankreichs  , in den Industriezentren Italiens   und Spaniens  , in England, in Holland   und Belgien  , überall feierten die Vertreter des flaffenbewußten Proletariats das Andenken an den ,, Völkerfrühling" von 1848 und an die heroischen Kämpfe von Paris   im Frühjahr 1871.

Im Allgemeinen verliefen diese Demonstrationen ohne Störung. Nur in der belgischen Fabriks und Handelsstadt Lüttich   tam es im An­schluß an einen Umzug zu Ehren der Märzkämpfer zu ernsthafteren Un­ruben. Seit längerer Zeit schon finden in Lüttich   und in dem benach barten Grubendiftritt von Seraing   fortgesezt Arbeitsentlassungen und Lohnreduktionen statt, so daß in Arbeiterkreisen steigende Erbitterung playgriff. Nun sind die Arbeiter jener Gegend, Dank der jesuitischen Tattit der Fabrikanten, allen Arbeiterorganisationen den Lebensfaden abzuschneiden, ganz besonders zu Gewaltthätigkeiten aufgelegt, kein Wunder, daß es nur eines geringen Anstoßes bedurfte, sie auch dies­mal zu Erzeffen zu veranlassen.

Es sind, wie die Zeitungen berichten, eine ganze Anzahl von Läden und Restaurants der feineren Straßen zertrümmert und was wir indessen nur unter Vorbehalt niederschreiben auch zum Theil geplün dert worden. Den Anstoß dazu soll die Rede eines Anarchisten Wag= ner aus Herst a I gegeben haben, doch wird man darüber wohl erst die Berichte der eigentlichen Theilnehmer am Umzuge abzuwarten haben. Schließlich ist es auch weit weniger wichtig, zu wissen, was Wagner gesprochen, als den Ursachen nachzugehen, die es ermöglichten, daß Wagner's Worte, wie immer sie gelautet haben mögen, einen solchen Einfluß auf die Massen ausüben fonnten. Wir haben dieselben bereits genannt. Belgien   ist das Land der schrantenlosen Rapi­tals herrschaft, es tennt keine Fabritgesetze, es tennt keinen Ars beiterschutz, es tennt nur die Freiheit" und den Wahlzensus. Auf diese Art hat man der Bildung einer lebenskräftigen Arbeiterpartei faft un­überwindliche Schwierigkeiten in den Weg gelegt, ohne Aussicht auf in absehbarer Zeit zu erreichende Erfolge gingen die Arbeitervereine bald wieder zu Grunde, trotz der riesenhaften Anstrengungen Einzelner. Die große Masse der Arbeiter aber gewöhnte sich daran, gedankenlos in den Tag hinein zu leben; sie ist nur zu gelegentlichen Kraftausbrüchen fähig, die dafür aber auch mit um so elementarerer Gewalt eintreten. Wenn Lüttich   am 18. März wieder einmal der Schauplatz eines solchen Ausbruchs war, so ernten die Herren Bourgeois nur, was sie gesäet haben. Und wenn wir irgend welche Anzeichen sähen, daß die Herrschaften Saraus etwas gelernt, so würden wir die Lektion mit einer Anzahl zer­trümmerter Fensterscheiben, Tische Stühle 2c. 2c. für nicht zu theuer erkauft halten. Es wird aber wohl noch ärger kommen müssen.

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Vorläufig gleicht Lüttich   und Umgegend- im Becken von Seraing  ist ein allgemeiner Streit ausgebrochen einem belagerten Lande. Von allen Seiten her ift Militär zusammengeholt worden, die Ruhe zu garantiren. Wie lange aber wird dieses Mittel, diese lette Weisheit" der Herrschenden, noch verfangen? Was dann, wenn, wie im März 1871, die Soldaten gleichfalls die Arbeit einstellen? Denten Sie ein wenig nach, verehrte Herren.

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Nichts gelernt und nichts vergessen. Das Bischen Sozial­nein, Sozialreform ist es ja nicht das Bischen Arbeitergesetzgebung, welches die deutsche Reichsregierung in dieser Session

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dem Arbeiter oder dem Soldaten verkaufen! Gott  , furchtbarer als die Best, martert diese Fledermäuse der Venus ohne Erbarmen. Er vergiftet ihren Körper, er liefert sie den Louis der Goffe   aus, die sie schlagen und ausplündern, er unterstellt sie, gleich dem angefaulten Marktfleisch, der entehrendsten Polizeikontrole.

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Höher und reiner als die falschen Religionen der Vergangenheit, ver­zichtet die Religion des Kapitals darauf, die Gleichheit der Menschen zu verkünden eine Minderheit, eine verschwindende Minderheit nur ist berufen, sich der Gunst des Kapitals zu erfreuen. Nicht mehr macht, wie in den Urzeiten, der Phallus" die Menschen gleich. Nur für seine Auserwählten bewahrt Gott   solche kostbaren und feinen Gaben von Natur und Kunst, wie die höhere Courtisane.

Die Courtisane, die Gott   für die Reichen und Mächtigen aufzieht, bildet und pflegt, lebt herrlich und in Freuden. Respektable und respek tirte Männer des Adels und der Bourgeoisie betteln um die Ehre, diejenige zur Frau in der Gesellschaft machen zu dürfen, die bis dahin Frau der Gesellschaft war sie schließt die Serie ihrer tollen Hoch­zeiten mit einer Vernunftheirath. Im Frühling ihrer Jahre legen ihr bie Reichen ihre Herzen, die sie verachtet, und ihre Schäße, die sie vers schleudert, zu Füßen; Künstler und Literaten Scharwenzeln um ste herum und schmeicheln ihr in servilster und plattester Weise. Wenn fie im Herbst ihres Lebens, träg und fett geworden, das Geschäft schließt und ,, ein Haus macht", so widmen ihr ernste Männer und sittsame Frauen ihre Pflege und Aufmerksamkeit, um das Glück zu ehren, das ihre ge schlechtliche Arbeit belohnte.

Gott   überhäuft die Courtisane mit seinem Segen. Hat sie die Natur nicht mit Schönheit und Geist gesegnet, so stattet er sie mit Chic, mit Pitanterie, mit ,, Rasse" aus Dinge, welche die erhabne Seele seiner Auserwählten bis zur Raserei hinreißen.

Gott   schützt sie vor den Schwächen ihres Geschlechts. Die Nabenmutter Natur verurtheilt die Frau zur harten Arbeit der Fortpflanzung der Art, aber die Schmerzen der mütterlichen Wehen suchen nur die Ge liebten, nur die Gattinen heim. Der Courtisane erspart Gott   die miß­geftaltende Schwangerschaft und die Dual des Gebärens, er verleiht ihr die so beneidete Gabe der Unfrachtbarkeit. Die Gattin, die Geliebte sind es, welche gezwungen sind, zur heiligen Maria zu beten und das heiße Gebet der Ehebrecherin an sie zu richten: D heilige Jungfrau, die Du empfangen haft, ohne zu fündigen, gib', daß ich fündige, ohne zu em pfangen." Die Courtisane gehört dem dritten Geschlecht an- fte über­läßt der gemeinen Frau das schmutzige und läftige Geschäft, die Mensch heit fortzupflanzen.*)

Bis jett rekrutirten sich die Courtisanen der zivilisirten Gesellschaft gewöhnlich aus den ärmeren Klaffen aber ist es nicht eine Schande, ist es nicht wahrhaft herzbrechend, sehen zu müssen, wie Diejenigen, die einen so hohen Platz in der Gesellschaft einnehmen, aus dem Straßen­foth aufgelesen werden?

D meine Zuhörerinen, die ihr den höheren Klaffen angehört, erinnert euch, wie einst der Adel Ludwig dem Fünfzehnten Vorwürfe darüber

*) Die Verfasser der Predigt zeigen sich hier von einem Gedanken Auguft Comte's durchbrungen. Der Stifter des Positivismus prophes zeite die Bildung einer höheren Frauenrasse, die von der Schwangers schaft und Zeugung befreit sein werde. Die Courtisane verwirklicht bas Jdeal des berühmten Bourgeoisphilosophen.

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bem Reichstage vorgelegt hatte, der Gesetzentwurf betreffend die Austritt in heute no behnung des Unfallversicherungsgesetzes auf die landwirthschaftlichen Ar beiter, ist den junkerlichen Freunden des Herrn Bismard so unbequem, schaftlich daß es ihnen nicht genügt, in der Kommission alle einigermaßen dem in den Arbeiter zu Gut tommenden Bestimmungen gestrichen zu haben, sondern der Met daß sie auch mit aller Macht daran arbeiten, den so ausgelaugten Ent Er ha wurf, blos weil er, wenigstens durch seinen Namen und Titel, die Gleich berechtigung der landwirthschaftlichen Arbeiter mit den industriellen Ar beitern anerkennt, auf dem Weg von der Kommission in das Plenum vor de des Reichstags vollends den Hals umzudrehen. Dieses Volt, das mit seiner Arbeiterfreundlichkeit prahlt und sein Arbeiter weit schlimmer behandelt als sein Vieh- von den junkerlichen Hunden und Pferden, deren Leben, verglichen mit dem der Arbeiter, ein dieses Volk, das bi wahrhaft paradiesisches ist, gar nicht zu reden Sozialreform im Munde führt und von praktischem Christenthum trieft, hat nur ein Herz für hohe Schnaps- und Getreidepreise glaubt an die ewige Dummheit und die endlose Geduld der ausgeben teten Stlaven, es versteht nicht die Zeichen der Zeit es hat nicht gelernt und nichts vergessen.

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Und inzwischen spielt der Oberschnapsbrenner und Oberschnapspolitite Bismarck wieder das alte Spiel mit dem Rothen Gespenst.

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greift Ihr denn nicht, daß Ihr durch Euere Politik der Regierung nu Wasser auf die Mühle bringt? Ihr Dummköpfe. Ihr könnt der Regi rung feinen größeren Gefallen thun. Nicht, daß sie im Traume dara dächte den Reich wie Euch die pure Angst hat vermuthen lassen tag aufzulösen, wenn das Sozialistengesetz abgelehnt wird. Der Regie geword rung liegt gar nichts am Sozialistengesetz. Die Erklärung ihrer Ver nöthige treter in der Rommission, daß das Gefeß mit den Windthorst'sche nunme Milderungen" ,, unannehmbar" sei, hat nicht bedeutet, wie Ihr Tölp beladet. Euch einbildet, daß die Regierung im Falle der nicht erfolgten unver när ge änderten Annahme den Reichstag aufzulösen gedente sondern daß nun die fich dann lieber ohne das Gesetz behilft. Ein Gesez, das die absolu politisch Bolizeiwillkür zur Herrschaft bringt, ist uns sicherlich sehr angenehm die Re Deswegen haben wir die Verlängerung des Sozialistengesetzes beantrag wunder bessen Werth für uns einzig darin besteht, daß es den Polizei Absoluti mus offiziell auf den Thron erhoben hat. Das Sozialistengeset be schränken oder mildern" zu wollen, ist ein ebenso großer Widersin wie den Absolutismus beschränken zu wollen. Ein gemildertes Sozi listengeset ist kein Sozialistengesetz mehr, wie ein beschränkter Absoluti mus fein Absolutismus mehr ist. Das Wesen der Willkür und de Absolutismus besteht grade in der Unbeschränktheit. Hättet Ihr Logi so würdet Ihr das einsehen! Aber wen Gott verderben will, den schläg er mit Blindheit. Das bewahrheitet sich wieder so recht deutlich Euch. Sonst würdet Ihr gegen das Sozialistengeses nicht ankämpfen das Euch nüklicher ist als uns. Verwerft das Sozialistengeset Ihr schlagt blos Euch selber. Wir geben es gern Preis. Un erfanns nügt es nichts. Doch Ihr das Bürgerthum wie wollt Ihr Eu der sozialistischen   Hochfluth erwehren ohne das Sozialistengese? Wat benfelb tet nur ghr sollt Euern Willen haben. Wir laffen den Damm falle der Euch vor dem heranbrausenden Verderben schütt. Ihr werdet Furch bares erleben! Die Leidenschaften der Maffen werden entfesselt werden die verbrecherische Thorheit wird ihre Drgien feiern, das Rothe Gespen in seiner ganzen Scheußlichkeit wird sich Euern entsetzten Blicken zeige und Ihr und Eure bürgerlichen Wähler Ihr werdet das Sozialiste gese zurücksehnen."

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So, wenn auch nicht wörtlich, doch dem Sinne nach und zum The drastischer in der Form schreibt die ,, Norddeutsche Augemeine".

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es unterliegt keinem Zweifel, daß innerhalb der Reichsregierung die fallen, sicht vertreten ist, das Sozialistengesetz aus Bosheit" fallen bewaff laffen, und mit Hülfe der Mahlow Jhring und Konsorte oder dem ,, Rothen Gespenst" Fleisch und Blut zu verleihen. W Aufru glauben allerdings nicht, daß diese Ansicht den Sieg erlangen wir auf Die Person des Kaisers, dem man systematisch den Gedanken eingeflö Den hat, die Sozialisten strebten ihm nach dem Leben, steht wohl als u handel übersteigliches Hinderniß im Weg. Intereffant und lebereich ist es iebo bie S unter allen Umständen, daß die Regierung, und speziell Fürst Bismar gewalt auf derlei Ansichten kommen konnte.

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Das Rothe Gespenst" ist die ultima ratio dieses traurigen Staat teren stümperthums, das in seiner grenzenlosen Unwiffenheit und Jbeenarmu nicht bloß an die robe, mechanische Macht denkt, im Appell an die Furcht, der Erweckung der gemeinsten, niedersten Instinkte das Heil erblickt, un durch eine elende Polizeitomödie den Staat und die Gesellsch heißt retten will. Das Rothe Gespenst", das schon unter Metterni Hans in allen Gaffen war, das von Louis Philipp, und hern von Bonaparte dem kleinen zu Tode gehetzt wurde- nach wie vor das Alpha und Omega der Bismarck  'schen Weisheit. Ueb net, f den Acheron", mit welchem er vor 23 Jahren gleich nach seinem Ei Repor facher geschic

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machte, daß er seine Beischläferinnen aus dem Bürgerstand nahm! welche flamirt als eines eurer föstlichsten Privilegien das Recht, den Auskomm wählten des Kapitals Courtisanen zu stellen! Schon beginnt ei Thatse immer größere Bahl von euch, sich über die triften Pflichten der Gattoländis hinwegzusetzen und sich gleich Courtisanen zu verkaufen, aber sie th Jebers es noch heimlich, heucheln noch dabei. Schüttelt das Joch der altmo arme schen, idiotenhaften Vorurtheile, das höchstens für Sklavinen paßt, v Thats euch ab, werft es zu Boden, tretet es mit Füßen. Gott- Kapital Gehal der Welt eine neue Moral gegeben, er hat das Dogma der menschlich abwar Freiheit proklamirt. Und wie erlangt man die Freiheit? Dadurch bodem man sich das Recht erobert, sie zu verkaufen! Befreut euch von de hülfe.. Iire Chejoch, indem ihr euch verkauft!

In der tapitalistischen Gesellschaft gibt es keine ehrenvollere Besch darum tigung als die der Courtisane! Blickt um euch, betrachtet die Arbeit, De Näherin, der Stickerin, der Spinnerin c. und vergleicht mit derselb ein L die der Courtisane. Nach ihrem langen, eintönigen Arbeitstag seht tertiu die Arbeiterin blaß und marode, einen dürftigen Lohn in der mager bedür Hand, der grade hinreicht, sie am Verhungern zu hindern. Die Courtisa liegt dagegen erhebt sich frisch und munter, wie ein junger Gott, von ihre Ausb Bett oder Kanapee, schüttelt ihr parfümirtes Lockenhaar und zählt na wollen W läffig ihre Goldfüchse und Banknoten. Ihr breitgestirnten Philosophe die ihr nur die alte abgelebte Moral wiederzufäuen wißt, sagt do d. h. welche Arbeit ist unserem Gott angenehmer: die der Arbeiterin oder der Courtisane? Das Kapital beweist seine Achtung vor einer Sac zu ve durch den Preis, um den es ihr es gestattet, sich zu verkaufen. Nu Noth ihr scheinheiligen Moralpriester, welche Arbeit der Hand oder des Kopf teit, wird so hoch bezahlt wie die des Geschlechtes? Sind das Wissen Gelehrten, der Muth des Soldaten, der Geist des Schriftstellers, Geschicklichkeit des Arbeiters je annähernd so hoch bezahlt worden die Umarmungen einer Cora Pearl  ?

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Die Arbeit der Courtisane ist die geheiligte Arbeit, die Gott belohnt als jede andere.

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Wenn ihr so gottverlassen seid, die erdrückende, Geist und Kör abrackernde Arbeit der Fabrikstlavin nicht zu verabscheuen,

Theuerste Schwestern, höret mich an, Gott   spricht aus mein Munde:

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so prostituirt euch nicht!

das vegetirende Dasein der in der Familie zu klöfterlicher Haft zur schmutzigen Sparsamkeit verdammten Hausfrau zu ersehnen, als Einsiedlerin am häuslichen Herde zu sizen, während der Mamati eure Mitgift zur Courtisane schleppt,

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Wenn ihr die Königin der Feste und Freuden der Zivilisation f wollt, so prostituirt euch!

Wenn ihr aber auf euer Glück sinnt, so prostituirt auch! Wenn ihr zuviel Adel der Seele in euch fühlt, um die erniedrigen An Arbeit der Arbeiterin und das verdummende Dasein der Hausfrau euch zu nehmen, so prostituirt euch!

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Paul Lafargue  

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Das ist die Gnabe, so ich euch wünsche. Amen!

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Wortgetreue Abschrift bescheinigt