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die dreigespaltene Petitzeile
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№ 17.
20 Pfg.
Der Sozialdemokrat
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Zentral- Organ der deutschen Sozialdemokratie.
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Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat" wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schicke man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Decadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.
2500
Die öffentlichen Kirchen von heutzutage nehmen dem arbeitenden Volk nur sein Geld. Auf seine Kosten werden sie erbaut und unterhalten, wenigftens frei, ihre Schwelle nicht zu betreten.
Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten aber nur seine Tasche wird in Anspruch genommen. Es steht ihm
und Gemaßregelten nicht!
Frankreich hat bekanntlich seinen Kulturkampf, seinen Allg Kampf zwischen Staat und Kirche. Aber wie es fagots et og fagots gibt, so gibt es auch verschiedene Arten von Kulturtampf. In Deutschland stand auf Seiten der Gegner der 18 Bartei ein Stück Demokratie vertrat, in Frankreich ist die ug klerikale Partei Trägerin der politischen und sozialen Reaktion. Die Matadore der Börse: die Rothschilds, die Soubeyrans 2c., die Induſtriefürsten: die Schneider, die Chagot, die Bonnet 5.1. w., stecken ebenso wie die orleanistischen und legitimistiein" schen Krautjunker mit den Pfaffen unter einer Decke, und dieser Umstand gibt selbstverständlich dem französischen Kulturtampf ein ganz anderes Gesicht, als es trotz der westfälischen 1,886 und schlesischen Magnaten der deutsche trug.
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In diesem französischen Kulturkampf nun ist neulich Blut, beritables Blut geflossen. Ein Pfarrer in Chateauvillain A war von der Regierung gesperrt worden, hatte aber munter in einer Kapelle weiter amtirt, die sich ein dortiger Fabrikant brid Namens Giraud zu seiner nicht doch, zu seiner Arbeite rinnen Erbauung errichtet.*) Diese Kapelle sollte nun, da ihr Besitzer sich beharrlich weigerte, den gesetzlichen Vorschriften . er zu entsprechen, geschlossen werden, der Direktor der Fabrik We aber, ein Elsässer Namens Fischer, verbarrikadirte sich mit mit seinen Arbeitern und Arbeiterinnen, und gab, als die Gensdarmen die Thüre aufsprengten, durch Abschießen eines Du Revolvers selbst das Signal zum gewaltsamen Widerstand. Es kam zum Handgemenge, wobei es auf beiden Seiten Schwerverwundete und auf Seiten der Arbeiter sogar Todte
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Die Klerikalen erhoben sofort ein Zetergeschrei über das
schändliche Attentat auf die persönliche Freiheit, auf die Freiheit der Gewissen. Denn was geht es den Staat an, wenn be ein Privatmann sich eine Kirche erbaut, um seinem Gott auf seine Art zu dienen?
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Diese Melodie klingt so verführerisch, daß selbst Leute in sie einzustimmen geneigt sind, welche die Pfaffen so gründlich oder vielmehr noch viel gründlicher hassen als irgend ein libe3. raler Kulturkämpfer. Und doch steht es nur schief darum- nämlich um die süße Freiheitsmelodie.
Unser Bruderorgan, der Pariser„ Socialiste", drückt sich Shin seiner neuesten Nummer in einer Polemik wider den raditalen Abgeordneten Maret treffend folgendermaßen darüber
aus:
in der Tasche hat.
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" Herr Maret ist„ empört" darüber, daß eine industrielle Kapelle 3. unter den bekannten Umständen- in Chateauvillain geschlossen wurde. Was uns empören würde, wenn unser Magen nicht seit langem durch bie Pillen abgestumpft wäre, welche die herrschende Bourgeoisie uns Lag für Tag zu verschlucken gibt, ist, daß es überhaupt noch ein Bets haus dieser Art geben kann, zu dem die Gesellschaft nicht den Schlüssel Was fümmert es mich, schreibt der literarische Führer des Radikalisdaß sich jemand eine Rapelle ftatt eines Badezimmers bauen läßt? Was tümmert es mich, wenn er darin die Abendmesse fingen Sts läßt? Sein Nachbar wird der Venus einen Tempel erbauen, sehr gut. Ein Dritter wird Mahomet vorziehen, um so beffer. Ein Vierter wird sich damit begnügen, Rohl zu pflanzen das ist seine Sache. Was geht das alles mich an?" Das fann dem wurstigsten" der Deputirten sehr gleich sein, der feine parlamentarischen Diäten, wie es ihm grad einfält, auf dem Boulevard Montmartre verzehrt, und der sich so stellt, als glaube er o Tartüffe! daß die Kapelle des Herrn Giraud im Departe ment fère erbaut worden set für den persönlichen Gebrauch des Herrn Giraud, der in 2yon wohnt.
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Aber den Arbeitern und Arbeiterinnen dieses Bethaus- Prinzipals, wider egen bie diese Bethäuser ausgeheckt wurden, macht es sehr viel aus.
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Es macht ihnen soviel aus, daß sie in Blanzy, in Monceau und anderwärts, um sie loszuwerden, nicht vor dem Dynamit zurückschreckten, bas ihnen Zuchthaus und Bagno einbrachte. Denn diese Kapellen, Kreuze und anderen Kultusobjekte, mit denen man ihre Arbeitsstätten überfäet hat, stellen eine neue Knechtschaft, eine gesteigerte Potenz der Ausbeutung bar.
Erstens sind es ihre Löhne, von denen man die Kosten für diese Zimmerpfaffen, für diese Haustlerisei abzieht.
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Dann aber vergewaltigt man ihr Gewissen durch die Verpflichtung, zettel, tein Brod. " messen" zu lassen oder auf das Pflaster zu fliegen. Kein Beicht
Und
zur Werkstattpolizet gesellt sich die Seelenpolizei. Um eine Jbee davon zu bekommen, zu was für einer Arbeiter- Inquiſition dieses, von den Radikalen à la Maret für die Giraud, die Bonnet 2c. geforderte„ Recht auf Kirchen" das Instrument ist, muß man fich in das Paraguay des vorigen Jahrhunderts versehen, wo das
vorgeschrieben und überwacht wurde..
Man spricht von Gewissensfreiheit, aber was wird aus dieser Freiheit, as bleibt von ihr übrig, wenn jeder Ausbeuter, wie sein Badezimmer, feine Kirche haben kann, und nur die Arbeiter in die dazu gehörige Fabrit einläßt, welche mit Weihwaffer besprengte Pfoten vorzeigen?
Die Fabrit dieses Biebermanns ist wie eine wahre Festung ein gerichtet, die Arbeiterinnen stehen unter Aufsicht von Nonnen, werden zur Beichte gezwungen, und müssen von ihrem fargen Wochenlohne einen Beitrag zur Unterhaltung der„ Schwestern" und des
Beichtvaters leisten.
Die Privatkirchen der Prinzipale dagegen nehmen das Geld und die ganze Persönlichkeit. Sie sind das„ compelle intrare", der 3 wang zum Eintritt, sanktionirt durch Abschneidung des Lohnes, das heißt durch den Hungertod. und
Diese letteren find es daher, die zuerst rasirt werden müssen sollte daher Maret in seiner anarchistischen Hülle darüber plazen." So der„ Socialiste", und seine Argumente sind voller Beachtung werth.
Die Freiheit für Alle ist eine sehr schöne Sache, aber solange diese Freiheit in Folge der gesellschaftlichen Zustände: der Eigenthumsverhältnisse, sich übersetzt in das Recht der Einen, der Besitzenden, die Freiheit der Andern, der Besitzlosen,
in ihr Gegentheil, in die tiefste Sklaverei, umzuwandeln
ist sie ein leerer Schall, eine betrügerische Phrase, ersonnen von Schurken, um Gimpel zu fangen.
Die Freiheit, welche die Kirche für sich reklamirt, hat mit der wirklichen Gewissensfreiheit gar nichts zu thun, sie verlangt für sich das Recht, die Gewissen zu beherrschen, die geistige Freiheit zu unterdrücken, zu meucheln. Man sehe
sich nur diese kirchlichen Freiheitsfreunde in der Nähe an,
diese Herzöge, Fürsten, Grafen, Finanziers und Militärs diese Todfeinde alles politischen und sozialen Fortschrittes sie sind die erſten, die:„ Kreuzige ihn!" schreien, wenn ein
unabhängiger Denker die Stimme der freien Kritik erhebt.
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Es ist mit der Freiheit der Gewissen wie mit der famosen " Freiheit der Arbeit". Auch diese liefert den Privilegirten der heutigen Gesellschaft den Vorwand zu jeder Infamie, zu
jeder Gewaltthat gegen die Besitzlosen. Zum Schutze der " Freiheit der Arbeit" rufen sie die unterdrückende Staatsgewalt an, damit sie ihre widerstrebenden Arbeiter zu Paaren treiben soll. Die Ausbeuter dürfen sich verabreden, diesen oder jenen unliebsamen Proletarier zu ächten, sie dürfen die gewählten Wortführer der Arbeiterfache in ihren Blättern beschimpfen, das ist kein Attentat auf die„ Freiheit der Arbeit". Aber den Arbeitern in ihrem Kampfe Muth und Ausdauer predigen, fie in der Organisation zur Siyung ihrer gerechten Sache unterstützen, das heißt die Freiheit der Arbeit" schädigen.
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schreckung halber Duc- Querch und Roche zu 15 Monaten Gefängniß verurtheilen, und so findet sich in Deutschland ein strebsamer Puttkamer, der seine Polizeihandlanger anweist, um keinen Preis zu dulden, daß, wo irgend ein Lohnfampf ausgebrochen, die Wahrung der Arbeiterinteressen in die Hände erfahrener Vertreter der Arbeitersache geräth, und der das Sozialistengesetz mit frecher Willfür auf„ Führer von Streitbewegungen" ausdehnt, von denen die Polizei die begründete Ueberzeugung gewinnt", daß von ihnen eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu besorgen iſt".
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Mit anderen Worten: sobald ein Streif ernsthaft wird, nimmt sich die Polizei das Recht, den Streifenden von Ausnahmegesetzwegen in den Rücken zu fallen. Alles im Interesse der Freiheit der Arbeit". Heißt es doch in dem Erlaß des preußischen Ministers ausdrücklich, daß sich die Polizeibehörden sorgfältig jeder Maßregel enthalten sollen, welche als eine Parteinahme für die Arbeitgeber gegen die Arbeitnehmer oder umgekehrt erscheinen könnte." Schade nur, daß in dem ganzen Erlaß auch nicht eine Maßregel aufgeführt wird, die gegebenen Falles gegen die Arbeitgeber" in Anwendung zu bringen wäre. Es ist nur von Maßregeln gegen die Arbeiter und ihre Vertreter die Rede.
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Nach der Logik der herrschenden Klassen kann eben nur von Seiten der Arbeiter die Freiheit der Arbeit" beeinträchtigt werden, von Seiten der Ausbeuter nie. Denn die Freiheit der Arbeit" übersetzt sich in der Praxis in die Freiheit des Ausbeuten lassens, wie die Freiheit der Gewissen in der Sprache der Kirche nichts anderes heißt wie die Freiheit, die Gewissen zu knechten.
Darum lassen wir uns durch das Geschrei der Pfaffen und Pfaffenfreunde nicht irre leiten. Und wenn sie zehntausendmal von Freiheit" deklamiren, sie meinen immer nur ihre Vorrechte.
Wo aber der heutige Staat gegen diese vorgeht, wird er stets unseen Beifall haben. Was wir ihm vorwerfen, ist nicht, daß er es thut, sondern daß er es nur halb thut, nur halb thun kann. oldinyol to
Und wer uns fragt, wie diese Auffassung mit unserem Programm zu vereinbaren ist, dem antworten wir: Der Satz: Religion Privatsache, fann erst dann zur Wahrheit werden, wenn das Kapital aufgehört hat, Privatsache zu sein. Erst wenn die Freiheit der Ausbeutung ein Ende gefunden, wird die Freiheit der Arbeit zur Wahrheit werden.
Aus England. turismble II.
zug Mool oldi imalo solist
London, Ende März 1886.
Bevor ich im eigentlichen Text des Briefes weiter gehe, habe ich zweierlei zu erwähnen, wozu mir hier der beste Platz scheint.
1) Die ausländische Konkurrenz im hiesigen Arbeitsmarkt, namentlich
Erscheint
Berlag
der Boltsbuchhandlung Hottingen Zürich.
22. April 1886.
aber die deutsche, ist überhaupt nicht in dem Maß vorhanden, daß sie das große Geschrei, welches darüber in der englischen Presse angeſtimmt wird, auch nur im Leisesten rechtfertigte.
Es leben zwar eine große Anzahl Deutscher in London, vielleicht un gefähr 150-160,000( Genaues ist ja darüber nicht recht zu ermitteln), aber diese große Zahl rechtfertigt wohl auch die Annahme, daß die Deutschen nahezu dasselbe Quantum Arbeit für Andere, also auch für Engländer, bringen, respektive schaffen, als was sie nehmen, beziehentlich für sich beanspruchen.
Reduziren wir nun aber die Anzahl der Deutschen auf die wirkliche Arbeitskraft, welche sie repräsentiren und mit welcher sie also in die Ronkurrenz treten, so beträgt die Zahl der hier in Betracht kommenden ficher nicht viel mehr wie 50,000. Da nun London aber in demselben Verhältniß eine Gesammtarbeitskraft von 1,400,000 repräsentirt, so ers gibt sich das Verhältniß von 1 zu 28, d. 5. 1 deutsche Arbeitskraft auf
28 englische.
Dieser Bruchtheil, an und für sich schon ein derartiger, daß er für die Gesammtheit kaum ins Gewicht fallen kann, wird aber vollständig auf Null reduzirt, wenn man bedenkt, daß, wie schon gesagt, ein gutes Theil Arbeit doch durch die Deutschen geschaffen wird, daß ferner aber eine bedeutende Anzahl Deutscher hier sind, welche entweder selbständig etablirt oder Repräsentanten großer deutscher Handlungshäuser und Fabrikanten sind, also in beiden Fällen Arbeit ge ber und nicht Arbeit nehmer.
Alle diese, und ihre Zahl ist nicht gering( fann man doch in der City hier manchmal den Eindruck gewinnen, als sei man in einer deutschen Stadt), beschäftigen aber aus sehr naheliegenden Gründen mindestens eben so viele, wenn nicht mehr englische, als deutsche Arbeiter. Dies alles beweist, daß die so viel verschrieene deutsche Konkurrenz nicht in so außerordentlichem Maße vorhanden ist. Dazu kommt noch, daß es nur sehr wenige Arbeitszweige sind, in welchen ausländische Arbeiter wirklich zur Konkurrenz mit englischen Arbeitern zugelassen sind. Ale bie großen Arbeiterkategorien, wie z. B. Dock- und Hafenarbeiter, HausKnechte, Ausläufer, Padträger, Markthelfer, Rohlenarbeiter, sowie übers haupt alle sogenannten Tagelöhner haben von der ausländischen Ron furrenz nichts zu fürchten.
Wer je Gelegenheit gehabt hat, diese Arbeiter Rategorien hier in London und anderen großen Städten kennen zu lernen, ihre strenge Abgeschlossenheit nicht blos jedem Fremden, sondern selbst dem Einhei mischen gegenüber, welcher nicht zur Zunft" gehört, wird ohne Weiteres wissen, daß hier kein Feld für deutsche Arbeitskraft ist.
und Bedienstete, überhaupt alle Arbeiter, die mit dem öffentlichen Vers kehrswesen zusammenhängen. Nur ganz vereinzelt findet man ein
Ebenso ausgeschlossen von dieser Konkurrenz sind: Eisenbahn- Arbeiter
mal einen deutschen Droschkenkutscher oder Omnibuskondukteur u. dgl. Außer allen diesen gibt es aber noch eine ganze Anzahl von Gewerken, die für Deutsche gar nicht oder doch nur sehr schwer erreichbar sind, so 3. B. Maurer, Bautischler, Zimmerleute, Sattler, Weber, Buchdrucker, Lithographen u. a. m.
Thatsächlich ist deutsche oder ausländische Konkurrenz nur in wenigen Gewerken vorhanden, z. B. bei den Kunsttischlern, Schneidern, Schustern, Mechanikern, Schlossern, Kellnern, Friseuren, Barbieren, Bädern und
Romptoristen.
Die lettere Branche, hier Clerks genannt, leidet, das muß zugegeben werden, wohl am meisten unter ausländischer Konkurrenz, doch hat es damit seine besondere Bewandtniß. Diejenigen, welche hier dem englischen
Clerk Ronkurrenz machen, sind in großer Bahl keine eigentlichen Arbeiter, sondern Söhne reicher oder doch bemittelter deutscher Handlungsbesitzer, welche hier als Volontäre in englische oder auch deutsche Häuser eintreten, weil sie nach einem alten Vorurtheil glauben, ste tönnten in England, resp. London, die Kunst, Profit zu machen, beffer lernen, als
in der Heimath. Beiläufig eine schöne Täuschung.( Da sind wir aber anderer Ansicht. Die Red.)
Diese Leute nehmen nun meiftentheils nur zu diesem Zweck Stellung und erhalten gar keinen oder doch nur wenig Lohn, und da an ihrer Stelle teine Engländer stehen können, machen sie diesen selbstverständlich eine fühlbare Konkurrenz. Doch muß ich hier ausbrücklich betoner, es find das keine deutschen Arbeiter, sondern deutsche Bourgeoissöhne, der Haß der englischen Arbeiter schießt also am Ziel vorbei.
Uebrigens bringen diese Leute auch alle Geld nach England, da fie von ihren Eltern oder Anverwandten unterhalten werden, und somit schaffen sie wiederum einer andern Kategorie von englischen Arbeitern Berdienst und Brod, da sie meistentheils in englischen Familien wohnen und verkehren.*)
Aus Vorstehendem geht wohl zur Genüge hervor, daß die ausländische Ronkurrenz im Großen uud Ganzen keine derartige ist, daß das erhobene Geschrei darüber gerechtfertigt wäre.
In den wenigen Geschäften aber, die ich oben genannt habe als solche, in welchen deutsche Konkurrenz vorhanden ist, arbeiten die deutschen Arbeiter bis auf ganz wenige Ausnahmen zu denselben Arbeitss 13 hnen wie die Engländer, ja in sehr vielen Fällen erhalten sie sogar mehr.
Doch über die Lohnverhältnisse an anderer Stelle; hier erlaube ich mir nur noch die eine Bemerkung, daß wenn die Engländer gar keine ausländische Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt haben wollen, wie es nach dem Geschrei der Presse scheint, sie am besten thun, das„ brittische Reich" mit einer chinesischen Mauer zu umgeben.
Freilich ein schönes Schauspiel, wenn die ,, Grand- Nation" der Britten, welche seit mehr denn ein Jahrhundert bemüht gewesen ist, alle chinesis schen Mauern Europas und Asiens einzureißen, jest selbst am Ende des 19. Jahrhunderts, eine solche um ihr Eiland zöge. Wer tann's wissen?!?
Nun noch ein Anderes.
Ich stehe nicht an zu erklären, daß selbst wenn die ausländische Kons turrenz auf dem Arbeitsmarkt hier in England wirklich so groß wäre, wie es die hiesige Preffe hinzustellen sucht, so wäre es auch noch weiter nichts, als daß die englische Nation jetzt erntet, was sie seit länger als einem Jahrhundert gesäet hat, und zu bedauern wäre dann nur, daß Diejenigen, die unter dieser Mißernte jest zu leiden haben, gerade die
Arbeiter sind.
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*) Diese Art zu rechnen, scheint uns denn doch etwas zu. bürgerlich. Der durch deutsche Volontärs außer Existenz gesetzte oder in seinen Existenzbedingungen herabgedrückte englische Clerk würde ja ohne diese Ronkurrenz wohl auch andern Rategorien von englischen Arbeitern ,, Ver dienst und Brod schaffen". Aber wir haben es hier mit dem Clerk als Arbeiter und nicht mit dem Clerk als Konsument zu thun. Und diesem liegt, wenn er auf's Pflaster fliegt, die Frage doch am fernsten: Bringt der, der mich dem Verhungern aussett, Gelb in's Land oder nicht?
Der werthe Einsender geräth unseres Erachtens überhaupt in seinen Deduktionen vielfach auf Abwege. Wenn wir seiner Zuschrift dennoch die Aufnahme nicht versagten, so erstens wegen des recht interessanten Thatsachenmaterials, mit dem er uns im Verlaufe derselben bekannt macht, und zweitens weil er im Schlußresultat immer wieder auf den richtigen Standpunkt zurückkommt.