mittel das von der Frau des Schlieben für dasAschersleber Tagebl." geschriebene und von Schlieben selbst unterzeichnete Originalmanuspript ein. Nicht wenig war aber Herr Lerche erstaunt, als er 10 Tage, nachdem er seinen Brief fortgeschickt, vom I. Staatsanwalt in Berlin   die Nach- richt erhielt, er habe wohl den Brief des Lerche erhalten, das a n g e- kündigte Originalmanuskript sei aber nicht im Briefe enthalten gewesen. Und trotz aller bestimmten Bersiche- rungen des Lerche blieb es dabei. Das Originalmanuskript blieb verschwunden und Schlieben pardon, Herr von Schlieben  , der konservative Redakteur, blieb von Strafe be- wahrt. Nur der Redakteur derStaatsbürgerztg.", die den Artikel ver- öffentlicht, erhielt eine Geldbuße. Natürlich zweifelt kein Mensch daran, daß der Staatsanwalt auch gegen Schlieben   Anklage erhoben hätte, wenn das unglückliche Manu- skript nicht auf so unerklärliche Weise verloren gegangen wäre. Denn, wie gesagt, die Unparteilichkeit des Staatsanwalts ist über allen Zweifel »haben. Eine Preisaufgabe. Wir lesen im PariserSocialiste" fol« gende lustige Persisflage: Die katholischen   Fabrikanten Lyons haben sich entschlossen, für ihre Seidenwaaren, die heute, wo Italien  , Oesterreich, England, Amerika   ,c. die ganze Erde mit diesem Fabrikat versorgen, mit jedem Tag mehr anhäufen, Absatz im Himmel zu suchen. Aber dazu heißt es den Ort entdecken, wo sich der Himmel, der Aufenthatt Gottes und seiner Seli- gen, befindet. Zur Zeit des griechischen Heidenthums gab man den Gipfel des Berges Olymp dafür an, die Christen jedoch, denen dieser Himmel u sehr einer Erkletterung seitens der Menschen ausgesetzt schien, wie sie >ie Titanen bereits versucht, verlegten ihn jenseits der Wolken. Nun haben seitdem die Astronomen mit ihren langen Augengläsern dermaßen den interplanetaren Weltraum durchmustert, daß sie das Reich Gottes unbedingt hätten entdecken müssen, wenn es fich in dieser Region be< fände, und unsere heutigen Christen sind daher in vollständiger Unkenntniß davon, in welchem Winkel des Weltalls eigentlich der Himmel ein- quartirt ist. So hat denn die katholische Gesellschaft von Lyon  , in der sich soviel Fabrikanten befinden, sich die Erforschung des Himmels zur Aufgabe gemacht und dem, der ihn entdecken sollte, 150 Franken Belohnung ver- sprochen. Sie find nicht gerade sehr spendabel, die Katholiken! Die Entdeckung des Kongo hat den Stanley und De Brazza ganz andere Profite eingetragen. Während sie aber dabei sind, das Paradies zu ermitteln, bereiten die frommen Fabrikanten von Lyon   inzwischen ihren Lohnsklaven die Hölle in der Fabrik." Paßt auch an die Adresse unserer braven deutschen   Kolonisations- wütheriche. Wie schwärmten sie nicht, als Stanley ihnen von den Mil- lionen Negern erzählte, die noch keine Socken und Unterhosen tragen! Aber nun erst die Myriaden von Cherubim und Seraphim mit seide- nen Nastüchern und baumwollenen Nachtmützen versehen zu dürfen, das wäre ein Geschäft! Da könnte man wirklich die Finger nach lecken. Vielleicht liegt in der Ahnung solch zukünftigen Glückes die Erklärung dafür, daß seit einiger Zeit die ganze Fabrikantenwelt anfängt, fromm zu rogchen. Die; politische Moral unserer Gegner. Es gibt politische Aussprüche, die man als charakteristisch für Parteien und Zustände fest- nageln muh, damit sie das Volk sich fest einprägt. Einem solchen Aus- spruch begegnen wir in derN a t i o n a l l i b e r a l e n K o r r e s p o n- den z". Das Organ der nationalliberalen Partei schreibt in seinem Aerger über die Haltung des Zentrums in der Branntweinsteuerkom- Mission:D erKnochen desKirchengesetzes wäreumsonst hingeworfe n." Das heißt mit andern Worten: Das Kirchengesetz, welches alle Hoheitsrechte des Staates der Kirche gegenüber preisgibt, war nur einKnoche n", um den Ultramontanen eine hohe Schnaps- steuer abzulocken. Anders Leute haben nun freilich nie daran gezweifelt, daß es sich beim Kirchengesetz wie überhaupt bei der Gesetzgebung der letzte» Jahre, um nichts als gemeinen Schacher gehandelt hat, aber es von so unzweifelhaften Regierungsanhängern bestätigen zu hören, ist trotzdem etwas werth. Beiläufig. Vor einigen Jahren wurde ein Genosse*) angeklagt und, unseres Wissens, auch verurtheilt, weil er das Sozialistengesetz infam genannt. Die Staatsanwaltschaft sah darin eine Kanzler- und Majestäts- beleidigung, da das Sozialistengesetz vom Kanzler eingebracht und vom Kaiser unterzeichnet worden war. Nun, auch das Kirchengesetz ist vom Kanzler verfaßt und vom Kaiser vollzogen worden. In der Bezeichnung desselben als eines Knochen, hingeworfen, um eine Schnapssteuer zu ergattern, liegt daher nach dieser Logik eine Kanzler- und Maje- st ä t s b e l e i d i g u n g, wie sie schärfer nicht gedacht werden kann. Also zugegrissen, Staatsanwälte, eine so schöne Gelegenheit gibt es so bald nicht wieder. Arme nationalliberale Köter, wir begreifen Euern Aerger über die Füchse des Zentrums! Ihr würdet für denKnochen" alles apportirt haben. Zur Beförderung empfohlen. Unsere Genossen werden in voriger Nummer in der Korrespondenz aus Halle a/d. Saale   über die Verhaftung des Schneidermeisters Seidel gelesen haben. Seidel soll verbotene Schriften verbreitet haben, wofür die Polizei jetzt nach Be- weisen sucht. Da hat nun, wie man uns neuerdings schreibt, bei der Vernehmung eines Kollegen des Seidel der Geheimpolizist Später folgenden charakteristischen Ausspuch gethan: Dynamitbomben müßte man in die Fachvereine werfen!" Man sieht, welch großes Verständniß Puttkamers Garde der von ihrem Herrn und Gebieter ausgegebenen Parole entgegenbringt. Die Ermun- terung vom Ministertisch aus hat diesen Lümmeln von Polizisten grade noch gefehlt, die ohnedies stets bei der Hand sind, Arbeitervereine oder Arbeiterversammlungen, die sich nicht ihrer speziellen Gunst erfreuen, im Namen des Gesetzes" aufzulösen. Im Namen des Gesetzes! Selten ist wohl noch ein Wort so skandalös mißbraucht worden, als dieses heut- zutage dem Arbeiter auf Schritt und Tritt entgegengeheulle: Im Namen des Gesetzes. Gesetze, die ohnehin nur der Ausdruck der krassesten Klassen- Herrschaft sind, werden in schnödester Weise ausgelegt, statt ein Schutz gegen Willkür zu sein, sind sie nichts mehr als ein Deckmantel für die frechste Willkür, die es je gegeben. Und was zur vollständigen Blos- legung dieses elenden Lügensystems noch gefehlt, das hat die Phantasie des Hallensischen Polizisten ergänzt:Dynamitbomben im Namen des Gesetze s." Der Bursche ist gut, Exzellenz, den können wir Ihnen zur Beförde- rung bestens empfehlen, der weiß, wo Barthel den Most holt. Dynamit, das ist heute die Losung. Dynamit hier, Dynamit da, nirgends so große Verehrer dieses wunderbaren Zerstörungsstoffes als in den Reihen der Pflichtgetreuen Beamten" Sr. Exzellenz des Ministers Puttkamer  . Warum ist Puttkamer ganz besonders rigoros gegen die Maurer? fragt uns ein Genosse. Die Antwort liegt auf der Hand. Bekanntlich ist der Vizepräsident des preußischen StaatSministe- riums obdachlos. Er bekommt blos 9000 Mark Miethsentschävigung, und dafür kann man in Berlin   bei dem besten Willen keine Wohnung austreiben. So ist denn der Herr Vizepräsident leider gezwungen, um nichtpennen" zu müssen, in dem Hotel des preußischen Ministers des Innern, Unter den Linden  , zu logiren. Dieser fatale Zustand der Dinge würde durch einen Maurerstreik natürlich noch verlängert werden, und so der Herr Vizepräsident, auf wer weiß wie lange Zeit, gezwungen sein, die 9000 Mark in die Tasche zu stecken. Dagegen aber sträubt sich das tugendhafte Gemüth des Jhring-Mahlow-Mannes, all sein Sinnen und Trachten geht dahin, dieserwohnungslosen, der schrecklichen Zett" ein Ende zu machen, und deshalb sein nur zu gerechter Zorn gegen die Maurer. Honnx seit qui mal y pense. Aufgepaßt! In Frankenthal  (Pfalz  ) streiken die Arbeiter der dortigen Schnellpressenfabrik von Albert& Cie. Polizei sekundirt den Fabrikanten. Zuzug fernhalten. Unterstützungen zu senden an A. O p p m a n n, Dreher, Wormserstrahe. Belgien  . Genosse Ed. Anseele in Gent   ist wegenAufreizung zum Ungehorsam gegen die Gesetze" zu sechs Monaten Gefängniß ver- urtheilt worden. Er hatte, gelegentlich der Streiks in Charleroi  , in einem Artikel imVooruit" die Frauen und Mütter der Soldaten auf- gefordert, an ihre Männer zu schreiben und sie aufzufordern, nicht auf das Volk zu schießen. Da das Gesetz den Soldaten blinden Gehör- sam befiehlt, so erblickten Staatsanwalt und Gerichtshof in diesem Ar- tikel ein Verbrechen, das selbst im Lande der Preßfreiheit nicht unge- sühnt bleiben durste. Von der zweiten Anklage, sich einer M a j e st äts- beleidigung dadurch schuldig gemacht zu haben, daß er König Leo- pold in einer öffentlichen VersammlungVolksmörder" genannt, wurde Anseele freigesprochen, nachdem durch eine Reihe von Zeugen (u. And. auch von Berichterstattern der gegnerischen Presse) festgestellt worden, daß er das Wort in der Aufregung über ein während der Versammlung eingetroffenes Telegramm gebraucht, welches die Erschießung eines Arbeiters durch Gensdarmen meldete. Als Vertheidiger standen Anseele die Führer der belgischen Radikalen I a n s o n und Victor Arnould zur Seite. Die Tribüne des Gerichtshofes war übersüllt und vor dem Gerichtsgebäude harrte eine große Menschenmenge, die dem beliebten Vorkämpfer der Genter Arbeiterschaft bei seinem Heraustreten eine großarttge Ovation bereitete. Tags zuvor ward in Brüssel   AlfredDefuisseaux, der Verfasser des vielgenanntenVolkskatechismus", wegenAufreizung zu Gewalt- thaten, Aufforderung zum Ungehorsam gegen die Gesetze, Aufwiegelung gegen die Einrichtungen des Landes" zu einem Jahr Gefängniß und 600 Franken Geldbuße vertheilt. Wenn man berücksichtigt, daß in dem Katechismus das allgemeine Wahlrecht als das geeignetste Mittel geschildert wird, allen politischen und sozialen Mißständen abzu- helfen, so kann man nicht umhin, in diesem Verdikt des Gerichtshofes einen Akt skandalösester Klassenjustiz zu erblicken. Die Bourgeoisie des Brüsseler Gerichtshofs der Quadrat-Korrespondent der Münchener  Allgemeinen" hat den Muth, die aus der Elite dersatten Leute" ausgewählten Geschwornen alsVolksgericht" zu bezeichnen haben nur ihrem Klaffenhaß Ausdruck gegeben gegenüber dem Mann, der so viel beigetragen zu der tiefgehenden Volksbewegung gegen ihr heiliges Privilegium: das Zensuswahlrech t.*) Uebrigens ist auch das Urtheil im Prozeß Anseele ein charakteristischer Ausdruck der Bourgeoisgesinnung der Geschwornen. Da in Belgien   die Bourgeoisie herrscht und im König lediglich ihren Kommis sieht, der von ihr abhängt, so denkt sie über Majestätsbeleidigungen ziemlich gleich- gültig; das Königthum ist ein Luxus, den man sich leistet, weil es Mode ist und man es zahlen kann, wie man sich der Mode halber eine Fasa- nerie hält. Aber sich ereifern, weil jemand den Fasanenhahn ärgert? Unsinn! Etwas ganz anders ist es mit der Armee, die unser Eigen- t h u m, unser Ausbeutungsrecht zu beschützen hat. Dieser ihre Zusammengehörigkeit mit dem Volke predigen, heißt ihren Geist vergiften, und jeder dahingehende Versuch ist auss strengste zu ahnden. Nun, Anseele hat beim Verhör im Voraus die richtige Antwort auf das Urtheil gegeben. Er sagte: Hätten wir zu den Soldaten sprechen wollen, so würden wir den Muth gehabt haben, uns vor die Kasernen zu stellen, wie wir in den Straßen Gents mit demVooruit" stehen. Ich habe unter dem Ein- fluß meiner Jugendeindrücke geschrieben. Ich erinnere mich noch daran, als mein Vater sich im Streik befand und gesagt wurde, daß es zum Ausstand gekommen, wie sehr meine Mutter damals bebte, wenn mein Vater aus dem Haus ging. Wenn ich für diesen Artikel verurtheilt werde, so nehme ich die Strafe gern auf mich." Wir gratuliren unserm Genossen zu dieser männlichen Sprache. *) Um Stimmung gegen Defuisseaux zu machen, werden in der deutschen  Presse allerhand Geschichten über das Vorleben desselben kolportirt. Da- nach soll er Millionär sein, wegen Meineids bestraft, einer Wittwe die Summe von 5000 Franken veruntreut haben tc. ic. Wir wissen nicht, ob an diesen Geschichten etwas Wahres ist und wie viel, aber daß sie sich nicht so verhalten, wie die Blätter schreiben, davon sind wir fest überzeugt. Korrespondenzen. Berlin  , 26. Mai. Ein fideles Begräbniß. Heute hatten wir hier dasherr"lichste Begräbniß, das man sich nur denken kann. Schusterjungen, einige Weiber, Kinder, Straßenbummler und zufällig Vorübergehende bildeten ein dünnes Spalier in der Sophienstraße, in der sich der Leichenzug für den Geschichtsschreiber Leopold von Ranke  aufgestellt hatte. Die Berliner   Studenten, die künftigen Stützen der bürgerlichen Ordnung, waren mit allem mittelalterlichen Firlefanz, ihren Bannern, bunten Schärpen und ähnlichen Symbolen der Chinesenhaftig- keit aufmarschirt. Ihnen folgten, als der Zug fich in Bewegung setzte, fünf akademische Stützen der Ordnung, von welchen die drei mittelsten auf weißseidenen Kissen die Orden Ranke's trugen, mit denen die ver- schiedenen gekrönten Häupter geglaubt hatten, den Vertreter der Wissen- schast auszeichnen zu müssen, der es so vortrefflich verstanden hat, ihnen ungefährlich zu bleiben. Alle fünf hatten so dumme, nichtssagende, semmel- blonde Gesichter, daß es wirklich schien, als habe man sich dieselben, als am besten geeignet zu Trägern des Ordensunsinns, ganz besonders aus- gesucht. Der von Lorbeerkränzen bedeckte und von vier schwarzbehanznen Pferden gezogene Leichenwagen schloß sich ihnen an, dann kamen die bunten Galawagen des Kaisers, des Kronprinzen und der Kronprinzessin, die Wagen der Leidtragenden, und wieder Studenten mit bunten Fahnen, die mit den grünen Blättern vermischt lustig im Winde flatterten. Es war der reine Mummenschanz, der Allen auaenscheinlich das lebhafteste Vergnügen machte. Man sah k e i n e e i n z i g e T h r ä n e. Die Leid- tragenden selbst schienen Mühe zu haben, feierliche Gesichter zu machen, hatten aber wenigstens weiße Taschentücher in den Händen. Am trau- rigsten sahen noch die Pferde des Leichenwagens aus, denn ihre Gesichter waren schwarz verhüllt, wer weiß aber, ob nicht selbst diese von dem allgemeinen Vergnügen angesteckt waren, man konnte es nur nicht sehen. So begräbt die Bourgeoisie ihre gefeierten Todten! Wenn einer von unfern Genossen in der Blüthe des Lebens durch Uebermaß von Arbeit und vielleicht mit Hülfe polizeilicher Quälereien dahingerafft wird, dann wird sein Leichenbegängniß verboten. Die Kameraden dürfen ihrem Schmerz und ihrer Liebe keinen äußeren Ausdruck geben. Aber wahrlich, wenn nur ein einziges blasses Gesicht sich über die Arbeit beugt, die sich bei dem Gedanken, daß in diesem Augenblicke ein langjähriger treuer Freund und Mitkämpfer in aller Stille zu Grabe getragen wird, von Thränen feuchtet, dann ist der zu Tode Gehetzte mit mehr Ehren zur Ruhe ge- bettet worden als der berühmte Leopold von Ranke  . G. ) Wenn wir nicht irren, Bebel. Bolkmarsdorf(Leipziger Landkreis).Vincit veritas", so denken und hoffen auch wir, ob früher oder später:die Wahrheit siegt". Der morsche Bau der heutigen Gesellschaft, dessen Druck sich allerwärts namentlich bei der A r b e i t e r w e l t fühlbar macht, ist auch hier in starkem Wanken begriffen; man hat in unserem Arbeiterdorf von 13,000 Einwohnern schon längst begriffen, daß nur eine vollständige Umgestal- tung der Gesellschaft durch den Sozialismus das arbeitende Volk aus dem Elend der Jetztzeit erretten kann. Möge für die heutige Unord- nung, genannt Ordnung, lieber ein Ende mit Schrecken kommen als ein Schrecken ohne Ende, das Schiller  'sche Wort sich bald bewahrheiten: Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen." Arbeiten wir vorläufig weiter an der großen Sache, an der Eman- zipation der Arbeiter, suchen wir uns zu vervollkommnen in der Agita- tion u. s. w.. sorgen wir, daß die nächste Reichstagswahl in unserem Ort eine noch größere Majorität als 1000 Stimmen über unsere Geg- ner für uns mit sich bringt. Auch die nächste Landtagswahl muß gut werden, und vor allen Dingen, bewahren wir in allen Wahlen, niögen sie auch Gemeinderathswahlen heißen, unfern prinzipiellen Standpunkt! Nur durch Reinhalten des Prinzips kann der Sache genützt werden. Uebe man auch Kritik an den Gewählten, denn nur Kritik ist die beste Garantie für eine dauernde Gesinnungsfestigkeit derselben; sorgen wir mit einein Wort dafür, unsere gute Sache vollständig intakt zu erhalten. Der(prinzipielle Sinn der hiesigen Genossen will es nun, daß hier im Parteiorgan ein krittsches Sezirmesser angesetzt wird, und zwar an etlichen hiesigen Tugendbolden und Gegnern der Arbeiterpartei. Schon im Laufe des März fanden wir es für nöthig, an die Straßenecken de Ortschaften der Umgegend solgendes Plakat anzuheften:Arbeiter! De im hiesigen Kirchweg ein Barbiergeschäft betreibende Karl G ö p« hat vor kurzer Zeit eine gemeine Denunziation verübt,« läßlich einer Sammlung für die nothleidende Arbeiterbevölkerung> Meerane  . Von was lebt dieser Göpel? Von den Groschen der Arbeits Dafür denunzirt er sie in schmutziger Art. Arbeiter, unterstützt dies» Helden ferner nicht mehr. Denken die Arbeiter mit uns:Der gröst Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant!" Die W«H der sozialdemokratischen Partei." Das Plakat hat seine Wirkung geth« Der pp. Göpel wehrte sich durch ein Fluglatt, worauf ihm noch eis andere Abfertigung zu Theil wurde. Wie man hört, will derselbe d» Ort verlassen; sehen die Genossen allerorts sich diesen Patron, wenn» erscheinen sollte, genau an, und machen sie ihm den Boden der Existe» nicht zum Paradies. Solche Lumpe müssen geboycottet werden. B Göpel auch sonst in moralischer Beziehung beschaffen ist, bedarf na! alledem keiner näheren Charakterisirung. Ein anderer von dieser netten Sorte ist ein Hausbesitzer im hiesig» Rabet(?), der wegen eines gemeinen Meineids bestraftePantoffel  ' Reiß. Dieser Mensch, kenntlich an seinem kupferrothen Gesicht, ch maliges Gemeinderathsmitglied, hat vor Jahresfrist einen Genosse» welcher Flugblätter vertheilte, denunzirt, so daß derselbe bestraft wurd» möge auch diesem Ehrenmann der verdiente Lohn nicht ausbleiben. Der hiesige Polizeiapparat zeichnet sich namentlich durch eine Zierd aus: Korporal Lehmann, ein Held, der, nach berühmtem Must« kaum nüchtern wird. Er möchte uns am liebsten ausrotten, kann ui» aber wenig schaden. Bezeichnend ist nur, daß derartige schwankende Gest» ten im Dienst bleiben; wahrscheinlich deshalb, um wahrheitsliebende us anständige Einwohner ungestraft beschimpfen zu können. Dieser Lehmas» hat auch eine sehr moralische Vergangenheit, Wilhelmsstraße selig» Andenkens. Zu diesen Gegnernseligen Andenkens" gehört auch der frühere Schul mann, jetziger Exekutor Schmidt. Man kolportirte vor Jahr» folgendes offene Geheimniß: Schutzmann Schmidt griff ein Frauenzimms auf, welches der Demimonde angehört, und übertrat dabei selbst di Gebote der Sittlichkeit. Noch andere Fälle dieser Art sind bekannt; ab» wo bleibt die verdiente Strafe? Schmidt ist Exekutor geworden und d solcher hat er mehr Verdienst gegenüber seiner früheren Stellung. In hiesiger Schule ist nicht immer gut sein. Die Prügelpädagog» sind auch hier nicht dünn gesäet; unter Andern hat sich ein gewiss» Hilfslehrer Rübner in dieser Beziehung vorgethan. Hoffentlich wi» sich der Bursche ändern. Für heute sei es mit diesen Tugendbolden genug; wir könnten zw» noch mehr an den Pranger nageln, namentlich aus früherer Perio» Gemeindevorstand Kuhn, doch sei hier nur kurz erklärt: Hüten sich d» Nachfolger dieser verblichenen Größe, in die Fußflapfen derselben» treten, und hüte man sich, Achselttäger zu sein! Diese Mahnung so- genügend. Für uns aber, Genossen, gilt es, auf dem Posten zu sein und All» daran zu setzen, damit die sozialistische Gesellschaft errichtet und all» Unbill und Niedertracht vollfländig der Garaus gemacht wird. Die rothe Wacht.! »>erd«i Postb» und mtgeg v« Fr. 2, VU. 3, ft. 1,7 5t. 2,: W- bi( P<r Hln! Abs» ! I leut Term gen D» plare dere Ans» Brieftasten c Ab der Redaktion: Einsendungen sind eingetroffen: aus Dar« Zuvor stadt, Neustadt a. d. H., Oschersleben. Haß: Eingesandt»' mit bestem Dank verwendet. der Expedition: F. St. Genf: Fr. 3 f. Schft. erh. Bsty fort. Gewünschtes nur noch in Englisch   lt. Katalog. Die hiesige ThätiL keit des signalisirten Mouchard S. Anlangendes erbitten bald- Unsere hiesigen Preß- und Polizeireptile dulden übrigens selten ein» hornrne d'esprit in ihremFreß-Trögli" ohne reichliches Futte» geld. Brennus: Mk. 3 pr. C. H. ä Cto. gutgebr. Näheres bfl. Vc Schft. baar, sowie Mk. 24 55 pr. Verl. gutgebracht. Mk. 38 pr. Ust-L dkd. erh. Die Unverzagten v. Landgraben: Zu lebensläng'Cx js licher Heuchelei Verurtheilter: Mk. 1 f. Schft. erh. Alle' beachtet. Sdg. fort. Panzerschiff: Mk. 87 92 ä Cto Ab. ic. erh. m. Falken: Fr. 11- Ab. 1. u. 2. Qu. 1 Expl. Slb. u. dessen Schft. erh(veistl Rudolf X. in F.: Mk. 305 Cto. Ab. ic. erh. Bfl. Weiteres, �lhm i E. P. Ddn.: Fr. 7 30 Ab. Juni u. 3. Qu. pr. Schltr. erh. Der al» gx», Unverbesserliche: Mk. 5 Ab. 2. Qu. B., Schft. I. u. ä Cto. erh. h Beelzebub: Schabltz. hat Mskpt. und versprach direkt zu antworte»»., Gemahnt. Ernesto Weiland, Rio de Janeiro  : Fr. 48 ä Cto. Ad*t)QM ic. erh. u. Fr. 2 pr. Asd. dkd. eingestellt. Reklamirtes mit 24 ersetzt die i: Bstllg. folgt. Ab hier geht Alles prompt. Bfl. Weiteres. Schwalb» riscfw Mk. 6 Ab. pr. Juni erh. Weiteres nach Wunsch.   Angler W.: F» uäü-H 70 i Cto. Schft. ic. erh. Dürfte indessen aufgeklärt sein. P. Vlg.! s,.,'; Mk. 2 10 f. 1 Bbl. Fr. erh.- Rothbart: Mk. 250- ä Cto. Ab..e0' erh. Bstllg. folgt. Bf. am 7/6. beantw. Leopold in London  : Archiv» de lien dkd. erh. Spezialqttg. später. Hannibal: Mskpt. erh. u.' Avis v. B. erw. Indirekt geht stets unregelmäßig. Weiteres nach Wunih z(m.. u. bfl. Hambacher Schloß: Wieder 50 Cts. Strafporto! Je 1 i ramm tosten hierher 20 Pfg. Ihr Brief wog 29 Gram»«, Tr war also mit 40 Pf. zu frankiren. Wie oft muß denn das noch hel> �chi gebetet»Verden  ? Adr. geordn. Dr. Clemm: Hatte Verspätung. Hofs- Und niß gegeben. Liegt nicht an uns. Felix I.: Mk. 15: Rest v. Sdr- anto pr. 23/5. Cto. E. bezahlt erh. Heiligs links schwenkt!: Ist Sach» J», der F. V., also dahin alles Diesbezügl. Gruß! Ehemaliger Reichs«! 9. Maulwurf C.: Mk. 52 91 5 Cto. Schft. ic. erh. Weiteres am 27/5. p» P. K. erledigt.- Rotherbusch: Mk. 20- ä Cto pr. H. erh. Bfl."'ß u Weiteres. H. S. I.: Mk. 20 ä Cto. Ab. tc. erh. Bstllg. notirt- gesggj Unserseits Alles prompt. Weiteres nach Abkommen.   E. G. Rwld.! Mk. 4 f. Schst. erh. Sdg. nach Vorschrift. Blaue Taube: Mk-«v 20 Ab. und Slbkt. erb. Natürliib 1 n Nets hetter Mhrnstw- 1 Ab. und Schft. erh. Natürlich f o stets besser. Adr. nottrt.-, L. I.-TI.; Mk. 300 k Cto Ab. ic. erh.- Basel  : Fr. 34 50«b-"�rdi 2. Qu. erh. XIZ.: Nachlfg. notifizirt. erh. u. besorgt.- Mpn Därmig: Mk. 110 k Cto. Ab. k. erh.' ct. Weiteres folgt rechtzeitig. Altenburg   S. A.: Mk. 10; Decazeville dkd. erh. u. besorgt.- O. Lck. R.: Mk. 10 20 Ab. 2. u. 3. Qu. erh. Adr. geord« net. Claudius: Mk. 52 k Cto. Ab.»c. erh. Haben Sie denn Qttg- hler i in 14 und 16 nicht gelesen? Mönus: Mk. 45 Ab. 3. Qu. erh- Ueberschuß verkaufen. Bstllg. folgt. A. R. N. Hdf.; Mk. 4 40 Ab- 3. Qu. erh. Adolf o Gk. 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