Entwicklung der Ver. Staaten in dem Jahrzehnt 1870 bis 1880.
Der aus seiner Mitarbeiterschaft am Boltsstaat"," Vorwärts" und " Bukunft" der Mehrzahl der Genoffen sicher wohlbekannte Verfasser stellt in diesen zwei Heftchen auf Grund des lekten offiziellen Zensus sehr interessante Untersuchungen über die im Titel angegebenen Fragen an. Wir kommen auf die beiden Abhandlungen, die ein überaus reiches statistisches Material bieten, noch eingehend zurück.
eft 6. Socialism and Anarchism . Antagonistic opposites."
Diese in englischer Sprache verfaßte Schrift hat den Zweck, nachzuweisen, daß Sozialismus und Anarchismus in Theorie und Taktik einander direkt widersprechen.
"
The Socialist". Dies ist der Titel einer neuen sozialistischen Monatsschrift, die in London , E. C. Fleet Str. 185, erscheint, und zwar als Organ der Socialist Union". Aus den Namen der Herausgeber zu schließen, haben wir es mit Dissidenten der Sozialdemokratischen Federation" zu thun.
"
"
Indem wir der Hoffnung Ausdruck geben, daß die englischen Sozia listen die mit der Jugend jeder Partei verknüpfte Aera der Spaltungen bald überwinden, heißen wir auch diesen neuen Mitstreiter auf's Beste willkommen.
"
Lo Sperimentale." Das Blatt, das unter diesem Titel in Brescia erscheint, hat den 3wed, alle praktischen Versuche zur Verwirklichung des Sozialismus, sowie alle schon in der heutigen Gesellschaft sich zeigenden Reime des Sozialismus zu registriren und kritisch zu prüfen. Die uns vorliegende erste Nummer beschäftigt sich eingehend u. A. mit Robert Dwen.
Unser schweizerischer Genosse Karl Bürkli , alt Landwehrhauptmann, hat zur 500jährigen Feier der Schlacht bei Sempach im Verlagsmagazin von J. S ch abelih in Zürich eine sehr interessante Schrift: Der wahre Winkelried. Die Tattit der alten Urschweizer" erscheinen lassen, in der er den Nachweis führt, daß die vielbesungene Winkelried- That ,, nicht geschichtliche Wahrheit, sondern Sage und Dichtung" ist.
"
„ Eine solche That", sagt er in der Einleitung, hat es ob Sempach nicht gegeben, nicht geben können, denn es gab ob Sempach auch keine österreichische Phalang und war folglich auch keine solche einzustoßen.
Das Bild der Schlacht ob Sempach , wie es heute allgemein gegeben wird, ist ein total entstelltes, ein Berrbild. Sempach war feineswegs, wie man annimmt, eine geordnete Schlacht, une bataille rangée, sondern ein Ueberfall, eine Ueberraschung in der wildesten Tragweite dieses Wortes, wie die Schlacht am Morgarten, wie Murten , wo die Eidgenoffen einbrachen, just im Moment, als sich bie Burgunder ins Lager zurückgezogen hatten, die Pferde absattelten, abkochten, ihre naffen Kleider auszogen, sich auf den Schragen legten und Herzog Karl der Kühne an der Tafel saß.
-
Es war eben die ,, unmanierliche Manier" der Eidgenossen, zu kommen, wenn man sie am wenigsten erwartete, aber das ist gerade bie Duinteffenz des Krieges. Der Feind kommt nicht, wenn man bereit wäre, ihn zu empfangen, sondern er kommt, wenn man meint, ruhig tafeln oder wie ob Sempach und bei Dornach wo es auch im Juli Schweizer schneite am Schatten lagern zu können... Aber warum so wird man fragen diese so schöne patriotische Jusion zerstören? Gewiß geschieht dies nicht blos deswegen, weil diese an sich so schöne Heldenthat ob Sempach nicht passirt ist, sondern weil mit ihr eine Misse that an der Kriegsgeschichte der alten Urschweizer begangen wird...."
-
,, Die Urschweizer.... sind die Erfinder der langen Schweizerspieße, wie der Hallbarte und der Fußvolttaktik überhaupt. Diese älteste Schweizertaktit ist das Fundament des Schweizerbundes, ihr verbanken wir alle die großen Siege in der Heldenzeit der Eidgenossenschaft, ihr verdanken wir unsere Freiheit und unabhängigkeit.
Die Fußtaktik der alten Urschweizer, aus welcher die moderne Infanterie entstanden, martirt tief in der Weltgeschichte; denn sie hat schließlich einer tausendjährigen Reitertaktit den Garaus gemacht.
Es ist die schönste und wichtigste That der Schweizergeschichte, der größte Ruhm der Urschweiz. Nun diese wirkliche Volks that wird durch die fingirte Pers sonal that des Helden Winkelried so total verdunkelt, daß sie Niemand mehr sieht, daß sie in unserer Geschichte gar nicht mehr zu finden ist. Das ist die große Misse that, die mit der Winkelried- Legende begangen wird. Erst wenn diese in das Reich der Fabeln verwiesen ist, kann man den kriegsgeschichtlichen Anfängen der Schweizertaktik gerecht werden und erst dann begreifen, wie die kleine Urschweiz das gewaltige Haus Habsburg - Defterreich immer wieder und wieder aufs Haupt schlagen fonnte."
Wir können die sehr interessante Arbeit nur bestens empfehlen. Indem fie ine Legende zerstört, erweitert fie das Verständniß für den wirklichen Gang der Geschichte.
Korrespondenzen.
Darmstadt , 5. Juni. Situationsbericht. Unsere Genossen außerhalb werden glauben, wir schlafen hier u. s. m. So beginnen die meisten Berichte in unserm Organ. Um nun nicht in dieselbe Gewohns heit zu verfallen, so sagen wir gleich: Was unsere Thätigkeit in Darm stadt anbelangt, so ist dieselbe eine gute zu nennen, dagegen läßt unsere Thätigkeit nach außerhalb viel zu wünschen übrig, und es wäre endlich einmal an der Zeit, daß sich allsonntäglich eine Anzahl Genoffen zusam menthun und aufs Land gehen nicht des Stimmenfangs wegen, sonbern um die bereits auf die Sozialdemokratie aufmerksam gemachte Land bevölkerung mit den Prinzipien des Sozialismus vertraut zu machen. Was unsere Thätigkeit in der Stadt anbelangt, so bestand dieselbe darin, daß wir in theils längern, theils fürzern Swischenräumen größere Versammlungen abhielten, die durchweg einen fireng sozialdemokratischen Charakter zur Schau trugen. Auf alle diese Versammlungen einzugehen, würde zu weit führen; wir wollen daher nur der letzten Erwähnung thun, in welcher Genosse Schönlant aus Nürnberg über den Reichstag und die Sozialreform sprach. Mit gradezu vernichtender Kritik beleuchtete derselbe das Verhalten des Reichstags und unserer heutigen reaktionären Machthaber. Nicht allein, daß diese reaktionäre Maffe die von den Arbeitern geforderten Arbeiterschutzgesetze trozig verweigerte, dieselben antworteten dem Volte auch noch mit reaktionären Gewalt maßregeln, und zwar zu einer Zeit, wo man in jenen Kreisen überschwänglich in Sozialreform macht, natürlich nur zum Schein. Unter vielen andern dieser Gewaltmaßregeln hob Redner hauptsächlich das Sozialistengeset hervor, bei dessen Besprechung der über wachende Polizei Simpel mit Auflösung der Versammlung drohte. Anknüpfend an die Ausführungen des Genoffen Schönlant bemerken wir, daß derartige Gewaltmaßregeln nur zur Folge haben, dem Volk das Vertrauen zum Parlamentarismus zu rauben. Nun, uns kann es nur recht sein, wenn eines Tages das deutsche Volt, und speziell die deutschen Arbeiter ihre Vertreter in's Land zurückrufen, um dieselben lediglich zur Aufklärung der Massen zu benüßen, damit die Lehteren im Stande find, ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen, wenn der Tag heran tommt, an dem diese reaktionäre Gesellschaft sich abgewirthschaftet hat. Zunächst sei noch mitgetheilt, daß wir beschloffen haben, uns an ber dieses Jahr stattfindenden Stadtverordnetenwahl zu betheiligen. Zwar find nicht alle Genossen mit diesem Beschluß einverstanden, und mögen deshalb diejenigen unserer Genossen, die als Kandidaten zu fungiren haben, stets der Worte eingebent sein, welche Genoffe Bebel, als er das vorletzte Mal bei uns war, äußerte: Selbst der private Händedruck eines Gegners kann uns gefährlich werden, indem er die schneidige Waffe abftumpft, wenn sie zum aktiven Kampfe gebraucht werden soll." Denn um feinen Preis möchten die hiesigen Genossen mit einer derartigen Waffe gekämpft haben, nicht einmal um vierzig Mart. Nun noch ein Wort über die rothscheuenden Polizeift- ügen. Wir wären hier beinahe zu einer Friedhofaffäre à la Frankfurtgekommen. Am 15. Febr. 6. J. starb unser Genosse Alotsch, der erste von sozialdemokratischer Seite hier aufgestellte Kandidat für den Reichstag . Raum war deffen Zob bekannt, als auch schon Genoffe Müller auf die Polizei beschieden und ihm bedeutet wurde, daß das Tragen von rothen Halsbinden
"
und sonstigen rothen Abzeichen bei dem Leichenbegängniß des Mechanikers Alotsch verboten sei, und jeder Zuwiderhandelnde sofort verhaftet werde. Genoffe Müller sah sich jedoch keineswegs veranlaßt, Polizeidienste zu thun und das Verbot den Genoffen bekannt zu machen. Infolge deffen erschienen denn auch eine Anzahl Genossen mit rothen Halsbinden, mit Kränzen mit rothen Schleifen 2c. Sofort stürzten die Polizisten wie Be seffene darüber her, und unsere Genossen mußten fich der gefährlichen Abzeichen auf offener Straße entledigen. Auf dem Friedhof wurden wir von einer kleinen Armee von Schuhleuten empfangen und umringt, aber
911
o Graus, als der Sarg in die Erde gesenkt war, tamen plöglich auch die verschwundenen rothen Schleifen wieder zum Vorschein und flogen, begleitet von dem mit kräftiger Stimme ausgestoßenen Ruf: Für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit!" in die Gruft hinab. Nun tannte die Wuth unseres rothscheuen Polizei- Oberhäuptlings Becht keine Grenze mehr. Schäumend sprang er auf den Grabhügel zu und löste die Versammlung nach§ 9 des Sozialistengesetzes" auf. Trotzdem die Leibtragenden ruhig auseinander gingen, erklärte dieser Schuft nach kaum zwei Minuten, wenn der Friedhof nicht schleunigst geräumt würde, so werde er mit Gewalt räumen lassen!
Zum Schluß sei noch auf ein von diesem Patron benuttes Subjekt aufmerksam gemacht, Ulrich mit Namen. Dieser Mensch schlich sich bei der letzten Wahl beim Wahlkomite ein und bot sich an, an den Wahllokalen behülflich zu sein. Dies hatte Herr Becht bemerkt und wollte ihn nun folgendermaßen für seine Zwede benußen. Vor einigen Monaten wurde besagter Ulrich wegen Urkundenfälschung zu 5 Monaten Gefäng niß verurtheilt, zugleich aber auch wegen Landstreicherei der Landespolizei überwiesen, welche ihm 2 Jahre Korrektionshaus zudiktirte. Trog dem blieb er bis vor Kurzem auf freiem Fuß. Hören wir jetzt, warum. Eines Tages wurde Ulrich durch einen Schuhmann von einer hiesigen Herberge abgeholt und zu Herrn Kommissar Becht geführt. Dort wurde ihm nun von Becht eröffnet, daß seine Zeit abgelaufen sei; wenn er aber Berichte über die hiesigen Sozialdemokraten, bei denen er( Ulrich) doch Zugang habe, liefere, so werde er( Becht) dafür sorgen, daß Ulrich noch länger auf freiem Fuß bleibe. Er habe dabei nichts zu befürchten, er( Becht) wolle den Sozialdemokraten ein Schnippchen schlagen, und wenn Ulrich etwas brauche, solle er es nur sagen. Ulrich erklärte, er brauche ein Paar neue Stiefel; sofort gab ihm Herr Becht fünf Mark, welche Ulrich in der erwähnten Herberge verjubelte, und zugleich das Vorstehende ganz arglos erzählte. Jedenfalls sind die Berichte schlecht ausgefallen, benn Ulrich sitt bereits hinter Schloß und Niegel.
Dem internationalen Charakter unsers Programms getreu stellten wir der Parteivertretung 50 Mark für die streitenden Genoffen in Decazeville zur Verfügung; mögen diese Vorboten der kommenden Revolution sich eines baldigen Sieges erfreuen.
Soeben erfahre ich noch, daß Herr Becht einen Theil des Berichtes über die Versammlung, in der Genosse Schönlant referirte, konfiszirte, ehe derselbe in der hiesigen Freien Preffe" zum Abdruck kam. Schadet nichts, Spitel Becht! Dadurch wird der start schwankende Staat auch nicht gerettet. Rothes Männchen.
" 1
" 1
Feuerbach bei Stuttgart. ( Schluß.) Wie es hier bei den zwei genannten Ausbeutern ist, so ist es auch bei den andern; und da mir der Raum des Parteiorgans zu kostbar ist, um alle ihre Heldenthaten hier aufzuzeichnen, so wende ich mich jetzt zu unserer hochwohlöblichen Polizei. Da ist zuerst unser Herr Schultheiß Veit, ein wahres Monstrum von Schlauheit. Wäre er ebenso lang, als er flug und weise ist, so müßte er im Stande sein, festzustellen, ob der Mond bewohnt ist oder nicht. Die Sorge, daß die hiesigen Arbeiter vom Sozialismus erfaßt werden könnten, läßt ihn Tag und Nacht nicht zur Ruhe kommen. Wo er die mindesten Anzeichen wittert, daß das böse Gift in seine Ge meinde eindringen könnte, ist er sofort am Blaze, um kraft seines Amtes das Uebel im Reime zu ersticken. Im Dezember vorigen Jahres wollte der Redakteur des Schwäbischen Wochenblattes", Georg Basler, hier über das neue Gemeinde gehörigkeitsgeset(-hu! hu!-) referiren. Die Versammlung war auf Sonntag Abend angesezt und gut besucht; aber just in dem Moment, als der Referent beginnen wollte, tam ein Abgesandter des hochmächtigen Herrn Schultheiß mit dem„ Befehl", daß die Versammlung nicht stattfinden dürfe, weil- heute ein hoher Festtag sei. Alle Versuche, dieses Verbot rückgängig zu machen, scheiterten. Der geistreiche, gestrenge Herr Schultheiß gebärbete sich wie ein Stier, dem man einen rothen Lappen vor Augen hält. Aber, wie es ja eine bekannte Thatsache ist, daß das, was man mit Polizeigewalt unterdrücken will, nur desto stärker wächst, so auch hier. Im Jahre 1884 erzielten wir hier nur 52 Stimmen für unsern Kandidaten, und das fast ohne jede Agitation. Wir haben also begründete Aussicht, daß sich die Stimmenzahl im Jahre 1887 bedeutend vermehren dürfte.
-
Nun zu unsern untergeordneten Polizeiseelen( ich bitte den Setzer dringend, nicht Eseln statt Seelen zu setzen. Es hat seine Gründe). Diese, es waren bis vor Kurzem ihrer drei, sind vom gleichen Teige wie viele ihrer Kameraden im deutschen Vaterlande
-
Schmarozen und prügeln heißen sie ordnen und zügeln. Einen besondern Ruf hatte sich der jetzt verstorbene Meier erworben. Wer etwas zu bezahlen hatte und so dumm war, das Geld dem EhrenMeier anzuvertrauen, der konnte sicher sein, zweimal bezahlen zu müssen. Denn eine Duittung hatten sie nicht, und einen Polizeier als Betrüger hinstellen beim heiligen Stöcker!- so etwas wäre ja unerhört gewesen. Meiers Rollege Bosinger treibt es nicht viel anders, und ein Verwaltungskandidat, Namens Ries, war der dritte im Bunde. Als dieser nach Kirchheim versezt wurde, stellte es sich heraus, daß er ungefähr 200 Mt. unterschlagen hatte. Er mußte sich zwar verpflichten, diese Summe zurückzuzahlen, aber ob er es gethan hat, darüber bewahrt die Weltgeschichte ein diskretes Dunkel.
-
-
Der Gemeinderath Rarl Siegle, Raffier der hiesigen Feuerwehr, als die Stunde der verdient auch, hier verewigt zu werden, denn Prüfung" tam, wo er am Jahresende Rechnung stellen sollte, stellten fich 500 Mart heraus, die nicht da waren, weil er sie für sich verwendet hatte. Nun trat sein Schwager ins Mittel und deckte den Schaden, um ihn vor der Anklage wegen Betrug zu schüßen, und Siegle ist ein ehrenwerther Mann". Macht einer unserer anderen Ges meinderäthe einen dummen Streich und es erwachsen Kosten daraus, so werden dieselben einfach auf die Gemeinde abgewälzt.
Nun auch etwas Heiteres: Als der Klingelbeutel für den Bismarc Nothstand auch hier geschwungen wurde, schickte unser Pfaffe sofort 10 Mart. Unser Schultheiß indeß, als Vorstand des Bettelkomites und befannt als Geizhals, ließ ob solcher Ueppigkeit bestürzt sofort bei dem Manne Gottes anfragen, ob er sich nicht geirrt habe. Dieser ließ ihm aber sagen, es sei ganz richtig, und wohl oder übel mußte auch unser Veit jetzt in den fauren Apfel beißen und für seinen Obergögen zu Schönhausen ebenfalls 10 Mart hergeben, denn:
D'r Pfaff und der Schultes und 3'Pfaffe sei G'sell, Dia fizet em Himmel und pfeifet in d'Höl,
sagt der Volksmund.
Und'n Pfarr', ben hot's g'freut, Und'n Schultes hot's g'reut,
-
Und Thaler hot's g'regnet, daß's brazzlet( gepraffelt) voll leit( liegt). Die Bettelei brachte hier ganze 120 Mark ein, bei einer Einwohnerzahl von beinahe 6000 Personen.
Wir haben hier ein schwieriges Feld zu bearbeiten, da die Volkspartei hier noch den größten Anhang befigt, so daß wir diese zuerst zu bes fämpfen haben. Wir sind aber der festen Ueberzeugung, daß wir den Sieg erringen werden, wenn auch viel Geduld und Ausdauer dazu gehört.
Otto der Kleine.
Hoffentlich sind wir hier nun in Zukunft vor ähnlichen Attentater auf die Ehre der Partet geschütt. Mit diesem Wunsche Schluß für heute. Die Wacht an der Jfar.
Letzte Nachricht.
Soeben, da unser Blatt in die Presse gehen soll, geht uns noch die Nach richt zu von der erfolgten Ausweisung Paul Singer's aus Berlin Unser Genosse, von dem wir wissen, daß er für sich keine bessere Be handlung beansprucht als jeder andere Sozialist, wird das mit de Ausweisung verbundene Opfer gern auf sich nehmen. Das mindert je doch in keiner Weise den Charakter dieser Buttkamer' schen Maßregel fie ist ein Att niedrigster persönlicher Rachsucht, der seinem Urheber das Brandmal der Schande auf die Stirne drüdt!
Schuhmacher, aufgepaẞt!
wer Вор
und
entg
Fr.
fl. 1 Fr.
Seit einiger Zeit stehen die Schuhmachergehilfen in Zürich in Unter handlung mit den Meistern behufs Abschaffung der Sitzplatzgelder und Lieferung der Fournituren. Es besteht nämlich bei vielen Meistern det nette Gebrauch, daß sie sich von den Arbeitern den Sigplatz in der Werkstelle bezahlen und sämmtliche Fournituren stellen lassen. Die Ar beiter verlangen nun, daß dieser Unfug aufhören soll. Die Mehrzahl der Meister hat sich mit den Forderungen einverstanden erklärt, nur die P drei größten Geschäfte weigern sich, nachzugeben, weshalb die Arbeiter der betreffenden Geschäfte am 15. Juni die Arbeit niederlegten.
Der Kampf scheint ein heftiger werden zu wollen, denn die Meiste la suchen bei armen verheiratheten Kleinmeistern ihre Waare gemacht zu bekommen, und sie, die sonst in ihren Anforderungen an den Arbeiter nicht anspruchsvoll genug sein können, geben sich in der Noth auch mit verpfuschter Arbeit zufrieden.
Wir bitten dringend, 3uzug fernzuhalten. Unter stüßung ist sehr nöthig und wolle man uns solche allfällig rasch zu Theil werden lassen.
J
B
20
Wir erlauben uns zu bemerken, daß wir in diesem Punkt auch immer auf dem Posten waren und es später wieder sein werden. Gelder sind zu senden an A. Dinger, Restaurant Sante Schoffelgasse, Zürich , oder auch an die Expedition de Np. ,, Sozialdemokrat".
Warnung.
11
Der Schneider Josef Met hat einen Parteigenoffen, welcher feinen Kollegen auf der Werkstätte den Sozialdemokrat" vorlas der Polizei denunzirt, und wurde lekterer deshalb zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt.
Der Denunziant ist 31 Jahre alt, mittelgroß, hat blonde Haare, einen Backenbart und trägt zeitweise einen Zwicker. Met, der sich gegenwärig noch hier herumtreibt, hat eine Frau mi 3 Kindern in Pforzheim .
Wir hoffen, daß der Schurke nicht unbestraft bleibt. Frankfurt a/ M., 25. Juni 1886.
Die hiesigen Parteigenossen.
Briefkasten
der Redaktion: Rübezahl : Mstrpt. erhalten, Fortsetzung der belg. Art. in nächster Nummer.- Haß: Mstrpt. erhalten. Dant. Einsendungen sind eingetroffen: aus Gera , Nürnberg ( Gedicht), Neu Hardenberg , Plauen i/ B., München ( Aufnahme in diese Nummer leider nur theilweise möglich).
2
Lond
Roth
Ein
I
5.
Düff
garte
4.08.
I
A
12
Inse
6
Dbg.
In
A.
als f
-96
3
Disch
der Expedition: Privatgesellschaft Düsseldorf : Mt. 100- erfte State u. Mt. 40 zweite Nate find in Deutschland an bekannte Hand pr. Ufds. dkb. abgeliefert worden, was wir hier zu melden beauftragt sind. 3. 2. Italia: Dank für Mittheilung. Weiteres erwartet. Blanc: Anthlich. Nr. 472 gelöscht. Beil. besorgt. Gruß. Gebr. Ser mingh. St. Louis:„ El Goc." folgt pr. 3. Du. direkt ab M. an Ihre Salin Adr. Weiteres It. P.-R. v. 28/6. Kümmeltürke: Mr. 17 20 Ab. 3. In
"
-
-
u. 4. Du. P.-M. erh. Weiteres bfl. Aptl. hier nicht alt zu haben. Bickelhaube: Fr. 205- Ab. 2c. erh. Bftlg. u. Bf. folgt.
DE
2. Sch. D. Rope
-
Die Auhe
-
F. S.
Im
E.
. 4 40 Ab. 3. Du. erh. 60 Pfg. pr. Afds. dkd. verwendet.
-
-
3 Gleichen: Mt. 100 à Eto. erh. S. benachr. Adr. notirt. Ng.: Mt. 4 40 b. 3. Du. erh. G. St. N.: Mt. 5- erh. Beilage abgegeben. Laubfrosch : Mr. 200 à Cto. Ab. 2c. erh. Warum nicht in de 2 deffen angeblicher Wohnung gefragt? Bfabr. notirt.- Neckar: Mr. 11 Cigar Ab. bis Ende 86 u. Schft. erh. Sdg. fort. 2. v. M.: Mt. 14 60 burch A5. 1. u. 2. Sem. u. à Cto. Mt. 103 50 erh. Dant f. Notiz v. 28/6 Dobr Bftlg. folgt. Groß- Steinheim Vorwärts: Mt. 5- pr. Üfds. bkd und Magdeburg II: Mt. 30- pr. Ufds. dkd. erh., Mr. 70 à Cto Ab. 2c. gutgebr. Bfl. mehr. 3. Cht.: Mr. 4 40 b. 3. Du. erh. 60 Pfg. pr. Ufds. bkd. verw. H. P. Hfld.: Mr. 4 40 Ab. 3. Du. erh
erh.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
A
E. B. 2.: Mr. 4 50 26. 3. Du. u. Schft. erh. Bftlg. folgt. N. E.: Mt. 20- Ab. 3. Du. u. Bbltht. erh. Weiteres dtd. vermerkt.J. K. Gz.: öwfl. 1 05 Portozuschlag pr. 3. Du. erh. M. P. Robg. Mt. 93 à Cto. Ab. 2c. erh., Mt. 17 55 pr. Ggr. gutgebr. Bfl. am 16/6. mehr D. Gpp.: Mt. 8 80 25. 3. u. 4. Du. erh. Sie haben gut Mr. 2 40 pr. 1. Du. 87. R. M. Frtt. Sal.: Fr. 13 40 Ab. 3. u. 4. Du. Boltht. erh. Dr. W. C . mit H. J. Sttg.: Mt. 4 40 Ab. 3. Du. erh. Mr. 6- Ab. 3. u. 4. Du. erh., Mt. 4- pr. Ufds. bkd. verwendet. Ferd. Mt. 17 20 Ab. J. pr. 86 gbcht.-M.: öwfl.: 10- à Sto Ab. 2c. erh. Bstlg. folgt G. W. Dig.: Mt. 4 40 Ab. 3. Du. erh. Ab. 3. Du. erh. G. Lte.- Cognac, B.: M Ab. 3. Du. erh. Seit wann dort? J. H.: Mr. 150 erh. Adr. 2c. notirt. Bfl. mehr. B. Bist.: Fr. 2 50 6. 3. Du., 65 Cts. Schft. u. Fr. 2 85 pr. Afds. dkb. erh. J. M. S.- B.: Mt. 3 Ab. 3. Du. erh. Adr. geordnet. Adr. J. B. hatten wir niemals! Schaffhausen : Fr. 30- à Cto. Ab. 2c. erh. Bug. u. Adr. Sz. folgt. G. K. Stg.: Mr. 4 40 Ab. 4. Du. erh. Pater Placidus B.: örf Strb. Oberrieden: Fr. 2- Ab. 2. Du., Fr. 1. pr. Dfds. u. Fr. 1 pr. Afds. bkd. erh. Schote Sp i. H.: Mr. 5 Ab. 3. Du. erh. Namen der beiden Denunzianten unleser lich. Lodernde Flamme: Mt. 180 Ab. 3. Du. u. Mt. 2 pr. Dfdb. dkb. erh.
W. W. St.- R.: Mt. 3
3
278 6. 3. Du. S. u. A. erh.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
sich
tame
habe
à Сto
2
gehal
weise
ftitui
Spa
it an
ist
Sene
deffe
Scha
Die Rothen v. S.: Mt. 3- Ab. 3. Du. erh. Adr. notirt. Vert Peftbeul: Mt. 7 40 à Eto. A6. u. P.-R. v. 27/6. erh. Adr. geord borz Lappländer: Warum teine Antwort auf Anfragen v. 17/6.? Angler W.: P.-R. v. 23/6. erh. Reklamirtes soll It. Avis v. 28/6. num mehr dort sein. Bftllg. folgt. Uns hatte M. 3. früher abgelehnt; gut, wenn er Wort hält. Fistus: Bf. v. 27/6. hier. Weiteres nach Wunsch der Der alte Lgz.: Adr. It. Vorlage v. 26/6. geordn. Alles fort steige -5.: Mr. 42 40 pr. Ggr. gutgebr. Bfab. geordnet.
-
u. bfl.
Bf. folgt.
-
-
Stöc
Clara: Bf. v. 22. am 24/6. pr. Beil. beantw. 2 Bfe. v. 26/6. hier. Adr. u. Blg. notirt. Sehr komplizirt u. fostspielig. Bf. folgt.. lenen Ngl. Fltrn.: Fr. 270 Ab. 1/ 6- Ende Sept. erh.
3
-
-
:
A. 3. 33. mt einen
-
- D. P. M.: Mr.
71
-
2. D. Dbg.: Mt. 3 50
förde
undz
Mill
-
Ab. 3. Du. u. Schft. erh., Mt. 6 50 pr. Ufds. dkd. verw. C. S. H.
-
a. N.: Mt. 8 80 Ab. 3. Du. erh. Adr. nach Vorschr. Wsht. 8h. Fr. 2- Ab. 3. Du. erh.- Schwarzer Laugenichts: Mr. 25- à Cto breff Ab. 2c. erh. W. K. Aa.: Mt. 3. Ab. 3. Du. erh. Adr. geordn. ( Fortsetzung der Eingänge ab 30/6. folgt.)
-
München . In Veranlassung der Wittelsbacher Tra gödie wurden die biederen Münchener mit Flugblättern förmlich über schüttet; ber erfinderische Geift" der Spekulation that alles mögliche, um den sarathenern" die Nickel aus der Tasche zu locken. Das Dbzwei Jahren gelegentlich der Reichstagswahl schwuren:„ Der ultramontanismus ist kulturfeindlich, kein Ultramontaner darf gewählt werden!" In einem Handtuchartigen Flugblatte verlangen dieselben den Rücktritt des Ministeriums Lut und an deffen Stelle ein Ministerium Frankenstein( ultramon tan), mit dem das Volk nach einigen geringfügigen ,, Ronzessionen" zufrieden sein könnte und auch sein würde; ferner wurde eine allge meine Amnestie gewünscht. Den beiden Genossen" ist hier der Kopf gehörig gewaschen worden; und der Reichstagsabgeordnete Vollmar erläßt in den heutigen Neuesten Nachrichten" im Namen der Münchener Genossen eine energische Verwahrung.
ſturſte förderten leiber ein paar Herren zu Tage, die vor noch nicht Zürich
"
lände, 1. Stock:
J
Broz
Fe
Samstag, den 3. Juli, Abends 8%, Uhr, im war.
Fa
Bewi
Gefchloffene
falich
ichlid
Tagesordnung: pitbizi Wichtige Parteiangelegenheiten. Zu zahlreichem Erscheinen labet freundlichst eindig
Fe
blos
na
infof
Der Lotalausschuß.
Anfe