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Bart hat. Und dieses zahmste aller Parlamente ist den Bismarck 'schen Prestosaten noch nicht einmal zahm genug. Wenn es aus lauter Nationalliberalen bestände, die zu Alem Ja sagten, aber mit Phrasen, würde es diesem Gesindel auch noch nicht zahm genug sein sie würden ein Ja ohne Phrasen verlangen.

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Daß scharfe Geschäftsordnungsstrafen gegen Unges 30genheiten und Pöbelhaftigkeiten verhängt werden, das gegen hätten wir im Grunde nicht viel einzuwenden. Nur würden wir strenge Handhabung zur Bedingung machen. Junker Bismarc und seine Hausknechte würden dann bald lernen, wie man sich in einer anständigen Gesellschaft aufzuführen hat.

Im Geheimbund- Prozeß Vollmar und Genossen" sind am vorigen Mittwoch die Verhandlungen vor dem Landgericht Freis berg zu Ende geführt worden, und wenn diese Nummer unseren Lesern zu Handen kommt, wird ihnen auch das Urtheil schon bekannt sein, beffen Verkündigung auf den 4. August, Nachmittags 4 Uhr, festgesetzt

wurde.

Wir dürfen wohl voraussetzen, daß die überwiegende Mehrzahl unserer Leser schon in der Tagespresse mehr oder minder ausführliche Berichte über die Prozeßverhandlungen gelesen haben wird, sehen daher von dem Abdruck des detaillirten Berichtes an dieser Stelle ab. Wir behalten uns dagegen vor, auf besonders wichtige Einzelheiten desselben später noch zurückzukommen.

Eine verhältnißmäßig große Rolle spielte für die Anklage der ,, Sozial­Demokrat". Aus einer ganzen Reihe in unserem Blatte erschienenen Publikationen, sowie aus dem Verhältniß des Blattes zur Partei über­haupt wollte sie den Beweis herleiten für das Bestehen einer geheimen Berbindung im Sinne des Gesetzes. Wenn die Angeklagten die Verant wortung für die ersteren, soweit dieselben nicht von ihnen selbst her­rührten, entschieden ablehnten, so kann ihnen Niemand daraus einen Vorwurf machen. Das Parteiorgan ist nicht in dem Sinne offiziell, daß jede Zeile in demselben für die ganze Partei bindend wäre. Jeder Genoffe, der für dasselbe schreibt, schreibt seine persönliche Ansicht, und das Gleiche thut die Redaktion. Es ist das Organ, das den geifti gen Verkehr unter den Genossen vermittelt, nicht mehr und nicht minder. Es ist aber auch das einzige Drgan, in dem die Parteigenossen als solche mit einander verkehren, das einzige, wo sie ohne Rücksicht auf die deutschen Polizeigesete ihre Meinung äußern können, das einzige Organ, das die Partei auf ihren Kongreffen als solches anerkannt hat.

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Zu allerhand Kommentaren haben dagegen die verschiedenen Antworten Beranlassung gegeben, welche die Angeklagten auf die allerdings etwas sonderbare- Anfrage des Präsidenten ertheilt haben, ob sie die möglichste Verbreitung des ,, Sozialdemokrat" wünschen. Dieselben lauten nach dem Bericht der Hamburger Bürgerzeitung", dem ausführlichsten. der uns zu Gesicht gekommen:

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auf den Sozialdemokrat" eingewirkt, entzieht sich natürlich unserer Beurtheilung. Jedenfalls liegt für uns vorläufig fein Grund vor, auf die inquisitorische Frage des Gerichtspräsidenten nun auch unsererseits einzutreten.

Soweit war die vorstehende Notiz bereits gesetzt, als uns der Teles graph die Nachricht bringt, daß das Freiberger Landgericht, gestützt auf das famose Reichsgerichtserkenntniß, das Schuldig über die Ange­flagten ausgesprochen und dieselben zu folgenden Strafen verurtheilt

Borsigender( zu Bebel): Sie können doch nicht leugnen, daß Sie alle ein Interesse daran haben, daß das Blatt möglichst weit vers breitet werde. Bebel: Das leugne ich auch keineswegs; im Gegens theil, ich wünsche lebhaft, daß das Blatt in noch viel mehr Exemplaren verbreitet würde, in 100,000 Exemplaren wo möglich, oder noch lieber in einer halben Million. Auer: Die Meinung über diesen Punkt dürfte wohl eine getheilte sein. Mein Kollege Viereck z. B. dürfte die Verbreitung wohl schwerlich wünschen; wenigstens ist er in dem Blatte oft genug in einer Weise angeriffen worden, die einen solchen Wunsch seinerseits schwer begreiflich erscheinen ließe. Ich führe das nur an, um zu zeigen, daß der Wunsch, den Sozialdemokrat" verbreitet zu sehen, schwerlich ein allgemeiner ist. Bors.: Wünschen Sie die Verbreitung, Herr Auer? Auer: Mit Einschränkung. Ich habe an dem Blatte mancherlei auszusehen; wenn aber die Redaktion eine bessere wäre, dann würde auch ich für die Verbreitung sein. Vors. Und Sie, Herr Viereck? Viered: Herr Präsident, bisher sind die Verhandlungen in einer durchaus sachlichen, unparteiischen Weise geführt worden. Die Frage aber, die Sie jetzt an mich richten, Herr Präsident, gehört in's Gebiet der Inquifition. Man prüft nicht mehr auf Thatsachen, sondern auf Gesinnungen, auf Wünsche. Wenn das auf diese Weise weiter geht, dann werden wir schließlich die Auskunft verweigern müssen. Aber ich hoffe, daß der Herr Präsident auf diese Frage verzichten wird, und möchte den Herrn Präsidenten fragen, ob er überhaupt ein Recht hat, dieselbe an uns zu richten. Bors. Ich habe nicht allein das Recht, sondern die Pflicht, alles herbeizuziehen, was zur Aufklärung beitragen tann. Aber Sie haben natürlich andererseits auch das Recht, Ihre Aus­funft zu verweigern. Ich verzichte auf die Frage nicht! Biered: Dann verweigere ich die Auskunft. Vors.: Herr Diek, wünschen Sie die Verbreitung des Sozialdemokrat"? Diet: In dieser Bes ziehung hat mein Herz keine Wünsche.( Müller, Frohme und Ulrich schließen sich dieser Antwort an.)

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hat:

Auer, Bebel, Frohme, Ulrich, Biered und Vollmar zu je neun Monaten Gefängniß,

Vors. Herr Heinzel, wünschen Sie die Verbreitung?- Heinzel: Ich verweigere die Auskunft. Vors.: Und Sie, Herr v. Bollmar? Bollmar: Ich stehe nicht an, zu erklären, daß nach meiner An­sicht die Zustände in Deutschland heutezutage derartige sind, daß ich die Verbreitung des Sozialdemokrat" nur bringend wünschen tann."

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Diez , Heinzel und Müller zu je sechs Monaten Ge­fängniß.

Also wegen Dinge, deren gesetzliche Zulässigkeit selbst Juristen wie den Chemnitzer Richtern unzweifelhaft erschien, erkennen die Herren Freiber ger Landsgerichtsräthe über neun Angeklagte eine Gesammtstrafe von 72 Monaten Gefängniß!

Das ist kein objektiver Rechtsspruch, das ist die nackteste Klassen­und Parteijustiz.

Man beachte: Um überhanpt eine Verurtheilung möglich zu machen, bazu bedurfte es erst einer neuen Auslegung der betreffenden Para­graphen durch das Reichsgericht. Wessen die Angeklagten beschul­bigt worden, das war aber vor dieser Auslegung geschehen.

Jm äußersten Falle hätten also die Richter nur auf Minimal­Strafen erkennen dürfen. Sie thaten es nicht, sie griffen möglichst hoch, denn sie wollten nicht nur verurtheilen, sie wollten auch schädigen. Nicht als Richter, als Büttel, als Schergen der Gewalt haben sie gehandelt.

Auf die obige Bemerkung Auer's haben wir berichtigend zu bemerken, daß Viereck unseres Wissens im Ganzen zweimal im Sozialdemokrat" angegriffen worden ist. Das eine Mal in einer Einsendung der Mün chener Genoffen, bei welcher Gelegenheit die Redaktion bes ,, Sozial­demokrat" sich durchaus neutral verhielt, das zweite Mal in einer Ant­wort auf einen Angriff Vierecks im Recht auf Arbeit" wider die Ar­titel Liebknecht's über den Normalarbeitstag. Auch dabei hielt sich die Redaktion, wie jeber nachlesen kann, burchaus an die Sache, während Viered im Recht auf Arbeit" in recht persönlicher Weise antwortete. In welcher Weise diese Polemik auf die Wünsche Viereck's in Bezug

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Feuilleton.

Das sei für heute konstatirt. Weiteres, sobalb uns ausführliche Be richte vorliegen.

Ueber die Ergebnisse der von der belgischen Regierung angeordneten Untersuchung der Arbeitsverhält­nisse lesen wir in einer Brüffeler Korrespondenz der Münchener Al­gemeinen Zeitung":

Wenn die von der Regierung eingesetzte Arbeitskommission tein an­deres Resultat erzielt, als die soziale und moralische Lage des Landes schonungslos aufzudecken, so wird sie sich schon dadurch allein ein großes Verdienst erworben haben. Es hat viele Leute gegeben, welche daran gezweifelt haben, daß die belgische Arbeiterbevölkerung in einem in Deutsch land und Frankreich unerhörten Elend schmachtet und daß diese Thatsache die Hauptursache der März Unruhen war..

Uebrigens, so unerhört das Elend der belgischen Arbeiterbevölkerung ist, so täuscht sich der Schreiber obiger Zeilen sehr, wenn er meint, daß es deswegen in Deutschland nicht seinesgleichen fände. Der gute Mann braucht nur einige Meilen über die Grenze zu gehen, um im nieder rheinischen Weberdistrikt Aehnliches und noch Schlimmeres tennen zu lernen, von den sächsischen und schlesischen Webern, der thüringi schen Hausindustrie u. s. w. gar nicht zu reden. Und all das Elend ist bekannt, ist amtlich festgestellt, in detaillirten Abhandlungen ergreifend geschildert, aber man läßt's doch gehen, wie es gehen will, man sieht schweigt. Kommt es dann hier und da zu einem Erzeß des Hungers oder der Verzweiflung, so thut man erstaunt, als erfahre man ganz etwas Neues, schwagt eine Weile von Abhülfe, um schließlich nichts zu thun. So geht die ewige Leier fort, bis schließlich doch das Volk in feiner Gesammtheit dieser Melodie müde wird und mit unwiderstehlicher Wucht ein neues Lied, ein besseres Lied anstimmt.

Und was sehen wir heute? Die Kommission, welche dieser Tage in Dour, dem Mittelpunkte des Borinage, in einem Gebiete, in welchem 30-40,000 Rohlengräber hart neben einander wohnen, mehrere Sigungen abhielt und eine ganze Reihe von Arbeitern und Arbeiterinnen vernahm, steht heute vor einem Resultat, welches meine Schilderungen an düste rem Eindruce noch weit übertrifft. Ich will diese Reful­tate hier ganz kurz zusammenfassen, weil sie am besten die soziale Lage der Arbeiter beleuchten. Aus den Aussagen der Zeugen geht hervor, daß die Kohlengräber im Durchschnitte 12-15 Fr. in der Woche, also 48-60 Fr. im Monat, verdienen. Nach einer genau erfolgten Zusammenstellung, welche die Kommission auf Grund gemachter Erfah rungen selbst vornahm, beläuft sich das Existenzminimum einer aus fünf Personen bestehenden Arbeiterfamilie auf 100 Fr. im Monat. Danach verdient also der Kohlengräber im besten Falle 40 Fr. weniger als den Mindestbetrag dessen, was er zum Leben un bedingt nöthig hat. Ist schon diese Thatsache an sich das Zeichen einer traurigen materiellen Lage, so wirft die Behandlung der Frauen und Kinder ein geradezu furchtbares Licht auf unsere gesell­schaftlichen Zustände. Zahlreiche Mädchen im Alter von 15-18 Jahren gaben vor der Kommission zu Protokoll, daß sie um 5 Uhr Morgens in die Gruben steigen und erst um 9, manchmal gar erft um 11 Uhr Nachts dieselben verlassen. Man war förmlich bestürzt, von einem 17jährigen Mädchen zu vernehmen, daß es gezwungen ist, von 4 Uhr Morgens bis 11 Uhr Nachts zu arbeiten. Wir stehen hier also vor schwachen, weiblichen Wesen, welche tief unten in den Schachten 16, 18 und felbft 19 Stunden täglich arbeiten, und dies um einen Lohn von anderthalb bis zwei Franken. Nach der überein­stimmenden Aussage aller Arbeiterinnen sind sie überdies der Gegen­stand frivoler Nachstellungen von Seiten der Wert­führer. Ist nun die Gesellschaft, die sich so lange nicht einmal die Mühe gab, in diese faulen Zustände auch nur einen flüchtigen Blick zu werfen, gar so frei von jedem Vorwurfe? Die es früher zu behaupten wagten, werden nach dem Gehörten hoffentlich ihre Ansicht ändern, denn bas Wert, welches man jetzt zu verrichten hat, ist ein Werk der Ver­söhnung, durch welches der sozialistischen Agitation der Boden entzogen werden soll."

und

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- Das Verbot des ,, Offenbacher Tageblatt"- schreibt man uns ist eines jener Geschehnisse, die, gleich der Ausweisung Singer's, ihre Schatten schon lange voraus geworfen hatten. Im Augenblick, wo der Darmhessische Ministerpräsident Finger in offener Landtagssigung die namenlose Frechheit hatte, das Offenbacher Tages blatt" in einer Diskussion mit dem Verleger desselben, Ulrich, als gefährliches Hezblatt" zu bezeichnen, konnte kein Zweifel mehr über die Absichten des besagten Ministerpräsidenten bestehen. Die schuftigen Denunziationen des nationalliberalen Dichters und Hanswursts Pirazzi im Frankfurter Journal" verkündeten, gleich den schuftigen Denunzia tionen der Kreuzzeitung" 2c. im Falle Singers, nur einen bereits gefaßten Entschluß, und das von unserem Parteiorgan vers öffentlichte Regierungszirkular mußte den legten Zweifel be seitigen.

Der Schluß ist sehr schön gelagt, unsere Leser wissen aber, daß das Elend der belgischen Arbeiterbesölkerung für die, welche sehen wollten, auch vor der neuesten Untersuchung kein Geheimniß war. Die Gesell­schaft" hat genug Blicke in diese faulen Zustände" geworfen, aber eben nur flüchtige Blicke, und wenn sie, aufgeschreckt durch die März Unruhen, jest wieder so einen flüchtigen Blick hineinwirft, so wird damit gar nichts gegen früher gebeffert. Das Wert der Versöhnung", von dem der Verfasser der Korrespondenz fabelt, könnte nur vor sich gehen auf Kosten der Herren Ausbeuter, und wie wenig diese geneigt sind, auch nur einen Deut von ihrem Schein" abzulaffen, das zeigen sie bei jeder Gelegenheit. Hier ist keine Besserung zu erhoffen, ehe es nicht heißt, der Bien" muß. Bis dahin sind die Aufdeckungen der Arbeits­tommission eben auch nur schäzbares Material".

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rechtigkeit begründet, die Nera der Freiheit und des Glückes Aller er­öffnen sollten. Die zu diesem Behufe von den Denkern jener Zeit vers tündeten und von ihnen für die Verwirklichung der absoluten Vernunft und Gerechtigkeit gehaltenen Reformen waren aber thatsächlich nur Res

Zum Verständniß der französischen Revolution.*) flege ber in ihrem Hirn sich wiederspiegelnden Bedürfnisse des Augen

Seit der Revolution des vorigen Jahrhunderts gibt es in Frankreich teine Stände mehr. Mit anderen Worten: die Bevölkerung ist nicht mehr in gesetzlich unterschiedene Kategorien ein­getheilt. Aber es gibt immer noch Klassen, d. h. eine Theilung der Bevölkerung in der Weise, daß ein Theil derselben auf Grund der wirthschaftlichen Beziehungen, der materiel en Verhältnisse, fich that: sächlich unter der Abhängigkeit eines anderen befindet.

Für diejenigen, welche die gefeßliche Freiheit und Gleichheit mit der wirklichen Freiheit und Gleichheit zu verwechseln lieben, war die fran­ zösische Revolution die Revolution von Rechtswegen. Sie ist die Schule ber Menschheit gewesen, sie hat die endgiltige Formel ihrer Befreiung gebracht. Und so erstrebt denn auch der bürgerliche Radikalismus in seiner vorgeschrittensten Form lediglich die Durchführung ihrer Prin jipien.

Für Einige von denen dagegen, welche sich nicht fürchten, auf die fortdauernde Abhängigkeit der angeblich emanzipirten Maffe hinzuweisen, war die französische Revolution das Werk von Ehrgeizigen und Charlas tanen, die vor Allem darauf bedacht waren, die Befreiungsbewegung, welche sie zum Vortheil Aller hätten durchführen müssen, zum Vortheil einer Minderheit zu eskamotiren.

Sehen wir bei den Ersteren denselben guten Glauben voraus wie bei den Letteren, so find sie beiderseits Opfer der für die menschliche Er fenntniß so verhängnißvollen metaphysischen Denkweise; fie stellen sich mit ihrem Urtheil außerhalb der wirklichen Verhältnisse. Nach den Einen bestände die Wahrheit fort, nachdem ihre Voraussetzung, die Wirkichkeit, bereits zu existiren aufgehört, nach den Anderen wäre die Wahrheit früher da, als die Wirklichkeit, deren Ausdruck sie ist.

Die Produktionsweise, die Art der Beschaffung 2c. der Lebens- und Genußmittel, wie sie durch den Charakter der Produktionsmittel gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts erheischt war, war in Widerspruch gerathen mit den aus dem Feudalismus hervorgegangenen gesellschaft­lichen Einrichtungen. Dieselben erschienen als unsinnig, ungerecht, tyrans nisch, weil man Bedürfnisse anderer Art empfand als die, denen sie ihre Entstehung verdankten. Diese Einrichtungen der Vergangenheit galt es durch neue zu ersetzen, die, von der Vernunft diktirt und auf der Ge

*) Aus einer demnächst erscheinenden Abhandlung: Babeuf und die Verschwörung der Gleichen" von Gabriel Deville.

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Die Sache ist die: das Offenbacher Tageblatt" in Bezug auf soziale Verhältnisse vielleicht das gemäßigtste aller in Deutschland erscheinenden Arbeiterblätter war auf politischem Gebiet entschieden demokratisch, es bekämpfte das Bismarc'sche Schwindels system mit rücksichtsloser Schärfe und führte einen unerbittlichen Krieg gegen den Nationalliberalismus. So erwarb es sich die Feindschaft der Preußen" und der Nationalliberalen. Es wurden schon früher von dieser sauberen Gesellschaft allerhand Versuche gemacht, die Unterdrückung des diese Versuche und d Offenbacher Tageblatts" in Darmstadt zu erwirten scheiterten jedoch an der Ehrlichkeit des früheren hessischen Ministers präsidenten Starte, ber, etwas partikularistisch angehaucht, ein streng rechtlicher Mann war und von vornherein erklärt hatte, daß, so lange er an der Spitze der Regierung sei, das Sozialistengesetz auch loyal gehandhabt" werden solle. Und er hat Wort gehalten. Inzwischen bohr ten und wühlten die" Preußen" in ihrer bekannten Weise; es galt, den Großherzog, der keine Luft hatte, preußischer Unterlieutenant zu sein, mürbe zu machen. Dazu wurde die Rolemine Affaire benutzt. Der Großherzog hatte einmal als anständiger Mensch gehandelt, und statt gleich seinen Kollegen sich Maitreffen zu halten, seine Geliebte auch geheirathet. Diese That eines an ständigen Menschen war aber un fürstlich von Berlin aus wurde eine standalöse Hat veranstaltet, und das Resultat war, daß der arme Großherzog zerknirscht und reumüthig zu Kreuz kroch, sich von seiner Frau scheiden ließ und seinen Ministerpräsidenten Starke, der als anständiger Mann bie an ständige Handlung seines Landesvaters gebilligt hatte, des Amtes ent sette. Nun hatten die" Preußen" gewonnen: der Großherzog wagte teinen Widerstand mehr, und Herr Finger, der jezige Ministerprä fident, ein Streber, wie er im Buch steht, und den Mantel stets nac dem Berliner Wind hängend, wurde Ministerpräsident. Herr Finger if der hessische Lutein preußischer Landrath, der seine Befehle Kapita aus Berlin empfängt. Seine Mission ist, Hessen zu verpreußen die Ne und das thut er getreulich, so gut es seine allerdings etwas be beruhe schränkten Fähigkeiten erlauben. Vor allem gehört dazu, die Landes niffe b regierung unpopulär zu machen, damit sie sich nicht, gegenüber und 3 preußischen Zumuthungen, auf ihr Volt stützen kann. Es ist das die Tattit, die wir schon in Hamburg und Sachsen , neuerdings in Braunschweig befolgt sahen. Jetzt ist auch Hessen an die Reihe tung u

Die neuen materiellen Lebensbedingungen fanden sich beengt durch die Schranken, welche das feudale Eigenthum der Produktion und dem Aus­tauschwefen auferlegt hatte. Aus der Zusammenfassung dessen, was ihre Daseinsweise in jenem Zeitpunt erforderte, entstanden der Begriff des bürgerlichen Eigenthums und ihm entsprechenden Auffassungen vom Rechte und der Freiheit. Weil er Drud, unter dem die Klaffe, bie Pro­duktion und Austausch leitete, d. h. die Bourgeoisie, zu leiden hatte, von den feudalistischen Privilegien herstammte, leitete man allen Druck, alle Leiden aus derselben Quelle ab, verband man mit den präzisen, aus den materiellen Thatsachen sich ergebenden Forderungen des Bürger­thums gegen den Feudalismus, die weitgreifendere, aber verschwommenere Sache der Gesammtheit der Ausgebeuteten gegen die Ausbeuter. Man machte so aus dem direkt interessirten dritten Stand den Vertreter aller Nichtprivilegirten, der arbeitenden Masse schlechtweg, und konnte sich allen Ernstes einbilden, daß das, was seine Lage verbessern sollte, gleichzeitig das Loos Aller verbessern werde. In gleicher Weise proflamirte man als Menschenrechte, als ewige Prinzipien, was nur der Ausdruck der Wünsche der Bourgeoisie war, wie sie sich aus ihrer ökonomischen Lage, thren materiellen Interessen ergaben.

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Wenn die Revolutionäre des achtzehnten Jahrhunderts, die Männer der konstituirenden Versammlung und des Konvents, dem Beispiel der Denker deffelben folgten und die speziellen Bedürfnisse der Klasse des Bürgerthums in allgemeine Ideen einkleideten, so legten sie sich dabei, Alles in Allem, vollständig Rechenschaft ab von der Aufgabe, deren Aus führung die Erscheinungen des öffentlichen Lebens ihrer Zeit verlangten, und sie haben sie mit einer außerordentlichen Selbstverleugnung und mit wunderbarem Muth ausgeführt. Sie haben zwar nicht, wie sie sagten und wie sie glauben mochten, die Grundlagen der allgemeinen Befreiung errichtet, sondern einzig die der speziellen Befreiung, welche der Gang der historischen Entwicklung, der damalige Zustand der Dinge, erforderte. Kurz, sie haben gehandelt und bewunderungswürdig gehandelt, nach Maß­gabe der von ihrer Epoche gegebenen Elemente des Wirkens. Ihnen vorwerfen, daß sie nicht anderes, nicht mehr gethan, heißt ihnen vor­werfen, daß sie nicht gethan, was sich nur aus materiellen Bedingungen, die damals noch nicht existirten, ergeben konnte. Die Menschen machen ihre Geschichte, aber sie machen sie nur unter gegebenen Verhältnissen, die von ihrem Willen unabhängig sind und diesen beeinflussen. Irgend eine historische Epoche im Namen unserer gegenwärtigen Bestrebungen, welches diese auch sein mögen, verurtheilen, heißt die objektiven Fat

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Als echte Kreatur Bismarck' s und Buttkamer's hält es Herr Finger demokr nicht für nöthig, die Form des Rechts zu wahren. Mit dem Zynis einem mus, welchen er seinen Chefs abgeguckt hat, übt er die nackteste, feigen blattlose Willkür. Das hat er bei der Unterdrückung des Offenbacher benn f Tageblatts" wieder gezeigt. Dasselbe ist nämlich beschlagnahmt und ver boten worden wegen einer Berliner Korrespondenz gegen den- Chauber F vinismus! Nicht ein Wort von Sozialismus, Rom munismus oder gar sozialistisch- kommunistischen Umtrieben und Um fturzbestrebungen, wie das Sozialistengeset es vorschreibt! Sondern ein fach ein Protest gegen die schamlosen Kriegshegereien hat al unserer Chauvinisten, die jede von Rußland ausgehend Insulte ruhig einstecken, aber um jeden Preis die französische Re publik diskreditiren und als Störenfried hinstellen wollen. Natürlich ist Rekurs an die Beschwerde kommission alias reits t Reichsgalgen- Kommiffion ergriffen worden. Natürlich wird der Rekur ganz a erfolglos fein denn wann hätte es je genügt, den Teufel bei seiner West- e Großmutter zu flagen? Jm Reichstag wird aber der Fall" vortrefflich können Gelegenheit geben, die neueste Aera der Puttkamer, Jhring- Mahlow That Bismarck unter elektrischer Beleuchtung an den Schandpfahl zu stellen philoso

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- Freie Liebe . Wenn unsere Herren Gegner die freie Liebe" i dem Sinne, wie sie uns von ihnen angedichtet wird, verwirklich sehen wollen, drastisch, klassisch verwirklicht, dann mögen sie den Ehe bruchs Prozeß Dilke Crawford lesen und sich an de

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toren, welche die Menschen jener Epoche beeinflußten, mit den objektiven Faktoren verwechseln, welche unsern Gedankengang bestimmen. Die Men fich zu schen einer anderen Zeit dafür tadeln, daß sie anderen Beweggründer teine( als wir gehorchten, hat ebenso viel Sinn als sie dafür zu tadeln, da lution sie nicht das moderne Produktionsverfahren in Anwendung gebrach Maßre haben.

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Die Männer der französischen Revolution haben also die sozialen Ver Nation hältnisse, die privatrechtlichen und politischen Beziehungen, ben ökonom Robes fchen Anforderungen angepaßt, die sich ihrerzeit geltend machten. Dami gemach haben sie die Macht der Bourgeoisie, der Klasse, welche diese Anforde die rungen verkörperte, besiegelt. Aber bei Ausführung dieser Aufgabe be Brode haupteten sie, die Beseitiger allen Unrechts, die Aufheber aller Miß erhalte bräuche, die rächenden Erlöser aus allem Elend zu sein und wurden sie ver auch als solche betrachtet. Welche Enttäuschung daher, als der Gegenfa zwischen Reichen und Armen, und die Leiden der Lettern, weit entfernt ihre zu verschwinden, noch viel stärker auftraten! Und das war der Fall unfterb Dank dem Umstande, daß die neue Gesetzgebung die Einzelnen auf fid ein selbst verwies, d. h. sie zwar frei machte, aber ohne die Garantien be Spekul Existenz, der Unterstügung, welche mit den früheren Einrichtungen immer die Er hatten, hin verbunden gewesen waren.

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Wie fich die Bourgeoisie mit Naturnothwendigkeit aus der feudale Gesellschaftsordnung entwickelt hat, so hat sie nothwendigerweise ba nicht, Proletariat erzeugen müssen: das Lohnsystem ist die Existenzbedingun gut eri Revolu des Kapitals. Erst seit der Entwickelung der Großindustrie hat das Pro letariat begonnen, fich seiner Rolle als besondere Klasse bewußt zu zeigen Gleichh bis dahin war es nur ein formloser Haufen von Hungerleidern gewesen Form die sich mehr oder weniger ergeben in ihr Loos geschickt hatten. Die Bort befitlosen Hungerleider betrachteten, angeregt von dem Bürgerthum, da fertigte ihrer Hülfe bedurfte, die Sache deffelben als ihre eigene, und nahmen bringer da sie von seinem Siege Verbesserung ihres Looses erhofften, im hin zu voll blick auf diese Verbesserung an allen seinen Bewegungen theil. Nur tru den der besondere Charakter ihrer Leiden und daher ihrer Leidenschaften das bei, ihrer Aktion einen Stempel aufzudrücken, welcher aus ihrer Bethel fie ein ligung eine Bewegung neben der Hauptbewegung machte. Das geschal Bestan namentlich unter der Schreckensherrschaft, während deren die Bewegun der L der beslosen Maffe die bürgerliche Bewegung meisterte.

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Aber auch diese Maffe glaubte an die selbständig helfende Kraft de Freiheit und der neuen Rechte, die doch nur für die Klaffe eine ernsthaft Unzulä Bedeutung hatten und haben konnten, die sie wirthschaftlich auszunuze erfolg im Stande war, b. h. für die Bourgeoisie. Die Eroberung dieser Fre Entsteh heit, die Brattizirung dieser Rechtsgrundsätze sollten eine auf Ungered nicht g tigkeit und Unterdrückung aufgebaute Gesellschaft von Grund aus um gestalten, und diese Umgestaltung konnte ja nur zu einem, allen Opfer der alten Gesellschaft günstigen Wechsel führen. Diese Hoffnung erhiel sich während der ganzen Dauer der revolutionären Krists, der unruhige