eigenen Nase zupfen. Herr Dilke, Frau Crawford, Hauptmann Forster u. s. w., alles Vollblut-Bourgeois und Aristokraten, figuriren in diesem superlativen Drama derfreien Liebe", kein einziger Sozialist. Und das Hübscheste bei der Sache ist die Haupt-Akteure und-Aktricen betrach- teten das Ding als etwas ganz Natürliches und Selbst- »erständliches. Genug es hat stch da wieder einmal recht deutlich gezeigt, daß das Schlimme, was unsere Feinde uns anhängen, regelmäßig ihnen selber gehört. Ueber die Konzentration des Grundbesitzes in den Ver- einigten Staaten finden wir in der Stiebeling'schen Schrift:Die wirthschaftliche Entwicklung der Vereinigten Staaten   in dem Jahrzehnt U70 bis 1880" folgende interessante Zahlen: Man zählte im Zensusjahr: 186970 Farmen von l SO Acker Land 1,321,117 1879-80 1,175,464 186970 Farmen von 50 bis über 1000 Acker Land 1,338,868 187980 50 1000 2,833,443 Es hatten also die kleinen Farmen unter 50 Acker Land um 11 Pro zent abgenommen, die großen Farmen aber von 50 bis über 1000 Acker Land um 112 Prozent zuge- n o m m e n. Noch»schlagender wird der Beweis, wenn wir untersuchen, welche von den kleinen Farmen am meisten abgenommen und welche von den großen Farmen am meisten zugenommen haben. Man zählte: Farmen unter 3 Acker 186970 187980 186970 1879-80 186970 187980 186970 1879-80 Farmen von 310 Acker Farmen von 1020 Acker n n tt Farmen von 2050 Acker 6,875 4,352 172,021 134,889 294,607 254,749 847,614 781,474 Demnach hatten die Farmen unter 3 Acker um 37 Proz., die Farmen von 310 Acker um 22 Proz., die von 10 20 Acker um 14 Proz. «nd die von 2050 um 8 Prozent abgenommen. Die kleinsten Farmen hatten also am meisten abgenommen. Man zählte ferner: 186970 Farmen von 50100 Acker 754,221 187980 1,032,910 186970 Farmen von 100 500 Acker 565,054 1879-80 1,695,983 186970 Farmen von 500 1000 Acker 15,873 187980 75,972 186970 Farmen von über 1000 Acker 3,720 1879 80 ,, ,, ,, ,, 28,578 Es hatten also die Farmen von 50100 Acker um 37 Proz., die von 100500 Acker um 200 Proz., die von 5001000 Acker um 378 Prozent und die von über 1000 Acker um 663 Proz. zugenommen. Die größten Farmen hatten demnach am meisten zugenomme n." »Wohl selten", bemerkt Stiebeling,findet sich eine statistische Dar- iegung, die in allen ihren Grundlagen so mathematisch regelmäßig und flenau ist, wie dieser Beweis von der fortschreitenden Konzentration des Kapitals im Landbau der Ver. Staaten..... Es ist anzunehmen, daß die Regelmäßigkeit und Genauigkeit unseres Beweises nicht auf Zufall beruhen, sondern davon herrühren, daß die Grundeigenthumsverhält- Visse der Ver. Staaten, unbehindert von allen Schranken des Feudal- Und Zunftwesens, sich rein auf dem Boden des Lohnsystems und der freien Konkurrenz entwickeln, und daß deshalb die dem Kapitalismus innewohnende Tendenz der Konzentration und Akkumulation(Verdich- fring und Anhäufung) klar und deutlich zum Ausdruck kommen kann." In seinem famosen Machwerk:Die Aussichtslosigkeit der Sozial- ve«okratie" meint Herr Schäffle, die Sozialdemokraten, welche von emem Aufgehen der Landwirthschaft in den Großbetriebträumen", «erdenmit großem Nutzen den jüngsten Zensus der Ver. Staaten lesen; Venn sie werden hier finden, daß ohne jede Ausnahme Jahrzehnt um Jahrzehnt... der bäuerliche Betrieb sich mehrte und die Ausdehnung ver Farm stch minderte." sS. 26.) Nun, die Sozialdemokraten haben den Zensus gelesen und haben gefunden, daß die professorale Exzellenz der exzellente Professor Schäffle die absoluten Zahlen des vder� da> neu öirf tro< dajj thei --LO"'r" v I v 1 1 v v«»v v*v wv pensus unbesehen als maßgebend hingenommen denn absolut genommen, hat allerdings, was sehr natürlich, mit der Vermehrung der Zahl der Farmen die durchschnittliche Größe derselben nicht Schritt gehalten. Das vvtlärt sich aus dem wachsenden Anbau des bisher unbenutzt gelassenen "odens, sagt aber nichts über die Entwicklung der Verhältnisse des be- veits bebauten Landes, und auf diese kommt es allein an. Um auf die ianz abnormen Verhältniffe, wie sie namentlich in den dünnbevölkerten West-Staaten der amerikanischen   Union   bestehen, eine Theorie aufbauen zu 'vnnen, die auf Europa   Anwendung finden soll, dazu muß man in der Aat den Weg nach Damaskus   gefunden haben vom Zukunftsstaats- Philosophen zum klerikal konservativen Gesellschaftsretter. s. Ein Darwinianer» der noch etwas z« lernen hat, ist "N Herr Dr. C. Keller, der in derNeuen Zürcher Zeitung  " narur- Periode des als unvermeidlich erkannten Ueberganges von dem, was ivvr, zu dem, was sein sollte. Kaum war die Ruhe einigermaßen hergestellt und hatte die Situation jich zu klären begonnen, als man merkte, daß dieselbe für die Besitzlosen ieine Erleichterung zur Folge hatte, daß für die Hungerleider die Revo- iuiion tobtet Buchstabe gewesen war. Im Gefolge von revolutionären Maßregeln war 1793 nahezu die Hälfte des Grund und Bodens von Frankreich  , in Paris   zwei Drittel aller Häuser, wieder in den Besitz der Nation gelangt. Nun, als am 9. Thermidor(den 27. Juli 1794) Nobespierre fiel, hatten die Proletarier, denen man große Versprechungen gemacht eine Milliarde Acker als Vertheidiger des Vaterlanoes, sowie die Vertheilung der Güter der Verdächtigen an Alle nicht einen «rocken von den Gütern der Emigranten noch von den Kirchengütern Ehalten; hier und da hatte man einige Parzellen Gemeindegüter unter "v«ertheilt, und keine andere Zutheilung sollte ihnen werden. . Den großen Bürgern, die im Kampf für den Triumph ihrer Klasse %e Mission idealisirt und für das gewirkt hatten, was in ihren Augen Unsterbliche Prinzipien waren, folgte ein Regierungspersonal, das nur Werkzeug war der positiven Bourgeois, der Kapitalisten, der Spekulanten, die einzig dafür sorgten, das zu erhalten(konserviren), was d>e Ereignisse ihnen verschafft hatten, zu schützen, was sie genommen hatten, und immer noch mehr zu nehmen. ,$>ie, welche von einem allgemeinen Glückszustand geträumt, begriffen p'cht, daß die historische Aufgabe der Männer von 1793, die diese so hat erfüllt, beendet war. Immer noch getragen von der Idee, daß die Revolution das Reich der absoluten Gerechtigkeit und der vollständigen Gleichheit bringen müsse, mußten sie sehen, daß die Privilegien nur die Farm geändert, und so sprachen sie von spitzbübischem Betrug welches ?Lort die Reaktion und das Elend, die dem 9. Thermidor folgten, recht- frvtigten so beschlossen sie, die Revolution wieder auf den Weg zu fingen, von dem sie ihnen seit jenem Tage abgewichen zu sein schien; sN vollenden, was sie einfach als angefangen betrachteten, und endlich Ney Wohlstand Aller zu verwirklichen. Um dem nicht bemerkten Fehlen !vr materiellen Boraussetzungen dieses Wohlstandes abzuhelfen, mußten Le ein System auStifteln, das nach ihrer Ansicht geeignet war, seinen gestand zu sichern. Das that Babeuf, daS versuchte die Verschwörung Gleichen. Ein solches Unternehmen war, selbst wenn der Handstreich gelang, Angesichts des unentwickelten Charakters der intereffirten Klaffe und der Unzulänglichkeit der Lebensmittel, zum schließlichen ökonomischen Miß- ?frlg verurtheilt; doch ist es, als Kundgebung der Vertreter einer im Entstehen begriffenen Klaffe, die sich selbst no ch nicht kennt, darum von "Ntzt geringerer Bedeutung. wissenschaftliche Artikel veröffentlicht und dabei zu dem sonderbaren Schluß gelangt ist, weil auf den Inseln Bourbon, Mauritius   u. s. f. gewisse, nicht durch den Kampf ums Dasein zur Vorsicht und Gewandt- heit erzogene Thiergattungen untergegangen sind, so bedürfe das Wen- schengeschlecht, wenn es nicht auch untergehen wolle, des Kampfes um das Dasein. Herr Dr. C. Keller scheint nicht zu bedenken, daß sein Darwinismus die Menschen zur reinen Thierheit und Bestialität verurtheilen würde. Der gute Mann hat offenbar keine Ahnung davon, daß der Kampf ums Dasein, oder anders ausgedrückt: das Recht des Stärkeren, von den Menschen beschränkt worden ist, seit sie eine sogenannte Kultur oder Zivilisation haben. Er scheint nicht zu wissen, daß der ganze moderne Staatsbegriff die absolute Negation dieses Rechtes des Stärkeren ist, und daß, wenn heute noch in aus- ausgedehntem Maße das Recht des Stärkeren, das heißt das Recht der Unterdrückung und Ausbeutung, herrscht, dies seinen Grund darin hat, daß in Folge der Klassenunterschiede der Staatsbegriff nicht zur vollen Verwirklichung gelangen konnte. Sind die Klaffen- unterschiede, diese Ueberreste des thierischen ZustandeS, wo der Kampf ums Dasein unbeschränkt wüthete sind die Klassenunterschiede durch eine gerechte und vernünftige Gesellschaftsorganisation beseitigt, so hören, mit dem Klassenstaat, auch- die letzten Reste des thierischen Kampfs ums Dasein auf. Oder glaubt Herr Dr. C. Keller, um nicht dem Schicksal gewisser Thiergattungen der Inseln Mauritius   und Bourbon zu verfallen, sollten die Menschen sich wieder frisch, fromm, fröhlich imKampf ums Dasein" üben und herumtummeln, einander betrügen, berauben, todtschlagen wie das der Kampf ums Dasein als unabweisbare Konsequenz mit sich bringt? Schade nur, daß das Straf- gesetzbuch den Kampf ums Dasein mit so schweren Strafen belegt hat; sind doch alle Vergehen und Verbrechen, die in dem Strafgesetz- buch vorkommen, nur Konsequenzen des Kampfes um das Dasein. Der Dieb, der Betrüger, der Mörder, der Sittlichkeitsverbrecher, sie alle können sich auf das Evangelium des Kampfes um das Dasein berufen und spielend den Nachweis erbringen, daß sie nur den Geboten ihres Selbsterhaltungstriebes und ihrer Natur gefolgt sind, ganz wie die wilden Bestien, in denen Herr Dr. C. Keller die Vorbilder der menschlichen Gesellschaft nein, der Menschen erkennt. Denn unter der Herrschaft des Kampfes ums Dasein kann es überhaupt keine G e« se l ls ch a ft geben. Der Gesellschaftsbegriff ist gleich dem Staatsbegriff die Negation des Kampfes ums Dasein. Gelüstet es Herrn Dr. C. Keller nach einer eingehenderen Lektion, so stehen wir ihm gern zu Diensten. Nach der neueste« Berliner   Polizeipraxis wird jede Ver- sammlung, in der ein Sozialdemokrat das Wort ergreift, aufgelöst, ausgenommen natürlich, wenn es eine Stöcker'sche Polizeiversammlung ist, die von der Polizei, d. h. von den Gönnern und Beschützern der Stöcker und Konsorten, natürlich nicht aufgelöst wird. In der ersten Zeit nach den 1878er Attentaten verfolgte die Berliner   Polizei eine ähnliche Praxis, kam jedoch, aus dem einen oder anderen Grund, wieder davon zurück. Jetzt sucht der Puttkamer mit der ihn auszeichnenden Originalität des Geistes von Neuem in jener alten Polizeipraxis sein Heil. Der Jhring-Mahlow wird wohl seine staatsmännische Egeria*) dabei gewesen sein. Jedenfalls gehört es zum System Jhring-Mahlow. Wenn die Berliner   Arbeiter sich nicht öffentlich versammeln kön- nen, müssen sie es geheim thun es werden geheime Gesellschaften organisirt, und dann blüht der Weizen der Jhring-Mahlow und Putt- kamer. Nun die Berliner   Arbeiter haben eine gute Sicherheitspolizei, und dem Puttkamer und seinen Puttkämerlingen wird die staatsretterische Dynamiterei nicht so leicht gelingen, wie das biedere Völkchen sich einbildet. Eine drastische Antwort. Angesichts des Beschlusses der bel- gischen Arbeiterpartei, an der auf den 15. August angesetzten De­monstration zu Gunsten des allgemeinen Stimm- rechts festzuhalten, hat der Generalstaatsanwalt Bosch vom Appella- tionsgericht in Brüssel   ein Rundschreiben an alle ihm unterstellten Staatsanwälte erlassen, in denen er sie auffordert, ihm schleunigst Mit- theilung zukommen zu lassen über die voraussichtliche Zahl der aus ihrem Bezirk an der Demonstration Theilnehmenden, über Name, Gewerbe, Wohnort und Vorleben der Führer derselben, über ihre weiteren Ab- sichten, sowie über alle sonstigen Thatsachen, welche ein Urtheil ermög- lichen über den Charakter der geplanten Manifestation und über die Maßregeln, welche sie in Hinblick auf Unterdrückung von Verbrechen nöthig machen könnten.Die Wichtigkeit der Mittheilungen," schließt das Rundschreiben,um die ich Sie ersuche, brauche ich Ihnen nicht auseinanderzusetzen. Ich rechne daher auf Ihre Wachsamkeit, um sie mit der Sorgfalt einzuholen, welche die Umstände erheischen." Als Antwort auf dieses, die Arbeiterschaft beleidigende Vorgehen ver- öffentlicht der Generalsekretär der Arbeiterpartei, I. Maheu, in der jüngsten Nummer des zu Brüssel erscheinendenPeuple  " ein in genau denselben Ausdrücken abgesaßtes Rundschreiben an die Sekretäre der zur Partei gehörigen Vereine. Es heißt darin:Wir empfehlen Ihnen, uns zu unterrichten über Name, Alter, Wohnung und Vorleben derjenigen, welche an dieser ungesetzlichen Untersuchung theilnehmen. Wir wünschen so gut als möglich unterrichtet zu sein über die Absichten, von denen diese Inquisitoren beseelt sind, sowie über alle sonstigen Thatsachen, welche uns ein Urtheil ermöglichen über den Charakter der angeordneten Recherchen und über die Maßregeln, welche sie im Hinblick auf began- gene Ungesetzlichkeiten nöthig machen könnten. Die Wichtigkeit der Mit- theilungen, um die wir Sie ersuchen, brauchen wir nicht auseinander- zusetzen. Wir rechnen daher auf Ihre Wachsamkeit, um sie mit der Sorgfalt einzuholen, welche die Umstände erheischen." Die Antwort ist derb, aber verdient. Ein bubenhafteS Meisterstück. Aus Leipzig   schreibt man uns:Ende April d. I. wurde in Leipzig   der Fachverein für Kürschner und Berufsgenossen aufgelöst. Obwohl wir nun schon an die Auflösung von Fachvereinen gewohnt sind, so verdient doch diese insofern besondere Erwähnung, als ihr eine niederträchtige Denunziation von feiten der Meisterschaft zu Grunde liegt, die wohl verdient, an den Pranger gestellt zu werden. Die Kürschnergehülfen Leipzigs   hatten längst eingesehen, daß sie von der Meistergesellschaft nach Kräften sollten heruntergedrückt werden. Hatte doch ein gewisser Dösch- uer, Dresdener Jnnungsmeister, in einer außerordentlichen Versamm­lung deutscher   Kürschnermeister am 23. September 1884 zu Leipzig   eine Rede gehalten, worin der Patron, neben verschiedenen Geistreichigkeiten, erklärte, daß die einseitigen Anmaßungen der Arbeiter nicht geduldet werden dürften. Und worin bestanden diese Anmaßungen? Die Gehülfen hatten eine Herberge gegründet, weil die Jnnungsherberge sich auf der Herberge zur Heimath befindet, wo die Reisenden unter der Firma der christlichen Liebe von den Pfaffen der Arbeiterbewegung entzogen und zu Muckern gemacht werden sollen. Ferner hatten sie eine Fach- schule gegründet und beschäftigten stch mit der L e h r l i n g s f r a g e, mit Arbeitsnachweis und der Unterstützung reisender Kollegen, während die Herren Meister nur daraus bedacht waren, die Arbeiter während der Saison nach Kräften auszunützen durch oftmals 16stllndige Arbeitszeit je. um ihnen dann nach Weihnachten  den Stuhl höhnend an die Thüre zu setzen. Versprechungen auf dauernde Arbeit werden ja von jedem Meister gegeben, aber mit wenigen löblichen Ausnahmen selten gehalten. Infolge dieser Zustände entstand nun unter den Arbeitern das dringende Bedürfniß der Z e n t r a l i s i r u n g, um dieser nichtswürdigen Ausbeuterei entgegentreten zu können. Es trat am 17. August 1885 ein Delegirten-Kongreß deutscher   Kürschnergehülfen in Leipzig   zusammen, in welchem die mißliche Lage und die Hungerlöhne genügend besprochen und die Gründung eines Verbandes deutscher   Kürschner  - ge Ifen beschloffen wurde. Nachträglich wurde Leipzig   als Ort des ersten Kongresses bestimmt, welcher während der Ostermesse 1886 statt- finden sollte. *) Eine Nymphe, welche nach der Sage dem König Numa Pompilius  in nächtlichen Zusammenkünften Unterricht im Staats- und Religions« wesen ertheilt haben und nach seinem Tode, über den sie ununterbrochen weinte, in eine Quelle verwandelt worden sein soll. Möge ein gütiges Geschick unfern Jhring vor gleichem Loos bewahren! Dieser Kongreß durfte nun nach Ansicht der Meister nicht zu Stande kommen, denn dieVereinigten" hätten ja den unsauberen Patronen das Handwerk etwas legen und ihr schamloses Benehmen gebührend kennzeichnen können. Und so wurde denn eine ganz gemeine Denunziation eingereicht(ob von einemStadtverordneten  ", weiß ich nicht), welche besagte, daß die zum Fachverein gehörende Fachschule nach dem famosen sächsischen Vereinsgesetz hätte besonders eingeschrieben werden müssen, was nicht geschehen sei. Natürlich war die gemüthliche Leipziger   Polizei gleich dabei, den Fach- verein zu schließen und die Vereinskasse, in welcher sich zirka 800 Mark befanden, mit Beschlag zu belegen. Gewiß zu ihrem größten Aerger mußte sie indeß das Geld wieder herausgeben, aber der Fachverein ist trotz aller Bemühungen der Genossen bis heute geschlossen. Nun, Ihr Meister, es thut nichts, Euer Stolz legt sich auch noch. Ihr seid zu spät aus Eurer Schlafmützigkeit erwacht, um die Bewegung hemmen zu können, und wir werden den Kampf der Arbeiteremanzipa- tion muthig weiter kämpfen und Euer reaktionäres Streben zu Schanden machen!" Es scheint in der That, als ob die Herren Jnnungsmeister nur in einer Fähigkeit exzelliren: im Denunziren. Hoffentlich dehnen sie den erstrebten Befähigungsnachweis auch auf diese modernste aller Tugenden aus. Eine Genugthuung. Die HamburgerBürger-Zeitung", der Niemand besondere Vorliebe für unser Blatt vorwerfen kann, hat vor einigen Tagen nun auch die Schramm'scheStudie" überRodbertus  , Marx, Laffalle" einer Besprechung unterzogen und kommt dabei zu folgendem Urtheil: Der(von dem Verleger der Schrift imRecht auf Arbeit  ". An- merkung der Redaktion desSozialdemokrat".) vorausgeschickte ruhig referirende Abschnitt über die Theorie von Rodbertus   stand fast ganz vereinzelt da. Die übrigen 69 Seiten waren zum überwiegend größeren Theile mit recht unerquicklicher und ungeschickter Zänkerei oder mit Ausführungen über die gänzlich unbrauchbaren prakttschen Vorschläge von Rodbertus   ange- füllt. Schon die Veröffentlichung imR. a. A." hatte am Schluß einen Abschnitt, der diese verfehlten Ideen ziemlich breit darlegte und von uns nicht wiedergegeben wurde, weil uns dies Verweilen aus Geringwerthigem durchaus nicht anmuthete. Von einem objektiven, wirklich k ri t i s ch- h i sto ri s ch e n Ein­dringen in die Entwicklung des sozialpolitischen Gedankens keineSpur! Aber ebensowenig eine Spur von der befürchteten raffinirten Bosheit, vor der gewarnt werden müsse! Die Polemik Schramm's trifft so gar nicht ins Schwarze, daß sie kaum Jemandem schadet, als ihm selbst. Auf einigermaßen klardenkende Arbeiter werden seine Ausführungen schon deshalb keinen Eindruck machen, weil er, sozusagen als Schlußtrumpf, auf Pag. 8789 ihnen einen alten Rodbertus'schen Vorschlag zum Bedenken empfiehlt, der heute unmöglich etwas anderes als Be- dauern hervorrufen kann. Die Schrift nützt also wenig und schadet wenig U n b e- deutendheit in jeder Beziehung ist ihre Haupt- e i g e n s ch a f t. Wir hielten uns deshalb vorläufig der Verpflich- tung überhoben, auf sie einzugehen. Wenn wir jetzt noch auf die« selbe zurückkommen, so hat das darin seinen Grund, daß allerdings in einer Beziehung doch ein gewisser Schaden durch das Opus angerichtet werden kann, den wir bislang vielleicht unterschätzt haben." Und nun wendet sich die Redaktion derB.-Ztg." gegen die von Herrn Schramm beliebte Definition desDogma des Marxismus  " und sagt mit Bezug auf die, auch von uns zurückgewiesene Auslegung des Satzes von der Gewaltstheorie: Diese Definirung des oder eines Marx- schen Dogmas ist total falsch, und es muh gegen dieselbe entschieden protestirt werde n." Als vor nunmehr einem halben Jahre die Schramm'sche Schrift er- schien, waren wir die Einzigen, die sich verpflichtet fühlten, den Unwerth derselben nachzuweisen und der für dieselbe in deutschen Arbeiterblättern gemachten Reklame entgegenzutreten. Es hat uns dafür an Angriffen und Unterstellungen aller Art nicht gefehlt. Wir ließen uns jedoch nicht beirren, sondern hielten, im Bewußtsein unseres guten Rechts, an unserem, auf sorgfältiger Prüfung beruhenden Urtheil fest. Neuerdings haben wir nun die Genugthuung, daß eine Stimme nach der anderen sich erhebt, welche uns wenn auch nicht in allen Punkten, so doch in der Hauptsache Recht gibt, darin nänlich, daß, um mit derBürger-Zeitung" zu reden, die Schramm'sche Schrift einegut orientirende und anregende historische Studie über die drei genannten hervorragenden Denker" nicht ist. Und man wird es begreiflich finden, wenn wir angesichts gewisser Vorgänge uns veranlaßt sehen, das aus- ausdrücklich zu konstatiren. Aus Argentinien   schreibt uns ein alter Genosse unterm 14. Juni: Hier sende ich einen Ausschnitt aus dem SchmierblattDeutsche La P l a t a Zeitung" in Buenos Aires  , die in Schweifwedelei ,c. der Dresdener Eselswiese,Nachrichten" genannt, nichts nachgibt, an politischer Ignoranz und Verlogenheit dagegen alles derartige, einschließlich der berühmten deutschen Wurst- und Käse-Literatur(vulgo Amts- und Rathsblättche n") in Schatten stellt. Also lesen und staunen Sie nicht! Niemand(sagt dieser Schmöcker, im Brustton der hellen patrio« tischen Entrüstung) hat in der argentinischen Presse prote- stirt, als der Sozialdemokrat Bebel von der Tribüne des deutschen Reichstages herab sagte,daß er der erste sein würde, der die Hand gegen den Kaiser erhöbe, wenn man in Deutschland   zu russischen Zuständen gelange, Niemand hat dagegen protestirt, wohl aber haben wir in verschiedenen hiesigen Blättern Lobsprüche auf den Sozialistenführer lesen müssen," und natürlich pocht dieserMoniteur" für ver- krachte deutsche   Bourgeois-, Abenteurer- und Beutelschneider-Existenzen darauf, daß seine knüppeldicke Lüge ungestört ihre Wunder wir- ken werde in unserem basigen deutschen Gesellschaftssumpf. Der Gauner derL a P l a t a Z e i t u n g" fälscht(beiläufig hier zu Lande eine der beliebtesten und lohnendsten Erwerbsarten ge- wisser Leute) frischweg Bebel die Worte in den Mund,daher die Hand gegen den Kaiser erhöbe,»venn»c. ,c. rc." Daß Bebel die Person des Kaisers gar nicht berührte, sondern lediglich den Standes- und Gesinnungsgenossen der privilegirten Fürsten- mörder in Erinnerung brachte, daß sie in einem sehr dünnen Glas- hause sitzen, also besser das Steinewerfen gegen unsere Partei so lange einstellen sollten, bis sie uns mit thatsächlichen Beweise� kommen könnten; daß er lediglich davon sprach, der Erste sein zu wollen, der seine Hand zur Beseitigung russischer Zustände bieten würde,»venn solche auch in Deutsch  - l a n d platzgreifen sollten, d a S darf natürlich unser Reichspuppen- theater-Zettel, genanntDeutsche La Plata Zeitun g", seinen verlumpten deutschen Baronen, Grafen  , Hochstaplern, Junkern, Abenteurern aus den höheren Gesellschaftsklassen nicht zugestehen. Müßte er doch damit auch zugestehen, daß in Deutschland   russische Zustände möglich wären. Dies berichte ich übrigens nur, um zu zeigen, was sich hier argen- tinische Presse nennt, und welche Sorte von K u nst d ü n g e r hier angewendet werden muß, um den christlich-germanischen Geist zur Entrüstung" kaiserlich wach zu kitzeln. Diese Sorte von deutschen Reptilien blättern in verschiedenen Republiken ist ein deutliches Zeichen für den Kern und Werth solchen Republikanerthums. ZurBourgeoisie" avancirte Ex-Adlige, Abenteurer, Thunicht« gute, Tagediebe u. s. w. bestehlen, berauben, beschwindeln, beplündern, bedrücken das arme arbeitende Volk, faullenzen, prassen, und schmieren ihm den patriotischen und frommen Syrup um's Maul, daß es nicht zu laut aufschreie. Bourgeois spielt Regent und Staatsmann, Bourgeois spielt Soldat, Bourgeois spielt Rechts- und Eigenthumshüter, Bourgeois ist kaisertreuer Republikaner   und republikanischer Kaiserfreund hier wie dort und dort wie anderwärts Sie kennen es ja auch zur Genüge Alles ums Geld, Alles zur Erhöhung der eigenen Lebenslust. Und das Volk hier?Republikaner  " am Narrenseil dieser Sippe, ausgeschunden am Leib, und am Geist? Noch tau- send Seemeilen unter derDeutschen   La Plata Zeitun g". Nicht wahr, das will viel heißen? Daß Gewohnheits-Beruss-