tung der heiligen Beichte", eine Anleitung zu dem für Kinder so schweren Werke der Gewissenserforschung".
Zu diesem Behufe stellt unser ,, Beichtspiegel " nicht weniger als 99 Fragen an unsere liebe chuljugend.
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Nebst allen möglichen und unmöglichen, zum Theil für Schulkinder unverständlichen Fragen folgen aber auch Fragen sehr bedenklicher Art. Für was für einen argen Sündenbod muß sich so ein Schultind halten, wenn ihm 99 mögliche und unmögliche Sünden" vorgespiegelt" werden? Was versteht beispielsweise ein Kind von Standespflichten, wie eine darauf bezügliche Frage lautet: Habe ich meine Standespflichten erfüllt?" Oder die sehr geistreiche Frage: Habe ich eine Lieblingss fünde? Welche ist es?" flingt auch nicht übel. Wie überhaupt noch manches Sträußchen Unsinn dieses Genres zu binden wäre.
Ganz besonders dazu geeignet, das Ehrgefühl des Kindes vor fich felbft zu heben, erscheint folgende Frage: War ich niederträchtig?"(!) Wie schon bemerkt, befinden sich in diesem sauberen Machwerk noch Fragen ganz bedenklicher Art. Es sind dies folgende fünf Fragen:
"
Habe ich an unreinen Gedanken Wohlgefallen gehabt? Wie oft?" Habe ich solche eingewilligt? Wie oft?"
" Habe ich unfittliche Worte gesprochen? Wie oft? Vor Anderen?" Habe ich Schändliches gerne angesehen? Wie oft?"
Habe ich Unfittliches gethan?(!) Was?(!) Wie oft?(!!) Allein, oder mit Anderen?(!!!)"
Daß derartige Fragen geradezu wie moralisches Gift auf das Gemüth des Kindes wirken müssen, wird jeder vernünftige Mensch einsehen.
Und solch ein eckelhaftes Sudelding darf frei und unbehindert an Schulkinder verkauft werden. Aber freilich, es ist ja tein ,, gemeins gefährliches" sozialdemokratisches Preßerzeugniß es ist ja ein gewiffer maßen, fast scheint es so, freiwilliges" religiös- fittliches Erziehungs mittel für das Volk für dasselbe ist eben das Schlechteste gut genug. Es geht nichts über religiös- sittlich!
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Richtigstellung. Wir erhalten von parteigenössischer Seite folgende Buschrift:
Die Nr. 34 des„ Sozialdemokrat" enthält eine Notiz: Gewappelte Beitungsschreiber", in welcher behauptet wird, die Münchener Journa liften hätten auf eigenes Ersuchen polizeiliche Legitimationskarten erhalten. Diese Behauptung ist eine durchaus unbegründete. Die Sache verhält sich vielmehr so, daß die Journalisten zum Zwecke der Unterbrückung des Schweigegelder"-Unwesens ein Syndikat gebildet haben, welches den Berichterstattern von sich aus Legitimationskarten ertheilt. Die Polizeidirektion ist nur ersucht worden, ihre Organe zur Anerkennung dieser Legitimationsfarten anzuweisen. Damit fallen auch bie Schlußfolgerungen des Artikels. Man muß der Wahrheit die Ehre geben, und ich ersuche Sie um Berichtigung."
"
Wir kommen diesem Gesuch gern nach und bemerken nur noch, daß die bemängelte Notiz uns von einer Seite zugegangen war, bei der wir genaue Kenntniß des Sachverhaltes voraussehen zu dürfen glaubten.
Genosse Liebknecht tritt in diesen Tagen seine Reise nach Amerika an, um gemeinsam mit Dr. Edw. Aveling auf Einlobung der dortigen Genossen in den Hauptstädten der Union Vorträge über die sozialistische Bewegung 2c. hatten. Liebknecht fährt am 4. Sep. tember mit dem Dampfer Servia" der Cunard- Linie von Liverpool fort und gedenkt bis zur letzten Woche des November brüben zu bleiben. Briefe 2c. für ihn sind von jetzt ab an Genosse
au fouvertiren.
" 1
Korrespondenzen.
Berlin , 24. Auguft. Wie der heutige Polizeistaat die Bru talität in jeder Weise züchtet, das zeigte sich wieder recht drastisch bei dem am 15. Auguft stattgefundenen Begräbnisse eines unserer Parteigenoffen, woselbst sich die modernen Ordnungsbengel in echt ban ditenmäßiger Weise, getreu der Weisung ihres pfiffigen Oberbanditen und Hauptmanns Richthofen, als Retter des Staates der Gottesfurcht und frommen Sitte aufspielten.
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Wie schon oben erwähnt, fand am 15. Auguft das Leichenbegängniß eines unserer Genoffen statt. Schon bevor die Leiche auf den Wagen gehoben war, und ehe noch sich der Zug in Bewegung setzte, stellten sich schon die Diener Seiner Heiligkeit des unfehlbaren Polizeidirektors zur Bedeckung", will fagen Bewachung, der Leiche und des Trauer gefolges ein, inspizirten dann in üblicher Weise, als ob sie mit einer Abtheilung Refruten nach dem Exerzierplatz auszurüden beabsichtigten, bie Anzüge, damit ja nicht die revolutionäre Farbe, und sei es auch nur in Form von Blumen oder rothen Schleifen, sichtbar werde.
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Unter Begleitung dieser Tagediebe von Spigeln bewegte sich der Zug bis zum nahegelegenen Schöneberg , wo wir von dortigen Gensdarmen und Polizisten empfangen wurden, die sich zu beiden Seiten postirten und uns bis auf den Kirchhof begleiteten. Anfangs blieb der Zug un behelligt, trotz der rothen Blumen, die sich einige Genoffen wieder an gestedt hatten. Als wir aber am Ende des Dorfes angelangt waren, traten auch die Schöneberger Säulen des geeinigten Deutschlands in Staatsretterliche Aktion, indem sie zunächst dringend die Entfernung der Abzeichen verlangten, welchem Verlangen auch da Widerstand zweck. Los Folge gegeben wurde. Am Grabe angelangt, wurde im Gebränge heimlich eine rothe Schleife an dem einen Kranze befestigt; ein Mitglied bes Arbeiterbezirksvereins, dem der Verstorbene angehört hatte, warf denselben mit den Worten in die Gruft: Im Namen der Gesinnungs genoffen des Verstorbenen lege ich diesen Kranz nieber!" ben ersten Worten und kaum daß sie die rothe Schleife erblickten, ge riethen unsere Polizeiftiere in eine nicht gelinde Naserei und warfen sich in wilder Wuth auf den Attentäter. Zum Glück trennte sie das Grab von ihren Opfern, und durch die Menge wollten sie jebenfalls nicht hinburch, ba Kirchhofstrawalle anrüchig geworden. Wuthentbrannt mußten fie deshalb von ihrem Borhaben ablaffen. Erst nachdem noch einige Genoffen und Genoffinnen dem Verstorbenen einen Nachruf gewidmet, verließ der Zug in imposanter Ruhe die Stätte der Pietät. Aber pros vosirt sollte und mußte noch etwas werden; so ganz ohne ein Bischen Standal durfte die Feierlichkeit nicht verlafen, auf daß man den Un fundigen wenigstens sagen könne: Seht, so verworfen ist jene Klaffe von Menschen.
schon bei
Wir waren, nachdem wir wieder in Schöneberg angelangt, in ein dortiges Lokal gegangen; Niemand nahm dort Anstoß daran, daß ber ober jener von uns eine Rose oder Nelke im Knopfloch trug, die wir uns wieder anzustecken gestattet hatten. Aber auch hier schienen die Blumen gemeingefährlich" zu wirken, denn plötzlich durfte kein Bier mehr verabfolgt werden, und man" verlangte, die Blumen sollten ents fernt werben, was natürlich einige Blumenfreunde nicht für so bringend nothwendig hielten. Sofort wurden drei Verhaftungen vorge nommen. Die Verhafteten, denen man ihr Nationale und 15 Pfg. Schlafgeld abgenommen, tamen erst anderntags mit blutunterlaufenen Augen und mit Spuren brutaler Mißhandlung auf dem Rücken wieder frei. Man hatte auf der Wache gefäbelmeiert.
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Jedenfalls wird die Sache vor dem Strafrichter zur Verhand lung kommen, aber was man von unseren Herren Richtern zu erwarten hat, zeigen uns die neuesten Vorgänge im deutschen Vaterland. Es be darf wahrlich faft einer über menschlichen Ruhe, um derartige Brutalitäten und Rohheiten mit anzusehen, wie sie in unserer Zeit byzan tinischer Hundsfötterei und Speichelleckerei erfunden und vollführt wer den. Das ganze System jenes ziegenbärtigen Staatshausknechtes, das jede freiheitliche Regung im Bolte ersticken würde, wenn nicht schon ein anderer Hauch die Geister belebte, verkörpert sich in diesem professionsmäßigen Humbug der Polizei. Säbelmeier in Frankfurt a/ m. und Knüppel aus dem Sad gegen wehrlose Gefangene losgelassen. Herunter vom Siegesschlot im Thiergarten mit Zotten", fort mit
dem Lorbeerkranz aus ihrer Hand und hinein mit dem Knüppel, dem einzig zutreffenden Symbol preußisch- deutscher Errungenschaften! gloff dushir Ein gemüthlicher Rother.
Spremberg , 24. Auguft. Wie schon in Nr. 25 berichtet wurde, hat Spremberg in Folge des Singens der zur Stellung Eingezogenen einen Wechsel im Polizeidienst erfahren; Sergeant Shilling mußte um feine Pensionirung einkommen. Diese Aenderung hat sich nun noch weiter ausgedehnt, auch der Sergeant Richter hat am 1. Auguft seinen Dienst quittirt, ebenso der Fuß- Gensdarm Neutert.
Der brave Hubrich war nämlich zum ersten Polizist avancirt, was fich Richter, der länger im Dienst war als Hubrich, nicht gefallen ließ. Hubrich hat Dant seiner glänzenden Leistungen als staatsrettender Krawall provotant jett 24 Mart Gehalt mehr als früher. So lohnt das System Putttamer seine Helden. Wir kommen weiter unten nochmals auf EhrenHubrich zurück.
Unsere Bolzeiverwaltung besteht augenblicklich aus: Wirth, Bürgermeister und Premierlieutenant der Kavallerie; Sommer, Polizeiwachtmeister( ist um feine Pensionirung eingekommen, von der Stadtvertre tung jedoch zurückgewiesen worden); Hubrich, Bice- Wachtmeister der Ravallerie; Meier, Sergeant der Infanterie, hat sich aber schon wieder weiter gemeldet. Ebenso ist der Bize Feldwebel Flieger, welcher sirka vier Wochen hier Dienst that, bereits wieder verschwunden. Inzwischen ist nun auch Herrn Hubrich der Boden unter den Füßen zu heiß gewor den, derselbe kommt, wie verlautet, nach Aachen . Das sind doch gewiß nette Sustände. Und wir finden es wirklich begreiflich, daß kein Mensch, der noch einen Funken von Ehrgefühl besitzt, sich zu solchem Schergendienst, wie er hier verlangt wird, gutwillig hingibt.
Während dieses ganzen Wechsels in den oberen Regionen schnüffeln bie beiden Gensbarmen, welche hier lediglich die Ueberwachung der Sozialdemokraten zu besorgen haben, luftig weiter. Ueberall in der Stadt wie auf den Dörfern, wo ein paar Leutchen Vogelschießen oder sonst eine Luftbarkeit abhalten, ist auch so ein Gensdarm zur Stelle. Die Burschen stehen da wie die begoffenen Hunde. Und hier möchten wir unsern Genossen von Spremberg zurufen: Würdigt diese traurigen Subs jette feines Blickes, geschweige denn eines Wortes. Es ist Gesindel, das dessen nicht werth ist.
Nun wieder zurück zu unserm Subrich. Dieser Puttkamer'sche Musterbeamte hat, seitdem er hier thätig ist, fortwährend auf dem Gerichte zu thun. Bei jeder Schöffengerichte fizung hört man den Namen dieses Elenden. Oft haben schon Angeklagte behauptet, daß er falsch geschworen, jedoch fehlte es bisher immer an Zeugen, ihm das Handwerk zu legen. So war es auch wieder in einer hier vor kurzer Zeit verhandelten Affäre der Fal.
Die Tuchmacher Friedrich Rößler und Wilhelm Friedel hatten eines Sonntags auf der Tuchmacher- Herberge einen Konflikt mit noch einigen Arbeitern, wobei die Leutchen sich schließlich in die Haare geries then. Doch muß der Lärm nicht zu groß gewesen sein, denn querüber wohnt der Polizeiwachtmeister Sommer, und dieser hatte, trotzdem er zu Hause war, von dem angeblichen Skandal nichts gehört. Dennoch erschien Hubrich, machte der Behörde Anzeige, und Rößler sowie Friedel sollten wegen ruheftörenden Lärms während des Gottesdienstes 15 Mark Stcafe bezahlen. Da sie aber feinen Lärm gemacht und am allermenig sten während des Gottesdienstes, so erhoben sie Widerspruch. Die Angelegenheit beschäftigte das hiesige Schöffengericht, und Hubrich beschwor, daß er den Standal schon von 100 Schritt weit gehört und dazu während des Gottesdienstes. Infolge dessen bestätigte das Gericht die von der Polizei verfügte Strafe. Hiergegen legten die Verurtheilten Berufung ein, und die Sache wurde dieser Tage vor dem Landgericht zu Rottbus verhandelt. Fünf Zeugen der Angeklagten beschworen, daß der Skandal nicht derart gewesen, daß er in 100 Schritt Entfernung hätte vernommen werden können, und daß die Geschichte überhaupt nicht während des Gottesdienstes, der hier schon seit mehr als 100 Jahren erfst um 2 Uhr beginnt, sondern um 341 Uhr vor sich gegangen sei. Daraufhin wurde Rößler und Friedel freigesprochen und Hubrich läuft wieder in Spremberg als Diener der öffentlichen Ordnung herum.
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Herr Staatsanwalt Hauke, wo sind Sie? Herr Staatsanwalt! Rein Mensch hört etwas. Herr Staatsanwalt!! Der Mann hat falsch geschworen! Hören Sie, Herr Staatsanwalt Haute? Oder ist dies etwa auch ein Stöcker- Eid? Wir fragen Sie, Herr Staatsanwalt, haben Sie teine Einsicht in die Aften genommen? Dann bitte, nehmen Sie dieselben sofort, aber nicht in Puttkamer'schem Sinne, zur Hand. Sie wollen nicht? Nun, so werden wir die öffentliche Meinung zu Zeugen aufrufen, ob der Hubrich nicht falsch geschworen hat. Wir werden uns in den Besitz des Erkenntnisses setzen und die Ausführungen deffelben an dieser Stelle veröffentlichen, und bitten dann auch an dieser Stelle um das Urtheil der öffentlichen Meinung.
Dieser Hubrich also ist Hauptbelastungszeuge gegen die vierzig wegen Aufruhr angeklagten Spremberger. Wird der Herr Staatsanwalt dieses Puttfamer- Subjekt noch ferner als solchen gelten lassen? Nun, wir werden sehen.
Es sind doch in der That sehr traurige Zustände, wo so etwas auch nur denkbar. Es ist eine Schmach und Schande für den deutschen Liberalismus, daß solche Beugung der Rechtspflege, wie sie uns tagtäglich vorkommt, neuerdings wiederum möglich ist.
Aus Hessen . Seit Veröffentlichung des sekreten Erlasses" ist unser Ministerium aus der Haut gefahren", und sofort nach dem Bekannt werden der Veröffentlichung durch den Sozialdemokrat" wurde ein neuer Erlaß an die Kreisämter und durch diese an die Bürgermeiste reien des Landes losgelassen, in dem den Sozialdemokraten gegenüber wiederholte Spionage anempfohlen wird. Unter diesen Umständen war vorauszusehen, daß unser Puttkämerling, Minister Finger, Exzellenz, ein aalglatter, feinrafirter Streber mit häßlichster, friechender Höflichkeit, darauf bedacht sein würde, sein persönliches Müthchen an den beiden sozialistischen Landtagsabgeordneten, den Genossen Jöst und Ulrich, zu fühlen. Exzellenz Finger hat einen wüthenden Haß gegen Beide, weil ihm von Beiden in der Kammer schon wiederholt recht unangenehme Dinge gesagt wurden. Wie sollte er diesen Haß befriedigen? Gegen Genosse Jöst war nichts zu machen. dessen Geschäft konnte man nicht zerstören, aber gegen den Genossen Ur ch gings. Der hat eine Druckerei, in der ein harmloses Blatt, das Dffenbacher Tageblatt", hergestellt wurde. Dies mußte fallen! Eine Weisung an den Offenbacher Amts mann, Fuhr ist sein Name, genügte, und eine ganz harmlose Notiz mußte Beranlaffung zum Verbot geben. Das Sozialistengesetz leistete dazu die besten Dienste. Amtmon Fuhr berichtete erst nach Darmstadt , und von dort kam dann der Lef ht zu verbieten; zwei in derselben Druderei hergestellte, noch ham ofere Blätter wurden, das eine als Fortsetzung", und das andere der ust inde" wegen ebenfalls verboten, doch immer erst einige Tage, nachdem die ersten Nummern konfiszirt worden waren. Der Amtmann Fuhr arbeitete auf Befehl von Darms stadt und ging so weit, zu erklären, so lange einer von den Genossen Ulrich oder Jahn, welche am, Tageblatt" betheiligt waren, in der Druckerei verblieben, so Tange würde er jedes Blatt verbieten. Man kann sich denken, daß dieses ruffische Verfahren unter den Genossen einen tiefen Groll hervorgerufen hat. Sonft zeigen diese Vorgänge, wozu man das Ausnahmegesetz alles brauchen fann. Es dient der niedrigsten Rachsucht. Ein Minister, der sich den Vorwurf der Unwahrhaftigkeit hat gefallen laffen müffen, rächt sich gegen den Abgeordneten, der den Vorwurf mit Recht gemacht, dadurch, daß er ihn geschäftlich ruinirt und eine Hah gegen ihn inszenirt, die skandalös ist. Nun, noch ist nicht aller Tage Abend und die Abrechnung dürfte möglichst bald erfolgen. Vergessen wird nichts werden.
Offenbach a/ M., Ende August. Der schärfere Wind hat auch bei uns Opfer gefordert! Was der Polizei nicht gelingen wollte und konnte, bazu gaben sich einige ehrlose Subjekte her, die sich in unverschämtefter Weise als Sozialdemokraten aufzuspielen suchten. Sie denunzirten einen braven Genoffen der Verbreitung des Sozialdemokrat" und erreichten deffen Verhaftung. Die Denunzianten sind der ehemalige Berliner Auss gewiesene Robert Marsch, vor dem wir schon früher gewarnt hatten, der Portefeuiller Karl Hundt und der Schlossermeister Peter Heiles, der unsern Genossen Ulrich dadurch besonders hineinzureiten suchte, daß er vor Gericht auf seinen Eid erklärte, Ulrich habe Hetreden gehalten und zu ungefeßlichen Handlungen aufgefordert. Dieser saubere Patron wollte durch unsere Leute in den Stadtrath gewählt werden und war vor drei Jahren auch schon einmal aufgestellt. Er suchte im Trüben
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zu fischen und wollte bei der im November bevorstehenden Wahl für unsern Stadtrath keine Sozialdemokraten, sondern Spießbürger aufges stellt haben. Als er von einigen unserer Genossen zurechtgeftugt war, erklärte er sich für einen gemäßigten Arbeiterfreund" und suchte Gimpel Bostb zu fangen, was ihm aber so übel bekam, daß er selbst sein Geschäft eins stellte und jest überall mit Schimpf und Schande aus den Wirthschaften hinausgetrieben wird. Kein anständiger Mensch mag mehr mit ihm ver fehren, und selbst seine ehemaligen Mitspießer ziehen sich von ihm zurück, so daß er seine Leibgesellschaft nur noch bei den Geheimpolizisten zu finden im Stande ist. Ein anderer Bursche, ein Portefeuille Arbeiter Dieter, denunzirte seinen eigenen Schwager, brachte denselben 14 Tage in Untersuchungshaft und rühmte sich noch seiner Gemeinheit. Diesem vierblätterigen Kleeblatt stand als ganz besonderes Muster voraus ein Lacksieder Leonhard Schäfer. Der denunzirte gleich im großen Styl in einem eigens zur Bekämpfung unserer Führer" gegründeten und von den Nationalliberalen unterstützten Blatt. Dieser Schäfer soll jezt in der Nähe von Königsberg sein. Mögen sich die dortigen Genossen vor dem schuftigen Gesellen, der übrigens noch wegen Blutschande verfolgt wird, in Acht nehmen. Sonst steht es hier bei uns vorzüglich. Die Verfolgungen haben unsere Genoffen nur geftählt, und besser als je werden wir den Wahlkampf zu schlagen im Stande sein. Auch das Freis berger Urtheil hat gut gewirkt! Gegen solche Verfolgungen gibt es nur eine richtige Antwort: Sieg bei allen Wahlen!
Für das Parteiarchiv
werden zur Kompletirung gesucht:
Reichsbürger" 1879 Nr. 18. 19. 21-24. 26-29. 33. 43.
65-67.
1880 Nr. 24. 50. 52. 70. 73. 74. 79 und 80. 1881 Nr. 7. 19-23. 25. 26. 30. 31. 50. „ Staatssozialist." Berlin . Die kompleten Jahrgänge von 1878 und 1880.
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di
Pa
sid
Jahrgang 1879 Nr. 1-13. 20. 23. 24. 30. 31-35. 39-41. 44. 47. Jahrgang 1881 Nr. 21. 27. 32. 42. 46. 49 und 50. Proletarier." Augsburg München . Nr. 1-47. Neuer Sozial- Demokrat" 1871. 1. und 2. Duartal. Weiter der von Schweizer herausgegebene Agitator", der einen Altonaer Nordstern" und die„ Rundschau".
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Auch Einzelnummern find willfommen. Sendungen richte man an die Unterzeichnete.
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schärfen wir unseren Rorrespondenten ein, unter Angabe des Datums in jedem Brief u. s. w. stets deutlich anzugeben, welche Korrespon denzen, Sendungen 2c. bis zu Abgang eingetroffen waren. Bei Adreß änderungen, Adreßlöschungen u. bgl. ist unbedingt Vorkehrung zu treffen, etwa Laufendes in sichere Hand zu leiten. Alle Adreßmeldungen bitten wir in Deutsch - und Lateinschrift( behufs Rontrole) deutli beglei zu schreiben.
Decabressaten oder deren Angehörige sind zur Ablieferung sofort nach Empfangnahme strengstens anzuhalten. Weiterbeförderungen und Abholungen sind pünktlich zu bewirken.
Expedition bes, Sozialdemokrat."
Zur Beachtung.
Der gesteigerten Auflage wegen wird unser Blatt jetzt einen Tag früher fertiggestellt. Redaktionsschluß: Dienstag Mittags.
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der Redaktion: Einsendungen 2c. sind eingetroffen aus Hirsch berg in Schlesien , Stettin , alle an der Saale , Ludwigs hafen.
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