Abonnements Werden bei allen schweizerischen Postbureaux. sowie beim Verlag und dessen bekannten Agenten entgegengenommen, und zwar zum vora uS zahlbaren Vierteljahrspreis von: Fr. 2, für dieSchweiziKreuzband) Mk. 3,�- für Deutschland (Couvert) fl. 1.70 für Oesterreich(Couvert) Fr. 2,50 für alle Übrigen Länder deS Weltpostvereins(Kreuzband) ?» ser a t e die dreigelpaltene Petitzeile m.=20 Psg. Zentrat-Hrgan der deutschen Sozialdemokratie. Erscheint wöchentlich einmal in Zürich (Schweiz ). Mertag der v«lr»buchha»»l«««g Hottlngen- Zürich. Vostseudullzeil franko gegen frank». Gewöhnliche Briese . nach der Schwei , losten Doppelporto. . 41. Briefe an die Redaktion und Erpedition deS in Deutschland und Oesterreich verbotenen.Sozialdemokrat' wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schicke man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Deckadresien. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben. 7. Oktober 1886. Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten und Gemaßregelten nicht! Allgemeiner UnterstützungS-Fonds. Im Juni gingen ferner bei uns: Ungenannt Frankfurt a/M. Mk. 20. Erfurt ,Das Banner hoch!" SS. Hemelingen 10. G. 100. Hof i B. S S0. Schleswig 3. Brandenburg 2S. Gotha 5 50. Braunschweig »0. Erfurt 46 50. Düfleldorf 140(schon extra qmttirt). Magdeburg 86. Neumünster 18. Ronsdorf 10 50. Im Juli gingen ferner ein: B. Berlin 10 25. Ungen. Dresden 10. Köln Stadtkreis 500. Chemnitz 100. Hannover 200. Waldenburg i/Schl. 12. Berlin durch P. S. 50. G. 86 55. Dresden , Neustadt 100. Fürth 80. Hof 5 50. Sommerfeld 3 50. Benninghausen 10. Löh b. Hilgen 10 50(hievon 5 50 im Mais. Liegnitz 35. Stettin 50. Merseburg 11. Königsberg 10 50. Augsburg 30. Hagen 15. Kiel 18 50. Bayreuth 15 50. Brandenburg 25. Werdau 11. Iserlohn 50. Chemnitz 2g 80. Karlsruhs 5 50. Potsdam 12. Spremberg 10 50. Danzig 30. Im August gingen ein: Bamberg Mk. 13 50. Aachen 2. Sommerfeld 3 50. Potsdam 20. Potsdam Kreis 10. Cöln 35. Gotha 19 10. Desiau 11. Hagen 61. Dresden A. 52. Brandenburg 50. Altenburg 39 80. Flens­ burg 11. Stettin 31 50. Bredow 30. Schleswig 3. Neumünster 18 50. Bremen 53 50. Durlach 13 50. Mariendors 11 und 10. Neust b. Düsseldorf 12, Nürnberg B. 10. Allgem. Wahl- und Diäten-Fondö. Im Juni gingen ferner ein: Nürnberg Mk. 100. (Fortsetzung folgt in Nr. 42.) Die Wiedererrichtung der Internationale. Vor einigen Tagen durchlief ein aus Brüssel datirtes Telegramm folgenden Inhalts die Presse: Der Generalrath der Arbeiterpartei verkündet, daß die englischen Trades-Unions der Wiedererrichtung der Internationale zustimmen, deren Statuten der Londo- ner Arbeiterkongreß im Jahre 1887 feststellen werde." Vollständig richtig ist diese Meldung eigentlich nicht, denn der Beschluß des Huller Kongresses der Trades-Unions spricht nur von der Einberufung eines internationalen Kongresses nach London , auf welchem die Grundlagen einer internationalen Föderation der Arbeitervereinigungen und der Arbeiterparteien berathen werden sollen, es ist vielmehr Genosse De Paepe, der im BrüsselerPeuple " ausführt, daß dieser Beschluß im Grunde nichts Anderes bedeutet alsdie Wiedererrichtung der Internationalen Arbeiterassoziation mit einem Fundamental- Prinzip: die Emanzipation der Arbeiterklasse durch die Arbeiter- klaffe selbst, und deren unmittelbaren Eintritt in den politischen Kampf als Mittel des wirthschaftlicheu und sozialen Fort- schrittcs." Wir gestehen es gern, die erste Empfindung, die uns beim Lesen dieser Nachricht überkam, war die einer lebhaften Genugthuung. Unwillkürlich fielen uns die Verse ein, mit denen unser unvergeßlicher August Geib den großen Bund der Internationale einst gefeiert: Ihn schlägt man nicht im Waffentanze, Nicht im Gericht, mit Standrecht nicht." Immer wieder lebt er auf, der Gedanke, den kleine Geister als eine unrealisirbare Utopie verspottet, den der Haß der heu - tigen Machthaber mittelst drakonischer Gewaltmaßregeln unter- drücken zu können gemeint. Und dann: mit Recht weist de Paepe darauf hin, welche wenig ermuthigende Haltung gerade die englischen Trades- Unions der ersten Internationale gegenüber eingenommen hatten, sie, die jetzt selbst die Initiative ergreifen, den damals schnöde im Stich gelassenen Bund wieder zu beleben. Diese eine Thatsache zeigt, welcher Fortschritt sich seit jener Zeit vollzogen. Die Logik der Thatsachen hat die Trades- Unions zur Anerkennung dessen geführt, was sie der noch so emdringlich geführten theoretischen Begründung nicht glauben wollten: der internationalen Solidarität der Ar- beiterinteressen. Wenn wir nun aber die Frage prüfen: Ist heute noch eine Wiedererrichtung der alten Internationale möglich? so drängen sich uns eine ganze Anzahl wichtiger Bedenken auf, die entschieden dagegen sprechen. Anfangs der 60er Jahre, als die festländische Arbeiter- Bewegung fast überall noch in den Windeln lag, während der Sozialismus sich in unfruchtbarem Sektirerthum erging, da war die Internationale Arbeiterassoziation , welche in ihren Satzun- gen die allgemeinen Grundsätze feststellte, die den Emanzipa- tionökamps der Arbeiterklasse in der Neuzeit charakterisiren, von eminentem Nutzen. Gerade dadurch, daß sie das allen Ländern Gemeinsame hervorhob, suchte sie zu verhindern, daß die damals aufstrebende Arbeiterbewegung dem Sektirer- Sozialismus zum Opfer fiel. An ihr rankten sich die Arbeiter- Parteien in den verschiedenen Ländern empor, je mehr sie sich von ihrem Geiste erfüllten, um so widerstandsfähiger erwiesen sie sich. Die Statuten der Internationale, wie Marx sie ge- schaffen, sind ein wahres Meisterwerk von politischem Takt. Kein Satz, den nicht Jeder unterschreiben könnte, der überhaupt auf dem Boden des Klassenkampfes steht, und doch sind zu- gleich in diesen Sätzen alle Keime zu weitergehenden Zielen ent- halten. Gerade das Gegentheil wollte Bakunin . Er wollte den Kampf nicht mit dem ersten, sondern mit dem letzten Akt be- ginnen, in mißverstandenem Radikalismus wollte er die Internationale in eine athcistisch-anarchistische Verschwörungs- gesellschaft umwandeln, womit er natürlich alle die zurückstoßen mußte, welche das Ziel und die Richtung der Arbeiterbewegung anders auffaßten als er. Nichts lächerlicher daher, als den Kampf zwischen Marx und Bakunin in der Internationale als einen Konflikt persönlicher Rivalität hinzustellen, wie dies erst neuerdings in einem sonst wohlmeinenden Buche wieder geschehen. In Marx und Bakunin standen sich zwei entgegen- gesetzte Prinzipien gegenüber, nur daß Marx sich dieses Gegen- satzcs klarer bewußt war als Bakunin , der sich noch vielfach von seinen halbbarbarischen Instinkten leiten ließ. Bakunin's Bestrebungen mußten scheitern und sie scheiterten auch, nachdem es dem Sendboten des Anarchismus noch ge- lnngen, die Internationale zu sprengen. Doch diese hatte ihre Mission bereits erfüllt. Der Samen, den sie ausgestreut, hatte überall Boden gefaßt, ihre Lehren waren von begeisterten Anhängern verstanden worden und wurden weiter propagirt, auch als die Internationale als Körperschaft längst zu existiren aufgehört. In den vorgeschrittensten Ländern sind Arbeiter- Parteien entstanden mit Programmen, in welchen die in ihren Statuten enthaltenen Grundsätze weiter entwickelt sind, starke Parteien, die auf politischem und wirthschaftlichem Gebiete in ununterbrochenem Kampfe stehen mit den bürgerlichen Klassen ihres Landes. Mit dem Wachsthum der Bewegung sind aber auch die Verfolgungen gewachsen. Ausnahmegesetze verschiedener Art markiren den Fortschritt der Bewegung. Was hätte unter diesen Umständen eine Wiedererrichtung der Jnterngtionale in der alten Form für einen Zweck? Unserer Meinung nach nur einen geringen. Ihre Lehren sind ver- breitet, ihre Organisation hat sich, von Polizeischwierigkeiten abgesehen, mehr oder minder überlebt und würde in den vor- geschrittensten Ländern eher als eine Fessel empfunden werden. Die Internationale als Organisation war am Platze, solange die Agitation mehr extensiv, in dieBreite betrieben wurde, jetzt aber, bei der intensiv betriebenen Agitation, ist sie zum mindesten überflüssig. Ihre Zentralbehörde könnte mit den Einzelscktionen unmöglich verkehren, sondern höchstens mit den Zentralleitungen der einzelnen Länder, was sie diesen aber mitzutheilen hätte, das können sich die Arbeiterparteien in den verschiedenen Ländern mit Leichtigkeit direkt mittheilen. Nun bestehen aber obendrein allerhand Polizeiverbote, die auch sobald nicht aufhören werden. Und da bei einer auf die Oeffentlichkeit berechneten Bewegung geheime Sektionen keinen Sinn haben, vielen Vereinigungen ein geheimer Beilritt auch gar nicht möglich wäre, so würden weite Kreise der Arbeiter- schaft der Organisation fernbleiben müssen, was die Wirksam- keit derselben wesentlich beeinträchtigte. Das und noch manches Andere lassen eine Wiederherstellung der alten Internationale nicht besonders zweckmäßig erscheinen. Damit ist aber nicht gesagt, daß überhaupt der Gedanke einer internationalen Kooperation der klassenbewußten Arbeiter aller Länder aufgegeben werden soll. Im Gegentheil, wir befür- Worten lebhaft seine Festhaltung und möglichst baldige Ver- wirklichung. Nur glauben wir, daß es dazu keiner besondern Organisation bedarf. Man muß sich nur vergegenwärtigen, was denn überhaupt in den Rahmen solcher internationalen Kollektivarbeit gehört, um dies zu begreifen. Auf die�nur in Polizeihirnen mögliche Vorstellung von durch internanonale Komites angestiftete Re- volutionen gehen wir mit keiner Silbe ein. Ebenso leuchtet jedem denkenden Menschen ein, daß alle Einzelnheiten der Agi- tation und Organisation, wie sie in den verschiedenen Ländern durch die besonderen, geschichtlich bedingten Kampfesbedingungen, den jeweiligen Stand der Entwicklung, gezeitigt werden, un- möglich hierher gerechnet werden können. Es kann sich vielmehr immer nur um eine Verständigung in Fragen allgemeiner Natur handeln, um die Proklamirung von in allen Ländern gleichmäßig zu verfechtenden Forderungen. Dazu bedarf es aber, sobald die internationale Solidarität der Arbeiterinteressen ein- mal in das Bewußtsein der Arbeitermassen gedrungen ist, keiner besonderen geschlossenen Organisation mehr. Und diese Erkenntniß ist ja da. Sie findet sich in den Pro- grammen der Arbeiterparteien aller Länder ausgedrückt. Nur die Engländer glaubten bisher alles allein machen zu können, die Praxis hat sie aber eines Besseren belehrt. Indem der Huller Kongreß die Bildung einer selbständigen politischen Arbeiterpartei beschloß, hatte er bereits im Prinzip mit den bisherigen Traditionen der Traoes Unions gebrochen. Der aus die Einberufung eines internationalen Kongresses und die Schaffung eines internationalen Bundes bezügliche Beschluß ist nur die Konsequenz des Erstercn. Es kommt uns also nicht in den Sinn, die Hand, welche uns die Engländer entgegenstrecken, mit der ErklärungIhr kommt zu spät" zurückweisen zu wollen. Nichts liegt uns ferner als das. Was wir wollen, ist nur, festzustellen, daß es nach unserer Ansicht nothwendig ist, bei den zu unternehmenden Schritten den veränderten Verhältnissen Rechnung zu tragen. Einem geschlossenen Bunde ist die Arbeiterbewegung heute entwachsen, es wäre verfehlt, sie in den Rahmen eines solchen einzwängen zu wollen. Aber sie bedarf desselben auch nicht, um ihre internationalen Angelegenheiten zu regeln. Die Ein- ficht in die Gleichheit der zu verfechtenden Interessen gegeben, bedarf es in den einzelnen Fällen nur des gegenseitigen Mei- nungsaustausches, um eine gemeinsame Aktion zu erzielen. Dazu genügen regelmäßig abzuhaltende Kongresse und eventuell gegenseitig zu vereinbarende Verträge. Alle Versuche, darüber hinauszugehen, würden nach unserer Ansicht zu nutzloser Kräfte- Vergeudung führen, nur falsche Vorstellungen bei Freund und Feind nähren. Die Pariser Konferenz hat den Beweis geliefert, wie stark die Jdeengemeinschaft in den Arbeiterparteien der verschiedenen Länder bereits ist, daß der Geist der Internationale bei ihnen schon in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wie ein Mann stimmten die Delegirten der verschiedenen Länder immer die Engländer ausgenommen in allen grundsätz­lichen Fragen miteinander. Worin die Konferenz fehlte: ihre ungenügende Beschickung, die Willkür bei Zulassung und Ab- Weisung von Delegirten, ihre Verquickung mit einer gut ge- meinten, aber durchaus kleinbürgerlichen Ideen entsprechenden sogenannten Arbeiter-Ausstellung. die auf den großen Welt- ansstellungen paradirendeu Jndustrieerzeugnisse pflegen auch nicht von den Bourgeois selbst hergestellt zu sein alles daS ist auf Konto der seit der Sprengung der alten Jnternatio- nale in dieser Beziehung herrschenden Anarchie zu rechnen. Hier gilt es zunächst, einzusetzen und Wandel zu schaffen. Es darf nicht mehr dem Belieben einer oder einiger weniger zu speziellen Zwecken vereinigter Korporationen überlassen bleiben, über Zeit und Bedingung internationaler Kongresse zu ent- scheiden, das muß Sache gegenseitiger Verständigung aller be- thciligten Organisationen sein. Auch darüber, welche Fragen vor das Forum der Kongresse gehören, hat die Allgemeinheit zu entscheiden, es muß verhindert werden, daß dieselben zu lokalen Sonderzwecken gemißbrancht werden. Je mehr diese sich auf das beschränken, was allgemein als internationales Bedürsinß empfunden und anerkannt wird, um so größere Garantie ist gegeben, daß ihre Beschlüsse auch ausgeführt wer- den. Mögen dann die Sektirer, denen sienicht weit genug gehen", ihren Berathungen fernbleiben, es wird für dieselben kein Schaden sein. Auf dieser Basis freier Verträge und Vereinbarungen halten wir den Beschluß der englischen Gewerkschaften und den Wunsch unserer belgischen Genossen für durchführbar. Sie ist unseres Erachtens auch die einzige Form, welche eine Betheiligung der organisirten Arbeiter aller Länder ermöglicht. Selbstverständlich sprechen wir damit nur unsere persönliche Ansicht aus, wir werden uns gern eines Besseren belehren lassen. Es kommt uns zunächst nur darauf an, die Diskussion dieser wichtigen Frage in Fluß zu bringen, nnd es sollte unS sehr freuen, wenn wir diesen Zweck erreicht. Inzwischen aber begrüßen wir den Beschluß der TradeS- Unions als eine erfreuliche Bestätigung des Grundsatzes der vielgeschmähten alten Internationale, daßdie Emanzipation der Arbeiterklasse weder eine lokale, noch nationale, sondern eine soziale Aufgabe ist, welche alle Länder umfaßt, in denen die moderne Gesellschaft besteht, und deren Lösung vom praktischen und theoretischen Zusammenwirken der fortgeschrittensten Länder abhängt." Und so ertöne denn auf's Neue der oft ergangene Ruf: Proletarier aller Länder, vereinigt Euch! Die Lage der Arbeiter in Pennsylvanien. Von Henry George (Verfasser vonFortschritt und Armuth"). Deutsch von G. M. n. Aber was«S verhindert, in diesem Durchschnittslohn«in richtiges Bild deS wirklichen Verdienstes zu erlangen, ist der Ausfall durch Verlust an Zeit. Dieser Verlust(ausgenommen die Sonn- und Feiertage) be« trug im Jahre 1884 durchschnittlich 128 Tage im Hartkohlen- und 110 Tage im Weichkohlendistrikt, und 1885 III, bezw. 112 Tage. Das Statistische Bureau gibt den folgenden Vergleich des theorettschen und deS wirklichen Wochenlohnes für 1884 auf der Basis deshöchsten Durchschnittslohnes" und der durchschnittlichen Arbeitszeit während de? Jahres: Hartkohlenwerke: