er lebt und seinen Regentenberuf verrichten kann, hat er, wie der Tele-graph berichtet, am 25. Oktober in Blankenburg 19 Stück zu Tode ge-hetztes Hochwild und 9 dito Sauen abgestochen.„Nun danket ZllleGott!"— Der bayerische Minister Lutz und seine Komplizenhaben in der vorigen Woche 7 Redakteure— S Katholiken und 2 Demokraten— welche das Verhalten dieser Streber gegenüber dem WahnsinnLudwig II- zu bekritteln gewagt, wegen Beleidigung zu Gefäugnißstrafenbis zu 4 Monaten verurtheilen lasten. Wo bliebe auch die staatlich-Ordnung, wenn jeder Minister eines unzurechnungsfähigen Monarchenungestraft vor der Oeffentlichkeit zur Rech nlchaft gezogen werden dürste!— Die Aufhebung des offiziellen Charakters unseresBlattes durch die Erklärung der sozialdemokratischen Fraktion desdeutschen Reichstages hat der Presse Veranlassung zu allerhand Kommen-taren gegeben. Am präzisesten äußert sich die„Elberfelder Zeitung", in-dem sie sagt:„Das Blatt und seine Freunde bleiben natürlich auch inZukunst die Alten." Stimmt!— In Hamburg sind auf die An-gaben eines rachsüchtigen Frauenzimmers hin der Arbeiter Bitz, vierArbeiter und ein Soldat, die bei Bitz verkehrt hatten, verhaftetworden, ferner- ist ein Freund des Bitz, der in Lübeck seine Mili«tärzeit abdient, auf telegraphische Anweisung von Hamburg dort ver-haftet und nach Altona übersührt werden. Es sollen nämlich— manentsetze sich nicht!— bei Bitz„sozialistische Schriften gelesenworden sein, wozu sich seine Bekannten immer eingefunden haben." Unddeswegen stellt man ehrliche Arbeiter auf Wochen in Untersuchungshaft.Die Schurken werden immer frecher.— Die italienische Regie-rung hat den Arbeiter Emilio Kerbs, den sie, weil absolut nichtsgegen ihn vorlag, aus der Untersuchungshaft entlassen mußte, a u s g e-wiesen. Wie sagte doch Cavour?„Mit Ausnahmegesetzen kann jederHanswurst regieren."— Letzteres scheint sich der K ö n i g vonSchweden zu Herzen genommen zu haben, denn er bereitet, angesichtsdes Fortschritts der sozialistischen Bewegung, ein„Ausnahmegesetznach deutschem Wuster" vor. Vielleicht lernt er mit Hülse des-selben das Regieren, bis jetzt konnte er nur schlechte Verse machen.—Professor A d o l s Wagner, der es mit der G e l d m a ch t verdorben,weil er den Staatssozialismus nicht vollständig schwindelhaft nahm, hatdafür von der Bismarck'schen„Post" den bekannten Fußtritt erhal-ten, desgleichen sein Busenfreund Stöcker, der nicht mehr„zieht" unddeshalb gehen kann. Wer kommt jetzt dran?— Die Agitationstour unserer Genossen in Amerika istvon so unerwartet großem Erfolg, daß die Gegner der Arbeiiersachein ihrer ohnmächtigen Wuth gar nicht mehr wissen, was sie thun sollen.Ter Versuch, durch einen Polizeikoup gleich von vornherein die Kam-pagne zu vereiteln, ist schmählich mißlungen, und ebensowenig ist es ge-lungen, die Amerikaner durch das Gespenst des Anarchismus ins Bocks-Horn zu jagen. Für dieses doppelte Fiasko rächen sich nun die Gegnerdadurch, daß sie in die europSischePresse die verlogenstenBerichte bringen, wobei das berüchtigte Reuter'sche Telegraphenburcaunebst seinem Berliner Reptilbiuder die Hauptdienste leistet. In diesenBerichten wird die Wahrheit in der schamlosesten Weile auf den Kopsgestellt— die Sozialisten werden mit den„Anarchisten" zusammen-geworfen, Liebknecht, der bei jeder Gelegenheit die grundsätzliche V r.schiedenheit des Sozialismus mit Anarchismus betont, zu ein m wüihen-den Anarchisten gemacht; Frau Marx-Av-ling zu einer wahnsinnigenPetroleuse, die von der Rednerbühne herab schreit: Der Sozialismusmuß ein Ding des Todes und des Schreckens werden— und so weiter.Natürlich gibt es in Europa Zeitungen, die den Blödsinn ruhig ab-drucken, und wohl auch einige Dumme, die ihn glauben. Und daß diedeutsche Polizei Kapital daraus zu schlagen sucht, versteht sich von selbst— sie kann auch ihr eigenes Kind nicht verleugnen, denn die Lügen-Telegraphenbureaux sind einfache Polizeianstalten.Für uns hat die Sache nur insofern ein Interesse, als sie einen neuenBeweis der geistigen und sittlichen Verkommenheitunserer Gegner liefert.— Italien. Einen seit Langem vermißten Kameraden dursten wirin diesen Tagen zu unserer Freude wieder bewillkommnen: das„?asoioOxarajo«, das seit der schmachvollen Verhaftung aller seiner Redakleurewie überhaupt der hervorragendsten Mitglieder der Arbeiterparlei durchdie Depretis'sche Bande sein Er cheinen einstellen mußte, ist, nachdem dieGefangenen nach achtzigtägiger Untersuchungshaft freigelassen worden.nunmehr wieder erschienen. In seiner ersten Nummer bedankt es sichfür die zu Gunsten der Verhafteten in der Zwischenzeit geleisteten Spen-den, und gedenkt dabei auch ganz besonders des Beitrages, den unserBlatt seinerzeit dem italienischen Unterstützungsfonds zugewendet. Indemwir von dieser Anerkennung Akt nehmen, versichern wir unsere italieni-schen Genossen, daß wir uns freuen, wenn die geringe Summe— diewir gern verdoppelt hätten, wenn unsere Partei nicht seilst eine unter-drückte wäre— dazu beigetragen hat, das Band der Solidarität zwischenden klassenbewußten Arbeitern Italiens und Deutschlands zu festigen.Korrespondenzen.Leipzig. In Nr. 41 des„Sozialdemokrat" befindet sich ein Berichtüber die Demonstration bei derAusweisungSchumanns,der mehrere Unwahrheiten enthält,») und halte ich s deshalb für meinePflicht, mit kurzen Worten über dieselbe sachgemäß zu berichten.Schumann hatte Sonnabend den 2S. September seine Ausweisungerhalten und beabsichtigte Sonntag den 2ß. September den Bannbezirkzu verlassen. Da er nun neben seiner Parteithä'iqkeit auch in dem ehe-maligen Tischler-Fachverein saus Giund des Schandgesetzes aufgelöst)eine ziemlich rege Thätigkeit entwickelt hatte, so fanden sich wohlan 399Personen, theils Gesinnungs- theils Fachgenossen, im neuen Schützenhausein, um ihm das Geleit zur Stadt hinaus zu geben. Anfangs wurdebeabsichtigt, die Stadt zu meiden, schließlich aber ging man davon ab.und so bewegte sich der Zug zunächst in aller Ruhe durch die Frank-furterstraße, Neustädter-Steinweg, Psassendorserstraße nach Gohlis zu.Erst als der Zug am Ausgang der letztgenarnten Straße angelangt war,ließen es sich Einige nicht mehr nehmen, eine rothe Fahne aufzuhissenund die Marseillaise anzustimmen. Der Zug zog unter Gesang weiter,da kam am Exerzierplatz bei Gohlis ein Pferdebahnwagen gefahren undals derselbe den Zug erreichte, sprangen vier Individuen herunter undstürzten sich ohne Weiteres, gleich wilden Thieren, in den Zug, um dieFahne zu erhaschen. Das aber ging nicht so schnell, im Nu waren all-Vier gepackt und auf den Straßendamm geworfen, worauf der Zugseinen Weg weiter marschirte; doch bald richteten sich diese Kerle auch wiederauf, zogen Revolver hervor und drohten zu schießen. Jetzt erkannten erstEinige, daß diese vier Wütheriche Spitzel waren; jedoch ohne nochirgend etwas zu thun, zog man ruhig weiter, da man den Zwischeniallfür erledigt hielt. Aber weit gefehlt, denn als der Zug das DorfMöckern erreichte, sah er sich von der inzwischen ausgebotenen undhinzugeeilten Schutzmannschaft swohl 199 an der Zahl) und einerMilitärpatrouille eingeholt und nun ging das Verhalten los. FünfArbeiter, alles ganz unschuldige Leute, und an dem„Exzeß" durchausgar nicht betheiligt, wurden verhastet und unter starker Schutzmanns-Eskorte nach der Stadt gebracht, wo sie in Haft behalten und andernTagS an die Staatsanwallschaft abgeliefert wurden.Doch nicht genug damit, die Verhaftungen wurden fortgesetzt, und amMontag den 27. noch weitere sieben Mann geholt, und auch das ge-nügte noch nicht. Wo man von irgend jemand herausspioniren konnte,daß er am genannten Tage sich auf dem Wege befunden, der wurdenoch nachträglich verhaftet. Mit der Zeit muß man sich aber doch derLächerlichkeit und Brutalität der Polizei bewußt geworden sein, und sinddaher eine Anzahl wieder auS der Haft entlassen worden. Immerhinbefinden sich aber noch neun unschuldige Opfer(darunter ein Familien-vater) im Gefängnih und sieht man hier mit Spannung ihremSchicksal entgegen.So der wahre Sachverhalt über diese Affäre. Denkt man über sieetwas nach, so muß wohl Jeder zu der Ansicht gelangen, daß thatsäch-lich die Polizeischurken die Anstifter waren, denn die Schläger laufenherum und Unschuldige sperrt man ein. Dazu kommt noch, daß, wiewir hier genau wissen, die Schläger und Radaumacher gar nicht zu uns*) Wir haben ihn auch sofort als Polizeimache gekennzeichnet. D. Red.gehören, sondern uns ganz unbekannt sind und sich erst auf dem Weg«uns angeschlossen hatten.Am 12. Oktober erhielt wiederum einer unserer besten Genossen dieAusweisung, nämlich der Cigarrenmacher Franz Hoffmann inStötteritz. Zugleich wurde demselben dabei erklärt, daß er für jed-wede etwaige Demonstration verantwortlich sei, was er jedoch mit allerEntschiedenheit ablehnte. Wie nun Jeder aus Nachstehendem ersehenwird, beabsichtigten die Polizeischuste bei dieser Gelegenheit ihrem Treibendie Krone auszuletzen. Es war Donnerstag den 16. dieses, als sich dieGenossen in Stötteritz im Gasthof zum deutschen Haus einfanden, umdas letzte Glas mit ihrem Bruder zu trinken. Es hatten sich wohl an2999 Mann eingefunden, und Hunderte mußten umkehren, weil keinPlatz frei geblieben war. Mann an Mann gedrängt standen die Genossen,Niemand konnte durchkommen. Aber sie sollten nicht lange allein bleiben.Ein halb neun Uhr rückte der ersteZug Schutzleute. 4V Mann»unter Führung des Hauptmanns v. Roßbach-Leibnitzheran und nahm direkt vor dem Lokal Aufstellung, während die ganzeBezirks-Gensdarmerie, etwa 29 Mann stark, auf und ab patrouillirteund öfters den Versuch machte, in den Saal zu kommen(natürlich aberumsonst). Doch das war noch nicht Alles, jeder Ein- oder Ausgang zumDorf war mit starken Schutzmannsposten besetzt und außerdem— manhöre und staune!— manövrirten zwei Kompagnien Soldaten»mit scharfen Patronen versehen, in der Nähe. Hiesige Blätter schreiben,daß 250 Schntzlente in Uniform(ohne das Heer von Spitzeln)aufgeboten waren, den Staat zu retten— abgeblitzt, denn zu retten gabes diesmal nichts. Die Genossen verhielten sich ebenso ruhig wie selbst-bewußt, und so mußte das ganze bewaffnete Banditenheer, von denenman es den Meisten anmerkte, daß sie förmlich nach Blut lechzten, un-verrichteter Sache wieder abziehen. Wie erwünscht ihnen ein Blutbadgewesen wäre, zeigte recht deutlich der Ausspruch eines dieser Ordnungs-Helden, den ich Gelegenheit hatte, mit anzuhören. Zwei Gäste in derGaststube hatten einen kleinen Wortwechsel, schon rasselten die Säbel, alsein dortiger Spießbürger in seiner Unschuld zum Wachtmeister beruht-gend sagt:„Haben Sie nur keine Angst, ich glaub« nicht, daß hier irgendetwas passirt."—„W a s," brüllte dieser,„Angst?! Euch Kerlenwollen wir's schonanstreichen!" Nun, zu streichen gab es leidernichts, und Säbel und Revolver mußten in Scheide und Tasche bleibenDie Genossen aber haben gezeigt, daß sie sich trotz aller Gewaltthatenund Schuftereien weder einschüchtern noch provoziren lassen, sondern denPoli»?!manöoern gegenüber ihre Vorkehrungen treffen, und das istrecht so.Im großen Ganzen entwickeln die Polizeischufte hier eine Thätigkeit,als gelte es eine Verbrecherbande auszuspüren. Sind doch außer denhiesigen noch 2SSpitzel vonBerlin hierher dirigirt, wovon 3 in Plagwitz stationirt sind. Der eine dieser Jammerburschen gabsich für einen schweizerischen Genossen aus, fand aber keinenGlauben, denn der Jhring-Mahlow blickte zu deutlich durch. Auchder hiesige Wachtmeister Brüstet gibt sich alle erdenkliche Mühe, denSozialdemokraten auf den Pelz zu kommen, steckt er sich doch sogarhinter alte Waschweiber(Gleich und Gleich gesellt sich gern), aber auchdiese werden ihm nicht helfen können, denn die Genossen werden denBurschen scharf im Auge behalten.Genug für heute; mögen die Genossen aus dem Mitgetheilten dieLehre ziehen und sich durch keinerlei Provokationen hinreißen lassen. Esgeht ja schnell vorwärts, und wenn unser Tag hereinbricht, werdenwir alle diese Lumpenstreiche in Abrechnung bringen, und die Hallunkensollen durchaus nicht zu kurz kommen, dessen können sie versichert sein.Die rothe Elsterwache.Ohlan. Wenn wir diesmal den Raum des Parteiorgans in Anspruchnehmen, so geschieht es, um das Ableben eines unserer besten Genossenzu konstatiren. Am 14. September starb hier der Cigarrenarbeiter K a r lMeißner im Alter von 26'/, Jahren an der Berufskrankheit. Wirverlieren an ihm einen Mann, der, so lange er konnte, unermüdlich fürdas Wohl der arbeitenden Klasse eingetreten ist, und wir sagen nicht zuviel, wenn wir ihn für die Seele unserer ganzen Bewegung hierorts be-zeichnen. Sein ehrlicher und uneigennütziger Charakter machte ihn beiJedermann beliebt, nur nicht bei den Kapitalisten und der Poli>e> Manging in diesen Kreilen so weit, zu erklären, Meißner habe sich seineKrankheit durch Saufen und Bummeln selbst zugezogen. Natürlich, wennein Arbeiter die Schwindsucht kriegt, so bat er sie vom Saufen, einReicher dagegen erhält sie vom Couponabschneiden. Wir, die wir denVerstorbenen kannten, betrauern ihn ausrichtig, und werden sein Andenkenzu ehren wissen. Da wir wußten, daß sich die Polizei zur Beerdigungeinfinden und uns zum Friedhofe begleiten werde, damit uns auf demWege kein Leid geschehe, so war beschlossen worden, keine rothen Ab-zeichen zu tragen, üb.rhaupt Alles zu vermeiden, was die Kampfeslustder Polizei anstacheln könnte. Ein einfacher Kranz mit weißer Schleifewurde dem Sarge vorangetragen, als„Ehrenwache waren zwei Polizistenund zwei Gensdarmen erschienen, die den Zug vorbeidefiliren ließen,und als wir aus dem Friedhofe anlangten, waren alle vier Hüter desGesetzes auch schon anwesend. Da der Verstorbene aus der Landeskircheausgeschieden war, so gab es kein Pfaffengewäsch. Als der Sarg hinab-gesenkt war, wozu eine Musikkapelle ein passendes Musikstück gespielthatte, wollte Genosse Paul Fläschel aus Breslau dem Verstorbenen einpaar warmempfundene Worte nachrufen, er war jedoch kaum über dieAnrede hinaus, als schon der Polizist Anders wie ein Tiger gesprun-gen kam und ihm j-des Sprechen verbot. Fläschel wußte sich fügen undwarf noch einige Blumen in das Grab. Man sah aber, wie sich die Ent-rüstung über diesen Gewaltakt auf den Gesichtern aller Anwesenden ab-spiegelte, und die Polizei bekam Aeußerungen zu hören, die gerade nichtsehr schmeichelhaft waren. Hinterher meinte der Polizist Anders zu Fläschel,es thue ihm leid, daß er habe einschreiten müssen, aber er könne nichtdafür, er sei beauftragt, so zu handeln; das Begräbnitz sei recht schönund würdevoll gewesen u. s. w.Wir glauben es der Polizei, daß sie manches nicht gern macht, wozusie kommandirt wird, wir kennen aber unsern Spürhund Anders besser,als er glaubt. Man bildet sich jetzt hierorts ein, nachdem Meißner todtist, sei die Bewegung auch todt. Wir wollen die Leutchen auch dabeilassen und im Stillen tüchtig weiter agittren, um neue Anhänger zu ge-Winnen, die nächsten Wahlen sollen es beweisen. Nachträglich ist vonBreslauer Genoffen ein schöner Lorbeerkranz mit rolher Schleife aufdas Grab Meißners gelegt worden. D-r-H.Genf. Samstag den 9. Oktober fand im Deutschen ArbeitervereinVersammlung statt mit der Tagesordnung:„Ist die nationale Organi-sation der Arbeiterparteien noch genügend gegenüber den reaktionäreninternationalen Bestrebungen der Regierungen? Wenn nicht, in welcherForm kann eine internationale Verbindung der Arbeiterparteien geschassenwerden?" In Anbetracht, daß mittlerweile diese Frage vom„Sozial-demokrat" in die öffentliche Diskussion gebracht worden, beschloß dieVersammlung, das Ergebniß ihrer Erörterung im Parteiblatt zu ver-öffentlichen.In Bezug auf die erste Frage pflichteten alle Redner den AuSfüh-rungen des„Sozialdemokrat" bei. Dagegen war man auch allgemein derAnsicht, daß ein Modus gefunden werden müsse, welcher eine engereVerbindung aller Arbeiterparteien ermögliche. ES wurde in dieser Hin-ficht vorgeschlagen, daß der nächste internationale Arbeiterkongreß einKongreßkomite zu ernennen habe, welches beauftragt wird, den nächst-jährigen Kongreß zu organisiren. In diesem Kongreßkomite wäre derZentralpunkt einer internationalen Verbindung geschaffen. Dort laufenalle Korrespondenzen ein und von dort wird b-richtet, was vorgeht. DieVortheile einer internationalen Verbindung brauchen im„Eozialdemo-krat" nicht erst auseinandergesetzt zu werden, dagegen wollen wir dieeiner solch lockeren Verbindung-rwähnen. Es wurde hervorgehoben,daß bei dem Fehlen eines einheitlichen Programmes allen Arbeiter-Verbindungen die Hand geboten werde, und daß die Selbständigkeit der-selben vollkommen gewahrt bleibe. Ebenso ist eS möglich, durch Aufstellung der nächstliegenden wirthschaftlichen Fragen(Fabrikgesetze ,c.)all« Arbeiter zu interessiren. Wird aber das Interesse geweckt, so werdensie auch kommen, und sind erst diese Generaldiskuffionen erreicht, sohaben wir gewonnen Spiel. Denn so gut wie die Selbsthilfler Sozia-listen wurden, so gut wie die T r a d e s U n i o n s sozialistischer werden,so gut werden auch andere zurückgebliebene Elemente von der Erkennt-niß des modernen Sozialismus mitgerissen werden.Eine solch- Verbindung, entgegnete ein Redner, die nur sozusagen aufden Kongreßarbeiten beruhe, sei eine gar zu lose.Darauf wurde erwidert, daß gerade in Folge ihre« ungezwungenenCharakters die Verbindung sympathisch begrüßt werden wird. Will ma n-j nachdem der Anfang gemacht, später in geschlossener Weise marschiren,' so sei das dann leichter zu erzielen als von vornherein mit einer strengenDisziplin, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil dann durch diegemeinsamen Arbeiten die Leute einander näher gerückt sind.Die Resultate einer solchen Verbindung würden vor der Hand beschei»dene sein, aber durch die immer größere Annäherung der Arbeiter allerLänder dürfte sich eine Macht entwickeln, mit der man überall rechnenmüßte.Schließlich empfahl man die Beschickung des von den englischen Ar»beitern projektirten internationalen Kongresses von Seitender deutschen Sozialdemokratie, ebenso daß bei Gelegenheit der hun«dertjährigen Revolutionsfeier ein solcher in Paris statt«fände, um dort auf dem klassischen Boden das Verbrüderungsfest allerArbeiter zu feiern.BriefkastenderRedaktion: Einsendungen ,c. sind eingetroffen auS B e r«lin, Blankenburg, Braunschweig, Fallersleben, Han-nover.— Fink in Paris: Nachdem der„Soc." die Notiz gegenH. zurückgenommen, hätte eine Erkl. in unserem Blatte gar keinen Sinn.Bitte, setzen Sie das dem Gen. H. auseinander.— Lemgo: Wirwerden Ihrem Wunsche gerne entsprechen und Ges. hinzufügen.—Breslau: Ihre Korr. ist in unserem Besitz, aber da ein Theil der«selben(Beerdigung M.) bereits behandelt, haben wir sie zur gelegentl.Benutzung zurückgelegt.der Expedition: B. 299: Mk. S 29 Porto pr. 86 u. l. Qu'37 erh. Da Domizil zweifelhaft, Sdg. ab 39 sistirt. Am 19/19. nach'geliefert.— Pstmstr. Oe.: Mk. 43 49 Conto F.»c. conform gebucht'D-Sgl. Mk. 3— pr. 4. Qu. E. St. Weiteres besorgt.— X 3 B.: Mk'25— i Cto Ab. 4. Qu.»c. erh. Bfl. mehr.— M. Sch. Rg.: Mk. 4 39Ab. 4. Qu. erh.- DZ: M-Hrbstllg. fort.- N. H. Sch. M.: Mk. 4 30Ab. 4. Qu. C. S. erh.- X. S. H.: Mk. 3- Ab. Nov. De,. 86 undJanu. 87 erh.— I. vk. Asihl: Fr. 2— Ab. 4. Qu. erh.— I. I. Dg.: IMk. 12— Ab. 4. Qu. erh. Sdg. fort.— Verein Vorwärts Buenos«Aires: Fr. 599— h Cto Ab. u. Schft. erh. am 12/19. Bstllg. besorgt.Bfl. Weiteres.- Allg. A.-V. Zug: Fr. 19 29 f. Schft. u. Nachlfrg.S.-D. pr. N. N. erb.— v. L. Esd.: Fr. 5 49 Ab. 4. Qu. erh.— Dr.H. Zch.: Fr. 4— Ab. 4. Qu. 86 u. I. Qu. 87 erh.— Rother Maul-wurf H.: Mk. 9— Ab. 4 Qu. erh. Weiteres geordnet.— Hainichenund Freiberg i/S.: Mk. 19— für die Opfer des Freiberger Justiz.mordes dkd. erh.— Luise: Mk. 6 75 Ab. 4. Qu. u. Schft. erh. Bfl:mehr.— R. K. Ngs.: Mk. 6— Ab. 4. Qu. K. u. N. erh.— H. S. I.:Mk. 39— ä Cto Ab. 3. Qu., Schft. rc. erh. Bstllg. folgt.— Hannibal:Mk. 59— i Cto. Ab. ic. erh. Bfl. mehr.— A. Sch. Stg.: Mk. 4 39Ab. 4. Qu. erh.— I. W. Ottensen: Mk. 21 95 für die Opfer deSFreiberaes Prozesses dkd. erh.— Rothbart: Mk. 79— h Cto Ab. jc.erh. Bfl. mehr. Bstllg. fort.— Paris D. S. C.: Fr. 39— P.-Beitr.pr. 3. Qu. dkd. erh. Weitere» nach Wunsch vorgemerkt. Bstllg folgt mit44.— Dtich. Verein Genf: Fr. 63— ä Cto Ab. ic. pr. F. erh.—Dtsch. Ver. Bern: Fr. 25 59 Ab. 3. Qu. erh.— K. R. Lhr.: Mk. 3—Ab. 4. Qu. erh.— H. K. Dpltz.: Fr. 3— Ab. 4. Qu. erh.— Faullen«z-r B.: Mk. 3— Ab. 4. Qu. L. erh. Warum nicht zu den Andern ge«wiesen? Mit Ende 86 hat dies zu erfolgen. Reklamation geeignete»Ortes bewirkt.— Knurrhahn: Bdr. waren bereits fort. Weiteres folgtalso separat. Rekl. unterwrgs.— Brodwinsel: Adr., Bstllg.»c. notirt.Fr. G. ist gegenwärtig in London. Weiteres bfl.— Dante: Bstllg. fürHt. erh. u. besorgt.— Rebus: Reklamirtes ist unterwegs. Beilage abg.Bfl. am 26/19. mehr.- Rother Hahn: Adr. geordn.— A. R. Efd.:Mk. 4 49 Abt. Dst. f. d. Opfer d. Freiberger Prozesses dkd. verw. Qltg.41 demnach geändert.— Ahlemann: Bf. v. 22/19. erh. Weiteres be«sorgt. Hoffen«, glückt es bald.— Exleutenant B.: Bf. v. 23/19 erh.u. besorgt.— Paris Frau Elsa: Alles am Ort der Bestimmung nieder»,gelegt Weiteres durch E. Gruß!— W. St. L.: Mk. 4— f. div. S.-D.erh. Weiteres geeign. Orts milgetheilt.— B. M. Gth.: MI. 4 49 Ab.4. Qu. erh.— E. Fbg. B.: Mk. 24— ä Cto erh. Bfl. mehr.— X.?). 1Blu.: Mk. 29 29 erh. und hievon pr. Ab. 4. Qu. Mk. 4 49, Rest ä CtoSchft. verw. Ihre Ausstllg. nicht genau. Briefliches entsprechend noti« ifizirt.— Rothe Feder: Mk. 619 Schft. I. erh. Bfl. mehr.— Lausigk:Mk. 5— pr. Ufds. u. Mk. 5— pr. Dfd. dkd. erh.— Zu lebenslängl.!Heuchelei Verurtheilter: Mk. 29 95 f. Schft. erh. Sdg. unterwegs.—Morgenroth N.: Mk. 15— ä Cto Ab. erh. Bf. erw.— F. D. N.: Fr.199— durch E. B. pr. Asds. dkd. erh.Anzeigen.Gesuch.Ein Genosse in England sucht Familienverhältnisse halber seine»jetzt 2 Monate alten Jungen aus ein oder mehrer« Jahr»zu einem Genossen nach Deutschland in Kost undPflege zu geben, welcher eine ruhige Familie oder erwachsen»Tochter hat.Monatlich 15—29 Mark können für gute Pflege vergütet werden!etwaige ärztliche Behandlung extra. Offerten erbeten an die(3 59) 2 Expedition des„E.-D."Geschäftsbetheiligung.Einem(kaufmännisch erfahrenen) Genoffen, der über 3—4999 Martverfügt, ist Gelegenheit geboten, sich an einem neuen, nachweisebar rentablen Unternehmen zu bethetligen.Zuschriften vermitteltDie Expedition d. Bl«[1 59] pr. 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