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№. 49.
Der Sozialdemokrat
Organ der Sozialdemokrafie deutscher Zunge.
Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Oesterreich verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerster Borsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Deckadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.
#sti Erscheint
wöchentlich einmal
in
Verlag
der
Boltsbuchhandlung Hottingen Zürich.
3. Dezember 1886.
Klasse beobachtete System der Verfolgung und der Niedertracht zeigen, um wie viel die Zahl unserer Anhänger gewachsen ist hat es dahin gebracht, daß die Arbeiter sich mit der wo wir neuen Boden gewonnen, was wir geleistet, was wir
Parteigenoffen! Vergeßt der Verfolgten Sozialdemokratie immer mehr solidarisch füh- bernachläffigt, was wir noch zu erobern haben. Fünf Mandate
und Gemaßregelten nicht!
Für die Opfer des Freiberger Justizmordes
gingen im November bei uns ein:
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Von A. R. Gotha : Mt. 22- für die Opfer des raffinirten Freis berger Urtheils. F. D. N. Haag:( Fr. 100-) 80-. Lübeck 50-. Meine A. Heims, Syrakuse( 1 Doll.) 408. Forst N.- 2. Mr. 200brei Haare( Fr. 12 50) 10- Pforzheim pr. St. 8- H. Weisstein 15. Nr. 12321 durch d. Dtsch. Soz. Club Paris ( ömfl. 25-) 40S. D. M. Bern ( Fr. 20-) 16. Ilmenau 10. Die Rothen vom Kyffhäuser 24. Ausderau v. einem jungen Schweizer( Fr. 5-) 4-. B. d. Berliner Genossen für d. Juftigkomödie 500-.
Jn Nr. 45 quittirt: Mt. 5053 47 Heute
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Zusammen:"
983 08 6036 55
Allgemeiner Unterstützungs- Fonds.
Jm Dttober gingen bei uns ein:
Vom Dtsch. Leseclub Paris ( Fr. 100-) Mt. 80-. Jm November gingen bei uns ein:
Feuerländer( Fr. 50-) Mt. 40-. Rüdzahlung der ihm seinerzeit gewordenen Hilfe. F. D. N. Haag( 100-) 80-. Von einem jungen Schweizer Ausderau( 5) 4- f. d. Gemaßregelten. New- Haven :( 10 Doll.) Mr. 40 52, durch J. Bollensänger gesammelt für die Opfer der neuesten Hazen. Ein zu lebensl. Heuchelei Verurtheilter 490. Busammen: Mr. 249 42.
Allgem. Wahl- c.- Fonds.
Jm Dftober gingen bei uns ein:
Von Mühlhausen i/ Th. Mr. 9 50. Lodernde Flamme 2-. P. E. Samaden A. 8-. Antwerpen P.-B.( Fr. 2 10) 1 68. Deffau D. 5- Dtsch. Soz. Club Paris P. B.( 30-) 24-. Lausigt D. 5. F. D. N. Haag A.( 100-) 80-.
Jm November gingen bei uns ein:
Sicherer Anker Sch. W. D. Mt.-90. F. D. N. Haag( Fr. 100-) 80-). 2. 18. sächsischen Wahlkreis 50-. Schwarzflaggen A. 50Ilmenau D. W. 20. Philadelphia( 50 Doll.) 200-, ein Theil der freiwilligen Beiträge der Liebknecht- Versammlung am 29/9. durch Ergr. Zusammen: Mt. 536 08. Expedition des Sozialdemokrat.
Die nächsten Reichstagswahlen. Treten nicht unvorhergesehene Ereignisse ein, welche eine Auflösung des jetzigen Reichstags herbeiführen, dann haben unsere Genossen in Deutschland im nächsten Oktober die allgemeinen Reichstagswahlen zu bestehen.
Die Verhältnisse für dieselben liegen günstig, so günstig wie nie zuvor. Die Zuspizung unserer ökonomischen Zustände hat das Klassenbewußtsein in Massen hervorgerufen, die bisher wenig für Sozialpolitik und öffentliche Angelegenheiten sich intereſfirten. Der zunehmende Druck, der auf der Arbeiterklasse lastet, die steigende Einsicht, daß bei all' den ungeheuren Reichthümern, welche die moderne Industrie in früher nicht
geahntem und nicht für möglich gehaltenem Maßstabe erzeugt, der Arbeiter fast leer ausgeht, sich rackert und schindet, ohne mehr als das zum Leben Nothwendige und oft selbst das nicht zu erwerben, hat die Unzufriedenheit mächtig gesteigert. Mit wachsendem Ingrimm sieht der Arbeiter die maßlos gewordene Verschwendungssucht unserer oberen Klassen, die Masse von Lurus, Pracht und Glanz, die aus den Schaufenstern der Läden und Magazine in unseren Städten ihm entgegenstrahlt. Gegenstände des üppigsten Wohllebens und des Lurus, die er um fargen Lohn erzeugte, sind zur Benutzung Derjenigen berufen, die die Arbeit nur vom Hörensagen kennen, während ihnen Noth und Entbehrung unbekannte Begriffe sind.
Man hat ihm ferner seit Jahren unablässig von Sozialreform vorgeschwätzt, ihm zugestanden, daß er eine Besserung seines Lohnes beanspruchen dürfe; wenn er aber betrachtet, was er erhalten, so kommt er sich vor wie gefoppt und genarrt. Denn was man ihm gab, muß er selbst erhalten, was ihm gewährt wird, ist ärmlich und unzulänglich, und bringt ihm die Ueberzeugung, daß er, der Proletarier, ewig ein Pro
len, und daß in nicht ferner Zeit ein Arbeiter und ein Sozialdemokrat gleichbedeutende Begriffe sind.
Aus Furcht vor den Arbeitern, weil man sich seiner Unrechtsstellung nur zu gut bewußt ist, hat die herrschende Klasse diese Gleichbedeutung bereits antezipirt; aber sie fängt jetzt auch an, in Fleisch und Blut der Massen überzugehen, und sie wird, wie wir hoffen, bei den nächstjährigen Reichstagswahlen ihren handgreiflichen, zahlenmäßigen Ausdruck finden.
Neben den Arbeitern, die ihrem Klasseninteresse gemäß ohne Ausnahme Sozialdemokraten sein sollten, werden der Partei auch zahlreiche bürgerliche und bäuerliche Elemente zufallen, und der Zuzug aus den niederen Beamtenkreisen dürfte auch nicht unbedeutend sein, obgleich der auf dem letzteren lastende Druck, das herrschende Spionir- und Denunziationssystem sehr viele, die mit der Sozialdemokratie sympathisiren, abhalten werden, ihren Sympathien Ausdruck zu geben.
Unsere ſteigende Kultur stellt an alle Klassen wachsende Ansprüche. Die Kindererziehung, Wohnung, Kleidung, die gesellschaftlichen Anforderungen verlangen Opfer, zu denen das farge Gehalt des Beamten, das fallende Einkommen des Kleinbürgers und Bauern in fühlbarem Mißverhältniß stehen. Der niedere Beamte sieht, wie bei allen Aufbesserungen der Einkommen einmal, zweimal, dreimal erst die Reihe an die oberen Grade kommt und er zuletzt und dann nur unzulänglich oder aber gar nicht bedacht wird, daß aber die Anforderungen an seine Intelligenz, seine Zeit und Kraft stetig wachsen. Ein Blick auf den Eisenbahn-, den Post- und Telegraphendienst, die Gerichts- und Verwaltungsfächer belehrt uns zur Genüge
darüber.
Der kleine Bauer, den man mit den Getreidezöllen zu födern suchte, dem man den Himmel voller Geigen malte- sieht zu seinem Schrecken, daß seine Lage immer verzweifelter wird, daß die sinkenden Preise seiner Bodenprodukte in Folge
der überseeischen Konkurrenz und der intensiveren Bewirthschaf tung der großen Besitzungen im schreiendsten Mißverhältniß stehen zu den Zinsen der steigenden Hypotheken, der wachsenden Militär- und Steuerlast, den größeren Ansprüchen, die das ſoziale Leben auch an ihn macht. Er ist mißtrauisch geworden gegen die konservativen Quacksalber und für die Aufnahme neuer Ideen vorbereitet.
Noch mehr der Handwerker. Der Innungs- und Zwangsprüfungs- Rummel hat lange genug gedauert, um ihm klar zu machen, daß die hastende, eilende Zeit mit solchen Charlatanerien aus der mittelalterlichen Apotheke nicht mehr aufzuhalten ist. Er fühlt den fonfurrirenden Kapitalisten und den Wucherer als zwei Vampyre, die ihm erbarmungslos den letzten Blutstropfen aussaugen, gleichzeitig sich an der Kehle sizen. Da gibt's kein Entrinnen, keine Rettung mehr. Wie er sich auch windet und wehrt, sein Ende ist besiegelt, der Sturz in das Proletariat ist ihm gewiß. Warum soll er sich nicht mit Denen verbinden, die mit ihm gleiche Interessen haben?
Und wo immer der Arbeiter, der niedere Beamte, der Bauer und der Handwerker hinblicken in dieser Welt des Kapitalismus, für sie gibt es nirgends Rettung, nirgends Hilfe. Jedes heute gebotene Rettungsmittel wird, bei Licht besehen, ein neues Mittel der Unterdrückung und Ausbeutung. Alle diese Ertrinkenden schauen nach einem Ufer aus, das
sie gastlich aufnimmt, wo ihnen zu ihrer Menschenwürde, zu einer menschlichen Existenz verholfen wird.
Von allen Seiten belogen und betrogen, immer tiefer in's Elend darniedergedrückt, wenden sie sich schließlich vertrauensvoll dem Sozialismus zu.
Sozialisten, begreift diese Situation und nutzt sie aus! Ihr Genossen in Deutschland zunächst. Trefft alle Vorbereitungen, damit ihr am Wahltag, wann immer er kommt, gerüstet seid und den Kampf mit den Feinden aufnehmen könnt. Damit ihr den Kampf stiegreich besteht: sammelt Mittel, organisirt, agitirt! Wandert von Ort zu Ort, von Haus zu Haus, lehrt und klärt auf! Zeigt unsere Gegner in ihrer Ohnmacht und ihrer Niedertracht! Macht den Armen, den Elenden, den Nothleidenden und Niedergedrückten begreiflich, daß sie auf Niemand als auf sich selbst zu rechnen haben, daß sie sich mit euch verbünden, verbrüdern müssen, auf daß dieser Bund der Enterbten und Niedergetretenen eine Macht werde, der keine andere Macht widerstehen kann. Bewaffnet die Massen, indem ihr aufklärende Schriften in Mengen verbreitet, werbt Vertrauensmänner, wo ihr könnt, sammelt Mittel aus tausend Auf der einen Seite die Bettelsuppe der Sozialreform, auf Kanälen, die aber vereinigt einen mächtigen Strom geben. der andern die Ausnahmegesetze, die Polizeichikanen, die scham- Kurz, handelt, als solltet ihr morgen in die lose Auslegung und Handhabung der Gesetze in arbeiterfeind Wahlschlacht ziehen, und als hinge von dem AusWahlschlacht ziehen, und als hinge von dem Auslichem Sinne, auch da, wo es sich um die elementarſten Rechte fall der nächsten Wahlen ener Schicksal ab! des Arbeiters handelt, wie bei den Arbeitseinstellungen und dem Kampf um günstigere Arbeits- und Lebensbedingungen dies alles hat in den Massen den Geist der Unzufriedenheit genährt, mehr als die energischst betriebene sozialdemokratische Agitation es vermocht hätte.
letarier bleiben soll.
Die Partei muß nicht nur ihre Size behalten, sie muß nene erobern, und sie muß insbesondere in neue Wahlkreise dringen, in immer neuen Bezirken unsere Ideen verbreiten. Das ist sogar, behaupten wir, die Hauptsache.
Der Wahltag soll in erster Linie ein 3ahltag sein, ein Tag der Rechenschaft, ein Tag der Heerschau. Er soll uns
mehr oder weniger fallen nicht so schwer in die Wagschale als neugewonnene hunderttausend Stimmen. Und lettere sind um so werthvoller, wenn sie auf neuem Boden gewonnen und erobert wurden. Unsere Macht hängt weniger ab von der Zahl der Siße, die wir im Parlamente haben so werthvoll diese auch sind, als von der Zahl der Köpfe, die wir im Volke gewonnen haben. Die Massen entscheiden die Schlacht. Darnach richtet euch, darnach handelt.
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Eines, Genossen in Deutschland, beobachtet besonders. Eine Reihe von Wahlkreisen, die unserer Sache gewonnen werden können, sind in den Händen des Zentrums. Die Doppelzüngigkeit dieser Partei, ihre Heuchelei, ihre Verquickung der sogenannten himmlischen mit den irdischen Dingen hat es vermocht, daß große Arbeitermassen, irre geführt, diesen Wölfen im Schafspelz folgten. Aber die Massen fangen an, unruhig und mißtrauisch gegen ihre Verführer zu werden, sie merken, daß sie die Gefoppten sind.
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Unsern Genossen in Rheinland und Westfalen, in Schlesien und Bayern erwächst eine ganz besonders schwere, aber auch verdienstliche und dankbare Aufgabe. Sie haben die Zweideutigkeit dieser Partei in allen ernsten politischen und sozialen Fragen zu brandmarken, ihre schmachvolle Haltung bei dem Sozialistengesetz, ihre Halbschürigkeit und Achselträgerei bei Erörterung gewerblicher Fragen Erörterung gewerblicher Fragen scheinbar dem Arbeiter günstig, in Wirklichkeit dem Kapitalisten dienstbar, thre Nachgiebigkeit in allen wichtigen Militär- und Steuerfragen, in letzteren namentlich durch Belastung der unteren Klassen mit indirekten Steuern, ihre Tartüfferie dem Handwerker und Bauern gegenüber. Dabei sollen die Genossen nicht vergessen, wie diese Partei für die Kirche und die herrschenden Klassen ihre Diener sich mästen, während man dem Proletarier die sorgt( siehe u. A. Nr. 30 des„ S.-D."), wie die Kirche und Arbeit ohne Aufhören und die Enthaltsamkeit ohne Ende predigt, ihm vorsingend das alte Entsagungslied
,, das Eiapopeia vom Himmel, Womit man einlullt, wenn es greint, Das Volt, den großen Lümmel." Gestern mit dem Staate um die Macht und die Beute sich zankend, liegen sich heute Kirche und Staat verständnißinnig kenntniß- Kommen der Arbeiters, des arbeitenin den Armen, weil sie das Erwachen, das Zur Erden Volkes fürchten.
Und die Kapitalisten, ohne Ansehen der Religion, beschnittene und unbeschnittene, geben ihren Segen dazu, so wieder darstellend die heilige Dreieinigkeit von Krone, Soutane und Geldsack.
Doch das arbeitende Volk erwacht, überall rührt und regt sich's. In Holland, in Belgien, in England und den Ver einigten Staaten hat die Bewegung Dimensionen angenommen, wie man sie vor Kurzem noch nicht hoffen durfte, und immer weiter zieht die Bewegung ihre Kreise, die ganze Kulturwelt umfassend.
Die deutsche Sozialdemokratie war die erste Arbeiterpartei, die zielbewußt die Bewegung organisirte, sie ist die Lehrmeiste= rin der Sozialdemokratie aller anderen Länder geworden. Sei die Partei sich dieser ihrer Stellung auch im bevorstehenden
Wahlkampf bewußt. Arbeite jeder Einzelne ohne Rast, ohne Ruhe, daß der nächste Wahltag ein Ruhmes- und Ehrentag für das deutsche Proletariat werde, ein Siegestag, der die Feinde niederschmettert, aber den Freunden die Gewißheit gibt: Noch ein solcher Sieg, und die Festung ist unser!
Genossen asler Orten! Ans Wert! ans Werk!
Asylrecht und internationale Polizei.
Der Sozialdemokrat" veröffentlichte in Nr. 43 einen Artikel mit versucht und nach meiner Ansicht auch erbracht wird, daß man wieder baran ist, internationale Polizeitnüppel zu schmieden gegen die Arbeiterbewegung.
der Ueberschrift:„ Auch eine Internationale", in welchem der Beweis
In Nachfolgendem glaube ich einen Beitrag zu diesem Rapitel liefern zu können.
Die Kölnische Zeitung" hat in letter Beit in verschiedenen Nummern Briefe aus London gebracht, welche das Leben und Treiben der hies figen ausländischen Sozialisten und Anarchisten behandeln und offenbar nichts weiter sind als bestellte und bezahlte Arbeit, wahrschein
lich bestellt und bezahlt von derselben Stelle, von welcher der Mift in den hiesigen Daily Telegraph" geleitet wurde.
vielleicht angezeigt, die Briefe vollständig zum Abbrud zu bringen. Doch dürfte auch schon ein Auszug aus denselben genügen, um die bei ihrer Beröffentlichung maßgebende schurtische Absicht deutlich ans Tageslicht treten zu laffen. Ich übergehe daher den ersten Theil dieser Briefe voll behandelt und deshalb nur für die Näher betheiligten Intereffe hat. ständig, da derselbe den Streit verschiedener Mitglieder diverser Klubs Dies vorausgeschickt, laffe ich zunächst dem Stribenten der Köln. Beitung" das Wort:
Wäre nicht der Raum unseres Organes zu beschränkt, so wäre es
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