befigt nämlich die für strebsame Beamte föstliche Eigenschaft, nichts zu sehen und zu hören, wenn er nicht will, dagegen umgekehrt wiederum zu sehen, was und wo er will. Letteres namentlich, wenn es sich um Maßregeln gegen die Arbeiter handelt. So beantragte der brave Rechtshüter vor einigen Monaten die Schließung des hiesigen Manufakturarbeitervereins, weil er zwar teine Baffermann'sche Gestalten, aber noch viel Schlimmeres, nämlich umstürzlerische Tendenzen in dem selben erblickt haben wollte. Ueberhaupt wittert er überall, wo sich Arbeiter vereinigen, sofort Umsturzbestrebungen. Wird aber von seinen Freunden, Bismärdern oder Buttkämmerlingen, irgend eine Gesetzes verlegung oder ein Verbrechen begangen, so ist er blind und taub. Zum Beispiel schwur der berüchtigte Hallunke, Polizist Hubrich, bei den Berhandlungen über die Spremberger Affäre am hiesigen Schwurgericht einen Meineid. Der brave Haute stand dabei, aber sah und hörte nichts. Ein anderes Bild. Ein hiesiger Pfaffe, Brohnisch ist sein Name, verführte die Frau eines unteren Bahnbeamten. Dieser erwischte den Pfaffen bei seiner Frau im Bett, nahm ihn an seinen langen Haaren und warf ihn halb nackt zur Thür hinaus, die Kleider hinterher, und brachte die Sache zur Anzeige, trotzdem ihm besagter Pfaffe 50 Thaler geboten hatte. Jedes Kind wußte von dieser Affäre, aber unser Haute ein würdiges Seitenstück zum Bielefelder Rechtsausleger, Staats­anwalt Günther fieht und hört nichts. Es wäre freilich auch sehr fatal für unsere Bismärder und Putttämmerlinge, wenn diese Pfaffen geschichte vor Gericht gekommen wäre, denn der Pfaffe und Haute ges hören( welcher Hohn!) zum Vorstand des Vereins zur Versorgung ent laffener Sträflinge. Nun, wir wollen wenigstens dafür sorgen, daß diese Art Seelsorgerei in die Deffentlichkeit tommt. Nicht war, ein netter Gesetzeswächter, dieser Hauke? Für heute noch eins, nächstens Mehr. Als vor einiger Zeit einer unserer Genossen 6 Wochen Haft und 4 Wochen Gefängniß wegen Uebertretung des schurkischen Erdroß­lungsgesetzes abbrummen mußte, wandte sich die Frau des Genossen an Haufe mit der Bitte, er möge ihr gestatten, daß sie ihrem Manne etwas au effen bringen dürfe, welche Bitte derselbe natürlich rundweg abschlug. Aber mein Mann ist doch kein Verbrecher" meinte die Frau. Da zeigte fich indeß in dem Burschen das ganze heutige brutale System verkörpert: hr Mann ist noch schlimmer als ein Verbrecher" gab er ihr zur Antwort. Ja, wir glauben es euch, ihr Schergen, daß ihr uns mehr zu fürchten habt, als gemeine Verbrecher. Wenn ihr aber glaubt, mit euren Brutalitäten, die ihr in eurer blinden Wuth gegen uns ausübt, uns in unserem Kampfe gegen die heutige Ausbeutung, Polizei und Buttkammerwirthschaft aufzuhalten, da befindet ihr euch im Irrthum, denn nicht zählen wir den Feind, nicht die Gefahren all", ist und bleibt unsere Devise.

Daß die Sozialdemokratie am hiesigen Orte immer mehr um sich greift, und in immer weitere Streise eindringt, wird am besten durch die Thatsache bewiesen, daß täglich neue Rämpfer auf der Bildfläche ers scheinen, welche es sich zur Aufgabe stellen, die Sozialdemokratie zu vernichten. So hat uns der Borsitzende des hiesigen Kriegerbundes bei Gelegenheit eines Vergnügens des genannten Vereins den Ver nichtungsfrieg angekündigt. Dieser gewaltige Rämpe( nämlich beim Bierglas, denn er hat immer Durst und kann selbst des Nachts bei teiner Kneipe vorübergehen) erklärte in seiner geistreichen Rede, es herrsche in hiesiger Einwohnerschaft die Ansicht, der Ariegerbund treibe Politik, er müffe das entschieden in Abrede stellen, Hauptaufgabe des Vereins sei vielmehr: Pflege der Treue zu Kaiser und Reich, und die Bekämpfung der gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemo tratie! Der traurige Held scheint so viel von Politik zu verstehen, wie ein hinter pommerscher Ohse von Vaterlandsliebe. Nun, die nächste Reichstagswahl wird zeigen, wer den Sieg davon tragen wird. Unser Banner ist und bleibt: Für Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit.

Der Beobachter an der Spree .

Elberfeld . Was kein Verstand der Verständigen steht, das findet in Einfalt ein kindlich Gemüth." Dieser Saß ist ganz besonders anwend bar auf unsere hochweise spitfindige Polizei. Während ein Gottschalt suchte, spionirte und hezte wie ein abgerichteter Jagdhund, um heraus auschnüffeln, wie und wo eigentlich die Partei ihr Geld auftreibt und fonstige Parteiangelegenheiten ausgetiftelt merden, und die ganze Zeit nichts fand, hat jezt auf einmal die hiesige allweise Polizei heraus­bekommen, daß die Partei ihre Gelder aus hier in aller Deffentlichkeit bestehenden Vereinen bezieht. So hatte der nun schon seit fünf Jahren hier bestehende Sparverein" Brüderlichkeit" für Sonntag den 28. Nov. fein Stiftungsfest arrangirt und alles, was dazu nöthig, bestellt, da tommt den legten Tag auf einmal die Polizei und verbietet das Fest auf Grund des Schandgesetzes. Kein Mensch wußte, warum, aber die Polizei wußte es. Vom Sparverein sollen nämlich die Gelder zur Partei Antation fließen, waren doch erst einige Monate zuvor 240 Mart von Elberfeld quittirt, ergo liefert der Sparverein mit seinem verzweifelten Namen Brüderlichkeit" fie aus seiner Kaffe zur Parteilaffe. Nun hat zwar dieser Verein thatsächlich viele Sozialdemokraten zu Mitgliedern, boch hat er sich in politischer Beziehung nie bemerkbar gemacht, sondern ist wie so viele ähnliche Vereine rein geselliger Natur. Aber, wie schon oft gefagt, das ganze Gebäude ist morsch, es ist reif zum Einkrachen, und Ehren- Butty weiß bald nicht wo aus noch ein, der Sozialdemokratie ben legten, den Todesstoß zu verlegen, und so treibt er seine Landräth chen u. s. w. an, tüchtig mitzuwirken, und diese legen sich wieder auf ihre Jhring Mahlow's, welche für Geld lügen, so viel sie können.

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So geht es auch unserer Polizei. Sie weiß aus purer Verzweiflung nicht, uns beizukommen; dumm und tölpelhaft, ist sie zu nichts anderm als zu Schurkenstreichen fähig, denn Schurkenstreiche in des Wortes vollster Bedeutung sind es, welche die Elberfelder Polizei im vorigen Jahre gegen uns ausgeführt hat. Das Stiftungsfeft des Sparvereins wurde auf Grund des Schandgesezes verboten, der Verein hatte Schaden, der Wirth bes Lokales den größten, und so arrangirte er denn für sich selbst ein Konzert, aber er hatte die Rechnung ohne die Polizei gemacht. Es war am 28. November, vielleicht Abends 6 Uhr, als der Saal schon dicht besetzt war, die Mufit hatte zwei Konzertstüde gespielt, da fommt auf einmal die Polizei in großem Aufgebot angerückt, voran die Kommiffäre Kamphoff und Aschendorf, mausen dem Wirth die Kaffe, und Kommissar Kamphoff schreitet in die Mitte des Saales und erklärt bas Ronzert auf Grund des gemeingefährlichen Gefeßes für aufgelöst". Alle Festtheilnehmer, Männer, Frauen und Kinder, werden zum Saal hinaus getrieben und so um ihr Vergnügen gebracht, und der Wirth muß zu sehen, wie seine Ronzertbesucher von Rechtswegen" den Saal verlassen müffen. If so etwas erhört? Jua

Wohl find wir hier schon seit langer Zeit daran gewöhnt, daß alle Versammlungen entweder im Voraus verboten oder bei den ersten Wors ten des Redners aufgelöst wurden, daß aber einem Wirth, der seine Steuer zahlt und seine Konzession befitt, ebenfalls seine Konzerte auf Grund des Sozialistengefeges aufgelöst werden, steht wohl noch vereinzelt da. Fürwahr, wir haben es weit gebracht in unserm geeinten deutichen Vaterland; aber noch nicht genug an Verbot und Auflösung. Jezt stellt man auch noch den Vorstand des Sparvereins unter Anklage wegen Bergebens gegen das Sozialistengeset. Der in blaues Rommistuch ein gewidelte Einfaltspinsel, genannt Polizeikommiffar Ramphoff, hat näm lich im Konzert des Wirthes eine Fortsetzung" des Sparvereinsfeftes er. blickt, und der muß es ja wiffen. Kamphoff ist nämlich durch Gottes Fügung Nachfolger unseres zu früh von hier geschiedenen Gott halt ge worden. Ein Individuum, das in seinem Leben noch nichts von Politik gehört und gesehen, das in Schwelm zuvor das Amt als Fußgenedarm bekleidete und höchstens arme Handwerksbutschen drangfalute, wird in Elberfeld als politischer Kommissar ernannt. Seine Fähigkeiten reichen nicht einmal so weit, die wenigen Worte bei Auflösung einer Bersamm lung auswendig zu sagen, er lieft fte nach Schulbubenmanier vom Papier ab. Sein ganzes Auftreten läßt den Junoranten er ennen, und weil er bies wohl selbst einsteht, so nimmt er sich bei sein n Schurkenstreichen und Brutalitäten seinen sauberen Kollegen Aschendorf mit, der in diesem Genre sehr leistungsfähig ist.

Mit dem oben Geschilderten war aber das Maß im alten Jahr noch nicht voll, es mußte daher noch etwas gemadt" werden. Die Filiale der Tischler Krantentasie arrangi te ihr zehnjähriges Stiftungsfest auf den zweiten Feiertag, aber auch hier war der Staat in Gefahr. Die Tischlertaffe mußte erfahren, daß ihre Gelder ebenfalls babin wandeln, wo die des Sparvereins, Brüderlichkeit" aufgespeichert werden, nämlich in die sozialdemokratische Agitationstaffe. Sie tit 13t um eine Erfahrung reicher, sie weiß jetzt, wo ihre Gelder hinkommen, und unsere hochweise Polizei ist nunmehr der fejten Ueberzeugung, uns

den Garaus gemacht zu haben, denn es ist ja klar, daß jezt nach ihren weisen Maßnahmen keine Gelder mehr zu unseren Zweden aufgebracht werden können. Aber weit gefehlt, ihr Schüler Putty's, nur um so williger und in größerem Maßstabe erhalten wir jetzt unsere Gelber, und wenn ihr wohl glauben solltet, durch Auflösung und Verbot von Festen etwas zu erreichen, so täuscht Ihr Euch gewaltig. Hättet Ihr doch die Worte vernommen, die über Euch laut wurden, Ihr Kamphoff und Aschendorf, Euch würde die Lust am Auflösen vielleicht doch ver gangen sein. Nur dem Umstand, daß die Arbeiter flüger find als es gewiffen Leuten in den Kram paßt, habt Ihr es zu verdanken, daß sie Euch nicht lynchten. Auch die Elberfelder Arbeiter wiffen nur zu gut, daß einst der Tag kommt, wo mit Euch gründlich abgerechnet wird, wo Euch dann für Eure nichtswürdigen Schandthaten der volle Lohn zu Theil werden soll. Alle denkenden Arbeiter, auch solche, die bisher noch nicht zu uns gehörten, sehen es nur zu gut ein, daß es der reine Hohn auf den deutschen Arbeiterstand war, als der Oberhallunke Butttamer mit dem doppelten Ministergehalt im Reichstag erklärte, das Sozialistens gesetz sei nicht gegen, sondern für die Arbeiter geschaffen. Zum Glück find aber die Arbeiter nicht mehr so dumm, wie Ihr sie braucht, ste haben Eure Pläne längst durchschaut, und pfeifen auf Eure angeblichen Wohlthaten für den Arbeiterstand. Thut was Ihr wollt, wir wandeln unserem Ziele trop Belagerung und Einkerkerung mit frohem Kampfes muth entgegen. Bald kommt der Tag, wo wir Euch gegenüberstehen und Sühne für unsere Gemaßregelten verlangen werden.

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Bei dieser Gelegenheit wollen wir nicht verfehlen, der Redaktion un sere volle Zustimmung zur Haltung des ,, Sozialdemokrat" auszudrücken, wir stehen nach wie vor treu und fest zu demselben und erkennen tein anderes Blatt als unser Organ an als den Sozialdemokrat". Wir wiffen zu gut, daß im Knutenreich Deutschland fein Blatt existiren kann, das die Intereffen des Arbeiterstandes voll und ganz vertritt, denn feine Schreibweise ist zu scharf den Schandthaten gegenüber, welche tagtäglich in Deutschland gegen unsere Genossen vollzogen werden. Wir haben daher die feste Hoffnung zur Redaktion, daß fie auch in Zukunft unsern heutigen Gewalthahern ungeschminkt die Leviten lesen wird, und darum, Genoffen von Elberfeld , agitirt fleißig auch im neuen Jahr für Euer einziges und wahres Organ, für den Sozialdemokrat".

Sprechsaal.

Gotha , im Januar 1887. Aus einem uns naheliegenden Städtchen geht uns aus zuverlässiger Duelle folgende Warnung zu:

Während der Abwesenheit eines Genoffen trat ein fein gekleideter Herr in deffen Geschäftslokal ein, stellte sich dessen Frau als Reichs­tagsabgeordneter Grillenberger vor, frug während des Gesprächs, ob sie vielleicht Geld für den Sozialdemokrat" liegen hätte, er wolle es an G- noffe Bod nach Gotha übermitteln, das Geld würde ja doch nach Gotha geschickt( sic!).

Die Frau unseres Genoffen ging selbstverständlich nicht auf den Leim, und so mußte der Betreffende unverrichteter Sache wieder abziehen. Nachdem unser Genosse heimgekehrt war, wurde die Photogrophie des Genoffen Grillenberger herbeigeholt und stellte sich nunmehr heraus, daß diese mit dem obgenannten Herrn nichts Jdentisches hatte; auch war Grillenberger zu jener Beit im Reichstag.

Wir haben es also hier mit einem gemeinen Schwindler oder Putttämerling zu thun, und warnen die Genossen allerorts vor diesem Subjekt.

Signalement: Alter 40 Jahre, Statur groß, Haare schwarz, hat vorn eine kleine Glaze; trägt Schnurrbart mit etwas Rinn- und Backen­bart. Kleidung: braungestreifte Hose und Weste, kantiger Hut, blauer Ueberzieher mit start martirter Taille. Austreten: kaufmännisch. Die Gothaer Genossen.

Erklärung.

Jm Jahre 1880 wurde Genosse Wißmann durch Polizeichikanen gezwungen, Elberfeld zu verlassen. Da derselbe ins Ausland ging und seine Familie nach Berlin zurückkehrte, wurde mir der Auftrag, dessen Mobilien nach bestem Wissen und können zu veräußern. Als ich dies felben veräußert, erhielt ich einen Brief von Wißmann aus London , er befinde fich in großer Verlegenheit und bitte mich, ihm doch etwas Geld zu senden, und zwar an die Adresse von Baethte in London . Da ich das Geld gerade zusammenhatte, sandte ich dasselbe an die mir auf­gegebene Adresse ab.

Nun haben hier in ester Beit verschiedene Freunde von Bäthke den Versuch gemacht, das Gerücht zu verbreiten, ich hätte das Geld unter­solagen und nicht an Wißmann abgesandt. Dem gegenüber berufe ich mich auf die weiter unten folgende Erklärung Wißmann's. Newyork, den 8. Dezember 1886.

Heinrich Szimmath.

Unter Bezugnahme auf Obiges erkläre ich hiemit Folgendes: Als ich von London fortging, wo ich mich nicht länger halten konnte, sagte ich zu Bäthte, daß ich Geld erwarte, er möge dasselbe auf der Post in meinem Namen in Empfang nehmen. Ich ging nach Berlin , wurde aber in einigen Tagen von dort ausgewiesen und richtete meinen Weg nach Stettin . Dort angefommen, schrieb ich sofort an Bäthke in London und theilte ihm meine Adreffe mit. In einigen Tagen hatte ich Rüdantwort von Bäthke, und zwar forderte derselbe mich auf, ihm den Absender des betreffenden Geldes anzugeben, sonst könne er es bei der Post nicht in Empfang nehmen. Ich machte mich sofort daran, Bäthke zu benachrichtigen, daß der Absender des Geldes kein anderer sein könne als Heinrich Szimmath in Elberfeld , und bat ihn nochmals, das Geld zu erheben und mir so schnell wie möglich zuzusenden, da ich meine Familie baldigst nach Berlin nachkommen ließ, um den Berliner Genoffen eine Familie weniger zur Unterstützung zu überlassen. Und da ich, wie aus der Erklärung von Szimmath ersichtlich, meine Mobilien in Elberfeld schon hatte veräußern müssen, so brauchte ich das Geld sehr nothwendig. Doch so viele Briefe ich in dieser Beziehung auch von Stettin an Bäthte geschrieben, kein einziger wurde mehr be antwortet.

Dies der Thatbestand.

Daß S, immath das Gelb abgesendet, Bäthke baffelbe empfangen, aber nicht an mich abgeliefert, ist außer Zweifel. Newyork, 8. Dezember 1886.

Erklärung.

W. Wismann.

Auf die Korrespondenz aus Sonneberg ( Thüringen ) in Nr. 50 bes Sozialdemokrat" erklären wir:

1) daß der Tischler Eller nicht von hier ausgewiesen ist; 2) daß wir mit demselben seines unmoralischen Lebenswandels halber nichts zu thun hatten.

Infolge von Umständen, die gerade wir am allerwenigften billigen, hat Eller für die Partei einmal etwas gethan und sich gleich als bas gezeigt, wie er unter 2) geschildert.

Den Sonneberger Genoffen möchten wir anrathen, in Zukunft ret vorsichtig zu sein und nicht, ohne sich genau von der Wahrheit überzeugt zu haben, jedem Glauben zu schenten.

Wir erfüllen unsere Pflicht mit dem Wunsche: Prüfet die Waare, ehe ihr fie tauft!"

Leipzig , 14. Dezember 1886.

Die Beauftragten. ( Indem wir die vorstehende Einsendung zum Abdruck bringen, bes mir nur, bak, mie man uns aus Sonneberg mittheilt, ber betr. Eller inzwischen vollständig wiederhergestellt ist.)

met

Aufgepaßt!

Stuttgart , 14. Januar. Es hielt sich bis vor kurzem der Buch binder Heinrich Sill von Frankfurt am Main hier auf. Er gab sich für einen Ausgewiesenen aus. Natürlich sammelten die Genoffen allseits und brachten eine hübsche Summe zusammen. Jest erhalten wir die Nachricht, daß Sill nicht ausgewiesen sei, also uns elend betrogen hat. Wir warnen vor diesem Menschen und ersuchen die Genoffen, ihn gebührend zu empfangen. Signalement: Ges ficht bleich, zieht beim Sprechen die Augenbraunen hinauf. Zähne schlecht. Größe 1 M. 62. Dialekt: Frankfurterisch .

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Sill erschien auch in Zürich und fand- o bichon ohne Legitimation vertrauensvolle Aufnahme und Hilfe. Montag Mittag verschwand er, nachdem ihm obige Warnung persönlich vor gehalten war, plöglich aus seiner Wohnung mit Sack und Pack und unter Hinterlassung von Fr. 14 Schulden. Bei Vorhalt seiner Zweifels haftigkeit that er sehr siegesgewiß". Man richte sich allseits bars nach und vergewissere sich bei Hilfebegehren seitens Ausgewiesener ( ob mit oder ohne Legitimation) bei uns über deren Anspruch berech tigungen.

Die Frankfurter Genoffen allein haben uns diesbezüglich mit maßgebenden Aufschlüssen zu informiren die Möglichkeit.

Die Züricher Bertrauensleute.

Zur Beachtung.

Aus Leipzig geht uns eine Warnung vor dem Polis zisten Hoyer zu, der namentlich in Plagwitz und Lindenan sein Spionenhandwerk zu praktiziren versuchte.

Näheres in Nr. 4.

Briefkasten

ber Redaktion: Einsendungen 2c. find eingetroffen aus Bres* Iau, Cincinnati , Darmstadt , Elberfeld , Hartmanns dorf, Paris , Steele, Schwerin , Schwet, Boltmars⭑ dorf, 11. bab. Wahlkreis, Blingen und Wilhelms hafen. Aufnahme baldigst.. betr. in nächster Nr.

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ber Expedition: Rothfärber: Mt. 24 40 b. 1. Du. u. Reft erh. Sch. besorgt.-r-: Mt. 15 85 6. 1. Du. u. Wt. erh. Achim: Mr. 8 50 pr. Ufd. dkb. verw. C. B. Hg.: Mr. 5 Ab. 1. Du. 2c. J. K. Atlantic Cy.: Fr.

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erh. Weiteres nach Wunsch fort am 10/1. 3 50 b. 1. Du. u. Schft. erh. Sdg. folgt N. N. poste rest.: Mr. 20- pr. Ab. 87 2c. gutgebr. Abr. für später rechtzeitig erbeten. Weiteres besorgt. H. Fr. Zürich : Fr. 26. 1. Du. erh. Eins gelöscht. R. J. R.: öwfl. 1 à Cto Ab. 1. Du. erh.

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E. St.

Lunzenau : Mr. 3- pr.

Ab. 1. Du. erh.- Dtschr. Soz.

2. Mr. 6- Ab. 1. Du. 2. u. P. erh. Ufd. dkb. erh. Sch. Httg.: Fr. 2 Club Paris

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gebucht. Fr. 30­

Fr. 144 95 à Sto Ab. u. Schft. 2c. erh. u. It. Auffig. wie bekannt bereits quittirt. Weiteres notirt. Ab. 1. Du. u. Schft. erh. Bftlg., Nota 2c. dem Ab. 1. Du. erh.

Erd. Lp.: Mt. 9

nächst. F. B. Rbg.: Mt. 3-

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- P. H

. Schffh.: Fr. Ab. 1. Du. erh. Die alten Tannen: 20 Mr.

2 Ab. 1. Du. erh. W. A. Sch.: öwfl. 5- Bdf. A'shl.: Fr. 2- Ab. 1. Du. erh.

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Ab. 1. Du. u. Schft. erh. Ueberschuß quittiren später pr. Ufd. Dank! Der alte Rothe: Mt. 27 à Eto. A6. u. Mt. 3- Ab. 1. Du. M. erh. Ggr. 2c. notirt. Abr. geordnet u. Beil. besorgt. J. Sch. Hrg.: Fr. 2- Ab. 1. Du. erh. Mother Pfalzgraf: Mr. 6 v. 27/12. 86 pr. Ab. 1. Du. bereits in Nr. 1 quittirt. Mt. 25 45 à Cto Ab. gutgebr. J. H. Liège: Fr. 15 à Cto Ab. erh. R. Rtw . London: Dank für Nachr. v. 31/1. Weiteres, sobald Muße. 39.: Bft. Weiteres. ­Winterthur: Fr. 30 v. Dtsch. Ver. f. b. Opfer der Frankfurter Auß gewiesenen dkb. erh. R. R. N. S.: Mt. 12- Ab. 1. Du. erh. Ders art rückts nicht! Warum nicht endlich ins Gesammt? Der Rothe v. S.: Mt. 6- Ab. 1. Du. erh. Adr. notirt. J . W. Bgft.: Mt. 14­Ab. Cto. erh. Sie haben gut 80 Pf. pr. 3. Du. Fr. 5 75 Ab. 1. Du. S. u. A. pr. W. Br. erh. Fr. 2 26. 1. Du. erh.

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Pater Plazibus: M. St. Aschwl.: Kümmeltürke: Mr. 8 80 Ab. 1. und

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2. Du. erhalten. Bestellung folgt pr. N. Der S.-G. Nachfolger war hier sehr unsichtbar, ist fürzlich abgerückt nach Gr. Bünden. L. Neubau: Mt. 41- à Cto. Ab. 2c. G. 2. erh. Adr. 2c. vorgemerkt. Rebus: Mr. 12 50 Ab. Nov. u. Dez. u. Schft. erh. Bstllg. notirt. Dant für Besorgung. Hat scheints doch gewirkt. Hansen: Mt. 4

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f. Schft. erh. St. Fönis: Mt. 6- und Crefeld 1. Rate( worunter Otto's Rnüppel für Mt. 6- versteigert) Mt. 20 33 f. die Frankfurter Ausgewiesenen bld. erh. Alter Reichsmaulwurf: Bftug. 2c. notirt. dkd. Bfl. mehr. Avis fünftig mit dem Geld erbeten.- Rother Blutfint: Mr. 37 80 Ab. 4. Du. erh. Betreffs G. bft. Gfb. D'straß: Fr. 2. Ab. 1. Du. erh. An die Genossen in Frankfurt a. M.: Herzlichen Gruß und Glückauf zur Agitation. Frisch auf zu Rampf und Sieg! Der Rothe von Oberrath. Fortsetzung der Eingangsquittungen ab 18/1. in Rr. 5.

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Durch Unterzeichnete ist zu beziehen:

Vorwärts.

Liederschatz für Männer- Gesangvereine. Lieferung I. Die Weber( H . Heine) von W. Gundlach. Das rothe Banner( h. Binder) von C. Maye Preis: Partitur Fr. 5-( Mr. 4-). Stimmen 4-

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3 20.

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Lieferung II. Aufnahmelied( C. Sahm) von Carl Sahm Trintlied( C. Sahm) von Carl Sahm. Preis: Partitur Fr. 4-( Mt. 3 20). Stimmen

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3-

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240.

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Lieferung III. Vor dem Sturm( N. Prut) von A. Eberhardt. Das freie Wort( S. Herwegh) von A. Eberhardt Preis: Partitur Fr. 6-( Mr. 4 80). Stimmen 4

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3 20.

Lieferung IV. Slaf in Frieben( E. Friedrich) von W. Gunblad Preis: Partitur Fr. 4-( Mr. 3 20). Stimmen 250 2-.

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Romponisten, welche paffende Lieder den Berlegern( Rirner und Rosenberg, 172 1. Street, Newyork City) einsenben, werden bei Annahme ihrer Rompofitionen nach Kräften honorirt.

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Hottingen- Zürich.

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"" Brieffenbung Mr. 8 50. Herausgeber:

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Die Beitungskommiffion

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