olle gegen das arbeitende Volf geführten Streiche zur ge= gebenen Zeit auch die entsprechende Antwort zu ertheilen wissen.

Wir lassen nunmehr eine Zusammenstellung der Wahlresultate folgen, soweit sie uns bis Redaktionsschluß zugegangen:

Fahltres]

VI

Hamburg I

"

Altona

Leipzig - Stadt

Ranbibat 1887: Christensen

1884: Zuwachs:

Berlin I

II

Zuzauer

2177 14,775

821 9282

"

III

Christensen

9088

6344

1356 5493 2744

"

IV

Singer

83,069

25,386

"

V

Grothe

4799

2444

7683 2355

H

Hasenclever

30,480

24,258

6222

"

Bebel

14.137

12,282

1855

II

Diet

18.677

14,306

"

III

Heinzel

18,588

10,922

Frohme

14,300

10,770

Bebel

10,287

9676

Leipzig - Land

Viered

19,314

15,233

4371 7666 3530 611 4081

Frankfurt am Main

Sabor

8636

7965

671

Dffenbach

Liebknecht

7957

6924

1033

Stettin

Herbert

4274

1139

3135

Rottbus Spremberg

Breil

3200

2699

501

Rönigsberg

Godau

8089

4351

3738

Breslau ( Often)

Rayser

7729

6019

1710

"

( Westen)

Kräcker

7998

6221

1777

Magdeburg

Heine

11,520

8112

3408

Halle

Kayser

4800

3535

1265

Hannover

Meister

12,500

8839

3661

Köln

Meift

4952

4151

Elberfeld - Barmen

Harm

15,188

13,021

801 2167

Solingen

Shumacher

8629

6217

2412

München I

Vollmar

4563

3462

1101

München II

Vollmar

11,140

6399

4741

Nürnberg

Grillenberger

14,800

12,582

2218

Dresden - Altstadt

Bebel

9147

8620

527

Crimmitsch. Zwickau

Stolle

12,800

11,590

1210

Chemnit

Geiser

15,353

14,512

841

Stuttgart

Kloß

4529

3346

1183

Mannheim

Dreesbach

5198

4846

Braunschweig I

Blos

10,294

6764

3530

Gotha

Bock

8604

7440

Gera

Rödiger

5800

5539

1164 261

Liebknecht

7742

4880

2862

Danzig

Jochem

2279

577

1702

Elbing

Godau

1434

106

1828

Niederbarnim

Vollmar

4922

2893

2029

Teltom Beestow

Krohm

4900

4543

357

Westhavelland

Ewald

3800

3141

659

Spremberg

Breil

3109

2699

410

Görlik

Conrad

3171

2055

1116

Waldenburg i/ Schl.

Michelsen

3200

1244

1956

Hagen

Breil

2527

1126

1401

Iserlohn

Meist

1616

960

Bochum

Lehmann

1064

656 1064

Dortmund

Schumacher

2200

1812

Lennepp Mettmann

Meift

8390

5407

2983

Fürth

Bebel

2318

1506

812

Augsburg

Vollmar

2850

1550

1310

Altenburg

Buchwald

3337

1976

1361

Lübeck

Schwarz

4275

2432

1843

54 Kreise

Summa 460,530

344,924 115,606

Bremen

-

352

388

Aus anderen Orten liegen nur Theilresultate vor; wir berichten daher über diese erst in nächster Nummer.

Somit find im ersten Wahlgang gewählt: Bebel, Die, Frohme, Grillenberger, Hasenclever, Singer.

Ein Räthsel.

Unter dieser Ueberschrift veröffentlichte die Newyorker Volkszeitung" in einer ihrer legten Nummern einen Artikel, ben wir in seinem wesent lichen Theile hiermit folgen lassen, um an ihn alsdann auch unsrerseits einige Betrachtungen zu knüpfen.

Unser Bruderorgan schreibt:

Der Mensch unterscheidet sich vom Thiere durch nichts so sehr als barin, daß er ein Fortschrittswesen ist. Das ist zugestanden, nicht wahr? Und doch ist ein Räthsel dabei. Es gibt in der Menschen­geschichte auch Dinge, welche einen steten Rüdschritt aufweisen. Zu diesen Dingen gehört die Religion, gehört das politische Verfassungswesen und die Gesetzgeberet.

Wenn eine Religion entsteht, oder wenn fie reformirt wird, so ist ste am besten und wird um so schlechter und zweckwidriger, je länger ste besteht. Die ältefte der genug bekannten Religionen, der Brahmanismus, ftellt sich in seinen ältesten Schriften als viel freier von Aberglauben, Phantafterei und verbummenden und knechtenden Anschauungen und Borschriften bar, als in seinen späteren, und in seiner heutigen Praxis. Der Buddhismus , eine Reformreligion, welche ihn im halben Indien verdrängte und fich über China und die Mongolei verbreitete, war ur­sprünglich eine glorreiche Erlösung von leiblicher und geistiger Knechts schaft, ist aber zum tollsten Aberglauben ausgeartet. Die altegyptische Religion und Kultur wird durch die jüngsten Entdeckungen ihrer Alters thümer als etwas weit Besseres charakterisirt, als es ihre späteren Scheußlichen Gestalten gewesen sind. Dasselbe gilt seit den neueren For­schungen vom alten Judenthume, wenn man es mit seinen späteren Ents widelungen vergleicht. Bom Christenthume ist dasselbe längst erwiesen, es ist nicht nur in römischen, griechischen, armenischen Ratholizismus furchtbar ausgeartet, sondern auch in seinen reformirten Gestalten. Von allen übrigen Religionen, soweit fie geschichtlich erforscht worden sind, ist es ebenso wahr, daß fie ursprünglich am reinsten, menschlichsten, forts schrittlichsten waren, aber julegt am abgeschmacktesten, abergläubischflen, rüdschrittlichsten.

Menschen gemacht und Mittel zum materiellen Fortschritte werden. Dabei werden die Kräfte und Geseze der Natur grabweise er­kannt, und man lernt sie beherrschen. Ihr großer Nuzen verschafft ihnen Ausbreitung, und sie verbreiten das Denken, Forschen, Probiren und untergraben alte tiefgewurzelte Vorurtheile, Glaubenssäße, Borrechte und allen Aberglauben sie schaffen Aufklärung der Miffen und drängen die Naturwissenschaftler und Mathematiter zu immer weiterem, tieferem, zusammenhängenderem Forschen, welches wieder auf die Boltsmaffen entwickelnd zurückwirkt.

Und da nun unser Zeitalter ungemein viel mehr als jedes frühere das der Entdeckungen und Erfindungen und der glorreichen Ausbildung der Naturwissenschaften geworden ist, so ist es auch zugleich dasjenige, welches den Religionen, Verfassungen und Gesetzgebungen die Macht nimmt, die Menschheit zum Rückschritte zu verda.nmen. Das Räthsel, warum trotz der rückschrittlichen Natur aller Religionen und Gesetzs gebungen der Fortschritt nie ganz ftill gestanden hat und heute unüber­windlich ist, dieses Räthsel ist gelöst. Und damit ist zugleich den arbeitenden Volksmassen, welche bisher immer die Kosten des Rückschrittes zu decken gehabt haben, der Weg zu ihrer dauernden Erlösung gezeigt. Die rüdfrittlichen Mächte müssen durch Boltserziehung in den Natur wissenschaften und durch volksthümlich einfache Institutionen der Selbst. regierung vernichtet werden. Das Volk muß die Naturwissenschaften in seine Dienste nehmen und sich vollends von der Bevormundung durch bie Ausbeuter befreien.

Staatsverfaffungen und Gesetzgebungen folgen bemselben Gesege, nur noch in viel rascherer Verderbniß. Wenn sie begründet werden, bethei. ligt fich das ganze Bolt der Freien daran; wenn fie eine Weile bestan­ben haben, schleichen sich Mißbräuche ein und werden vom Bolte so lange geduldet, bis sie unerträglich werden. Dann gibt es vielleicht eine Revo lution und neue Verfassung und Gesetzgebung, und bald geht deren Aus artung wieder los. Hum Beweise dieser Thatsachen müßten wir bie ganze Geschichte aufschreiben; wir brauchen aber nur an die Verfassung und Gesetzgebung der Vereinigten Staaten ju erinnern. Die Erklärung ift hier leicht gemacht. Das Bolt, mit seinem Erwerbe und der Abwehr äußerer Feinde beschäftigt, vernachlässigt die Sorge um Bewahrung seiner inneren, wohlthätigen Einrichtungen und zieht sich dadurch innere Feinbe groß, , welche es entmannen und ausbeuten, verbummen und knechten. Religionen tommt hinzu, daß fie fich alle für gottgegeben hinstellen und mit dem Heiligenscheine der Unfehlbarkeit umgeben, wo burch es der Priestertaste erleichtert wird, das Nachdenken über die Sache zu verpönen und ihr verderbliches Thun zu verhüllen. Bei den Staatsverfassungen und Gesetzgebungen find es die Rechtsgelehrten, welche an der steten Verschlechterung beschäftigt find, besonders durch Vervielfältigung und Verdunkelung des Rechtes.

Wohl steht es noch sehr trübe in der Welt aus, und gerade am meisten innerhalb der Fortschrittswelt. Denn die reaktionären Mächte wiffen jetzt, daß sie mit dem nahen gänzlichen Untergange bedroht sind, und fie raffen ihre gewaltigen Widerstandskräfte zusammen, verschwören sth immer inniger mit einander und scheuen vor keinem noch so unmensch­lichen Mittel mehr zurück, um ihren Sturz zu verhindern oder doch zu verzögern. Aber sie sind durch ihr böses Gewissen an uns verrathen, und die arbeitenden Maffen jedes Kulturvoltes wachen sichtlich auf zur Geltendmachung ihrer Fortschritts Bestimmung. Nie war der Pessimiss mus( die Verzweiflung an der fortschrittlichen Natur der Menschheit) so wenig berechtigt als in unseren Tagen, da sich's so lebhaft bis in die untersten Volksschichten hinein regt, um ein menschenwürdiges Leben zu ertämpfen".

Daß trotzdem die Menschheit ohne Unterlaß fortschreitet, mag räthsel­haft erscheinen, ist aber jebenfalls ein Gegenstand, welcher gar nicht genug von jedem Denter erwogen werden kann. Der Fortschritt kommt, wo er überhaupt andauert und nicht im Untergange der Kultur und der Bölter endet, wie in den alten Ländern am Mittelländischen Meere, oder in der geistigen Versteinerung, wie in China , aus der Naturwissen schaft her. Und die Naturwissenschaft schreitet in den dazu geeigneten Klimaten fort durch Erfindungen und Entdeckungen, welche von einzelnen

*

* 1

-

Die Thatsache, daß der Fortschritt der menschlichen Einrichtungen- und die Religion ist selbstverständlich ebenfalls eine solche sich nicht in einer ununterbrochen aufsteigenden Linie bewegt, findet wohl in den meisten Fällen ihre Erklärung in den, im Schooße der Gesellschaft sich voll. ziehenden Klaffenkämpfen. Die Stiftung einer neuen Religion, ober viel mehr, da das Religionstiften an sich ein sehr leichtes Ding ist, das epochemachende Auftreten einer neuen Religion oder einer religiösen Reform fällt in der Regel zusammen mit dem Auftreten einer neuen Gesellschaftsklasse, die nach politischer Geltung ringt. Fast alle sozialen und politischen Neuerer treten zugleich entweder als religiöse Reformas toren oder, namentlich in neuerer Zeit, als antireligiös auf, jedenfalls aber als Feinde der bestehenden Religion, die deshalb die bestehende war, weil sie die der herrschenden Klaffe war. Daher setzt ihre Kritik dieser denn auch bei denjenigen Punkten ein, die das Bestehende verherrlichten, deren reaktionärer Charakter am offenbarsten war. Und ebenso mit den ausgesprochen politischen Neuerungen selbst.

Einmal zur Herrschaft gelangt, sucht jede Klaffe naturgemäß sich in jeder Hinsicht zu befestigen, ihre Religion verliert den Charakter revo lutionärer Kritit, sie bildet jett Dogmen aus, um den neuen Zustand der Dinge zu verherrlichen. Die Herrschaft torrumpirt, die Herrschenden wollen nicht denken, sondern ungestört genießen: statt dem Neuen zu dienen, ihm die Wege zu ebnen, sollen die Religionen, die politischen Einrichtungen nunmehr dem Neuen den Weg versperren; so gerathen ste in Verfall, bis wieder eine neue soziale Schicht oder ein Element von Außen den Eroberungskampf beginnt. Dann revoltirt zugleich auch auf's Neue der menschliche Geist gegen die überlieferten Vorurtheile, es bes ginnt eine neue kritische Epoche, eine religiöse und politische Reformation, bei der es allerdings oft bald heißt:

"

Allein die Menschen sind nicht beffer bran,

Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben." Jedenfalls muß man, wenn man die verschiedenen Religionen mit einander vergleicht, beide Phasen derfelben in Betracht ziehen, die auf­fteigende und die abfallende, sonst kann man leicht zu grundfalschen Resultaten kommen. Die politischen Einrichtungen, Verfassungen 2c. laffen sich ohne Kenntniß der ihnen zu Grunde liegenden sozialen Berhältnisse, ber Klaffenbewegungen, denen sie ihr Entstegen verdanken, überhaupt nicht begreifen.

Die Garantie des gesellschaftlichen ic. Fortschritts liegt, wie richtig hervorgehoben, in der wachsenden Erkenntniß der Natur und der immer stärkeren Beherrschung der Natur durch ben Menschen. Sie zwingt auf der einen Seite zur Demokratifirung der Naturwissenschaften, und so zu immer gründlicherer Beseitigung des religiösen Aberglaubens, während auf der andern Seite die Stellung der Naturkräfte in den Dienst der Technit immer mehr gesellschaftliche Kräfte freisegt, die Scheidung der Gesellschaft in eine herrschende, die geistige Arbeit repräsentirende, und eine beherrschte, förperlich frohnende Klaffe immer mehr überflüssig macht. Die Revolution des Proletariats aber tann auf jeden religiösen Beisah verzichten, weil sie aller Klaffen­herrschaft ein Ende machen will, es nach ihrem Stege teine Klasse mehr geben wird, welche ein Intereffe daran hat, den Bestand der Dinge durch die Religion zu fanttioniren. Der gesellschaftliche Fortschritt fält in dem sozialistischen Gemeinwesen mit dem Jnteresse Aller zu sammen.

Aus Dänemark .

Eine Hiobspoft tommt immer früh genug, dachte ich, deshalb zögerte ich mit meinem versprochenen Wahlbericht so lange.

( Unser Korrespondent gibt zunächst eine Zusammenstellung der, unsere Partei in Dänemark betreffenden Wahlberichte, die wir jedoch, weil be. reits in voriger Nummer mitgetheilt, der Kürze halber hier fortlassen; und fährt dann fort:)

Die Reaktionäre haben folossale Anstrengungen gemacht( allein inferer Ropenhagen sollen 500,000 Rconen zur Agitation verwandt worden sein, chreckni wozu ein bekannter hiesiger Bierbaron allein 100,000 Rr. beigetrageninda ma hat), und doch war der Lohn nur 7 Stimmen, erfochten mit unbedeutendabltag den Majoritäten. Die Reaktion gleicht einem Ertrintenden, der die letztenlten la Rraftanstrengungen macht, über Wasser zu kommen und gulegt doge fich g untersinkt. Auch

-

-

Einige der Wahlen sind beanstandet worden, darunter die des Kultus tauchte ministers Scavenius, und werden dabei noch nette Dinge, die denes gla m die Ronservativen unangenehm sein dürften, ans Tageslicht kommen. Apropos! Kultusminister Scavenius gleicht dem deutschen Tugendbird der Butty" aufs Haar! Dieser edle Ritter hatte in einer geschlossenen toner, um servativen Wahlversammlung sein Bedauern darüber ausgesprochen, daßäuber d fich die Liberalen die doch gute Christen seien und die Ehe heiliglbe Re hielten mit Leuten verbänden, die die Religion verspotteten und der Währe freien Liebe" huldigten. er Bela Am Wahltage wurde der fromme und tugendhafte Mann aber glanurch ein zend abgeführt. Einer seiner Getreuen der beiläufig Mitglied derer Wa Mitternachtsmiffion zur Bekämpfung der Prostitution" ist- tritt inosialde der öffentlichen Wahlverhandlung, wo die Kandidaten anwesend sind undid läu eventuelle Interpellationen beantworten, auf und klagt den Minister indas fün den ungeschminktesten Worten und mit lauter Stimme, so daß es diem Weg anwesenden 3-4000 Menschen deutlich hörten, und unter Hinweis auf defferahl zu oben angeführten Ausspruch an, daß er, der Kultusminister, felbft derie Herr freien Liebe" huldige, da er in einem Bordell gesehen worden seibeschlüff Unfer

So unerfreulich der Ausfall der Wahlen für unsere Partei auch ist, so bedeutet derselbe doch thatsächlich keine Niederlage. Trotz der durch den Winter verursachten Arbeitslosigkeit, die viele Arbeiter, welche Armenunterstüßung empfangen( laut Statistit mehr als 11,000 Per sonen über 30 Jahre), des Wahlrechts beraubte, trotz des auch hier von der Regierung und von Privatfapitalisten start ausgeübten und bei der Deffentlichkeit der Wahl besonders leicht zu bewirkenden Wahldruckes, trop Bestechungen und der unehrlichen, schmutzigen Kampfweise derselben wurden doch hier in Kopenhagen 1467 Stimmen mehr für die sozialistischen Kandidaten abgegeben als im Jahr 1884. Der demokras tische Randidat Trier erzielte bei der jezigen Wahl 800 Stimmen mehr als 1884, wovon gut die Hälfte auch für unsere Partei reklamirt werden darf.

Die Regierungspartei hat wider alles Erwarten 7 neue Rreise erobert ( davon allein 4 in Ropenhagen und Vorstadt Frederiksberg) und ist jetzt durch 26 Jager repräsentirt, wogegen die gesammte Opposition 75 Mitglieder zählt. Insgesammt wurden in 96 Kreisen abgegeben: do 138,000 Stimmen für die Opposition, t 88,000 Regierungspartei.

-

Jn 5 Kreisen fand keine schriftliche Abstimmung statt, es wurden in diesen Oppositionskandidaten durch Kürwah!"( Handaufheben) gewählt. Die Opposition und damit unter den gegenwärtigen Verhältniffen auch wir Sozialdemokraten tann also mit dem Ausfall der Wahlen nur zufrieden sein; hätten wir hier eine parlamentarische Regierung, so müßte bie jegige pflichtschuldigt verschwinden. Statt deffen aber bleibt ste ruhig am Rohre und regiert absolutistisch weiter. Von regierun 16­freundlichen Blättern wird sogar der Versuch gemacht, den Zuwachs von fteben konservativen Stimmen zu einem Siege der Regierung aufzu bauschen.

Tableau!

Ein netter Tugendprediger, nicht wahr? Und derselbe Kultusministeron den der über die Sitten von 2 Millionen Dänen wacht und sich dreimalach der befreuzigt, wenn er das Wort ††† Sozialdemokrat aussprechen hört glimms war vor einigen Tagen bei einer Kircheneinweihung( wozu er 25,000 Ahnliche Kronen aus der Staatstaffe unbewilligt genommen hat), mit der hohenitsa Geistlichkeit an seiner Seite, zugegen. Und die heilige Geistlichkeit erbelche t tennt diesen, Heiligen" natürlich immer noch als Wächter des fitten ind wi veredelnden" Christenthums an. ubig fe Wann wird doch dieser so versumpfte Augiasstall endlich einmal ge Ja, reinigt werden? Mit sozialdemokratischem Gruße!

Dieser Zuwachs ist höchstens ein Pyrrhussteg, erzwungen durch unter. brückung, Stimmentauf und andere unsaubere Manöver, den die Opposition jedoch im nächsten Wahlgang sicher annulliren wird.

Fenftern Bebrauc Rinaldini. teuefte

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Sozialpolitische Rundschau.

oll, es nachricht laffen.

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Zürich , 23. Februar 1887. auf den

ind. M

Rein schwarzfärberisches sozialdemokratisches Blatt, sondern die gu praktis nationalliberale ,, Allgemeine Zeitung " bringt in einer ihrer Je legten Nummern folgende pessimistische Betrachtung über bitperr heutige politische Situation:

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Cin

" Daß die Lage eine ernste ist, empfindet Jebermann. Diese ihm seir allgemein getheilte Gefühl datirt indeffen nicht erst von gestern. Seiichtsm Jahren leiden die Völker unter dem Drucke beffelben. Aeußere undo ansd innere Berhältniffe haben dasselbe geschaffen und großgezogen, und eBrett müßten erst große Aenderungen in beiden Richtungen eintreten, wennozialbe wieder Ruhe, Gleichmuth und Vertrauen in die Gemüther eintehren soll Reine staatliche Gestaltung ist ihrer Existenz sicher, auch keine öffentliche Institution; jebe Ueberzeugung ist angegriffen und geschmäht; eiBourg Besiz ist für morgen verbürgt, jede Gristenz lebt Don von der Hand in den Mund, und Millionen sind nichtben int blos ohne Besitz und losgelöst von einem organischen gesellschaft niß, me lichen Verbande, sondern vielfältig im offenen Kampfe damit. Es gehtgeblich eine innere Revolution durch die Bölker, die mit kleinen Mittelmich dem nicht mehr aufgehalten werden kann und deren Ende nuklaffen Trümmer sein werden. Hand in Hand damit geht die schwere Zeit der Get auswärtigen Beziehungen aller Staaten. Der eine hat mit Hülfe des ein, so Auslandes sich gestaltet, der andere unter Eifersucht und Neid sich erföhn hoben, der dritte dabei auch seine Vortheile genommen, der vierte die herr Rechnung verfehlt, aber Ruhe und Sicherheit hat feinem b eingetauft, feiner hat deshalb die Fröhlichkeit seines Beſtges, welcher Jeder strengt Gut und Blut seiner Unterthanen bis zum Brechen an; feiner hält sich des morgigen Tages sicher, und der Sieger von heute ternen rüftet sich und muß sich rüsten, als wenn er es morgen nicht mehr anders wäre. Und nicht blos darum handelt es sich jetzt mehr, ob ein Sieg ist im oder eine Niederlage ein Staatswesen für einige Zeit ftäcker oder größer schwächer macht; die Staaten nehmen jest die ganze Kraft niffe b ihrer Bölter gegen einander in Anspruch. Nicht mehr man Duelle sollen ausgefochten werden; ganze Völker sollen gegen ganze Bisma Völker marschiren, nein, ganze Völkerraffen stehen und kämpfen gegen einiger andere Rassen. Germanen, Slaven und Romanen stehen auf dem Plan; Staats die letzten historischen Gestaltungen im Beſthe Desterreichs böten ihnen Hathle vielleicht noch Punkte zeitweiliger Befriedigung, aber hinter dieser steht außer doch der drohende Ansturm der Rassen. Man überdente sich diese Dinge nahme ernstlich; man glaubt sich in die Hunnen- und Gothenzeiten zurückver ſest; man ist versucht, an die Hunnenschlacht auf den katalaunischen Jahre: Feldern zu denken. Und die Schrecken jener Rämpfe erblassen vor jenen, welche jest ein Zusammenstoß der Völker bringen muß. In der ganzen man Weltgeschichte ist teine so große Zahl von Männern gegen einander auf marshirt, wie sie die neue Zivilisation in Bewegung zu setzen gestattet. fallen Und was sind die 50, bie 100,000 Pferde, unter deren Hufen die alte Welt verwüstet wurde, gegenüber der Zahl der Hufe, die jetzt die Be standtheile der Völkerarmeen bilden? Und was sind die Schwerter mit Enbe Schilden gegenüber den Waffen, mit welchen fest der Tod seine Sichel Ben schwingt? Mit Schild und Schwert und gutem Pferd kämpfte ſich ba bürger mals der tapfere und gesunde Mann durch die Schlachten durch, mit Ruhm beladen: jest gilt der tapferste und der klügste Mann nichts mehr zu seb im Gefechte; die neuen Waffen sind dem Soldaten gegenüber geworden, lich was die Fabrik dem Arbeiter. Der Einzelne ist nichts oder wenig mehr. Engla Und welche Würgengel in Gestalt von Unwetter, Hunger, Epidemien werden sich an diese Völkerzüge beften? Welche Verwilderung, welche und Bräuel? Es sind dies ernste Betrachtungen: mögen ste so aufgenommen bürge werden, wie sie gemeint sind. Es ist ein Schrei der Menschlich schroff teit, der damit ausgestoßen werden will.

"

gefet,

Leiftur

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Siche Wir haben dem nichts hinzuzufügen als die Frage: Jt dieser Schrei rischer ber Menschlichkeit" nicht die schärfste Verurtheilung der Politit bis zu der heutigen Gewalthaber, wie überhaupt der heutigen Gesellschafts Reaft ordnung?

"

-

Der

Wer anders als die heutigen Gewalthaber, die großen genialen Staats über männer, trägt die intellektuelle Hauptschild, daß die äußeren Beziehungen lichen der Staaten, bezw. Völker gegen einander so überaus gespannte find? weiser Sind sie es nicht, die mit allen Mitteln der Demagogie den bornirten welch morba patriotismug geobagojen haben, bie bafür gesorgt haben baneb und immer wieder auf's Neue dafür sorgen, daß stets neue Kriegs fucht fragen" die Völker beunruhigen? Und warum? Weil man das Selb liti bestimmungsrecht der Bölfer als eine läherliche Utapie" welche verhöhnt und dagegen das Recht des Stärkeren profla nirt hat bas bebeu Recht des Raubes in den internationalen Beziehungen Leicht der Völker, diese würdige Ergänzung des Rechtes der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, welche die wirthschaftlich nicht Bass unserer heutigen Gesellschaftsordnung bildet. Ja allen Ländern gesün leben die herrschenden Klassen von der Ausbeutung ihrer Mit endli menschen, und die Hauptstreitigkeiten, welche heute als Kriegsfragen die tenne Deffentlichkeit bewegen, drehen sich um das Monopol bezw. das Privi Füße legium der Ausbeutung entweber der ökonomischen direkt oder trünt der politischen und durch sie der ökonomischen.

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Erst wenn mit dem Ausbeutungssystem gründlich gebrochen wird, bar wird auch die Geißel des Kriegs und der Kriegsgefahr von den Völkern lie Europas genommen werden. Der Shrei der Menschlichkeit wird so nim lange wirkungslos verhallen, bis er sth nicht übersetzt in den Auf: bes Nieder mit dem herrschenden System der politischen und sozialen Unter brückung! 36mithin modundagi monot d 10

N

Aus Deutschland schreibt man uns: Diß der kleine legte Belagerungszustand" in Offenbach at Tage vor der gewo Wagi eingefüget wurde, gehört zu den kleinen Polizeifunststückchen fond