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Alt worden ist und wahrhaftig, es war viel, quantitativ und quali war Rinderspiel, verglichen mit dem, was die legte Wahl uns gebracht hat. Genoffe Singer fagte in der Generalbebatte über die Militärvorlage: wenn die Wahlen genau geprüft würden, so müßten wei Drittel sämmtlicher Mandate für ungiltig erklärt werden. Und das ist keine Uebertreibung. Nicht ein den Regierungs parteien zugefallenes Mandat, welches nicht das Produkt ungesetzlicher und unmoralischer Mittel wäre, nicht dem Lug und Betrug, nicht der Fälschung und Gewaltthat seinen Ursprung verdankte.
Bei der hohen, ausnahmsweise hohen Wichtigkeit des Wahlprüfungs. geschäftes in dieser Seffion werden unsere Bertreter im Reichstag den Bersuch machen, durch eine Verständigung mit den Polen , denen an ber Wahlprüfung weniger liegt, einen Siz in der Wahlprüfungsfome miffion zu erlangen.
- Das Sozialistengeset soll verschärft" werden die Ausweisungen in der bisherigen Form nügen nichts, fie tragen blos bazu bei, daß das sozialistische Gift mehr verbreitet wird. Also eine Rabikaltur: statt blos aus einer oder mehreren Reichsstädten auszu weifen, weißt man gleich aus dem ganzen Reichsgebiete aus. Das ist die neueste Idee, und sie bildet einen Theil des Bennigsen'schen Blans zur Abschaffung des Sozialistengesetzes". Die Befugniß zur Kusweisung aus dem Reichsgebiet soll nämlich dem Reichsstrafgesetzbuch und der Reichsverfassung einverleibt werden. Nun
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abwarten und Thee trinken.
Bunächst freut es uns sehr, daß die Herren Ordnungsbanditen sich Bon der Nüglichkeit des Sozialistengefeßes für die Sozialdemokratie berzeugt haben. Und was die Ausweisung aus dem Reichsgebiet be trifft, so fällt uns da ein, daß ja die Jesuiten vor jezt 13 Jahren aus dem deutschen Reichsgebiet ausgewiesen wurden. Wohlan- die Jesuiten haben auf die Ausweisung und die Ausweiser gepfiffen", und heute liegt der eisenstirnige Dtto vor ihnen auf den Knieen und hat ben Papft von Jesuiten Gnaden zum obersten Schiedsrichter in den Reichsangelegenheiten ernennen müssen.
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jetzt die Parole der patriotische Sprünge,
,, Neber den Stock springen", das ist parlamentarischen Budelmajorität. Erst ein paar wie das Bubelart ist, und dann über den Stock! Suppla! Huppla!! Reine Debatten! Wir sind Männer der That!" brüllt das nationalgouvernementale Eunuchenthum und, huppla! huppla!! geht es über ben Stock! Jn genau 65 Minuten also einer guten Stunde wurde die erfte Lesung der Militärvorlage geich in der ersten Geschäftssitzung vollendet; die zweite Lesung dauerte nicht viel länger und die dritte Lesung bestand aus einem patriotischen Purzelbaum, der nicht halb so lange bauerte, wie das Frühstück eines Proletariers. Natürlich keine Kom miffione berathung. Wozu die nationale Arbeit verschleppen?" gröhlen die eunuchischen Männer der That".
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Nun so wird allerdings geschafft", etwas vorwärts gebracht", und Bismarck hat es nicht mehr nöthig, der parlamentarischen Maschine Steine ins Räderwerk zu werfen die Zeit der Friktionen" ist vorbei. Und das Rezept für die Tötung des Parlamentarismus durch den Barlamentarismus tann vorläufig in die Schublade gesteckt werden. höchstens wird man den zu rasch laufenden Parlamentsfarren ein wenig bremsen müssen.
Auch die erste Lesung des Etat 3 wurde schon in der ersten Sessions. woche vollendet- selbstverständlich in einer Sigung. Geschwindigkeit ist teine Hererei, fagen die Jahrmartis. Taschenspieler.- Wie zu erwarten war, nügen die Rattellbrüder ihre Majorität nach Herzensluft aus. Das Zentrum, obgleich noch immer die stärkste Partei im Reichstag, ist aus der ersten Bizepräsidentschaftsstelle herausgedrängt worden und sollte mit der zweiten Bizepräsidentschaft abgespeist werden, was es jedoch mit Berachtung von sich wies.
Herr Wedell- Piesdorf, der wieder Präsident geworden ist, verrieth schon früher bedenkliche Neigungen zur Beschneidung der parla mentarischen Redefreiheit, allein sein Kollege Frandenstein, wie Aberhaupt die ganze Zusammensetzung des Reichstages, legten ihm einen Baum an. Jezt hat er das nationalliberale Weichthier Buhl als ersten Bizepräsidenten zur Seite, so daß jenen gebantenmörderischen Neigun gen fein Hinderniß mehr im Wege steht. Der Geift Fordenbed's no Balentin's schwebt über dem Parlamentsjumpf und die Mino ritätsparteien werden einen harten Stand haben. Run
uns fann's recht sein. Nicht wir sind es, die bei der Dis Trebitirung des Parlamentarismus und bei der Ueberarspannung des Reaktionsbogens zu verlieren haben.
Ein zeitgemäßer Vorschlag. Unter diesem Motto schreibt die Biener Gleichhest":
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Augufte Chirac macht in dem seit Kurzem in Paris erscheinenden fozialdemokratischen Tagblatte La Voie du Peuple" einen beachtens Werthen Vorschlag, der leider nicht ebenso durchführbar als berechtigt ist. Sämmtliche Vereine unserer Partei in allen Landern sollen folgenden Beschluß jassen und ausführen: In Erwägung, daß die Geschichte lehrt, baß die modernen Kriege nur das wohlüberlegte Werk der Finanzarilo tratie find, die durch periodische Schlächtereien das Gesetz von Malthus verwirklichen will; in Erwägung, daß z. B. 1840 Rothschud sagen konnte: Es wird fein Krieg geführt werden, weil mein Haus ihn nicht will"; baß seitdem die Macht des Großtapitals nur gewachsen ist und dieses allein die Kriegsanleihen organisirt und daraus Vortheil zieht; daß es die Mittel zur Kriegführung liefern und verweigern fann; daß es durch feine Macht im Stande ift, alle Gewissen zu kaufen, den öffentlichen Frieden zu bedrohen und wieder herzustellen; in Erwägung, daß die Bölker Europas das Recht haben müssen, mit allen Mitteln den Frieden zu erhalten, wird beschlossen: die Rothschild , Erlanger , Hirsch, Ephrussi, Bamberger , Camondo, Cahen d'Anvers, Soubeyran 2c.( lauter Pariser Banquiers), Mitglieder der internationalen Hochfinanz, die zusammen fechs Milliarden Francs repräsentiren, werden unter die Aussicht der Ration gestellt. Bei der ersten Kriegserklärung versichert sich die Nation
ihrer eten Flintenschuß werden ihre Guter eingezogen
und ihre Häuser demolirt. Zugleich wird ein Volksgericht eingesetzt, das fie anhört und das weitere Verfahren einleitet. Die Familiensäter aller Länder werden eingeladen, ähnliche Beschlüsse bezüglich der in ihrem Staate refibirenden Mitglieder der Finanzariftotratie zu faffen. Wie esagt, der Vorschlag hat nur einen Fehler: sobald er durchfuhrbar sein wird, ist er auch schon überflüffig geworden!" überflüffig geworden!"
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Des HErren Wege find oft wunderbar. Jm Wahlkreise erbaer Stichwahl bie Merseburg Duerfurt haben befannilich bet der Stichwahl die beiden in Rede stehenden Kandidaten Neubarth( freitonservativ) und Banse( deutschfreisinnig) genau die gleiche Stimmenzahl( 12,047) erhals ten, so daß nach dem Wahlgesen die Entscheidung des Looses angerufen werden mußte, die zu Gunsten des Bismärders ausfil. Daruber ist Run die nationalservile valle'sche Zeitung" vor Freude schier aus dem Häuschen, und jubelno schreibt das Organ besgebildeten" Bürgerthums ( Rommerzienräthe, Professoren 2c.):
,, Gottes Fügung ist es gewesen, die das 2008 dem freis tonjervativen Neubarth gegen Banse zugewendet hat. Es ist ja eigent lich ber Raiser selbst, der das 200s zieht, denn es handelt sich um reichsfreundliche oder reichsfeindliche Wahl; der Raifer wird nicht fehl greifen, und Gott hat die hand gelenkt, welche gestern in Quer furt ben entscheidenden Griff in die Urne gethan hat." Dazu bemerkt die Freifinnige Beitung" troden: V1 guyssi Gott und den Kaiser in eine so zweifelhafte Angelegenheit wie das Wahlergebniß in Merseburg - Duerfurt hineinzuziehen, scheint uns wenig mit der Achtung vor Autoritäten im n Einklang zu stehen. Es hat sich bereits ergeben, daß zum Nachtheil Panse's eine große Anzahl von Stimmzetteln mit unrecht für ungültig erklärt worden ist, so baß es zur Verloosung gar nicht hätte tommen dürfen."
Jft dem so, so hat der„ Goit", der die Hand für Neubarth gelenkt, feinem Rechts- und Gerechtigkeitsgefühl damit ein sehr schofles Beugniß ausgestellt. Indeß des Herrn Wege sind oft wunderbar, und es wird nicht das einzige Mal gewesen sein, daß Seine mächtige Hand die Wayl im Sinne Bismarcs entschieden. Wie manches Pädchen reichstreuer" Stimmzettel mag Er in gewissen Dörfern, wo feine„ reichsfeindliche" Stimme zur Geltung tommt, turz vor Schluß des Wahlattes noch in die
Urne praktizizi, wie manchen reichsfeinblichen Stimmzettel burch seine Almacht in einen reichsfreundlichen umge- wandelt haben. In Sachsen sind in dieser Beziehung schon Dinge paffirt, die selbst den frivolften Spötter davon überzeugt haben, daß auch in unserem Jahrhundert der Wissenschaft und der Aufklärung noch Wunder pafsiren, die der berühm ten egyptischen Finsterniß und der Verwandlung der Teufel in Säue an Großartigkeit nichts nachgeben. Der Gott der fromm gewordenen Bourgeoisie kann alles, er macht aus Stein( Schwerspath) Brod und aus Erde Chokolade, er läßt Vermögen entstehen aus blauem Dunst(„ Post" Artikel und Spekulation à la Baisse) und wirft sie den Seinen in den Schooß, auf daß erfüllet werden die Worte der Schrift:„ Selig sind, die da Hunger leiden." Und nie ward seine Güte richtiger erkannt als von jenem Rornwucherer, der da ausrief: Frau, der alte Gott lebt noch, heuer gibts wieder eine schöne Hungersnoth!
r. Daß die ,, Leipziger Zeitung" ihre eigenen Artikel nicht lieft, das wissen wir seit Langem, und das können wir ihr auch nicht übel nehmen; fie hat gewiß ihre guten Gründe dazu; daß sie aber auch die Artikel anderer Blätrer nicht lieft, gegen welche sie polemistrt, das war uns neu. Jest wiffen wir's.
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In ihrer Nummer vom 10. ds. gab sie einen Auszug aus unserem Leitartikel über die Wahlen( in Nr. 10) und knüpft an unseren Sat, daß das Wahlresultat den Wahn zerstört habe, als ob durch allmälige Erlangung der Majorität auf parlamentarischem Wege der Sozialismus zu verwirklichen sei", die Schlußfolgerung, die deutsche Sozialdemo fratie erstrebe den, gewaltsamen Weg!
Hätte die brave Leipzigerin unseren Artikel gelesen, so würde ste gefunden haben, daß wir die Ordnungsparteien anklagen, eine normale parlamentarische Entwicklung und öglich zu machen," und daß wir gerade aus diesem gewaltthätigen Vorgehen der Ordnungsparteien den Schluß ziehen, daß ber Sozialismus nicht auf dem parlamentarischen Wege verwirklicht werden kann. Sorge die Leipzigerin dafür, daß wir Wahlfreiheit, d. h. Wahlgeheimniß, Preßfreiheit, freies Vereins- und Versammlungsrecht, Bestrafung aller Derer, welche auf das Wahlresultat einwirken 2c., bes kommen, kurz, das genaue Gegentheil des jezigen 3u, standes dann reden wir vielleicht anders. Solange aber die Wähler von den Machthabern ungestraft beschwindelt und vergewaltigt werden dürfen, wie das heute geschieht und wie es namentlich bei der legten Wahl geschehen ist, muthe man uns nicht zu, das Produkt solcher Wahlen zu respettiren und an die organische parlamen tarische Fortentwicklung Deutschlands zu glauben! Berstanden, liebe Leipzigerin?
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Rourage haben, unseren, von Und wirst Du die Ehrlichkeit und Dir so falsch und so fälscherisch kommentitten Artikel Deinen Lesern vollständig mitzutheilen?
He, liebe Leipzigerin?
Vom Schlachtfeld der Arbeit. In Saint Etienne ( Südfrankreich ) und Quaregnon- Paturages( Belgien ) find in vorletzter Woche über 200 Bergarbeiter dem Moloch des Rapitalismus zum Opfer gefallen. Ueber zweihun. bert Arbeiter haben ihr Leben lassen müssen, weil sich die Grubenverwaltungen nicht dazu haben entschließen können, die Schutzmaßregeln gegen schlagende Wetter in dem Maße einzurichten, wie es der heutige Stand der Technik ermöglicht und wie es daher absolute Pflicht ist. Aber das hätte den Profit, den heiligen Profit beeinträchtigt, und darum ward man lieber zum Mör der. Denn Mord, schändlicher Mord ist es, der hier wie dort an den Arbeitern begangen wurde.
Gäbe es eine Gerechtigkeit, so würden die Mörder zur Verantwor tung gezogen werden. So aber greint man heuchlerisch einige Thränen und ipendet ein paar Bettelgroschen an die Hinterbliebenen der Opfer der tückischen Elemente"
Der tüdischen Menschen, wäre richtiger.
- unsre amerikanischen Parteiorgane über die Reichstagswahlen. Die New Yorter Boltszeitung" schreibt:
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Vor dieser, mit jeder Neuwahl sich immer eklatanter dokumentirenden Thatsache daß der Sozialismus auch unter den allerungünstigsten Berhältnissen triumphirend seinen, immer weitere Kreise umfassenden Vormarsch fortsetzt, daß alle Mittel, ihn aufzuhalten, fehlschlagen ver schwinden alle anderen, bei der Wahl sonst in Betracht kommenden Er eigniffe, so wichtig sie auch dem oberflächlichen Beobachter erscheinen mögen. Was liegt daran, ob Bismard für seinen Septennat- Schwindel eine größere oder kleinere Majorität erhält? In wenigen Jahren wird der große Staatsmann" nicht mehr sein und feine Werte folgen ihm nach". Welche Bedeutung hat es, daß die Ultramontanen mit vermin derten Majoritäten den größten Theil ihrer Kandidaten durchsetzten? Mit Bismard der schon it an den Bapst ausverkauft" hat fällt auch der letzte Schatten des Kulturkampfes, und die von Bismarc fünftlich ins Leben gerufene Ratholiten Partei fällt in Trümmer. Was will es selbst sagen, daß die Fortschrittler und Volts parteiler, nicht etwa der Zahl ihrer Abgeordneten, sondern der Anzahl der für dieselben ab gegebenen Stimmen nach, eine entscheidende Niederlage erleiden? Es ist nur die Schlußphase einer nothwendigen Entwicklung, welche nichts Hil bes duldet, und deren wesentlich auf die wirthschaftliche Umwälzung der Völker gerichtete Bewegung sich durch das Anstreben auch der radikalsten äußeren Staatsreformen nicht aus ihrer Bahn lenken läßt. Alle diese Momente sind nur vorübergehende, sozusagen zufällige Episoden in dem gewaltigen Rampfe, welcher einer Weltwende Bahn zu brechen bestimmt ift, und deffen berechtigte Träger zu sein, sich die Sozialdemokratie aller Länder mit jedem Tage mehr erweist."
Und an einer andern Stelle: Die Deutschen find politisch eine sehr unglückliche und verspottete Nationalität gewesen. Größere Selbstentwür bigung als das deutsche Beamten und Gelehrtenthum hat nie eine Nation erlebt; größere Bedientenhaftigkeit und Speichell derei hat der Ges burtss und Geldadel keiner Nation aufgezeigt als der deutsche. Verächt lichere Fürstenhäuser sind in der Zivilisation nicht aufzufinden als die deutschen, welche obendrein vielen anderen Bölfern ihre Regentinnen und Prinzessinnen geliefert haben: den Briten und den Ungarn , den Dänen und den Ruffen, den Spaniern und den Franzosen , den Griechen und Rumänen, den Bulgaren und den Belgiern und Holländern. Deutsche Fürsten ohne Zahl haben im Dienste und Solde fremder Böller, selbst gegen das eigene Bolt gestanden, und sie haben ein Weltbürgerthum der Despoten gestiftet. Die Gelofönige sind ohnehin bei allen Völkern international verbündet. Kurz, die deutsche Vergangenheit der lezten Jahr hunderte ist voll von Schande.
Aber der deutsche Arbeiter, dieses Aschenbröbel, wird diese Schande austilgen; er wird die Ehre seiner Nationalität wiederherstellen und die Menschenwürbe zum allgemeinen Ziel der Völker machen.
Das ist, was die jüngsten deutschen Reichstagswahlen abermals be ftätigen. Diese Frucht einer langen, gebuldigen, opfervollen deutschen Arbeit reift zusehends. Es wird wieder eine wahre Ehre, wenn man an Dieser Arbeit betheiligt gewesen ist, ein Deutscher zu sein."
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Der Sozialist" vom 27. Februar sagt am Schluß eines Unser Steg" überschriebenen Artitels, worin ausgeführt wird, welch glänzendes Bild in der monotonen Sandwüjte unserer Zeit" für den Geschichts Schreiber der Zukunft der Palmbaum Sozialdemokratie darbietet. Die bis jetzt eingetroffenen Nachrichten über den Ausfall der Wahlen in Deutschland sind selbstverständlich unvollständig, theilweise auch un zuverlässig, und erlauben fein endgültiges Urtheil über das Ergebniß berfelben. Noch weniger ist es möglich, jetzt schon die Bedeutung dieser Generalschlacht richtig zu würdigen. Indem wir uns diese Arbeit für die nächste Nummer aufiparen müssen, fönnen wir doch heute so viel mit vollster Sicherheit fonstatiren, daß unsere braven Genossen jenseits des Oceans, unter den denkbar schwierigsten Verhältnissen, unter einem Bernichtung drohenden Hochoruck der Reaction, wie ihn selbst die Napoleoniden nie zu entwickeln vermochten, ihre volle Pflicht gethin, undurchbrochene Reihen ze gen und einen un erwartet glänzenden Sieg errungen haben, der geeignet ist, jebes Proletarierherz mit Freude zu füllen und uns Alle zu neuem Kampf und neuen Opfern anzuspornen. Wir haben der Welt gezeigt, daß wir unvernichtbar sind und jede neue Gewaltthat neue Shaaren in unsere Reihen treibt. Ehre, dem Ehre gebührt, und ein donnerndes Hoch unsern deutschen Brüdern!"
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Mit ausgesuchter Brutalität arbeitet die Polizei im libes talen Mufterlande Baben darauf hin, den unbequemen Redaks teur und Buchdruckereibefizer Ad. Ged in Offenburg wirthschafts lich zu ruiniren. Ged war Randidat unsrer Partei in verschiedenen badischen Wahlkreisen, u. A. in Freiburg im Breisgau. In welch wahrhaft russischer Weise dort die Polizei gehauft, dars über ausführlicher in nächster Nummer. Für heute nur so viel, daß man den Vorstand des Arbeiterwahlvereins ohne jeden gesetzlichen Grund verhaftete und weder den Familienangehörigen noch den Advo faten der Verhafteten Zutritt zu ihnen gewährte, und auch keinerlei Auskunft gab, weshalb die Verhaftung erfolgte. Auch Ged fistirte man, als er am Tage nach der Wahl Freiburg besuchte. Die Hauptsache aber ist, daß man nicht nur den von Ged herausgegebenen„ Volksfreund" auf Grund des Schandgesezes verbot, sondern auch ein später von Ged gegründetes, ganz unpolitisches Blättchen Parlaments und Ges Sub richtszeitung", und dies wegen eines Artikels über missionswesen, der unbeanstandet in der Hamburger Tischlers Beitung" geftanden. Die Motivirung ist ein solches Monstrum von Zy nismus in Bezug auf Proklamirung der nackten Willtür, daß selbst die Frankfurter Beitung" schreibt, so etwas sei ihr noch nicht vorgekommen. Aber I was hilft die Kritik? Die Bande hat die Macht, und kümmert sich den Teufel um die Kritik. Nach uns die Sündfluth!"
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Ehre den Braven! Die Leipziger Profefforen und Stubenten haben auf ihrem Siegestommers zur Feier der Leipziger Wahl den Sparig zum Ehrenpräsidenten gemacht. Es ist ferner im Wert, den Svarig zum Ehrendoktor der Universität und zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig zu freiren. Die große Seestadt wird dann eine Schellen tappe in ihr Wappen aufnehmen.
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Einen prächtigen Märzartikel enthält die Nummer 12 der Wiener Gleichheit". Wir lassen denselben zur Erbauung unserer Leser hiermit folgen: " Zum 13. März.
Wien , 11. März. H- R. Und immer wieder, so oft der Lenz den Winter bricht, er neuert sich ( Konfiszirt.)
daß wir uns würdig erweisen wollen der herrlichen und gewaltigen Pflicht, die sie uns zum Erbe gelaffen."
Die Wiener Polizeibehörde ist zwar ein sehr kostspieliger Mitarbeiter, aber dafür versteht sie auch, wie Figura zeigt, das Aufreizen aus dem Fundament.
Wahrscheinlich ist auch die Mitarbeiterschaft ihrer Wiener Kollegin der Grund, der die Berliner Polizei veranlagt hat, die Gleichheit" durch ein Verbot den deutschen Lesern zu empfehlen.
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Zum Kapitel vom Mehrwerth. Der Philadelphia Preß" ift eine höchft interessante und genaue Berechnung der Kosten der Förderung einer Zonne Rohlen zugegangen. Sie bafirt auf die Rechnung eines Kohlenwerks in Astem, Luzerne County , Penns sylvanien, welches durchschnittlich 480 bis 500 Tonnen per Tag fördert. Alle nur denkbaren Ausgaben find angeführt, einschließlich Verluste bei schlechten Schuldnern, Royalty, 25 Cents per Tonne. Daraus ergeben fich Selbstlosten per Zonne, einschließlich Verladung in Eisenbahnwagen, im Betrage von Dollar 1.38%. Das ist ziemlich genau so viel als der amtliche Statistiker von Pennsylvanien herausgerechnet hat, Doll. 1.18 ohne Abgabe( Royalty) an den Landbefizer, und auch der hiesige, Record" ift in seinen genauen Berechnungen zu demselben Schluß gefommen. Dieser Punkt wäre also festgestellt. Den Konsumenten foftet die Tonne, je nach Lokalität, von Doll. 5 bis Doll. 8; in Philadelphia durchschnitt lich Doll. 6. Die Roften des Transports( auf der Reading Bahn, nach dem Record") find etliche 20 Cents, es stellte sich somit einschließlich der Kosten der Ablieferung an die Konsumenten der wirkliche Werth auf etwa Doll. 1.60, oder abzüglich der Royalty, welches nichts anderes als gemeiner Raub ist, auf Doll. 1.35. Die Ablieferung wäre ohne Zweifel bei rationellem Großbetrieb für 65 Cents zu bestreiten, und somit fämen wir zu dem Ergebniß:
Durchschnittlicher Verkaufspreis Doll. 6.00 Totale Produktionsfosten
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2.00 Doll. 4.00
Ausbeutung der Arbeitskraft: 3weihundert Prozent. Rommentar überflüssig.
Korrespondenzen.
Spremberg , 7. März. Jn Nachstehendem will ich einen kleinen Bericht über die nunmehr hinter uns liegende Wahl und Stig. wahl geben.
Wir hatten hier in Spremberg wider alles Erwarten während der ganzen Wahlfampigne( einige Haussuchungen ausgenommen) ziemlich freies Spiel, während in Rottbus jede Versammlung verboten wurde. Acht Tage vor der Wahl konnte Kräder hier vor zirka 700 Wählern sprechen, ein Flugblatt von 10,000 Exemplaren wurde uns beschlags nahmt, aber am dritten Tag auf höhere Anordnung wieder freis gegeben. Inzwischen hatten wir auch schon weitere 10,000 Flugblätter angefertigt, so daß wir nunmehr mit Flugblättermaterial reichlich versehen
waren.
Drei Tage vor der Stichwahl sprach Genoffe Geyer hier, und wir vertheilten weitere 5000 Flugblätter; tein Gensdarm oder Polizist fam uns in den Weg, nur ein Großfabrikant erfrechte sich, einem unserer Genoffen einige Flugblätter wegzunehmen, und bekam dafür ein paar berbe Ohrfeigen.
Als wir nun unsern Kandidaten zur Stichwahl brachten, da war bei unsern Spießbürgern der Teufel los. Fabrikanten und sonstiges Bours geoischor nahmen den Geld sack und Anderes zur Hand, ließen den von ihnen so hoch gepriesenen Freisinn" im Stich und liefen in hellen Haufen ins tonservative Lager.
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Wie Sie aus den beiliegenden Annoncen ersehen, wußte der Freifinn nicht, wie er bei der Stichwahl um den" Freistnn" herumfommen sollte, doch aus der Abgabe der Stimmen läßt es sich berechnen, daß nur ein paar Gewerkvereinler für uns gestimmt haben, der Rest iftreaftionäre Maffe.
Wir sind hier der Mehrzahl nach auch gar nicht für den Aufruf der Fraktion betreffs der Wahlunterstügung der Freisinnigen. Nie werden wir hier für diese Jämmerlinge eintreten, die übrigens hoffentlich hier auch nicht mehr so weit fommen werden. Mit sozialdemokratischem Gruße!
Die Spremberger.
878 og ne Aus dem Wahlkreise Dortmund . Die Wahlschlacht ist vorüber und, wie vorauszusehen war, ist der nationalmiserable Grubenbirektor Rdeine gewählt worden. Derselbe erhielt 21,287 Stimmen, der Demofrat 2enzmann 13,536 Stimmen, unser Randidat Schumacher 2141 Stimmen; 134 Stimmen, welche hauptsächlich für uns lauteten, wurden für ungültig erklärt. Die vereinigten Ultramontanen, Deutschs freifinnigen und Demokraten find um 1000 Stimmen zurückgegangen, während wir doch wenigstens 400 Stimmen gewonnen haben. Dies ist zwar für einen Bezirk wie Dortmund mit einer überwiegenden Ars beiterbevölkerung sehr wenig, aber es gibt hier sehr viele Indifferente, und dann ist hier ein Druck ausgeübt worden wie nie zuvor. In efter Linie war es die Polizei, welche in den Außenorten die Wirthe derart eingeschüchtert hatte, daß sowohl wir wie die Deutschfreisimplen fein Lokal zur Abhaltung einer Versammlung bekommen konnten. Dann war bie Hochwohllöbliche so liebenswürdig gewesen und hatte eine von uns auf Sonntag den 20. Februar in Sievers' Lotal einberufene Versamms lung auf Grund des§ 9 des Schandgesezes verboten. An demselben Tage wurde eine Versammlung, welche auf der Schanze bei Kirchhö.de stattfand, durch den überwachenden Bolizeikommissar von Barop aufges löst. Daß dieselbe aufgelöst werden würde, war vorauszusehen, wacen doch nicht weniger als 4 Polizisten und 3 Gensbarmen erschienen. Auf welchen Grund hin dieselbe aufgelöst wurde, wissen die Götter, jeden