wenn man ihn hört, immer noch an Unterbrückungsmitteln. In feinem Sanb ift ble Oppofition jahmer als in Deutschland , und in keinem Land wirb mehr auf fie gebest. In teinem Land steht der Regierung ein so roßes Heer von Brestosaten zur Berfügung, bie auf jeben Wint ihr glides aufbieten, bie öffentliche Meinung irre ju leiten, und in einem Band wird dieses Mittel schamloser benust, als im Bande der Gottesfurcht und frommen Sitte.
H
Wann, seit das deutsche Raiserreich existirt, hätte eine einzige Reichs agrabi stattgefunden, wo nicht von oben mit einer falschen Barole ber Rampf geführt worden wäre? 1874 und 1877 wurde bas Los von Rom ausgegeben. Da es im letteren Jahre versagt hatte, wurde 1878 Mobiling in einen Sozialdemokraten umgelogen und das ,, deben des Raisers in Gefahr erklärt. 1881 sollte es der Schuh ber nationalen Arbeit" thun ber in Wahrheit nur der Schuh der nationalen Aus Beutung war, 1884 die kaiserlich königliche Sozialreform und das„ Patris monium ber Enterbten"- das bestimmt war, das Patrimonium des Univerfalerben Militarismus zu bilden. Beide aber zogen nicht, und so mußten 1887 Bitrin und Schwefeläther an die Reihe, um die Köpfe bes Denterooltes zu betäuben.
-
-
Sie haben ihre Schuldigkeit gethan die chemischen Fabriken haben re Brofite weg, und das Septennat ist gerettet. Der neue Reichstag, das Angst und Lügenprodukt, hat vor einigen Tagen mit wunberbarer Eleganz 320 Millionen Mehrausgaben für den Kriegsmoloch bewilligt und wird demnächst die Schrapssteuer bewilligen. Und biefe enthält auch im neuen Regierungsentwurf, als Entschädigung für die armen, burch die voraussichtliche Abnahme des Schnapstonsums chwer bedrohten Snapsjunter Bestimmungen, die denselben bas Brennereimonopol und, in Form von Steuervergütungen, jährlich zirka 30 Millionen Extraprofit sichern, was kapitalisirt auf die im alten Monopolentwurf bereits vorgesehene Schnapsmilliarde hin ausläuft. Den Arbeitern aber, denen man einen, ihnen nun ein mal zum Bedürfniß gewordenen Ronsumartitel vertheuert, steht auch eine Entschädigung bie vor einigen Tagen vom Minifter Lucius im preußischen Landtag angekündigte Erhöhung der Ges treibejölle in Aussicht, weil die bisherigen leider die gewünschte Breiserhöhung noch nicht zur Folge gehabt.
-
-
Mehr Soldaten, mehr Polizeibruck und theurere Lebensmittel, das ist der Lohn für die Betrogenen höhere Brofite und mehr Aussicht auf flandesgemäße Versorgung ihrer Sprößlinge, das ist die Strafe für bie Betruger. Jedem das Seine!
-
Die Polizei ist so recht nach allen Seiten hin die klassischste Bertreterin der heutigen Gesellschaft und ihrer Moral. Dienerin, Ausdruck und Werkzeug der herrschenden Klaffe, unterdrückt fte die Klasse der Ausgebeuteten mit Lift und Gewalt- wie das ihrer Natur und dem Wesen ihrer Arbeitgeber entspricht. Aber die Vertretung würde teine vollständige sein, wenn sie sich nicht auch auf das Gebiet erftreďte, welches so recht eigentlich die Grundlage der heutigen Gesell schaft bildet, nämlich das Gebiet des Diebstahls, oder wie es von ben Spizbuben schönfärberisch genannt wird, des Eigenthums. Die heutige Gesellschaft beruht auf dem Privateigenthum- das heißt, ihr Wesen besteht darin, daß die winzige Minorität, welche die Gesellschaft ausmacht, die Arbeitskraft des ausgebeuteten Boltes als ihr Gigen thum betrachtet und dementsprechend dem Bolk sein Eigenthum, b. i. das Probutt seiner Arbeit, vorenthält Heiligkeit des Eigenthums" nennt.
-
was man
Das Wesen der Polizei stimmt genau mit dem Wesen der heutigen Gesellschaft überein, beren Refler gewissermaßen die Polizei ja nur it; die Polizei versteht sich, wie das nach ihrem Ursprung und Besen nicht gut anders möglich, mit ganz besonderer Virtuosität auf die Heiligkeit des Eigenthum 8" alias ben Diebstahl. Ueberall wo Arbeiter fich vereinigen und den Schweiß ihrer Arbeit in Gestalt echter ehrlicher Arbeitergroschen zusammenthun, um ihre Lage zu verbeffern, da ist die Polizei mitten unter ihnen, und strecken die langen Bolizeifinger fich aus nach den blinkenden Arbeitergroschen, die nach der Logit der heutigen Gesellschaft und ihrer Polizei nicht in die Taschen der Arbeiter gehören, sondern in die Taschen der Polizei und der Polizei
patrone.
Wir haben die Arbeiter schon früher gewarnt vor diesen langen Polizeifingern. Wir wiederholen bie Warnung und haben bazu unsere guten, unsere sehr guten Gründe. Die Arbeitergroschen find in Gefahr! Die Polizeifinger find lang und die Arbeiter groschen müssen gut aufbewahrt werden, um aus dem Bereich der langen Bolizeifinger zu sein.
Also Vorsicht! Und einen Augenblid au ver Bieren!
Ein Pfiffitus treibt in dem einft anständigen, neuerdings vollständig reptilisirten Hamburger Rorrespondent" sein Besen und schreibt z. B. in einer der legten Nummern:
"
Aus dem sozialdemokratischen Lager. Der in neuester Zeit in seinen Angriffen auf die bestehende Staats- und Gesellschaftsordnung und speziell auf die nach seiner Meinung unhaltbaren Zustände in Deutschland mit jeder Nummer maßloser gewordene Züricher So zialdemokrat" fieht sich veranlaßt, diese seine Haltung zu rechtferti gen. Es seien ihm, sagt er, in jüngster Beit- wie das Blatt hinzufügt: selbstverständlich weder aus Partei noch überhaupt aus Arbeitertreisen"- Rlagen über seine maßlose Sprache zu Dhren gekommen und er wolle auch unumwunden zugestehen, daß seine Schreibweise zuweilen nicht gerade sehr zurückhaltend sei. Aber", so fährt das Blatt fort, wie sollte dies auch anders sein ange fichts ber... Berhältniffe, die wir zu kennzeichnen haben? Es gibt Dinge, gegenüber denen Glätte des Styls Gesinnungslosigkeit, die Form der Jronie Feigheit bebeutet.
--
"
rechtigkeit so brutal mit Füßen getreten werden, wie heute in Deutsch land , ba würde eine noch größere Mäßigung, als wir sie uns ohnehin mit Rücksicht auf die außergewöhnliche Stellung unseres Blattes immer noch auferlegen, ein Preisgeben unserer Aufgabe bedeuten. Wir werden eher unsere Feder ganz beiseite legen, als von unserer grundsäglichen Haltung zurückweichen." Das Blatt ift in seiner vorliegenden Nummer besonders ungehalten über das Stillschweigen des Herrn v. Buttkamer in der Reichstagssitung vom 19. April, und man wird dieser Stimmung Einiges zu Gute halten müffen. Eine andere Haltung wird man von ihm auch nicht er warten. Immerhin ist es schon etwas, daß in den Leser treifen des Blattes selbst Bebenten aufsteigen über feine Maßlofigkeit. Daß dieselben aus anderen als aus Bartets treisen geäußert sein sollen, und daß, wenn dem so wäre, der 08 Sozialdemokrat" auf die bezüglichen Beschwerden überhaupt reagirt hätte, wird das Blatt einem vernünftigen Menschen zu glauben im Ernste nicht zumuthen wollen."
03 E
Das ist wirklich schlau. Wir sagen: die Klagen über zu heftige Sprache ic. tommen nicht aus Partei und Arbeiterkreisen, das Pfiffige Reptil weiß es aber besser und verkündet der Welt, baß unsere eigene Bartei gegen uns sich aufzulehnen beginnt denn das würde es doch heißen, wenn solche Klagen aus bem Schoß unserer Partei tämen.
-
Wir überlassen es dem Reptil, zu glauben, was ihm beliebt und anges nehm ist: ein kleines Geheimniß wollen wir ihm jedoch bei dieser Gelegenheit verrathen, nämlich daß allerdings aus dem Schoße der Partei Ragen gegen die Redaktion kommen, jedoch nicht über Maßlosigkeit der Sprache, sondern über das Gegentheil. Und nun möge das Reptil fich seinen Bers machen.
-
-
Иргоров ob unser Reptilius gar nicht gemerkt hat, wem er ein Rompliment macht, wenn er fagt, wir seien über das Schweigen Buttfamer's in der legten Sozialistendebatte ungehalten gewesen? Das Schweigen eines Gegners fann doch nur dem zum Aerger gereichen, der berzeugt ist, daß beffen Neden dem Gegner selbst schädlich, ihm aber nilich gewesen wäre. Und bei Putty ist das in der That ber Fall. Er hat ein so großes Talent, Geißtreichigkeiten zu sagen und aus Schlaumeierlich biplomatischen Rebensarten sich einen Strick zu drehen, baß uns sein Schweigen allerdings etwas vei brießen durfte.
,, Karnidelwirthschaft." Aus Leipzig schreibt man einem anserer Genoffen, der uns den betreffenden B. ief zur Verfügung stellt:„ Ich leje im heutigen„ Generalanzeiger", daß sto Bring Friedrich August bon Sachsen mit einer österreichischen trinjefsin verlobt hat. Biels leicht ist es nicht unangebracht, wenn die Welt folgendes Borkommniß erfährt, daß seiner Beit in guten bürgerlichen Kreisen" von Dhr zu Dhr
gesifchelt wurde: Als der Prinz seinem Studium an hiesiger Universität oblag", ba war es bie jugendliche Liebhaberin an unserem Stadttheater, Fräulein 2illi Petri, die ganz besonders von ihm ausgezeichnet wurde. Die pringliche Huld hat sich nicht nur in den üblichen Geschenken, Bouquets und dergleichen geäußert, sondern Fräulein Petri geht am 1. Mai b. J. auf Anrathen der Aerzte auf längere Zeit irgend wohin, bis the törperlicher Umfang wieder normale Formen angenommen haben wird. Eines Abends( im Februar oder März vorigen Jahres) als Fraus lein Petri im Theater beschäftigt war, tommt der Fürst in Begleitung zweier seiner fürstlichen Kommilitonen in ihre Wohnung, das Dienft mäbchen wird mit gemünstem Metall beftochen und alsbann Folgendes ausgeführt: Nachdem die mitgebrachten großen Balete sorgfältig geöffnet worden, wird das Bett der Schauspielerin aufgedeckt und die rothen und gelben Rosen( man bebente, im Februar!) auf das Lager sorgfältig nebeneinander gelegt. Daß es dabei natürlich nicht an„ töniglichen" Wigen gemangelt hat, wird man sich denken können. Beide Begleiter haben bei ihrer Chre" Schweigen geloben müffen. Doch ist bei einem fidelen Kneipabend die Sache von den fürßlichen Studenten in der Biers laune erzählt worden und machte diesen Winter überall die Stunde. Erwähnen will ich noch, daß Fräulein Petri bereits zwei Kinder von dem Direktor des Stadttheaters Stägemann hat, der für seine Wohnung 14 Domestiken hält und jedes Jahr 60,000 Mart für seinen Unterhalt braucht. Besten Gruß 2c.
-
Ferner lefen wir in amerikanischen Zeitungen: Jn Wien machten in legten Tagen standalöse Borgänge aus den höchsten Kreisen" viel von sich reden. Die Beziehungen zwischen dem Kronprinzen Rudolph und seiner Gemahlin, der belgischen Prinzessin Stephanie, sollen sower getrübt sein, und zwar in einer Weise, daß das Paar an ben Grenzen einer Trennung angelangt ist. Die Kronprinzessin verließ plöglich Wien und ging nach Abbazia am Adriatischen Meere. Dabei äußerte sie sich dahin, daß sie nicht mehr nach Bien zurüdlehren, son dern an den Hof ihres Baters zurückzugehen gebente. Erst den Bors ftellungen des Raisers, des Prinzen Wilhelm von Roburg und Andern soll es gelungen sein, sie anderen Sinnes zu machen. Das jezige Bro gramm ist, daß die Kronprinzeffin auf sechs Wochen zu ihren Eltern nach Brüffel geht, dort wird sie dann Prinz Rudolph abholen, worauf Beide nach London gehen, um bei der Feier des Regierungs- Jubiläums der Königin das Raiserhaus zu vertreten. Dann geht die Prinzessin nach Spaa und tommt erst im Herbst nach Wien zurüd. Schlimmer noch steht es mit dem Erzherzog Otto, dem Sohne des Erzherzogs Karl Ludwig , der die nächste Anwartschaft auf den Thron der Habsburger nach Kronprinz Rudolph hat. Er hat im vorigen Jahre Maria Josepha , die Richte des Königs von Sachsen , geheirathet. Die Aufführung des Prinzen Otto ist eine so schlechte, daß ihn seine Gattin unter Zustimmung ihrer Verwandten verlassen hat."
11
Erbauliche Geschichten von den geheiligten Majestäten" und ihrer Sippe melbet uns heute der Telegraph aus Europa . Was für fittliche Muster sind die österreichischen Erzherzoge, von benen da die Rede ist, und erst gar die Königin von Serbien . Sie läuft ihrem Manne davon, nachdem er ihr Geld verpukt und- was das schlimmste ihre Liebhaber verjagt hatte. Die schöne Natalie
-
ift eine moderne Messalina . Ihr Gemahl ist ein Rüpel, und sie fand teinen Geschmad an ihm. Dafür hielt sie sich Liebhaber, die sie wechselte wie die Handschuhe. Einer von ihnen war der österreichische Gesandte Rudolph von Rhevenhüller, der den Krieg zwischen Serbien und Bulgarien in höchst origineller Weise zum Abschluß brachte. Die Geschichte war zu gelungen. Die Serben wurden bekanntlich furchtbar verhauen und der Battenberger war im Begriff, in Serbien einzubrechen. Milan appellirte dringlich aber vergeblich an Desterreich um Hülfe. Aber der Liebhaber Nataliens wußte Rath. Ohne die geringste Autorität ritt er hinüber in das Lager des Battenbergers mit einem von ihm erfundenen Ultimatum und übertölpelte diesen wirklich, so daß er seine Truppen zurüdzog und einen Waffenstillstand gewährte. Später tam der Schwindel allerdings heraus und Khevenhüller wurde von seiner Geliebten getrennt. Dafür fand diese Ersatz in dem Minister Nistics, mit dem sie kürzlich in flagranti ertappt wurde. Da ergrimmte Milan, Ristics mußte gehen und die anti- ruffische Partei tam ans Ruder. Das ist der Unterrod in der Politit. Natalie aber geht beim zu Muttern." ( Der Unparteilichkeit halber wollen wir indeß feststellen, daß nach andern Berichten Milan berjentge wur, ber bus sechste Gebot mit der schönen Frau eines Gesandten so eifrig stubirt hat, daß ganz Belgrad davon erbaut und Natalie ganz weg war.)
-
Wir haben kaum nöthig zu bemerken, daß weber Brins Friedrich von Sachsen , noch seine fürstlichen Freunde, noch Fräulein Petri, noch der Direktor des Leipziger Stadttheaters, noch die österreichischen Erzherzoge, noch Rönigin Natalie, noch Herr von Khevenhüller , Mitglieder oder An gehörige der sozialdemokratischen Partei sind, die nach der Drdnungss preffe in Bezug auf Liebe und Ehe Rarnidelwirthschaft erstrebt,
- Die Wahlprüfungskommission des deutschen Reichstags han Selt schreibt man uns genau so, wie wir es voraussagten, und wie es ja in den Verhältnissen begründet ist. Brüfte sie ehrlich die Manbate und erkennte sie feine Wahl als gültig an, welche mit Berlegung der Wahlfreiheit und des Gesetzes zu Stande gekommen ist, so würde ste sämmtliche Mandate der Rartellparteien für ungültig zu erklären haben, denn nicht Einer der sauberen Drdnungspatrone ist ohne Berlegung, und zwar ohne flagrante, grobe, gewaltthätige Berlegung der Wahlfreiheit gewählt worden. Da nun die Wahlprüfungskommiffion nicht direkt und offen die ungefehlichkeit sanktioniren kann, so verurs theilt sie prinsipiell die Berstöße gegen das Wahlgeset, kann aber in feinem einzelnen Fall sehen, daß diese Berstöße schwerwiegend genug waren, um das Wahlergebnis anders zu gestalten, als es ohne diese Verstöße ausgefallen wäre. Den gleichen Standpunkt nimmt die Kommission auch gegenüber den bekannten Steistagsbeschlüssen betreffs der Verbote von Wählerversammlungen ein. Solche Verbote sind ungeseslich das wird ausbrücklich zugegeben aber an sich und für sich allein reicht ein solches Verbot nicht zur Üngültigerflärung einer Wahl aus. Der Nachweis muß erft erbracht werden, daß das Resultat abgeändert( ,, alterirt") wurde. Und da nun bas nationalliberale Dents und Begriffsvermögen so eigenthümlich eingerichtet ist, daß es niemals die Ueberzeugung" erlangt, das Wahlresultat sei thatsächlich alterirt worden, so braucht kein Mandat Tafsirt zu werden, und das nationalliberale Gewissen ist salvirt. Genug bas Alles ist ja nur au natürlich das Einzige, worüber prüfungskomödie noch ernst nehmen. man sich wundern könnte, ist, daß es noch Leute gibt, welche diese Wahl
"
-
-Wie Butty's Muster- Arbeiter beschaffen find. Der New Yorker Sosialis" bringt in seiner neuesten Nummer folgende Stige bes ehr lichen Arbeiters nach dem Herzen der Geldsadspreffe, die auch vortrefflich auf das Arbeiter Jdeal der Buttkamer und Konsorten zutrifft: Wer ist er, dieser ehrliche Arbeiter, den Ehren- Master( bezw. Bindter) an der Spise des Chorus von befolbeten Schreibknechten ber herrschenden Klaffe nicht müde wird, täglich von neuem als Mufter ju preisen und ihm begeistertes Bob ju spenden? D, gewiß, Ihr Herren! Der ehrliche Arbeiter, welcher nach Eurem Sinn ehrlich ist, ber ist in der That ein ganz prächtiger Rerl wenn Ihr nur recht viel von dieser Sorte haben tönntet! Der ehrliche" Arbeiter, wie die tafter, Dttendorfer, Buliger( die amerikanischen Bindter, Beonhard, Elben) und
-
Ronsorten ihn verstehen, der arbeitet nur für den bentbar nieb. rigsten Preis, erträgt geduldig und ohne Murren als ein unabwends bares Berhängniß alle Anmaßungen seines Brodherrn" und die Frech heiten seiner Sölblinge; leistet stets und überall blinden Gehorsam und stellt am Wahltage seine Stimme prompt dem Brotherrn zur Ber fügung; will nie etwas von einer Drganisation wissen und nimmt keinen Antheil an der Bewegung seiner Kameraben behufs Berbefferung ihrer materiellen Lage; wo immer Arbeiter am Streit sind, um eine fte jum Hunger verdammende Habgier zu brechen oder tore heiligsten Menschen rechte vor Bergewaltigung zu schüten, bort ist er der erfte am Blay, verächtliche Scabbienfte zu leisten... Für ein Linsengericht verkauft er seine Ehre und Menschenwürde; für Freibler ist er zum Denunzianten und Spigel in der Fabrik zu haben, und Fusel avancirt ihn zum Bolizeispion!' S
Während er so nte einen Finger für bie Menschheit gerührt und nie fich zu einem Nickelopfer für die Zwecke des Klaffentampfes aufzuraffen vermochte, ist er immer bereit, an den Früchten der Kämpfer als Aug" Arbeiter theilzunehmen.. Jm Siege als Schmaroger an der Tafel seiner natürlichen Brüder, im Kampfe aber als Lump und Berräther im Lager der Feinde ihnen Pfeile in den Rüden schleudernb: bas ist ber
Mehrliche" Arbeiter, welchen bie Rapitalistenpreffe belobt und auf die Schulter ftr eichelt; der ist ihr deal, und wie herrlich wäre die Schöpfung, wenn nur Alle so wären! Ein frommer Bunsch, The Herren! Das 2u mpenproletariat ist im Aussterben begriffen und bald wird es sich ausschließlich nur noch aus Detlafsirten ber Bourgeoisie rekrutiren! Fahnenflüchtige Offiziere, aristokratische Falsch. spieler, verlumpte Advokaten und verkommene Rorpsftube nten, die int Heidelberg und Göttingen Biergelage veranstalteten, Mäbchenjagd trieben und im Uebrigen miserable Strophen auf das einige Reich, den einzigen die werden hier ehrliche" Gott und den einen Raiser verübten Arbeiter und brave Pinktertoner( Jhring- Mahlows) werden!
Man schreibt uns:
-
Ein Schauspiel, um felbft Götter zum Zachen zu bringen: bez eifenstirnige Dtto, welcher sich darüber beschwert, daß die Franzosen so viele Spionen haben! ER scheint den Sinn für das Lächerliche ebenfo verloren zu haben, wie das Gefühl der Scham. En tann sich doch unmöglich einbilden, daß die Franjosen über SEINE Spikelarmee nicht vollkommen orientirt sind? Oder will En uns vielleicht weißmachen, EN wiffe von der unter Butty's Rommando stehenden Spigelarmes nichts das sei Putty's Sache?
-
Ober haben wir es hier wieder mit einem jener Rorpsburfchens streiche zu thun, bie darin bestehen, daß der ultende Nabaumacher bem, mit welchem er tralehlen will, genau das zum Vorwurf macht, was er selber thut und jener nicht thut? Zum Beispiel: er brüllt au nachtschlafender Zeit" wie ein losgebundenes Vieh, und fährt einen ruhig des Weges daher kommenden an: Was brüllen Sie so? Sia find ja ein ganz elendroher Bengel!" 2c. Namentlich in Göttingen wo ER sich seinerzeit studirenshalber" aufhielt, war dieser Saufbrüders ult zu Hause.
Und wenn ER auch sonst nicht viel in Göttingen gelernt hat, dieses ult hat er dort famos gelernt, wie unseren Lesern aus zahlreichen Exempeln bekannt ist.
-
Einerlei, in welcher Absicht und Gemüths verfassung ER den Frangofest ihre Spione vorwirft soviel steht fest, SEINE Spione haben fi wieder einmal durch ihre bekannte, wohl von ihm erlernte ,, Genialitá ausgezeichnet und in jüngster Beit verschiedene so pfiffige Streiche vers übt, daß die auswärtigen Regierungen ganz paff find ob so viel Genies lität. Zur Genialität" Bismarc's gehört nach dem Urtheil seiner Bes wunderer bekanntlich die wunderbare Offenheit, mit der er seine ges heimsten Gebanten enthüllt". Und die Spigel Bismard's scheinen ign diese Genialität" glücklich abgeguckt zu haben. Sie haben die auswars tigen Regierungen durch die wunderbare Offenheit" verblüfft, mit der ste ihre geheimsten Gedanken enthüllten."
"
Nach gewöhnlichen Begriffen haben sie sich erwischen lassen" Wirklichkeit waren fie nur genial".
-
Die Biedermänner nuter sich. Zwischen Nationalzeitung und Kreuzzeitung" hat sich eine töftliche Bolemit entsponnen. Das Drgan des beweglichen Rapitals wirft den Großgrundbefizern vor, fle raubten den Staat aus, um ihren Söhnen( blos diesen?) das Halten von Maitreffen zu ermöglichen. Und das Drgan des unbeweglichen Rapitalismus gibt den Vorwurf zurüd.
Die Bolkszeitung" zitirt den bekannten Heine'schen Bers, mit bent auch wir die Sache abthun wollen:
Es will uns schier bedünken, Daß sie alle beide stinken."
-
Borgesehen göttliche Vorsehung! Im preußischen Bands tag that am 7. Mai laut Bericht der Kölnischen Zeitung " Exzellenz Butty folgenden bedeutenden Ausspruch: Nun, meine Herren, ich wage der Geschichte nicht vorzugreifen, ich kann nicht wissen, ob es im Plane der göttlichen Borsehung liegt, daß Polen wieder hergestellt wird ober nicht, ich halte es, offen gestanden, für meine Berson für eine Chimäre, aber laffen wir das dahingestellt. Jndeß, wozu wir fest entschloffen sind, ist, daß unsre polnischen und westpreußischen Provinzen einen Theil dieses fünftigen Bolenreiches nicht bilden werden." Bonach sich der allmä tige Gott mit seinen unerforschlichen Plänen zu richten hat.
Allen Respekt vor den erhabenen Begriffen dieser Gottesgläubigen. Da ist der Neger, der seinen Fetisch durchprügelt, wenn derselbe nicht gethan, was er sollte, noch ein Phänomen von Logit. Und obendrein Heuchelt er wenigftens nicht.
-
-
Frankreich . Die Pariser Gemeinderathswahlen bedeuten einen hocherfreulichen Fortschritt des revolutionären Soziali mus in der Hauptstadt der Republik . Nicht nur find die bisherigen Bers treter der sozialistischen Arbeiterparteien Chabert, Faillet, Joffrin unb Baillant mit glänzenden Majoritäten wiebergewählt worden, es ip auch der Bezirk Belleville im 20. Arrondissement sofort hinzus genommen worden, und in einer großen Anzahl von Beşirken flehen Kandidaten der Arbeiterparteien mit zum Theil sehr günstigen Ausfichters in Stichwahl. Den Löwenantheil des Erfolges trägt, wie vorausgefagt die sogenannte Arbeiterfeberation( Boffibilisten) davon, bie diesmal neben bem Proletariat" den Eri du Peuple" zur Berfügung hatten, bo tann auch die sozialistisch- revolutionäre Union mit ihren Resultaten sehe zufrieden sein. In allen Bezirken, wo Sosialisten tandibirten, haben sie einen erheblichen Stimmenzuwachs gegen die früheren Wahlen zu ver
zeichnen. Und das, obwohl die Kandidaten der bürgerlich republikanischen Barteien meist ebenfalls mit sosialistischen Programmen in den Kampf rüdten. So namentlich die sozialistischen Rabitalen, die unter sich Männer wie die ehemaligen Kommunemitglieder Alphonse Humbert und Charte Longuet zählen, denen man nicht nachsagen kann, daß sie ihrer Bers gangenheit untreu geworden sind. Ueberhaupt tann man sagen, daß bez 8. Mai in Paris sine glänzende Genugthuung für die hingemeuchelte Rommune bedeutet. Grabe Longuet, Humbert, Batenne furs, bies jenigen Mitglieder der rabilaken Gruppe, die im Gemeinderath alle Forbes rungen der Arbeiter unterstützt haben, b. h. die am weiteßten na lints stehen, find ebenfalls mit großen Majoritäten wiedergewählt worben. Kurz, der Sozialismus ist in Paris ein Fallor geworden, mit benz ernsthaft gerechnet werden muß, und zwar nicht ber frühere fleinbürgere liche Sozialismus Proudhon's, sondern der echt proletarische Sosiale mus. Und so können auch unsere engeren Freunde, die vielgeschmähte Guesdisten, mit dem Gang der Dinge wohl zufrieden sein. Hat ma auch durch allerhand Machinationen grabe ihre fähigsten Bertreter in ben Hintergrund gebrängt, so haben sie boch dafür bie Genugthuung daß ihre früheren Gegner fest für ihr Programm eintreten. Und bas ist doch die Hauptsage.
Wir laffen nunmehr einige Bahlen aus den wichtigeren Beşirken fel gen, um unseren Lesern ein Bild von der Stärke des revolutioniran Sozialismus zu geben.
20. Arrondissement. Biertel des père Lachaise . Gb. Baillant, ehemaliges Mitglied der Kommune und Kandidat des revolutionären Zentralfomites von insgesammt 6491 Stimmen Belleville .
J. 8. Dumay, Metallarbeiter und Ranbibat ber fos. Arbeiterfeberation
3 fojialistisch radikale Randidaten jusammen Gay, reaktionärer Randidat
19. Arrondiffement. Combat
Chabert, Graveur, Ranbibat ber Arbeiterfeberation 3 verschiebene fojialistische Radikale
dorni smis 1818. Arrondissement. Clignancourt. J. Joffrin, Mitglied der Kommune, Randibat ber
Arbeiterpartei Jaclard, Mitglied der Kommune, sozialistischer De Constantin, Realtionde
Radikaler
5645 Stimmet
8709 Stimm 8110
886
2787
1909
5585
2788 1802
11. Arrondissement. Ba Roquette. Sozialisti 2570 Bonet, Schreiner, revolutionärer Sosialist Ch. Songuet, Mitglied der Kommune, fojialistischer Rabitaler Briault, Reaktiondr
1. f.....
5182 727