at Gamba ber That gewonnen worden; und auch Nobiling habe eine anarchistische Aber gehabt.

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Unser weitsichtigerer und staatsmännischerer Polizist hat aber soviet Logit im Leibe, daß er sieht, wie durch diese anarchistische Lesart der Boden bes Sozialistengesetes untergraben wird. Wir kommen auf ben wundersamen Tageblattartikel noch zurück, und wollen einstweilen nur noch das interessante Geheimniß verrathen, daß bie beutschen Reptilien und verschiedene ihrer Nährväter sich im siebenten bie bimmel befinden, weil die deutsche Sozialdemokratie durch die Enthül­lungen des Tausendsasa, der den Anarchismus und seine Träger" zu­fammengehegt hat, in Angst() Shreden(!!) und Auflösung(!!!) ten bersekt worden ist. O bie arme deutsche Sozial ing bemokratie!- e- alle Inars

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Man schreibt uns aus Deutschland : Die Macht eines Bolts Dy mißt sich nach seinem Heer und seiner Flotte" sagt bie chen deutsche Reptilienpresse, und folgert aus diesem Sat ben baldigen Unter gang Englands, das ja, verglichen mit den Staaten des Festlands, eine winzige Armee hat freilich keine so ganz winzige Flotte, aber boch eine Flotte, die nichts taugt, wie die englischen Oppositionsblätter und Oppofitionsredner bei jeder Gelegenheit sagen.

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Mit diesem Machtmeffer gemessen wären die Vereinigten Staa ten von Amerika überhaupt gar keine Macht, denn sie haben weder wirk eine Armee noch eine Flotte, oder doch wenigstens nichts, was nach uns volus eren militärstaatlichen Begriffen diesen Namen verbiente. Und trotzdem trieft Recten die Bereinigten Staaten heute schon das deutsche Reich wenn und es sein muß auch militärischzehnmal in die Tasche. Wenn es zu dann einem Krieg käme nun, wir auften uns die Armeen uns Figkeit ferer Feinde; für tausend Millionen Dollars hätten wir sie alle". auf meinte ein Vantee. Und er hatte nicht ganz unrecht. Aber auch abge­feben hievon wären die Bereinigten Staaten im Stand, nicht blos eine weit größere Armee als wir, sondern auch diese weit größere Armee weit längere Zeit auf den Beinen zu halten. Hatten die Bereinigten Staaten ohne die Rebellenftaaten damals blos mit 20 Millionen Einwohnern doch in dem Krieg gegen die Sklavenbarone bes Südens anderthalb millionen Soldaten vier Jahre lang im Felb, ohne erschöpft zu sein und nach den ersten Probefeldzügen Soldaten, die den besten Europa's nichts nachgaben! während wir mit einer doppelt so großen Bevölkerung im legten fran­öfischen Krieg auch nur 1 Millionen Soldaten aufstellen konnten und nach acht Monaten schon so erschöpft wären, daß wir es heut noch in den Knochen spüren.

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Unseren Herren Reaktionären ist es noch nicht klar geworden, daß ein freies Bolt, welches vor der allgemeinen Wehrhaftigteit fig nicht fürchten muß, wie despotische Staaten, militäris weit Größeres zu leisten vermag als bespotische n thre Staaten. Das Bischen Gedrill thuts nicht. Doch lassen wir das. Nur noch eine Bemerkung. Unsere Reptilienblätter lassen ihr Urtheil e von über frembe Staaten gern durch das Urtheil op positioneller tampf Parteien der fremden Staaten bestimmen. Und da in freien Staaten Saßten die Kritik tein Blatt vor den Mund nimmt, und mitunter auch übers Balme treibt, so kommen die freien Staaten bei dieser Manier besonders amals lecht weg. Wenn Lord Randolph Churchill die englische Armee wiffen eine miserable nennt, so reden ihm unsere Reptilien das freudig nach und weisen mit Stolz auf die tadellose, vollkommene deutsche Armee, wobei die braven Gesellen ganz vergessen, daß wer die deutsche Armee, oder überhaupt öffentliche deutsche Institutionen, oder deutsche Staats­männer einer tabelnden Kritik unterzieht, sofort für diese Frechheit mit einer Anklage bedacht wird. Es gibt nichts Leichteres, als einen tabellosen Staat und unfehlbare Staatsmänner zu haben. Man stedt toren, Jeben ein, ber bas Gegentheil behauptet. Das ist deutsche Regierungsweisheit.

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Sparig an der Arbeit. Wir haben bereits mitgetheilt, daß bie Rartellbrüder den Wahlprotest gegen die Wahl des Göt gesti e- Tagen bert und mit Instruktionen, wie der Zweck des Protestes vereitelt

werden kann, heimlich haben abbrucken lassen. Inzwischen sind die Herren d feine Kartellbrüder instruktionsgemäß an die Arbeit gegangen, haben die Zeugen ei theile mit Beleidigungsklagen bedroht, theils zu bestechen gesucht. In Wer einer Fabrik, deren Besizer in der üblichen Weise Jebem, der nicht für iger Gög stimme, die Entlassung aus der Arbeit angekündigt hatte, wurde Stegie wei Arbeitern mit Drohungen, Schmeicheleien und Be stehung derart tanzugesetzt, daß sie das Versprechen abgaben, ihre Aussagen zurück­beiter unehmen und als das Resultat sozialdemokratischer Einschüchterung aber hinzustellen. Schade nur, daß die Kartellbrüder mit diesen zwei Zeugen Spalten hineingefallen" find, denn die bösen Sozialdemokraten, welche ihren un Sparig fennen und die Manipulationen voraussahen, waren so vorsichtig, tönnte jene zwei Zeugen ihre Aussagen vor Zeugen machen zu laffen. Und revo bie Beugen der Zeugen sind nicht vom Stoff, sich versparigen zu lassen. ufmar Dies nur ein Stückchen von vielen.

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g ber Seinen Hauptstreich hat aber der Sparig nach einer andern Richtung Freund in geführt: er hat die Leipziger Kreishauptmannschaft, deren Egeria er 8 ver la ift lieft er doch den" Sozialdemokrat", die Freiheit" 2c. für den hiften Herrn Kreishauptmann von der Nothwendigkeit, das eipziger Boltsblatt zu unterdrücken, überzeugt, und das Leipziger Volks nnern blatt" ist verboten. Die Landtagswahl wird in etwa fünf bitten Wochen stattfinden, und da Bebel, deffen Mandat im Leipziger Land­treise erlischt, um jeden Preis aus dem Landtag entfernt werden soll, So mußte das Leipziger Volksblatt" natürlich über die Klinge springen. be berr Sparig hat Logit, wie man sieht. Uebrigens ist es seit Beginn der affer Sozialistengeset Aera eine sächsische Gewohnheit, sozialdemokratische, peitsich oder für sozialdemokratisch geltende Blätter am Vorabende von Wahlen mehu verbieten. Also dreimal geschehen in Dresden, und jekt einmal in r aus Leipzig. Man muß diesen Leutchen wirklich das Rompliment machen: lauben fie find verteufelt pfiffige Schindluberchen, weeß Knöbbchen!

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- Die Aussagen des ehemaligen Reichstagsabgeordneten eine, während der neulichen Prozeßverhandlungen in Magdeburg, fonnten, schreibt man uns, nicht verfehlen, in den weitesten Kreisen Be fremben zu erregen; und naturgemäß wird die Frage gestellt: Kann die g XV. fozialdemokratische Partei diese Angelegenheit ignoriren?

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Die Frage muß unbedingt mit ein beantwortet werden. Aber die n Borfozialdemokratische Frattion, welche zunächst zum Handeln berufen finnen gewesen wäre, ist jest außer Stand, etwas zu thun, weil Heine ihr 1848es nicht mehr angehört. Und so müssen denn die Genossen selbst die Sache in bie Hand nehmen, bis eine endgültige Erledigung möglich ist. Jeben­rächten falls wird es in der sozialdemokratischen Partei fein einziges Mitglied Mensch geben, das einen Rompromis mit dem preußischen Polizei- Ronfervatis ichtbar mus und ein Bekenntniß zum preußischen Polizei- Sozialismus als mit Die bem sozialdemokratischen Programm vereinbar erachtete.

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rl. Aus dem deutschen Reichstag. Die Pfingstferien des Reichs­tages sind vorüber, aber das Haus ist ebenso schwach, vielleicht noch schwächer besetzt als vor den Ferien, obwohl die Tagesordnung am Tage bes Wieberbeginns der Sitzungen das Interesse der Herren Boltsvertreter boll und ganz in Anspruch nehmen mußte, wenn sie ihre so oft ins Land Befchrieene Arbeiterfreundlichkeit wirklich ernst nehmen würden. Daß das nicht der Fall ist, und daß die vor den Wahlen auspofaunte Sorge für gute ben armen Mann eitel Phrase ist, ist zwar längst bekannt, aber es ist boch nothwendig, daß dies so oft als möglich und zwar immer wieder aufs neue konstatirt wird, und dies wollen wir hiermit thun. Es han belte sich nämlich um einige Fragen der Arbeitersusgeset gebung, wie sie auf Grund einer Kommissionsberathung vor das Blenum gelangten. Die Schnapsbrenner und Buderbarone glänzten durch Abwesenheit; fie werden erst wieder auf dem Plane erscheinen, wenn Branntwein und Zudergesetz wieder zur Berathung stehen. Das, was die Kommission aus dem von unserer Partei seiner Beit wieberholt eingebrachten Arbeiterschutzgesetz angeeignet hat, ist zwar herz lich wenig, aber selbst dieses Wenige wird den verbündeten Regierungen"

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Parlamentarische Umschreibung für Bismard das steht jetzt schon feft, nicht konveniren, d. h. ihm- pardon, ihnen als zu viel erscheinen und beshalb abgelehnt werden, selbst wenn der Reichstag diesem Wenigen justimmt. Und dieser wird das Wenige vielleicht annehmen, weil er der likon Ablehnung von Seiten der Bismarc'schen Dberkommis gewiß ist. Reichs­ tag und Bundesrath spielen hier bie römische Augurenkomödie.

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Und was follte eigentlich bei dieser Gelegenheit für die Arbeiter her­austommen? Wenig, sehr wenig mehr, als sie bereits jetzt schon haben. Rinder sollen unter 13 Jahren nicht zur Fabrikarbeit zugelassen werden,

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Unterricht erhalten, funge Personen sollen täglich nicht länger als zehn Stunden arbeiten dürfen, verheirathete Frauen in Fabriken täglich nur sechs Stunden, Wöchnerinnen sollen erst vier Wochen nach der Nieders funft wieder arbeiten dürfen, und Weiberarbeit soll in Bergwerken, Aufs bereitungsanstalten, Salinen, unterirdisch betriebenen Brüchen, Gruben, Bauhöfen, Hütten, Walz und Hammerwerken, Schleifereien und bort, wo giftige Stoffe verarbeitet werden, nicht zulässig sein. Gegen diese Forderungen hat sich aber in allen Vereinen und Kreisen der Indus ftriellen ein wahrer Sturm der Entrüstung erhoben in Form von Peti­tionen, mit welchen der Reichstag überschüttet wurde. Der Zentrals verein deutscher Industrieller" fiel am wüthendsten über diesen Eingriff in die Freiheit der Arbeit" her. Andere Ausbeutervereine folgten diesem Beispiel. Bei der Debatte, die sich im Reichstag entspann, erklärte der ultra­montane Abgeordnete Kaplan Hike, oben genannter Verein bestehe meist aus Eisenindustriellen und Spinnern, die sich am Raubzuge gegen das Bolt bei der neuen Steuergesetzgebung seit 1879 betheiligt und auf Rosten der Arbeiter bereichert hätten. Nun hat aber bekanntlich die ultra­montane Partei, zu welcher der Abgeordnete Hige gehört, diesen Raubs zug mitverschuldet und ihr Ja und Amen dazu gesagt, die ganze von Size gelennzeichnete Steuer und Wirthschaftsgesetzgebung hätte ohne ihre Mithülfe und Zustimmung gar nicht durchgeführt werden können. Jn ben Reihen der ultramontanen Partei figen überhaupt nicht wenig Eisen Industrielle, Schnapsbrenner, Zuckerbarone und Latifundienbesizer, die den Raubzug am Bolte in Szene gesetzt und denselben bis heut, wie die Geschichte der Branntwein und der Budersteuerfrage beweist, fortsetzen. Herr Hize hat also seine Pappenheimer, b. h. Parteifreunde, wie man sieht, recht treffend geschildert, trotzdem genirt es ihn aber durchaus nicht, in deren Steiben weiter zu fizen. Aber es gibt ein Sprichwort, das da lautet: ,, Sage mir, mit wem Du umgehst, und ich will Dir sagen, wer Du bist."

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Auch der oberschlesische Berg und Hüttenmännische Berein Ober­ schlesien ist eine unbestrittene Domäne des Zentrums ift gegen die Beschränkung der Weiberarbeit während der Nachtzeit vorstellig geworden. Aus der Petition dieses Vereins geht hervor, daß allein bei den Jndu­ftriezweigen, deren Intereffen durch ihn vertreten werden, 11,750 Ar­beiterinnen beschäftigt werden. Davon arbeiten 72 nur des Nachts und 3688 abwechselnd Tag und Nacht. In dieser Petition wird nun behaup­tet, daß die Nachtarbeit nicht gesundheitsgefährlich sei, auch keine die Sittlichkeit schädigende Folgen habe u. f. w. Ueberhaupt sind alle Betenten darin einig, daß sie nur im Interesse der Arbeiter und durchaus nicht im Interesse der Unternehmer vorstellig werden. Diese Phrase wurde von unserem Genossen Meister in trefflicher Weise ins gehörige Licht gesett.

Ob die Zahlenangaben des genannten Vereins über die Ausdehnung der Nachtarbeit der Wirklichkeit entsprechen, läßt sich schwer feststellen. Jm 8ink- und Bleibergbau, einer ungemein gesundheitsschäd­lichen Industrie, die als solche auch in den Berichten der Fabrikinspek toren öfter gekennzeichnet wurde, sollen nach der Petition 1775 weibliche Arbeiter beschäftigt sein, die Arbeit besteht in erster Linie in dem Bes dienen der Segmaschinen, Waschherde und sonstigen Apparate bei der Erzaufbereitung( 1100 Arbeiterinnen), im Beladen und Abfahren von Wagen( 480 Arbeiterinnen), im Klauben von Galmei, Aushalten von taubem Gestein, im Ausschlagen von Schlämmen 2c.( 695 Arbeiterinnen), im Aufwinden der Fördergefässe am Haspel, Ausstürzen bezw. Forts farren des Erzes( 410 Arbeiterinnen)." Nach Adam Riese beträgt somit die Zahl der in diesem Betriebszweige beschäftigten weiblichen Arbeiter 1100480+695+410= 2685, und nicht, wie angegeben, 1175. Wenn die anderen Angaben ebenso gewissenhaft sind, so weiß man, was man von denselben zu halten hat.

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Zeichen der Zeit nennt es bie ,, Berliner Volkszeitung" in einer ihrer legten Nummern, daß neuerdings nicht nur unter den Beamten, sondern auch unter den Gelehrten, den ,, Männern der Wissenschaft", die Sucht nach dem Abelstitel immer mehr um sich greift. ,, Es ist höchst bedauerlich," schreibt sie, sehen zu müssen, wie wenig fich Männer der Wissenschaft ihrer eigenen Kraft und Bedeutung bewußt find, wenn sie glauben, sich durch Verleugnung des Bürgerthums, in dem fie geboren und aufgewachsen sind, des Standes, in dem ste ihren Triumph gefeiert haben, eine höhere gesellschaftliche Stellung erwerben zu können. Wenn Offiziere, die von einer glänzenden Laufbahn träumen und durch das Studium der Rangliste zu der Ansicht kommen, daß nur dem Abel eine solche offen steht, sich um die Zugehörigkeit zu einem solchen bewerben, so kann man dies allenfalls verstehen, so lange der Schein für die Richtigkeit dieser Ansicht spricht, nicht aber daß Männer, welche durch eigenes Verdienst und durch Fleiß und Arbeit sich zu einer geachteten Stellung in der Wissenschaft und im bürgerlichen Leben hin­aufgeschwungen haben, nun keinen größeren Ehrgeiz mehr haben als ben, durch Annahme des von" ihre Abstammung vergessen zu machen."

Sehr richtig. Aber weiß die Volkszeitung" denn nicht, daß in Preußen Deutschland ganz wesentliche materielle Vortheile mit dem Abelstitel verbunden sind? Daß das alle Preußen 2c. sind vor dem Gesetze gleich, Standesvorrechte finden nicht statt", zwar in den, von den hohen, höchsten und allerhöchsten Beamten im Staate so wahr ihnen Gotthelfe" beschworenen Verfassungen steht, aber grade des­halb nicht beobachtet wird? Und wie kann sie von Leuten, die sammt und sonders wider den heute im Volte um sich greifenden Geist des Materialismus eifern, erwarten, daß sie selbst aus idealen Rüd fichten auf materielle Bortheile Berzicht leisten sollen? Fällt den Herren gar nicht ein.

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Wie Arbeiter in den Zod gejagt werden. Aus Gelsen tirchen schreibt man uns:

Vor acht Monaten verunglückten hier auf einer Zeche 53 Berg­leute. Jegt, in der Nacht vom 7. zum 8. Juni, mußten wieder 52 Mann ihr Leben opfern.

Nach dem Bericht der Rechenverwaltung entstand das Unglück auf Soole und Flöt 13, wo sich Wetter gesammelt, die sich, aus noch un­erklärter Ursache, wahrscheinlich aber durch einen Schuß, entzündet, und so eine verheerende Explosion verursachten. Es waren nicht allein Repas ratur Arbeiter angefahren, sondern eine Anzahl Bergleute, meistens ver­heirathete, machten die Nacht eine Ueberschicht, um den Verlust des bevor­ftehenden Feiertages, an welchem nicht gearbeitet wird, auszugleichen. Die Untersuchung hat ergeben, daß die Berwaltung keinerlei Berschulben trifft, da Aues in bester Ordnung war, und besonders der neu anges legte Bentilator trefflich funktionirte. In Wahrheit verhält sich die Sache jedoch anders, der Bentilator hat längere Zeit, wahrscheinlich stunden. lang, ftillgestanden. Db hierbei Ersparungsrüdsichten oder Nachlässigkeit zu Grunde liegen, wäre noch näher zu untersuchen. Wahr scheinlich wird es jedoch der Verwaltung gelingen, die wahre Ursache des Unglücks zu vertuschen.

Also 105 Opfer in einem Zeitraum von acht Monaten, ohne die jenigen, die fast täglich vereinzelt geopfert werden. In Nr. 18 des Sozialdemokrat" stand ein Bericht, daß man in China 300 lästige Broletarier in einem Tempel verbrannte, und wurde dies als ein vor­zügliches Mittel, um überflüssige Arbeitskräfte zu beseitigen, den biedern Bürgern unsers Reichs der Gottesfurcht und frommen Sitte empfohlen. Wer will aber bestreiten, daß unsere Herren Bergwerksbefizer den Chi­nesen doch noch über sind?

Nicht allein, daß sie die Löhne bermaßen brüden, daß der Arbeiter gezwungen ist, das Aeußerste zu wagen und manchmal sich auch da zum Schießen entschließt, wo dies verboten ist, blos weil, wenn die Rohle zu feft, es ihm sonst unmöglich wäre, auch nur den noth= dürftigsten Lohn zu verdienen, sondern sie bewirken auch das durch, daß sie die Gebinge immer niedriger sehen, daß sich die Arbeiter von Tag zu Tag mehr a barbeiten und gezwungen sehen, wenn nur irgend möglich Ueberschichten zu machen, trobem ihre Ernäh rungsweise immer schlechter wird und also ihre Kräfte abnehmen. Auf diese Weise erreichen es die Herren, daß sie ihre Arbeiter im Alter von 40 Jahren vollständig ausgenutzt haben, und daß ein Bergmann, der diefes Alter überhaupt erreicht, meistens einer wandelnden Ruine gleicht, die auf den Zusammenbruch wartet. Wahrscheinlich haben diese Herren die Vorlesungen des italienischen Professors besucht, der als Mittel, um eine Uebervölkerung zu vermeiden, angibt, dafür Sorge zu tragen, daß die Menschen nur ein Alter von 40 Jahren erreichen. Es geht eben nichts über Gelehrigkeit."

Die Bourgeoispreffe bejammert heuchlerisch das entsetzliche Unglück", bas die braven Bergleute"- Ausdruck der Kölnischen Zeitung"- betroffen, wenn aber ebendieselben Bergleute, über deren Zoo das Geld. fadsblatt Krokodilsthränen vergießt, sich gerührt hätten, um Arbeits­

bebingungen zu erringen, bei denen sie nicht gezwungen wären, auf Leben und Tod zu schanzen, dann hätte dasselbe nur Beschimpfungen für sie gehabt, wie es jede Gewaltmaßregel bejubelt, mittels deren den braven Bergleuten" die Hände geknebelt werden.

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Es ist überhaupt Heuchelei, von einem Unglüď zu reben, wo es fich um verbrecherische Preisgabe von Menschenleben handelt. Thatsache ist," schreibt uns ein anderer Arbeiter aus Gelsenkirchen, daß der Ventilator stets eine halbe Nacht still steht, damit nur einige Schaufeln Kohlen gespart werden und dem armen Invaliden, der die Maschine bedient, eine halbe Schicht abgezogen werden kann, denn das bringt antièmen! Was sind dagegen 52 Bergleute?! Hibernia ist die nämliche Verwaltung, die ihre Beamten mit tüchtigen Rnütteln versehen in sozialdemokratische Versammlungen schickt, zu dem Behufe, Einberufer und Redner nach Kräften durchzubläuen; die nämliche Vers waltung, die den Genossen Meinert aushungern lassen will, weil derselbe das Verbrechen beging, Versammlungen zu leiten; die nämliche Verwaltung, die die Löhne der Arbeiter dermaßen gedrückt hat, daß Familienväter am Lohntage nicht ihre Brodschuld bezahlen konnten und weil sie das Geschrei ihrer Kleinen nicht länger anhören konnten, hins gingen und sich aus Verzweiflung das Leben nahmen; die nämliche Ver­waltung, die die Taschen gewiffer höherer Beamten spiate, auf daß sie nackte Thatsachen vertuschen helfen, wie das bei den letzten acht Ver­unglückten geschehen, die kaum vor einigen Wochen an ganz der näm lichen Stelle um's Leben tamen; eine Verwaltung, die in Niedertracht und Ausbeutung ihresgleichen sucht eine echt reich streu bis mardisch nationalliberale Verwaltung."

Wie lange werden die Arbeiter das Joch dieser Morbgesell­shaft noch ertragen!

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Aus Sachsen schreibt man uns: Le roi s'amuse.*) Nämlich der Bayerntönig. Ich lege Ihnen eine Notiz der Berliner Volksztg." über den echt königlichen Sport des Königs Dito von Bayern bei. Ga heißt da:

Bon Rönig Dtto von Bayern wissen die Klatschfraubasen in der Presse wieder allerlei zu erzählen. Es ist peinlich mitanzusehen, wie in der Presse die Persönlichkeit des unglücklichen Mannes, über dessen Leben und Treiben man aus den einfachsten Rücksichten der Menschlichkeit einen Schleier ziehen sollte, durch die Spalten sen sationslüfterner Blätter gezerrt wird. Ein ganz haarsträubendes Beispiel dieser Anekdotenjägerei finden wir neuerdings im Neuen Wiener Tageblatt", und wir drucken es ab, um zu zeigen, bis zu welchem Grade sich die Geschmacklosigkeit versteigen kann. Das Blatt erzählt:

,, Eine der täglichen Berstreuungen des Königs Dtto ist es gegene wärtig, nach Bauernburschen zu schießen. Da ihm dies augenscheins, lich großes Bergnügen bereitet, hat seine Umgebung einen Modus gefunden, um diese Jagd nach Bauernburschen so harmlos als möge lich zu machen. Man händigt jeben Mittag dem König eine blinds geladene Flinte ein; König Otto tritt an das offene, nach dem Park seiner Residenz führende Fenster; wenige Minuten nachher tritt ein Bauernjunge aus dem Gehölz und geht quer über den Rasen. Der König drückt ab, der Bauernjunge fällt zu Boden, Leute eilen hers bei, die den scheinbar Todten forttransportiren, und befriedigt von diesem Erfolge seiner Jagd, zieht sich der König wieder in seine Appartements zurüd. Es braucht wohl nicht erst versichert zu wer ben, daß der betreffende Bauernjunge, sowie man ihn aus dem Parte getragen, munter auf beiden Füßen steht, sich sehr wohl fühlt, baare zwanzig Pfennige für seine Bemühung erhält und bittet, ihn recht bald wieder in dieser so dankbaren Rolle zu bes schäftigen. Das fortschrittlich demokratische Blatt findet, daß die Geschichte, wenn wahr, von einer ,, Frivolität ohne Gleichen" zeugt, für die man natürlich nicht den geiftesumnachteten Monarchen" verantwortlich machen könne, wohl aber seine ,, Aerzte, die solch' unwürdiges Spiel in Szene setzen", und hofft daher auf eine energische Berichtigung von zuständiger Seite"( die aber nicht erfolgt ist. Ned.).

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Ich weiß nicht, ob Sie von der Sache schon Notiz genommen haben, jedenfalls brauche ich Ihnen nicht zu sagen, daß die Verrücktheit des besagten Königs von Gottes Gnaden Methode hat, und nur auf einem fleinen Irrthum in der Zeitrechnung beruht. In der guten alten Zeit gab es sehr viele Monarchen, welche ihre Unterthanen" zum Plaisir höchsteigenhändig köpften und todtschossen. Und im Grund genommen, ist es doch ein tausendmal harmloserer Beits vertreib, dann und wann einen Bauernburschen" zu erschießen, als Hunderttausende von Bauernburschen" und anderen Burschen als Kanonenfutter auf die Schlachtbank führen zu lassen.

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Zum Schluß will ich nur noch bemerken, daß unsere sächsischen Amts­blätter die Notiz über das königliche Vergnügen ohne jeglichen Kommentar bringen, gerade als verstünde es sich von selbst, daß Könige sich so amü firen, und das Bolt sich solches Am usement gefallen lassen muß.

Es geht nichts über eine gesunde Logik. Jn Petersburg hat neulich die Ansprache, die der Metropolitan von Kiew in Nowotschratest an Bäterchen gehalten, bei den Gutgesinnten Entsetzen, bei den Uebelgesinnten aber unbändige Heiterkeit erregt. Der griechisch katholische Oberrabiner erklärte nämlich darin mit dürren Worten, der gegenwärtige Herrscher Rußlands sei ein Gesalbter des Herrn, der zur Regierung nicht nur traft der Geseze Rußlands, sondern auch durch eine besondere Aeußerung der Vorsehung Gottes berufen worden sei, die sich in den Umständen, unter welchen er den Thron seiner Väter bestieg, offen kund gethan habe. Das Regiment auf Erden," führte der weise Kirchenfürft weiter aus, fteht in Gottes Händen, derselbe gibt uns rechtzeitig einen tüchtigen Regenten. Die Wahrheit dieses Ausspruches hat sich vollkommen bewährt bei unserem vielgeliebten Monarchen. Er ist der Auserwählte Gottes, wunderbar auf den Thron gesezt durch die Hand des Herrn, als derjenige, den unsere Zeit nöthig hatte." Die besonderen Umstände", unter denen sich die wunderbare Berufung Alexanders III. vollzog, waren bekanntlich die Bomben Ryssakow's und Grinewegti's. Nimmt man nun an, daß nichts ohne Gottes Willen bei gekrönten Häuptern ohne Gottes Gnabe geschieht, so hat der Pfaff von seinem Standpunkt aus ganz Recht, Gott dafür zu danken, daß Alexander II ., der noch nicht ganz so verpfafft war wie Alexander III-, den Nihilisten zum Opfer fiel unsern Herrgott absolut, wenn er unsern Willen thut." Der Mann heißt nicht umsonst Platon.

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- Das Verbot des Leipziger Boltsblatt" hat für Re bakteur sowie Druder Schmidt und Seebach- Folgen" gehabt. Beide sind aus Leipzig ausgewiesen worden. Wenn wir uns einmal auf den Boden des Sozialistengesetzes stellen, so können wir es ja begreiflich weil logisch finden, daß man den Se bat teur eines auf Grund des Sozialistengesezes verbotenen Blattes auch auf Grund des Sozialistengesetes ausweist. Aber was hat der Drucker verschuldet, der für den Inhalt des Blattes doch nicht verantwortlich ist? Hier fehlt je de moralische Berechtigung. Hier kann nur das Bes streben brutaler Einschüchterung den Beweggrund abgegeben haben. Den Druckern soll ein heilsamer Schreden" eingejagt werden, Samit in Zukunft teiner mehr wagt, ein des Sozialismus verdächtiges Blatt herzustellen. Das reinste Schreckens regiment, das mit der Existenz eines Menschen spielt wie die Rage mit der Maus, und das über die Bernichtung ein er Existenz so wenig Gewissensbiffe empfindet wie die Rage über die Berreißung und Verspeisung einer Maus. Freilich- der Vergleich hinkt etwas. Und die Rage Polizei hat schon oft erfahren und wird es noch mehr erfahren, daß die Sozialdemokratie teine Maus ist. Jedenfalls triecht sie nicht in's Mausloch, und jedenfalls gibt es ges legentlich eine Rollenvertauschung.

Spikellogit. Der Hamburgische Korrespondent", ein Blatt bas zwar immer konservativ war, sich aber früher durch seine objektive Behandlung der Tagesereignisse auszeichnete, während es jest, unter dem Einfluß der Bismarckisch Butttamerischen Preß- Pädagogik, auf das Niveau ber Pindterei gesunken ist, hat für die Abschlachtung der Sozialdemo fratie einen Spigel als Mitarbeiter, der seine Informationen direkt aus

*) Der König amifirt sich." Titel eines Bittor Hugo'schen Dramas.