Te aufgehegt waren, in ihre Mitte und halten Versammlungen ab. Der Generalrath der Partei, statt die Bewegung zu ermuthigen oder sie aufs zuhalten, spricht sich persönlich gar nicht aus, sondern fragt alle nicht im Streit befindlichen Vereine um ihre Meinung an und läßt sie über bie von der Partet in diesem großen Rampfe zu befolgende Saltung

abstimmen.

Ich kann Euch bezeugen, daß die Arbeitervereine in Gent  , in Brüffel, in Antwerpen   und an allen anderen Orten diese wichtige Tagesfrage frei diskutirt und sich mit großer Mehrheit gegen die Theilnahme am Streit ausgesprochen haben.

Sollte sich der Generalrath nun für den Streit entscheiden, nachdem er wußte, daß ihm von der Partei keine Folge gegeben würde? Ronnte er den Kampf, ben die Streifenden führten, verurtheilen? Nein! Sage man, was man will, das Land war weder für einen ökonomischen Kampf wie der Generalstreit, noch für die Revolution, wenn der Streit erforg Ios blieb, vorbereitet.

Der allgemeine Streit mißglüdte, nicht weil es den Mitgliedern bes Generalraths an Muth fehlte, sondern weil die Bewegung gegen ben festen Willen der Majorität der zur Partei gehörenden Arbeiter vereine unternommen wurde.

Ebensowenig wie man eine Revolution macht, macht man auch einen Generalstreit, und wenn der Generalrath fich für den sofortigen Rampf erklärt hätte, hätte er nur die Arbeiter niederwerfen und die Arbeiters bewegung auf lange Zeit von den Reaktionären ersticken gemacht.

Wir begreifen nicht, wie man uns des Mangels an Muth beschuldigen tann, wir glauben doch solchen bereits bewiesen zu haben.

Nein, Genossen, wir wollen nicht Alles preisgeben, um die Genoffens fchaften zu retten, wir halten zu denselben, weil sie eine Goldgrube für die Propaganda und ein wirksamer Hebel der Drganisation sind; aber wenn sie die Mitkämpfer oder die Partei aufsaugen sollten, so würden wir teinen Augenblick zaubern, fie fallen zu lassen.

In der Hoffnung, daß diese Erklärungen, die nur die genauefte Wahrheit sind, den falsch urtheilenden Genossen die Augen öffnen mögen, grüßen wir Euch brüderlich und geben Euch die Versicherung, daß die belgischen Genoffen unsere Sache nie verrathen und vor feiner noch so große Gefahr zurückschrecken werden, um dem Sozialismus zum Siege au verhelfen.

E. Anseele.

In gleichem Sinne spricht sich C. de Paepe in einer Buschrift an uns aus. Er sagt unter Anderm:

Was den Generalrath der Arbeiterpartei anbetrifft, der aus Delegirs ten der verschiedenen großen provinzialen Arbeiterfederationen zusammens gesezt ist, so hat er in dieser Sache nur die Beschlüsse des zu Ostern in Dampremy abgehaltenen Kongreffes ausgeführt. Wenn er eingegriffen hätte, so hätte er seine Vollmachten überschritten, seinem Mandat zuwiders gehandelt und würde sofort von der großen Mehrheit bekämpft und auf bem nächsten Kongreß zur Rechenschaft gezogen worden sein.... Ales was der Generalrath, nachdem der Streit einmal ausgebrochen, thun konnte, war, den Arbeiterorganisationen die Entscheidung überlassen, ob Sie sich der Streitbewegung anschließen wollten ober nicht, und ander feits die Streitenden gegen die Angriffe der Bourgeoisie in Schuh neh men, die Arbeitervereine intatt zu erhalten und so viel als möglich die Auflösung zu verhindern suchen. Das fonnte der Generalrath thun und Das hat er gethan in Bezug auf eine Bewegung, die gegen die Arbeiter partei unternommen war und in der zusammenwirkten: 1) der Einfluß ber Freunde Defuiffeaug's, eines Ueberspannten, der gegen die Bour geoisie, der er angehört und die ihn ausgeschloffen hat, erbittert, aber feineswegs Sozialist ist, 2) die natürliche Erhitzung durch Hunger und Elend, und 3) die Manöver der Provokationsagenten der Regierung.

Jch gehöre dem Generalrath nicht an, ebensowenig Bertrand, noch irgend einer der von früher her bekannten belgischen Sozialisten, mit Ausnahme Anseele's, der in demselben das vorgeschrittenfte kommunisti­sche Genter Element vertritt, und 2. Berrycken, ein alter Anarchist, ber denjenigen Bruchtheil der Anarchisten vertritt, der sich der Arbeiters partei angeschloffen hat und den spanischen follettivistischen Anarchisten entspricht, die zwar ihr Jdeal einer, aus freien Gruppen zusammen­gesezten Gesellschaft ohne Regierung und ohne Gefeße für die Zukunft festhalten, für die Gegenwart aber die Nothwendigkeit der Organisation ber Arbeiter in Syndikatskammern, gewerkschaftlichen und selbst koopo­rativen Genossenschaften, sowie des politischen Rampfes einsehen. Meine Bertheidigung des Generalraths ist also durchaus unpersönlich, viele seiner Mitglieder sind mir ganz unbekannt, fast alle neu in der Bes wegung, Arbeiter mit den besten Abfichten. Außerdem bemerke ich noch, baß alles, was der Generalrath während der jüngsten Bewegung gethan, von seinen Mitgliedern einstimmig beschloffen war, und diese, gemäß der Organisation dieser Körperschaft, in beständiger Verbindung mit ihren Mandatgebern standen, da jeder im Kreise der Federation wohnt, die er pertritt.

Die Vorwürfe find also lediglich an die Partei in ihrer Gesammtheit zu richten, oder beffer an ihre Organisation, die dem Generalrath nicht bie Befugniß zuerkennt, die erforderlich ist, um nach eigenem Ermessen in Bewegungen wie die jüngste einzugreifen. Die Organisation der bel gischen Arbeiterpartei ist vielleicht nicht zentralistisch genug, ihre Statuten geben vielleicht dem Generalrath keine genügende Bollmacht, das sind Einwände, die sich hören laffen. Aber es muß auch gesagt werden, daß wenn die Statuten dem Generalrath zu große Befugnisse zuwiesen, bie Partei vielleicht in Stücke zerfiele, und statt in ihrem Schooß alle oder faft alle Arbeitervereine des Landes zu umfaffen, fie nur eines oder wei der Elemente, aus denen fie fich zusammensett, in sich begreifen, nicht mehr die Arbeiterpartei, sondern eine Sekte sein würden, die je nach dem einen mehr oder minder revolutionären, mehr oder minder refor mistischen, mehr oder minder schroffen oder mehr oder minder gemäßigten Sozialismus vertritt."

Zum Schluß beklagt es de Paepe, im Sozialdemokrat", dem Drgan ber deutschen   Sozialdemokratie, so entmuthigende Angriffe auf die Ge­noffen des belgischen Generalraths zu finden ,,, Arbeiter, die zum größten Theil mit Aufopferung ihrer eigenen Existenz in den Generalrath ein getreten, auf die Gefahr hin, fich den Maßregelungen der Bourgeoisie auszusehen, nicht aber erwarteten, von auswärtigen Sozialisten Rüffel zu erhalten, während sie nur ihre Pflicht gethan."

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der abgegebenen Stimmen nur etwa 185 Mandate bekommen hätte, also 14 weniger als die absolute Majorität- 220 Man bate bekam, feine erhebliche Majorität, aber immer eine Majorität, welche der Regierung für die nächsten drei Jahre die Erfüllung ihrer meisten Lieblingswünsche" gewährleistet.

Wenn wir den ungeheuren Drud, welcher von und für die Regie rungsparteien ausgeübt worden ist, erwägen- ein Drud, der nur bet ben Napoleon'schen Plebisziten seines Gleichen gehabt hat und jedenfalls alles bisher in Deutschland   Geleistete weit hinter sich läßt- so müssen wir uns wundern, daß den Regierungsparteien nicht eine größere Bahl von Wählern zugefallen ist.

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Der deutschen   Wählerschaft, die sich in ihrer- wenn auch nicht auss reichenden Majorität inmitten des tollen, finnverwirrenden Kriegs­lärms das ruhige Urtheilsvermögen bewahrt hat, kann dieses Resultat nur zur Ehre gereichen.

Daß die Regierungsparteien beffenungeachtet in dem Reichstag   eine Majorität befizen, das spricht nur für die Mangelhaftigteit unseres Wahlsystems.

Noch greller erscheint das Mißverhältnis zwischen der Zahl der abgegebenen Stimmen und der Zahl der Mandate, wenn wir die ein zelnen Parteien durchnehmen. Während z. B. die Sozialdemokraten bei 775,000 Stimmen nur 11 Mandate haben, sind die Deutschfreisinnigen, die nur wenige Tausend Stimmen mehr auf ihre Kandidaten ver einigten, durch 32 Abgordnete im neuen Reichstag vertreten, so daß je ein sozialdemokratischer Abgeordneter auf 70,000, ein deutschfreifinniger auf 28,000 Wähler kommt, und somit ein sozialdemokratischer Abgeord neter zwei und ein halbmal so viele Wähler vertritt als ein deutsch  freifinniger.

Darauf haben wir unserm werthen Freunde nur zu erwidern, daß der betreffende Artikel keineswegs die Meinung der Redaktion, sondern, wie ausdrücklich hervorgehoben wurde, nur die eines Einsenders wiedergab, ber für sein, von dem der Nedaktion abweichendes Urtheil um Aufnahme nachgesucht hatte. Ihm diese zu verweigern, lag umsoweniger ein Grund vor, als der Artikel, bet aller Schärfe der Kritik, doch burchaus unpersönlich gehalten war, der Schreiber liche oder vermeintliche Fehler geißelte, aber durchaus nicht die Reinheit der Abfichten der belgischen Genoffen in Frage stellte. Unter folchen Umständen fonnte die Aufnahme des Artikels nichts Verlegendes für unsere belgischen Genoffen haben. Fehler kommen überall vor, sie offen zu diskutiren, um sie in späteren Fällen zu vermeiden, ist parteis genössische Pflicht. Das war wenigstens die Ansicht, die uns leitete, und wir würden es bedauern, darin von unsern belgischen Genossen, deren Freundschaft wir so oft zu schäzen Gelegenheit gehabt, misverstanden worden zu sein.

Wenn wir von den Kartellparteien absehen, so haben von den drei Oppositionsparteien zwei einen Stimmenzuwas zu verzeichnen: das Zentrum und die Sozialdemokratie, und eine, die deutschfreifinnige, einen Stimmenrüdgang. Der deutschfreifinnigen Partei fehlt offenbar der nöthige taktische und prinzipielle Busammen halt. Bourgeoispartei gleich den Nationalliberalen, unterscheidet sich die Fortschrittspartei von diesen nur durch eine schärfere Betonung des wirthschaftlichen und politischen Liberalismus: des Manchesterthums und der bürgerlichen Demokratie. Die Tage des Manchesterthums und der bürgerlichen Demokratie find aber vorüber, und es gebricht der deutschfreisinnigen Partei auch an der nöthigen Konsequenz, diese ihre Anschauungen rücksichtslos in die poli tische Praxis umzusehen. Infolgedessen ist das, was die deutschfreisinnige Partei von den Nationalliberalen unterscheidet, wesentlich nur ein Moment der Schwäche und nicht der Stärke.

Wenn wir für die Stichwahlen zwischen deutschfreisinnigen und Regierungs Kandidaten unseren Genoffen den Rath ertheilt haben, unter gewissen Bedingungen für die Kandidaten der Deutschfreifinnigen zu stimmen, so leitete uns hierbei einzig die Rücksicht auf die Intereffen unserer Partei und die freiheitliche Entwicklung unseres Vaterlandes. Als Vorfämpferin der Freiheit hatte unsere Partei die Pflicht, bei Stich­wahlen zwischen gegnerischen Kandidaten entweder Enthaltung zu üben oder in dem Fall, daß die Erwählung des einen Kandidaten für die Partei und das Vaterland einen Nuzen hat, diesen Kandidaten zu unterstützen. Die bei den letzten Wahlen gemachten Erfahrungen stellen uns indeß vor die Frage, ob die Erwählung eines freisinnigen Randis baten gegenüber einem Regierungstandidaten überhaupt von Nugen für unsere Partei und die freiheitliche Entwicklung unseres Vaterlandes sein kann.

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Eine Partei, deren Mitglieder in Duzenden von Drten gemeinsame Sache mit den Regierungsparteien gegen die Sozialdemokratie gemacht haben, kann unmöglich noch selbst nur im bescheidensten Maße- als Hüterin des freiheitlichen Gedankens betrachtet werden. Ja, die deutsch­freifinnige Partei fann taum noch als ernsthafte politische Partei gelten, nachdem sie vor dem Ansturm der Reaktion auseinandergestoben ist wie Spreu vor dem Winde. Innerhalb der deutschfreisinnigen Bartei wird dies auch von Manchen eingesehen und eine Reorganisation auf Grund eines ächt demokratischen Programms" befürwortet.

Dies wird aber ein frommer Wunsch bleiben. Die Parteientwicklung und die Scheidung der Klassen ist in Deutschland   soweit fortgeschritten, und das Programm der Sozialdemokratie genügt so vollständig ben wirthschaftlichen und politischen Bedürfnissen des deutschen   Bürgerthums, soweit es noch von demokratischen Ideen durchdrungen ist, daß neben ber Sozialdemokratie fich fein Blas mehr für eine sogenannte bürger liche Demokratie findet. Sind doch auch alle bisherigen Versuche, eine folche Partei zu gründen, in kläglichster Weise gescheitert.

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Beffer als die deutschfreisinnige Partei hat das 8entrum den Wahlkampf bestanden. Es hat im Wesentlichen seine Stellungen behauptet, und verglichen mit 1884, die Zahl seiner Wähler noch um 249,000 vermehrt von 1,378,400 auf etwas über 1,627,000. Es erklärt sich dieses günstige Ergebniß einestheils aus der mächtigen Drgnnisation der katholischen Geiftlichkeit, auf welche das Zentrum fich stüßt, andererseits aus seiner vorzüglichen, sich an jene Kirchenorganisation anlehnenden Parteiorganisation, und namentlich aus der trefflichen Organisation der ultramontanen Preffe, die in den katholischen Gegenden Deutschlands  der Regierungspreffe erfolgreich Paroli bietet und sie sogar zu absoluter Einflußlosigkeit gebracht hat.

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Die sozialdemokratische Partei Deutschlands   hat keine Bresse- all' ihre Parteiorgane sind durch das Sozialistengesetz zerstört worden ist durch das Sozialistengesez aller derjenigen Organisations, Agitations­und Propaganda- Mittel beraubt, die zum politischen Kampf gehören und die allen übrigen Parteien, das Zentrum nicht ausgenommen, zu Gebot stehen und dennoch hat die sozialdemokratische Partei in der letzten Wahl unter den Oppositionsparteien verhältnißmäßig bei Weitem den größten Stimmenzuwachs erlangt.

Sie ist von 550,000( in runder Summe) auf 775,000 Stimmen ge­stiegen, was einen Zuwachs von über 225,000 Stimmen, oder mehr als 40 Prozent bedeutet, während die Zunahme des Zentrums nur 17 Pros zent beträgt. Die Kartellparteien haben allerdings verhältnißs mäßig noch mehr Stimmen gewonnen die beiden konservativen Parteien( Ronservative Partei und Reichspartei) zusammen gegen 55 Pro zent und die nationalliberale Partei ungefähr 64 Prozent.

angehört haben, verantwortlich zu machen sei. In jeder Partei und trud jebem Stand kann es Lumpen und Schurken geben. Und es fällt uns

Allein dieser Stimmenzuwachs der Kartellparteien ist nur das Augen­blidsprodukt der freventlich erzeugten Kriegsangst und der übrigen, auf gleicher fittlicher Höhe stehenden Wahlmanöver. Er bedeutet schon dess halb keinen Stärfezuwachs, weil die Kartellparteien nicht mit ihren reaktionären Programmen auf den Wahlplan getreten sind, sondern einzig und allein über die Frage abstimmen ließen:

Will das deutsche Bolt den Krieg ober den Frieden?

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B. nicht im Entfernteften ein, den Stand der Staatsanwälte im Allgemeinen dafür verantwortlich zu machen, daß so viele feiner Angehörigen fich als Lumpen, Schurken, ja gradezu als Berbrecher ents puppen, und daß er außerdem ein so unverhältnißmäßig großes Ron tingent für das Frrenhaus ftellt. Wir stehen sogar nicht an, zu behaup ten, daß wir das Institut der Staatsanwaltschaft unter den heutigen fozialen Berhältnissen für unentbehrlich und den Beruf eines Staats anwalts an sich für ebenso ehrenhaft halten, wie irgend einen anderen bürgerlichen Beruf. Ja, wir haben ideal angelegte Naturen gekannt, die mit wahrer Begeisterung in das Amt eintraten, welches die Bes gent ftrafung des Unrechts, die Geltendmachung des Rechts, und den Schut der Unschuld zu seinem Zweck haben soll. Sobald dieser Swed aber umgebreht wird sobald die o mo Titit in die Justiz einbricht, und der Staatsanwalt zur Anfertigung ben von Zenbenzprozessen gebraucht wird, deren Zweck es ist: bas richt Recht zu bestrafen, das Unrecht zur Geltung zu bringen wer und die Unschuld zu verfolgen hört es mit dieser Jdealität bas bert bes ftaatsanwaltschaftlichen Berufs auf. Der Staatsanwalt, der sich zu Tendenzprozessen hergibt, stellt sich von vornherein auf den Boden der Rebe Stativ Unsittliteit und Rechtlosigkeit; er tritt mit Füßen, was ihm heilig sein sollte und aus einem Vertheidiger des Rechts wird ber er zu einem Henter des Rechts.

Und die Wähler, welche für die Kartellparteien stimmten, gaben ihr Votum einzig und allein für den Frieden ab; und nicht für das Programm und die Prinzipien der Kartellparteien. Die Er haltung des Friedens ist aber ein Biel, welches auch wir erstreben. ( Fortsetzung folgt.)

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Wir wollen nicht so weit gehen, zu sagen: jeder Staatsanwalt, ber politische Tendenzprozeffe einleitet und führt, sei ein Schurke oder gar fint Verbrecher. Wir wissen sehr wohl, daß die Grenzlinie zwischen Recht Lehrl und Unrecht nicht immer scharf abgezeichnet ist, und daß es sehr viele wohr sonst ganz achtungswerthe Menschen gibt, die aus Gewohnheit, Dents best faulheit, Gleichgültigkeit Handlungen verüben, vor denen sie empört zurückschrecken würden, wenn sie sich der Verworfenheit dieser Hands hoher lungen bewußt wären. Allein solche Milderungsgründe" können ausch benen nicht zuerkannt werden, die mit Wollust, mit Raffine menn ment, mit der Verfolgungswuth von Bluthunden figh Arbei in politische Tendenzprozesse stürzen und im Dienste verbrecherischer Macht halb haber das Recht und die Unschuld vergewaltigen. Bu einer derartigen Bersp Rolle geben sich nur Individuen her, die entweder sei es von Haus alter aus, sei es durch Erziehung einen abnorm schlechten Charakter haben Im oder an einer abnormen Hirnkonstruktion leiden zwei Dinge, beren in be engen Busammenhang die Wissenschaft ja enthült hat.

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Es ist nicht 8ufall, daß die hervorragendsten Demagogenverfolger nen ber Metternich'schen Aera- die Ramp und ihoppe- bas gung Buchthaus ftreiften und im Jrrfinn endeten; es ist nicht 8ufall eignet daß der Mörder Weidig's, der infame Staatsanwalt Georgi, dem wöhnl Säuferwahnsinn erlag; es ist nicht Zufall, daß die Staatsanwälte, Meiste welche nach der blutigen Maiwoche die gefangenen Kommunehelden Der ben Standrechtstugeln überlieferten, fast ausnahmslos theils dem Zucht Und haus, theils dem Irrenhaus verfielen; es ist ein 3ufall, daß an de Frehse, der Mörder Lieste's, ins Jrrenhaus gebracht werden wünsc mußte; es ist tein Bufall, daß der Leipziger   Hängsel schon die ve an der Schwelle des Jrrenhauses steht; es ist ein Bufall, daß der auf de belgische Obersosialistentödter und Ordnungsritter Demaret als geber D meiner Sittlichkeitsverbrecher seines Amts entsegt werden mußte und Da ins Buchthaus zu wandern hat. Lehrge

Und es ist auch kein Bufall- um über die staatsanwaltlich meister Sphäre hinauszugreifen daß so ziemlich ein jedes Individuum, das in feir fich als Verfolger der Sozialdemokraten mit besonderem Eifer hervor daß m thut, schließlich entweder ins Buchthaus oder ins Irrenhaus wandert Bunfte Den Grund haben wir dargelegt. Es wäre aber recht praktisch, wenn der Le Jemand, der die nöthige Zeit dafür hat, einmal eine detaillirt weitgel Statistit( mit Namen und Daten) sämmtlicher bekanntet Info Regerrigter, Demagogenverfolger und Sozialisten aus 1 töbter( Staatsanwälte und andere Menschen) ausarbeitete, bi Syftem ins Jrrenhaus gebracht oder wegen gemeiner Verbrechen Utopist Unterschlagung, Betrug, Diebstahl, Bestehung und ordentl Sittliteitsverbrechen ber verschiedensten Art in ein bus Gefängniß oder 8uchthaus gesteckt werden mußten.

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Es liegt in der Natur der Dinge, daß eine Statistit, wie die von uns Rommi  befürwortete, nicht leicht aufzustellen ist und auch nicht vollständig um B gemacht werden fann, weil die Drdnungsparteien, in deren Dienst dies Optimi Zucht und Irrenhaus Randidaten gestanden haben obe zu weit stehen, ein sehr lebhaftes Intereffe haben, die Schmach ihrer Borkämpfa als au ber Welt zu verbergen. Und an Mitteln der Vertuschung und des beseitig Todtschweigens fehlt es ihnen ja nicht. Immerhin wird sich eine Sto tistik herstellen lassen, welche ihren Zweck: die Moralität un Intelligenz der Verfolger unserer Partei zu beleuchten, genügen Reichs erfüllen wird. Also an's Wert! Die Redaktion des Sozialdemokrat tirunge ist bereit, mit Material auszuhelfen.

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Weg

- Im Pariser ,, Socialiste" geht Paul Lafargue   mit berechtigten Reich Spott gegen die Opportunisten und Geistesverwandte ins Gericht, die in bebenk! ihrer teuschen Entrüstung Beter und Mordio gegen den Boulanger- Kultu lich, de schreien, während sie selbst nichts weniger als tugendhafte Gegner bel Personen- Kultus fiebe Gambetta find, ganz wie die Catone de Biffern Rölnischen Zeitung" nicht genug über die Ovationen herziehen konnten Bosaur Was Die einige Tausend Schwärmer dem Boulanger bei seiner Abreise au Paris   bereiteten, aber nichts dagegen haben, wenn deutsche Krieger System vereinler vor jedem preußischen leeren Hofwagen sich begeistert auf be Sie Bauch werfen. Auch ihnen und ihren Nachschwägern gelten daher bi zu beko Worte Lafargue's  . In i teit, b

Derselbe schreibt:

" Die Opportunisten sprechen von Bäsarismus, und grade ste find e lichkeit, die Boulanger ausgespielt, der nur eine Minister- Null und Jedermann Freund zu sein erstrebte.

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Die Dpportunisten sprechen von Bäsarismus- aber steht die Arbeiter flaffe nicht voll und ganz unter der Herrschaft des Säbels? Laffen fi die Proletarier von Anzin, Decazeville, Bierzon oder Montluzon nut beikommen, sich zu rühren, und sofort eilen die prätorianischen Truppen der Bourgeoisie mit Säbel und Kanonen herbet und terrorisiren bas nicht n Land.*)

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Der Despotismus gegen die Arbeiter, bas ist der gute Despotismus der liberale Despotismus, den die Bourgeoisie gern sich entwickel steht, um die Proletarier in Unterthänigkeit zu erhalten die Reaktio In näre dagegen schreien nur aus Furcht über Zäsarismus, weil nämlig gegrün Boulanger den Radikalen spielt. Sie leihen diesem biedern Schleppsäbel Und der die Radikalen ihre Begeisterung für ihn eines Tages theuer bezahle laffen könnte, wohlwollend die schofelsten Absichten. Aber während die Opportunisten schreien, bevor man sie noch schindet foll, er organisiren sie selbst den Militärdespotismus. Am 14. Juli befand fid des Paris   im Belagerungszustand.... Warum? Um den alten Rnide Grevy und den Jobber Rouvier am Ruber zu erhalten. Die französische nicht se Bourgeois find unfähig, den Parlamentarismus herzustellen, diese eigent mal di lichste Regierungsform der Bourgeoisie. Seit der Militärdiktatur Rape genomi leons I. waren alle konstitutionellen Regierungen durch den Säbe fie unc Despotismus eingeschränkt.

Gründ

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Louis Philipp, durch eine parlamentarische Revolution ans Regimen gekommen, eröffnete seine Regierung mit Megeleien mitten in Baris halzeit Die provisorische Regierung( von 1848) sorgt, ehe sie noch daran denk also die Republik   zu begründen, dafür, einen General an der Hand zu haben fte läßt Cavaignac   kommen, der sich im Juni seine Lorbeeren hol Dod Napoleon ahmt die Republikaner   nach und holt sich aus Afrika   bi Seh Schlächter, die er braucht, um Paris   zur Aber zu lassen. Unsere heutige Sch Radikalen machen Boulanger ben Hof, während sich die Dpportunist eines i Gallifet gesichert haben, der ein halbes Dugend Cavaignacs aufwieg prip ( Wie wir aus einer andern Notiz des Socialiste" ersehen, hat die beste Bestie, die selbst Thiers nicht auf das bestegte Paris   loszulaffen wagte" bei der Drdensverleihung vom 14. Juli das Rommandeurkreuz der Ehren e qu legion erhalten. Daran hat natürlich kein Mensch etwas auszusetzen Boden

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Wähler des Deutschen Reiches. ( Fortsetzung.)

Die wahre Natur dieses Votums, welches, in Anbetracht der von den vereinigten Reaktionsparteien aufgewandten Mittel, eine schwere moralische Niederlage der Regierung bedeutete, wurde für den Moment dadurch dem Blicke verhüllt, daß die Regierung, ob gleich fie bei einer gleichmäßigen Bertheilung der Mandate nach Sahl

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Sozialpolitische Rundschau.

8ürig, 26. Juli 1887. Wieder Einer! Der Oberstaatsanwalt von Brüssel  , Demaret, der sich anläßlich der vor und diesjährigen Hungerrevolten in Belgien   burch staatserhaltenden" Geist und fanatische Verfolgungs wuth auszeichnete und unter den belgischen Sozialistenfressern den ober. ften Rang einnahm, hat plötzlich abgesetzt werden müssen, weil dieser Bertheidiger der von den bösen Sozialdemokraten bedrohten Sittlichkeit durch das Geständniß eines Mitschuldigen überführt wurde, seit Jahren die ekelhaftesten und unnatürlichsten Verbrechen wider die Sitt lichkeit( Päberastie und Sodomiterei) verübt zu haben! Wir sind und wiederholt haben wir uns nach dieser Richtung sehr beutlich ausgesprochen keineswegs der Ansicht, daß eine Partei oder ein Stand für die Privatverbrechen von Personen, die ihr oder ihm

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*) Man erinnere fich, mit welcher Wuth das Journal des Debat über Boulanger herfiel, als dieser gelegentlich des Streits von Deca ville es in der Deputirtenkammer rühmend hervorhob, daß die na Decazeville beorderten Truppen mit den Arbeitern fraternifirten, bi selben nicht niederkartätschten. Und dieses würdige Drgan einer, Roter auf ei von Spekulanten, bem jebe Regierung recht ist, welche bie Intereffe bieser Spekulanten schont, wird von einer großen Anzahl deutscher   Blätte noch immer als republikanische Autorität zitirt.

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Grunt

Reb. b. So berger