nier und Gallier in den Senat aufgenommen.*) Bon demselben Gedanken geleitet, schuf Konstantin einen christlichen Senat. Seit Gründung des Kaiserreichs waren zwei Elemente mit einander in Widerstreit: der römische Partikularismus und der zäsaristische Kos  - mopolitiSmus. So herabgewürdigt der erstere, war er dennoch hinder- lich. Seine Berireter waren vergebens ruinirt, beraubt, erdrückt worden. Aufrecht neben den alten Göttern des Kapitals, bewahrten sie sich noch ein hohes Ansehen, eine traditionelle Größe, die ihren Schatten bis auf die kaiserliche Sonne warf. Indem Konstantin sich zum Christen machte und Christen um sich berief, zerbrach er gewaltsam jene Fessel, welche die Entwicklung seines Despotismus hinderte. Indem er die Götter Roms verleugnete, machte er sich selbst zum Gott." ....Der Mensch, der keine Rechte besitzt, hat von Gott   nichts zu fordern. Augustin, mit sich selbst im Einklang, sagt uns: Gott   liebt den, der ihm gesällt, den wenig Berdienstv ollen, wenn es ihm beliebt; er gibt, wem er will, er verdammt, wen er will. Kein anderes Gesetz, als seine Willkür. Was soll der Mensch machen? Nichts. Jedes Streben nach der Gerechtigkeit wäre unnütz, weil es keine Gerechtigkeit gibt. Es gibt nur die souveräne Freiheit Gottes. Der Mensch ist ohnmächtig durch sich selbst, er vermag nichts: Das Verdienst ist Gunst Gottes; die Sünde, das Vergehen flo ckömörits), daß man nicht von ihm geliebt wird." Das Heil ist also eine Sache des Glücks, des Zufalls. Der Mensch hat nur Eines zu thun: sich zu resigniren, sich zu unter- werfen, sich vor der göttlichen Willkür zu beugen, zu ihr zu beten, sie anzuflehen. Das ist die letzte Erdrückung des Individuums, die absolute Erklär- ung seiner Ohnmacht. Das Individuum kann nicht einmal gerecht sein, es kann nur auf dem Bauch liegen. Es kann selbst angesichts eines be- stimmten Zweckes nicht handeln, es kann nur beten. Es bleibt ihm nicht einmal der Stolz des Kampfs, des Ringens; es hat nur die Demuth der Entsagung. Der Mensch soll sich gewöhnen, das Haupt zu beugen, sich auf die Knie« zu werfen, sich vor sich selbst zu erniedrigen und herabzuwürdigen, sich zu verachten vor der großen Wesenheit, die er Gott nennt. Indem er vor Gott  , dem unsichtbaren und unantastbaren Wesen, von dem er keinen klaren Begriff hat, sich erniedrigt, erniedrigt er sich vor den Dienern, die Gott repräsentiren, wirft er sich vor dem erhobenen Daumen und Zeigefinger eines Priesters auf den Bauch, senkt er das Haupt, wenn er vorübergeht. Der Mensch erniedrigt sich vor dem Menschen. Gut: Ihr habt die Gewohnheit angenommen, Euch vor einem Priester, einem Diener Gottes   zu erniedrigen, vor ihm niederzuknieen und ihn anzu­flehen. Aber ist Kraft des göttlichen Wortes der weltliche Herr nicht auch ein Diener Gottes? Ist jeder Obere nicht einer der Repräsentanten Gottes? Warum solltet ihr nicht auch vor ihm knieen und euch dazu herablaffen, seinen Schmutz auszulecken? Ist die Demuth nicht eine Tugend? Ist die kriechende Selbsterniedrigung nicht ein Verdienst? Es ist Gott   ein Wohlgefallen, die Menschen in der Verachtung ihrer selbst sich wälzen zu sehen. DaS ist es, was das Christenthum gethan hat: es hat die Völker auf den Bauch geworfen." Sozialpolitische Rundschau. Zürich  , 5. Oktober 1387. Der deutsche Chauvinismus wird von derKölnischen Ztg.", die sich ja auf dies Thema versteht, in einem längeren Artikelwiffen- schaftlich" gerechtfertigt und verherrlicht. Chauvinismus istnationale Energie", istKraft". Wer den Chauvinismus bekämpft, isteine schwächlich- Natur", einO,ui«tist". Und hier kommt das Erstauiu liche der Reptilleistung!wer sich über den Chauvinismus beschwert, macht aus uns den Emdruck, als wolle er den Deutschen   den qaietistischen Rath geben, sie möchten sich mit der Schlafmütze über den Ohren hinter den Osen kauern und für Deutschlands   auswärtige Politik lieber Gott und den Fürsten Bismarck sorgen lasten." Also dieKölnische Zeitung  " und das übrige Reptilvolk ist blas des- halb chauvinistisch, weil eS Bismarck in's Handwerk pfuschen will! Das Reptilvolk will auch für die auswärtige Politik sorgen. DieKölnische Zeitung  " fährt dann fort wie folgt: Der Grundirrthum der Anschauungsweise, welche in jenen Artikeln und Artikelchen(gegen den Chauvinismus) lyrisch austönte, besteht eben in der Annahme, daß die Preffe lediglich die Aufgabe habe, die politi- schen Ereignisse möglichst wahrheitsgetreu wiederzuspie- geln. Wir sind im Gegensatz zu dieser geruhsamen Weltanschauung der Ansicht, daß die Preffe, oder wenigstens ein Theil der Preffe ihren Platz nicht im bequemen Parquetsitz des politischen Theaters zu suchen hat, sondern daß sie mitten im Strom des politischen LebenS und Kämpfens siehen muß. Die freie Mitarbeit der Nation an ihren großen Geschicken vollzieht sich weit zweckmäßiger, wirksamerund erfolgreicher in der Form des feingliedrigen und feinfühligen Journa- lismus, als durch den schwerfälligen und unbeholfenen Apparat des Parlamentarismus, der nur durch starkes Einheizen zu ungewöhnlichen Kraftleistungen besähigt wird und auch nur in Zwischenräumen aus der Wacht steht. Große und gut geleitete Blätter haben die nationale Pflicht, sich als journalistische Machtmittel des deutschen Reiches zu betrachten, die internationalen Fragen unter den Gesichtswinkel der deutschen   Jntereffen zu rücken, im Inland« wie im Auslande richtige Anschauungen über Deutsch  - landS auswärtige Politik zu verbreiten, hartnäckigen Jrrthümern den Lebensathem auszublasen und schließlich die Stimmung leitender Kreise zu beeinfluffen. So ist es z. B. der geduldigen Arbeit deutscher   Blätter gelungen, die bekannte Theorie de« englischen Abwäl- zungssystems in Saft und Blut der europäischen   Politik überzuführen. Es kann in Enzland nur anregend und belebend wirken, wenn die eng- lischen Staatsmänner wiffen, daß Deutschland   sich nicht in erster Linie für berufen hält, ruffische Uebergriffe in das Rechtsgebiet anderer Völker alsbald zurückzuweisen..... Eine solche freie journalistische Mitarbeit der Nation an ihrer auswärtigen Politik setzt allerdings auf beiden Seiten, bei der Regierung wie bei der hier in Betracht kommenden Presse, ein besonderes Maß von Vertrauen vor« auS, wie sich dasselbe nur geschichtlich entwickeln kann." O du heiliger Reptilgeist! O du heilige Reptileinfalt! Es ist alsoein G r u nd i r r t h u m", daß die Press« eS zur Auf- gäbe habe,die politischen Ereignisse möglichst wahrheitsgetreu wiederzuspiegeln." Es ist im G- g e n t h e i l ihre Aufgabe, siewog- lichst N tt wahrheitsgetreu" oder in richtigem Deutsch: möglichst u n- wahr und falsch wiederzuspiegeln, mit anderen Worten: das Mög- lichste im L ü g e n und Fälschen zu leisten. Und derKölnischen Zeitung  " müssen wir das Zeugniß ausstellen, daß sie sich so ziemlich auf der Höh« dieser Aufgabe befindet. Wir sagen mit Einschränkung: so ziemlich", weil es beim Lügen nicht bloS auf den guten Willen, sondern auch auf die Befähigung ankommt. Auch zum Lügen gehört, wie wir schon öfters bemerkt, ein gewisses Talent, eine gewisse Natur- anlag«, die bei derKölnischen Zeitung  " leider sehr häufig durch Ab- Wesenheit glänzt. Nun unter allen Umständen thut dieKölnische Zeitung  " ihr R ö g- l i ch st e S im Lügen und Fälschen. Und nur ein Schelm thut mehr als er kann. Nicht ohne einen Anflug von Bewunderung haben wir den glitzernden Phrasenfittter gesehen, hinter dem das Reptil seinen Reptilschwanz zu verstecken sucht. Das Reptil schreibt nicht als ordinärer Soldschreiber für Geld und auf Kommando behüte! ist kein gemeines Reptil, sondern ein genialer Don Reptilio, eserfüllt«ine nationale Pflicht", istein journalistisches Machtmittel des deutschen Reichs",verbreitet richtige Anschauungen über Deutschlands   auswärtig« Politik", leistet freie Mitarbeit an den großen Geschicken der Ration", arbeitet infreier ) So nimmt der moderne ZäsarismuS die Vertreter der großen Bourgeoisie in die Herrenhäuser auf, um das feudale Element zu brechen. journalistischer Thätigkeit an der auswärtigen Politik unlerer Nation" kurz, er ist kein deutscher   Lump, und auch kein römischer LumpaziuS, sondern ein Tausendsassa, der eineqroße nationale Ausgabe" erfüllt, und, weit entfernt, dem Kanzler Eisenstirn aus der Hand zu sreffen, in Wirklichkeit das große, geniale, göttliche Werk vollbringt, das von den dummen Leuten(die so dumm sind, den Reptilien derKölnischen Ztg." und anderer Blätter des gleichen Kalibers Glauben zu schenken) dem einzigen Kanzler Eisenstirn als einzig ihm mögliche und einzig ihm zu verdankendenationale Leistung" aus die Rechnung geschrieben wird. Nun wir wollen nicht unbillig sein. Die Reptilien haben ein Recht, stolz zu sein. Es ist Thatsache: sie sind dem Kanzler Eisenstirn unent- behrlich und ohne sie wäre er längst in dem Orkus respektwidrigen Ver- gessens untergesunken. Freilich wir wollen zugleich auch wünschen, im Ausland möge man die Phrase, daß die deutschen Reptilienrichtige Anschauungen über Deutschlands   auswärtige Politik verbreiten", nicht allzu ernst nehmen. Denn dann wäre Deutschland d,S   verachtetste Land der Erde und wir hätten längst den Krieg welch letzteres übrigens gewissen Leuten vielleicht sehr erwünscht wäre. Während in Deutschland   in der glorreichen Epoche des größten aller lebenden Staatsmänner, wie auf allen übriqen Gebieten des öffentlichen Lebens, so auch in Bezug auf daS Unterrichts­wesen rückwärts gebremst wird, und Junker und Pfaffen im Verein mit dem Protzenthum in Stadt und Land sich zumKultur- kämpf gegen die Volksschule" rüsten, macht diese, der weiland Stolz jedes Deutschen  , im Ausland immer größere Fortschritte. Was in Frankreich   seit Errichtung der Republik   in dieser Hinsicht geschehen, ist allbekannt, in Bezug auf die Volksbildung hat dieselbe unbe- stritten ihrem Namen Ehre gemacht, was in Bezug auf ihre Wirthschafts- und Finanzpolitik nicht gesagt werden kann. Aber auch in England, auf dessenKrämergeist" einst der deutsche Pharisäer so stolz herabblickte, mache in neuerer Zeit das Schulwesen immer größere Fortschritte, werden immer mehr öffentlicheMittel auf die Volksbildung verwendet. Die seit 1870 eingeführte Volksschule" lesen wir in derNew- Yorker Volksztg. hat schon viel Aufklärung im arbeitenden Volke verbreitet. Die meisten Proletarier können jetzt schon wenigstens noth- dürftig lesen, schreiben und rechnen. Der weit unter ihnen verbreitet ge­wesene Widerwille gegen den Schulzwang ist mehr und mehr dadurch beschwichfigt worden, daß man den hungrig zur Schule kommenden Kindern eine tüchtige Mahlzeit verabreicht. Der Schulbesuch hat dadurch von Jahr zu Jahr ganz ansehnlich zugenommen. Auch sind die Schulen selbst immer einladender, die Lehrerbesähigung durch Gehaltserhöhungen immer besser gemacht worden. Auf dieser Fortschrittsbahn ist vorige Woche ein neuer Schritt gethan worden, indem der Sekretär für den öffentlichen Unterricht, HartDyk«, seinenPlanzur weiteren Verbesserung der Volksschulen und ein bedeutend erhöhtes Unterrichts-Budget im Parlamente ohne de» Widerspruch einer einzigen Stimme durchgesetzt hat. Dieses Budget ist dadurch auf 20 Mill. Dollars(85 Mill. Mark), un> gerechnet dessen, was die Gemeinden(Kirchspiele) zu leisten haben, er- höht worden. Er versprach dafür, den Plan seines Vorgängers M u n d e l l a vollends auszuführen, also für die Beköstigung aller Kinder in den VollSschulen zu sorgen und dafür, daß alle Mädchen rationellen Unterricht in der Kochkunst bekommen, um Schulmahlzeiten bereiten zu helfen. Er versprach, die a l l g e- meine Schulung zwanglos, aber nachdrücklich durchzu- führen, und das Schulgeld abzuschaffen. Daß ein Tory-Mmisterium in dieser Beziehung die Maßregeln eines liberalen noch überbietet, mag ebenfalls auf Rechnung seiner Absicht ge. schrieben werden, sich möglichst lange im Amte zu erhalten, indem es das arbeitende Volk begütigt. Allein, es ist da» zugleich ein Beweis, daß es glaubt, damit den Wünschen der Proletarier entgegenzukommen, daß also ein lebhaftes Bildungs-Bedürfniß im Volke bereits erwacht ist. Von Tones eine solche Maßregel zu er- warten, wäre noch zur Zeit D'Jsraeli'S thöricht genannt worden. Man kann also nunmehr gewiß sein, daß binnen wenigen Jahren die Ausklärung und der Trieb nach geistiger Selbstständigkeit im arbeitenden Volke von England und Wales bedeutend fortschreiten werden. Und daran allein hatte es bisher noch gefehlt, um dem Sozia- lismus dort allgemeinen Emgang zu verschaffen. Was Schottland   be- trifft, so muß für dieses Land ein besonderes Gesetz votirt werden (und ebenso in Irland  ), weil in Gemeindesachen die schottischen LordS eine besondere Jurisdiktion besitzen. Doch geschieht schon jetzt dort ziemlich viel für die Volksschulen und den Fortbildungi-Unterricht. W i e sehr werden Deutschland  , besonder« aber Oesterreich, Ungarn und Rußland  , wo das Schul- wesen künstlich kastrirt wird, durch England be- schämt, welches noch vor 17 Jahren gar keine Volksschule hatte! Dafür hat aber England auch keine so wundervolle Puttkammergarde und vor allem kein so vortrefflich gedrilltes stehendes Heer! Aus dem Lande derwiedergewonnenen Brüder". Geht Hohenlohe oder geht er nicht?" Diese Frage spuckte in den letzten Wochen viel in der deutscheu Preffe. Bald hieß es, Hohenlohe wolle den Posten des Statthalters von Elsaß-Lothringen   niederlegen, um sein enormes Erbe in Rußland   anzutreten, bald, weil er mit Bis- marck über das der Bevölkerung der Reichslande gegenüber zu beobach. tende Regiment in Konflikt sei. Er vertrete eine mildere Tonart als Bismarck sie für nöthig halte, daher solle er fort und durch Puttkamer, dem Bill Bismarck zur Seite stehen werde, ersetzt werden. Und die schließ- liche Lesart lautet: Hohenlohe bleibt, er hat sich mit Bismarck   voll- ständig geeinigt, und die beidenreichen Fürsten  " sind jetzt über die Anwendung der Diktaturparagraphen vollständig ein Herz und eine Seele. Wir wiffen nicht, und haben auch keine Lust, zu untersuchen, welche Jntriguen da hinter den Kouliffen gespielt haben, aber das bezweifeln wir keinen Augenblick, daß Hohenlohe's Regierungsgrundsätze sich des allerhöchsten Beifalls des Blut- und Eisen-Mannes erfreuen. Denn was wir in dieser Hinsicht neuerdings erfahren, zeugt von so i n f a m- b r u> t a l e n Maximen, wie sie selbst Bill Bismarck, der die Berliner   Hunde- sperre für schlimmer erklärte als den kleinen Belagerungszustand, nicht ärger aushecken kann. Wie man sich«rinnern wird, wurden vor drei Jahren, im Mai 1884, in Elraßburg der dortige ArbetterbildungS- und der Hand- werker-Verein auf Grund des Schandgesetzes ausgelöst, die Kaffenbestände konsiizirt und die Vorsitzenden der beiden Vereine auf Grund des Diktaturparagraphen aus den Reichslanden a u s g e- wiesen. Sie waren zwar keine französischen   Agenten, fondern einfache Arbeiter, die für die Klassen interessen de« Proletariats ein- traten und die nationalen Fragen links, liegen ließen, aber grade das war es wahrscheinlich, weshalb sie den Preußen in Eliaß-Lothringen  lästig" wurden. Sie mußten fort, damit dienationale" Bewegung um so stärker betrieben werden konnte. Der eine der Ausgewiesenen nun, Namens Schmitz, hatte, da er anderwärts keine genügende Exü stenz gefunden, und da seine Frau, d-rew Eltern in Straßburg   ansässig sind, kränkelte, vor einiger Zeit ein Gesuch um Gestattung der Rückkehr eingereicht, wurde aber abschlägig be schieden. Darüber verlieren wir kein Wort. Schmitz hatte eben seine Gesinnung nicht abge- schworen und war und blieb also, ob er agitatorisch thätig war oder nicht, staa-tsgesährlich. Aber das genügte noch nicht. Schmitz's Frau, die mit den Kindern zu ihren Eltern gereist war wozu sie ebenfalls erst die behördliche Erlaubniß hatte einholen müssen wurde plötzlich, noch bevor die ihr gestattete Aufenthaltszeit abgelaufen, sammt ihren Kindern ebenfalls ausgewiesen. Und warum? Ran höre, welche Antwort ihr auf ihre Anfrage d-r Polizei-Inspektor Z i n s ch, dieSeele" der Straßburger Polizei, entgegenbrüllte. Sie sei deswegen ausgewiesen, weil sie ihrem Mann täglich nach Kehl   wo dieser sich einstweilen niedergelassen das E s s e n� per Pferdebahn gebracht habe!! Mit einem solchen Menschen wie ihr Mann zu leben, sei schon stkasbar. Dadurch, daß sie ihm vor drei Jahren aus Straßburg   gefolgt sei, habe sie bereits bewiesen, daß sie ebenso gesinnt sei als ihr Mann.(Also soll die Frau ihren Mann Mann im Stich lassen? O ihr christlichen Vertheidiger der Heiligkeit der Ehe und Familie!) Und alle Einwände der armen Frau, Schmitz sei doch der Bater ihrer Kinder tc., halfen nichts. Aber damit nicht genug.So lassen Sie wenigstens unsreKinder hier bei den Grohelt-rn, damit diese wenigstens versorgt sind, bis mein Mann eine Existenz gefunden," flehte die Frau.  Nichts da," lautete die in brutalstem Tone ertheilte Antwort,der Kerl hat die ganze Rhein  - provinz unterwühlt, es darf von D i e tr i ch S ch m i tz kein einziges Familienglied in Straßburg   bleiben."Aber Sie ruiniren uns auf diese Art vollständig!"D a s wollen wir auch," höhnte der rohe Patron,wir wollen dem Kerl das Handwerk schon lege n." Und damit die Frau sich nicht etwa auf Grund der Busweisung Unterstützungenerbettele", schlug er ihr Gesuch um Ausstellung einer Legitimation rundweg ab. Die Frau wandte sich nun an den Polizei- direktor Feichter, der sich wenigstens etwas anständiger ausdrückte, aber an der Sache selbst nichts änderte. Nicht e inmal da« jüngste Kind durste in Straßburg   bleiben. Ja, hinterher sollen sogar die Eltern der Frau mit Maßregelungen be« droht worden sein. Was soll man zu solch' nichtswürdig gehässigen Ver- folgungsmaximen sagen? Das ist in der That die nackteste, bru­talste Diktatur, dergleichen war bisher höchstens in Rußland   erhört. Man weist nicht aus, um Agitationen loszuwerden, die man mit am ständigen Waffen zu bekämpfen unfähig ist, man weist aus, um zu ruiniren. Man proklamirt die Rachsucht als leitenden Grundsatz der Verwaltung. Run, da ist alle Kritik vergeblich, und wir können nur wünschen, daß diejenigen, die solche Saat ausgestreut, auch die Früchte selbst ernten mögen, die dieselbe naturnothwendig tragen muß. West' Geistes Kinder die Oberrichter in Ottawa(Illinois  ) sind, die das Bluturtheil gegen die Chicagoer Anar- ch i st e n bestätigt haben, geht aus folgender Stelle aus ihrem Erkennt« niß hervor. Nachdem mehrere bekannte Auszüge aus den beiden Zeitungen der Chicagoer AnarchistenAlarm" undArbeiterzeitung" zitirt worden, heißt es: In diesen Stellen kommen natürlich die Ideen der Kommunisten zum Ausdruck, es wird die Abschaffung des individuellen Grundbesitzes und eine Art Freiheit verlangt, die weit über die Begriffe der modernen Zivilisation hinausgeht, und in manchen Artikeln wird die Behauptung ausgestellt, daß der Staat, die Kirchen, die Schalen, die Presse im Solde und unter der Fuchtel der Kapitalisten stehen. Die Arbeiter werden direkt aufgefordert, diese Gewalten durch Anwendung roher Kraft zu stürzen. Es wird positiv behauptet, daßEigenthum Diebstahl" und ein bitteres Unrecht gegen diejenigen sei, welche infolge eigener Trägheit niemals Eigenthum erworben gaben, oder infolge ihrer Verschwendungssucht und anderer Fehler und Laster das Eigenthum, welches sie besessen, nicht fefizu- hallen vermocht haben." Also Armuth ist ein Verbrechen, die Folge von Trägheit und Laster. Das ist die Moral der satten Tugend. Der Eisenbahn- schwindler Joe Gould ist der tugendhafteste aller Staatebürger und der Kohlengräber in den pennsylvanischen Gruben der strafwürdigste aller Verbrecher. Das stimmt zwar mit der Lebenshaltung, welche ihnen die Gesellschaft angedeihen läßt, durchaus üderein, ist aber aus dem Munde von Richtern ein kostbares Zeugniß für den engen Bour- geois-Horizont derselben. Das Erkenntmß ist gleich dem ersten Uitheil Produkt des Klassenvorurtheils Klassenjustiz Gesetz und Ordnung verlangen die Hinrichtung der verurtheilten Anarchisten, und die Gesetzesliebe der Ameri- kaner würde schwer verletzt werden, wenn die Todesstrafe nicht zur Aus- sührung läme." So schreibt blutlechzend eine große Anzahlstaatserhal- lender" deutscher   Blätter, voran das unter liberaler Flagge segelnde korrupteBerliner Tageblatt". Das ist ebenso verlogen wie feige. Wenn man das Blut der verurtheilten Anarchisten absolut vergossen sehen will, so habe man auch den Muth, sich offen zu dieser kannibalischen Denkweise zu bekennen, aber verstecke man sich nicht hinter«ine Phrase, die bei jedem Kenner der wirklichen Verhältnisse lautes Hohnlachen gradezu her- ausfordert. Die Gesetzesliebe der Amerikaner ist eine ebenso große Lüge wie die Gesetzesliebe etwa der. preußischen Junker. Die frechsten Gesetzes- Verletzungen stehen in Amerika   auf der Tagesordnung   die Lynchjustiz, diese grundsätzlich- Negirung der bestehenden.Gesetzgebung, ist in Am-> rika zu Hause: der Amerikaner d. h. der amenlanische Geldprotz respektirt die Gesetze nur, wo sie seinen Interessen dienen, oder ihnen mindestens nicht im Wege stehen. Ein klassisches Beispiel von der setzesliebe" der Amerikaner finden wir in der neuesten Nummer unstet amerikanischen Parteiorgans, demSozialist" milgetheilt. DieOrdnung" schreibt derSozialist" muß ausrecht erhalte» werden und die bestehenden Gesetze müssen unterallen llmständen" zur Geltung gebracht werden! Wer kennt sie nicht, diese heuchlerische Phrase aller Lohnschreiber, Advokaten und Pfaffen, die das herrschend« Raubsystem fürcash"(baares Geld) zu vertheidigen haben? Dabei ist es ganz selbstverständlich, daßunter allen Umständen", ausgenomme» die Fälle, wo die bestehenden Gesetze den Großdieben und privilegirte» Räubern gegen den Strich gehen... Im goltgesegnelen Staat Connecticut  z. B. wird ein unbescholtener Bürger wegen eines Steuer-Rückstandet von sage 7 0 Cts. auf 14 Tage ins Gesängniß gesperrtübe Gerech­tigkeit I" heißt es da, denn e»»st ein armer Teufel, für den die Gesetzt geschrieben sind und der dieselbenunter allen Umständen" zu respektire» hat. In der Legislatur desselben Staates haben die erlauchten Gesetze«- fixer vor Kurzem eine Vorlage über die eventuelle Verminderung der lebensgesährlichen Bahnübergänge beralhen. Dabei wurde die ergötzliche Entdeckung gemacht, daß seit 1», sage dreizehn Jahren ii« Siaaie folgendes Gesetz zuRecht" besteht: Jede Bahiigesellschast, die von jetzt an ein« Eisenbahn über ein« Landstraße, einen Wegdamm, oder einen öffentlichen Weg Hinwegführe» will, mutz dieselbe so anlegen, daß sie entweder über oder unter de« Straße läuft." Unddie Gesetzt müssen unter allen Umständen zur Geltung ge- bracht werden!" Dem Wortlaut und dem Sinne dieses zu Recht be- stehenden Gesetzes, gemäß wurden während dieser 13 Jahre nicht wenig«« gesta als 242 Uebergänge auf der Straße oder der Weghöhe angelegt.« ten die Bahngesellschasten sind die Gesetze nicht geschrieben; sie pseisen a» Nüst sie und leben der Uederzeugung, daß das Publikum verpftichlet ist, a> ihre berüchtigten Bretter zu achten, die in verblaßten, unleferllchen Buch­staben die schöne Inschrift führen:l-ooic out for tiw traini"») 11»' wer nichtauslugt", der hat es eben sich selbst zuzuschreiben, wenn«' übelfahrea wird. Tunnels unter oder Viadukte über den Straßen a» legen? ist ihnen noch nicht im Traume«ingesallen! Da« tostet j« Geld, und man kann doch wahrlich nicht von den armen Monopoliste" verlangen, daß sie ihre sauer erschwindelten Dollars ausgeben solle«. um«inigen stockdummen Bauern oder derCanaille" von Arbeitet da' nichtsnutzige Leven zu retten. Da waren die Gesetzesmacher des frommen Staates in großer Ver legenheit und stritten sich lange herum, ob dasrecht" undin der Orb- nung" wäre. Endlich siegte die Ansicht, daß eS unmöglich ist, an d» Bahngesellschastensolche" Forderungen zu stellen. Die Gesetze müsse* zwarunter allen Umständen" zur Gellung gebracht weiden, ausg« nommen aber die Fälle, wo dieselben den Interessen der Räuber, Dwf und Mörder zuwiderlausen. Doch sind in Amerika   nach wie vor»«> dem GesetzAlle gleich" alle Narren, Tölpel und EinsaltSpins«- nämlich, die es in ihrem Leben nicht fertig brachten, muthwillig und M* Vorbedacht 10 Cts. zu stehlen." Daß durch die betreffenden Bahnübergänge hundertmal mehr Mensch«' an Leben und Gesundheit geschädigt worden als durch die Chicagos Bombe, steht außer allem Zweifel. Aber das ist kein Mord.& handelt sich eben umkapitalistische" Gesellschaften, um die Agenten vo- Geldleuten. Die Anarchisten sind aber Gegner der kapitalistischen A» beutung, darum heißt«S: der Jude wird verdrannt. Die Leute, die den To der Anarchisten verlangen, sind nicht um ein Haar besser als Lessing'» Patr> arch, über den sie im Theater den tiessten Widerwillen zu heucheln pfi-ge* - d war, lebig »Dir Hinte habei gelur Uns Man Tage und Nien aus der, Nym in w Rein srühi die, Die Wissenschaft mn»! umkehren. Der amerikanische   Bunde' statistrker Wright wird von derNew-Yorker StaatSzeitg.", eine* Erz-Ausbeuterblatt, in allen Tonarten gepriesen, weil er nach ein«* Vortrag vor der American Social Science Association eineRefors der Statistik" empfohlen. Worin diese bestehen soll, deutet dieStaat» zeitung" wie folgt an: Der Werth der Statistik, insbesondere in der Behandlung der sog* nannten sozialen Frage, ist längst kein Gegenstand des Streit« metz* *) Man achte auf den Zug. Löjäi iäum I D Die im k ten! »itu . Ei Hütte »eres Iviel! Reze! vlen 31t «Inf lag D »N stehe Hut ftstn n. jiich heil »ich, wir "lein wir te U