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Der Sozialdemokrat

Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge.

Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Deckadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

Bourgeoisie und die Stolzesten der Stolzen, wären heute, wo ihr Weltmarkt- Monopol durch die festländische Konkurrenz und

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten die riesige Entfaltung der amerikaniſchen Induſtrie zerſtört iſt,

und Gemaßregelten nicht!

Gesetzlicher Weg

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Revolution.

Die deutsche Polizei hat jüngst eine unter dem Titel Um­sturz und Parlamentarismus" im Laufe des Som­mers erschienene Broschüre verboten, die große Verbreitung und großen Anklang unter den Genossen gefunden hat, und die das gerade heute, nach dem St. Galler Parteitag, bon der gegnerischen Presse so vielfach ventilirte Thema in so treff licher Weise behandelt, daß ein Abdruck an dieser Stelle wohl allen Genossen erwünscht ist, denen diese Schrift noch nicht zu Gesicht gekommen ist.

Es heißt da:

Was nun aber die Verwirklichung unseres Programmes betrifft- ist es wahr, daß sie nur auf gewaltsamem Wege erfolgen kann?

Zunächst die Frage:

Angenommen, unser Programm ließe sich nur auf ge­waltsamem Wege verwirklichen wäre das ein aus­reichender Grund, uns zu ächten, das heißt, der wohl thaten des gemeinen Rechts zu berauben und für vogelfrei zu

erklären?

sicherlich sehr froh, wenn der Staat ihre Fabriken, expropriirte". Und im Laufe der Zeiten wird es auch den anderen Industrie­zweigen nicht anders ergehen. Es liegt eben im Wesen der modernen Großproduktion, daß sie, theils durch die immer steigende Konkurrenz, theils durch die, in Folge der wachsenden Massenarmuth, sich stets mindernde Konsumtionsfähigkeit der Nationen in Verfall gerathen und für die große Mehrzahl der Produzenten unrentabel werden müssen.

Und die politischen Fürsten und Magnaten gehen einer nicht minder trüben Zukunft entgegen, wie die industriellen Fürsten und Magnaten. Und nähmen die Dinge ungestört ihren Lauf, so würde unzweifelhaft eine Zeit kommen, wo auch das Hand­werk der Könige und Bourgeois keinen goldenen Boden" mehr haben, und Königen wie Bourgeois die Expropriation als ein gutes Geschäft erscheinen wird.

Freilich, wenn man den Dingen ihren Lauf läßt, wird diese Zeit erst kommen, nachdem unsägliches Unheil über die Völker fich ergossen hat.

Und dem will die Sozialdemokratie vor­beugen.

Die Arbeitsinstrumente, welche heutzutage Ausbeutungs­Instrumente sind, sollen in den Besitz der Gesammtheit übergeführt und durch Abschaffung des Lohnsystems und ge­nossenschaftliche Organisation der nationalen Arbeit der Aus­beutung ein Ende gemacht und der Nationalreichthum, der heutzutage nur in die Taschen der Kapitalisten und ihrer höheren Kommis fließt zu denen beiläufig auch die Fürsten und der Reichskanzler gehören soll in Wahrheit der Reichthum der Nation werden.

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Nimmermehr es sei denn, daß unsere Feinde sich selber der Wohlthaten des gemeinen Rechtes entkeiden und, den Boden des Gesezes verlassend, das Faustrecht und den Krieg Aller gegen Alle proflamiren wollten.

Wenn nicht, nicht.

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Solange unsere Feinde für sich selbst die Wohlthaten des gemeinen Rechtes beanspruchen, müssen sie auch uns die­fetben zufommen lassen. Verletzen wir das Gesetz, gut, dann thue man, was das Gesetz vorschreibt. Aber eine poli­tische Partei rechtlos machen, weil die Verwirklichung ihres Programms menschlicher Boraussicht nach die ja leicht irren kann und durch persönliche Stimmungen und Gefühle beeinflußt wird sich nicht auf friedlichem Wege erreichen läßt, das ist die Verkündigung des staatlichen und gesellschaftlichen Kriegszustands, die Einleitung des Bürgerkriegs, die Herausforderung von Re­preffalien.

-

Und wer zu solch' frevelhaftem Handeln sich entschließt, hat auch in seiner Person die Folgen seines Handelns zu tragen. Sollte es in der That so weit kommen, daß die herrschen­den Parteien sich voll und ganz uns gegenüber auf den Kriegs­fuß der brutalen Gewalt stellen und, ihre Macht mißbrauchend, mit der Flinte, die schießt, und dem Säbel, der haut, den ohnehin stark durchlöcherten Rechtsboden in Fezzen schießen und hauen wohlan, dann kehrt der Urzustand des Kampfes um das Dasein wieder. Das Recht, zu leben, ist das oberste Recht, und ihm zur Seite steht das Recht, den zu tödten, der uns das Recht, zu leben, verfümmern will oder gar verweigert.

-

Kurz dieses Spiel ist sehr gefährlich, und unsere Feinde mögen sich die Folgen bedenken. Der Gesellschaftsvertrag Rousseau' s ist zwar eine Phantasterei gleich seinem Ammen­märchen vom idealen Naturmenschenthum, doch ein Gegen­feitigkeitsverhältniß besteht für alle menschlichen Beziehungen, und auf dem: Wie Du mir, so ich Dir! bauen sich Staat und Gesellschaft auf. Wer dieses Gegenseitigkeitsverhältniß nicht anerkennt, wendet sich gegen die Grundlagen des Staats und der Gesellschaft, und gibt den dadurch Geschädigten das Recht der Vergeltung, wel­ches an die Stelle des Gesezes tritt. Wer seine Mits menschen ihres politischen Programms wegen wie wilde Thiere berfolgt, muß auch g- wärtig sein, wie ein wildes Thier todtgeschlagen zu werden. Und das von Rechts­wegen.

Aber ist denn die friedliche Verwirklichung unseres Pro­gramms in der That eine Unmöglichkeit?

An sich durchaus nicht. Nur unter einer Bedingung. Und diese Bedingung ist: daß die Macht haber kurzsich tige Verbrecher sind. Es gibt herostratische Naturen, die leichten Herzens eine Massenschlächterei veranstalten, um ihren Machtbesiz um ein paar Minuten zu verlängern. Allein die Geschichte zeigt uns auch Beispiele von Machthabern, die frei­willig ihre Macht hingaben. Und ist etwa der Thron eines russischen Zaren jezt ein so anziehendes Ding, daß der Ge­dante unsinnig erscheint, der Zar könne freiwillig dem Ver­gnügen entsagen, der elendeste aller Russen zu sein?

Und ist es denn so ganz unmöglich, daß die besitzenden und herrschenden Klassen von heute in ihrem Besitz ein Haar finden und eines Tags es für vortheilhafter halten, ihre Privat privilegien dem allgemeinen Interesse zu opfern und durch dieses Opfer ihre Privatinteressen zu fördern? Die Baum­wollenlords von Lancashire , weiland die Blüthe der englischen

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Erscheint

wöchentlich einmal

in

Zürich ( Schweiz ).

Berlag

ber

Boltsbuchhandlung

Hottingen Zürich .

10 Poßfendungen franto gegen franto.) Gewöhnliche Briefe nach der Schweiz token, Doppelporto.

4. November 1887.

bureaukratische Maschinerie. Diese ist in Deutschland wohl vorhanden, in England aber nur unvollkommen ausgebildet. Den Arbeitern nüßt freilich die vielgerühmte englische Selbstverwaltung", Geschwornen­Gerichte u. f. w., verflucht wenig, da ste, soweit sie besteht, fast nur ein Werkzeug der Besitzenden ist. In Irland dagegen, im Kampf der ganzen Nation gegen einige Landlords und die Polizei, leistet sie ganz treffliche Dienste.

Endlich aber, und das ist das wichtigste Moment, ist der famose Plan nur durchführbar gegenüber einem politisch unreifen und schwachen Gegner, der sich ebenso leicht provoziren wie ein schüchtern läßt. An dem Fehlen dieser Vorbedingung scheitert der Plan in Deutschland , es macht auch die resolute Regierung" Salibury's in Jrland und England zur

Farce.

Einige Beispiele mögen genügen, bas zu zeigen.

In Irland beweist die Regierung ihre Energie dadurch, daß sie den Landlords zur gewaltsamen Austreibung von mit ihrer Nente rückstäns bigen Bächtern Hunderte von Polizisten und Soldaten zur Verfügung Pachtzins handelt, kommt dadurch den Staat mitunter auf 4-5000 Mt. stellt. Eine Austreibung, in der es sich vielleicht um 100-200 Mart zu stehen. Die auszutreibenden Pächter verrammeln ihre Häuser und empfangen die anrückenden Polizisten mit Steinen, fiebendem Wasser, Heugabeln u. dgl. Dft dauert es einen ganzen Tag, ehe ein solches " Fort " erobert ist, und dann findet man vielleicht, daß es 2-3 Weiber waren, bie 2-300 Polizisten in Schach gehalten haben.

Daß solche Vorkommnisse nur dazu dienen, die Polizei ebenso lächer lich als verhaft zu machen, ist klar.

und

Der Vorfall von Michelstown ist bekannt. Polizisten griffen eine Boltsversamminng an, ohne das geringfte Recht, friegten Prügel- mit vollem, nicht blos moralischem, sondern auch juristischem Recht feuerten darauf aus Wuth in die Menge. Drei Personen blieben todt am Plage. Der irische Staatssekretär Balfour vertheidigte energisch die Altion der Polizei.

Aber es waren derselben Menschenleben zum Opfer gefallen, daher hatte ein Todtenschau- Geschwornengericht zusammenzutreten, um die Tobess ursachen festzustellen. Vor dieses Gericht tamen die schuldtragenden Polizisten; ste wurden verhört und es ergab sich, daß die Gegner der Polizei alle übereinstimmend aussagten, indeß die Polizisten sich in die ärgften Widersprüche verwickelten und einander gegenseitig blosstellten. Das Gericht erkannte, daß die drei Personen ermordet seien. Das war der Ausgang bes, energischen Vorgehens" ins Versammlung auf Versammlung wird in Jrland verboten, Versamma lung auf Versammlung wird abgehalten. Das merkwürdigste Beispiel einer solchen wurde in Wooforo gegeben. Die Versammlung wurde auf Sonntag, den 16. ds. Mts., einberufen, aber verboten. Samstag Abends legten sich die Polizisten, die nach Woodford kommandirt waren, zu Bette, mit de sartung, bet nächste Tag werde harte Arbeit bringen. Als früh Morgens die Polizeifontingente von allen Seiten in hatte die Maffenversammlung um Mitternacht unter freiem Himmel bet Fadelbeleuchtung abgehalten. So bewunderungswürdig war das Geheims niß bewahrt worden, daß die Polizei nicht die leiseste Ahnung davon hatte.

Aber Sie glauben doch nicht, daß die heutigen Macht- Michelstown. haber politische wie ökonomische sich freiwillig ihrer Machtmittel begeben, ohne Widerstand sie sich nehmen lassen werden?" fragt höhnend ein Anwalt unserer Feinde.

-

Was wir glauben, ist gleichgiltig. Thatsache ist: die Berwirklichung des sozialdemokratischen

Programmes ist möglich ohne gewaltsame blutige Woodford einrückten, erfuhren fie, daß Alles schon vorüber sei. Man

Revolution.

Thatsache ist: diese Möglichkeit wird Gewißheit, wenn unsere Machthaber Verstand und Ehrlichkeit haben. Thatsache ist: die gewaltsame blutige Revolution wird blos dann nothwendig, ja wir fönnen sagen möglich, wenn unseren Machthabern Verstand und Ehrlichkeit fehlen. Und hier zur Illustration ein Stückchen Geschichte. ( Schluß folgt.)

Aus England.

London , 25. Oktober.

Der Kampf gegen bie Polizei, das ist heute die Signatur der politischen Entwicklung in England und Frland.

Die Toryregierung fühlt immer mehr den Beben unter ihren Füßen manten; jebe neue Nachwahl zeigt immer deutlicher, daß die Parlaments majorität, zu der ihr die Spaltung im liberalen Lager verhalf, teinen Rückhalt mehr in den Maffen der Wähler findet, daß Home Rule seine Schrecken für den Engländer verloren hat. Da heißt es, ein neues Mittel finden, um die schwankende Herrschaft zu befestigen. Die Libe ralen verdanken ihre Erfolge vorzüglich den Maffen der Arbeiter, fie müssen diesen Ronzeffionen machen, und so geringfügig diese auch find, fie verschnupfen doch gar manchen Großgrundbesizer und Groß­Industriellen, ber bisher ein Whig oder gar ein Radikaler gewesen. Diese Elemente suchen die Tories zu gewinnen, sie wollen die Partei der respektablen Leute" überhaupt, die Retter der Gesellschaft", bie privilegirten Erhalter von Gesetz und Drdnung werden, und so neues Ansehen erlangen.

Man kann aber die Gesellschaft nur retten, wenn fte bedroht ist; man fann alle Befigenden, angesichts der zahlreichen Gegensäge unter ihnen, vorläufig nur bann unter einen Hut bringen, wenn die Angst fte blind gemacht hat. Es gilt also, Unruhen zu erzeugen, und dieselben bann kraftvoll nieberzuschlagen.

Bum Erzeugen wie zum Niederschlagen von Unruhen bebarf man aber einer rücksichtslosen und niederträchtigen Polizei, und so kommt es denn, daß diese heute die erste politische Violine in England spielt.

Die Tories möchten England gerne in ein zweites Deutschland vers wandeln; die Polizei soll allmächtig, die politischen Rechte ihrer Willkür überantwortet werden. Die beiben großen Feinde der Regierung, die irischen Bächter und die englischen Arbeiter, sollen durch die Polizei au Gewaltthaten provozirt, dann blutig niedergeschlagen und dadurch einer seits die Gegner geschwächt und anderseits die Reihen der Tories burch

"

bas Zuströmen sämmtlicher Bestzenden verstärkt werden. Dieses schöne Programm der zwanzig Jahre rammer Regierung" des Marquis von Salisbury ist identisch mit dem des vaterländischen Putty. Aber wenn die Ausführung dieses Programms bereits in Deutschland , wo die Ber­hältniffe dafür um so viel günftiger liegen, auf hindernisse stößt, so findet es vollends feinen Boben in England.

Die englische Bourgeoiste läßt sich denn doch nicht so leicht ins Boces horn jagen wie die deutsche. Die Beit mag, ja, ste wird kommen, wo alle Befizenden sich um das tonservative Banner schaaren; jetzt ist ste noch nicht da. Die Liberalen finden es heute noch wirksamer, dur die Arbeiter zu regieren, indem sie sich zu beren politischen Anwälten aufwerfen, als gegen sie durch deren politische Unterdrückung. So lange nicht die Masse der englischen Arbeiter entieben sozialistisch ge worden ist, dürfte aus der Gesellschaftsrettung" nicht viel politisches Rapital zu schlagen sein.

"

Neben einer völlig verkommenen Bourgeoisie erforbert der Salisburys Buttkamersche Plan auch eine völlig von der Regierung abhängige

Letten Samstag hat sie ihre Nache für ben Spott und den Hohn gee nommen, den sie deswegen erleiden mußte. Diesmal hatte ein englischer Liberaler, Namens Wilfried Blunt, ein reicher Mann, eine Ber sammlung nach Woodford einberufen. Auch diese wurde verboten, Blunt aber, ftatt der Polizei sich zu fügen, wie es einem guten Liberalen nac fontinentaler Auffassung ziemt, erklärte, er werbe 18 er erfammlung trotzdem abhalten, da das Berbot ungefeßlich sei. Als er die Versamme lung( unter freiem Himmel) eröffnen wollte, riffen ihn Polizisten von der Tribüne, er sprang wieder hinauf, wurde wieder heruntergeriffen, und als seine Frau die Tribüne ebenfalls nicht verlassen wollte, wurde. fte am Halse gewürgt und ebenfalls herabgezerrt.*)

Die Jrländer jubeln: in threr stupiden Brutalität hat die irische Polizei durch Mißhandlung einer Engländerin das Beste gethan was sie thun konnte, um ganz England gegen sich zu empören.

Niemand hat sich in Jrland durch die Polizei einschüchtern, aber auch Ruheftörer in England bie Polizei ist, die friebliche Bürger attafirt und Niemand provoziren lassen. Alles hat deutlich gezeigt, daß der einzige nieberschießt, Frauen mishandelt u. bgl.

Und bei aller Brutalität hat ste nur Eines erreicht: fich unglaublich lächerlich zu machen.

Was in Jrland nicht gelungen, sollte nun in England erreicht werden. Schon seit längerer Zeit belästigte die Londoner Polizei Are beiter Versammlungen und erregte dadurch den Born der Arbeiterschaft. Die vergangene Woche bot endlich der Polizei die lang gesuchte Gelegenheit, sich außauzeichnen".

Das Elend und die Arbeitslosigkeit haben dieses Jahr eine Höhe ers reicht wie nie zuvor nach Schägungen von Leuten, welche die Bera hältniffe namentlich im Eastend fennen, soll die Zahl der Arbeitslosen mit ihren Familienmitgliedern in der Fünfmillionenstadt eine Mile lion erreichen!

Hunderte, ja Tausende Dbbachloser suchen jebe Nacht Zuflucht auf den Trafalgarsquare; dieser wurde das Rendezvons der Arbeitslosen, und ohne Verabredung, oh ie das Eingreifen irgend einer sozialistischen oder nichtsozialistischen Organisation bildeten sich bort Gruppen und schließlich regelrechte Bersammlungen Arbeitsloser, um ihre Lage zu biskutiren unb von Zeit zu Zeit durch die reichen Quartiere ju irgen einer Behörde au marichiren und die Inargriffnahme von Nothstanas Arbeiten au fordern.

Diese wehrlosen und freundlosen, halbverhungerten armen Teufel waren bas richtige Objekt, an dem die Polizei ohne große Gefahr fich in ber Gesellschaftsrettung üben fonnte. In der brutalften Weise überfiel fie die vollkommen frieblichen und gesehlichen Bersammlungen, zersprengte fte, besetzte ben Trafalgarsquare und bulbete teine Bersammlungen mehr auf demselben.

Die Tories triumphirten: endlich einmal ein Erfolg! Doch fie triums phirten zu frühe. Die anständigen" Leute wurden nicht so sehr in Schreden verfest, wie sie erwartet. Eine Reihe liberaler Blätter fritis firte das Borgehen der Polizei fehr ftreng. Die Arbeiter aber wurden durch die Brutalitäten der Polizei nicht eingeschüchtert, sondern erbittert. Sie beschlossen, sich das Recht der Versammlung in feiner Weise ver fümmern zu laffen, sondern es en ergisch zu behaupten. Auf den von der Polizei belegten Trafalgarsquare wurde für Sonntag den 23. eine Maffenversammlung einberufen. Beretts Vormittags um 11 Uhr fand eine zahlreiche Bersammlung in Clerkenwellgreen statt, in der die Polizet in den stärksten Ausbrüden denunzirt wurde. Von da marschirten bie Bersammelten in einer Projeffton nach Trafalgarsquare, wo um 2 Uh

*) Inzwischen ist Blunt, nach den Berichten der Tagesblätter, hier wegen zu wet Monaten Gefängniß verurtheilt worden, unb ber Staatsanwalt führte als besonders zwingenden Grund zur Berura theilung das Moment der Absch redung für andere Engs tänder in's Felb.